Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Kopplungsvorrichtung gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs
1 sowie eine Verwendung derselben. Derartige Kopplungsvorrichtungen werden zur Ankopplung
elektrischer Geräte an ein Starkstromkabel eingesetzt und können insbesondere bei
der Uebertragung von Informationen über Stromverteilungsnetze zum Ein- und Auskoppeln
von z. B. hochfrequenten Signalen verwendet werden.
Stand der Technik
[0002] Es ist bekannt, Nachrichten über Stromversorgungsnetze zu übertragen. Dazu werden
(WO-A-95/29 537) hochfrequente Signale kapazitiv ein- und ausgekoppelt. Dies erfordert
jedoch Installationen, welche nur bei abgeschaltetem Strom angebracht werden können,
was beträchtliche Umtriebe und Kosten verursacht.
Darstellung der Erfindung
[0003] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Koppelvorrichtung anzugeben,
die leicht, rasch und vorherige Stromabschaltung erforderlich im wesentlichen gefahrlos
an einem Starkstromkabel angebracht werden kann. Weitere Vorteile liegen darin, dass
die Kopplungsvorrichtung einfach im Aufbau, klein, leicht und billig herstellbar ist.
[0004] Die erfindungsgemässe Kopplungsvorrichtung eignet sich sehr gut zum Aus- und Einkoppeln
von Signalen zur Uebertragung von Informationen über das Stromversorgungsnetz und
kann insbesondere in Ortsnetz-Transformatorstationen, Verteilstellen und Hausanschlusskästen
eines Niederspannungs-Energieversorgungsnetzes eingesetzt werden. Vor allem wenn die
Kopplungsvorrichtung nahe an einer Auftrennstelle des Starkstromkabels an einem Phasenleiter
angesetzt wird, treten nur geringfügige Abstrahlungen, Reflexionen und Dämpfungen
auf, so dass auch Signale mit verhältnismässig kleiner Amplitude für die Informationsübertragung
ausreichen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0005] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Zeichnung, welche lediglich ein Ausführungsbeispiel
zeigen, näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemässe Kopplungsvorrichtung und
- Fig. 2
- schematisch eine erfindungsgemässe Kopplungsvorrichtung, an einem Phasenleiter eines
Starkstromkabels angebracht.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0006] Wie am besten aus Fig. 1 ersichtlich, weist die erfindungsgemässe Kopplungsvorrichtung
ein längliches, etwa quaderförmigen Gehäuse 1 auf aus einem elektrisch isolierendem
Material, vorzugsweise Kunststoff, mit, in der Nähe eines oberen Endes, einer an einer
Vorderseite angeordneten Oeffnung 2, durch welche eine Nadel 3 quer zur Längsrichtung
des Gehäuses 1 nach aussen ragt. Die Nadel 3 ist in einer Halterung 4 fest verankert,
die verschiebbar und unverdrehbar im Gehäuse 1 gelagert ist. Die Halterung 4 weist
ein Aussengewinde auf, das mit einem Innengewinde einer Lagerhülse 5 eingreift, welche
mit einer Schraube 6 fest verbunden ist. Sie ist an der Aussenseite mit einem Schlitz
für den Eingriff eines Schraubenziehers versehen. Die Nadel 3, die Halterung 4 und
die Lagerhülse 5 bestehen aus elektrisch leitendem Material, vorzugsweise Stahl, die
Schraube 6 dagegen aus elektrisch isolierendem Material, vorzugsweise Kunststoff.
[0007] Die Lagerhülse 5 ist mit einem Kontaktstück 7 verbunden, welches am oberen Ende eines
länglichen Hohlraums 8 im Inneren des Gehäuses 1 angeordnet ist. Am unteren Ende ist
der Hohlraum 8 von einer Kontakthülse 9 umgeben, mit deren Aussenseite ein isoliertes
Kabel 10 elektrisch leitend verbunden ist, welches am unteren Ende des Gehäuses 1
aus demselben herausgeführt ist und einen Anschluss für z. B. ein Sende- und Empfangsgerät
bildet.
[0008] Im Hohlraum 8 ist eine Ueberstromsicherung 11 angeordnet, mit einem ersten Kontakt
12, welcher am Kontaktstück 7 anliegt und einem zweiten Kontakt 13, der gleitend in
der Kontakthülse 9 gelagert ist und mit deren Innenseite sowohl direkt als auch über
eine am unteren Ende der Kontakthülse 9 abgestützte Druckfeder 14 in elektrisch leitendem
Kontakt steht. Die Druckfeder 14 beaufschlagt die Ueberstromsicherung 11 mit einer
nach oben gerichteten Kraft und stellt so einen ausreichenden Kontaktdruck zwischen
deren erstem Kontakt 12 und dem Kontaktstück 7 sicher. Die Nadel 3 ist somit über
die Halterung 4, die Lagerhülse 5, das Kontaktstück 7, die Ueberstromsicherung 11
und die Kontakthülse 9 mit dem Kabel 10 verbunden. An der Rückseite des Gehäuses 1
sind, in Längsrichtung beabstandet, zwei Querrillen 15, 16 angebracht.
[0009] In einer Ruhestellung ist die Nadel 3 zurückgezogen, so dass sie nur wenig oder gar
nicht aus der Oeffnung 2 ragt. In diesem Zustand kann die Kopplungsvorrichtung, wie
in Fig. 2 dargestellt, bequem an einem Phasenleiter 17 eines zu einem Stromversorgungsnetz
gehörenden Starkstromkabels 18 befestigt werden, indem zwei Kabelbinder 19, 20 um
den Phasenleiter 17 und die Kopplungsvorrichtung gelegt werden, und zwar so, dass
sie in den Querrillen 15, 16 liegen. Anschliessend wird an der Schraube 6 ein Schraubenzieher
angesetzt und durch Rechtsdrehen, bei welchem die Lagerhülse 5 mitgedreht wird, die
Halterung 4 nach vorn geschoben, so dass die Nadel 3 die Isolierung des Phasenleiters
17 durchstösst, bis sie ihre Einsatzposition erreicht, in welcher ihre Spitze an dessen
Oberfläche anstösst. Damit ist eine elektrisch leitende Verbindung zwischen dem Phasenleiter
17 und dem Kabel 10 hergestellt. Die Kontaktfläche zwischen der Spitze der Nadel 3
und dem Phasenleiter 17 ist zwar klein, doch, da nur kleine Ströme fliessen sollen,
ausreichend.
[0010] Dank dem isolierenden Gehäuse 1 und dem Umstand, dass die Schraube 6 gleichfalls
aus isolierendem Material besteht, ist das Ansetzen der Kopplungsvorrichtung weitgehend
gefahrlos. Als einziges nicht isoliertes Teil steht die Nadel 3 mit dem Phasenleiter
17 in elektrisch leitender Verbindung. Sie liegt jedoch, da die Oeffnung 2 des Gehäuses
1 unmittelbar an der Isolierung des Phasenleiters anliegt, zum einen Teil innerhalb
des Gehäuses 1, zum anderen Teil innerhalb der Isolierung und ist daher nicht zugänglich.
[0011] Ein an das Kabel 10 angeschlossenes Gerät, etwa ein Sende- und Empfangsgerät, ist
somit über die Kopplungsvorrichtung an den Phasenleiter 17 angekoppelt und kann zum
Senden und Empfangen von über das Stromversorgungsnetz übertragenen Informationen
eingesetzt werden. Es ist durch die Ueberstromsicherung 11 vor Beschädigung durch
Ueberströme geschützt. Für die Qualität der Uebertragung ist es vorteilhaft, wenn
die Kopplungsvorrichtung in der Nähe einer Auftrennstelle 21 des Starkstromkabels
18, bis zu welcher dasselbe von einer gemeinsamen Isolierung umgeben ist und zusammengehalten
wird, an einen Phasenleiter 17 angesetzt wird. Dort treten wegen der noch homogenen
Feldverteilung Abstrahlungen, Reflexionen und Dämpfungen der eingekoppelten Signale
nur in geringem Umfang auf und die Effizienz der Ein- und Auskopplung ist besonders
hoch.
[0012] Wird die Kopplungsvorrichtung an der Stelle, an der sie angesetzt ist, nicht mehr
benötigt, so kann sie, wiederum ohne dass eine Stromabschaltung erforderlich wäre,
nach Zurückziehen der Nadel 3 in die Ruhestellung durch Linksdrehung der Schraube
6 und Durchtrennen der Kabelbinder 19, 20 ohne Schwierigkeit abgenommen werden. Die
kleine durch das Eindringen der Nadel 3 verursachte Verletzung der Isolation des Phasenleiters
17 ist nicht von Belang.
Bezugszeichenliste
[0013]
- 1
- Gehäuse
- 2
- Oeffnung
- 3
- Nadel
- 4
- Halterung
- 5
- Lagerhülse
- 6
- Schraube
- 7
- Kontaktstück
- 8
- Hohlraum
- 9
- Kontakthülse
- 10
- Kabel
- 11
- Ueberstromsicherung
- 12
- erster Kontakt
- 13
- zweiter Kontakt
- 14
- Druckfeder
- 15, 16
- Querrillen
- 17
- Phasenleiter
- 18
- Starkstromkabel
- 19, 20
- Kabelbinder
- 21
- Auftrennstelle
1. Kopplungsvorrichtung zur elektrischen Ankopplung von Geräten an einen von einer Isolation
umgebenen Einzelleiter eines Starkstromkabels (18), mit mindestens einem Anschluss
für ein Gerät, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine vorstehende Nadel (3) zum Durchstossen der Isolation aufweist, welche mit
dem Anschluss elektrisch leitend verbunden ist.
2. Kopplungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Gehäuse (1) aufweist mit einer Oeffnung (2), in welcher die Nadel (3) angeordnet
ist.
3. Kopplungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Nadel (3) zwischen einer Einsatzstellung, in welcher sie aus dem Gehäuse (1)
herausragt und einer Ruhestellung, in welcher sie nicht oder weniger weit aus dem
Gehäuse (1) herausragt, verschiebbar ist.
4. Kopplungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Nadel (3) in einer Halterung (4) verankert ist, welche mittels einer im Gehäuse
(1) gelagerten, von aussen betätigbaren Schraube (6) in einer im Gehäuse (1) angeordneten
Lagerhülse (5) verschiebbar ist.
5. Kopplungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitende Verbindung der Nadel (3) mit dem Anschluss über die Halterung
(4) und die Lagerhülse (5) hergestellt ist und mindestens der von aussen zugängliche
Teil der Schraube (6) aus elektrisch isolierendem Material besteht.
6. Kopplungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen die Nadel (3) und den Anschluss eine Ueberstromsicherung (11) gelegt ist.
7. Kopplungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5 und Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Ueberstromsicherung (11) im Gehäuse (1) angeordnet und mit dem Anschluss über
eine Kontakthülse (9), in welcher sie gleitend gelagert ist, elektrisch leitend verbunden
ist.
8. Kopplungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (1) länglich ausgebildet ist und an einer Rückseite zwei in Längsrichtung
beabstandete Querrillen (15, 16) zur Aufnahme von Kabelbindern (19, 20) aufweist,
während die Oeffnung (2) an einer Vorderseite, insbesondere an einem Endbereich, des
Gehäuses (1) angeordnet ist.
9. Verwendung der Koppeleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zur Einkopplung
von der Informationsübermittlung dienenden Signalen in ein Stromversorgungsnetz.
10. Verwendung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppelungseinrichtung unmittelbar anschliessend an eine Auftrennstelle (21) eines
Starkstromkabels (18) an einem der isolierten Phasenleiter (17) angesetzt wird.