[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 sowie eine Verwendung der Vorrichtung.
[0002] Magnetkupplungen dienen der Drehmomentübertragung zwischen sich nicht berührenden
Wellen, d.h. eine abzudichtende Drehdurchführung, wie sie beispielsweise für die aus
dem Gehäuse bei einer Zahnradpumpe herausgeführten Antriebswelle notwendig ist, wird
bei einer Zahnradpumpe mit Magnetkupplung nicht benötigt. Mittels Magnetkupplungen
angetriebene Pumpen weisen lediglich statisch wirkende Dichtungen auf, weshalb sie
als hermetisch geschlossen gelten und demnach insbesondere für extrem umweltgefährdende
bzw. toxische Fördermedien geeignet sind.
[0003] Bekannte Magnetkupplungen bestehen aus einem glockenartigen Aussenrotor, dem ein-
oder doppelwandigen Spalttopf und dem Innenrotor. Der Aussenrotor sitzt gewöhnlich
auf einer Motorwelle bzw. einer Getriebeausgangswelle und der Innenrotor befindet
sich auf der aus dem Pumpengehäuse herausgeführten Antriebswelle der Zahnradpumpe.
Die Drehmomentübertragung erfolgt durch Magnete, welche sich auf der Innenoberfläche
des Aussenrotors sowie auf der Aussenoberfläche des Innenrotors befinden. Magnetkupplungen
dieser bekannten Bauart werden wegen den erwähnten Anwendungsvorteilen immer häufiger
und vorzugsweise auch für immer grössere zu übertragende Leistungen eingesetzt.
[0004] Nachteilig bei dieser bekannten Ausführungsform sind die hohen Anforderungen an die
Position der miteinander zu verbindenden Komponenten: So sind sowohl die Antriebseinheit
als auch die Zahnradpumpe äusserst präzise zueinander zu positionieren. Da Zahnradpumpen
ferner mit Anschlussleitungen für das zu transportierende Fördermedium zu verbinden
sind, ergeben sich hier weitere Einschränkungen bzw. Vorgaben bezüglich der gewünschten
Position, die oft mit den erst genannten nicht übereinstimmen. Abhilfe schafft hier
die Möglichkeit, dass die Antriebseinheit flexibel montiert werden kann, was allerdings
lediglich im Niederleistungsbereich praktikabel ist.
[0005] Bei grossen Übertragungsleistungen ist die Montage der Magnetkupplung schwierig,
da die Magnete sehr stark - und damit schwer - ausgebildet sind. Das Zusammenführen
der Komponenten gestaltet sich derart, dass der jeweils zuletzt montierte Rotor am
Spalttopf entlang geschoben werden muss. Dabei splittern sehr leicht die Ecken der
aus zumeist sprödem magnetischem Werkstoff gefertigten Mitnahmemagnete.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung mit
einer Magnetkupplung anzugeben, welche die vorstehend genannten Nachteile nicht aufweist.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen
Massnahmen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sowie eine Verwendung
sind in weiteren Ansprüchen angegeben.
[0008] Die Erfindung weist die folgenden Vorteile auf: Indem die von der Antriebseinheit
angetriebene Welle mit dem antriebsseitigen Rotor gelenkig verbunden ist und indem
die Achse des antriebsseitigen Rotors über Fixierelemente, welche vorzugsweise als
Wälzlager ausgebildet sind, radial fixiert ist, müssen die Achsen der angetriebene
Welle und diejenige des antriebseitigen Rotors nicht zusammenfallen. Diese können
vielmehr eine fehlende Fluchtung aufweisen, ohne dass die Funktion der Gesamtanlage
beeinträchtigt ist.
[0009] Eine weitere Ausführungsvariante der Erfindung, bei welcher die Lagerstellen, d.h.
die Wälzlager, radial zum Spalttopf der Magnetkupplung angeordnet sind, weist darüber
hinaus den Vorteil auf, dass bei der Montage der Magnetkupplung deren Aussenrotor,
geführt durch die Fixierelemente, über den Spalttopf geschoben werden kann, ohne dass
ein Verkannten möglich ist. Diese Ausführungsform der Erfindung weist ferner den Vorteil
auf, dass die Aussenrotorlagerung näher am Spalttopf und damit an dem Ort liegt, wo
ein präzise Positionierung, insbesondere in radialer Richtung, funktionsentscheidend
ist.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen beispielsweise näher erläutert.
Dabei zeigen
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemässen Magnetkupplung,
- Fig. 2
- eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemässen Magnetkupplung und
- Fig. 3
- Wellenabschnitte der Antriebswelle und eine Antriebseinheit zum Antreiben der Welle
in schematischer Darstellung.
[0011] In Fig. 1 ist eine Zahnradpumpe 1, eine Magentkupplung 2 und ein Kreuzgelenk 14 dargestellt,
wobei zum Antreiben der Zahnradpumpe 1 eine Antriebseinheit (in Fig. 1 nicht dargestellt)
an das Kreuzgelenk 14 angeschlossen ist.
[0012] Die Zahnradpumpe 1 besteht im wesentlichen aus einem Pumpengehäuse 21, aus zwei ineinandergreifenden
Zahnrädern 3 und Wellenlager 6, in denen die Zahnräder 3 tragenden Wellen 4 gelagert
sind. Eine der Wellen 4 ist aus dem Pumpengehäuse 21 für den Antrieb der Pumpe herausgeführt.
Auf dieser verlängerten Welle, im folgenden Antriebswelle 7 genannt, sitzt ein zur
Magnetkupplung 2 gehörender innerer Rotor 17, der auf seiner Oberfläche Magnete 18
aufweist. Ein äusserer Rotor 12, der auf seiner Innenfläche ebenfalls mit Magneten
19 bestückt ist, ist radial zum inneren Rotor 17 angeordnet, wobei zwischen dem inneren
und dem äusseren Rotor 17 bzw. 12 ein sogenannter Spalttopf 16 vorgesehen ist, der
eine vollständige Abdichtung ermöglicht. Antriebsseitig, d.h. an den äusseren Rotor
12 anschliessend und mit diesem verbunden, folgt ein Wellenabschnitt 11, der über
ein mit dem Pumpengehäuse 21 verbindbares Fixierelement 8 in Position gehalten wird,
d. h. die Beweglichkeit des Wellenabschnittes 11 - und damit auch des äusseren Rotors
12 - ist in radialer Richtung auf das Lagerspiel eines vorzugsweise als Wälzlager
10 ausgebildeten Lagers erfindungsgemäss eingeschränkt.
[0013] Der Wellenabschnitt 11 ist des weiteren über ein Kreuzgelenk 14 mit einer Antriebswelle
13, d.h. vorzugsweise zunächst mit einem inneren Teil einer Antriebswelle, welcher
innere Teil über ein zweites Kreuzgelenk (in Fig. 1 nicht dargestellt) mit der eigentlichen
Antriebswelle einer Antriebseinheit (in Fig. 1 nicht dargestellt) verbunden.
[0014] Damit bildet die Magnetkupplung 2 in bezug auf die radiale Beweglichkeit eine Einheit
mit der Zahnradpumpe 1 bzw. mit deren Gehäuse 21, womit in vorteilhafterweise erreicht
wird, dass die Antriebsachse 7 der Zahnradpumpe 1 mit der Antriebsachse 13 der Antriebseinheit
nicht exakt zusammenfallen muss.
[0015] Ein weiterer Vorteil wird dadurch erreicht, indem mindestens einer der Antriebswellenabschnitte,
d.h. der Antriebswellenabschnitt vor dem ersten Kreuzgelenk 14 und/oder zwischen den
beiden Kreuzgelenken und/oder nach dem zweiten Kreuzgelenk, teleskopartig aufgebaut
ist und somit nach Bedarf verlängert bzw. verkürzt werden kann. Diese weiteren Ausführungsformen
ermöglichen eine noch flexiblere Handhabung der Positionierung der Zahnradpumpe in
bezug auf die Antriebseinheit.
[0016] Anstelle von Kreuzgelenken ist es auch denkbar, dass andere Gelenkarten verwendet
werden. Es hat sich gezeigt, dass sich insbesondere Bogenzahnkupplungen, Gummikupplungen
oder andere flexible Kupplungen hervorragend zur Realisierung der erfindungsgemässen
Vorrichtung eignen.
[0017] Das Fixierelement 8 wird mittels lösbaren Befestigungsmitteln 15, die vorzugsweise
aus Schrauben bestehen, am Pumpengehäuse 21 befestigt. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Fixierelement 8 rohrförmig und schliesst die Magnetkupplung 2 gegen aussen
ab, wobei Belüftungsbohrungen 9 vorgesehen sind.
[0018] Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung, wobei bei dieser die Wälzlager
10 radial zum Spalttopf 16 angeordnet sind. Damit befindet sich die Lagerung des äusseren
Rotors 12 näher am Spalttopf 16 und damit an dem Ort, wo eine präzise Positionierung
funktionsentscheidend ist.
[0019] Fig. 2 zeigt im wesentlichen die Magnetkupplung 2. Von der Zahnradpumpe 1 sind lediglich
einzelne Teile, nämlich das Pumpengehäuse 21 und Ausschnitte der Wellendurchführung
der Antriebswelle 7, dargestellt.
[0020] Neben dem erwähnten Vorteil bezüglich einer idealen Kraftaufnahme bei radial angeordneten
Wälzlagern 10 weist die weitere Ausführungsform ferner den Vorteil auf, dass die Montage
in einfacher Weise vorgenommen werden kann. So wird der äussere Rotor 12 am Schluss
der Montage einfach auf den Spalttopf 16 aufgeschoben, ohne dass dieser berührt wird,
denn die Wälzlager 10 sorgen dafür, dass die Magnete 19 des äusseren Rotors 12 und
der Spalttopf 16 dauernd beabstandet sind.
[0021] Schliesslich sind in Fig. 3, in schematischer Darstellung, drei Wellenabschnitte
31, 32 und 33 der Antriebswelle dargestellt, wobei der erste Wellenabschnitt 31 mit
dem zweiten Wellenabschnitt 32 über eine erste flexible Kupplung 34 und der zweite
Wellenabschnitt 32 mit dem dritten Wellenabschnitt 33 über eine zweite flexible Kupplung
35 verbunden sind. Der Wellenabschnitt 33 entspricht der starren, aus einer Antriebseinheit
30 heraus geführten Antriebswelle. Auf der anderen Seite ist der äussere Rotor 12
(Fig. 1 und 2) der Magnetkupplung 2 (Fig. 1 und 2) mit dem ersten Wellenabschnitt
31 verbunden. Die flexible Kupplungen 34 und 35 sind in einer der erläuterten Form
realisiert.
[0022] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der zweite Wellenabschnitt 32 teleskopartig
ausgebildet.
1. Vorichtung mit einer Magnetkupplung (2) zum berührungsfreien Übertragen eines Drehmomentes
von einer ersten, mit einer Antriebseinheit gekoppelten Welle (13) auf eine zweite,
in einem Gehäuse (21) gelagerten Welle (7), wobei eine der Wellen (7) mit einem Magnete
(18) aufweisenden inneren Rotor (17) und die andere Welle (13) mit einem Magnete (19)
aufweisenden äusseren Rotor (12) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die von
der Antriebseinheit angetriebene Welle (13) mit dem antriebsseitigen Rotor (12) gelenkig
verbunden ist und dass die Achse des antriebsseitigen Rotors (12) über Fixierelemente
(8), welche mit dem Gehäuse (21) verbindbar sind, radial fixierbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen
dem antriebsseitigen Rotor (12) und der von der Antriebseinheit angetriebenen Welle
(13) aus mindestens einer, vorzugsweise zwei flexiblen Kupplungen (14) besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der flexiblen
Kupplungen (14) wahlweise eine Gummikupplung, eine Bogenzahnkupplung oder ein Kreuzgelenk,
oder eine Kombination von zwei oder mehreren der genannten Kupplungsarten, ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen
den Fixierelementen (8) und dem antriebsseitigen Rotor (12) Lagereinheiten (10), vorzugsweise
Wälzlager, vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagereinheiten (10)
radial in bezug auf den antriebsseitigen Rotor (12) angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das
Fixierelement (8) rohrförmige ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass Belüftungsbohrungen (9)
im Fixierelement (8) vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein
Wellenabschnitt (31, 32, 33) der Antriebswelle (13) teleskopartig ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen
dem inneren und dem äusseren Rotor (17; 12) ein Spalttopf (16) vorgesehen ist, mit
Hilfe dessen eine vollständige Abdichtung erreichbar ist.
10. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9 zum Antreiben einer Zahnradpumpe
(1).