(19)
(11) EP 0 980 718 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.02.2000  Patentblatt  2000/08

(21) Anmeldenummer: 99111411.7

(22) Anmeldetag:  11.06.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B07B 1/42
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 19.08.1998 DE 19837466

(71) Anmelder: Allgaier-Werke GmbH & Co. KG
73066 Uhingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Hardt, Klaus
    73066 Uhingen (DE)
  • Anderle, Helmuth
    73066 Uhingen (DE)

(74) Vertreter: Dr. Weitzel & Partner 
Friedenstrasse 10
89522 Heidenheim
89522 Heidenheim (DE)

   


(54) Siebmaschine, insbesondere Taumelsiebmaschine


(57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sortieren von Gut, insbesondere Taumelsiebmaschine;

mit einem Gehäuse (1);

mit wenigstens einem Sortiersieb:

mit einem Einlaß (1.1) für das zu sortierende Gut;

mit wenigstens einem Auslaß (1.2,1.3) für den Gutstoff;

mit einem weiteren Auslaß (1.4) für den Rückstand.


Die Erfindung ist gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:

wenigstens in den Gutstoffauslässen (1.2,1.3) ist ein berührungsloser Sensor (3) zum Erfassen des Durchsatzes von Gutstoff vorgesehen;

der Sensor erzeugt jeweils ein Signal bei Erreichen eines oberen und/oder unteren Extremwertes des Durchsatzes;

die Extremwerte sind einstellbar;

mit einer oder mehreren der folgenden Einrichtungen, die durch die Ertremwert-Signale gesteuert werden:

einer Einrichtung zum Anzeigen des Extremwertes;

einer Einrichtung zum Abschalten der Siebvorrichtung oder gewisser ihrer Funktionen;

einer Einrichtung zum Auswerten und/oder Regeln des Gutstoffstromes.






Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sortieren von Gut, auch Siebmaschine genannt. Die Erfindung betrifft insbesondere eine Taumelsiebmaschine. Eine solche Siebmaschine ist zum Beispiel bekanntgeworden aus dem Prospekt "Taumelsiebmaschinen" der Anmelderin vom April 1998.

[0002] Vorrichtungen dieser Art werden in sehr vielen Industriezweigen eingesetzt. Nur beispielsweise seien die Lebensmittelindustrie, die Spanplattenindustrie, die chemische Industrie genannt. Die Vorrichtungen dienen dabei zum Zerlegen eines vliesförmigen oder schuttfähigen Gutes in fester oder flüssiger Form, beispielsweise in Gestalt einer Suspension, in einzelne Bestandteile. Ein möglicher Zweck einer solchen Vorrichtung besteht beispielsweise darin, ein körniges Gut in verschiedene Fraktionen unterschiedlicher Korngrößen zu zerlegen. Ein weiterer Anwendungsfall ist das Abtrennen von Verunreinigungen aus einem Gut.

[0003] Eine Vorrichtung der genannten Art umfaßt dabei ein Gehäuse, ferner wenigstens ein Sortiersieb, wenigstens einen Einlaß für das zu sortierende Gut, wenigstens einen Auslaß für den Gutstoff und wenigstens einen Auslaß für den Rückstand.

[0004] Eine wichtige Anforderung an eine Vorrichtung der genannten Art ist das Erzielen eines stets gleichmäßigen Klassierergebnisses (Siebgütegrad). Die Vorrichtung soll somit stets mit einer konstanten Trennschärfe arbeiten, um Fraktionen zu erhalten, die auch über längere Zeitspannen des Betriebs hinweg unverändert bleiben, insbesondere bezüglich der Teilchengröße.

[0005] Es werden regelmäßig große Anstrengungen unternommen, um diesen Anforderungen zu genügen. Eine verhältnismäßig naheliegende Bedingung hierfür besteht darin, die Vorrichtung kontinuierlich mit möglichst konstantem Durchsatz zu beschicken. Diese Anforderung ist verhältnismäßig einfach zu erfüllen. Es gibt aber auch Störgrößen, die sich nicht oder nur schwer vorhersehen lassen. Hierbei sind zu nennen:
  • Störungen im Antriebs- bzw. Einstellungssystem der Vorrichtung;
  • Riß eines Siebbodens, Zusetzen des Siebes und anderes mehr.


[0006] Es hat nicht an Versuchen gefehlt, diese einzelnen Störgrößen zu erkennen und sodann die notwendigen Maßnahmen zu treffen. So kann beispielsweise das Versetzen des Siebes optisch erfaßt werden. Jedoch ist das Ergebnis einer solchen optischen Erfassung keineswegs immer aussagekräftig, da es nicht unbedingt dem wahren Siebzustand entspricht.

[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 bzw. ein Siebverfahren derart zu gestalten, daß auf einfache und kostengünstige Weise dafür gesorgt wird, daß Störungen jeglicher Art, insbesondere wie oben erwähnt, schnell und zuverlässig erkannt und abgestellt werden können. Dabei geht es wohlgemerkt nicht nur um das Erkennen und Abstellen einer einzigen Störungsart, sondern auch jeglicher Störungen, die den Betrieb der Vorrichtung gravierend beeinträchtigen.

[0008] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.

[0009] Die Erfinder haben somit ein übergeordnetes Kriterium erkannt, das jegliche Art von Störungen erfaßt, mögen diese einzeln oder gemeinsam auftreten.

[0010] Die erfindungsgemäße Maßnahme ist einfach. Sie bedarf lediglich der Montage eines handelsüblichen Sensors, dessen Anschaffungskosten im Vergleich zum Wert der gesamten Maschine vernachlässigbar sind. Die Wahl eines berührungslosen Sensors ist deshalb vorteilhaft, weil ein solcher nicht mit dem Gut in Berührung kommt und somit frei von Verschmutzungen oder mechanischen Beeinflussungen ist. Ein solcher Sensor läßt sich durch individuelle Einstellung der Empfindlichkeit mittels Potentiometer auf ein selektives Schaltverhalten auf Medien mit unterschiedlicher Restleitfähigkeit anpassen (beispielsweise auf Flüssigkeiten, Suspensionen, Dispersionen oder Schüttgüter).

[0011] Es kommen beispielsweise induktive Sensoren in Betracht, aber auch kapazitive Sensoren. Die letztgenannten sind in der Lage, Fremdkörper mit höherer Restleitfähigkeit zu erkennen, beispielsweise Drahtbruchstücke aus dem Siebboden. Sie vermögen nachgeschaltete Produktweichen zu aktivieren, um das Gut-Metall-Gemisch aus dem Gutstoffstrom auszuschleusen.

[0012] Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin ist im einzelnen folgendes dargestellt:
Fig. 1
zeigt eine Taumelsiebmaschine gemäß der Erfindung. Diese Figur dient lediglich der allgemeinen Veranschaulichung. Die erfindungsgemäßen Merkmale sind hierin nicht erkennbar.
Fig. 2
zeigt in einer schematischen Ansicht eine Taumelsiebmaschine mit zwei Siebböden.
Fig. 3
zeigt einen Ausschnitt aus dem Gegenstand von Fig. 2.


[0013] Die in Fig. 1 gezeigte Taumelsiebmaschine umfaßt ein Gehäuse 1 mit einem Einlaß 1.1, einem ersten Gutstoffauslaß 1.2 und einem zweiten Gutstoffauslaß 1.3, ferner einem Auslaß 1.4 für Grobstoff. Man erkennt ferner zwei Siebböden 2.1 und 2.2.

[0014] Die in Fig. 2 gezeigte Taumelsiebmaschine umfaßt wiederum ein Gehäuse 1 mit einem Einlaß 1.1. Man erkennt einen ersten Auslaß 1.2 für grobes Gut und einen zweiten Auslaß 1.3 für mittelgrobes Gut und einenen Auslaß 1.4 für feines Gut.

[0015] Dem Auslaß 1.3 ist ein Sensor 3 zum berührungslosen Erfassen des Durchsatzes der mittleren Gutstoff-Fraktion zugeordnet.

[0016] Bei der Darstellung gemäß Fig. 3 ist der Auslaß 1.2 erkennbar, bei dem die Grob-Fraktion anfällt. Hier ist ein Sensor 3.1 gezeigt - in Fig. 2 nicht dargestellt. Sensor 3.1 ist ein berührungsloser Sensor (Näherungsschalter).

[0017] Der Vorrichtung gemäß der Erfindung können Einrichtungen spezieller Art zugeordnet werden, beispielsweise Produktweichen zum Ausschleusen eines Produkt-Metall-Gemisches aus dem Gutstoffstrom. Derartige Weichen werden dann aktiviert, wenn der Sensor ein entsprechendes Signal abgibt.


Ansprüche

1. Vorrichtung zum Sortieren von Gut, insbesondere Taumelsiebmaschine;

1.1 mit einem Gehäuse;

1.2 mit wenigstens einem Sortiersieb:

1.3 mit einem Einlaß für das zu sortierende Gut;

1.4 mit wenigstens einem Auslaß für den Gutstoff;

1.5 mit einem weiteren Auslaß für den Rückstand; gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:

1.6 wenigstens in den Gutstoffauslässen ist ein berührungsloser Sensor zum Erfassen des Durchsatzes von Gutstoff vorgesehen;

1.7 der Sensor erzeugt jeweils ein Signal bei Erreichen eines oberen und/oder unteren Extremwertes des Durchsatzes;

1.8 die Extremwerte sind einstellbar;

1.9 mit einer oder mehreren der folgenden Einrichtungen, die durch die Extremwert-Signale gesteuert werden:

einer Einrichtung zum Anzeigen des Extremwertes;

einer Einrichtung zum Abschalten der Siebvorrichtung oder gewisser ihrer Funktionen;

einer Einrichtung zum Auswerten und/oder Regeln des Gutstoffstromes.


 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der berührungslose Sensor ein kapazitiver Sensor ist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Produktweiche zum Ausschleusen eines Teilstromes aus dem Gutstoffstrom vorgesehen ist, und daß eine leitende Verbindung zwischen der Produktweiche und wenigstens einem der Sensoren vorgesehen ist.
 




Zeichnung