[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sortieren von Gut, auch Siebmaschine
genannt. Die Erfindung betrifft insbesondere eine Taumelsiebmaschine. Eine solche
Siebmaschine ist zum Beispiel bekanntgeworden aus dem Prospekt "Taumelsiebmaschinen"
der Anmelderin vom April 1998.
[0002] Vorrichtungen dieser Art werden in sehr vielen Industriezweigen eingesetzt. Nur beispielsweise
seien die Lebensmittelindustrie, die Spanplattenindustrie, die chemische Industrie
genannt. Die Vorrichtungen dienen dabei zum Zerlegen eines vliesförmigen oder schuttfähigen
Gutes in fester oder flüssiger Form, beispielsweise in Gestalt einer Suspension, in
einzelne Bestandteile. Ein möglicher Zweck einer solchen Vorrichtung besteht beispielsweise
darin, ein körniges Gut in verschiedene Fraktionen unterschiedlicher Korngrößen zu
zerlegen. Ein weiterer Anwendungsfall ist das Abtrennen von Verunreinigungen aus einem
Gut.
[0003] Eine Vorrichtung der genannten Art umfaßt dabei ein Gehäuse, ferner wenigstens ein
Sortiersieb, wenigstens einen Einlaß für das zu sortierende Gut, wenigstens einen
Auslaß für den Gutstoff und wenigstens einen Auslaß für den Rückstand.
[0004] Eine wichtige Anforderung an eine Vorrichtung der genannten Art ist das Erzielen
eines stets gleichmäßigen Klassierergebnisses (Siebgütegrad). Die Vorrichtung soll
somit stets mit einer konstanten Trennschärfe arbeiten, um Fraktionen zu erhalten,
die auch über längere Zeitspannen des Betriebs hinweg unverändert bleiben, insbesondere
bezüglich der Teilchengröße.
[0005] Es werden regelmäßig große Anstrengungen unternommen, um diesen Anforderungen zu
genügen. Eine verhältnismäßig naheliegende Bedingung hierfür besteht darin, die Vorrichtung
kontinuierlich mit möglichst konstantem Durchsatz zu beschicken. Diese Anforderung
ist verhältnismäßig einfach zu erfüllen. Es gibt aber auch Störgrößen, die sich nicht
oder nur schwer vorhersehen lassen. Hierbei sind zu nennen:
- Störungen im Antriebs- bzw. Einstellungssystem der Vorrichtung;
- Riß eines Siebbodens, Zusetzen des Siebes und anderes mehr.
[0006] Es hat nicht an Versuchen gefehlt, diese einzelnen Störgrößen zu erkennen und sodann
die notwendigen Maßnahmen zu treffen. So kann beispielsweise das Versetzen des Siebes
optisch erfaßt werden. Jedoch ist das Ergebnis einer solchen optischen Erfassung keineswegs
immer aussagekräftig, da es nicht unbedingt dem wahren Siebzustand entspricht.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 bzw. ein Siebverfahren derart zu gestalten, daß auf einfache und kostengünstige
Weise dafür gesorgt wird, daß Störungen jeglicher Art, insbesondere wie oben erwähnt,
schnell und zuverlässig erkannt und abgestellt werden können. Dabei geht es wohlgemerkt
nicht nur um das Erkennen und Abstellen einer einzigen Störungsart, sondern auch jeglicher
Störungen, die den Betrieb der Vorrichtung gravierend beeinträchtigen.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
[0009] Die Erfinder haben somit ein übergeordnetes Kriterium erkannt, das jegliche Art von
Störungen erfaßt, mögen diese einzeln oder gemeinsam auftreten.
[0010] Die erfindungsgemäße Maßnahme ist einfach. Sie bedarf lediglich der Montage eines
handelsüblichen Sensors, dessen Anschaffungskosten im Vergleich zum Wert der gesamten
Maschine vernachlässigbar sind. Die Wahl eines berührungslosen Sensors ist deshalb
vorteilhaft, weil ein solcher nicht mit dem Gut in Berührung kommt und somit frei
von Verschmutzungen oder mechanischen Beeinflussungen ist. Ein solcher Sensor läßt
sich durch individuelle Einstellung der Empfindlichkeit mittels Potentiometer auf
ein selektives Schaltverhalten auf Medien mit unterschiedlicher Restleitfähigkeit
anpassen (beispielsweise auf Flüssigkeiten, Suspensionen, Dispersionen oder Schüttgüter).
[0011] Es kommen beispielsweise induktive Sensoren in Betracht, aber auch kapazitive Sensoren.
Die letztgenannten sind in der Lage, Fremdkörper mit höherer Restleitfähigkeit zu
erkennen, beispielsweise Drahtbruchstücke aus dem Siebboden. Sie vermögen nachgeschaltete
Produktweichen zu aktivieren, um das Gut-Metall-Gemisch aus dem Gutstoffstrom auszuschleusen.
[0012] Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin ist im einzelnen folgendes
dargestellt:
- Fig. 1
- zeigt eine Taumelsiebmaschine gemäß der Erfindung. Diese Figur dient lediglich der
allgemeinen Veranschaulichung. Die erfindungsgemäßen Merkmale sind hierin nicht erkennbar.
- Fig. 2
- zeigt in einer schematischen Ansicht eine Taumelsiebmaschine mit zwei Siebböden.
- Fig. 3
- zeigt einen Ausschnitt aus dem Gegenstand von Fig. 2.
[0013] Die in Fig. 1 gezeigte Taumelsiebmaschine umfaßt ein Gehäuse 1 mit einem Einlaß 1.1,
einem ersten Gutstoffauslaß 1.2 und einem zweiten Gutstoffauslaß 1.3, ferner einem
Auslaß 1.4 für Grobstoff. Man erkennt ferner zwei Siebböden 2.1 und 2.2.
[0014] Die in Fig. 2 gezeigte Taumelsiebmaschine umfaßt wiederum ein Gehäuse 1 mit einem
Einlaß 1.1. Man erkennt einen ersten Auslaß 1.2 für grobes Gut und einen zweiten Auslaß
1.3 für mittelgrobes Gut und einenen Auslaß 1.4 für feines Gut.
[0015] Dem Auslaß 1.3 ist ein Sensor 3 zum berührungslosen Erfassen des Durchsatzes der
mittleren Gutstoff-Fraktion zugeordnet.
[0016] Bei der Darstellung gemäß Fig. 3 ist der Auslaß 1.2 erkennbar, bei dem die Grob-Fraktion
anfällt. Hier ist ein Sensor 3.1 gezeigt - in Fig. 2 nicht dargestellt. Sensor 3.1
ist ein berührungsloser Sensor (Näherungsschalter).
[0017] Der Vorrichtung gemäß der Erfindung können Einrichtungen spezieller Art zugeordnet
werden, beispielsweise Produktweichen zum Ausschleusen eines Produkt-Metall-Gemisches
aus dem Gutstoffstrom. Derartige Weichen werden dann aktiviert, wenn der Sensor ein
entsprechendes Signal abgibt.
1. Vorrichtung zum Sortieren von Gut, insbesondere Taumelsiebmaschine;
1.1 mit einem Gehäuse;
1.2 mit wenigstens einem Sortiersieb:
1.3 mit einem Einlaß für das zu sortierende Gut;
1.4 mit wenigstens einem Auslaß für den Gutstoff;
1.5 mit einem weiteren Auslaß für den Rückstand; gekennzeichnet durch die folgenden
Merkmale:
1.6 wenigstens in den Gutstoffauslässen ist ein berührungsloser Sensor zum Erfassen
des Durchsatzes von Gutstoff vorgesehen;
1.7 der Sensor erzeugt jeweils ein Signal bei Erreichen eines oberen und/oder unteren
Extremwertes des Durchsatzes;
1.8 die Extremwerte sind einstellbar;
1.9 mit einer oder mehreren der folgenden Einrichtungen, die durch die Extremwert-Signale
gesteuert werden:
einer Einrichtung zum Anzeigen des Extremwertes;
einer Einrichtung zum Abschalten der Siebvorrichtung oder gewisser ihrer Funktionen;
einer Einrichtung zum Auswerten und/oder Regeln des Gutstoffstromes.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der berührungslose Sensor
ein kapazitiver Sensor ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Produktweiche
zum Ausschleusen eines Teilstromes aus dem Gutstoffstrom vorgesehen ist, und daß eine
leitende Verbindung zwischen der Produktweiche und wenigstens einem der Sensoren vorgesehen
ist.