[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung an einer Schubkurbel, zum Erzeugen einer
Bewegung eines am Schieber gelagerten Teiles relativ zu diesem, gemäß dem gattungsbestimmenden
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Es ist seit langem bekannt, für den Antrieb eines stempelseitigen Auswerferstößels
einer Umformpresse eine zum Preßschlittenrücklauf gegenläufige Bewegung von außen
in den Schlitten einzuleiten, um das Werkstück aus Preßwerkzeugen, z.B. Sechskantkopfstempeln
mittels eines Auswerferstößels auszuwerfen. Diese Konstruktionen weisen durch die
vielen Bauelemente zwischen Krafteinleitung und Auswerfer eine hohe Nachgiebigkeit
auf. Zudem haben diese meist noch hin- und hergehende Bewegungen.
[0003] Die aus der DE 195 21 041 A1 bekannte Vorrichtung soll diesen mechanischen Aufwand
verringern. Diese Vorrichtung dient zur Steuerung von Hilfseinrichtungen, wie Stempelauswerferstifte,
Abstreifer oder Stempelaufnahmen in einem oszillierenden Pressenstößel von Ein- und
Mehrstufenpressen. Hierzu steuert eine fest auf dem Kurbelzapfen einer Kurbelwelle
einer Umformpresse sitzende Kurvenscheibe einen innerhalb der Pleuelstange gleitend
geführten Druckstößel, dessen Bewegung über einen Federstößel in das Umformwerkzeug
eingeleitet wird, wodurch das Fertigungsteil durch das Federstößelende aus dem Umformwerkzeug
ausgeworfen wird. Die Kurvenscheibe beschreibt hierbei bei einer Kurbelwellenumdrehung
gegenüber dem Druckstößel ebenfalls eine Umdrehung. Der Berührungspunkt zwischen dem
Druckstößel und dem Federstößel liegt dabei im Drehpunkt des Lagerbolzens, der das
Pleuel mit dem Pressenstößel verbindet.
[0004] Bei dieser DE 195 21 041 A1 wird in den Schlitten eine oszillierende Bewegung eingeleitet.
[0005] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die o.g. Nachteile auszuschalten, und
eine drehende Bewegung zu erhalten.
[0006] Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Dadurch, daß die Drehbewegung aus der Kurbelwelle an der Schubstange des Kurbeltriebs
entlang in den Preßschlitten eingeleitet wird und von dort aus direkt die Arbeitsbewegung
abgeleitet wird, ist die erfindungsgemäße Einrichtung universell einsetzbar und es
können große Übertragungskräfte in direktem Kraftfluß in die jeweils benötigte Arbeitsbewegung
eingeleitet werden. Da außer der Werkzeugbewegung keine sonstigen Gleitbewegungen,
sondern nur Rotationsbewegungen bei der Bewegungseinleitung auftreten, arbeitet die
erfindungsgemäße Einrichtung äußerst verschleißarm.
[0008] Es können alle Bewegungen erzeugt werden, welche aus einer Drehbewegung über entsprechende
Getriebe hergeleitet werden können.
[0009] Es ist zwar aus der DE 34 12 147 Al eine zentrische Schubkurbel bekannt, mit einer
Transmission auch aus umlaufenden Teilen (Zwischenrad 24, Zahnrad 25), von denen ein
Zahnrad (25) aber auf einem Kurbelzapfen (16) festsitzt, der drehbar in einer Kurbelscheibe
(12) mit zentrischer Antriebswelle (13) gelagert ist; zu dieser Transmission gehören
jedoch ein bzgl. der Wellenachse koaxiales, stehendes Zahnrad (18) und ein drehbar
an der Kurbelscheibe (12) gelagertes Zahnrad (23) zwischen dem stehenden Zahnrad (18)
und dem drehbaren Zahnrad (25), mit denen es kämmt.
[0010] D.h., dass eine Drehbewegung der Kurbelscheibe (12) nicht nur eine vom Kurbelradius,
sondern auch vom Übersetzungsverhältnis (z.B. 2:1) des stehenden Zahnrades (18) zum
drehbaren Zahnrad (25) abhängige Schwenkbewegung des Kurbelarms (15) relativ zur gedrehten
Kurbelscheibe (12) zur Folge hat. Insbesondere erstreckt sich diese bekannte Transmission
nicht über den Kurbelarm (15) auf den angelenkten Schlitten (4), sodass das Erzeugen
einer Bewegung eines am Schlitten (Schieber) gelagerten Teiles (z.B. Geradführung
28) relativ zum Schlitten überhaupt nicht vorgesehen ist.
[0011] Das trifft auch auf das DE-GM 1 864 599 (Fig. 3 und 4) zu, wo zur Erzeugung zweier
sich überlagernder Bewegungen der Schubstange (Pleuel 9) diese kurbelseitig mittels
eines zusätzlichen Exzenters (8) an einem Zahnrad (6), das mit einem zentrisch feststehenden
Zahnrad (7) kämmt, am hauptsächlichen Exzenter (Kurbelzapfen 5) gelagert ist.
[0012] Im folgenden wird die Erfindung anhand der durch die Zeichnung schematisch dargestellten
sechs Ausführungsformen im einzelnen erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform in Vorderansicht zur Steuerung des Auswerferstößels einer
Umformpresse
- Fig.2
- eine Draufsicht auf die Ausführungsform von Fig. 1 in teilweise abgebrochener Darstellung
- Fig. 3
- eine zweite Ausführungsform in Vorderansicht zur Steuerung des Auswerferstößels
- Fig. 4
- eine dritte Ausführungsform in Vorderansicht zur Steuerung des Auswerferstößels
- Fig. 5
- eine vierte Ausführungsform in Vorderansicht zur Steuerung einer weiteren, nur angedeuteten
Arbeitsbewegung
- Fig. 6
- eine fünfte Ausführungsform in Vorderansicht zur Steuerung einer Drahtklemmeinrichtung
z.B. bei einem Einzugsschlitten einer drahtverarbeitenden Maschine
- Fig. 7
- eine sechste Ausführungsform in Vorderansicht zur Steuerung des Preßschlittens einer
Umformpresse, wenn in seiner vorderen Umkehrstellung eine Rast verlangt wird
- Fig. 8
- eine Draufsicht auf die Ausführungsform von Fig. 7 in teilweise abgebrochener Darstellung
- Fig. 9
- ein Zeit-Weg-Diagramm zur Erläuterung des Ablaufs der Schlittenbewegung in Bezug auf
den Drehwinkel der Kurbelwelle
- Fig. 10 und 11
- je ein weiteres Zeit-Weg-Diagramm zur Erläuterung des Ablaufs der Schlittenbewegung
bei geänderten Ausgangsbedingungen
[0013] In den Fig. 1 und 2 ist die erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung
gezeigt. Sie dient als Antrieb für einen stempelseitigen Auswerferstößels 62, der
in einem Kurbeltrieb einer Ein- oder Mehrstufenpresse integriert ist. Hierzu ist ein
Preßschlitten 12 hin- und herverschiebbar geführt, dessen Aufgabe es ist, mittels
schlittenseitigen Umformwerkzeugen und stationären Matrizen aus Werkstückrohlingen
ggf. nach und nach fertige Werkstücke, z.B. Schrauben, Bolzen und dergleichen herzustellen.
[0014] Zum Antrieb des Preßschlittens 12 ist eine Kurbelwelle 14 vorgesehen, die in einem
nicht gezeigten Kurbelwellenhauptlager gelagert ist. Diese treibt über einen exzentrischen
Kurbelzapfen 20 zwei Schubstangen 26, 28 an, die an einem, im Schlitten 12 gelagerten
Bolzen 18 angreifen. Auf dem Kurbelzapfen 20 der Kurbelwelle 14 in ein Antriebszahnrad
22 drehfest angeordnet, welches sich im Gegensatz zu den Schubstangen 26, 28 umlaufend
dreht.
[0015] In Fig. 2 schließt sich oberhalb des Antriebszahnrads 22 die Kurbelstange 26 an.
Die andere Kurbelstange 28 ist unterhalb des Zahnrads 22 im Anschluß an eine Distanzbuchse
30 angeordnet. Das Antriebszahnrad 22 kämmt mit einem Zwischenzahnrad 34, das auf
einem Bolzen 36 frei drehbar gelagert ist, der in den Kurbelstangen 26, 28 befestigt
ist. Das Zwischenzahnrad 34 ist mit einem Abtriebszahnrad 38 im Eingriff, das an dem,vom
Kurbelzapfen 20 entfernten Ende der Kurbelstangen 26, 28 auf einem Bolzen 18 gelagert
ist.
[0016] Mit dem auf dem Bolzen 18 frei drehbaren Zahnrad 38 ist eine Kurvenscheibe 44 drehfest
verbunden. Die sich im Preßschlitten 12 drehende Kurvenscheibe 44 wirkt zur Abnahme
einer Hubbewegung auf eine Kurvenrolle 46, die auf einem Bolzen 46 drehbar gelagert
ist, der am unteren Ende eines Rollenhebels 50 befestigt ist. Das andere Ende des
Rollenhebels 50 ist auf einem Bolzen 54 schwenkbar gelagert, der in einem Rollenhebellager
56 am Preßschlitten 12 befestigt ist. Das untere Ende des Rollenhebels 50 liegt mit
seiner Seitenfläche 58 an dem Auswerferstößel 62 an. Der Auswerferstößel 62 wird vom
Rollenhebel 50 oszillierend angetrieben. Der Auswerferstößel 62 ist in einer hinteren
Lagerbuchse 64 und einer vorderen Lagerbuchse 66 gelagert, wobei diese Lagerbuchse
66 das Gegenlager für eine Schraubenfeder 68 bildet. Durch die Kraft der Feder 68
werden der Auswerferstößel 62 und die Kurvenrolle 46 an die Steuerkurve 44 gedrückt.
[0017] Fig. 3 zeigt als zweite abgewandelte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Antrieb des stempelseitig angeordneten Auswerferstößels 62 einer Umformpresse.
Hierbei kämmt das Abtriebszahnrad 38 mit einem Abnahmezahnrad 72, das oberhalb des
Zahnrades 38 auf einem Bolzen 74 drehbar gelagert ist der wiederum in einem Lager
76 auf dem Preßschlitten 12 befestigt ist. Die in Fig. 1 und 2 am Abtriebszahnrad
38 befestigte Kurvenscheibe 44 ist hier durch eine Kurvenscheibe 44' ersetzt, die
jetzt mit dem Abnahmezahnrad 72 fest verbunden ist. Die Kurvenscheibe 44' wirkt auf
eine Kurvenrolle 82, die auf einem Bolzen 84 drehbar gelagert ist, der an einem Arm
88 eines zweiarmigen Rollenhebels 90 befestigt ist. Der Hebel 90 selbst ist am Preßschlitten
12 auf einen Bolzen 92 schwenkbar gelagert. Das freie Ende des Hebels 90 wirkt zum
Ausführen der Auswerfbewegung auf einen Auswerferstößel 62', der in Ausführung und
Funktion dem der ersten Ausführungsform entspricht.
[0018] Bei der in Fig. 4 gezeigten dritten Ausführungsform wurde das Zahnradgetriebe 22,
34, 38 der ersten und zweiten durch ein Zahnriemengetriebe 96 ersetzt. Hierbei ist
auf dem Kurbelzapfen 20 der Kurbelwelle 14 anstelle des Antriebszahnrades 22 eine
Antriebszahnscheibe 98 drehfest angeordnet. Fluchtend zu dieser Zahnscheibe 98 ist
auf dem Bolzen 18 eine Abtriebszahnscheibe 100 drehbar gelagert. Ein Zahnriemen 102
verbindet beide Zahnscheiben 98 und 100.
[0019] An die Abtriebszahnscheibe 100 anschließend, ist auf dem Bolzen 18 ferner ein Abtriebszahnrad
106 drehbar gelagert angeordnet, das mit der Abtriebszahnscheibe 100 drehfest verbundenen
ist, so daß das Zahnrad 106 die Drehbewegung der Zahnscheibe 100 mitmacht. Das Abtriebszahnrad
106 weist hier ungefähr denselben Außendurchmessr auf wie die Abtriebszahnscheibe
100. Beide fallen somit in Fig.4 in ihrem Umriß zusammen. Das Abtriebszahnrad 106
kämmt mit dem am Preßschlitten 12 gelagerten Zahnrad 72, das in Anordnung und Funktion,
ebenso wie die weiteren Einrichtungsteile 44', 82 bis 92 und 62' bis 68 der in Fig.
3 gezeigten Einrichtung entsprechen.
[0020] Anstelle der Zahnscheiben 98 und 100 und des Zahnriemens 102, könnten selbstverständlich
auch ein Kettenrad-Satz und eine Kette als Kettengetriebe Verwendung finden.
[0021] Bei der vierten Ausführungsform gemäß Fig. 5 ist das Abnahmezahnrad 72 mit einem
Antriebskegelrad 110 fest verbunden, das ein Abtriebskegelrad 112 antreibt. Das Abtriebskegelrad
112 ist auf einer Welle 114 drehfest gelagert, welche in einem auf dem Preßschlitten
12 sitzenden Lagerbock 116 drehbar gelagert ist.
[0022] In Fig. 6 ist die fünfte Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Sie dient beim Klemmen
von Draht oder Bandmaterial 122 bei einem Schlitten 124, welcher z.B. als Einzugsschlitten
bei einer draht- oder bandverarbeiteten Maschine Einsatz findet. Hierfür ist erforderlich,
daß der Einzugshub verstellbar ist. Diese Hubverstellung wird in bekannter Weise dadurch
erreicht, daß eine Antriebskurbel 128 einen T-Nutenstein 130 besitzt, der in einer
T-Nutenstein-Führung 132 vom Mittelpunkt der Antriebskurbel 128 weg oder umgekehrt
über eine Stellschraube 136 nach dem Lösen einer Befestigungsmutter 138 verstellt
wird. Der T-Nutenstein 130 ist bolzenförmig ausgebildet, wobei auf seinem Rundteil
134, das den Kurbelzapfen darstellt, entsprechend Fig. 4 eine Antriebszahnscheibe
142 drehfest angeordnet ist. Auf dem Rundteil des T-Nutensteins 130 ist ferner eine
Schubstange 144 gelagert, die mit ihrem anderen Ende über einen Bolzen 146 mit dem
Schlitten 124 gelenkig verbunden ist. Auf dem Bolzen 146 ist eine Abtriebszahnscheibe
148 drehbar angeordnet. Ein Zahnriemen 150 verbindet beide Zahnscheiben 142 und 148.
Mit der Abtriebszahnscheibe 148 ist eine Kurvenscheibe 152 drehfest verbunden, die
eine, an einem Rollenhebel 156 drehbar angeordnete Kurvenrolle 158 betätigt. Der Rollenhebel
156 ist im Schlitten 124 auf einem Bolzen 160 schwenkbar gelagert. Mit dem Rollenhebel
156 ist eine Haltebacke 162 verbunden, die einen einzuziehenden Draht bzw. Band 122
während der Einzugsbewegung des Schlittens 124 gegen eine Gegenhaltebacke 164 klemmt,
so daß ein Drahteinzug zustande kommt. Die dazu benötigte Klemmkraft wird über einen
am Schlitten 124 befestigten Federhalter 166 von einer Druckfeder 166 über den Rollenhebel
156 auf den Draht 122 ausgeübt. Der Verlauf der Kurvenscheibe 152 ist so gewählt,
daß während des Schlittenrücklaufs der Draht 122 von der beweglichen Haltebacke 162
freigegeben wird.
[0023] Bei allen aufgezeigten Ausführungsformen können beliebige Über- und/oder Untersetzungen
eingebaut werden.
[0024] Die in Fig. 7 und 8 gezeigte sechste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung
kann angewendet werden, wenn bei relativ hohen Arbeitstakten an der Umformmaschine
oder Mehrstufenpresse z.B. eine sichere und präzise Werkstückabgabe nach der Auswerfbewegung
des Auswerferstössels sowie die sichere Aufnahme der Werkstücke an den betreffenden
Werkzeugen bzw. an die betreffenden Werkzeuge der einzelnen Stationen gefordert ist.
[0025] Zur automatischen Überführung der Werkstücke einer fortschreitend arbeitenden Umformmaschine
oder Mehrstufenpresse werden die Werkstücke z.B. nach dem Auswerten in bekannter Weise
von jeweils einander paarweise zugeordneten Greiferfinger einer z.B. aus der DE 40
02 347 A1 bekannten Überführungsvorrichtung in einer Arbeitsstation erfasst und zu
einer anderen Arbeitsstation für nachfolgende Bearbeitungsvorgänge überführt.
[0026] Da diese Übernahme- bzw. Übergabevorgänge und die Hin- und Herbewegung der Überführungsvorrichtung
zwischen Aufnahme- und Abgabeposition zeitintensiv sind, wurde erfindungsgemäß ein
gewisser Stillstand eines Preßschlittens 12' nach dem Vorlaufen desselben und vor
dem Preßschlittenrücklauf, wie nachfolgend beschrieben, erzeugt.
[0027] Gemäß den Fig. 7 und 8 treibt hierzu ein auf dem Kurbelzapfen 20' der Kurbelwelle
14' drehfest angeordnetes Antriebszahnrad 22' ein Abtriebszahnrad 38' ohne Zwischenrad
direkt an. Das Abtriebszahnrad 38' ist mit einem, im Preßschlitten 12' gelagerten
Exzenterbolzen 174 drehfest verbunden. Das Abtriebszahnrad 38' sitzt dabei auf dem
zentrischen Mittelteil 176 des Exzenterbolzens 174. Das auf beiden Seiten des Abtriebszahnrads
38' herausragende zentrische Mittelteil 176 des Exzenterbolzens 174 greift in je eine
passende Bohrung zweier Kurbelstangen 26', 28' ein, zur Lagerung des Abtriebszahnrads
38' in den Kurbelstangen 26' und 28'. Das Antriebszahnrad 22' und das Abtriebszahnrad
38' arbeiten zwischen den Kurbelstangen 26', 28' wie ein normales Stirnradgetriebe.
Die sich beidseitig des zentrischen Mittelteils 176 erstreckenden Exzenter 178 des
Exzenterbolzens 174 greifen in je eine passende Bohrung, als Lagerung des Exzenterbolzens
174, im Preßschlitten 12' ein.
[0028] Bei sich drehender Kurbelwelle 14' bewegt das Abtriebszahnrad 38' den Preßschlitten
12', angetrieben vom Exzenter 178 des Bolzens 174 nun wie ein weiterer Kurbeltrieb
mit einem bestimmten Hub, und zwar zusätzlich zu dem, über die Kurbelstangen 26' und
28' in den Preßschlitten 12' eingeleiteten Schlittenhub. Hierbei vollführen die Enden
der Kurbelstangen 26' 28' eine kreisförmige Relativbewegung um das Lager 180 der Exzenter
178 im Preßschlitten 12'.
[0029] In den Fig. 9 bis 11 sind die beiden Schlittenbewegungen als Kurvenverlauf in Weg-Zeit-Diagrammen
eingezeichnet, wobei die gestrichelt gezeichnete Kurve 190 den Bewegungsverlauf des
Preßschlittens 12' aus der Umdrehung der Kurbelwelle 14' heraus und die strichpunktierte
Linie 192 den zusätzlich eingeleiteten Bewegungsverlauf des Preßschlittens 12' durch
den Exzenter 178 des Exzenterbolzens 174 darstellt. Der in den Diagrammen weiters
dargestellte dritte, ausgezogen gezeichnete Kurvenverlauf 194 ist die mechanische
Addition der beiden erzeugten Schwingungen (Kurvenverlauf 190, 192), die von den in
den Preßschlitten 12' eingeleiteten beiden Bewegungen herrühren.
[0030] Aus den beiden eigentlichen quasi Sinusschwingungen ergeben sich durch diese Addition
Schlittenbewegungen mit wählbaren Rasten oder aber ein Doppelhub, je nach dem, was
für eine Ausgangsbedingung vorgelegen hat.
[0031] Eine Ausgangsbedingung ist z.B. die Verschiebung der beiden Sinusschwingungen auf
der Abszisse der Diagramme (Verschiebewinkel α, in Bezug auf den Drehwinkel der Kurbelwelle
14') oder das Übersetzungsverhältnis i des Antriebszahnrads 22' zum Abtriebszahnrad
38'.
[0032] In den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 9 bis 11 wurde eine Zahnradübersetzung i
= 2 ins Schnelle gewählt, so daß der Exzenter 178 des Bolzens 174 eine doppelte Sinusschwingung
zur Kurbelwellen-Sinusschwingung erzeugt.
[0033] In Fig. 9 beginnen beide Sinusschwingungen 190 und 192 gleichzeitig, der Verschiebewinkel
α beträgt also Null Grad bei einem Übersetzungsverhältnis von zwei. In diesem Fall
ergibt sich ein Doppelhub des Preßschlittens 12' in den Punkten 196 und 198 als Schlitten-Maximalhub.
Zwischen den beiden Punkten 196 und 198 läuft der Preßschlitten 12' einen Minimalwert
zurück, so daß der Preßschlitten 12' zwischen den beiden Punkten 196 und 198 praktisch
eine Rast einlegt.
[0034] Durch Verschieben der Sinusschwingungen zueinander um α = 5° (Fig.10) wird z.B. aus
dem vorgenannten Doppelhub (Punkte 196, 198 in Fig. 9) eine Rast, die im Punkt 200
beginnt und im Punkt 202 des Diagramms endet, bevor der Preßschlitten 12' seinen Maximalhub
vollends ausführt (Punkt 204).
[0035] Durch Verschieben der Sinusschwingungen zueinander um α = 30° kann aus dem Doppelhub
in Fig. 9 eine Verlangsamung der Bewegung des Preßschlittens 12' vor dem eigentlichen
Preßvorgang erzielt werden, beginnend im Punkt 206 bis Punkt 208 in Fig. 11, bevor
der Preßschlitten 12' vollends seinen vorderen Totpunkt im Punkt 210 erreicht.
[0036] Zur Ausführung der Bewegung des Auswerferstößels 62 bzw. 62' ist eine Kurvenscheibe
44'' (Fig. 8) über den Mittelteil 176 des Exzenterbolzens 174 drehfest mit dem Abtriebszahnrad
38' verbunden, und sie treibt einen der Auswerferstößel 62 (Fig.2) oder 62' (Fig.
3 oder 4) an.
[0037] Bei allen Ausführungsformen ist der Kurvenverlauf der Kurvenscheibe 44'' an den überlagerten
Bewegungsverlauf 194 des Preßschlittens 12' angeglichen, so daß die Werkstücke präzise
und zeitgenau ausgeworfen und von den nichtgezeigten Greiferfingern der Überführungsvorrichtung
übernommen werden können.
[0038] Die Übersetzung kann auch i = 3 oder mehr sein, das Ergebnis dabei ist eine 3- oder
mehrfache Sinusschwingung, welche der Hauptbewegung aus der Kurbelwelle 14' überlagert,
d.h. mechanisch addiert wird.
[0039] Bei einer Variante der sechsten Ausführungsform erstreckt sich der zentrische Mittelteil
176 des Exzenterbolzens 174 in die beiden entsprechend geformten Hälften des Lagers
180 im Preßschlitten 12', welches die beiden voneinander entfernten Hälften des Exzenters
178 aufnahm, und darüber hinaus. In den zwei Überständen des Exzenterbolzens 174 sind
dann die Exzenterhälften seitlich am Preßschlitten 12' vorhanden, welche mit an diesem
auf seinen beiden Außenseiten frei drehbar gelagerten Rollen oder dgl. für die Hin-
und Her-Bewegung des Schlittens 12' zusammenwirken.
BEZUGSZAHLENLISTE
[0040]
- 10
- =
- 12, 12'
- = Preßschlitten
- 14, 14'
- = Kurbelwelle
- 16
- =
- 18
- = Bolzen
- 20, 20'
- = Kurbelzapfen
- 22, 22'
- = Antriebs-Zahnrad
- 24
- =
- 26, 26'
- = Kurbelstange
- 28, 28'
- = Kurbelstange
- 30
- = Distanzbuchse
- 32
- =
- 34
- = Zwischenzahnrad
- 36
- = Bolzen
- 38, 38'
- = Abtriebszahnrad
- 40
- =
- 42
- =
- 44, 44', 44''
- = Kurvenscheibe
- 46
- = Kurvenrolle
- 48
- = Bolzen
- 50
- = Rollenhebel
- 52
- =
- 54
- = Bolzen
- 56
- = Rollenhebellager
- 58
- = Seitenfläche des Rollenhebels 50
- 60
- =
- 62, 62'
- = Auswerferstößel
- 64
- = h. Lagerbuchse
- 66
- = v. Lagerbuchse
- 68
- = Feder
- 70
- =
- 72
- = Abnahmezahnrad
- 74
- = Bolzen
- 76
- = Lager
- 78
- =
- 80
- =
- 82
- = Kurvenrolle
- 84
- = Bolzen
- 86
- =
- 88
- = Arm des zweiarmigen Hebels 90
- 90
- = Rollenhebel
- 92
- = Bolzen
- 94
- =
- 96
- = Zahnriemengetriebe
- 98
- = Antriebszahnrad
- 100
- = Abtriebszahnrad
- 102
- = Zahnriemen
- 104
- =
- 106
- = Abtriebszahnrad
- 108
- =
- 110
- = Antriebskegelrad
- 112
- = Abtriebskegelrad
- 114
- = Kegelradwelle
- 116
- = Lagerbock
- 118
- =
- 120
- =
- 122
- = Draht- oder Bandmaterial
- 124
- = Einzugsschlitten
- 126
- =
- 128
- = Antriebskurbel
- 130
- = T-Nutenstein
- 132
- = T-Nutensteinführung
- 134
- = Rundteil von 130
- 136
- = Stellschraube
- 138
- = Befestigungsmutter
- 140
- =
- 142
- = Antriebszahnscheibe
- 144
- = Schubstange
- 146
- = Bolzen
- 148
- = Abtriebszahnscheibe
- 150
- = Zahnriemen
- 152
- = Kurvenscheibe
- 154
- =
- 156
- = Rollenhebel
- 158
- = Kurvenrolle
- 160
- = Bolzen
- 162
- = Haltebacke
- 164
- = Gegenhaltebacke
- 166
- = Federhalter
- 168
- = Druckfeder
- 170
- =
- 172
- =
- 174
- = Exzenterbolzen
- 176
- = zentrisches Mittelteil des Exzenterbolzens 174
- 178
- = Exzenter des Exzenterbolzens 174
- 180
- = Lager des Exzenterbolzens 174 im Preßschlitten 12'
- 182
- =
- 184
- =
- 186
- =
- 188
- =
- 190
- = Bewegungsverlauf des Preßschlittens 12
- 192
- = zusätzlicher Bewegungsverlauf des Preßschlittens 12
- 194
- = überlagerter Bewegungsverlauf des Preßschlittens 12
- 196
- = 1. Schlittenmaximalhub
- 198
- = 2. Schlittenmaximalhub
- 200
- = Beginn der Rast
- 202
- = Ende der Rast
- 204
- = Schlittenmaximalhub
- 206
- = Beginn der Schlitten-Verlangsamung
- 208
- = Ende der Schlitten-Verlangsamung
- 210
- = vorderer Schlittentotpunkt
- α
- = Verschiebewinkel
- i
- = Übersetzungsverhältnis der Zahnräder 22' und 38'
1. Einrichtung an einer Schubkurbel, zum Erzeugen einer Bewegung eines am Schieber gelagerten
Teiles relativ zu diesem, welche von dem Kurbelzapfenumlauf um die Kurbelwellenachse
abgeleitet und entlang der Schubstange auf das zwangsweise bewegbare Teil übertragen
wird, dadurch gekennzeichnet, daß zum Erzeugen einer Drehbewegung jenes Teiles (Rad 38; Scheibe 100; 148) am Schieber
(Schlitten 12; 124) eine Transmission aus umlaufenden Teilen (Rad 22, 34, 38; Scheibe
98, 100, Riemen 102; 150, Scheibe 142, 148) an der Schubstange (26, 28; 144) vorgesehen
ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Transmission einen auf
dem Kurbelzapfen (20; Rundteil 134) festsitzenden, antreibenden Zahnkranz (Rad 22;
Scheibe 142) und einen auf dem, Schubstange (26, 28; 144) und Schieber (Schlitten
12; 124) verbindenden Drehgelenkzapfen (Bolzen 18; 146) gelagerten, abtreibenden Zahnkranz
(Rad 38; Scheibe 148) als zwangsweise bewegbares Teil sowie mindestens ein beide Zahnkränze
verbindendes, umlaufendes Teil (Rad 34; Riemen 102; 150) aufweist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als verbindendes Transmission-Teil
ein zwischen den zwei Zahnkränzen (22 und 38) an der Schubstange (26, 28) drehbar
gelagerter Zahnkranz (34) vorgesehen ist, der mit den beiden anderen Zahnkränzen (22
und 38) kämmt.
4. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als verbindendes Transmission-Teil
ein Zahnriemen (102; 150) oder eine Kette vorgesehen ist, der bzw. die von beiden
Zahnkränzen (Rad 22, 38; Scheibe 142, 148) umgelenkt wird.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehgelenkzapfen
(Bolzen 18; 146) die Kurvenscheibe (44; 152) eines am Schieber (Schlitten 12; 124)
angeordneten Kurvengetriebes trägt, welche mit dem koaxialen abtreibenden Zahnkranz
(Rad 38; Scheibe 148) drehfest verbunden ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Transmission einen
auf dem Kurbelzapfen (20') festsitzenden, antreibenden Zahnkranz (22') und als zwangsweise
bewegbares Teil eines Exzenterbolzens (174) dessen Exzenter (178), der am Schieber
(Schlitten 12') drehbar gelagert ist, sowie einen auf dem zentrischen Mittelteil des
Exzenterbolzens (174) festsitzenden, abtreibenden Zahnkranz (38') aufweist, der unmittelbar
mit dem antreibenden Zahnkranz (22') kämmt (Fig. 7, 8).
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Exzenter seitlich am
Schieber angeordnet ist und als Kurvenscheibe mit einer am Schlitten gelagerten Rolle
zusammenwirkt.
8. Einrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem zentrischen
Mittelteil (176) des Exzenterbolzens (174) die Kurvenscheibe (44'') eines am Schieber
(Schlitten 12') angeordneten Kurvengetriebes festsitzt (Fig. 8).
9. Verwendung einer Einrichtung nach Anspruch 5 zum gleichzeitigen Hin- und Herbewegen
eines Stößels (62) relativ zum bewegten Schieber (12), wobei die Kurvenscheibe (44)
den Zwangslauf einer Kurvenrolle (46) an einem Rollenhebel (50) kraftschlüssig steuert,
welcher schwenkbar am Schieber (12) gelagert ist und den Stößel (62) gegen die Rückstellkraft
einer Feder (68) beaufschlagt (Fig. 1).
10. Verwendung einer Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4 zum Drehen eines Zahnkranzes
(Rad 72) relativ zum bewegten Schieber (12), wobei dieser die Drehbewegung des abtreibenden
Zahnkranzes (Rad 38) abnehmende Zahnkranz (Rad 72) mit dem abtreibenden Zahnkranz
oder mit einem koaxialen Zahnkranz (Rad 106) kämmt, der mit dem abtreibenden Zahnkranz
drehfest verbunden ist (Fig. 3 und 5 bzw. 4).
11. Verwendung nach Anspruch 10, bei der zum gleichzeitigen Hin- und Herbewegen eines
Stößels (62') relativ zum bewegten Schieber (12) dieser die Kurvenscheibe (44') eines
am Schieber (Schlitten 12) angeordneten Kurvengetriebes trägt, welche mit dem koaxialen
abnehmenden Zahnkranz (Rad 72) drehfest verbunden ist, wobei die Kurvenscheibe (44')
den Zwangslauf einer Kurvenrolle (82) an einem Rollenhebel (90) kraftschlüssig steuert,
welcher drehbar am Schieber (12) gelagert ist und den Stößel (62') gegen die Rückstellkraft
einer Feder (68) beaufschlagt (Fig. 3 und 4).
12. Verwendung nach Anspruch 10, bei der zum gleichzeitigen Drehen einer Arbeits-Welle
(114) mit einer Achse parallel zur Bewegungsrichtung des Schiebers (12) relativ zum
bewegten Schieber der abnehmende Zahnkranz (Rad 72) und die Arbeits-Welle (114) mittels
eines Zahnradgetriebes (Rad 110, 112) gekoppelt sind (Fig. 5).
13. Verwendung einer Einrichtung nach Anspruch 5 zum Betätigen einer mit dem Schieber
(Einzugsschlitten 124) bewegbaren, gleichzeitig steuerbaren Vorrichtung (Backen 162
und 164) zum Klemmen von Draht- oder Bandmaterial (122), das einer materialbearbeitenden
Maschine zuzuführen ist, wobei die Kurvenscheibe (152) den Zwangslauf einer Kurvenrolle
(158) an einem gefederten Rollenhebel (156) kraftschlüssig steuert, welcher schwenkbar
am Schieber (124) gelagert ist und eine Haltebacke (162) der Klemmvorrichtung trägt,
deren Gegenhaltebacke (164) am Schieber (124) stationär angeordnet ist.
14. Verwendung einer Einrichtung nach Anspruch 8 zum gleichzeitigen Hin- und Herbewegen
eines Stößels (62; 62') relativ zum bewegten Schieber (Schlitten 12')