[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Kreuzspulen
in wilder Wicklung mittels einer Spulvorrichtung, die eine eine Kreuzspule antreibende
Friktionswalze enthält und die Mittel zum fortlaufenden Erfassen und Auswerten der
Winkelgeschwindigkeiten von Friktionswalze und Kreuzspule aufweist, wobei mittels
eines Garnauftrags auf eine zunächst leere Spulenhülse während einer Spulreise eine
Kreuzspule gebildet wird.
[0002] Ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art sind beispielsweise
aus der DE 42 39 579 A1 bekannt. Dort werden die erfaßten Winkelgeschwindigkeiten
von Friktionswalze und Kreuzspule ausgewertet, um sogenannte Bildzonen zu erkennen
und Bildstörverfahren auszulösen, um Bildwickel zu verhindern oder zu vermindern.
[0003] Des weiteren ist durch die EP 0 291 712 A, die dem Oberbegriff der Ansprüche 1 und
6 entspricht, ein Verfahren bekannt, das es ermöglicht, über die Spulendichte auf
den jeweiligen Qualitätsstandard der Kreuzspule zu schließen.
[0004] Das heißt, bei diesem bekannten Verfahren wird aus dem Verhältnis der insgesamt auf
die Kreuzspule aufgespulten Fadenlänge und dem Kreuzspulendurchmesser die durchschnittliche
Spulendichte der Kreuzspule ermittelt.
[0005] Nachteilig bei diesem bekannten Verfahren ist allerdings, daß eine Aussage über die
momentane Spulendichte oder kurzperiodische Dichte-Schwankungen nicht möglich sind.
[0006] Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß eine Aussage über
die Qualität der hergestellten Kreuzspule getroffen werden kann und gegebenenfalls
bereits während des Spulvorganges Eingriffe in den Spulvorgang vorgenommen werden
können, um die Qualität zu verbessern.
[0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Winkelgeschwindigkeiten derart ausgewertet
werden, daß die Istwerte der Größe des Garnauftrags pro Umdrehung der Kreuzspule oder
pro Zeiteinheit fortlaufend während eines Spulvorgangs ermittelt werden.
[0008] Der Garnauftrag, der als Garnauftrag pro Umdrehung der Spule oder als Garnauftrag
pro Zeiteinheit ermittelt wird, ist eine wesentliche Kenngröße für die Qualität der
Kreuzspule, da sich daraus insbesondere eine Aussage über die Wickeldichte der Kreuzspule
gewinnen läßt. Ist der Garnauftrag während einer Spulreise weitgehend gleichmäßig
und konstant, so ist dies eine Aussage über die Wickeldichte, da dann die Wickeldichte
weitgehend gleichmäßig ist. Eine Kreuzspule mit gleichmäßiger Wickeldichte hat bei
der Weiterverarbeitung Vorteile, beispielsweise beim Färben und insbesondere beim
Abspulen. Hier ist zu beachten, daß beispielsweise trotz einer Kompensation der Auflagekraft,
mit welcher die Kreuzspule während des Spulvorgangs auf der Friktionswalze aufliegt,
und trotz einer Fadenzugkraftregelung auf einen konstanten Wert noch relativ hohe
Dichteschwankungen erhalten werden, insbesondere in Bereichen von Bildzonen. Aufgrund
der Information über den Verlauf des Garnauftrages auch im Bereich der Bildzonen läßt
sich dabei auch auf die Qualität des angewandten Bildstörverfahrens schließen.
[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß die Istwerte des Garnauftrages
als eine Kurve während der Spulreise über die Zeit oder über den Spulendurchmesser
aufgezeichnet werden. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß diese Kurve
parallel zum Spulprozeß ausgedruckt wird. Es ist auch möglich, diese Kurve abzuspeichern
und später auszudrucken oder auf einem Monitor zur Anzeige zu bringen, um die Qualität
einer Kreuzspule zu beurteilen.
[0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß aus den Istwerten der
Größe des Garnauftrags der Durchmesser der Kreuzspule gebildet und mit einem Grenzwert
verglichen wird, der dem maximal herzustellenden Spulendurchmesser entspricht, bei
dessen Erreichen der Spulprozeß mit dieser Kreuzspule beendet wird. Dadurch ist es
möglich, Kreuzspulen herzustellen, die alle exakt den gleichen Durchmesser aufweisen.
[0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß die Istwerte der Größe
des Garnauftrages wenigstens in einem Bereich einer Bildzone fortlaufend mit Sollwerten
verglichen und auf diese Sollwerte eingeregelt werden. Durch das Regeln der Größe
des Garnauftrages insbesondere im Bereich einer Bildzone lassen sich Dichtschwankungen
in diesem Bereich zumindest reduzieren, so daß eine Kreuzspule mit einer erhöhten
Qualität hergestellt werden kann.
[0012] Um die Aufgabe bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art zu lösen, wird in
Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß die Mittel zum Auswerten eine die Istwerte
der Größe des Garnauftrags pro Umdrehung der Kreuzspule oder pro Zeiteinheit fortlaufend
während einer Spulreise ermittelnde Auswerteeinrichtung enthalten.
[0013] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform.
- Fig. 1
- zeigt eine schematische Ansicht einer Vorrichtung zum Durchführen des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer Friktionswalze und einer davon angetriebenen Kreuzspule
zur Erläuterung der bei der Ermittlung des Garnauftrags benutzten physikalischen Größen
und
- Fig. 3
- ein Blockdiagramm einer Auswerteeinrichtung zum Ermitteln des Garnauftrags pro Spulenumdrehung
und zum Auswerten dieser ermittelten Werte.
[0014] Mit der Spulvorrichtung nach Fig. 1 wird ein Faden (10), der in Pfeilrichtung (11)
läuft, auf eine Spulenhülse (12) zu einer zylindrischen Kreuzspule (13) aufgewickelt.
Die zylindrische Kreuzspule (13) liegt auf einer Friktionswalze (14) auf, die mit
einem Kehrgewinde (15) versehen ist, so daß sie gleichzeitig als eine Changiereinrichtung
wirkt. Der Faden (10) läuft über einen einstellbaren und/oder regelbaren Fadenspanner
(16) zu einer Fadenführungsöse (17) und danach zum Kehrgewinde (15) der Friktionswalze
(14).
[0015] Die Kreuzspule (13) ist mittels Spulentellern (18) gehalten, die in die Spulenhülse
(12) eingreifen und mit der Spulenhülse (12) und damit mit der Kreuzspule (13) rotieren.
Die Spulenteller (18) sind drehbar in einem Spulenrahmen (19) derart gelagert, daß
die Kreuzspule (13) mit einer vorgebbaren Auflagekraft auf der Friktionswalze (14)
aufliegt.
[0016] Zu der Spulvorrichtung gehört eine Steuer- und/oder Regeleinrichtung (20). Die Steuer-
und/oder Regeleinrichtung (20) gibt die Geschwindigkeit eines Antriebsmotors (21)
der Friktionswalze (14) vor. Dies geschieht beispielsweise über einen Wechselrichter
(22), der an den als Asynchronmotor ausgebildeten Antriebsmotor (21) angeschlossen
ist. Die Steuer- und/oder Regeleinrichtung (20) wirkt auch auf den nur schematisch
dargestellten, verstellbaren Fadenspanner (16), so daß die Fadenzugkraft eingestellt
und insbesondere auf einen konstanten Wert eingeregelt wird, mit welchem der Faden
(10) auf die Kreuzspule (13) aufgewickelt wird.
[0017] Der Spulenrahmen (19) ist mit einer nur schematisch dargestellten Einrichtung (23)
versehen, mit der die Auflagekraft einstellbar ist, mit der die Kreuzsspule (13) auf
der Friktionswalze (14) aufliegt. Die Einrichtung (23) kann autonom arbeiten, d.h.
selbsttätig über den Spulendurchmesser für eine wenigstens annähernde Konstanthaltung
der Auflagekraft sorgen. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist jedoch vorgesehen,
daß die Einrichtung (23) von der Steuer- und/oder Regeleinrichtung (20) eingestellt
wird, beispielsweise auf eine konstante Auflagekraft eingeregelt wird.
[0018] Einem Spulenteller (18) und der Welle (26) der Friktionswalze (14) sind Drehwinkelgeber
(24, 25) zugeordnet, die an die Steuer- und/oder Regeleinrichtung (20) angeschlossen
sind.
[0019] Bei bestimmten, im voraus berechenbaren Durchmesserverhältnissen von Friktionswalze
(14) und Kreuzspule (13), in den sogenannten Bildzonen, treten Bilder oder Rauten
auf, die insbesondere das Abspulen des Fadens von der Kreuzspule nachteilig beeinflussen.
Es werden deshalb Bildstörverfahren eingesetzt, die derartige Bilder oder Rauten verhindern
oder wenigstens in ihrer Auswirkung verringern. Hierzu ist es bekannt, den Antriebsmotor
(21) in Intervallen derart ein- und auszuschalten, daß in einer Beschleunigungsphase
nach dem Einschalten ein Schlupf zwischen Friktionswalze (14) und Kreuzspule (13)
vorhanden ist, und in der anschließenden Auslaufphase ein schlupffreier Zustand zwischen
Friktionswalze (14) und Kreuzspule (13) herrscht. Sobald die Drehzahl der Friktionswalze
unter einen vorgegebenen Wert abgefallen ist, erfolgt ein erneutes Einschalten, d.h.
eine Beschleunigungsphase mit Schlupf, für eine vorgegebene Zeitspanne. Es ist bekannt,
daß trotz eines derartigen Bildstörverfahrens im Bereich einer Bildzone eine relativ
starke Vergrößerung der Wickeldichte mit den damit verbundenen negativen Folgen für
das Abspulverhalten auftritt.
[0020] Schon das Wissen über die Größe und/oder den Verlauf von Schwankungen der Wickeldichte
innerhalb einer Kreuzspule ist von Vorteil, da diese Kenntnis bei der Weiterverarbeitung
(Färben oder Abspulen) verwendet werden kann und da diese Größe eine Aussage über
die Qualität der Kreuzspule darstellt. Zu besonderen Vorteilen führt darüber hinaus
das Erfassen der Wickeldichte während des Spulvorgangs dann, wenn aufgrund dieser
ermittelten Größe Eingriffe in den Spulvorgang vorgenommen werden, insbesondere um
die Schwankungen in der Wickeldichte zumindest zu verringern.
[0021] Die Erfindung geht von der Überlegung aus, daß ein unmittelbares Anzeichen für die
Wickeldichte der Garnauftrag pro Umdrehung der Kreuzspule (13) ist oder auch der Garnauftrag
pro Zeiteinheit. Nimmt die Größe des Garnauftrags bei an sich gleichbleibenden Wickelbedingungen
ab, so entspricht das unmittelbar einer Erhöhung der Wickeldichte. Umgekehrt entspricht
eine Erhöhung des Garnauftrags pro Umdrehung oder Zeit einer Verminderung der Wickeldichte.
Der Verlauf der Istwerte der Größe des Garnauftrags über eine Spulreise, d.h. das
Aufwickeln eines Garns (oder Fadens) auf eine zunächst leere Spulenhülse (12) bis
zum Erzeugen einer fertigen Kreuzspule (13), ist somit eine wichtige Kenngröße für
eine Kreuzspule. Die vorliegende Erfindung stellt deshalb ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Verfügung, durch die der Verlauf der Istwerte des Garnauftrags während des Spulvorganges
fortlaufend ermittelt wird.
[0022] Theoretisch ist die Ermittlung des Garnauftrags aufgrund folgender Gleichung (1)
relativ einfach
[0023] In dieser Gleichung bedeutet
- dsp
- (momentaner) Durchmesser der Kreuzspule (13),
- dFW
- Durchmesser der Friktionswalze (14) (der einen bekannten konstanten Wert hat),
- ωFW
- Winkelgeschwindigkeit der Friktionswalze (14) und
- ωsp
- Winkelgeschwindigkeit der Kreuzspule (13).
[0024] Der Garnauftrag (δ) entspricht dann der Hälfte der Durchmesseränderung nach einer
Umdrehung. Diese Berechnung führt jedoch nicht zu einem brauchbaren Ergebnis, da der
Garnauftrag (δ) pro Spulenumdrehung im Verhältnis zu dem Spulendurchmesser äußerst
gering ist. Aufgrund des Rauschens der Meßwerte läßt sich auf diese Weise der Garnauftrag
(δ) nicht ermitteln.
[0025] Zur Berechnung des Garnauftrags (δ) in Abhängigkeit von der Spulumdrehung wird deshalb
eine zweite Gleichung herangezogen nämlich die Gleichung (2a)
[0026] In dieser Gleichung bedeutet
- dsp
- der momentane Durchmesser der Kreuzspule (13),
- d0
- der zuvor berechnete Durchmesser der Kreuzspule (13),
- δ
- Garnauftrag pro Umdrehung der Kreuzspule (13) und
- nsp
- Anzahl der Umdrehungen der Kreuzspule (13) nach dem zuvor berechneten Durchmesser
d0.
[0027] Aus dieser Gleichung wird ein mathematisches Filter entwikkelt, in das das Ergebnis
der Gleichung (1) und die Anzahl der Umdrehungen (n
sp) eingegeben werden. Dieses mathematische Filter liefert dann jeweils die Werte für
d
0 und für den Garnauftrag (δ).
[0028] Diese Auswertung wird nachfolgend anhand von Fig. 3 näher erläutert. Da das erfindungsgemäße
Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung in gleicher Weise für zylindrische
Kreuzspulen (13) als auch für konische Kreuzspulen (13') eingesetzt werden kann, ist
in Fig. 3 eine konische Kreuzspule (13') in Verbindung mit einer Friktionswalze (14)
angedeutet. Die Winkelgeber (24, 25) liefern die Winkelgeschwindigkeit (ω
sp) der Kreuzspule (13) und die Winkelgeschwindigkeit (ω
FW) der Friktionswalze (14). In einer Auswerteeinrichtung (27) wird der Durchmesser
(d
sp) nach der Gleichung (1) berechnet. Bei einer konischen Kreuzspule ist das der angetriebene
Durchmesser. Da der Durchmesser (d
FW) der Friktionswalze (14) konstant ist, kann die Multiplikation mit diesem Wert entfallen.
In einem Umdrehungszähler (28) werden aufgrund der Winkelgeschwindigkeit (ω
sp) der Kreuzspule (13) die Anzahl der Umdrehungen gezählt. Die Werte des Umdrehungszählers
(28) und der Auswerteeinrichtung (27) werden in das mathematische Filter (29), beispielsweise
ein Kalman-Filter, eingegeben, das aus der Gleichung (2a) entwickelt worden ist. Dieses
Filter liefert die Istwerte (δ
i) für den Garnauftrag. Ebenso liefert das Filter den Spulendurchmesser (d
0) entsprechend der letzten Berechnung. In einer nachfolgenden Auswerteeinrichtung
(30) wird der Durchmesser (d
sp) nach der Gleichung (2a) berechnet, wobei auch der Wert des Umdrehungszählers (28)
mit eingegeben wird.
[0029] Während des Herstellens einer Kreuzspule (13), d.h. während einer Spulreise, sind
auch Zeitabschnitte vorhanden, in denen die Gefahr einer Änderung der Wickeldichte
nicht besteht oder eine Änderung allenfalls in einem unschädlichen Maß auftritt. Das
Erfassen des Spulendurchmessers (d
sp) und des Garnauftrages (δ) kann deshalb auf erfahrungsgemäß gefährdete Abschnitte
beschränkt werden.
[0030] Die in vorstehender Weise erhaltenen Werte (d
sp) und (δ
i) können in mehrere Richtungen ausgewertet werden. Beispielsweise kann in einer Vergleichseinrichtung
(31) der gemessene Durchmesser (d
sp) mit einem Maximalwert (d
spmax) verglichen werden, der bei Übereinstimmung von d
sp mit d
spmax ein Signal zum Beenden des Spulprozesses der gerade hergestellten Kreuzspule (13)
ausgibt.
[0031] Die Werte (d
sp) und (δ
i) werden weiter einer Einrichtung (32) zum Aufzeichnen zugeführt, beispielsweise einem
Speicher, in welchem der Verlauf des Garnauftrags (δ) über den Durchmesser (d
sp) der Kreuzspule (13) aufgezeichnet wird. Bei Bedarf können die in dem Speicher (32)
aufgezeichneten Werte an einen Drucker (33) weitergeleitet und dort ausgedruckt werden.
Sie können auch an einen Bildschirm (34) weitergeleitet und dort zur Anzeige gebracht
werden.
[0032] Wie in Fig. 3 weiter dargestellt ist, kann der Istwert (δ
i) des Garnauftrages auch an eine Vergleichseinrichtung (35) weitergeleitet werden,
die den Istwert (δ
i) mit einem Sollwert (δ
soll) vergleicht. Unterschreitet der Istwert (δ
i) den Sollwert (δ
soll), so ist dies ein Zeichen dafür, daß die Kreuzspule (13) mit einer zu hohen Wickeldichte
gewickelt wird. Die Vergleichseinrichtung (35) kann in diesem Fall ein Eingriffsignal
auslösen, das auf den Fadenspanner (16) und/oder den Wechselrichter (22) des Antriebsmotors
(21) einwirkt, um durch teilweises Öffnen des Fadenspanners (16) und/oder Verringern
der Drehzahl des Antriebsmotors (22) die Fadenzugkraft zu reduzieren. Das Signal der
Vergleichseinrichtung (35) kann gleichzeitig oder alternativ auch der Einrichtung
(23) zugeführt werden, um die Auflagekraft der Kreuzspule (13) auf der Friktionswalze
(14) zu reduzieren und damit ebenfalls die Wickeldichte wieder zu verringern. Der
Sollwert (δ
soll) kann vorausgegeben oder während des Spulprozesses ermittelt werden, insbesondere
im Bereich außerhalb von Bildzonen, in denen der Garnauftrag (δ) relativ konstant
ist. Da ein Eingriff in den Spulvorgang in den meisten Fällen nur im Bereich von Bildzonen
erforderlich ist, und dabei nur in Bildzonen bei größeren Spulendurchmessern, wird
zweckmäßigerweise die Vergleichseinrichtung (35) nur im Bereich derartiger Bildzonen
tätig. Hierzu ist es möglich, die Signale der Drehwinkelgeber (24, 25) auszuwerten,
um den Bereich einer Bildzone zu erkennen, wie dies beispielsweise aus der DE 42 39
579 A1 bekannt ist.
[0033] In dem Vorstehenden ist dargelegt worden, wie die Istwerte (δ
i) des Garnauftrags fortlaufend während eines Spulvorganges unter Auswertung der von
Drehwinkelgebern (24, 25) erfaßten Winkelgeschwindigkeiten (ω
sp) der Kreuzspule (13) und (ω
FW) der Friktionswalze (14) ermittelt werden. Selbstverständlich ist eine entsprechende
Auswertung auch möglich, wenn die Periodendauern der Kreuzspule (13) und der Friktionswalze
(14) oder die Drehzahlen ermittelt und miteinander verarbeitet werden. Soweit in den
Ansprüchen die Winkelgeschwindigkeiten beansprucht sind, sind diese als Synonym für
in gleicher Weise erfaßbare Meßwerte zu verstehen.
[0034] Der Verlauf des Durchmessers (d
sp) über die Wickelzeit läßt sich mit folgender Gleichung (2b) ausdrücken:
[0035] Die Gleichung (2b) wird aus der Abhängigkeit des Durchmessers (d
sp) der Kreuzspule (13) von dem Drehwinkel (ϕ) der Spule erhalten, für den gilt
[0036] Hierin ist ϕ(t) der Drehwinkel der Kreuzspule in Abhängigkeit von der Zeit. Wird
diese Gleichung nach der Zeit abgeleitet, so ergibt sich
[0037] Die Ableitung
(t) ist die Winkelgeschwindigkeit ω(t) der Kreuzspule (13), so daß gilt
[0038] Da ferner gilt
und damit
ergibt sich
wobei υ die Umfangsgeschwindigkeit der Kreuzspule ist.
[0039] Wird diese Gleichung nach ω integriert und außerdem eingesetzt
so ergibt sich daraus
unter der Voraussetzung, daß ν
FW = ν
Sp ist,
gilt
woraus dann folgt
d.h., die Gleichung (2b), in der
ν die bekannte Umfangsgeschwindigkeit der Friktionswalze (14) ist.
[0040] Wird der momentane Spulendurchmesser (d
sp) und/oder der Garnauftrag (δi) über die Zeit nach der Gleichung (2b) ermittelt, so
wird in Abwandlung der Fig. 3 anstelle eines Umdrehungszählers (28) eine Zeitmeßeinrichtung
vorgesehen. Das mathematische Filter (29) ist in diesem Fall aus der Gleichung (2b)
entwickelt.
1. Verfahren zum Herstellen von Kreuzspulen in wilder Wicklung mittels einer Spulvorrichtung,
die eine eine Kreuzspule antreibende Friktionswalze enthält und die Mittel zum fortlaufenden
Erfassen und Auswerten der Winkelgeschwindigkeiten von Friktionswalze und Kreuzspule
aufweist, wobei mittels eines Garnauftrags auf eine zunächst leere Spulenhülse während
einer Spulreise eine Kreuzspule gebildet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Winkelgeschwindigkeiten
derart ausgewertet werden, daß die Istwerte der Größe des Garnauftrages pro Umdrehung
der Kreuzspule oder pro Zeiteinheit fortlaufend während eines Spulvorgangs ermittelt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ermittlung der Istwerte
des Garnauftrages mittels eines mathematischen Filters erfolgt, das aus einer den
momentanen Durchmesser der Kreuzspule über die Wickelzeit oder über die Anzahl der
Umdrehungen der Kreuzspule angebenden Gleichung entwickelt ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Istwerte des Garnauftrags
als eine Kurve über der Zeit oder den Spulendurchmesser aufgezeichnet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß aus den Istwerten
der Größe des Garnauftrages der Durchmesser der Spule gebildet und mit einem Grenzwert
verglichen wird, der dem maximal herzustellenden Spulendurchmesser entspricht, bei
dessen Erreichen der Spulprozeß dieser Kreuzspule beendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Istwerte
der Größe des Garnauftrags wenigstens in einem Bereich einer Bildzone fortlaufend
mit Sollwerten verglichen und auf die Sollwerte eingeregelt werden.
6. Vorrichtung zum Herstellen von Kreuzspulen (13) in wilder Wicklung mittels einer Spulvorrichtung,
die eine eine Kreuzspule (13) antreibende Friktionswalze (14) enthält und die Mittel
zum fortlaufenden Erfassen und Auswerten der Winkelgeschwindigkeiten von Friktionswalze
(14) und Kreuzspule (13) aufweist, wobei mittels eines Garnauftrages auf eine zunächst
leere Spulenhülse (12) während einer Spulreise eine Kreuzspule (13) gebildet wird,
und zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel zum Auswerten eine die Istwerte (δi) der Größe des Garnauftrags (δ) pro Umdrehung der Kreuzspule oder pro Zeiteinheit
fortlaufend während eines Spulvorganges ermittelnde Auswerteeinrichtung (24, 25, 27,
28, 29) enthalten.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswerteeinrichtung ein
mathematisches Filter (29) enthält, das aus einer den momentanen Spulendurchmesser
(dsp) der Kreuzspule (13) über die Anzahl der Spulenumdrehungen oder über die Zeit berechnenden
Gleichung (2a, 2b) gebildet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine den gemessenen
Spulendurchmesser (dsp) mit einem einstellbaren Maximalwert (dspmax) vergleichende und bei Erreichen des Maximalwerts ein Signal zum Beenden des Spulprozesses
abgebende Einrichtung (31) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung
(32, 34) zum Aufzeichnen und/oder Anzeigen des Verlaufs des Garnauftrages (δ) vorgesehen
ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung
(35) zum Vergleichen des Istwertes (δi) des Garnauftrages mit einem Sollwert (δsoll) des Garnauftrags und zum Ausgeben von stellsignalen bei Abweichungen von Istwert
und Sollwert vorgesehen ist.
1. Method for making random cross-wound bobbins by means of a winding device, which contains
a friction roller driving a cross-wound bobbin and which comprises means for the continuous
monitoring and evaluation of the angular speeds of the friction roller and cross-wound
bobbin, in which case by means of an application of yarn to a bobbin tube which is
at first empty, during a winding travel, a cross-wound bobbin is formed, characterised
in that the angular speeds are evaluated such that the actual values of the magnitude
of the application of yarn per rotation of the cross-wound bobbin or per unit of time
are ascertained continuously during one winding operation.
2. Method according to Claim 1, characterised in that ascertaining the actual values
of the application of yarn takes place by means of a mathematical filter, which is
developed from an equation indicating the instantaneous diameter of the cross-wound
bobbin over the winding time or by way of the number of revolutions of the cross-wound
bobbin.
3. Method according to Claim 1 or 2, characterised in that the actual values of the application
of yarn are recorded as a curve over time or the bobbin diameter.
4. Method according to Claim 1, 2 or 3, characterised in that the diameter of the bobbin
is formed from the actual values of the magnitude of the application of yarn and it
is compared with a limit value, which corresponds to the maximum bobbin diameter to
be produced, upon reaching which the winding process of this cross-wound bobbin is
terminated.
5. Method according to one of Claims 1 to 4, characterised in that the actual values
of the magnitude of the application of yarn, at least in one region of a formation
area, are continuously compared with reference values and adjusted to the reference
values.
6. Apparatus for making random cross-wound bobbins (13) by means of a winding device,
which contains a friction roller (14) driving a cross-wound bobbin (13) and which
comprises means for continuously monitoring and evaluating the angular speeds of the
friction roller (14) and cross-wound bobbin (13), in which case by means of an application
of yarn to a bobbin tube (12), which is first of all empty, during a winding travel,
a cross-wound bobbin (13) is formed, and for carrying out the method according to
one of Claims 1 to 5, characterised in that the means for evaluating contain an evaluation
device (24, 25, 27, 28, 29) ascertaining the actual values (δi) of the magnitude of the application of yarn (δ) per revolution of the cross-wound
bobbin or per unit time continuously during one winding operation.
7. Apparatus according to Claim 6, characterised in that the evaluation device contains
a mathematical filter (29), which is formed from an equation (2a, 2b) calculating
the instantaneous bobbin diameter (dsp) of the cross-wound bobbin (13) by way of the number of bobbin revolutions or by
way of time.
8. Apparatus according to Claim 6 or 7, characterised in that a device (31) is provided
comparing the measured bobbin diameter (dsp) with an adjustable maximum value (dspmax) and upon reaching the maximum value emitting a signal to terminate the winding process.
9. Apparatus according to one of Claims 6 to 8, characterised in that a device (32, 34)
is provided for recording and/or indicating the course of the application of yarn
(δ).
10. Apparatus according to one of Claims 6 to 9, characterised in that a device (35) is
provided for comparing the actual value (δi) of the application of yarn with a reference value (δref) of the application of yarn and for emitting adjusting signals in the case of deviations
of the actual value and reference value.
1. Procédé pour fabriquer des bobines à spires croisées au hasard au moyen d'un dispositif
de bobinage qui contient un cylindre à friction entraînant une bobine croisée, et
qui présente des moyens pour détecter et exploiter en continu les vitesses angulaires
du cylindre à friction et de la bobine croisée, avec formation d'une bobine croisée
au moyen d'une application de fil sur un tube de bobine initialement vide pendant
un cycle de bobinage, caractérisé en ce que les vitesses angulaires sont exploitées
de manière que les valeurs réelles de la grandeur de l'application de fil par tour
de la bobine croisée ou par unité de temps soient déterminées en continu pendant un
cycle de bobinage.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que la détermination des valeurs
réelles de l'application de fil s'effectue au moyen d'un filtre mathématique développé
à partir d'une équation fournissant le diamètre instantané de la bobine croisée en
fonction du temps d'enroulement ou en fonction du nombre de tours de la bobine.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que les valeurs réelles de
l'application de fil sont enregistrées sous la forme d'une courbe en fonction du temps
ou du diamètre de bobine.
4. Procédé selon la revendication 1, 2 ou 3, caractérisé en ce que le diamètre de bobine
est formé à partir des valeurs réelles de la grandeur de l'application de fil et ce
diamètre est comparé avec une valeur limite correspondant au diamètre de bobine maximal-à
produire, auquel, lorsqu'il est atteint, le processus de bobinage de la bobine croisée
concernée est arrêté.
5. Procédé selon une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que, au moins dans une
région d'une zone parallèle, les valeurs réelles de la grandeur de l'application de
fil sont comparées en continu avec des valeurs de consigne et sont régulées à ces
valeurs de consigne.
6. Dispositif pour fabriquer des bobines (13) à spires croisées au hasard au moyen d'un
dispositif de bobinage qui contient un cylindre à friction (14) entraînant une bobine
croisée (13), et qui présente des moyens pour détecter et exploiter en continu les
vitesses angulaires du cylindre à friction (14) et de la bobine croisée (13), avec
formation d'une bobine croisée (13) au moyen d'une application de fil sur un tube
de bobine (12) initialement vide pendant un cycle de bobinage, et pour la mise en
oeuvre du procédé selon une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que les moyens
d'exploitation contiennent un dispositif d'exploitation (24, 25, 27, 28, 29) déterminant
en continu, pendant une opération de bobinage, les valeurs réelles (δi) de la grandeur de l'application de fil (δ) par tour de la bobine croisée ou par
unité de temps.
7. Dispositif selon la revendication 6, caractérisé en ce que le dispositif d'exploitation
contient un filtre mathématique (29) formé à partir d'une équation (2a, 2b) pour calculer
le diamètre instantané (dsp) de la bobine croisée (13) en fonction du nombre de tours de cette bobine ou en fonction
du temps.
8. Dispositif selon la revendication 6 ou7, caractérisé en ce qu'un dispositif (31) est
prévu pour comparer le diamètre de bobine mesuré (dsp) avec une valeur maximale réglable (dspmax) et délivrer, lorsque cette valeur maximale est atteinte, un signal pour terminer
le processus de bobinage.
9. Dispositif selon une des revendications 6 à 8, caractérisé en ce qu'un dispositif
(32, 34) est prévu pour enregistrer et/ou afficher la variation de l'application de
fil (δ).
10. Dispositif selon une des revendications 6 à 9, caractérisé en ce qu'un dispositif
(35) est prévu pour comparer la valeur réelle (δi) de l'application de fil avec une valeur de consigne (δco) de l'application de fil et pour délivrer en sortie des signaux de réglage en cas
de déviations de la valeur réelle par rapport à la valeur de consigne.