[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Derartige Vorrichtungen oder Vorrichtungsteile kommen in erster Linie in Jiggern
vor, die zwei in einem Gehäuse in gleicher HÖhe nebeneinander angeordnete, einander
parallele, reversierbar angetriebene Wickelwalzen umfassen, zwischen denen die Warenbahn
umwickelbar ist. Unter den Wickelwalzen ist eine Behälteranordnung vorgesehen, durch
die die Warenbahn beim Umwickeln von der einen Wickelwalze auf die andere hindurchgeleitet
wird, bevor sie auf die gerade aufwickelnde Wickelwalze aufgewickelt wird. Das der
aufwickelnden Wickelwalze zugeordnete Becken der Beckenanordnung und die aufwickelnde
Wickelwalze selbst bilden die von der Erfindung betroffene Vorrichtung.
[0003] Ein Jigger, in welchem die gattungsgemäße Vorrichtung verwirklicht ist, geht aus
der DE 36 12 999 C2 hervor.
[0004] In der letzten Zeit besteht aufgrund der modischen Entwicklung ein besonders hoher
Bedarf an dünnen, fast durchscheinenden Stoffen aus Azetat oder Viskose, die auf einem
Jigger uni zu färben sind. Dabei werden seitens der Ausrüster an die Arbeitsgeschwindigkeit
und das Fassungsvermögen der einzelnen Kaulen immer höhere Anforderungen gestellt.
[0005] Es hat sich gezeigt, daß Warenbahnen der angesprochenen Art sich bis zu einer Länge
von etwa 1000 m problemfrei auf den üblichen Jiggern mit Wickelwalzen mit einem Durchmesser
von etwa 300 mm verarbeiten lassen. Wenn aber mit derartig dünnen Warenbahnen Metragen
in der Größenordnung von 3000 bis 5000 m auf eine Kaule aufgewickelt werden sollen,
stellen sich Schwierigkeiten mit der Gleichmäßigkeit der Färbung ein. Der Ausrüster
verlangt, daß die Leitwalze nicht an dem sich bildenden Wickel auf der aufwickelnden
Wickelwalze anliegt, weil sonst bei den üblichen geschlossenen Leitwalzen eine Abquetschung
der Warenbahn eintritt, die wesentliche Anteile der von der Warenbahn aus dem Behälter
mitgenommenen Färbeflüssigkeit aus der Warenbahn entfernt. Da die in Betracht kommenden
Waren wie Azetat oder Viskose die Farbe nicht besonders bereitwillig annehmen, ist
eine große Zahl von Passagen auf dem Jigger erforderlich, um die nötige Gleichmäßigkeit
der Färbung herbeizuführen. Es wird nicht genügend Färbeflüssigkeit "eingewickelt".
Andererseits ist es für eine einwandfreie Ausbildung des Wickels gerade bei den dünnen
in sehr vielen Lagen übereinanderliegenden Warenbahnen unerläßlich, durch Anliegen
der Leitwalze einen Einfluß auf die Zylindrizität des Wickels zu nehmen und ihm eine
gewisse Härte zu verleihen, weil der Wickel sonst zu instabil ist.
[0006] Diese beide Forderungen laufen einander zuwider.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung so auszugestalten,
daß damit auch das Wickeln der geschilderten viellagigen Wickel oder Kaulen möglich
wird, ohne daß von der angetragenen Behandlungsflüssigkeit zu viel aus der Warenbahn
entfernt wird.
[0008] Überraschend wurde gefunden, daß die Lösung dieser Aufgabe durch die in Anspruch
1 wiedergegebene Erfindung möglich ist.
[0009] Die Leitwalzen, die von unten an dem Wickel auf der aufwickelnden Wickelwalze anliegen,
bestehen beim Stand der Technik aus geschlossenen zylindrischen Walzen. Diese bilden
mit dem Wickel eine Art Walzspalt, bei dem ein Teil der von der Warenbahn mitgeführten
Behandlungsflüssigkeit von der Warenbahn abgequetscht wurde, so daß sich vor dem Spalt
ein Flüssigkeitswulst bildete, dessen Inhalt der Warenbahn entzogen wurde.
[0010] Bei der Erfindung hingegen werden der von der Warenbahn mitgeführten Flüssigkeit
Ausweichmöglichkeiten geboten. Es bildet sich vor dem Spalt kein Wulst mehr, sondern
es tritt die Flüssigkeit bei Beginn der unter einer gewissen Warenbahnspannung in
Längsrichtung stehenden Umrundung der Leitwalze in die Ausnehmungen ein und wird bei
dem Verlassen des Spaltes von der Warenbahn zumindest zu einem großen Teil wieder
aufgenommen, so daß der Abquetscheffekt unterbleibt oder jedenfalls nur in einem wesentlich
verringerten Umfang vorhanden ist. Wegen der ansonsten zylindrischen Form des Umfangs
der Leitwalze kann diese ihre wickelformende Funktion aber dennoch ausüben, so daß
sich zylindrische Wickel mit der nötigen Festigkeit ergeben.
[0011] Aus der CH 471 926 A geht ein Jigger mit an den Wikkeln anliegenden Leitwalzen hervor,
die schraubenförmige Umfangsrillen aufweisen, die das Abfließen der Flüssigkeit aus
dem Walzspalt zwischen Leitwalze und Wickel erleichtern sollen. Dies steht im Gegensatz
zur Erfindung, bei der die Flüssigkeit gerade vorübergehend festgehalten werden soll.
[0012] Die Ausnehmungen können als Vertiefungen des Leitwalzenumfangs ausgebildet sein (Anspruch
2), d.h. einen geschlossenen Boden aufweisen.
[0013] Die alternative Möglichkeit besteht aber darin, daß die Ausnehmungen als in das Innere
der Leitwalze durchgehende Durchbrüche des Leitwalzenmantels ausgebildet sind (Anspruch
3).
[0014] Hierbei tritt also ein Teil der an den Ausnehmungen aufgenommenen Behandlungsflüssigkeit
in das Innere der Leitwalze ein. Bei dem kurzen Umschlingungsweg und der angestrebten
hohen Arbeitsgeschwindigkeit verbleibt aber im Bereich der Ausnehmungen, auch wenn
diese keinen eigentlichen "Boden" aufweisen, noch soviel Behandlungsflüssigkeit, daß
sich die Warenbahn beim Verlassen des Spaltes eine ausreichende Menge an Behandlungsflüssigkeit
zurückholen kann.
[0015] Bei einer ersten in Betracht kommenden, bevorzugten Ausführungsform sind die Ausnehmungen
durch isolierte, ringsum vom zylindrischen Umfang der Leitwalze umschlossene Lochungen
ausgebildet (Anspruch 4).
[0016] Die Ausnehmungen sind gemäß Anspruch 5 zweckmäßig auf achsparallelen Mantellinien
angeordnet und bei benachbarten Mantellinien axial gegeneinander versetzt, um eine
gleichmäßige Überdeckung der Warenbahnbreite mit Ausnehmungen zu erzeugen und die
Entstehung von streifenförmigen Zonen unterschiedlicher Behandlung mit Behandlungsflüssigkeit
zu vermeiden.
[0017] Derartige Ausnehmungen werden zweckmäßig als achsparallele Langlochungen gestaltet
(Anspruch 6).
[0018] Wenn es sich um durchgehende Ausnehmungen, also Durchbrechungen des Leitwalzenrohrs
handelt, kann dieses aus Lochblech oder Gittermaterial bestehen, deren Durchbrechungen
die Öffnungen bilden (Anspruch 7).
[0019] Wenn die Leitwalze entsprechend der Warenbahnbreite eine größere Länge von beispielweise
4 m oder 5 m aufweist, empfiehlt es sich, eine durchgehende stabile Rohrachse vorzusehen
und das aus dem durchbrochenen Material bestehende Leitwalzenrohr von innen durch
über die Länge verteilte, auf der Rohrachse sitzende Ronden abzustützen.
[0020] Bei einer alternativen Ausführungsform umfaßt die Leitwalze gemäß Anspruch 8 eine
geschlossene zylindrische Innenwalze, auf der unmittelbar darauf anliegend ein Lochblech
oder Gittermaterial angebracht sind. Hierdurch ergeben sich an den Ausnehmungen "Vertiefungen",
wobei das Innenrohr den "Boden der Vertiefungen" darstellt.
[0021] Je nach der Art der Behandlungsflüssigkeit und insbesondere der zu verarbeitenden
Ware beträgt die offene Gesamtfläche der Öffnungen im Umfang der Leitwalze 10 bis
50 % der Umfangsfläche derselben (Anspruch 9).
[0022] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
[0023] Fig. 1 zeigt eine schematisierte Vorderansicht eines das Ausführungsbeispiel der
Erfindung bildenden Jiggers;
[0024] Fig. 2 und 3 zeigen Ansichten, teilweise im Schnitt, zweier möglicher Ausführungsformen
der Leitwalze.
[0025] Der in Fig. 1 als Ganzes mit 100 bezeichnete Jigger umfaßt ein Gehäuse 1, welches
von einem Gestell 1' aus Stahlprofilträgern gehalten wird. Das Gehäuse 1 besitzt hinter
bzw. vor der Zeichenebene gelegene einander parallele vertikale Stirnwände 2 sowie
diese verbindende vertikale Seitenwände 3,4 mit Öffnungen, die durch wannenförmige
Deckel 5,6 verschließbar sind, die an nicht dargestellten Lenkern in die gestrichelt
wiedergegebenen Positionen 5',6' oberhalb der Decke 7 des Jiggergehäuses 1 verlagerbar
sind, um das Ein- oder Auskaulen bzw. die Reinigung des Jiggers 100 zu ermöglichen.
[0026] Das Gehäuse 1 weist im unteren Bereich einen den ganzen Grundriß überdeckenden Boden
auf, der einen leicht vertieften Flüssigkeitstrog 9 bildet. Oberhalb des Bodens 8
etwa in halber Höhe zwischen diesem und der Decke 7 des Gehäuses 1 sind in dem Gehäuse
1 in der gleichen horizontalen Ebene einander parallele angetriebene Wickelwalzen
10,20 gelagert. Die Warenbahn 11 wird in der gezeigten Arbeitsphase von dem Wickel
20' auf der Wickelwalze 20 abgewickelt und auf die Wickelwalze 10 zu einem Wickel
10' aufgewickelt. Der Wickel 20' auf der Wickelwalze 20 beinhaltet fast die ganze
Metrage und weist einen Durchmesser von beispielsweise 130 cm auf. Um das Gehäuse
1 zwischen den Seitenwänden 3,4 schmal halten zu können, ragt der Wickel 21 noch etwas
in den wannenförmigen Deckel 6 hinein.
[0027] Von dem Boden 12 des den Flüssigkeitstrog 9 bildenden Teils des Bodens 8 erstrecken
sich zwei einander parallele relativ schmale, zu den Wickelwalzen 10,20 parallele
Behälter 13,14 nach unten, die einen möglichst geringen Querschnitt und damit ein
möglichst geringes Fassungsvermögen aufweisen. In den in gleicher Höhe in dem Grundrißbereich
zwischen den Wickelwalzen 10,20 angeordneten Behältern 13,14 ist jeweils nur eine
Umlenkrolle 15,16 von beispielsweise 120 mm Durchmesser untergebracht. Die Warenbahn
11 wird von der Wickelwalze 20 kommend von oben um den unteren Teil der Umlenkrolle
16 des rechten Behälters 14 herumgeführt und dabei mit der in dem Behälter 14 stehenden
Flüssigkeit getränkt. Eine mit Abstand oberhalb der Umlenkrolle 16 oberhalb des Flüssigkeitsspiegels
angeordnete Umlenkrolle 18 sorgt für eine Umschlingung der Umlenkrolle 16 um mehr
als 180°. Die Warenbahn 11 wird sodann von der Oberseite der Umlenkrolle 18 im wesentlichen
horizontal über eine mit Abstand oberhalb der Umlenkrolle 15 in dem linken Behälter
13 angeordnete Umlenkrolle 17 und von dort nach unten um mehr als 180° um die Umlenkrolle
15 geführt, um von deren gemäß Fig. 1 linker Seite nach oben auf den Wickel 10' auf
der Wickelwalze 10 aufzulaufen.
[0028] Die Behälter 13,14 können über ein Verbindungsrohr 19 mit einem Ventil 21 miteinander
verbunden werden. In den Behältern 13,14 sind separat steuerbare Beheizungen in Gestalt
von Heizrohren 23,24 zur indirekten Beheizung der in den Becken 13,14 befindlichen
Behandlungsflüssigkeit (öldurchströmt oder elektrische Heizstäbe) und in Gestalt von
Dampfstrahlrohren 25,26 zur direkten Beheizung der Behandlungsflüssigkeit vorgesehen
sein.
[0029] Die Wandungen der Becken 13,14 sind so dicht um die Umlenkrollen 15,16 herumgebaut,
wie es praktisch durchführbar ist, um das Flüssigkeitsvolumen kleinzuhalten.
[0030] Frische Behandlungsflüssigkeit wird über die Zuführrohre 27,28 zugeführt, wobei der
Füllstand in den Becken 13,14 laufend überwacht wird.
[0031] Wenn die Warenbahn 11 von dem Becken 14 in das Becken 13 (oder umgekehrt) überwechselt,
passiert sie ein im Querschnitt dreieckiges Streichrohr 22, welches im Sinne des Pfeiles
höhenverstellbar ist und durch Absenken außer Anlage an der Warenbahn gebracht werden
kann. Das Streichrohr 22 streift von der Unterseite der Warenbahn 11 Flüssigkeit ab,
die in eine Ablaufrinne 29 abtropft, von wo sie abgeleitet wird, um verworfen oder
in den Prozeß zurückgeleitet zu werden.
[0032] Unter beiden Wickelwalzen 10,20 sind an nicht dargestellten Vertikalführungen Leitwalzen/Breithalter-Kombinationen
30 vertikal im Sinne der Pfeile auf- und abbewegbar. Die Kombinationen 30 umfassen
jeweils eine Leitwalze 50, die im oberen, d.h. den Wickelwalzen 10 bzw. 20 benachbarten
Bereich an zu beiden Seiten der Warenbahn vorgesehenen, mit der Vertikalführung zusammenwirkenden
Endplatten 32 drehbar gelagert ist.
[0033] Unterhalb der Leitwalze 50 ist zwischen den Endplatten 32 ein Dreikant-Streichrohr
33 um eine parallel zu seiner Achse verlaufende Achse schwenkbar gelagert, welches
an seinen Enden in Querrichtung verlaufende Endstücke 34 trägt, die außerhalb des
Querschnitts des Streichrohrs 33 durch einen einstellbaren Zuganker 35 miteinander
verbunden sind, der je nach ausgeübtem Zug für eine mehr oder weniger große Durchbiegung
bzw. Vorwölbung des Streichrohrs 33 gegen die Warenbahn 11 sorgt. Je nach Schwenkstellung
kann das Streichrohr 33 mit seiner polierten Streichkante an der Vorderseite oder
der Rückseite der Warenbahn 11 zum Angriff gebracht oder ganz aus dem Weg der Warenbahn
11 herausverlagert werden. Die Verschwenkung erfolgt um eine im Bereich des Querschnitts
des Streichrohrs 33 gelegene Achse 33'. Die beiden Leitwalzen-Breithalter-Kombinationen
30 sind auf jeder Seite der Warenbahn 11 jeweils an einer ein flexibles Zugglied bildenden
Kette 36 aufgehängt, die über oberhalb der Wickelwalzen 10,20 gelagerte Umlenkscheiben
37,38 geführt ist und eine dazwischen und höher gelegene Antriebsscheibe 39 in Gestalt
eines Kettenritzels passiert, welches auf der Antriebswelle eines Drehantriebs 40
angeordnet ist, der durch einen hydraulischen oder pneumatischen Zylinder 41 mit von
der Seite eingreifendem Zahnritzel gebildet ist.
[0034] In der dargestellten Arbeitsphase, in der auf die Wickelwalze 10 aufgewickelt wird,
übt der Drehantrieb 40 ein vorgegebenes Drehmoment im Sinne des Pfeiles aus, so daß
die linke Leitwalzen/Breithalter-Kombination 30 von unten gegen den Umfang des Wickels
10' angezogen wird. Dabei liegt die Leitwalze 50 unmittelbar gegen den Außenumfang
des Wickels 10' an.
[0035] Die der jeweils aufwickelnden Wickelwalze 10,20 zugeordnete Leitwalzen/Breithalter-Kombination
30 folgt getreu dem sich endenden Durchmesser des jeweils aufzuwickelnden Wickels.
Die Lage der Leitwalzen/Breithalter-Kombination 30 überträgt sich durch die Kette
36 in eine Drehung des Kettenritzels 39, welches mit einem Drehgeber 42 drehverbunden
ist, der den Drehwinkel entsprechende, z.B. photoelektrisch oder in ähnlicher Weise
gewonnene digitale Signale abgibt. Diese Signale können zur Steuerung des Antriebsmotors
der jeweils aufwickelnden Wickelwalze, in dem gezeigten Beispiel der Wickelwalze 10,
verwendet werden. Die Steuerung erfolgt so, daß die Warenbahn 11 mit gleichmäßiger
Geschwindigkeit umgewickelt wird. Es muß also die Drehzahl der Wickelwalze 10 entsprechend
dem zunehmenden Wickeldurchmesser abgesenkt werden.
[0036] Damit bei dem Wickelvorgang auch eine gleichbleibende Warenbahnspannung erhalten
wird, muß der Antriebsmotor der jeweils abwickelnden Wickelwalze, in dem gezeigten
Ausführungsbeispiel also der Wickelwalze 20, mit einem bestimmten Bremsmoment nachfolgen.
Um dies zu bewerkstelligen, ist die in das Becken 14 eintauchende Umlenkrolle 16 Bestandteil
eines nur schematisch angedeuteten Kompensators 43, d.h. sie ist an um Lagerstellen
44 schwenkbaren Lenkern 45 gelagert. Wenn der Antriebsmotor der Wickelwalze 20 zu
langsam läuft, verlagert sich die Umlenkrolle 16 unter Verschwenkung der Lenker 45
nach oben in die strichpunktiert angedeutete Lage, wodurch Signale an die Antriebssteuerung
abgegeben werden, die diese zu einer angemessenen Beschleunigung des Antriebsmotors
der Wickelwalze 20 veranlassen. Das Entsprechende gilt bei zu schnellem Lauf des Antriebsmotors
der Wickelwalze 20.
[0037] Je nach Fahrweise und Beschickung der Becken 13,14 können mit dem Jigger 100 die
verschiedensten Behandlungen ausgeführt werden, wobei bei einem Wechsel der Behandlungsflüssigkeit
durch das geringe Volumen der Becken 13,14 nur relativ geringe Restmengen von Behandlungsflüssigkeit
entsorgt werden müssen.
[0038] Es versteht sich, daß die in Fig. 1 rechte, der Wikkelwalze 20 zugeordnete Leitwalze
50 ebenso ausgebildet ist wie die linke Leitwalze 50 und beim Aufwickeln auf die rechte
Wickelwalze 20 mit einer vorbestimmten Kraft von unten gegen den sich dort bildenden
Wickel 20' angedrückt wird.
[0039] Um auf dem Jigger auch kritische Kaulen mit sehr großen Metragen von sehr dünnen
Materialien aus Azetat, Viskose oder dergleichen verarbeiten zu können, sind die Leitwalzen
50 in besonderer Weise ausgebildet, die sich aus den Fig. 2 und 3 ergibt.
[0040] Die Leitwalze 50 der Fig. 2 umfaßt eine Innenwalze 51 aus einem zylindrischen geschlossenen
Walzenrohr 52 mit senkrecht zur Achse angeordneten Endscheiben 53, die Walzenzapfen
54 zur Lagerung der Leitwalze 50 in den Endplatten 32 tragen. Auf den geschlossenen
zylindrischen Außumfang 52' des Walzenrohrs 52 ist in dem Ausführungsbeispiel der
Fig. 2 ein Lochblech 55 aufgezogen, welches eine zylindrische Umfangsfläche 55' bildet.
Die Leitwalze 50 weist an ihrem Umfang Ausnehmungen 60 auf, die in dem Ausführungsbeispiel
durch das Lochblech 55 gebildet sind. Die Ausnehmungen 60 sind in dem Ausführungsbeispiel
als achsparallele Langlochungen 62 ausgestaltet. Das Lochblech 55 weist durchgehende
gestanzte Ausnehmungen 60 auf, die gleichmäßig derart über den Außenumfang 55' verteilt
sind, daß sich keine in Umfangsrichtung verlaufenden Zonen ergeben, die nie von einer
Ausnehmung 60 erreicht werden. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Ausnehmungen
60 auf zur Achse A der Leitwalze 50 parallelen Mantellinien 61 angeordnet und bei
einander benachbarten Mantellinien 61 gegeneinander in Achsrichtung versetzt, so daß
sich die axialen Erstreckungen der Ausnehmungen 60 überdecken. In dem dargestellten
Ausführungsbeispiel hat die Leitwalze 50 einen Durchmesser von etwa einem Zehntel
des maximalen Wickeldurchmessers, also etwa 150 mm. Die Ausnehmungen 60 bilden Langlochungen
62 mit einer Breite in Umfangsrichtung von 8 mm und einer Länge von etwa 18 mm. Die
lichten Abstände der Ausnehmungen 60 längs einer Mantellinie 61 betragen 6 mm. Die
Abstände der Mantellinien 61 in Umfangsrichtung belaufen sich auf etwa 18 mm. Bei
der Leitwalze 50 stellen die Ausnmehmungen 60 Vertiefungen dar, die einen Boden in
Gestalt des Außenumfangs 52' des Walzenrohrs 52 aufweisen. In dem Ausführungsbeispiel
beträgt die offene Gesamtfläche der Langlochungen 62 etwa 20 % der Gesamtumfangsfläche
der Leitwalze 50.
[0041] Bei der Leitwalze 50' der Fig. 3 ist statt des Walzenrohrs 52, welches der Leitwalze
50 der Fig. 2 die Stabilität verleiht, ein Walzenrohr 56 geringeren Durchmessers,
als dem Außendurchmesser der Leitwalze 50 entspricht, vorgesehen, welches die Walzenzapfen
54 trägt und dessen Länge etwa der Arbeitsbreite der Leitwalze 50 entspricht. Die
Endscheiben 53 tragen einen Walzenmantel, der im linken Bereich der Leitwalze 50'
nur aus einem Lochblech 55 besteht, wie es auch in der Leitwalze 50 der Fig. 2 vorhanden
ist. Um die notwendige Stabilität zu erzeugen, kann das den zylindrischen Außenumfang
55' bildende Lochblech 55 durch in Abständen längs der Walze vorgesehene Ronden 57
auf dem Walzenrohr 56 abgestützt sein.
[0042] Im mittleren Bereich der Leitwalze 50' ist noch die Bildung des Umfangs 55' der Leitwalze
50' durch ein Gittermaterial 65 angedeutet, dessen Gitteröffnungen 63 die hier maßgeblichen
Ausnehmungen 60' bilden. Die zylindrische Umfangsfläche 55' ist hierbei durch die
zylindrische Hüllfläche des Gittermaterials 65' gegeben. Die Gitteröffnungen 63 liegen
bei dem Gittermaterial 65 nicht versetzt zueinander. Allerdings sind die Gitteröffnungen
63 in diesem Fall so dicht beieinander gelegen, daß Unregelmäßigkeiten der Verteilung
der Behandlungsflüssigkeit nicht zu befürchten sind.
[0043] Es hat sich gezeigt, daß sich einwandfreie Wickel ergeben, wenn die Leitwalze 50
an der aufwickelnden Wikkelwalze 10 eine im Zusammenhang mit den Fig. 2 und 3 beschriebene
Oberflächenstruktur aufweist und mit einer im Einzelfall anzupassenden nur der Ausbildung
des Wickels 10' dienenden Anlagekraft von unten an den Wickel 10' angedrückt wird.
Die Öffnungen 60,60' stellen Ausweichräume dar, in die die von der Warenbahn 11 mitgenommene
Behandlungsflüssigkeit beim Umrunden der Leitwalze 50 und insbesondere im Bereich
des zwischen dieser und dem Wickel 10' gebildeten Spalts eintreten kann und aus denen
sie nach dem Verlassen des Spalts wieder an die Warenbahn 11 abgegeben wird. Auf diese
Weise wird einer Verarmung der Warenbahn 11 an aus dem Becken 13 mitgenommener Behandlungsflüssigkeit
entgegengewirkt und diese in erwünschter, ausreichender Menge in den Wickel 10' eingewickelt.
Dennoch findet eine Anlage der Leitwalze 50,50' mit ihrer im wesentlichen noch zylindrischen
Umfangsfläche an dem Wikkel 10' statt, die seiner Zylindrizität und Festigkeit zugute
kommt.
1. Vorrichtung (100) zur Flüssigkeitsbehandlung einer textilen Warenbahn,
mit mindestens einer angetriebenen Wickelwalze (10,20), auf die die Warenbahn (11)
aufwickelbar ist,
mit einem unterhalb der jeweiligen Wickelwalze (10,20) gelegenen und sich über deren
Länge erstreckenden, mit Behandlungsflüssigkeit füllbaren Becken (13,14), in dem mindestens
eine Umlenkrolle (15,16) für die Warenbahn (11) angeordnet ist,
und mit einer parallel zur Achse der Wickelwalze (10,20) über die Breite der Warenbahn
(11) sich erstrekkenden an den sich auf der Wickelwalze (10) bildenden Wickel (10')
von unten anlegenden Leitwalze (50,50'),
wobei die Warenbahn (11) in das Becken (13) hinein, unten um die Umlenkwalze (15)
herum, hoch bis zu der Leitwalze (50) und durch den Spalt zwischen Leitwalze (50)
und Wickel (10') auf den Wickel (10') führbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Leitwalze (50,50') an ihrem ansonsten zylindrischen Umfang (55') isolierte,
ringsum vom zylindrischen Umfang der Leitwalze (50,50') umschlossene Ausnehmungen
(60,60') aufweist, die unter Vermeidung in Umfangsrichtung verlaufender öffnungsfreier
Zonen angeordnet und über den Umfang (55') gleichmäßig verteilt sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (60,60'') als Vertiefungen des Umfangs (55') der Leitwalze (50,50')
ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (60,60') als in das Innere der Leitwalze (50') durchgehende
Durchbrüche des Leitwalzenmantels (55,65) ausgebildet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (60,60') durch Lochungen (62,63) gebildet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (60) auf achsparallelen Mantellinien (61) angeordnet und bei
benachbarten Mantellinien (61,62) axial derart gegeneinander versetzt sind, daß sich
in Umfangsrichtung eine Überdeckung ergibt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (60) als achsparallele Langlochungen (62) ausgebildet sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitwalze (50') ein Walzenrohr umfaßt, welches aus Lochblech (55) oder Gittermaterial
(65) besteht.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitwalze (50) eine geschlossene zylindrische Innenwalze (51) umfaßt, auf
der ein ihren gesamten Umfang überdeckendes, unmittelbar darauf anliegendes Lochblech
(55) oder Gittermaterial (75) angebracht sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die offene Gesamtfläche der Ausnehmungen (60,60') 10 bis 50 % der Umfangsfläche
der Leitwalze beträgt.
1. A device (100) for liquid processing of an endless textile web, comprising
at least one driven take-up roller (10, 20) on to which the web (11) can be wound,
a trough (13, 14) fillable with processing liquid, disposed below and extending along
the length of each respective take-up roller (10, 12), and containing at least one
deflection roller (15, 16) for the web (11), and
a guide roller (50, 50') extending parallel to the axis of the take-up roller (10,
20) across the width of the web (11) and abutting from beneath the lap (10') forming
on the take-up roller (10),
wherein the web (11) can be passed into the trough (13), underneath and around the
deflection roller (15), up to the guide roller (50) and on to the lap (10') through
the gap between the guide roller (50) and the lap (10'),
characterised in that
the guide roller (50, 50') has isolated recesses (60, 60') on its otherwise cylindrical
periphery (55') and surrounded by the said cylindrical periphery, the recesses being
uniformly distributed around the periphery (55') and disposed so as to avoid opening-free
zones extending in the peripheral direction.
2. A device according to claim 1, characterised in that the recesses (60, 60") are in
the form of depressions in the periphery (55') of the guide roller (50, 50').
3. A device according to claim 1, characterised in that the recesses (60, 60') are in
the form of openings in the guide-roller surface (55, 65) extending into the interior
of the guide roller (50').
4. A device according to any of claims 1 to 3, characterised in that the recesses (60,
60') are in the form of perforations (62, 63).
5. A device according to claim 4, characterised in that the recesses (60) are disposed
on generatrices (61) parallel to the axis, and in the case of neighbouring generatrices
(61, 62) are axially offset from one another so as to produce an overlap in the peripheral
direction.
6. A device according to claim 4 or 5, characterised in that the recesses (60) are in
the form of slots (62) parallel to the axis.
7. A device according to any of claims 1 to 6, characterised in that the guide roller
(50') comprises a tube made of perforated sheet-metal (55) or mesh material (65).
8. A device according to any of claims 1 to 6, characterised in that the guide roller
(50) has a closed cylindrical inner roller (51) on which a perforated metal sheet
(55) or mesh material resting directly thereon (75) is disposed and covers its entire
periphery.
9. A device according to any of claims 1 to 8, characterised in that the total open area
of the recesses (60, 60') makes up 10 to 50% of the peripheral area of the guide roller.
1. Dispositif (100) de traitement liquide d'une bande textile comprenant :
- au moins un tambour d'enroulement (10, 20), entraîné, sur lequel on enroule la bande
textile (11),
- une cuve (13, 14) située sous le tambour d'enroulement respectif (10, 20) et s'étendant
sur toute sa longueur, cette cuve étant remplie d'un liquide de traitement, et au
moins un cylindre de renvoi (15, 16 ) pour la bande textile (11) prévu dans cette
cuve, et
- un cylindre de guidage (50, 50'), parallèle à l'axe du tambour d'enroulement (10,
20), s'étendant sur toute la largeur de la bande textile (11) et s'appliquant par
en dessous contre l'enroulement (10') formé sur le tambour d'enroulement (10),
dans lequel la bande textile (11) est conduite dans la cuve (13) pour tourner en
dessous autour du cylindre de renvoi (15) et remonter jusqu'au cylindre de guidage
(15) en passant par l'intervalle entre le cylindre de guidage (50) et l'enroulement
(10') sur le tambour (10),
caractérisé en ce que
le cylindre de guidage (50, 50') comporte à sa périphérie (55') par ailleurs cylindrique,
des cavités (60, 60'), isolées, entourées de manière périphérique par la surface cylindrique
du cylindre de guidage (50, 50') et ces cavités sont réparties pour éviter des zones
sans cavité dans la direction périphérique, les cavités étant réparties régulièrement
à la périphérie (55').
2. Dispositif selon la revendication 1,
caractérisé en ce que
les cavités (60, 60') sont en forme de creux réalisés à la périphérie (55') du cylindre
de guidage (50, 50').
3. Dispositif selon la revendication 1,
caractérisé en ce que
les cavités (60, 60') sont des passages dans l'enveloppe (55, 65) du cylindre de guidage,
et débouchant à l'intérieur des cylindres de guidage (50').
4. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 3,
caractérisé en ce que
les cavités (60, 60') sont constituées par des perçages (62, 63).
5. Dispositif selon la revendication 4,
caractérisé en ce que
les cavités (60) sont réparties sur les génératrices (61) parallèles à l'axe et d'une
génératrice à la génératrice voisine (61, 62), les cavités sont décalées l'une par
rapport à l'autre pour avoir un chevauchement dans la direction périphérique.
6. Dispositif selon la revendication 4 ou 5,
caractérisé en ce que
les cavités (60) sont des trous oblongs (62) parallèles à l'axe.
7. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 6,
caractérisé en ce que
le cylindre de guidage (50') comprend un tube de cylindre formé d'une tôle perforée
(55) ou d'une grille (65).
8. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 6,
caractérisé en ce que
le cylindre de guidage (50) comprend un cylindre intérieur (51) fermé dont toute la
surface périphérique est recouverte directement par une tôle perforée (55) ou une
grille (65) appliquée directement sur ce cylindre.
9. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 8,
caractérisé en ce que
la surface totale ouverte des cavités (60, 60') représente entre 10 et 50 % de la
surface périphérique du cylindre de guidage.