[0001] Die Erfindung betrifft einen Gewindespindelantrieb für ein mit zwei Federspannelementen
zur Aufnahme jeweils einer Federwindung einer zu spannenden Schraubenfeder versehenes
Federspanngerät, mit einer in einem Führungsrohr drehbar gelagerten und zusätzlich
mittels eines Axiallagers gegenüber dem Führungsrohr abgestützen Gewindespindel, die
im Bereich ihres freien, dem Gewindeabschnitt abgewandten Endes mit einem Kupplungsabschnitt
versehen ist, auf den ein korrespondierender Kupplungsabschnitt eines mit einem Antriebsmehrkant
versehenen Antriebsteils aufgesetzt ist, wobei die beiden Kupplungsabschnitte formschlüssig
über ein im Falle einer Überlastung des Gewindespindelantriebs abscherendes Kupplungselement
verbunden sind.
[0002] Ein Gewindespindelantrieb für einen Federspanner mit diesen Merkmalen ist aus der
DE 28 13 381 C2 bekannt. Die Gewindespindel ist hierbei mittels eines Axialdrucklagers
in einem Kopfteil eines zylindrischen Führungsrohres drehbar gelagert. Zum Drehen
der Gewindespindel und damit zum Antrieb des Federspanners beim Spannen und Entspannen
der Schraubenfeder ist die Gewindespindel im Bereich ihres Spindelkopfes mit einem
separaten Antriebsteil versehen, welches mit einer axial verlaufenden Aufnahmebohrung
auf einem Kupplungsabschnitt der Gewindespindel mittels eines Kupplungsstiftes annähernd
spielfrei und drehfest gelagert ist. Das erste Federspannelement des Federspanngerätes
ist am Führungsrohr feststehend befestigt, wohingegen das zweite Federspannelement
mit einer Spindelmutter gekoppelt ist, die durch die Gewindespindel angetrieben wird.
Durch Drehen der Gewindespindel wird daher das spindelmutterseitige Federspannelement
auf das feste Federspannelement zubewegt, so daß die zwischen den beiden Federspannelementen
eingespannte Schraubenfeder zusammengedrückt wird.
[0003] Das Antriebsteil ist an seinem Ende mit einem Antriebsmehrkant versehen und mittels
des Kupplungsstiftes als Überlastschutz auf der Gewindespindel befestigt, wobei dieser
Kupplungsstift abgeschert wird, wenn die Schraubenfeder auf Block zusammengedrückt
ist und die Gewindespindel trotzdem weitergedreht wird. Nach dem Abscheren des Kupplungsstiftes
kann auf die Gewindespindel über den Antriebsmehrkant kein Betätigungsmoment mehr
übertragen werden, so daß das Federspanngerät nicht überzogen werden kann. Damit ist
ausgeschlossen, daß die Gewindespindel und insbesondere deren Gewinde beschädigt wird.
Wenn die Schraubenfeder wie beschrieben auf Block gespannt ist, kann das Federspanngerät
in der Regel zusammen mit der Schraubenfeder wieder aus der entsprechenden Federaufnahme
des Kraftfahrzeuges herausgenommen werden. In solchen Fällen ist es dann möglich,
den abgescherten Kupplungsstift durch einen neuen zu ersetzen, so daß der Federspanner
anschließend wieder einsatzfähig ist.
[0004] Der als Kupplungselement zwischen Gewindespindel und Antriebsteil dienende Kupplungsstift
unterliegt jedoch bei häufigem Einsatz des Federspanngerätes gewissen Verschleißerscheinungen,
insbesondere, wenn zum Betätigen des Federspanngerätes ein Schlagschrauber verwendet
wird, was dazu führen kann, daß der Kupplungsstift nach einiger Zeit abschert, auch
ohne daß die Schraubenfeder auf Block gespannt ist. In diesem Fall ist es nicht möglich,
die Schraubenfeder zusammen mit dem Federspanngerät aus der Federaufnahme des Kraftfahrzeuges
herauszunehmen. Andererseits ist aber auch eine weitere Betätigung des Federspanngerätes
nicht mehr ohne weiteres möglich, da die drehfeste Verbindung zwischen dem Antriebsteil
und der Gewindespindel aufgehoben ist. Nur bei besonders günstigen räumlichen Verhältnissen
am Kraftfahrzeug ist möglich, den Kupplungsstift an Ort und Stelle gegen einen neuen,
unbeschädigten Kupplungsstift auszutauschen. Kann jedoch der Kupplungsstift wegen
ungünstiger räumlicher Verhältnisse im Kraftfahrzeug nicht ausgewechselt werden, muß
die Gewindespindel nach Abziehen des Antriebsteils mit einer Zange oder einem anderen
Hilfswerkzeug zum Entspannen des Federspanngerätes gedreht werden. Dies führt häufig
zu einer Beschädigung des Spindelkopfes, in welchen Fällen dann der gesamte Gewindespindelantrieb
ausgetauscht werden muß, wenn weiterhin ein sicherer Einsatz des Federspanngerätes
gewährleistet werden soll.
[0005] In der DE 93 19 183 U1 ist zur Lösung der mit dem Federspanngerät nach der DE 28
13 381 C2 verbundenen Probleme bereits vorgeschlagen worden, am freien Ende des Spindelkopfes
einen zusätzlichen Antriebsabschnitt mit wenigstens einer planparallel und koaxial
zur Gewindespindel verlaufenden Schlüsselfläche einstückig anzuformen. Die Betätigung
dieses zusätzlichen Antriebsabschnittes erfordert ein zusätzliches Werkzeug, da der
zusätzliche Antriebsabschnitt eine andere Geometrie aufweist, als der zur regulären
Betätigung des Federspanngerätes verwendete Antriebsmehrkant.
[0006] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, einen alternativ gestalteten Hilfsantrieb für den Gewindespindelantrieb
eines Federspanngerätes zu schaffen, wobei die Anzahl der zur Betätigung des Federspanngerätes
erforderlichen Antriebswerkzeuge reduziert werden soll.
[0007] Zur
Lösung wird bei einem Gewindespindelantrieb der eingangs genannten Art vorgeschlagen, daß
einer der beiden Kupplungsabschnitte mit einem Sperrelement, und der andere Kupplungsabschnitt
mit einer Ausnehmung versehen ist, in die das Sperrelement formschlüssig eindringen
kann, und daß die mittels des Sperrelements im Federspannsinne maximal übertragbare
Antriebskraft geringer als die mittels des Kupplungselementes übertragbare Antriebskraft
oder nahezu Null ist.
[0008] Mit der Erfindung wird also ein anderer Lösungsweg beschritten, als in der DE 93
19 183 U1 beschrieben. Als Hilfsantrieb dient nicht ein einstückig an der Gewindespindel
angeformter zusätzlicher Antriebsabschnitt, sondern das Antriebsteil selbst wird zusätzlich
zu seiner Primärfunktion auch dazu herangezogen, im Falle eines Abscherens des Kupplungselementes
den Hilfsantrieb zu übernehmen, so daß in beiden Fällen zur Betätigung des Federspanngerätes
dasselbe Antriebswerkzeug verwendet werden kann.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen des Gewindespindelantriebes sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0010] Weitere Einzelheiten und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen, wobei auf die anliegenden
Zeichnungen Bezug genommen wird. Darin zeigen:
- Figur 1
- in einer Schnittdarstellung ein mit zwei Federspannelementen versehenes Federspanngerät;
- Figur 2
- eine Einzelheit des Federspanngerätes nach Figur 1 im Bereich dessen Antriebes;
- Figur 3
- eine Schnittdarstellung in der Ebene III - III der Figur 3 mit einer zusätzlichen
Detaildarstellung in einer dazu parallelen Ebene;
- Figur 4
- die Einzelteile nach Figur 2, jedoch bei von dem Federspanngerät getrenntem Antriebsteil;
- Figur 5
- eine Stirnansicht des Federspanngerätes nach Figur 4 bei abgenommenem Antriebsteil
entsprechend der in Figur 4 eingezeichneten Ansicht V;
- Figur 6
- eine Seitenansicht einer Druckhülse des Federspanngerätes;
- Figur 7
- die Einzelteile nach Figur 2, jedoch bei gegenüber Figur 2 gedrehtem Antriebsteil;
- Figur 8
- in einer Schnittdarstellung Einzelheiten eines Federspanngerätes bei einer gegenüber
den Figuren 1 bis 7 abweichenden Ausführungsform;
- Figur 9
- in vergrößerter Darstellung die in Figur 8 eingezeichnete Einzelheit IX;
- Figur 10
- in vergrößerter Darstellung dieselbe Einzelheit wie in Figur 9, jedoch in anderer
Funktionsstellung.
[0011] Das Federspanngerät setzt sich aus einer mit zwei Spannbackenhaltern 1, 2 versehenen
Spindelwelle 3 sowie zwei auf die Spannbackenhalter 1, 2 aufgesetzten Federspannelementen
in Gestalt von Spannbacken 4, 5 zusammen.
[0012] Die Spannbacken 4, 5 sind an ihren einander zugewandten Stirnflächen mit nicht näher
dargestellten Federaufnahmen 6 zum Ergreifen einer Schraubenfeder 7, insbesondere
des McPherson-Typs versehen. Die zu spannende Feder ist in Figur 1 stark stilisiert
eingezeichnet.
[0013] Zum Zusammendrücken der Feder 7 besteht die Spindel aus einem äußeren Gehäuse 8 und
einer darin geführten Spindelwelle 3. Die Spindelwelle 3 ist ein mit bearbeiteten
Führungsflächen 10 versehener Zylinder, der in einer Bohrung 11 des äußeren Gehäuses
8 axial gleiten kann. Auf das äußere Ende der Spindelwelle 3 ist der erste Spannbackenhalter
1 aufgeschraubt. Eine Nut 12 für eine in dem äußeren Gehäuse 8 sitzende Paßfeder 13
gewährleistet die Verdrehsicherheit zwischen innerem und äußerem Gehäuse der Spindel.
Um ein Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit in den Führungsspalt zu verhindern,
ist die Führungsfläche 10 gegenüber dem äußeren Gehäuse 8 mittels einer Dichtlippe
14 abgedichtet.
[0014] Zur Erzeugung der axialen Verstellbewegung der Federspannelemente ist in das Ende
des äußeren Gehäuses 8 eine Lagerbuchse 15 eingesetzt, in der eine mit einem Außengewinde
versehen Gewindespindel 16 doppelt gelagert ist. Die Gewindespindel 16 ist außerhalb
der doppelten Lagerung mit einem auf einem Zapfen 9 der Gewindespindel angeordneten,
zylindrischen Kupplungsabschnitt 17 versehen, der über einen als Kupplungselement
dienenden Stift 18 drehfest mit einem Antriebsteil 19 verbunden ist. Das Antriebsteil
19 weist axial hintereinander einen zu dem Kupplungsabschnitt 17 korrespondierenden
Kupplungsabschnitt 20 und einen mit einem Antriebsmehrkant 21, vorzugsweise einem
Sechskant, versehenen Antriebsabschnitt 22 auf Den Kupplungsabschnitt 17 bildet eine
Druckhülse 23 der Gewindespindel, die zwischen dem einstückig an der Gewindespindel
16 angeformten Zapfen 9 und dem an dem Antriebsteil 19 ausgebildeten Kupplungsabschnitt
20 angeordnet ist. Die Länge des als Kupplungselement dienenden Stiftes 18 ist so
bemessen, daß dieser zugleich den Zapfen 9, die Druckhülse 23 und den äußeren kupplungsabschnitt
20 durchsetzt. Die nach Art eines Ringes gestaltete Druckhülse 23 stützt sich mit
ihrer einen Stirnfläche 24 an dem äußeren Lager 25 der doppelten Lagerung axial ab.
[0015] Figur 2, bei der es sich um eine vergrößerte Teildarstellung der Figur 1 handelt,
läßt Einzelheiten des Gewindespindelantriebs im Bereich des Antriebsteiles 19 erkennen.
Der Stift 18 ist über seine Länge unterschiedlich gestaltet. Der mittlere Abschnitt
des Stiftes 18 besteht aus Vollmaterial und weist eine entsprechende Festigkeit auf,
wohingegen die beiden Enden des Stiftes 18 mit Sackbohrungen 26 versehen und entsprechend
geschwächt sind. Ein in einer umlaufenden Nut des Antriebsteils 19 angeordnetes Gummiband
27 sorgt dafür, daß der Stift 18 zentriert wird und nicht aus seinen Aufnahmebohrungen
herausfallen kann.
[0016] Der Stift 18 ist Teil eines Überlastungsschutzes für den Gewindespindelantrieb. Dieser
Überlastungsschutz erlangt dann Bedeutung, wenn die zu spannende Feder auf Block zusammengedrückt
ist und gleichwohl der Versuch unternommen wird, die Gewindespindel 16 weiterzudrehen.
In einem solchen Fall sind die Enden des Stiftes 18 infolge ihrer Materialschwächung
nicht mehr in der Lage, das entsprechende Drehmoment von dem mit dem Sechskant versehenen
Antriebsteil 19 auf die Gewindespindel 16 zu übertragen, so daß der Stift 18 an beiden
Enden abschert.
[0017] Infolge dieses Abscherens ist die formschlüssige Verbindung zwischen Antriebsteil
19 und Gewindespindel 16 unterbrochen, das Antriebsteil 19 kann mit den darin verbliebenen
Reststümpfen des Stiftes 18 wie in Figur 4 dargestellt von dem Federspanngerät abgezogen
werden. Jedoch ist der innere Abschnitt des Stiftes 18 noch vorhanden, so daß nach
wie vor die der vollen Federbelastung unterliegende Druckhülse 23 auf dem inneren
Kupplungsabschnitt 17 der Gewindespindel 16 gesichert ist. Zur Sicherung trägt ferner
bei, daß die Druckhülse 23 über ein Schraubgewinde 28 mit dem im übrigen zylindrischen
Zapfen 9 der Gewindespindel 16 verbunden ist und sich auf diese Weise selbst im Falle
eines vollständigen Verlustes des Stiftes 18 nicht ohne weiteres von der Gewindespindel
16 lösen kann.
[0018] In der nach außen weisenden Stirnfläche des Antriebsabschnittes 22 des Antriebsteils
19 ist eine kleinere Axialbohrung 29 angeordnet. Durch die Axialbohrung 29 kann, sollte
sich das Antriebsteil 19 nicht in der in Figur 4 dargestellten Weise ohne weiteres
von dem Federspanngerät lösen lassen, eine Schraube eingedreht werden, um auf diese
Weise das axiale Abziehen des Antriebsteiles zu unterstützen.
[0019] Figur 3 läßt erkennen, daß sich in dem Kupplungsabschnitt 20 des Antriebsteiles 19
zusätzlich zu den beiden Durchgangsbohrungen für den Stift 18 noch eine weitere Bohrung
befindet, in der ein Sperrelement 30 angeordnet ist. Diese weitere Bohrung ist, wie
Figur 3 erkennen läßt, winkelversetzt zu den beiden fluchtenden Bohrungen für den
als Kupplungselement dienenden Stift 18. Figur 3 läßt ferner erkennen, daß das Sperrelement
30 eine kleine, außen mit einem Innensechskant 31 versehene Schraube oder ein Bolzen
ist, deren bzw. dessen inneres Ende sich im normalen Zustand außerhalb des Umfangs
der Druckhülse 23 befindet bzw. allenfalls auf der Umfangsfläche 32 der Druckhülse
23 anliegt. Das Sperrelement 30 ist daher radial auf die Druckhülse 23 ausgerichtet,
ohne im normalen Zustand in die Druckhülse 23 einzugreifen.
[0020] Anders liegen die Verhältnisse jedoch in dem bereits geschilderten Ausnahmefall eines
Abscherens des Stiftes 18. In diesem Fall läßt sich das Sperrelement 30, vorzugsweise
mittels eines in den Innensechskant 31 eingeführten Werkzeuges, nach einer Teildrehung
des Antriebsteils 19 bis in eine Ausnehmung 33 der Druckhülse 23 bewegen. Beim Ausführungsbeispiel
nach den Figuren 1 bis 7 befindet sich diese Ausnehmung 33 in der Umfangsfläche 32
der Druckhülse 23, und zwar im Bereich der hinteren, dem Axiallager 25 abgewandten
Stirnfläche 34 der Druckhülse 23.
[0021] Die genaue Lage der Ausnehmung 33 an der Druckhülse 23 läßt am besten Figur 6 erkennen.
Die Ausnehmung 33 weist in Umfangsrichtung zwei Anlageflächen auf die eine Anlagefläche
35 erstreckt sich quer zur Umfangsrichtung der Druckhülse 23, die andere Anlagefläche
36 erstreckt sich schräg zur Umfangsrichtung der Druckhülse 23. Wird nun, nachdem
der Stift 18 wegen Überlastung abgeschert ist, das Sperrelement 30 mit seinem inneren
Ende in die Ausnehmung 33 eingedreht, läßt sich zwar eine Antriebskraft in Richtung
auf die Anlagefläche 35 erzeugen, nicht jedoch in Richtung auf die schräg verlaufende
Anlagefläche 36. Infolge der entsprechenden Ausrichtung der beiden Anlageflächen 35,
36 führt dies dazu, daß mittels des Antriebsteils 19 zwar ein Drehmoment auf Druckhülse
23 bzw. Gewindespindel 16 in Löserichtung, nicht bzw. nicht nennenswert jedoch im
Sinne eines weiteren Spannens der beiden Spannbackenhalter 1, 2 aufgebracht werden
kann. Es ist daher ausgeschlossen, daß der über das Sperrelement 30 realisierte Notantrieb
mißbräuchlich dafür ausgenutzt wird, das Federspanngerät im normalen Spannsinne zu
betätigen.
[0022] Vielmehr ist der Notantrieb ausschließlich dafür geeignet, das Federspanngerät nach
Abscheren des Kupplungselementes wieder sicher zu entspannen.
[0023] Alternativ zu der in den Figuren 1 bis 7 dargestellten Ausführungsform kann als Ausnehmung,
in die das Sperrelement 30 einführbar ist, auch jede der beiden Sackbohrungen 26 des
Stiftes 18 herangezogen werden. Figur 7 läßt erkennen, daß die verbliebene Sackbohrung
37 noch ausreichend tief ist, um das Sperrelement 30 dort hinein einzuschrauben. Selbstverständlich
sollte sich in diesem Fall das Sperrelement 30 in derselben axialen Ebene befinden,
wie der Stift 18.
[0024] Eine andere Ausführungsform des Gewindespindelantriebes ist in den Figuren 8 bis
10 dargestellt. Das Sperrelement 30 ist hier kein Gewindebolzen, sondern ein mittels
einer kleinen Feder 38 belasteter Bolzen. Dieser Bolzen liegt unter dauernder Federvorspannung
an der rückwärtigen Stirnfläche 34 der Druckhülse 23 an. Die Bewegungsrichtung des
Sperrelementes 30 ist hier also nicht radial wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß
Figuren 1 bis 7, sondern axial. Hierzu befinden sich Sperrelement 30 und Feder 38
in einer Aufnahmebohrung 39 in dem Antriebsabschnitt 22 des Antriebsteils 19.
[0025] In Figur 9 ist der Normalzustand dargestellt, bei dem der Formschluß zwischen Gewindespindel
16 und Antriebsteil 19 ausschließlich über den noch intakten Stift 18 hergestellt
wird. Das Sperrelement 30 liegt lediglich an der Druckhülse 23 an.
[0026] In Figur 10 ist die Situation nach dem Bruch des Stiftes 18 und einem geringfügigen
Verdrehen zwischen Druckhülse 23 und Antriebsteil 19 dargestellt. Diese Drehung erfolgt
solange, bis das federbelastete Sperrelement 30 in die in diesem Fall in der Stirnfläche
34 der Druckhülse 23 ausgeformte Ausnehmung 33 einrastet. Von diesem Zeitpunkt an
übernimmt das Sperrelement 30 die hilfsweise Drehmomentübertragung zwischen Antriebsteil
19 und der Gewindespindel. Auch in diesem Fall ist die Ausnehmung 33 in der einen
Richtung mit einer Schräge versehen, so daß eine Betätigung des Notantriebes nur in
Löserichtung des Federspanngerätes möglich ist.
[0027] Der Vorteil der Ausführungsform nach den Figuren 8 bis 10 gegenüber der Ausführungsform
nach den Figuren 1 bis 7 besteht darin, daß eine gesonderte Betätigung des Sperrelementes
30 nicht erforderlich ist, dieses vielmehr nach einer gewissen Drehung des Antriebsteiles
von selbst in die zugehörige Ausnehmung 33 einrastet.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 1
- Spannbackenhalter
- 2
- Spannbackenhalter
- 3
- Spindelwelle
- 4
- Spannbacke
- 5
- Spannbacke
- 6
- Federaufnahme
- 7
- Schraubenfeder
- 8
- äußeres Gehäuse
- 9
- Zapfen, Gewindezapfen
- 10
- Führungsfläche
- 11
- Bohrung
- 12
- Nut
- 13
- Paßfeder
- 14
- Dichtlippe
- 15
- Lagerbuchse
- 16
- Gewindespindel
- 17
- Kupplungsabschnitt
- 18
- Stift
- 19
- Antriebsteil
- 20
- Kupplungsabschnitt
- 21
- Antriebsmehrkant
- 22
- Antriebsabschnitt
- 23
- Druckhülse
- 24
- Stirnfläche der Druckhülse
- 25
- äußeres Lager, Axiallager
- 26
- Sackbohrung
- 27
- Gummiband
- 28
- Schraubgewinde
- 29
- Axialbohrung
- 30
- Sperrelement
- 31
- Innensechskant
- 32
- Umfangsfläche der Druckhülse
- 33
- Ausnehmung
- 34
- hintere Stirnfläche der Druckhülse
- 35
- Anlagefläche
- 36
- Anlagefläche
- 37
- verbliebene Sackbohrung
- 38
- Feder
- 39
- Aufnahmebohrung
1. Gewindespindelantrieb für ein mit zwei Federspannelementen (4, 5) zur Aufnahme jeweils
einer Federwindung einer zu spannenden Schraubenfeder (7) versehenes Federspanngerät,
mit einer in einem Führungsrohr drehbar gelagerten und zusätzlich mittels eines Axiallagers
(25) gegenüber dem Führungsrohr abgestützen Gewindespindel (16), die im Bereich ihres
freien, dem Gewindeabschnitt abgewandten Endes mit einem Kupplungsabschnitt (17) versehen
ist, auf den ein korrespondierender Kupplungsabschnitt (20) eines mit einem Antriebsmehrkant
(21) versehenen Antriebsteils (19) aufgesetzt ist, wobei die beiden Kupplungsabschnitte
(17, 20) formschlüssig über ein im Falle einer Überlastung des Gewindespindelantriebs
abscherendes Kupplungselement (18) verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß einer der beiden Kupplungsabschnitte mit einem Sperrelement (30), und der andere
Kupplungsabschnitt mit einer Ausnehmung (33) versehen ist, in die das Sperrelement
(30) formschlüssig eindringen kann, und daß die mittels des Sperrelements (30) im
Federspannsinne maximal übertragbare Antriebskraft geringer als die mittels des Kupplungselementes
(18) übertragbare Antriebskraft oder Null ist.
2. Gewindespindelantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der mit dem
Sperrelement (30) versehene Kupplungsabschnitt (20) an dem Antriebsteil (19), und
der andere Kupplungsabschnitt (17) an einem zylindrischen Abschnitt der Gewindespindel
(16) befindet, auf den das Antriebsteil (19) mit einer darin ausgeformten Axialbohrung
aufgesetzt ist, und daß das Kupplungselement (18) beide Kupplungsabschnitte (17, 20)
durchsetzt.
3. Gewindespindelantrieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kupplungselement
ein Stift (18) mit quer zur Achse der Gewindespindel angeordneter Längsachse ist.
4. Gewindespindelantrieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zylindrische
Abschnitt der Gewindespindel (16) eine Druckhülse (23) ist, über die sich die Gewindespindel
(16) axial gegenüber dem Führungsrohr abstützt, wobei der Stift (18) das Antriebsteil
(19), die Druckhülse (23) und außerdem einen von der Druckhülse (23) umschlossenen
Zapfen (9) der Gewindespindel (16) durchsetzt.
5. Gewindespindelantrieb nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Antriebsteil (19) axial hintereinander den Kupplungsabschnitt (20) und einen
mit dem Antriebsmehrkant (21) versehenen Antriebsabschnitt (22) umfaßt.
6. Gewindespindelantrieb nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Sperrelement (30) ein radial in dem Kupplungsabschnitt (20) des Antriebsteils
(19) angeordneter und bis in die Ausnehmung (33) einschraubbarer Gewindebolzen ist.
7. Gewindespindelantrieb nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Ausnehmung
(33) in der Umfangsfläche (32) der Druckhülse (23) befindet, und daß die Ausnehmung
(33) in Umfangsrichtung asymmetrisch gestaltet ist.
8. Gewindespindelantrieb nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß Kupplungselement (18) und Sperrelement (30) sich, in Längsrichtung des Gewindespindelantriebes
betrachtet, auf unterschiedlicher Höhe befinden.
9. Gewindespindelantrieb nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung
eine Sackbohrung (37) in dem Kupplungselement (18) ist.
10. Gewindespindelantrieb nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsachsen
von Kupplungselement und Sperrelement in Umfangsrichtung zueinander versetzt sind.
11. Gewindespindel nach einem der vorangehende Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Antriebsteil (19) an seinem äußeren Ende mit einer durchgehenden und mit einem
Gewinde versehenen Axialbohrung (29) versehen ist.