[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine drehbare Messerwalze nach dem Oberbegriff von
Anspruch 1.
Eine derartige Messerwalze ist aus der US-A-4 537 588 bekannt. Sie dient zum Ausschneiden
des Fensters von Fensterbriefumschlägen. Während der Briefhüllenrohling mit der Messerwalze
transportiert wird muß das durch den Fensterausschnitt entstandene Abfallstück noch
eine gewisse
Zeit festgehalten
werden, um dann an einen Abfalltrichter abgegeben zu werden. Dazu dient die axial ausgerichtete
einzige Reihe von Saugöffnungen, die innerhalb des von den Folienmessern umschlossenen
Bereichs in der Walzenoberfläche münden. Es ist zwar eine weitere axial verlaufende
Reihe von Saugöffnungen in der Walzenoberfläche vorgesehen, die an einen eigenen Saugluftsteuerkanal
in der Trägerwelle angeschlossen ist, diese Sauglochreihe befindet sichjedoch in Drehrichtung
der Messerwalze vor den Messern und dient dazu, zeitweise die Vorderkante des Briefhüllenrohlings
auf der Walzenoberfläche festzuhalten.
Mit dieser Messerwalze läßt sich nur ein einziges Fenster ausschneiden und das ausgeschnittene
Materialstück bzw. Abfallstück von der Messerwalze zu einer in Umfangsrichtung nachfolgenden
Abgabestelle mitnehmen. Außerdem kann nur ein bestimmtes Rohlingsformat bearbeitet
werden, bei dem der Abstand des Fensters zur Vorderkante des Rohlings innerhalb eines
vergleichsweise engen Bereichs liegt.
Ferner ist es aus der US-A-3 172 321 bekannt, zum Ausschneiden von Fenstern eine mit
einer Messerwalze zusammenwirkende Gegenwalze vorzusehen, die mit einem Fenster zu
versehende Briefhüllenrohlinge an der Messerwalze vorbei transportiert und dazu in
ihrer Oberfläche mehrere im Umfangsabstand hintereinander angeordnete und axial verlaufende
Reihen von Saugöffnungen aufweist, die wahlweise und gesteuert mit Vakuum beaufschlagbar
sind. Dazu sind in einer Trägerwelle zwei axiale Saugluftsteuerkanäle vorgesehen,
die über im wesentlichen radiale Kanäle mit je einem axialen Verteilerkanal in der
Umfangsfläche der Trägerwelle in Verbindung stehen. Ein mit den Sauglochreihen versehener
schalenförmiger Ringsektor ist auf der Trägerwelle gelagen und läßt sich so gegenüber
der Trägerwelle verdrehen und fixieren, daß von den Lochreihen wahlweise jeweils zwei
benachbarte Lochreihen mit den Verteilernuten und damit mit den Saugluftsteuerkanälen
in Verbindung stehen. Diese beiden mit Vakuum beaufschlagbaren Sauglochreihen dienen
jedoch ausschließlich dazu, die vorlaufende Rohlingskante an der Gegenwalze festzuhalten.
Die Verstellung ermöglicht lediglich eine Anpassung an unterschiedliche Formate bzw.
Abstände zwischen vorlaufender Rohlingskante und dem auszuschneidenden Fenster. Dieses
Ausschneiden erfolgt nicht im Bereich der Sauglochreihen sondern in einem in Umlaufrichtung
nachfolgenden Schneidsektor mit besonders harter Oberfläche und ohne Sauglöcher. Die
ausgeschnittenen Abfallstücke lassen sich also nicht gezielt und mittels Vakuumeinwirkung
an eine vorbestimmte Abwurfstelle transportieren. Darüberhinaus ist aus der EP 0 436
142 eine Messerwalze bekannt, bei der auf einem Walzenkörperteil Folienmesser aufspannbar
sind. An ihrem Umfang weist sie eine Vielzahl von in Reihen angeordneten Sauglöchern
auf, zum vorübergehenden Festhalten von aus einem Briefhüllenrohling ausgeschnittenen
Materialstücken. Mittels stirnseitig am Walzenkörperteil angeordneten Saugluftsteuerscheiben
ist es möglich, periodisch angelieferte, gesteuerte Saugluft, die durch Längsbohrungen
der Walzenachse zugeführt wird, gezielt bestimmten Sauglochreihen zuzuführen. Hierdurch
wird erreicht, in Umfangsrichtung der Messerwalze versetzt ausgeschnittene Materialstücke
zeitlich genau zu ergreifen und abzugeben. Die mit der Messerwalze synchron umlaufenden
Saugluftsteuerscheiben sind lediglich relativ zum Walzenkörperteil verstellbar und
erfüllen nur eine Verteilerfunktion, um ausgewählte Sauglochreihen mit Saugluft zu
beaufschlagen.
Nachteilig hierbei ist der lange Weg der gesteuerten Saugluft von einem Saugluftsteuerventil
durch die Längsbohrungen und die Saugluftsteuerscheiben hindurch zu ihrem Einsatzort
an den Sauglöchern am Umfang der Messerwalze. Dadurch sind bei hohen Drehzahlen der
Messerwalze ein zeitlich exaktes Ergreifen und Abgeben von ausgeschnittenen Materialstücken
stark beeinträchtigt. Da bei dieser Messerwalze, in einer technisch sinnvollen Ausführung,
nur maximal zwei Saugluftsteuerscheiben einsetzbar sind, ist die Anzahl der bei einer
Einstellung gezielt mit Saugluft beaufschlagbarer Sauglochreihen auf zwei begrenzt
und so auch die Anzahl der bei einer Walzenumdrehung transportierbarer Materialstücke.
Zudem wird zum Transport von Briefhüllenrohlingen eine zusätzliche Saugleiste benötigt,
die eine eigene Lagerung, Saugluftversorgung und einen eigenen Antrieb benötigt. Durch
die räumlich eingeschränkte Anordnung von Saugleiste und Schneidfolie ist es nicht
möglich, Fensterausschnitte nahe an dem von der Saugleiste erfaßten Ende des Briefhüllenrohlings
zu plazieren.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Messerwalze für die Briefhüllenherstellung
und auch andere Einsatzfälle so zu gestalten, daß sie möglichst vielseitig verwendbar
und vor allem auch in der Lage ist, mehr als nur ein Abfallstück pro zu bearbeitenden
Rohling sicher und zuverlässig zu entsorgen. Ebenfalls soll sie erlauben, einen Fensterausschnitt
nahe an der vorlaufenden Transportkante eines Briefhüllenrohlings einzubringen.
[0003] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des kennzeichnenden
Teiles von Anspruch 1.
Zunächst wird die Messerwalze im Phasenwinkel relativ zur Briefumschlagmaschine so
eingestellt, daß Fensterausschnitte an gewünschter Stelle im Briefhüllenrohling vorgenommen
werden, der im Maschinenzyklus durch die Schneidstation transportiert wird. Sodann
wird durch entsprechende Auswahl und Einstellung eines 3/3-Wegeventiles eine Sauglochreihe
im Bereich der vorlaufenden Kante des Briefhüllenrohlings als Transportsaugreihe zum
Transport des Rohlings für einen Ansaug- und Transportwinkelbereich α aktiviert. In
ähnlicher Weise werden die Sauglochreihen für den Transport von ausgeschnittenen Materialstücken
über den Ansaug- und Transportwinkelbereich β aktiviert.
Weitere Merkmale der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen in Zusammenhang mit der
Beschreibung und Zeichnung hervor.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile sind insbesondere darin zu sehen, daß unabhängig
von der Größe sowie Anzahl und Lage von Fensterausschnitten in einem Briefhüllenrohling
durch die entsprechende Auswahl und Einstellung von 3/3-Wegeventilen die richtigen
Sauglochreihen für den Transport des Briefhüllenrohlings bzw. der Materialausschnitte
über den Ansaug- und Transportbereich α bzw. β aktivierbar sind.
Durch die Merkmale von Anspruch 3 ist darüberhinaus möglich, Fensterausschnitte nahe
an der vorlaufenden Kante eines Briefhüllenrohlings auszuschneiden und durch Aktivierung
der richtigen Sauglochreihen sowohl die Materialausschnitte als auch die vorlaufende
Kante des Briefhüllenrohlings selbst durch die Durchbrüche im Folienmesser hindurch
zu erfassen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen, die in der Zeichnung
dargestellt sind, näher beschrieben. Dabei zeigen
- Fig. 1
- eine Prinzipskizze einer Schneidstation mit einer Messerwalze
- Fig. 2
- eine Prinzipskizze einer Schneidstation mit einer Messerwalze und einer abgewandelten
Saugluftsteuerung
- Fig. 3
- im Schnitt wesentliche Teile der Messerwalze und ihre Lagerung
- Fig. 4
- Teilschnitt des Walzenkörperteils der Messerwalze mit aufgespanntem Folienmesser
- Fig. 5
- eine Abwicklung des Walzenkörperteils mit einem Folienmesser und einem Briefhüllenrohling
- Fig. 6
- eine Abwicklung des Walzenkörperteils mit einem abgewandelten Folienmesser mit einem
Briefhüllenrohling
- Fig. 7
- Schnittansicht eines 3/3-Wegeventils in Offenstellung für den Ansaug- und Transportwinkelbereich
β von Materialausschnitten
- Fig. 8
- Draufsicht des 3/3-Wegeventils in Pfeilrichtung VIII
- Fig. 9
- Schnittansicht eines 3/3-Wegeventils in Offenstellung für den Ansaug- und Transportwinkelbereich
α von Briefhüllenrohlingen
- Fig. 10
- Draufsicht des 3/3-Wegeventils in Pfeilrichtung X
- Fig. 11
- Schnittansicht eines 3/3-Wegeventiles in Schließstellung
- Fig. 12
- Draufsicht des 3/3-Wegeventils in Pfeilrichtung XII
- Fig. 13
- Schnittansicht einer Steuerbuchse
- Fig. 14
- Seitenansicht der Steuerbuchse.
[0004] Gemäß dem in Fig. 1 prinzipmäßig dargestellten Ausführungsbeispiel umfaßt eine Schneidstation
1 für Fensterbriefumschläge eine Messerwalze 2 und eine als Gegenwerkzeug dienende
stationäre Schneidleiste 3, zwischen den eine Folge von Briefhüllenrohlingen 4 hindurchgeführt
und bearbeitet wird. Die Schneidleiste 3 ist mit einer Leiste 6 geklemmt in einem
Träger 5 gelagert und zusammen mit diesem auf die Messerwalze 2 hin und von dieser
weg bewegbar.
[0005] Die Schneidstation 1a gemäß Fig. 2 weist eine rotierende Gegenwalze 3a als Gegenwerkzeug
zur Messerwalze 2 auf, zwischen den die Folge von Briefhüllenrohlingen 4 hindurchgeführt
und bearbeitet wird. Die Gegenwalze 3a ist in einem nicht gezeigten Träger gelagert
und mit diesem auf die Messerwalze 2 hin und von dieser weg bewegbar.
[0006] Der von einer geraden Transportbahn 7 kommende Briefhüllenrohling 4 wird von der
Messerwalze 2 ergriffen und längs einer Kreisbahn unter dem Gegenwerkzeug, Schneidleiste
3 oder Gegenwalze 3a, hindurchgeführt, wobei eine Fensteröffnung 8' ausgeschnitten
wird. Zur Übernahme und Transport des ergriffenen Briefhüllenrohlings 4 und eines
aus dem Fenster 8' ausgeschnittenen Fensterausschnittes bzw. Materialstückes 8 weist
die Messerwalze 2 (Fig. 3) an ihrem Anfang 9 eine Vielzahl von in Reihen 10 angeordneten
Saugöffnungen 11 auf. Der Briefhüllenrohling 4 wird über einen Ansaug- und Transportwinkelbereich
α mittels Saugluft auf der Messerwalze 2 festgehalten, behält dabei seine vorgegebene
Phasenlage bei und wird sodann lagegenau an eine abführende Walze 12 übergeben. Das
Materialstück 8 wird mittels Saugluft in der Fenstermesserperipherie gehalten und
nach einem Ansaug- und Transportwinkelbereich β schließlich in einen Absaugtrichter
13 abgegeben, gegebenenfalls mit Hilfe von Druckluft abgeblasen.
Das Ausschneiden und Festhalten des aus dem Fenster 8' ausgeschnittenen Materialstückes
8 und dessen Abgabe in den Absaugtrichter 13 erfolgen bei der Schneidstation 1 gemäß
Fig. 1 in gleicher Weise wie bei Schneidstation 1a gemäß Fig.2.
Die Fig. 3 zeigt die Messerwalze 2 bzw. ihre Lagerung sowie wesentliche Teile der
Messerwalze 2 im Schnitt, jedoch ohne Folienmesser und ohne die zum Befestigen und
Spannen der Folienmesser dienenden Teile. Die Messerwalze 2 umfaßt eine Trägerwelle
14, die mit Hilfe von mehreren Kugellagern 15 in Maschinengestellen 16,18 gelagert
und mittels eines Zahnrades 17 antreibbar ist. Zwischen den Maschinengestellen 16,18
ist ein zylindriges Walzenkörperteil 19 auf der Trägerwelle 14 befestigt, an dessen
Umfang 20 die Saugöffnungen 11 in Form von Reihen 10 angeordnet sind. Im Walzenkörperteil
19 sind, wie in Fig. 3 und Fig. 4 gezeigt, im Abstand d von der Rotationsachse 2'
der Messerwalze 2 Saugkanäle 21 achsparallel angeordnet, die mit Saugöffnungen 11
in luftleitender Verbindung stehen. Im Ausführungsbeispiel sind jeweils drei Reihen
10 von Saugöffnungen 11 einem Saugkanal 21 zugeordnet, außer im Bereich einer Messerbefestigung
22, wo jeweils nur zwei Reihen 10 einem Saugkanal 21 zugehörig sind.
[0007] Die Messerbefestigung 22, mit der die in einer Drehrichtung 23 der Messerwalze vorlaufenden
Enden 26 von Folienmessern 24 festgelegt sind, umfaßt eine achsparallele Aussparung
25 im Walzenkörperteil 19, in der die Enden 26 winklig abgekantet mit Hilfe einer
Klemmleiste 27 fixiert sind. Auf dem Umfang 20 des Walzenkörperteils 19 ist das Folienmesser
24 in bekannter Weise gehalten, z.B. mittels im Walzenkörperteil 19 angeordneten Magnetelementen
oder durch Festlegen des in Drehrichtung 23 nachlaufenden Endes mit einer Klemmeinrichtung
ähnlich der Messerbefestigung 22. Beide Befestigungsarten gehören zum Stand der Technik
und werden hier nicht näher beschrieben. In Fig. 4, Fig. 5 und Fig. 6 ist jeweils
nur eine Messerbefestigung 22 gezeigt. Es können jedoch auch mehrere in jeder Schneidwalze
2 vorgesehen sein, besonders dann, wenn die Schneidwalze 2 mehrnutzig ausgebildet
ist.
[0008] Im Einsatz als sogenannte Fenstermesser, weist ein Folienmesser 24 eine der Form
einer Fensteröffnung 8' entsprechende geschlossene Schneidkante 28 auf. In der von
der Schneidkante 28 umschlossenen Fläche des Folienmessers 24 sind zum Ansaugen des
ausgeschnittenen Materialstückes 8 nahe einer in Drehrichtung 23 vorlaufenden Schneidkante
28' Durchbrüche 29 vorgesehen, in die Saugöffnungen 11 einmünden.
[0009] In Fig. 4 und Fig. 6 sind Durchbrüche 30 des Folienmessers 24 gezeigt, die in Drehrichtung
23 vor der Schneidkante 28' angeordnet sind und in die ebenfalls Saugöffnungen 11
einmünden. Diese Durchbrüche 30 sind zum Erfassen des vorlaufenden Endes 4' eines
Briefhüllenrohlings 4 vorgesehen, bei dem eine Fensteröffnung 8' nahe am vorlaufenden
Ende 4' ausgeschnitten wird. In Fig. 7 hingegen ist der Normalfall gezeigt, wobei
das vorlaufende Ende 4' eines Briefhüllenrohlings 4 mittels in Reihen 10 angeordneten
Saugöffnungen 11 direkt auf dem Umfang 20 des Walzenkörperteils 19 gehalten ist.
[0010] Stirnseitig am Walzenkörperteil 19 ist ein Saugluftsteuerventil 31 angeordnet, das
mittels einer Distanz- und Zentrierbuchse 32 an der Gestellwand 18 gelagert ist. Gegenüber
dem in Drehrichtung 23 rotierenden Walzenkörperteil 19 ist das Saugluftsteuerventil
31 drehfest angeordnet,jedoch in bzw. gegen die Drehrichtung 23 verstellbar. Außerdem
ist es nicht als geschlossener Drehkörper, sondern wegen besserer Zugänglichkeit und
Wartungsfreundlichkeit hufeisenförmig ausgebildet. Das Saugluftsteuerventil 31 weist
einen Saugluftsteuerkanal 33 auf, von dem aus, wie in Fig. 3 und Fig. 1 gezeigt, die
Saugkanäle 21 über einen Ansaug- und Transportwinkelbereich α oder β mit Saugluft
beaufschlagbar sind. Der Saugluftsteuerkanal 33, der zentrisch zur Rotationsachse
2' angeordnet ist, ist gestuft ausgebildet und weist eine erste Kanalzone 34 für den
Ansaug- und Transportwinkelbereich α auf und eine zweite Kanalzone 35 für den Ansaug-
und Transportwinkelbereich β. In den Saugluftsteuerkanal 33 mündet eine Saugluftzuführung
36, die radial von außen am Saugluftsteuerventil 31 befestigt ist. Die Saugluftzuführung
36 verbindet den Saugluftsteuerkanal 33 über nicht gezeigte Zuführeinrichtungen mit
einer Saugluftquelle. Den Kanalzonen 34 bzw. 35 ist je ein Frischluftkanal 36 bzw.
37 nachgeordnet, von wo aus ein Abbau des Unterdruckes in den Saugkanälen 21 und Saugöffnungen
11 veranlaßt wird. Der Frischluftkanal 37 (Fig. 3) wird unter Überdruck gehalten.
Er ist mittels einer Druckluftzuführung 38 mit einer nicht gezeigten Druckluftquelle
verbunden. Durch den Einsatz von Druckluft wird erreicht, daß die ausgeschnittenen
Materialstücke 8 am Ende des Ansaug- und Transportwinkelbereiches β in den Absaugtrichter
13 abgeblasen werden.
[0011] In Fig. 2 ist eine leicht abgewandelte Variante 31' des Steuerkopfes 31 gezeigt.
Hier sind anstatt des gestuften Saugluftsteuerkanales 33 mit den Kanalzonen 34,35
zwei separate, konzentrische Saugluftsteuerkanäle 39,40 vorgesehen, denen wiederum
die Frischluftkanäle 36 bzw. 37 nachgeordnet sind.
[0012] In dem dem Saugluftsteuerventil 31 gegenüberliegenden Ende 19' des Walzenkörperteils
19 ist jedem Saugkanal 21 ein 3/3-Wegeventil 41 zugeordnet, mit dessen Hilfe wahlweise
eine luftleitende Verbindung zwischen dem Saugkanal 21 und einer stirnseitig angeordneten
inneren bzw. äußeren Durchgangsbohrung 42 bzw. 43 herstellbar ist. Die Durchgangsbohrungen
42,43, die radial versetzt im Abstand d
1 bzw. d
2 von der Rotationsachse 2' angeordnet sind, passieren beijeder Zylinderumdrehung (Fig.
1) die Kanalzone 34 und Frischluftkanal 36 bzw. die Kanalzone 35 und Frischluftkanal
37 und werden dabei zyklisch mit Saug- bzw. Frischluft beaufschlagt. Da im Ausführungsbeispiel
d und d
1 gleich sind, liegt jeweils ein Saugkanal 21 und eine ihm zugeordnete Durchgangsbohrung
42 axial in einer Flucht.
[0013] Bei der Variante mit dem Steuerkopf 31' passieren die Durchgangsbohrungen 42 bzw.
43 entsprechend der Fig. 2 an den Saugluftsteuerkanälen 39 bzw. 40 und den Frischluftkanälen
36 bzw. 37 vorbei.
[0014] Gemäß der Fig. 3 bzw. Fig. 7 bis Fig. 12 wird ein 3/3-Wegeventil 41 gebildet aus
einer radialen Sacklochbohrung 44, in die von der Walzenkörperseite der Saugkanal
21 einmündet und von der Seite des Saugluftsteuerventiles 31,31' die Durchgangsbohrungen
42,43. In der Sacklochbohrung 44 ist eine drehbare Steuerbuchse 45 angeordnet und
mittels nicht gezeigten Dichtungs- und Halteelementen gesichert. Wie auch in Fig.
13 und 14 zu ersehen, hat die Steuerbuchse 45 die Form eines Hohlzylinders, mit einem
Innenraum 46, der zum Umfang 20 hin geschlossen ist. In den Innenraum 46 mündet entsprechend
dem Abstand d
2 eine Bohrung 47 und dieser gegenüber entsprechend dem Abstand d, d
1 eine Bohrung 48. 90° zur Bohrung 48 sind entsprechend dem Abstand d, d
1 zwei gegenüberliegende Bohrungen 49,50 in der Steuerbuchse 45 angeordnet.
[0015] In den Fig. 7 bis Fig. 12 ist darüberhinaus die Steuerbuchse 45 in verschiedenen
Funktionsstellungen 51,52,53 dargestellt.
[0016] In Fig. 7 ist die Offenstellung 51 gezeigt, bei der eine luftleitende Verbindung
vom Durchgangsbohrung 43 über Bohrung 47, Innenraum 46, Bohrung 48 und Saugkanal 21
zu Saugbohrungen 11 einer entsprechenden Reihe 10 hergestellt ist.
[0017] Saugkanal 21 zu Saugbohrungen 11 einer entsprechenden Reihe 10 hergestellt ist. Hierdurch
wird beim Saugluftsteuerventil 31 die Kanalzone 35 bzw. beim Saugluftsteuerventil
31' der Saugluftsteuerkanal 40 mit ausgewählten Saugöffnungen 11 luftleitend verbunden.
[0018] Fig. 9 zeigt die Steuerbuchse 45 in Offenstellung 52, bei der eine luftleitende Verbindung
zwischen Kanalzone 34 über Durchgangsbohrung 42, Bohrung 49, Innenraum 46, Bohrung
50 und Saugkanal 21 zu ausgewählten Saugöffnungen 11 hergestellt ist.
Fig. 11 zeigt die Steuerbuchse 45 in Schließstellung 53, in der der jeweilige Saugkanal
21 abgesperrt ist. Für jedes 3/3-Wegeventil 41 und damit auch für die zugeordneten
Saugkanäle 21 und Reihen 10 von Saugöffnungen 11 sind die Funktionsstellungen 51,52,53
frei wählbar. Die Funktionsstellungen der Steuerbuchsen 45 werden durch die lagemäßige
Ausrichtung von an diesen angebrachten Markierungsnuten 54,55 in Relation zu am Umfang
20 des Walzenkörperteils 19 angeordneten, umlaufenden Markierungsrillen 56,57 deutlich.
[0019] Nachstehend ist die Funktionsweise der Erfindung beschrieben:
Zunächst wird, durch nicht gezeigte Verstellelemente im Antrieb, die Messerwalze 2
in ihrer Phasenlage relativ zur Briefumschlagmaschine so eingestellt, daß eine einzubringende
Fensteröffnung 8' an gewünschter Stelle am im Maschinentakt in regelmäßiger Phasenlage
angelieferten Briefhüllenrohling 4 vorgenommen wird. Sodann werden durch entsprechende
Auswahl und Einstellung ein oder mehrere 3/3-Wegeventile 41 in Offenstellung 52 gebracht.
Hierdurch werden ausgesuchte Reihen 10 von Saugöffnungen 11 von der Kanalzone 34 bzw.
Saugluftkanal 39 aus mit Saugluft beaufschlagt, zum Transport des Briefhüllenrohlings
4 über den Ansaug- und Transportwinkelbereich α.
[0020] In ähnlicher Weise werden die gewünschten Reihen 10 von Sauglöchern 11 durch Offenstellung
51 mit der Kanalzone 35 bzw. Saugluftsteuerkanal 40 luftleitend verbunden, zum Transport
eines ausgeschnittenen Materialstückes 8 über den Ansaug- und Transportwinkelbereich
β in den Absaugtrichter 13.
[0021] Um Fehlsaugungen zu verhindern, werden, wie in Fig. 5 und Fig. 6 gezeigt, die Saugöffnungen
11 von zum Transport aktivierten Reihen 10, die nicht vom Folienmesser 24 abgedeckt
sind bzw. die nicht zum Transport des Briefhüllenrohlings benötigt werden, mit Klebefolie
abgedeckt. Die Klebefolieflächen sind in Fig. 5 und Fig. 6 durch Schraffurflächen
hervorgehoben.
[0022] Wie für den Fachmann aus Fig. 5 und Fig. 6 unschwer zu erkennen, bietet die Erfindung
unabhängig von Format eines Briefhüllenrohlings 4 sowie der Anzahl, Größe und Lage
von darin einzubringenden Fensteröffnungen 8' stets die Möglichkeit durch gezielte
Aktivierung von ausgewählten bzw. benötigten Reihen 10 von Sauglöchern 11 einen reibungslosen,
einwandfreien Transport der Briefhüllenrohlinge 4 und der ausgeschnittenen Materialstücke
8 zu gewährleisten. Wie in Fig. 6 dargestellt, ist es mit der erfinderischen Messerwalze
2 zudem möglich, Fensteröffnungen 8' nahe an der in Transportrichtung 23 vorlaufenden
Kante 4' eines Briefhüllenrohlings 4 zu plazieren.
[0023] Der Einsatz der mit der Erfindung offenbarten Technik ist schließlich auch bei Walzen
mit ähnlichen und anderen Funktionsaufgaben möglich.
Die Erfindung ist daher nicht auf das konkrete Ausführungsbeispiel beschränkt, vielmehr
sind noch weitere Abwandlungen und Ergänzungen möglich, ohne von dem grundsätzlichen
Erfindungsgedanken abzuweichen.
1. Drehbare Messerwalze mit mindestens einem Folienmesser, das an einem Walzenkörperteil
befestigbar ist und das zum Ausschneiden von Fensteröffnungen eine schaffe, endlose,
in sich geschlossene Schneidkante trägt, innerhalb der Durchbrüche für Saugöffnungen
angeordnet sind, mit mindestens einem stirnseitig am Walzenkörperteil und relativ
drehbar zu diesem angeordneten Saugluftsteuerventil, das mindestens einen Saugluftsteuerkanal
und mindestens einen Frischluftkanal aufweist und mit Saugöffnungen zum vorübergehenden
Festhalten eines Briefhüllenrohlings über einen Ansaug- und Transportwinkelbereich
α und eines vom Folienmesser ausgeschnittenen Materialstückes über einen Ansaug- und
Transportwinkelbereich β, wobei die Saugöffnungen in Reihen angeordnet sind, denen
im Walzenkörperteil Saugkanäle zugeordnet sind und wobei die Saugöffnungen durch die
Saugkanäle hindurch mit dem Saugluftsteuerkanal und dem Frischluftkanal luftleitend
verbindbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Saugluftsteuerventil (31,31')
dem Saugkanal (21) ein 3/3-Wegeventil (41) zugeordnet ist, mit je einer Offenstellung
(52,51) für den Ansaug- und Transportwinkelbereich α, β und einer gemeinsamen Schließstellung
(53) für die Ansaug- und Transportwinkelbereiche α und β.
2. Messerwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Saugluftsteuerventil
(31) einen gestuft ausgebildeten Saugluftsteuerkanal (33) aufweist, mit einer ersten
Kanalzone (34) für den Ansaug- und Transportwinkelbereich α, der ein erster Frischluftkanal
(36) nachgeordnet ist und einer zweiten Kanalzone (35) für den Ansaug- und Transportwinkelbereich
β, der ein zweiter Frischluftkanal (37) nachgeordnet ist, und daß die erste Kanalzone
(34) und der erste Frischluftkanal (36) einer Durchgangsbohrung 42 im Walzenkörperteil
(19) und die zweite Kanalzone (35) und der zweite Frischluftkanal (37) einer Durchgangsbohrung
(43) im Walzenkörperteil (19) zugeordnet sind.
3. Messerwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Saugluftsteuerventil
(31') zwei radial versetzte, konzentrisch angeordnete Saugluftsteuerkanäle (39,40)
aufweist, denenjeweils ein Frischluftkanal (36,37) nachgeordnet ist, und daß der Saugluftsteuerkanal
(39) und der Frischluftkanal (36) der Durchgangsbohrung (42) und der Saugluftsteuerkanal
(40) und der Frischluftkanal (37) der Durchgangsbohrung (43) zugeordnet sind.
4. Messerwalze nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die 3/3-Wegeventile
(41) in das Walzenkörperteil (19) integriert sind, und ein 3/3-Wegeventil (41) gebildet
wird aus einer radial im Walzenkörperteil (19) angeordneten Bohrung (44), wobei von
einer Seite ein Saugkanal (21) und von der anderen Seite radial versetzt eine innere
und eine äußere Durchgangsbohrung (42,43), die zum Saugluftsteuerventil (31) hin offen
sind, in die Bohrung (44) einmünden, und wobei in der Bohrung (44) eine drehbare Steuerbuchse
(45) angeordnet ist, die einen Innenraum (46) aufweist und die zum Zylinderumfang
(20) hin geschlossen ist und die Bohrungen (47,48,49,50) derart angeordnet aufweist,
daß sie in der Offenstellung (51) die Durchgangsbohrung (43) via den Bohrungen (47,48)
und dem Innenraum (46) sowie in der Offenstellung (52) die Durchgangsbohrung (42)
via den Bohrungen (49,50) und dem Innenraum (46) mit dem Saugkanal (21) luftleitend
verbindbar sind, und daß in einer Schließstellung (53) der Saugkanal (21) zu den Durchgangsbohrungen
(42,43) hin verschließbar ist.
5. Messerwalze nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß je nach Format
eines Briefhüllenrohlings (4) und der Anzahl, Größe und Lage der Fensterausschnitte
darin gezielt luftleitende Verbindungen zwischen Saugöffnungen (11) ausgewählter Reihen
(10) und dem Saugluftsteuerventil (31,31') herstellbar sind, durch Offenstellung (51,52)
bei gezielt ausgewählten 3/3-Wegeventilen (41).
6. Messerwalze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Drehrichtung (23)
der Messerwalze (2) vor einer ersten Schneidkante 28' zusätzliche Durchbrüche (30)
im Folienmesser (24) angeordnet sind, zum Ergreifen der vorlaufenden Kante (4') eines
Briefhüllenrohlings (4), bei dem ein Fensterausschnitt nahe an der vorlaufenden Kante
(4') plaziert ist.
7. Messerwalze nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Frischluftkanal
(36,37) mit Druckluft beaufschlagbar ist.
8. Messerwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden Stirnseiten des
Walzenkörperteils (19) je ein Saugluftsteuerventil (31,31') angeordnet ist.