(19)
(11) EP 0 988 944 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.03.2000  Patentblatt  2000/13

(21) Anmeldenummer: 99118858.2

(22) Anmeldetag:  24.09.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B26F 1/36
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 26.09.1998 DE 29817330 U

(71) Anmelder: Lauterbach, Sybille
97074 Höchberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Lauterbach, Sybille
    97074 Höchberg (DE)

(74) Vertreter: Pöhner, Wilfried Anton, Dr. 
Postfach 63 23
97013 Würzburg
97013 Würzburg (DE)

   


(54) Locher


(57) Handhabarer Locher für Folien, insbesondere aus Papier, mit einem Grundkörper, der einen über ein Schwenkgelenk angebrachten Hebelarm, eine Bodenplatte und ein oberhalb oder direkt auf der Bodenplatte angeordnetes Einschubfach für Folien aufweist, dem zwei voneinander beabstandete Stanzstifte zugeordnet sind, die mit dem Hebelarm in Verbindung stehen und bei Herabdrücken des Hebelarmes die Folien perforieren, wobei Bodenplatte und/oder Hebelarm im wesentlichen eine Ebene bestimmen und mit einem Aufsteckkörper versehen sind, wobei der Aufsteckkörper (7a bzw. 7b) im wesentlichen plattenförmig ausgebildet ist und derart an der vom Gelenk wegweisenden Stirnseite (9) des Hebelarmes (2) bzw. der Bodenplatte (3) angeordnet ist, daß er im wesentlichen in die Ebene des Hebelarmes (2) bzw. der Bodenplatte (3) ausgerichtet ist, sowie die Stirnseite (9), an der er angebracht ist und einen Teil der Oberfläche (14) des Hebelarms (2) bzw. der Bodenplatte (3) umgreift.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen handhabaren Locher für Folien, insbesondere aus Papier, mit einem Grundkörper, der einen über ein Schwenkgelenk angebrachten Hebelarm, eine Bodenplatte und ein oberhalb oder direkt auf der Bodenplatte angeordnetes Einschubfach für Folien aufweist, dem zwei voneinander beabstandete Stanzstifte zugeordnet sind, die mit dem Hebelarm in Verbindung stehen und bei Herabdrücken des Hebelarmes die Folien perforieren, wobei Bodenplatte und/oder Hebelarm im wesentlichen eine Ebene bestimmen und mit einem Aufsteckkörper versehen sind.

[0002] Locher sind allgemein geläufig und in ihrer Verwendungsweise bekannt. Zum Perforieren werden die Folien, insbesondere aus Papier, in das Einschubfach gebracht und die Stanzstifte durch Druck auf den Hebelarm nach unten durch die Folien hindurch gepreßt, in denen Perforationen verbleiben. Die Folien können nun in einem Ringbuch, Schnellhefter odgl. abgeheftet werden.

[0003] Das äußere Erscheinungsbild der bekannten Locher ist allerdings zumeist schlicht, nüchtern und wenig ansprechend; die Unterschiede bei Lochern ähnlichen Aufbaus beschränken sich in der Regel auf die Farbgebung. Bei einigen Modellen sind auf den Grundkörper, oder, genauer gesagt die Bodenplatte, eine Anschlagschiene für den seitlichen Folienrand oder ein Auffangbehälter für die ausgestanzten Papierstücke aufgesteckt. Auch diese Aufsteckkörper sind in der Regel nüchtern gehalten und werden kaum für gestalterische Zwecke genutzt.

[0004] Die Erfindung hat sich demgegenüber die Aufgabe gestellt, vorzuschlagen, wie ein Locher beschaffen sein muß, bei dem trotz weitgehend gleicher Gestaltung des Grundkörpers, die eine Massenproduktion zuläßt, unterschiedliche Varianten von Aufsteckkörpern zur weitgehenden Veränderung des äußeren Erscheinungsbildes angebracht werden können.

[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Aufsteckkörper im wesentlichen plattenförmig ausgebildet ist und derart an der vom Gelenk wegweisenden Stirnseite des Hebelarmes bzw. der Bodenplatte angeordnet ist, daß er im wesentlichen in die Ebene des Hebelarmes bzw. der Bodenplatte ausgerichtet ist, sowie die Stirnseite, an der er angebracht ist und einen Teil der Oberfläche des Hebelarms bzw. der Bodenplatte umgreift.

[0006] Durch die plattenförmige Gestalt des Aufsteckkörpers sowie seine Ausrichtung in der Ebene des Hebels bzw. der Bodenplatte erfolgt eine Integration des Aufsteckkörpers in die äußere Gestaltung des Lochers. Als plattenförmig wird ein Aufsteckkörper bezeichnet, der eine Ebene definiert und dessen Ausdehnung senkrecht zu dieser Ebene wesentlich geringer ist als in den Tangentialrichtungen. An dieser Grundform können allerdings auch Elemente angeformt oder angebracht sein, die aus der Ebene herausstehen. Da er an der vom Gelenk wegweisenden Stirnseite angeordnet ist, verlängert der Aufsteckkörper bei Anbringung am Hebelarm die wirksame Hebellänge oder erhöht bei Anbringung an der Bodenplatte die Standfestigkeit bei Herabdrücken des Hebelarmes. Damit eine bleibende, starre Verbindung zwischen Aufsteckkörper und Grundkörper gegeben ist, umgreift der Aufsteckkörper die Stirnseite, an der er angebracht ist und einen Teil der Oberfläche des Hebelarms bzw. der Bodenplatte. Als vorteilhafter Nebeneffekt ist dadurch die Oberfläche des Hebelarmes bzw. der Bodenplatte zumindest teilweise abgedeckt, das äußere Erscheinungsbild ist auch in diesen flächigen Bereichen durch den Aufsteckkörper bestimmt.

[0007] Eine bevorzugte Ausbildung des Aufsteckkörpers ist die eines Gebißober- oder Gebißunterkiefers. Bei Anbringung an der Bodenplatte ist die Form des Unterkiefers bevorzugt, dessen Zähne auf den Hebelarm zu weisen. Bei Anbringen am Hebelarm dagegen wird die Gestalt des Oberkiefers angestrebt, dessen Zähne auf die Bodenplatte zu weisen. Unabhängig davon, ob als Ober- oder Unterkiefer gestaltet, sind die Zähne zur besseren Erkennbarkeit auf oder nahe an der vom Schwenkgelenk weg weisenden und der in Längsrichtung des Hebelarmes verlaufenden Stirnseite des Aufsteckkörpers anzuordnen.

[0008] Besonders bevorzugt allerdings ist die Ausbildung des gesamten Lochers als Gebiß, das sich bei Herabdrücken des Hebelarmes zumindest teilweise schließt. Die Bodenplatte allein oder mit dem daran angebrachten Aufsteckkörper bildet dabei den Gebißunterkiefer, während der Hebelarm allein oder zusammen mit einem daran angebrachten Aufsteckkörper den Oberkiefer bildet. Die Zähne sind dabei an den oder in der Nähe der Stirnseiten derart anzubringen, daß die Zahnreihen von Ober- und Unterkiefer aufeinander zu weisen. Daraus ergibt sich beim Herabdrücken des Hebelarmes zum Perforieren der Folien der Eindruck eines Gebisses, das sich zumindest teilweise schließt.

[0009] Da der Aufsteckkörper die in Längsrichtung des Hebelarmes verlaufende Stirnseiten der Bodenplatte bzw. des Hebelarmes mit einer Komponente senkrecht zur Längsrichtung des Schwenkgelenks zumindest teilweise umgreift, ist das äußere Erscheinungsbild des Lochers auch in Seitenansicht durch den Aufsteckkörper bestimmt.

[0010] Damit die Folien mittig perforiert werden, enthalten Locher häufig eine Markierung des Mittelpunktes zwischen den Stanzstiften oder eine Anschlagschiene, an der der seitliche Folienrand dann, wenn die Folie mittig perforiert wird, anzulegen ist. Derartige Elemente sind relativ nüchtern gestaltet und können damit das durch den Aufsteckkörper erreichte Erscheinungsbild stören. Zur Abhilfe wird vorgeschlagen, diese Elemente am Aufsteckkörper anzubringen, wodurch eine einfache Anpassung an das spezielle Erscheinungsbild möglich ist.

[0011] Damit die Stabilität der Befestigung des Aufsteckkörpers am Hebelarm bzw. an der Bodenplatte erhöht wird, kann zur Fixierung ein Befestigungselement eingesetzt werden, das den Hebelarm bzw. die Bodenplatte durchgreift. Geeignet hierzu sind insbesondere Schrauben oder Bolzen.

[0012] Ein weiteres Ziel der Erfindung ist ein Locher, dessen äußeres Erscheinungsbild verändert werden kann. Diese Eigenschaft wird erreicht, indem der Aufsteckkörper lösbar mit dem Hebelarm bzw. der Bodenplatte verbunden ist. Durch Trennen des Aufsteckkörpers und Aufbringung eines anderen im Wege des Austausches ist die Änderung des äußeren Erscheinungsbildes möglich. Ausgefallene Designs wie das eines Gebisses, können, wenn sie ihre belustigende Wirkung verloren haben, oder in Situationen, in denen ein derart außergewöhnliches Erscheinungsbild nicht erstrebenswert ist, durch andere ersetzt werden. Die Hemmschwelle, sich einen Locher mit extravagantem bis provokantem Erscheinungsbild zuzulegen, sinkt erheblich, was den Verkauf der erfindungsgemäßen Locher vereinfacht.

[0013] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung lassen sich dem nachfolgenden Beschreibungsteil entnehmen, in dem anhand von Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert sind. Dabei zeigen in prinzipienhafter Darstellung
Figur 1 und Figur 2
eine Verbindung zwischen Hebelarm und Aufsteckkörper
Figur 3
einen erfindungsgemäßen Locher, in den zu lochende Folien von der Seite des Schwenkgelenks eingeführt werden und
Figur 4
einen erfindungsgemäßen Locher, in den zu perforierende Folien auf der vom Schwenkgelenk abgewandten Seite eingeführt werden.


[0014] Figur 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Locher in Aufsicht. Zur Verdeutlichung ist in Figur 2 ein Querschnitt durch Hebelarm (2) und Aufsteckkörper (7a) desselben Lochers dargestellt. Der über ein Schwenkgelenk (1) angebrachte Hebelarm (2) ist mit einem Aufsteckkörper (7a) versehen, der den Hebelarm (2) auf einem vom Schwenkgelenk (1) fernen Abschnitt umschließt. Dabei wird sowohl die vom Schwenkgelenk (1) wegweisende Stirnseite (9), als auch ein Teil der in Längsrichtung des Hebelarmes (2) verlaufenden Stirnseiten (10) und ein Teil der Oberfläche (14) des Hebelarmes (2) vom Aufsteckkörper (7a) umgriffen. Zur bessern Fixierung des Aufsteckkörpers (7a) am Hebelarm (2) ist ein Befestigungselement (8) angebracht, das den Hebelarm (2) durchgreift. Der Aufsteckkörper (7a) verläuft in der durch den Hebelarm (2) definierten Ebene und weist die Gestalt eines Gebißoberkiefers auf, dessen Zähne (13) in der Nähe der in Längsrichtung des Hebelarmes verlaufenden (11) und der vom Schwenkgelenk (1) weg weisenden Stirnseiten (12) aus der gemeinsamen Ebene herausstehen.

[0015] Figur 3 zeigt einen erfindungsgemäßen Locher in seitlicher, teilweise aufgeschnittener Darstellung, bei dem zu lochende Folien (6) auf der Seite des Schwenkgelenks (1) in das Einschubfach (4) verbracht werden. Sowohl in Verlängerung der Bodenplatte (3) als auch des Hebelarmes (2) ist jeweils ein Aufsteckkörper (7a bzw. 7b) angebracht, der die Form eines Gebißunter- bzw. Gebißoberkiefers aufweist. Im Bereich des Einschubfaches (4) ist der Locher zum Teil aufgeschnitten dargestellt, sodaß dort Hebelarm (2) und Bodenplatte (3), die ansonsten nahezu vollständig von dem jeweiligen Aufsteckkörper (7a bzw. 7b) bedeckt sind, erkennbar werden. Über ein Schwenkgelenk (1) ist die Verbindung zwischen Hebelarm (2) und Bodenplatte (3) hergestellt und bei Herabdrücken des Hebelarmes (2) werden Stanzstifte (5) durch Folien gepreßt, die hierdurch eine Perforation erfahren. Die Bewegung des Lochers erweckt den Eindruck eines Gebisses, das sich beim Perforationsvorgang schließt und nachfolgend wieder öffnet.

[0016] Figur 4 zeigt einen von der Formgebung her ähnlichen Locher, ebenfalls in seitlicher teilweise aufgeschnittener Darstellung. Der Hauptunterschied zu den in Figur 3 dargestellten ist, daß die Folien (6) auf der vom Schwenkgelenk (1) abgewandten Seite eingeführt werden.


Ansprüche

1. Handhabarer Locher für Folien, insbesondere aus Papier, mit einem Grundkörper, der einen über ein Schwenkgelenk angebrachten Hebelarm, eine Bodenplatte und ein oberhalb oder direkt auf der Bodenplatte angeordnetes Einschubfach für Folien aufweist, dem zwei voneinander beabstandete Stanzstifte zugeordnet sind, die mit dem Hebelarm in Verbindung stehen und bei Herabdrücken des Hebelarmes die Folien perforieren, wobei Bodenplatte und/oder Hebelarm im wesentlichen eine Ebene bestimmen und mit einem Aufsteckkörper versehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufsteckkörper (7a bzw. 7b)

- im wesentlichen plattenförmig ausgebildet ist und

- derart an der vom Gelenk wegweisenden Stirnseite (9) des Hebelarmes (2) bzw. der Bodenplatte (3) angeordnet ist, daß er

- im wesentlichen in die Ebene des Hebelarmes (2) bzw. der Bodenplatte (3) ausgerichtet ist, sowie

- die Stirnseite (9), an der er angebracht ist und einen Teil der Oberfläche (14) des Hebelarms (2) bzw. der Bodenplatte (3) umgreift.


 
2. Locher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mit der Bodenplatte (3) verbundene Aufsteckkörper (7b) die Gestalt eines Gebißunterkiefers aufweist, dessen Zähne (13) auf den Hebelarm (2) zu weisen und/oder der mit dem Hebelarm (2) verbundene Aufsteckkörper (7a) die Gestalt eines Gebißoberkiefers aufweist, dessen Zähne (13) auf die Bodenplatte (3) zu weisen, wobei die Zähne (13) auf oder nahe an der in Längsrichtung des Hebelarmes (2) verlaufenden (11) oder vom Schwenkgelenk (1) wegweisenden Stirnseite (12) des Aufsteckkörpers (7a bzw. 7b) angeordnet sind.
 
3. Locher nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Bodenplatte (3) und Hebelarm (2) mit dem/den daran angebracht(en) Aufsteckkörper(n) (7a bzw. 7b) ein Gebiß mit Unter- und Oberkiefer bilden, dessen Zähne (13) auf oder nahe an den Stirnseiten (9, 10, 11, 12) derart angeordnet sind, daß die Zahnreihen von Unter- und Oberkiefer aufeinander zuweisen.
 
4. Locher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufsteckkörper (7a, 7b) die in Längsrichtung des Hebelarmes (2) verlaufenden Stirnseiten (10) der Bodenplatte (3) bzw. des Hebelarmes (2) mit einer Komponente senkrecht zur Längsrichtung des Schwenkgelenkes zumindest teilweise umgreift.
 
5. Locher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufsteckkörper (7a, 7b) eine Markierung des Mittelpunktes zwischen den Stanzstiften (5) und/oder eine Anschlagsschiene für den seitlichen Folienrand aufweist.
 
6. Locher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufsteckkörper (7a, 7b) durch mindestens ein den Hebelarm (2) bzw. die Bodenplatte (3) durchgreifendes Befestigungselement (8) fixiert ist.
 
7. Locher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufsteckkörper (7a, 7b) mit dem Hebelarm (2) und/oder mit der Bodenplatte (3) lösbar verbunden ist.
 




Zeichnung