[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Umlenken von Signaturen in
einer Rollenrotationsdruckmaschine, z. B. in einem Falzwerk der Druckmaschine, nach
dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Herkömmliche Rollenrotationsdruckmaschinen umfassen in der Regel ortsfest in der
Druckerei angeordnete Druckwerke. Nach Durchlaufen der Druckwerke wird eine Bahn durch
Falz- und Schneidwerke geführt, in denen die Bahn gefalzt und längs sowie quer geschnitten
wird, so daß Druckprodukte z. B. in der Form von Signaturen entstehen, welche zu Zeitungen,
Zeitschriften o. ä. weiterverarbeitet werden. Die Bahn wird in Signaturen geschnitten,
welche in der Regel zu einem Schaufelrad oder zu einer anderen Auslegevorrichtung
befördert werden, mittels derer sie anschließend z. B. auf einem Förderband abgelegt
werden. Die Druckmaschine kann so konstruiert sein, daß die Signaturen durch den Einsatz
einer Umlenkvorrichtung gleichmäßig auf mehrere Schaufelräder oder sonstige Auslegevorrichtungen
verteilt werden. Bekannte Umlenkvorrichtungen haben den Nachteil, daß sie aufder Bahn
und den von dieser geschnittenen Signaturen unerwünschte Druckstellen hinterlassen
und nicht entlang dem gesamten Transportweg der Signatur eine Zwangsführung derselben
ermöglichen, so daß die Gefahr weiterer Beschädigung der Bahn und der Entstehung von
Papierstaus in der Druckmaschine besteht.
[0003] Fig. 1A und 1B zeigen eine bekannte Umlenkvorrichtung mit einem drehbaren Keil 108,
mittels dessen Signaturen auf die eine Seite des Keils oder die andere Seite des Keils
gelenkt werden. Der Keil 108 ist in einer Weise in einer Signaturenstrombahn 101 angeordnet,
daß eine Spitze des Keils 108 aufden einlaufenden Signaturenstrom gerichtet ist. Zwischen
aufeinanderfolgenden, entlang der Signaturenstrombahn laufenden Signaturen besteht
ein Zwischenraum. In jedem Zwischenraum kann der Keil 108 so gedreht werden, daß er
die folgende Signatur in eine andere Richtung lenkt. Eine derartige Konstruktion umfaßt
in der Regel einen Walzenspalt 102, der einer aus einem ersten und zweiten Schneidezylinder
105, 107 gebildeten Schneidevorrichtung 104 vorgeordnet ist, sowie einen der Schneidevorrichtung
104 nachgeordneten Walzenspalt 106. Aus dem Walzenspalt 106 austretende Signaturen
werden von dem Keil 108 in Richtung eines der beiden in Fig. 1A gezeigten Schaufelräder
110, 112 oder einer der beiden in Fig. 1B gezeigten Förderbahnen 114, 116 gelenkt.
[0004] Eine derartige Umlenkvorrichtung weist mehrere Nachteile auf Durch den bewegbaren
Keil kann es z. B. zur Bildung von Druckstellen aufden Signaturen und zur Entstehung
von Papierstaus in der Druckmaschine kommen. Ebenso wird durch den Keil die Strecke
auf der Signaturentransportbahn verlängert, auf der die Signaturen nicht zwangsgeführt
werden, da entlang den Keilseiten keine Zwangsführung der Signaturen besteht. Dadurch
entsteht ein erhöhtes Risiko, daß die Bahn oder die Signaturen nicht exakt und störungsfrei
durch die Druckmaschine geführt werden, so daß sich ein Papierstau bildet und die
Signaturen falsch ausgerichtet, geknautscht, eingerissen oder aufandere Art beschädigt
werden.
[0005] Andere Umlenkvorrichtungen weisen ähnliche Nachteile auf. US 4,373,713 beschreibt
z. B. eine in einem Signaturenstrom angeordnete Bogen-Umlenkvorrichtung, welche ein
Paar bewegbare, an den Signaturenstrom angrenzende Umlenkzylinder umfaßt.
[0006] Bei der in der US 4,373,713 beschriebenen Vorrichtung besteht z. B. die Notwendigkeit,
zur Minimierung der Druckstellenbildung und zur Gewährleistung eines gleichmäßigen
Signaturenflusses durch die Umlenkvorrichtung die Oberflächengeschwindigkeiten der
beiden Umlenkzylinder der Signaturengeschwindigkeit anzupassen. Für jede Signaturengröße
werden andere Umlenkzylinder benötigt, und der Umlenkungsweg ist abhängig von der
Form der aufder Umlenkzylinderoberfläche geformten Kurvenflächen sowie von den in
der Regel nicht veränderbaren Radien der Umlenkzylinder. Da die zwischen den Umlenkzylindern
hindurchlaufenden Signaturen nicht fest von den Kurvenflächen ergriffen werden, werden
sie aufeiner Strecke, deren Länge mindestens dem Durchmesser eines der Umlenkzylinder
entspricht, nicht zwangsgeführt, während sie zwischen den Umlenkzylindern hindurchlaufen.
[0007] US 4,729,282 beschreibt eine Umlenkvorrichtung mit einem ortsfesten Keil, dessen
Spitze in Signaturlaufrichtung gerichtet ist, und zwei Umlenkwalzen, welche zusammen
einen Walzenspalt bilden und jeweils eine exzentrische Drehachse haben. Bei der in
der US 4,729,282 beschriebenen Vorrichtung besteht die Notwendigkeit einer sorgfältigen
Synchronisierung der Drehbewegung der zwei Umlenkwalzen. Ferner wird durch den eingesetzten
Keil die Strecke, welche die Signaturen ohne Zwangsführung zurücklegen, verlängert
und die Gefahr der Druckstellenbildung erhöht.
[0008] US 5,538,242 beschreibt eine Signatur-Umlenkvorrichtung mit zwei entlang einer Signaturenbewegungsbahn
versetzten Zylindern. Die Vorrichtung umfaßt Bänder oder Gurte, welche im wesentlichen
entlang der Bewegungsbahn bis zu den Zylindern, dann teilweise um die Zylinder herum
und in verschiedene Richtungen von den Zylindern weg laufen. Die entlang der Bahn
aufdie Zylinder zu bewegten Signaturen werden zwischen den Bändern ergriffen und losgelassen,
wenn die Bänder um die Zylinder herum und somit in verschiedene Richtungen laufen.
Die Zwangsführung der Signaturen wird in der beschriebenen Vorrichtung nicht entlang
der gesamten Bewegungsbahn aufrechterhalten. Die Signaturen werden transportiert,
indem sie zwischen die Bänder geklemmt werden. Eine Zwangsführung durch Bänder istjedoch
nicht so zuverlässig wie durch Zylinder, welche die Signaturen fest ergreifen. Durch
die Bänder wird außerdem die Komplexität der Vorrichtung erhöht, und ein Geschwindigkeitsunterschied
zwischen den Bändern kann zu einer Beschädigung der Signaturen führen und erhöht die
Gefahr eines Papierstaus in der Druckmaschine. Durch die in US 5,538,242 beschriebene
versetzte Anordnung der Zylinder sind die Signaturen ferner aufder Strecke entlang
der Bewegungsbahn zwischen den Zylindern nur einseitig geführt. Dies bedeutet, daß
die Signaturen mindestens auf der Strecke entlang der Bewegungsbahn zwischen den Umlenkzylindern
und von dem zweiten Umlenkzylinder und einer Aufnahmevorrichtung, z. B. einem Schaufelrad
oder einer weiteren Bandtransportvorrichtung nicht zwangsgeführt werden. Das Fehlen
einer Zwangsführung entlang der Transportbahn kann zu einer Beschädigung der Bahn
und der Signaturen und zu einem Papierstau führen.
[0009] US 5,702,100 beschreibt eine Umlenkvorrichtung für Signaturen in einem Falzwerk einer
Druckmaschine. Durch einen Satz Hochgeschwindigkeits-Bänder werden Signaturen zu einer
Umlenkvorrichtung transportiert, welche die Signaturen wahlweise umlenkt. Die in dieser
Schrift beschriebene Umlenkvorrichtung umfaßt zwei rotierende Anordnungen, welche
jeweils mindestens zwei Walzen umfassen. Wenn die Anordnungen aufeinander abgestimmt
gedreht werden, bilden die Außenkanten der rotierenden Anordnungen sich überschneidende
Bogen. Die beschriebene Vorrichtung weist einige Nachteile auf .So muß die Drehbewegung
der beiden Anordnungen z. B. sorgfältig abgestimmt sein, um den Austrittswinkel der
Signaturen aus dem Walzenspalt zu verändern. Diese Abstimmung erfordert eine relativ
komplexe Schalter/Steuerungsvorrichtung, die zudem stark genug sein muß, um die Anordnungen
mit einer Geschwindigkeit zu drehen, die der Geschwindigkeit der Signaturen zwischen
den Anordnungen entspricht. In den in US 5,702,100 beschriebenen Umlenkvorrichtungen
werden ferner Bänder eingesetzt, woraus sich eine nur mangelhafte Zwangsführung der
Bahn und der Signaturen ergibt, was wiederum zu einer Beschädigung der Signaturen
und zu Papierstaus führen kann.
[0010] EP 0 297 282 B1 beschreibt Schneidezylinder, welche als Einheit zusammen bezüglich
einer zwischen den Schneidezylindern verlaufenden Bahntransportbahn seitlich verschiebbar
sind. Fig. 1 und 2 dieser Schrift zeigen geschnittene Signaturen, die auf der einen
oder der anderen Seite eines Keils zwischen den Schneidezylindern austreten und zu
einer von zwei aus Bändern gebildeten Aufnahmevorrichtungen geführt werden. Der Einsatz
des Keils und der zugeordneten Bänder hatjedoch verschiedene Nachteile, u. a. die
Bildung von Druckstellen aufden Signaturen und eine mangelhafte Zwangsführung.
[0011] Demgemäß ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine auch bei hohen Maschinengeschwindigkeiten
zuverlässige Umlenkvorrichtung zu schaffen, welche die Gefahr des Auftretens von Druckstellen
oder sonstige Beschädigungen der Bahn oder der Signaturen vermindert. Weiterhin ist
es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Umlenkvorrichtung zu schaffen, die
eine maximale Zwangsführung der Bahn oder der Signaturen ermöglicht, um die Gefahr
von Papierstaus zu reduzieren.
[0012] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch
1 gelöst.
[0013] Weitere Aufgaben und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0014] Die vorliegende Erfindung betrifft eine leicht herzustellende und zu bedienende Umlenkvorrichtung
mit geringer Masse für eine Rollenrotationsdruckmaschine, welche eine permanente Zwangsführung
der durchlaufenden Signaturen ermöglicht und in der Nähe von Aufnahmevorrichtungen
der Druckmaschine angeordnet sein kann, die Signaturen aufnehmen, welche die Umlenkvorrichtung
passiert haben. Die Umlenkvorrichtung kann sowohl unter Einsatz von Bändern als auch
ohne Bänder ausgebildet sein und doch eine maximale Zwangsführung der Bahn oder Signaturen
während des Umlenkvorgangs gewährleisten.
[0015] Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung bilden zwei Zylinder einen Zylinderspalt,
durch den Signaturen geführt werden. Die Drehachse eines der Zylinder ist ortsfest,
während die Drehachse des anderen Zylinders entlang einer Bogenlinie bewegbar ist,
so daß der Austrittswinkel des von den beiden Zylindern geformten Zylinderspalts veränderbar
ist, wobei der Abstand der Drehachsen der beiden Zylinder konstant bleibt.
[0016] In einer zweiten Ausführungsform der Erfindung sind die Zylinder über ein Joch miteinander
verbunden. Der Austrittswinkel des Zylinderspalts wird vorzugsweise dadurch verändert,
daß das Joch um eine parallel zu den Drehachsen der Zylinder und von beiden Drehachsen
gleich beabstandet angeordnete Drehachse gedreht wird.
[0017] Demgemäß kann die Umlenkung einer den Zylinderspalt passierenden Bahn oder Signatur
durch Drehen des Zylinderspalts um entweder a) eine Drehachse eines der Zylinder oder
b) die Mittellinie des Zylinderspalts oder eine nahe der Mittellinie angeordnete Drehachse
erfolgen, um den Zylinderspalt in eine bestimmte Richtung auszurichten.
[0018] Weitere Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung betreffen eine Umlenkvorrichtung,
welche einzeln oder in Kombination mit mehreren Aufnahmevorrichtungen in Rollenrotationsdruckmaschinen
eingesetzt werden kann und einen von einem ersten und einem zweiten Zylinder gebildeten
Zylinderspalt und eine Schwenkvorrichtung zum Verändern der Transportrichtung des
Zylinderspalts durch Drehen des Zylinderspalts entweder um eine Drehachse eines der
beiden Zylinder oder um eine Mittellinie des Zylinderspalts umfaßt.
[0019] Die Merkmale der vorliegenden Erfindung werden in der folgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele im Zusammenhang mit den beigefügten, nachstehend aufgeführten
Zeichnungen näher erläutert.
[0020] Es zeigen:
- Fig. 1A und 1B
- bekannte Umlenkvorrichtungen;
- Fig. 2A und 2B
- eine Seitenansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Umlenkvorrichtung;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Umlenkvorrichtung;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Umlenkvorrichtung;
- Fig. 5
- ein Beispiel für ein Joch, welches in den in Fig. 3 und 4 gezeigten Ausführungsformen
eingesetzt werden kann.
[0021] Wie in Fig. 2A gezeigt ist, bilden gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
eine vorlaufende Walze 200 und eine nachlaufende Walze 210 eine Walzenspalt 250, durch
den eine Signatur 240 geführt wird. Die Walzen 200 und 210 werden vorzugsweise durch
einen gemeinsamen Motor mit im wesentlichen der gleichen Drehzahl, beispielsweise
mit der Geschwindigkeit der Druckmaschine oder des Falzapparates angetrieben. Zur
Veränderung der Austrittsrichtung der Signatur 240 aus dem Walzenspalt 250 kann eine
Schwenkvorrichtung vorgesehen sein, mittels derer eine Achse 201 der vorlaufenden
Walze 200 entlang einer Bogenlinie 203 um eine Drehachse 211 der nachlaufenden Walze
210 in einer Weise geschwenkt werden kann, daß der Abstand zwischen den Drehachsen
201 und 211 der vorlaufenden Walze 200 und der nachlaufenden Walze 210 konstant bleibt.
Aufdiese Weise kann der Transportweg wechselweise aufeine Vielzahl von Aufnahmevorrichtungen,
wie z. B. Schaufelräder oder Transportbänder etc. ausgerichtet werden. Das heißt,
wenn die vorlaufende Walze 200 vorwärts bewegt wird, so wird der Walzenspalt um die
Achse 201 gedreht, so daß, wie in Fig. 2A gezeigt ist, die Signatur 240 unterhalb
des Keils 220 geführt wird. Wird die vorlaufende Walze 200 rückwärts bewegt, so wird,
wie in Fig. 2B gezeigt ist, die Signatur 240 oberhalb des Keils 220 geführt. In einer
alternativen Ausführungsform kann der Keil 220 auch entfallen undjede der beiden Walzen
kann als die bewegbare, vorlaufende Walze ausgebildet sein. Die vorlaufende Walze
kann mittels bekannter Verfahren und Vorrichtungen entlang der Bogenlinie bewegt werden,
z. B. mittels eines Exzenters, einer Exzenterrolle und eines Hebels, der die Exzenterrolle
mit der Drehachse 201 verbindet, wie es im folgenden in Bezug auf die in Fig. 3 gezeigte
Ausführungsform beschrieben ist.
[0022] Fig. 3 zeigt eine weitere beispielhafte Ausführungsform der Erfindung, in der zwei
mit im wesentlichen der gleichen Drehgeschwindigkeit angetriebenen Zylinder 300 und
310 einen Zylinderspalt 350 bilden, durch den eine Signatur 240 hindurchgeführt wird.
Die Zylinder 300 und 310 sind an einem Joch 351 in der Weise befestigt, daß der Abstand
zwischen den Drehachsen 301 und 311 der Zylinder 300 und 310 im wesentlichen gleich
bleibt (d. h., z. B. so weit variabel ist, daß er an verschiedene Signaturendicken
angepaßt werden kann). Das Joch 351 kann so angeordnet sein, daß bei Drehung desselben
die Achsen 301 und 311 der Zylinder 300 und 310 vorzugsweise entlang den Bogenlinien
382 eines Kreises bewegt werden, dessen Mittelpunkt von den beiden Achsen 301 und
311 gleich weit entfernt ist und aufeiner Geraden liegt, welche beide Drehachsen 301
und 311 schneidet.
[0023] Wie in Fig. 3 gezeigt ist, ist der Mittelpunkt oder Schwenkpunkt 380 vorzugsweise
der Mittelpunkt des von den Zylindern 300 und 310 gebildeten Zylinderspalts 350. Bänder
305 können vorgesehen sein, welche die Signatur zu dem Zylinderspalt führen. In Fig.
3 sind die Zylinder 300 und 310 so positioniert, daß eine Signatur 240 aus dem Zylinderspalt
350 in Richtung eines weiteren Zylinderspalts 360 austritt, der Bänder 363 und 364
aufweisen kann, welche die Signatur 240 aus dem Zylinderspalt 360 hinausführen. Dabei
wird die Signatur 240 zwischen den Bändern 363 und 364 gehalten, so daß die Signatur
und die Bänder eine sandwichartige Anordnung 365 bilden. Der Zylinderspalt 360 wird
von zwei Zylindern 361 und 362 gebildet.
[0024] Eine Schwenkvorrichtung zum Verändern der Transportrichtung an dem Zylinderspalt
umfaßt z. B. eine am Ende eines Arms des Jochs 351 angeordnete Walze 345, welche eine
Exzenterrolle bildet, die gegen die Oberfläche eines drehbaren Exzenters oder Nockens
341 drückt. Wird der Exzenter 341 gedreht, so bewegt sich die Exzenterrolle 345 und
somit das Joch 351, so daß die Zylinder 300 und 310 entlang der Bogenlinie 382 bewegt
werden und die Austrittsrichtung des Zylinderspalts 350 und damit die Laufrichtung
einer aus dem Zylinderspalt austretenden Signatur 240 entweder aufden Zylinderspalt
360 oder den weiteren Zylinderspalt 370 ausgerichtet wird.
[0025] Der Zylinderspalt 370 ist vorzugsweise wie der Zylinderspalt 360 ausgebildet und
wird von Zylindern 371, 372 und Bändern 373, 374 gebildet. Die Bänder 373 und 374
ergreifen die Signatur zwischen sich und bilden so eine sandwichartige Anordnung 375,
um die Signatur 240 von dem Zylinderspalt 370 weg zu transportieren, wenn der Zylinderspalt
350 und die Signatur 240 auf den Zylinderspalt 370 gerichtet sind.
[0026] Die in Fig. 4 gezeigte Vorrichtung ähnelt der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform.
In Fig. 4 sind jedoch an dem von den Zylindern 300 und 310 gebildeten Zylinderspalt
450 keine Bänder vorgesehen. Stattdessen ist dem Zylinderspalt 450 ein weiterer, von
zwei Zylindern 491, 492 und Bändern 494, 493 gebildeter Zylinderspalt 490 vorgeordnet,
mittels dessen die Signatur 240 zu dem Zylinderspalt 450 transportiert wird. In Fig.
4 ist der Zylinderspalt 450 mit aufden unteren Zylinderspalt 370 gerichteter Signatur
240 gezeigt.
[0027] Fig. 5 zeigt eine Detailansicht einer Ausführungsform des Jochs 351. Wie in Fig.
5 gezeigt ist, kann das Joch 351 steif und, wie es zuvor in Zusammenhang mit Fig.
3 und 4 beschrieben ist, um den Schwenkpunkt 380 schwenkbar ausgebildet sein. Zur
Positionierung der Drehachsen 301 und 311 entlang der Bogenlinie 382 können auch andere
bekannte Verfahren und Vorrichtungen eingesetzt werden. Das Joch 351 kann ferner auch
um eine der Drehachsen 301 und 311 schwenkbar ausgebildet sein und somit auch in den
in Fig. 2A und 2B gezeigten Ausführungsformen eingesetzt werden.
LISTE DER BEZUGSZEICHEN
[0028]
- 101
- Signaturenstrombahn
- 102
- Walzenspalt
- 104
- Schneidevorrichtung
- 105
- erster Schneidezylinder
- 106
- Walzenspalt
- 107
- zweiter Schneidezylinder
- 108
- Keil
- 110
- Schaufelrad
- 112
- Schaufelrad
- 114
- Förderbahn
- 116
- Förderbahn
- 200
- vorlaufende Walze
- 210
- nacheilende Walze
- 250
- Walzenspalt
- 240
- Signatur
- 201
- Drehachse
- 203
- Bogenlinie
- 211
- Drehachse
- 220
- Keil
- 300
- Zylinder
- 305
- Bänder
- 310
- Zylinder
- 341
- drehbarer Exzenter
- 345
- Exzenterrolle
- 350
- Zylinderspalt
- 351
- Joch
- 360
- weiterer Walzenspalt
- 361
- Walze
- 362
- Walze
- 363
- Band
- 364
- Band
- 365
- sandwichartige Anordnung
- 370
- weiterer Walzenspalt
- 371
- Walze
- 372
- Walze
- 373
- Band
- 374
- Band
- 375
- sandwichartige Anordnung
- 380
- Kreismittelpunkt
- 382
- Bogenlinie
- 450
- Walzenspalt
- 491
- Walze
- 492
- Walze
- 493
- Band
- 494
- Band
1. Umlenkvorrichtung zum wechselweisen Transportieren von Signaturen (240) in Richtung
einer Vielzahl von Aufnahmevorrichtungen (110, 112, 114, 116) in einer Rollenrotationsdruckmaschine,
mit einem von einem ersten und zweiten Zylinder (200, 210; 300, 310) gebildeten Zylinderspalt
(250, 350, 450),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zylinderspalt (250, 350, 450) zur Änderung der Transportrichtung der Signaturen
(240) mittels einer Schwenkeinrichtung (340, 341, 345) um eine Drehachse (201, 211,
301, 311, 380) schwenkbar ist
2. Umlenkvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehachse im wesentlichen durch die Drehachsen (201, 211, 301, 311) des ersten
oder zweiten Zylinders (200, 210, 300, 310) verläuft.
3. Umlenkvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehachse im wesentlichen durch die Mittellinie (380) des Zylinderspaltes
(250, 350, 450) verläuft.
4. Umlenkvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste und zweite Zylinder (200, 210, 300, 310) zusammen in einem Joch (351)
angeordnet sind, welches um die Drehachse (201, 211, 301, 311, 380) verschwenkbar
ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwenkeinrichtung eine mit einem drehbaren Exzenter (341) zusammenwirkende
Exzenterrolle (345) umfaßt.
6. Umlenkvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
einen dem Zylinderspalt (250, 350 450) unmittelbar nachgeordneten Keil (220).
7. Umlenkvorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Signaturen (240) durch die Änderung der Transportrichtung des Zylinderspaltes
(250, 350 ,450) aufdie eine Seite des Keils (220) oder auf die andere Seite des Keils
(220) umgelenkt werden.
8. Umlenkvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Signaturen (240) über um die ersten und zweiten Zylinder (200, 210, 300, 310)
herumgeführte Bänder (305) während der Zufuhr zum Zylinderspalt (250, 350, 450) geführt
werden.
9. Umlenkvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahmevorrichtungen durch ein erstes und ein zweites Schaufelrad (110, 112)
gebildet werden.
10. Umlenkvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahmevorrichtungen durch ein erstes und ein zweites Paar von Walzenspalten
(360, 370) gebildet werden.
11. Umlenkvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Zylinderspalt (250, 350, 450) ein aus zwei weiteren Zylindern (491, 492) gebildeter
Zylinderspalt (490) vorgeordnet ist.