[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Umformung, insbesondere zum Prägen des
Randes ring- oder scheibenförmiger Rohlinge.
[0002] Insbesondere bei der Münzherstellung, aber auch bei anderweitigen Anwendungsfällen
kann es erforderlich sein, einen flachen scheibenförmigen Rohling an seinem Rand zu
verformen. Sind bspw. bei der Medaillen- oder Münzherstellung zunächst aus einer Tafel
geeigneten Materials (Metall) runde oder mehreckige scheibenförmige Rohlinge ausgestanzt
worden, weisen diese an ihrem Rand einen Stanzgrat und eine von dem Stanzvorgang herrührende
Trennfläche auf. In vielen Fällen können derartige Rohlinge nicht sofort an den Flachseiten
geprägt werden. Dies insbesondere dann nicht, wenn an die Beschaffenheit des äußeren
Rands besondere Qualitätsanforderungen gestellt werden, wie es bei Münzen häufig der
Fall ist. Außerdem findet sich gelegentlich die Forderung, den Rand in bestimmter
Weise gestalten zu können. Bspw. haben Münzen häufig einen verdickten oder erhabenen
Rand, der eine über die Flachseiten der Münze vorstehende ringförmige Rippe bildet.
Die Ausbildung einer solchen Rippe erfordert einen Stauchvorgang an dem Rand, bei
dem Material in Radialrichtung nach innen gedrückt wird.
[0003] Außerdem sind Münzen mit einer Rändelung oder einer Randbeschriftung oder einer sonstigen
erhabenen oder vertieften Randstruktur in Gebrauch. Eine Randbeschriftung kann ebenfalls
nur durch Bearbeitung der Münze in Radialrichtung erzeugt werden. Besonders anspruchsvoll
sind Münzen, bei denen bspw. erhabene Schrift in einer vertieften Rille am Rand der
Münze angebracht ist. Derartige Münzen sind schwierig herzustellen, was für Fälscher
eine hohe Hürde darstellt. Dies gilt für runde Münzen und in noch höherem Maße für
unrunde Münzen oder Medaillen.
[0004] Bei der Münzherstellung muss mit sehr hohen Stückzahlen gerechnet werden, um den
Bargeldbedarf ganzer Wirtschaftssysteme befriedigen zu können. Es kommt deshalb bei
der Münzherstellung darauf an, dass große Stückzahlen mit gleichbleibend guter Qualität
in kurzer Zeit herstellbar sind. Eine besondere Hürde stellt dabei die Randbeschriftung
von Ronden oder Münzen dar. Hier muss in jedem Fall das auf den Rand aufzubringende
Muster bzw. die Schrift so präzise aufgebracht werden, dass Anfang und Ende der Beschriftung
nicht überlappen und auch keine Lücke klafft. Bei erhabener Schrift oder Musterung
ergibt sich das besondere Problem, dass ein bereits geformter Bereich nicht nochmals
überrollt werden kann ohne die Schrift zu deformieren.
[0005] Davon ausgehend stellt sich die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe, eine Vorrichtung
zum Randprägen von Ronden zu schaffen, die vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten an
den Ronden gestattet und die eine hohe Produktivität ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird mit der Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist wenigstens ein Formrad auf, das wiederum mit
wenigstens einem Abwälzformsegement versehen ist. Dieses ist mit einem Profil versehen,
das an dem Rand der Ronde bzw. Münze abgeformt werden soll. Das Abwälzformsegment
erstreckt sich dabei in Umfangsrichtung des Formrads, wobei es vorzugsweise lediglich
einen Teil des Umfangs einnimmt. Die Länge des Abwälzformsegments bzw. die Länge seines
Profils kann dabei so bemessen sein, dass sie mit dem halben Umfang der Ronde bzw.
der Münze übereinstimmt.
[0008] Dem Formrad ist ein Widerlagerelement zugeordnet, das selbst als Formrad oder als
feststehendes Widerlager ausgebildet sein kann. An dem Widerlagerelement ist ein Abformsegment
vorgesehen, das eine Profilierung trägt, die an dem Rondenrand abzuformen ist. Die
Länge des Widerlagerelements ist wenigstens so groß, dass das Widerlageralement und
das Abwälzformsegment den Umfang der Ronde vollständig umformen. Ist keine Randbeschriftung
oder sind keine sonstigen erhabenen Formelemente an der Ronde auszubilden, kann der
Umfang der Ronde mehrmals abrollen.
[0009] Sind die Längen des Widerlagerelements und des Abwälzformsegments so abgestimmt,
dass der vollständige Umfang der Ronde die Umformelemente exakt ein mal berührt, können
an der Ronde auch erhabene Formelemente ausgebildet werden. Damit wird der Umfang
der Ronde zu einem Teil von dem Abwälzformsegment des Formrads und zu einem anderen
Teil von dem Widerlagerelement geformt bzw. bestimmt. Auf diese Weise wird vermieden,
dass ein- und derselbe Randbereich einer Münze oder Rande mehrmals abrollt.
[0010] Das erfindungsgemäße Konzept zum Randprägen der Ronden ermöglicht eine kontinuierliche
Drehung des Formrads und somit eine hohe Produktivität. Dem Formrad, das mit einem
weiteren Formrad oder einem sonstigen Widerlagerelement einen Prägespalt bildet, werden
Münzen oder sonstige Rohlinge getaktet zugeführt, wobei die Zuführung auf die Winkelposition
des Abwälzformsegments abgestimmt ist. Die Zuführung erfolgt insoweit phasenrichtig
zu der Drehung des Formrads.
[0011] An einem Formrad können mehrere Abwälzformsegmente vorgesehen werden, so dass bei
jeder Formradumdrehung mehrere Münzen oder Ronden an ihrem Rand geprägt werden. Dies
ermöglicht eine hohe Ausbringung und die Bearbeitung sehr großer Lose mit gleichbleibender
Qualität.
[0012] Zur Führung der Münzen oder Ronden während des Prägeprozesses ist vorzugsweise eine
Positioniereinrichtung vorgesehen, die wenigstens teilweise die Funktion übernehmen
kann, die Münzen oder Ronden der Prägestelle zuzuführen und sie von dieser wegzuführen.
Die Positioniereinrichtung ist bspw. durch einen Teller- oder Trägerring gebildet,
der im Wesentlichen konzentrisch zu dem Formrad gelagert ist und Aufnahmetaschen für
die Ronden aufweist. Die Aufnahmetaschen sind vorzugsweise so beschaffen, dass die
Ronden mit einfachen Schiebervorrichtungen in die Taschen eingelegt werden können.
Erfolgt die Randprägung der Ronden bspw. zwischen zwei Formrädern am Platz, führt
die Positioniereinrichtung die Ronden abgestimmt auf die Drehung des Formrads an diese
Stelle, verharrt während des Prägevorgangs dort und führt die Ronden danach durch
Weiterdrehung aus der Prägestelle heraus, die sich zwischen beiden Formrädern befindet.
Bei einer Ausführungsform mit feststehendem Widerlagerelement führt die Positioniereinrichtung
die Rande durch den zwischen dem Widerlagerelement und dem Formrad gebildeten Prägespalt.
Die Drehgeschwindigkeit der Positioniereinrichtung entspricht hierbei der Geschwindigkeit,
mit der die Ronde unter der Wirkung des Formrads von sich aus durch den Prägespalt
rollen würde. Die Positioniereinrichtung kann in ihrer Transportgeschwindigkeit entsprechend
abgestimmt sein oder auch freilaufen, so dass sie letztlich von der Ronde mitgenommen
(angetrieben) wird.
[0013] In beiden Fällen gestattet die Positioniereinrichtung eine freie Drehung der Ronden
in den Aufnahmetaschen schlupffrei, angetrieben von dem Formrad. Sollen unrunde, bspw.
achteckige, rosettenförmige oder sonstwelche von der Kreisform abweichende Münzen
an ihrem Rand geprägt werden, kann es erforderlich sein, die Ronden in einer festgelegten
Winkelposition in die Aufnahmetaschen der Positioniereinrichtung zu legen. Hierbei
kann es zweckmäßig sein, die Ronden, wenigstens solange sie mit dem Formrad bzw. dem
Widerlagerelement nicht in Eingriff stehen, gegen Drehung zu fixieren. Dazu können
Klemmpratzen, Vakuumsauger, Magnethalterungen oder anderweitige steuerbare Haltemittel
dienen.
[0014] Das Formrad kann sowohl an seinem Außenumfang als auch an seiner Flachseite mit Abwälzformsegmenten
versehen sein. Sind die Formsegmente an dem Außenumfang angeordnet, können auf einfache
Weise mehrere Formräder zusammenwirken. Bspw. können einem mittleren Formrad zwei
als Widerlager dienende Formräder zugeordnet werden, die alle gleichsinnig angetrieben
sind und deren Wellen parallel zueinander ausgerichtet sind. Dies führt zu einfachen
Verhältnissen. Bspw. ist der Antrieb von über eine gemeinsame Welle möglich, die quer
zu den drei Formradwellen verläuft. Dies eröffnet zugleich eine einfache Möglichkeit
der Spalteinstellung der Formräder untereinander. Ist das Lager des mittleren Formrads
bspw. ortsfest angeordnet, können die Lager der äußeren Formräder von diesem weg und
auf dieses zu verstellbar angeordnet sein. Dies ermöglicht neben dem Auswechseln der
Abwälzformsegmente eine einfache und problemlose Anpassung an unterschiedliche Münz-
oder Rondendurchmesser.
[0015] Vorteilhafte Einzelheiten von Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand von
Unteransprüchen, der Zeichnung und/oder der Beschreibung.
[0016] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine mit einer Randprägung versehene Ronde, in schematischer Darstellung,
- Fig. 2
- eine Vorrichtung zum Randprägen der Ronden, in einer schematisierten Draufsicht,
- Fig. 3 bis Fig. 5
- die Vorrichtung nach Figur 2, in unterschiedlichen Arbeitsstadien, in schematisierten
Draufsichten,
- Fig. 6
- eine abgewandelte Ausführungsform der Vorrichtung zum Randprägen von Ronden, in einer
schematisierten Draufsicht, und
- Fig. 7 und Fig. 8
- die Vorrichtung nach Figur 6, in unterschiedlichen Arbeitsstadien, in schematisierten
Draufsichten.
[0017] In Fig. 1 ist eine Ronde 1 veranschaulicht, deren Rand 2 mit einer Prägung versehen
ist. Die Prägung wird durch eine umlaufende Rille oder Nut 3 gebildet, an deren Boden
erhabene Elemente, bspw. eine Schrift ausgebildet ist. In Fig. 1 sind die erhabenen
Elemente durch kleinere am Nutboden angeordnete Vorsprünge 4 angedeutet. Anstelle
der Vorsprünge 4 können jedoch auch Vertiefungen, Nutunterbrechungen, Sterne, Buchstaben
oder sonstige Formelemente oder Symbole vorgesehen sein. Der Rand 2 der Ronde 1 kann
außerdem ohne Nut ausgebildet werden. Die Ronde 1 ist im vorliegenden Beispiel in
Draufsicht kreisförmig, jedoch kann sie auch eine von der Kreisform abweichende Form,
bspw. eine mehreckige Form mit abgerundeten Ecken oder eine Rosettenform aufweisen.
[0018] Zur Ausbildung des geprägten Rands 2 an der Ronde 1 dient die in Fig. 2 schematisch
angedeutete Vorrichtung 6. Zu der Vorrichtung 6 gehört ein zentrales Formrad 7, das
um eine Achse 8 drehbar gelagert ist. Von einer nicht weiter veranschaulichten Antriebseinrichtung
her ist das Formrad 7 in einer durch einen Pfeil 9 veranschaulichten Drehrichtung
kontinuierlich angetrieben.
[0019] An dem Formrad 7 sind in Umfangsrichtung voneinander beabstandet ein oder mehrere
bspw. 4, 6 oder 8 Abwälzformsegmente 11 angeordnet, die zu Justagezwecken radial verstellbar
gelagert sein können. Jedes Abwälzformsegment 11 weist eine Negativform für die Randprägung
der aus Fig. 1 veranschaulichten Ronde 1 auf. Das entsprechende Profil erstreckt sich
im Umfangsrichtung über das jeweilige Abwälzformsegment 11. Die Länge dieses Profils
entspricht etwa dem halben Umfang der Ronde 1. Die Abwälzformsegmente 11 können auswechselbar
sein, um eine Anpassung an unterschiedliche Ronden 1, d.h. unterschiedliche Durchmesser
und Randprofile zu ermöglichen. Dem Formrad 7 sind zwei weitere Formräder 14, 15 zugeordnet,
die beim Prägen der Ronden 1 jeweils ein Widerlager bilden.
[0020] Die Formräder 14, 15 stimmen im Wesentlichen mit dem Formrad 7 überein. Sie sind
ebenfalls mit Abwälzformelementen 16, 17 versehen, die jeweils ein Formprofil aufweisen,
dass einem halben Umfang der Ronde 1 zugeordnet ist. Dabei ergänzt das Abwälzformelement
16 bzw. 17 das Profil des jeweiligen Abwälzformelements 11 zu einem vollständigen
Umfangsprofil einer Ronde 1. Die Abwälzformsegmente 16, 17 sind ebenfalls radial verstellbar
an den Formrädern 14, 15 gelagert, um eine präzise Justage der Vorrichtung 6 zu ermöglichen.
Außerdem sind die Formräder 14, 15 um Drehachsen 18, 19 drehbar gelagert. Die das
Formrad 7 antreibende, nicht weiter veranschaulichte, Antriebseinrichtung ist vorzugsweise
ebenfalls mit den Formrädern 14, 15 gekuppelt und treibt diese, wie durch Pfeile 21,
22 veranschaulicht, gleichsinnig mit dem Formrad 7 und mit gleicher Drehzahl, sowie
in festgelegter Phasenbeziehung an.
[0021] Die Formräder 14, 15 sind außerdem vorzugsweise auf das Formrad 7 zu und von diesem
weg verstellbar, um den Abstand zwischen den Formrädern 14, 15 und dem dazwischen
angeordneten Formrad 7 justieren zu können. In Fig. 2 ist dies durch Pfeile 23, 24
symbolisiert. Zwischen dem Formrad 7 und dem Formrad 14 bzw. dem Formrad 7 und dem
Formrad 15 ist jeweils an der engsten Stelle eine Prägestelle definiert, an der die
Umformung der Ronde 1 stattfindet. Die Prägestelle ist dadurch festgelegt, dass der
Mittelpunkt der Ronde 1 mit den Drehachsen 8, 18 bzw. 8, 19 jeweils auf einer geraden
Linie liegt.
[0022] Konzentrisch zu dem Formrad 7 ist ein Teller 26 angeordnet und drehbar gelagert,
der mit einer gesonderten Antriebseinrichtung verbunden ist. An dem Teller 26 sind
Träger 27, 28 gelagert, die Ronden 1 aufnehmen können. Sie sind dazu mit entsprechenden
Aufnahmetaschen versehen, die sowohl radial nach innen als auch radial nach außen
offen sind. Eine in der jeweiligen Aufnahmetasche liegende Ronde 1 liegt jeweils an
ihrem den Formrad 7 zugewandten Randbereich als auch an ihrem jeweiligen dem Formrad
14 oder 15 zugewandten Randbereich frei und ist somit zugänglich. Außerdem ist die
jeweilige Aufnahme 27, 28 so beschaffen, dass die Ronden 1 in der Aufnahmetasche frei
drehen können. Jedoch sind sie in Axialrichtung gelagert oder unterstützt.
[0023] Die dem Teller 26 zugeordnete Antriebseinrichtung ist darauf eingerichtet den Teller
26 relativ zügig zu beschleunigen und zu verzögern. Die Bewegung ist dabei auf die
konstante Drehung des Formrads 7 abgestimmt, das synchron mit dem Formrädern 14, 15
rotiert, wobei es phasenstarr mit diesen verbunden ist.
[0024] Zum Zuführen von Rohlingen 1a zu den Aufnahmen 27, 28 des Tellers 26 dienen Zuführeinrichtungen
31, 32, mit denen einzelne Rohlinge 1a radial nach innen in die Aufnahmen 27, 28 bzw.
deren Taschen geschoben werden, wenn diese mit den Zuführungen 31, 32 fluchten. Die
Zuführungen 31, 32 können jeweils einen Zuführkanal 33, 34 aufweisen, der an die Abmessungen
des Rohlings 1a angepasst ist und in dem die Rohlinge 1a flachliegend in die jeweils
fluchtende Tasche der Aufnahmen 27, 28 eingeschoben werden, wenn diese vor der Mündung
der Zuführung 31, 32 steht.
[0025] Die insoweit beschriebene Vorrichtung 6 arbeitet wie folgt:
[0026] Zur Verdeutlichung wird auf die noch weiter vereinfachten Fig. 3 bis 5 verwiesen.
Die Bewegung des Tellers 26 ist so auf die Drehung der Formräder 7, 14, 15 abgestimmt,
dass die noch undeformierte Ronde 1, dann in einer Prägeposition 46 angekommen ist,
wenn die jeweiligen Anfänge 16a, 11a der Abwälzformsegmente 16, 11 einander gegenüber
stehen. In diesem Fall bilden die Anfänge 11a, 16a mit dem Mittelpunkt der Ronde 1
und den Drehachsen 8, 18 eine Linie. Entsprechend liegen die Anfänge 11a, 17a mit
den Drehachsen 8, 19 und dem Mittelpunkt der zwischen den Formrädern 7, 15 gehaltenen
Ronde 1 auf einer Linie. In dieser Position stoppt der Teller 25, so dass die frei
drehbar gelagerten Ronden 1 an diesem Platz verharren. Die Drehung der Formräder 7,
14, 15 wird nun in Richtung der Pfeile 9, 21, 22 fortgesetzt, bis die Abwälzformsegmente
11, 16 bzw. 17, 11 vollständig an dem Rand der Ronde 1 abgerollt sind. Jede Ronde
1 hat dabei genau eine halbe Umdrehung vollführt. Das Ergebnis der Abwälzbewegung
ist in Fig. 4 veranschaulicht. Die Profile der Abwälzformsegmente 11, 16 bzw. 17,
11 haben sich auf dem Rand der Ronde 1 abgeformt, die bspw. die in Fig. 1 dargestellte
Form angenommen haben kann.
[0027] Sind die Abwälzformsegmente 11, 16 bzw. 17, 11 durch weitere Drehung der Formräder
7, 14, 15 außer Eingriff mit den Ronden 1 gekommen, wird der Teller 26 um die Drehachse
8 beschleunigt, wodurch die Ronden, wie durch Pfeile 41, 42 veranschaulicht, aus dem
Prägeräumen zwischen den Formrädern 7, 14, 15 herausgeführt werden. Mit gleicher Bewegung
können neue Ronden 1 in dem Prägeraum eingeführt werden, wenn der Teller 26 mit entsprechenden
Aufnahmen versehen ist.
[0028] Abweichend von der in den Figuren 2 bis 5 veranschaulichten Ausführungsform können
die Aufnahmen 27, 28 auch auf einer geraden Bahn an die Prägestelle und von dieser
weg geführt werden. Wesentlich ist, dass sie zu dem in Figur 3 veranschaulichten Beginn
des Prägevorgangs an der Prägestelle sind und ihn danach (Figur 4 oder 5) auf einer
Bahn verlassen, auf der sie außer Eingriff mit den Formsegmenten 11, 16, 17 kommen.
[0029] Mit den vorgestellten Verfahren und der Vorrichtung 6 lassen sich vielfältige Randformen
erzielen. Bspw. kann in der einfachsten Form der Rand zur Beseitung eines Stanzgrats
geprägt werden. Außerdem kann der Rand mit einer Beschriftung und Verzierung versehen
werden. Diese kann sowohl erhaben als auch vertieft sein. Außerdem ist es möglich,
den Rand mit einer Rille zu versehen, in der ein Muster, eine Beschriftung, insbesondere
auch eine erhabene Beschriftung, angeordnet sein kann. Es sind sowohl runde als auch
mehreckige Münzen oder Ronden an ihrem Rand bearbeit- oder stauchbar. Sollen unrunde
Münzen oder Rohlinge für diese bearbeitet werden, können in oder an den Taschen der
Aufnahmen 27, 28 Klemm- oder Fixiereinrichtungen vorgesehen sein mit den die Münzen
oder Rohlinge wenigstens zeitweilig drehtest lagerbar sind.
[0030] Eine abgewandelte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist schematisch
in Figur 6 veranschaulicht. Das Formrad 7 ist übereinstimmend mit der vorstehend beschriebenen
Ausführungsform ausgebildet. Es weist ein oder mehrere Abwälzformsegmente 11 auf,
die einen Teil des Umfangs der Ronde 1 prägen und dazu mit einem entsprechenden Profil
versehen sind. Das Widerlagerelement für das Formrad 7 wird nicht wie bei den vorstehenden
Ausführungsformen durch Formräder 14, 15, sondern durch ein feststehendes Widerlagerelement
51 gebildet, das mit dem von dem Abwälzsegment 11 festgelegten Kreisbogen einen Spalt
52 im Wesentlichen gleichbleibender Weite festlegt. Die Länge dieses Spalts 52 entspricht
im Wesentlichen dem halben Umfang des zu prägenden Rohlings. Dieser ist in einer Aufnahme
53 gehalten, aus der er bezüglich der Drehachse 8 des Formrads 7 sowohl radial nach
innen als auch radial nach außen vorragt, so dass er sowohl mit dem Abwälzformsegment
11 als auch mit dem Widerlager-Formsegment 51 in Berührung kommen kann. Das Widerlager-Formsegment
51 trägt an seiner dem Formrad 7 zugewandten Seite ein Profil, das das Profil des
Abwälzformsegments 11 zu dem vollständigen Umfangsprofil ergänzt, das an dem Rand
des Rohlings 1 abgeformt werden soll.
[0031] Die Aufnahme 53 ist an einem Teller oder einer anderweitigen Vorrichtung wenigstens
abschnittsweise auf einer bogenförmigen, durch den Prägespalt 52, führenden Bahn geführt.
Die Drehzahl ist dabei geringer als die des Formrads 8 und entspricht, wenn die Ronde
1 in den Prägespalte 52 ist, der Geschwindigkeit, mit der die Ronde 1 unter der antreibenden
Wirkung des Formrads 8 durch den Prägespalt 52 läuft.
[0032] Der Prägevorgang ist in den Figuren 6, 7 und 8 veranschaulicht. Während die Ronde
1 in Figur 7 inmitten des Prägespalts 52 umgeformt wird, ist der Umformvorgang in
Figur 8 beendet und die Ronde 1 kann nun aus der Aufnahme 53 entfernt werden.
[0033] Eine Vorrichtung zum Rundprägen von Ronden, insbesondere Münzen, weist ein Formrad
auf, das mit Abwälzformsegmenten 11 versehen ist. Dem Formrad 7 sind Widerlagerelemente
16, 17 zugeordnet, die ebenfalls an Formrädern 14, 15 gelagert sein können. Eine Positioniereinrichtung
26 führt die Ronden 1 auf die gleichsinnige synchrone Drehung der Formräder 7, 14,
15 abgestimmt zwischen die Formräder und nach erfolgter Randprägung aus den Radzwischenräumen
heraus.
1. Vorrichtung (6) zum Randprägen von Ronden (1),
mit wenigstens einem Formrad (7), das um eine Drehachse (8) drehbar gelagert und mit
einer Antriebseinrichtung verbunden ist und das mit Abwälzformsegmenten (11) versehen
ist, dessen wirksame Länge sich jeweils um einen vorbestimmten Winkelbetrag um die
Drehachse (8) erstreckt, und
mit wenigstens einem Widerlagerelement (14), das wenigstens ein Abformsegment (16)
aufweist, dessen wirksame Länge wenigstens so groß bemessen ist, dass sie das Abwälzformelement
(11) des Formrads (7) zu einem vollständigen Umfang der Ronde (1) ergänzt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wirksame Länge des Abformsegmants
gerade so groß bemessen ist, dass sie das Abwälzformelement (11) des Formrads (7)
zu einem vollständigen Umfang der Ronde (1) ergänzt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Formrad (7)
und dem Widerlagerelement (14) eine Positioniereinrichtung (26) zur Aufnahme und Führung
der Ronden vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Positioniereinrichtung
(26) einen Trägerteller oder ein Trägerringsegment aufweist, in oder an dem Taschen
zur Aufnahme der Ronden (1) ausgebildet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abwälzformsegmente (11)
jeweils eine wirksame Länge aufweisen, die mit dem halben Umfang der Ronden übereinstimmt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abwälzformsegmente (11)
an dem Außenumfang des Formrads (7) angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abwälzformsegmente (11)
einer Flachseite des Formrads (7) angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Widerlagerelement (14)
ein um eine Drehachse (18) drehbar gelagertes und mit einer Antriebseinrichtung in
Antriebsverbindung stehendes Formrad ist, das mit Abwälzformsegmenten (16) versehen
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Abwälzformsegmente
(16) an dem Außenumfang des Formrads () bzw. der Formräder () justierbar angeordnet
sind und dass die Drehachsen (8,18) der Formräder (7, 14) parallel zueinander ausgerichtet
sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Abwälzformsegmente
(11, 16) an der Flachseite des Formrads bzw. der Formräder angeordnet sind und dass
die Drehachsen der Formräder in einem Winkel zueinander ausgerichtet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Widerlagerelement ein
in einem Abstand zu dem Formrad (7) feststehend angeordnetes Abwälzsegment (51) aufweist.