(19)
(11) EP 0 989 041 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.03.2000  Patentblatt  2000/13

(21) Anmeldenummer: 99890117.7

(22) Anmeldetag:  08.04.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B61B 12/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 29.09.1998 AT 161398

(71) Anmelder: KONRAD DOPPELMAYR & SOHN MASCHINENFABRIK GESELLSCHAFT M.B.H. & CO. KG.
6961 Wolfurt (AT)

(72) Erfinder:
  • Pitschieler, Kurt
    6900 Bregenz (AT)

(74) Vertreter: Atzwanger, Richard, Dipl.-Ing. Patentanwalt 
Mariahilfer Strasse 1c
1060 Wien
1060 Wien (AT)

   


(54) Einrichtung zur Aufbringung einer Federspannung auf eine Seilklemme


(57) Einrichtung zur Aufbringung einer Federspannung auf einen mit einer starren Klemmbacke (12) und mit einer beweglichen Klemmbacke (13) ausgebildeten Klemmkörper (11) zur Ankupplung eines Gehänges (20) an ein Zug- bzw. Förderseil (10), bestehend aus einem topfartigen Gehäuse (21), in welchem Federelemente, insbesondere Tellerfedern (22), angeordnet sind und mit einem von diesem Gehäuse (21) abragenden Rohrstutzen (23), welcher mit einem ersten Außengewinde (26) in eine mit einem Innengewinde (16) ausgebildete Bohrung (14) des Klemmkörpers (11) einschraubbar ist und welches zwischen dem Gehäuse (21) und dem ersten Außengewinde (26) mit einem zweiten Außengewinde (27) ausgebildet ist, auf welchem eine Gegenmutter (28) verschraubbar ist. Dabei weist die Wandstärke des mit dem zweiten Außengewinde (27) versehenen Abschnittes des Rohrstutzens (23) mindestens den 1.2-fachen Betrag der Wandstärke des in den Klemmkörper (11) einschraubbaren Abschnittes des Rohrstutzens (23) mit dem ersten Außengewinde (26) auf (Fig. 1).




Beschreibung


[0001] Die gegenständliche Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Aufbringung einer Federspannung auf einen mit einer starren Klemmbacke und mit einer beweglichen Klemmbacke ausgebildeten Klemmkörper zur Ankupplung eines Gehänges an ein Zug- bzw. Förderseil, bestehend aus einem topfartigen Gehäuse, in welchem Federelemente, insbesondere Tellerfedern, angeordnet sind und mit einem von diesem Gehäuse abragenden Rohrstutzen, welcher mit einem ersten Außengewinde in eine mit einem Innengewinde ausgebildete Bohrung des Klemmkörpers einschraubbar ist und welcher zwischen dem Gehäuse und dem ersten Außengewinde mit einem zweiten Außengewinde ausgebildet ist, auf welchem eine Gegenmutter verschraubbar ist.

[0002] Es sind seit einer Vielzahl von Jahren Seilklemmen für Schleppliftanlagen bekannt, welche einen Klemmkörper aufweisen, der mit einer gegenüber diesem unbeweglichen ersten Klemmbacke und mit einer gegenüber diesem beweglichen zweiten Klemmbacke ausgebildet ist. Um eine Verstellung der beweglichen Klemmbacke zu ermöglichen, ist der Klemmkörper mit einer Bohrung ausgebildet, welche von einem Stößel durchsetzt ist. Dabei liegt das eine Ende des Stößels an die bewegliche Klemmbacke an und wirkt das andere Ende des Stößels mit einer Stelleinrichtung, insbesondere einer Druckschraube, zusammen, durch deren Betätigung auf die Seilklemme die erforderliche Klemmkraft aufgebracht wird.

[0003] Da durch derartige Seilklemmen auf das Förderseil bzw. das Zugseil hohe Klemmkräfte ausgeübt werden und da zudem bei deren Bewegung über Seilrollen und über die Seilscheibe das Seil zusätzlichen Druckspitzen ausgesetzt ist, ist das Seil so starken Belastungen ausgesetzt, daß infolge von Materialermüdungen Seilbrüche bedingt werden können. Aus diesem Grund besteht das Erfordernis, die Seilklemmen nach Ablauf von vorgegebenen Betriebszeiten längs des Seiles zu versetzen. Um hierfür die bewegliche Klemmbacke verstellen zu können, muß die Stelleinrichtung betätigt werden. Soferne die Stelleinrichtung durch eine Druckschraube gebildet ist, bedingt dies jedoch aufwendige Montagearbeiten.

[0004] Um den durch diese Montagearbeiten bedingten Aufwand zu vermindern, ist es bekannt, bei derartigen Seilklemmen die Druckschrauben durch Federspeicher enthaltende Stelleinrichtungen zu ersetzen. Federspeicher sind gegenüber Druckschrauben nicht nur deshalb vorteilhaft, da sie mittels eines hydraulischen oder mechanischen Werkzeuges betätigbar sind, wodurch der für die Öffnung der Seilklemme erforderliche Aufwand maßgeblich verringert wird, sondern auch deshalb, da durch diese auf das Seil, dessen Durchmesser sich unter den Einwirkungen des Betriebes verändern kann, jeweils die erforderliche Klemmkraft aufgebracht wird.

[0005] Die Klemmkörper von bekannten Seilklemmen sind mit einer Längsbohrung ausgebildet, in welcher der Betätigungsstößel für die bewegliche Klemmbacke geführt ist. Diese Bohrung ist mit einem Innengewinde versehen, in welches die Stelleinrichtung eingeschraubt ist. Bekannte mit Stellfedern ausgebildete Stelleinrichtungen bestehen aus einem topfartigen Gehäuse, in welchem ein Satz von Tellerfedern angeordnet ist. Von diesem Gehäuse ragt ein mit einem Außengewinde ausgebildeter Rohrstutzen ab, welcher in den Klemmkörper eingeschraubt ist. Von den Tellerfedern geht ein weiterer Stößel ab, welcher den Rohrstutzen durchsetzt und welcher mit dem im Klemmkörper befindlichen Stößel zusammenwirkt. Weiters ist der Rohrstutzen auch außerhalb des Klemmkörpers mit einem Außengewinde ausgebildet, auf welchem sich eine Gegenmutter befindet, welche gegenüber dem Klemmkörper verschraubbar ist.

[0006] Diese bekannte Stelleinrichtung entspricht jedoch deshalb nicht den technischen Erfordernissen, da der vom Gehäuse abragende Rohrstutzen in demjenigen Bereich, welcher sich außerhalb des Klemmkörpers und außerhalb der Gegenmutter befindet, hohen wechselnden Biegebelastungen ausgesetzt ist, wodurch er in diesem Bereich sehr bruchanfällig ist.

[0007] Der gegenständlichen Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine derartige Einrichtung dahingehend zu verbessern, daß dieser dem bekannten Stand der Technik anhaftende Nachteil vermieden wird. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß die Wandstärke des mit dem zweiten Schraubgewinde versehenen Abschnittes des Rohrstutzens mindestens den 1.2-fachen Betrag der Wandstärke des in den Klemmkörper einschraubbaren Abschnittes des Rohrstutzens aufweist.

[0008] Vorzugsweise weist die Wandstärke des mit dem zweiten Außengewinde versehenen Abschnittes des Rohrstutzens etwa den doppelten Betrag der Wandstärke des mit dem ersten Außengewinde versehenen Abschnittes des Rohrstutzens auf. Weiters ist vorzugsweise die Länge des Abschnittes mit dem zweiten Außengewinde etwa der 0.5-fachen bis 0.8-fachen Länge des Abschnittes mit dem ersten Außengewinde gleich.

[0009] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungbeispiels näher erläutert.
Die Fig. 1 zeigt eine Seilklemme mit einer erfindungsgemäßen Spanneinrichtung.

[0010] Die in Fig. 1 dargestellte Seilklemme 1 besteht aus einem Klemmkörper 11, welcher mit einer starren Klemmbacke 12 und einer gegenüber dem Klemmkörper 11 verschiebbaren Klemmbacke 13 ausgebildet ist. Mittels dieser Klemmbacken 12 und 13 ist die Seilklemme 1 an ein Zug- oder Förderseil 10 einer Schleppliftanlage anklemmbar. Der Klemmkörper 11 ist mit einer Längsbohrung 14 ausgebildet, in welcher ein Stößel 15 geführt ist, dessen rechtes Ende mit der beweglichen Klemmbacke 13 zusammenwirkt. An seinem den Klemmbacken 12 und 13 abgewandten Ende ist die Bohrung 14 des Klemmkörpers 11 mit einem Innengewinde 16 ausgebildet. Am Klemmkörper 1 ist ein Gehänge 20 befestigt.

[0011] Dem Klemmkörper 1 ist eine Stelleinrichtung 2 zugeordnet, welche ein topfförmiges Gehäuse 21 aufweist, in welchem sich Tellerfedern 22 befinden. Vom Gehäuse 21 ragt ein Rohstutzen 23 ab, welcher an seinem dem Gehäuse 21 abliegenden Ende mit einem Außengewinde 26 ausgebildet ist, wodurch die Stelleinrichtung 2 in das Innengewinde 16 des Klemmkörper 11 einschraubbar ist. Innerhalb des Rohrstückes 23 ist ein weiterer Stößel 25 vorgesehen, welcher an seinem im Gehäuse 21 befindlichen Ende mit einer Scheibe 24 ausgebildet ist, an welche der Satz an Tellerfedern 22 zur Anlage kommt und dessen andere Stirnfläche an den Stößel 15 anliegt. Durch die Tellerfedern 22 wird über den Stößel 25 und den Stößel 15 auf die bewegliche Klemmbacke 13 die erforderliche Stellkraft aufgebracht, um die Seilklemme 1 am Seil 10 zu befestigen.

[0012] Der vom Gehäuse 21 abragende Rohrstutzen 23 ist in zwei Bereiche unterteilt, welche mit dem Außengewinde 26 und mit einem weiteren Außengewinde 27 ausgebildet sind. Der am freien Ende liegende Abschnitt mit dem ersten Außengewinde 26 weist einen Außendurchmesser auf, welcher dem Innendurchmesser der Bohrung 14 entspricht. Demgegenüber ist der außerhalb des Klemmkörpers 11 befindliche Abschnitt mit dem Außengewinde 27 mit einem wesentlich größeren Durchmesser ausgebildet, wobei die Wandstärke dieses zweiten Abschnittes des Rohrstutzens 23 etwa doppelt so groß als die Wandstärke des ersten Abschnittes ist. Auf das zweite Außengewinde 27 ist eine Gegenmutter 28 aufgeschraubt. Durch die Gegenmutter 28 werden auf den Rohrstutzen 23 im Bereich der Gegenmutter 28 so hohe Zugkräfte ausgeübt, daß die auf diesen wirkenden wechselnden Biegekräfte keine Brüche desselben bedingen können. Durch die auf den zwischen der Gegenmutter 28 und dem Gehäuse 21 befindlichen Abschnitt des Rohrstutzens 23 zur Wirkung kommenden wechselnden Biegekräfte ist der Rohrstutzen 23 deshalb nicht bruchgefährdet, da er eine angenähert doppelt so große Wandstärke aufweist, als derjenige Abschnitt, welcher in den Klemmkörper 11 eingeschraubt ist.

[0013] Das Gehäuse 21 ist weiters mit einem Sechskant 29 ausgebildet, durch welchen es gegenüber dem Klemmkörper 11 verdrehbar ist. Durch die Drehlage des Gehäuses 21 gegenüber dem Klemmkörper 11 wird die Spannung der Tellerfedern 22 bzw. hierdurch die Klemmkraft der Seilklemme 1 eingestellt.

[0014] Zudem ist mit dem Stößel 25 ein Zugbolzen 29 fest verbunden, welcher die Tellerfedern 22 durchsetzt, welcher auf der dem Rohrstutzen 23 abliegenden Seite aus dem Gehäuse 21 herausragt und an dessen freiem Ende eine Zugplatte 30 angeordnet ist. Soferne die Seilklemme 1 gelöst werden soll, wird der Zugbolzen 29 mittels eines hydraulischen Preßwerkzeuges entgegen der Wirkung der Tellerfedern 22 verstellt, wodurch die auf die bewegliche Klemmbacke 13 Spannkraft aufgehoben wird. Hierdurch kann die Seilklemme 1 längs des Zugseiles 10 verstellt werden, ohne daß hierfür aufwendige Montagearbeiten erforderlich sind.


Ansprüche

1. Einrichtung zur Aufbringung einer Federspannung auf einen mit einer starren Klemmbacke (12) und mit einer beweglichen Klemmbacke (13) ausgebildeten Klemmkörper (11) zur Ankupplung eines Gehänges (20) an ein Zug- bzw. Förderseil (10), bestehend aus einem topfartigen Gehäuse (21), in welchem Federelemente, insbesondere Tellerfedern (22), angeordnet sind und mit einem von diesem Gehäuse (21) abragenden Rohrstutzen (23), welcher mit einem ersten Außengewinde (26) in eine mit einem Innengewinde (16) ausgebildete Bohrung (14) des Klemmkörpers (11) einschraubbar ist und welches zwischen dem Gehäuse (21) und dem ersten Außengewinde (26) mit einem zweiten Außengewinde (27) ausgebildet ist, auf welchem eine Gegenmutter (28) verschraubbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärke des mit dem zweiten Außengewinde (27) versehenen Abschnittes des Rohrstutzens (23) mindestens den 1.2-fachen Betrag der Wandstärke des in den Klemmkörper (11) einschraubbaren Abschnittes des Rohrstutzens (23) mit dem ersten Außengewinde (26) aufweist.
 
2. Einrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärke des mit dem zweiten Außengewinde (27) versehenen Abschnittes des Rohrstutzens (23) etwa den doppelten Betrag der Wandstärke des mit dem ersten Außengewinde (26) versehenen Abschnittes des Rohrstutzens (23) aufweist.
 
3. Einrichtung nach einem der Patentansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des mit dem zweiten Außengewinde (27) versehenen Abschnittes etwa der 0.5-fachen bis 0.8-fachen Länge des mit dem ersten Außengewinde (26) versehenen Abschnittes gleich ist.
 




Zeichnung