[0001] Die Erfindung betrifft eine Gefäßbehandlungsmaschine mit einem Rotor gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Es sind bereits derartige Gefäßbehandlungsmaschinen bekannt, bei denen die Federelemente
in die Schlitten integriert sind und zusammen mit diesen auf- und abbewegt werden:
Bei der Gefäßfüllmaschine nach der EP 0 321 829 B1 sind die Federorgane zwischen die
Schlitten und die höhenbeweglich auf diesen gelagerten Aufnahmen für die Gefäße eingeschaltet;
bei der Gefäßfüllmachine nach der DE 196 10 336 Al sind die Federorgane zwischen die
Schlitten und die höhenbeweglich auf diesen angeordneten Rollen eingesetzt.
[0003] Diese Bauweise führt zu einem hohen Gewicht der Schlitten einschließlich der Federelemente
und der Lagerungen für die Aufnahmen bzw. die Rollen und steht einem kompakten Aufbau
der Gefäßbehandlungsmaschine mit geringstmöglichem Abstand der Schlitten und damit
der Gefäße entgegen. Außerdem werden die Rollen und die Hubkurve sehr stark belastet,
da sie neben einer Hubbewegung der Schlitten und der von diesen getragenen Gefäße
auch dass Spannen der Federelemente zwecks Erzielung der gewünschten Anpreßkraft erzeugen
müssen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Gefäßbehandlungsmaschine der
eingangs genannten Art eine besonders kompakte und leichte Bauweise der Schlitten
zu ermöglichen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Gefäßbehandlungsmaschine können die Schlitten vollkommen
frei von Federelementen und Lagerungen und dgl. gehalten werden, was zu einer entsprechend
kostengünstigen, leichten und kompakten Bauweise führt. Die erfindungsgemäße Integration
der Federelemente in die Verriegelungseinrichtungen ermöglicht darüber hinaus die
Aufbringung hoher Anpreßkräfte über die Aufnahmen auf die Gefäße, wie dies z.B. in
Gegendruck-Flaschenfüllmaschinen erforderlich ist, ohne dass dadurch eine übermäßige
Beanspruchung der Rollen und der Hubkurve auftritt.
[0007] Entsprechende Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0008] Im Nachstehenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- die Seitenansicht einer Gefäßfüllmaschine im Bereich eines Füllorgans nach Verriegelung
des Schlittens,
- Fig. 2
- den Schnitt A-B nach Fig. 1 während der Verriegelung des Schlittens.
[0009] Die Gefäßfüllmaschine nach Fig. 1 und 2 ist zum Füllen von mit einem Halskragen 17
ausgestatteten Flaschen 16 aus Kunststoff mit einem kohlensäurehaltigen Getränk unter
überatmosphärischem Gegendruck eingerichtet. Sie weist einen um eine senkrechte Drehachse
umlaufenden Rotor 1 in Form eines Ringkessels für das Getränk und das Spanngas auf,
an dessen Unterseite gleichmäßig über den Umfang verteilt mehrere gleichartige Behandlungsorgane
2 in Form von Füllorganen mit einem Gehäuse 22 angeordnet sind. Die Füllorgane sind
von herkömmlicher Konstruktion und weisen an ihrer Unterseite einen höhenfesten Dichtring
10 auf, an den während des Füllvorgangs die Mündung einer Flasche 16 gas- und flüssigkeitsdicht
angepresst ist.
[0010] Jedem Behandlungsorgan 2 ist ein Schlitten 3 zugeordnet, der zwei senkrechte Rundstangen
18, 19 und eine diese an den oberen Enden starr miteinander verbindende horizontale
Traverse 20 umfasst. Die Rundstangen 18, 19 sind am Rotor 1 mittels Leisten 21, 23
höhenbeweglich gelagert. An den unteren Enden der Rundstangen 18, 19 ist jeweils eine
Aufnahme 4 für eine Flasche 16 in Form eines U-förmigen Blechbügels befestigt. Im
horizontalen, unteren Schenkel der Aufnahme 4 ist ein Greiforgan 11 in Form einer
U-förmigen Ausnehmung ausgebildet, die bezüglich der Drehachse des Rotors 1 radial
nach außen hin offen ist. Die Ausnehmung nimmt eine Flasche 16 unmittelbar unterhalb
des Halskragens 17 auf, wobei der Halskragen 17 an der Oberseite des unteren Schenkels
der Aufnahme 4 aufliegt. Hierdurch wird in den meisten Fällen eine sichere Fixierung
der Flaschen 16 ermöglicht. Erforderlichenfalls kann die Aufnahme 4 auch mit gesteuerten
oder gefederten Klammern, Greifern oder dgl. versehen werden.
[0011] An der Außenseite der oberen Traverse 20 ist eine Rolle 6 mit horizontaler Drehachse
gelagert. Diese wirkt mit einer stationären Hubkurve 5 zusammen. Weiter ist an der
Traverse 20 ein Sperrelement 13 mit einem horizontalen, mit seinem freien Ende nach
außen ragenden Bolzen angeordnet. Das Sperrelement 13 bildet zusammen mit einem am
Rotor 1 angeordneten Halteelement 9 eine Verriegelungseinrichtung 7, mittels welcher
der Schlitten 3 mit allen Anbauteilen und der Flasche 16 in seiner oberen Behandlungsposition
am Rotor 1 fixierbar ist.
[0012] Das Halteelement 9 weist die Form einer im wesentlichen senkrechten Lasche mit einer
am unteren Ende vorgesehenen Bohrung für den Bolzen des Sperrelements 13 auf. Das
Halteelement 9 ist an seinem oberen Ende mittels einer Welle 25 schwenkbar am äußeren
Ende eines U-förmigen Hebels 15 gelagert, der radial zur Drehachse des Rotors 1 ausgerichtet
und an seinem inneren, offenen Ende mittels eines Lagerbocks 28 schwenkbar an der
Oberseite des Rotors 1 gelagert ist. Am radial äußersten Ende des Hebels 15 ist eine
weitere Rolle 26 mit im wesentlichen horizontaler Drehachse gelagert, die mit einer
stationären Senkkurve 27 zusammenwirkt. Rolle 26 und Senkkurve 27 bilden eine Steuereinrichtung
12, die eine leichte Absenkbewegung des Halteelements 9 während des Verriegelns und
Entriegelns bewirkt.
[0013] Zwischen der Oberseite des Rotors 1 und jedem Hebel 15 sind zwei Federelemente 8
in Form von Druckfedern eingesetzt. Diese drücken den Hebel 15 nach oben in eine durch
nicht gezeigte Anschläge definierte obere Endposition, die in Fig. 2 strichpunktiert
angedeutet ist. Aus dieser oberen Endposition ist der Hebel 15 bei einer Rotation
des Rotors 1 in Pfeilrichtung durch Anlaufen seiner Rolle 26 gegen die stationäre
Senkkurve 27 in die in Fig. 2 dargestellte untere Endposition absenkbar, wobei die
Federelemente 8 etwas komprimiert werden. Dies ist die Ver- bzw. Entriegelungsposition
des Hebels 15.
[0014] Die Hubkurve 5 ist derart auf die Senkkurve 27 abgestimmt, dass die Rolle 6 des Schlittens
3 spätestens dann den obersten Bereich der Hubkurve 5 erreicht, wenn der Hebel 15
seine Verriegelungsposition einnimmt. Daraufhin wird das Halteelement 9 durch Anlaufen
gegen eine keilförmige stationäre Rampe 14 aus seiner Schräglage in die senkrechte
Position verschwenkt, wobei der Bolzen des Sperrelements 13 in die Bohrung des Halteelements
9 einrastet. In dieser Verriegelungsposition, wie sie in Fig. 2 gezeigt ist, liegt
die Mündung der im Greiforgan 11 fixierten Flasche 16 dem Dichtring 10 des Behandlungsorgans
2 mit geringem Abstand gegenüber oder berührt diesen leicht.
[0015] Daraufhin wird die Rolle 26 im Endbereich der Senkkurve 27 freigegeben und die Federelemente
8 drücken den Hebel 15 und damit über die Verriegelungseinrichtung 7 und den Schlitten
3 auch die Aufnahme 4 und die darin sitzende Flasche 16 nach oben, wobei die Gefäßmündung
gegen den Dichtring 10 gepresst wird, entsprechend der durch die Vorspannung der Federelemente
8 eingestellten Anpresskraft. Die sich dabei einstellende Reibungskraft zwischen der
Bohrung des Halteelements 9 und dem Bolzen des Sperrelements 13 reicht aus, um ersteres
entgegen der Kraft einer Druckfeder 24 im Eingriff zu halten. Während des gesamten
Füllvorgangs ist somit keine Einwirkung der Hubkurve 5, der Rampe 14 und der Senkkurve
27 erforderlich.
[0016] Nach Beendigung des Füllvorgangs erfolgt durch eine weitere, nicht gezeigte Senkkurve
27 bei umlaufendem Rotor 1 wiederum ein Absenken des Hebels 15 in seine untere Endposition,
in diesem Falle die Entriegelungsposition. Dabei wird die Anpressung der Flasche 16
an den Dichtring 10 beendet und die Flasche 16 geringfügig vom Behandlungsorgan 2
entfernt. Die Rolle 6 läuft nunmehr auf eine spiegelbildlich zur Hubkurve 5 ausgebildete,
nicht gezeigte Absenkkurve. Dabei wird erforderlichenfalls der Schlitten 3 leicht
angehoben, so dass das Halteelement 9 unter dem Einfluß der Druckfeder 24 selbsttägig
in seine Schräglage verschwenkt und dadurch außer Eingriff mit dem Sperrelement 13
gebracht wird. Nunmehr kann der Schlitten 3 mit dem gefüllten Gefäß 16 unter Einfluß
der Absenkkurve sanft auf die gewünschte Höhe nach unten bewegt und die gefüllte Flasche
16 dann aus dem Greiforgan 11 entfernt werden.
1. Gefäßbehandlungsmaschine mit einem Rotor (1), der mehrere Behandlungsorgane (2) trägt,
denen jeweils ein höhenbeweglich am Rotor angeordneten Schlitten (3) mit einer Aufnahme
(4) für ein Gefäß und einer mit einer stationären Hubkurve (5) zusammenwirkenden Rolle
(6) zugeordnet ist, wobei die Schlitten in einer angehobenen Position mittels einer
Verriegelungseinrichtung (7) am Rotor fixierbar sind und dabei die Gefäße mittels
Federelementen (8) gegen die Behandlungsorgane gedrückt werden, dadurch gekennzeichnet,
dass die Federelemente (8) zwischen den Rotor (1) und die an diesem angeordneten Halteelemente
(9) der Verriegelungseinrichtungen (7) eingeschaltet sind.
2. Gefäßbehandlungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlungsorgane
(2) als Füllorgane mit einer höhenfesten Dichtung (10) für die Gefäßmündung und der
Rotor (1) als Kessel für die abzufüllende Flüssigkeit ausgebildet ist.
3. Gefäßbehandlungsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Aufnahmen (4) Greiforgane (11) aufweisen, die die Gefäße am Kopf, vorzugsweise unterhalb
von Verdickungen oder Kragen erfassen.
4. Gefäßbehandlungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Halteelemente (9) höhenbeweglich am Rotor (1) gelagert sind und durch die
Federelemente (8) in eine obere Endposition vorgespannt sind, und dass die Halteelemente
(9) mittels einer Steuereinrichtung (12) entgegen der Kraft der Federelemente (8)
in eine untere Endposition absenkbar sind, in welcher ein Ankoppeln bzw. Abkoppeln
der an den Schlitten (3) angebrachten Sperrelemente (13) der Verriegelungseinrichtungen
(7) erfolgt.
5. Gefäßbehandlungsmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteelemente
(9) zusätzlich quer beweglich am Rotor (1) angeordnet sind und mittels einer Betätigungseinrichtung
(14) in und/oder außer Eingriff mit den Sperrelementen (13) der Schlitten (3) gebracht
werden können.
6. Gefäßbehandlungsmaschine nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteelemente
(9) durch mit einer Öffnung versehene Laschen gebildet werden, die um eine horizontale
Achse schwenkbar an Hebeln (15) gelagert sind, die ihrerseits um horizontale Achsen
schwenkbar am Rotor (1) gelagert sind, wobei die Federelemente (8) zwischen den Rotor
(1) und die Hebel (15) eingesetzt sind.