[0001] Die Erfindung betrifft ein Zylinderorgan für Schlösser, insbesondere Einsteckschlösser
für Türen, mit einem Zylinderkörper und einem gegenüber dem Zylinderkörper verdrehbaren
Schließelement, das einen Schließbart zur Betätigung des Schlosses, insbesondere eines
Umschaltmechanismus des Schlosses aufweist.
[0002] Derartige Zylinderorgane sind grundsätzlich bekannt und dienen dazu, das Schloß mittels
eines Schlüssels oder eines anderen Bedienelementes, beispielsweise eines Drehknopfes,
zu betätigen. Dabei ist der Schließbart über den Schlüssel bzw. den Drehknopf gegenüber
dem drehfest mit dem Schloß verbundenen Zylinderkörper verdrehbar.
[0003] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Zylinderorgan der eingangs genannten Art zu
schaffen, das eine möglichst einfache Betätigung des Schlosses gestattet.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe im wesentlichen dadurch gelöst, daß ein Betätigungselement
vorgesehen ist, das zusammen mit dem Schließelement gegenüber dem Zylinderkörper verdrehbar
ist und einen in Umfangsrichtung von dem Schließbart des Schließelementes beabstandeten
Eingriffsabschnitt zur Betätigung des Schlosses aufweist.
[0005] Die Erfindung ermöglicht eine mittelbare Betätigung des Schlosses über das zusammen
mit dem Schließelement verdrehbare Betätigungselement, das somit den Schließbart des
Schließelementes gewissermaßen bis zu seinem Eingriffsabschnitt verlängert.
[0006] Auf diese Weise wird - wenn aufgrund der Konstruktion des Schlosses dessen zu betätigendes
Element nicht in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schließbart angeordnet werden kann
- durch die Erfindung eine Verkürzung des zur Betätigung des Schlosses erforderlichen
Verstellweges erreicht. Ein Benutzer braucht daher das Schleißelement - und damit
den Schließbart - lediglich um einen kleinen Winkel mittels z. B. eines Schlüssels
oder Drehknopfes zu drehen, um das Schloß zu betätigen.
[0007] Von besonderem Vorteil ist die Verwendung des erfindungsgemäßen Zylinderorgans an
Tür-Einsteckschlössern, die eine Umschaltfunktion besitzen, beispielsweise selbstverriegelnden
Türschlössern mit einer sogenannten Panik-Umschaltfunktion:
[0008] Ein derartiges Schloß geht automatisch in einen Verriegelungszustand über, wenn die
Tür geschlossen wird. In einem Panik- oder Fluchttür-Betriebszustand des Schlosses
kann die Tür von der Innenseite aus - beispielsweise über einen Türdrücker - jederzeit
geöffnet werden. Ein an der Außenseite der Tür vorgesehenes Bedienelement, beispielsweise
ebenfalls ein Türdrücker, ist in diesem Betriebszustand des Schlosses von dem Schließmechanismus
des Schlosses entkoppelt, so daß die Tür von außen nicht geöffnet werden kann.
[0009] Um die Tür auch von außen öffnen zu können, muß das Schloß beispielsweise mittels
eines Schlüssels in einen Entriegelungszustand überführt werden, um den der Außenseite
der Tür zugeordneten Türdrücker mit dem Schließmechanismus des Schlosses zu koppeln.
[0010] Das Umschalten des Schlosses zum Ein- bzw. Auskoppeln des Türdrückers erfolgt erfindungsgemäß
durch das mit dem Schließbart des Schließelementes zusammenwirkende Betätigungselement,
dessen Eingriffsabschnitt mit einem Umschaltorgan des Schlosses zusammenwirkt.
[0011] Ohne das erfindungsgemäße Betätigungselement müßte der Schließbart zum Umschalten
des Schlosses zunächst einen Leerweg zurücklegen, bis er schließlich in Eingriff mit
dem Umschaltorgan des Schlosses gelangt. Um zu einem späteren Zeitpunkt das Schloß
wieder zurück in den ursprünglichen Betriebszustand zu überführen, müßte der Schließbart
dann in die entgegengesetzte Richtung über einen Leerweg von nahezu 360° gedreht werden,
um das Umschaltorgan zum Umschalten des Schlosses in entgegengesetzter Richtung beaufschlagen
zu können.
[0012] Darüber hinaus ist in den Fällen, in denen das Schließelement von außen mittels eines
Schlüssels bewegt wird, im Anschluß an das Umschalten des Schlosses der Schlüssel
in eine Ausgangsstellung zurückzudrehen, damit der Schlüssel abgezogen werden kann.
In Abhängigkeit von dem Winkelabstand zwischen dem Umschaltorgan im Schloß und der
zum Abziehen des Schlüssels herstellbaren Winkelstellung können hierzu sich über einen
großen Winkelbereich erstreckende Verstellwege erforderlich sein.
[0013] Derartige störend lange Verstellwege werden durch das erfindungsgemäß vorgesehene,
den Schließbart in Umfangsrichtung verlängernde Betätigungselement vermieden, d. h.
das erfindungsgemäße Zylinderorgan ist insbesondere für Schlösser vorteilhaft, bei
denen lange Verstellwege, insbesondere volle Umdrehungen eines das Schloß beaufschlagenden
Organs, im Grunde überhaupt nicht erforderlich sind.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Betätigungselement
ring- oder teilringförmig ausgebildet und durch eine Aussparung für den Schließbart
unterbrochen.
[0015] Hierdurch kann das Schließelement durch das bereits in das Schloß eingebaute Betätigungselement
hindurchgeschoben werden, so daß das Betätigungselement - in Abhängigkeit von der
Länge der Aussparung in Umfangsrichtung mit mehr oder weniger Spiel - drehfest mit
dem Schließelement verbunden ist. Auf diese Weise ist nur eine kleine Drehung des
Schließbartes im bzw. gegen den Uhrzeigersinn erforderlich, um eine entsprechende
Drehbewegung des Eingriffsabschnitts des Betätigungselementes hervorzurufen. Ein ständig
mit dem Eingriffsabschnitt des Betätigungselementes in Eingriff stehendes Umschaltorgan
des Schlosses kann somit im wesentlichen verzögerungsfrei je nach Bedarf in die eine
oder andere Richtung versteilt werden, um das Schloß in den gewünschten Betriebszustand
zu überführen.
[0016] Wenn zum Drehen des Schließelementes ein Drehknopf verwendet wird, kann dieser mit
einer Markierung versehen werden, die in Abhängigkeit von dem momentanen Betriebszustand
des Schlosses auf eine Anzeige beispielsweise in der Form "auf" oder "zu" zeigt, weiche
auf einer Rosette oder dem Türblatt angebracht ist. Ohne das erfindungsgemäße Betätigungselement
wäre eine derartige oder in ähnlicher Weise ausgebildete optische Anzeige nicht brauchbar,
da der Abstand zwischen dem Schließbart und dem Umschaltorgan durch Verdrehen des
Schließbartes veränderbar wäre, ohne daß dabei das Umschaltorgan betätigt werden würde.
Der mit dem Schließbart gekoppelte Drehknopf könnte folglich verdreht werden, ohne
dabei den Betriebszustand des Schlosses zu ändern, und könnte daher irgendwo zwischen
den beiden Winkelstellungen "auf" und "zu" stehen. Für einen Benutzer wäre dann nicht
zu erkennen, in weichem Zustand sich das Schloß gerade befindet.
[0017] Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Eingriffsabschnitt
des Betätigungselementes als Ausnehmung ausgebildet, die im Übergangsbereich zwischen
einer in eine axiale Richtung weisenden Stirnseite und einer in eine radiale Richtung
weisenden Außenwand des Betätigungselementes ausgebildet ist.
[0018] Hierdurch kann das erfindungsgemäße Zylinderorgan derart am Schloß angeordnet werden,
daß diejenige Stirnseite des Betätigungselementes, auf der die als Eingriffsabschnitt
dienende Ausnehmung ausgebildet ist, an einer Basisplatte des Schlosses anliegt. Zusammen
mit der Basisplatte begrenzt das Betätigungselement hierbei einen Raum, in den beispielsweise
ein Vorsprung eines Umschaltorgans des Schlosses eingeführt werden kann. Das Umschaltorgan
steht auf diese Weise ständig mit dem Betätigungselement - und folglich mit dem Schließelement
- des erfindungsgemäßen Zylinderorgans in Eingriff.
[0019] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Zylinderorgan
als cm anstelle eines Schließzylinders, insbesondere eines Profilzylinders verwendbarer
Zylinderadapter ausgebildet.
[0020] Ein derartiger Zylinderadapter, der beispielsweise in den jeweils am 31.07.1998 eingereichten
deutschen Patentanmeldungen 198 34 691 und 198 34 692 beschrieben ist und auch als
Schließzylinderersatzstück bezeichnet werden kann, ist anstelle eines herkömmlichen
Schließzylinders in das Schloß einsteckbar und weist ein mit einem Schließbart versehenes
Schließelement auf, welches in einer dem herkömmlichen Schließzylinder entsprechenden
Weise zur Betätigung des Schlosses ausgebildet ist. Ein derartiger Zylinderadapter
kann folglich mit allen herkömmlichen Türschlössern verwendet werden, deren Schnittstelle
zur Koppelung mit einem Schließzylinder genormt ist.
[0021] Derartige Zylinderadapter sind insbesondere bei Verwendung als Bestandteil von elektrischen
Schleißsystemen von Vorteil, bei denen beispielsweise ein Drehknopf in Abhängigkeit
von der Eingabe eines Berechtigungscodes auf elektrischem Wege mit einer Lagerhülse,
die drehfest mit dem Schließelement verbunden ist, in und außer Eingriff gebracht
wird, um ein Öffnen der Tür mittels des Drehknopfes zu ermöglichen bzw. zu unterbinden.
[0022] Ohne das erfindungsgemäß vorgesehene Betätigungselement wären auch bei einem derartigen
elektrischen Schließsystem störende lange Leerwege zurückzulegen, um den Schließbart
mit einem Umschaltorgan des Schlosses in Eingriff zu bringen.
[0023] Weitere Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung
sowie der Zeichnung angegeben.
[0024] Die Erfindung wird im folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines teilweise dargestellten Türschlosses, das mit einem
erfindungsgemäßen Zylinderorgan gemäß einer Ausführungsform der Erfindung versehen
ist,
- Fig. 2a und 2b
- das Betätigungselement des erfindungsgemäßen Zylinderorgans von Fig. 1 in einer Draufsicht
bzw. Seitenansicht, und
- Fig. 3
- eine weitere Ausführungsform der Erfindung mit einem auf einem Zylinderorgan angeordneten
Betätigungselement.
[0025] Das in Fig. 1 dargestellte erfindungsgemäße Zylinderorgan ist als Zylinderadapter
ausgebildet, der anstelle eines herkömmlichen, mittels eines Schlüssels betätigbaren
Schließzylinders in ein Tür-Einsteckschloß 22 gesteckt ist, welches in Fig. 1 nur
teilweise und mit abgenommener Gehäuseabdeckung dargestellt ist.
[0026] Das erfindungsgemäße Zylinderorgan umfaßt einen Zylinderkörper 10, dessen Querschnitt
demjenigen eines Profilzylinders entspricht und der mittels einer Stulpschraube 30
am Schloß 22 drehfest fixiert ist.
[0027] Zwischen zwei ringförmigen Lagerabschnitten 24 des Zylinderkörpers 10, von denen
in Fig. 1 nur der weiter von einer Basisplatte 26 des Schlosses 22 entfernte Lagerabschnitt
24 erkennbar ist, ist ein Schließelement 12 angeordnet. An einen ebenfalls ringförmigen
Lagerabschnitt 13 des Schließelementes ist ein Schließbart 14 angeformt, wobei eine
im Zylinderkörper 10 ausgebildete Aussparung ein Verdrehen des Schließbartes 14 gegenüber
dem Zylinderkörper 10 um 360° ermöglicht, wenn der Zylinderkörper 10 und das Schließelement
12 nicht im Schloß 22 montiert sind.
[0028] Durch die Lagerabschnitte 24 des Zylinderkörpers 10 und den Lagerabschnitt 13 des
Schließelementes 12 hindurch erstreckt sich eine Lagerhülse 28, die mit dem Schließelement
12 drehfest verbunden ist, gegenüber dem Zylinderkörper 10 jedoch verdreht werden
kann. Die drehfeste Verbindung zwischen der Lagerhülse 28 und dem Schließelement 12
kann beispielsweise durch eine radial nach innen vorstehende Rippe des Lagerabschnitts
13 realisiert werden, die mit einer Ausnehmung oder einem Schlitz, die bzw. der in
der Außenwand der Lagerhülse 28 ausgebildet ist, zusammenwirkt.
[0029] Die Lagerhülse 28 weist in einem Bereich, der sich von ihrer vom Zylinderkörper 10
entfernten Stirnseite bis zum näher an dieser Stirnseite gelegenen Lagerabschnitt
24 des Zylinderkörpers 10 erstreckt, einen nicht-kreisförmigen Querschnitt in Form
eines Sechsecks auf. Des weiteren ist die Lagerhülse 28 mit einem Schlitz 29 zur drehfesten
Koppelung mit einem nicht dargestellten Bedienelement, beispielsweise einem Drehknopf,
versehen.
[0030] Ein als separates Bauteil ausgebildetes ringförmiges Betätigungselement 16, das nachstehend
ausführlicher anhand der Fig. 2a und 2b beschrieben wird, weist einen der Außenkontur
des Zylinderkörpers 10 derart entsprechenden freien Querschnitt auf, daß es über den
Zylinderkörper 10 und das Schließelement 12 geschoben werden kann.
[0031] Das Betätigungselement 16 ist durch eine Aussparung unterbrochen, in der in dem Zustand
gemäß Fig. 1 der Schließbart 14 des Schließelementes 12 angeordnet ist.
[0032] Das Betätigungselement 16 ist mit einer Ausnehmung 18 versehen, die etwa zwischen
100° und 110° in Umfangsrichtung von der Aussparung für den Schließbart 14 beabstandet
ist. Die Ausnehmung 18 ist in dem Übergangsbereich zwischen der der Basisplatte 26
des Schlosses 22 zugewandten Stirnseite, mit der das Betätigungselement 16 an der
Basisplatte 26 anliegt, und der Außenwand des Betätigungsselementes 16 ausgebildet.
[0033] In den auf diese Weise durch die Basisplatte 26 und das Betätigungselement 16 gebildeten
Raum ragt ein Vorsprung eines Umschaltorgans 32 des Schlosses 22 hinein, das in der
Ebene der Basisplatte 26 und etwa senkrecht zur Stulpschraube 30 zur Betätigung eines
Umschaltmechanismus des Schlosses 22 beweglich gelagert ist.
[0034] Aus Fig. 2a, die das Betätigungselement 16 in einer Draufsicht in Richtung einer
Drehachse 11 des nicht dargestellten Schließelementes 12 zeigt, ist zu erkennen, daß
der freie Querschnitt des Betätigungselementes 16 der Außenkontur des Zylinderkörpers
10 entspricht.
[0035] Der Abstand zwischen den freien Enden des Betätigungselementes 16, d.h. die Weite
der Aussparung 20 in Umfangsrichtung, entspricht bevorzugt etwa der Breite desjenigen
Bereiches des Zylinderkörpers 10, an den die ringförmigen Lagerabschnitte 24 angeformt
sind, sowie der Breite des Schließbartes 14 des Schließelementes 12.
[0036] Die als Eingriffsabschnitt für das Umschaltorgan 32 des Schlosses 22 dienende Ausnehmung
18 ist in einer Stirnseite des Betätigungselementes 16 als etwa V-förmige Einkerbung
ausgebildet, deren tiefste Stelle der Drehachse 11 zugewandt ist und die zur Außenwand
des Betätigungselementes 16 offen ist. Die die Ausnehmung 18 begrenzenden Seitenwände
schließen einen Winkel α von etwa 60° ein. Von der Mitte der Aussparung 20 ist die
tiefste Stelle der Ausnehmung 18 in Umfangsrichtung etwa 100° bis 110° beabstandet.
[0037] Aus Fig. 2b ist zu erkennen, daß die Tiefe der Ausnehmung 18 in Richtung der Drehachse
11 geringfügig größer als die halbe axiale Dicke des Betätigungselementes 16 ist.
[0038] Der Abstand der Ausnehmung 18 in Umfangsrichtung von der Aussparung 20 sowie die
Form der Ausnehmung 18 sind in Abhängigkeit von der Lage und der Ausgestaltung des
mittels des Betätigungselementes 16 zu betätigenden Umschaltorgans 32 des Schlosses
gewählt. Als eine Alternative zu der Ausnehmung 18 könnte das Betätigungselement 16
auch mit einem beispielsweise in radialer Richtung abstehenden Vorsprung als Eingriffsabschnitt
versehen sein.
[0039] Zur Durchführung eines Umschaltvorgangs durch Beaufschlagen des Umschaltorgans 32
des Schlosses wird das Schließelement 12 des erfindungsgemäßen Zylinderorgans mittels
der Lagerhülse 28 in Abhängigkeit von dem herbeizuführenden Betriebszustand des Schlosses
22 im oder gegen den Uhrzeigersinn gedreht.
[0040] Der Schließbart 14 beaufschlagt daraufhin das Betätigungselement 16, das dadurch
mitgenommen wird und über die Ausnehmung 18 das Umschaltorgan 32 entweder nach oben
oder nach unten in Fig. 1 bewegt.
[0041] Um das Schloß wieder zurück in den ursprünglichen Betriebszustand zu überführen,
braucht das Schließelement 12 aufgrund des ständigen Eingriffs des Umschaltorgans
32 mit der Ausnehmung 18 z. B. durch manuelle Betätigung oder durch Federkraft lediglich
um einen kleinen Winkel in die entgegengesetzte Richtung verdreht zu werden.
[0042] Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Betätigungselementes
16', bei dem die Weite der Aussparung 20' in Umfangsrichtung etwa der Breite des gestrichelt
dargestellten Schließbartes 14' des Schließelementes entspricht, von dem in Fig. 3
außerdem ein ebenfalls gestrichelt dargestellter Lagerabschnitt 13' zu erkennen ist.
[0043] Um den Zylinderkörper 10' des Zylinderorgans durch das Betätigungselement 16' schieben
zu können, ist der Zylinderkörper 10' im Bereich des Schließbartes 14' mit einem taillierten
Abschnitt 10'a versehen, dessen Breite etwa der Breite des Schließbartes 14 entspricht.
Folglich ist zwischen den freien Enden des Betätigungselementes 16' und dem Schließbart
14' kein Spiel vorhanden, so daß eine praktisch verzögerungsfreie Mitnahme des Betätigungselementes
16' durch Verdrehen des Schließelementes und somit des Schließbartes 14' um die Drehachse
11' erzielt wird. Dies ist von besonderem Vorteil im Hinblick auf die Genauigkeit
einer optischen Anzeige, die dem Benutzer den jeweiligen Betriebszustand des Schlosses
an einem von außen sichtbaren, mit dem Schließbart 14' gekoppelten Bedienelement,
insbesondere einem Drehknopf, anzeigt.
[0044] Im übrigen entsprechen das Zylinderorgan sowie das Betätigungselement 16' insbesondere
im Hinblick auf die Anordnung und Ausgestaltung des Eingriffsabschnitts 18' der anhand
der Fig. 1 und 2a sowie 2b beschriebenen Ausführungsform der Erfindung.
[0045] Die Erfindung ermöglicht folglich unabhängig von der momentanen Winkelstellung des
Schließelementes 12 eine im wesentlichen verzögerungsfreie Betätigung des Schlosses
22 bei Vermeidung langer Verstellwege.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 10, 10'
- Zylinderkörper
- 10'a
- taillierter Abschnitt des Zylinderkörpers
- 11, 11'
- Drehachse
- 12
- Schließelement
- 13, 13'
- Lagerabschnitt des Schließelementes
- 14
- Schließbart
- 16, 16'
- Betätigungselement
- 18, 18'
- Eingriffsabschnitt, Ausnehmung
- 20, 20'
- Aussparung
- 22
- Schloß
- 24
- Lagerabschnitt des Zylinderkörpers
- 26
- Basisplatte
- 28
- Lagerhülse
- 29
- Schlitz
- 30
- Stulpschraube
- 32
- Umschaltorgan
1. Zylinderorgan für Schlösser, insbesondere Einsteckschlösser für Türen, mit einem Zylinderkörper
(10, 10') und einem gegenüber dem Zylinderkörper (10, 10') verdrehbaren Schließelement
(12), das einen Schließbart (14, 14') zur Betätigung des Schlosses (22), insbesondere
eines Umschaltmechanismus des Schlosses (22) aufweist,
gekennzeichnet durch
ein Betätigungselement (16, 16'), das zusammen mit dem Schließelement (12) gegenüber
dem Zylinderkörper (10, 10') verdrehbar ist und einen in Umfangsrichtung von dem Schließbart
(14, 14') des Schließelementes (12) beabstandeten Eingriffsabschnitt (18, 18') zur
Betätigung des Schlosses (22) aufweist.
2. Zylinderorgan nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungselement (16, 16') als separates, insbesondere durch den Schließbart
(14, 14') des Schließelementes (12) mitnehmbares Bauteil ausgebildet ist.
3. Zylinderorgan nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungselement (16, 16') ring- oder teilringförmig ausgebildet und durch
eine Aussparung (20, 20') für den Schließbart (14, 14') unterbrochen ist.
4. Zylinderorgan nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der freie Querschnitt des Betätigungselementes (16, 16') der Außenkontur des Zylinderkörpers
(10, 10') entspricht, und/oder daß die Breite einer Aussparung (20') des Betätigungselementes
(16') etwa gleich der Breite des Schließbartes (14') des Schließelementes (12') sowie
der Breite eines taillierten, im Bereich des Schließbartes (14') gelegenen Abschnitts
(10'a) des Zylinderkörpers (10') ist.
5. Zylinderorgan nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Eingriffsabschnitt des Betätigungselementes (16, 16') als Ausnehmung (18,
18') ausgebildet ist, und/oder
daß eine Ausnehmung (18, 18') des Betätigungselementes (16, 16') im Übergangsbereich
zwischen einer in eine axiale Richtung weisenden Stirnseite und einer in eine radiale
Richtung weisenden Außenwand des Betätigungselementes (16, 16') ausgebildet ist.
6. Zylinderorgan nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Eingriffsabschnitt als insbesondere in radialer Richtung vom Betätigungselement
abstehender Vorsprung ausgebildet ist.
7. Zylinderorgan nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Eingriffsabschnitt (18, 18') und die Aussparung (20, 20') für den Schließbart
(14, 14') in Umfangsrichtung des Betätigungselementes (16, 16') etwa 60° - 150°, insbesondere
etwa 90° - 120° beabstandet sind.
8. Zylinderorgan nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungselement (16, 16') und das Schließelement (12) etwa die gleiche
axiale Länge aufweisen.
9. Zylinderorgan nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß es als ein anstelle eines Schließzylinders, insbesondere eines Profilzylinders
verwendbarer Zylinderadapter ausgebildet ist, und/oder
daß es als Schließzylinder, insbesondere als Profilzylinder ausgebildet ist, und/oder
daß das Betätigungselement (16, 16') zur Betätigung eines Schalters eines Schlosses,
insbesondere eines Einsteckschlosses für Türen, zum Ein- und Ausschalten einer Schloßfunktion
ausgebildet ist.
10. Betätigungselement (16, 16') nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche.
11. Schließsystem mit einem Zylinderorgan nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 9 und
einem Schloß (22), insbesondere einem Einsteckschloß für Türen, das bevorzugt mittels
des Zylinderorgans zwischen zwei Betriebszuständen umschaltbar ist, wobei in dem einen
Betriebszustand eine Betätigung des Schlosses (22) durch ein insbesondere einer Türaußenseite
zugeordnetes Bedienelement ermöglicht und in dem anderen Betriebszustand unterbunden
ist.
12. Schließsystem nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schloß (22) selbstverriegelnd ausgebildet und/oder elektromechanisch betätigbar
ist.