[0001] Die Erfindung betrifft eine Lastverstellvorrichtung für ein die Leistung einer Brennkraftmaschine
bestimmendes, insbesondere als Drosselklappe ausgebildetes, auf einer Stellwelle angeordnetes
Stellglied, wobei die Stellwelle über ein drehfest mit ihr verbundenes Stellteil mittels
eines reversierbaren Stellgetriebes zwischen einer Minimallaststellung und einer Vollaststellung
schwenkbar antreibbar ist, mit einer vorgespannten Rückstellfeder, die die Stellwelle
in Minimallastrichtung beaufschlagt, und einer Notlauffeder, durch die die Stellwelle
in Vollast-richtung bis zu einer Notlaufstellung bewegbar ist.
[0002] Eine solche Lastverstellvorrichtung ist beispielsweise aus der EP 0 378 737 B1 bekannt.
Diese Lastverstellvorrichtung hat zum Antrieb des Stellgetriebes einen an einem Fahrpedal
befestigten Gaszug sowie einen Elektromotor. Der Gaszug verschwenkt ein mit der Stellwelle
verbundenes erstes Steuerelementteil, während der Elektromotor ein mit dem ersten
Steuerelementteil gekoppeltes zweites Steuerelementteil verschwenkt. Die Abmessungen
der Steuerelementteile bilden das Übersetzungsverhältnis des Stellgetriebes. Die Rückstellfeder
bewegt das erste Steuerelementteil in die Minimallaststellung, während die Notlauffeder
an dem zweiten Steuerelementteil angeordnet ist und die Stellwelle bei stromlosem
Elektromotor in die Notlaufstellung vorspannt. Die Rückstellfeder und die Notlauffeder
sind hierbei als Zug-oder Druckfedern gestaltet. Die Notlaufstellung ermöglicht es,
das Kraftfahrzeug aus einem Gefahrenbereich zu fahren, wenn die Lastverstellvorrichtung
infolge eines Ausfalls der Steuerelektronik oder des Stellgetriebes nicht mehr durch
Betätigung des Fahrpedals verstellt werden kann. In der Notlaufstellung hat die Brennkraftmaschine
ein ausreichend großes Drehmoment, um das Kraftfahrzeug mit geringer Geschwindigkeit
zu bewegen.
[0003] Nachteilig bei der bekannten Lastverstellvorrichtung ist, daß sie einen sehr großen
Bauraum erfordert. Insbesondere durch den Angriff der Rückstellfeder und der Notlauffeder
an den Steuerelementteilen gestalten sich diese in radialer Richtung der Stellwelle
sehr ausladend.
[0004] Man hat bereits daran gedacht, anstelle der Rückstellfeder und der Notlauffeder eine
einzige Drehfeder vorzusehen. Dies erfordert jedoch einen hohen konstruktiven Aufwand
und eine kostenintensive Montage der Lastverstellvorrichtung.
[0005] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Lastverstellvorrichtung der eingangs
genannten Art so zu gestalten, daß sie besonders kostengünstig zu montieren ist und
besonders geringe radiale Abmessungen erfordert.
[0006] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Notlauffeder und die
Rückstellfeder jeweils als Drehfedern gestaltet und auf der dem Stellgetriebe gegenüberliegenden
Seite der Stellwelle angeordnet sind.
[0007] Durch diese Gestaltung benötigt das Stellgetriebe keine freien Stellen für die Angriffspunkte
der beiden Federn. Hierdurch läßt sich das Stellgetriebe besonders kompakt gestalten.
Die Gestaltung der Notlauffeder und der Rückstellfeder jeweils als Drehfedern führt
ebenfalls zu einer Verringerung der Abmessungen der erfindungsgemäßen Lastverstellvorrichtung
in radialer Richtung der Stellwelle. Die Trennung der beiden Federn von dem Stellgetriebe
führt zudem zu einer besonders einfachen Montage der erfindungsgemäßen Lastverstellvorrichtung.
Die Art des Antriebs des Stellgetriebes ist hierbei belanglos. Das Stellgetriebe kann
damit beispielsweise auch ausschließlich über einen Elektromotor angetrieben werden.
[0008] Die Notlauffeder und die Rückstellfeder könnten beispielsweise jeweils als Spiralfeder
gestaltet sein. Zur weiteren Verringerung der Abmessungen der erfindungsgemäßen Lastverstellvorrichtung
in radialer Richtung der Stellwelle trägt es jedoch bei, wenn die Notlauffeder und
die Rückstellfeder als zwei einander umschließende, die Stellwelle gegensinnig vorspannende
Schenkelfedern gestaltet sind.
[0009] Zur weiteren Vereinfachung des konstruktiven Aufbaus der erfindungsgemäßen Lastverstellvorrichtung
trägt ein Stellhebel zur Übertragung von Kräften der Rückstellfeder und der Notlauffeder
auf die Stellwelle bei. Der Stellhebel kann hierbei formschlüssig mit der Stellwelle
verbunden sein, so daß er bei der Montage einfach auf diese aufgesteckt werden kann.
[0010] Ein zweites Steuerelementteil wie bei der bekannten Lastverstellvorrichtung läßt
sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden,
wenn die Notlauffeder in Notlaufstellung an einem gehäusefesten Anschlag und an einer
Abwinklung des Stellhebels anliegt.
[0011] Hierdurch wirken zwischen der Notlaufstellung und der Vollaststellung nur Kräfte
des Stellgetriebes und der Rückstellfeder auf die Stellwelle. Zwischen der Minimallaststellung
und der Notlaufstellung wirken die Notlauffeder und die Rückstellfeder einander entgegengesetzt.
[0012] Ein Lösen der Rückstellfeder von dem Steilhebel läßt sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden, wenn ein Schenkel der Rückstellfeder
formschlüssig mit dem Steilhebel verbunden ist. Hierdurch wird zuverlässig verhindert,
daß bei einem Ausfall des Antriebs des Stellgetriebes die Stellwelle in der Vollaststellung
verharrt.
[0013] Die erfindungsgemäße Lastverstellvorrichtung erfordert besonders geringe Stellkräfte,
wenn der Stellhebel eine in Notlaufstellung von der Rückstellfeder gegen einen Schenkel
der Notlauffeder vorgespannte Abwinklung aufweist. Da die Rückstellfeder und die Notlauffeder
zur gegensinnigen Vorspannung der Stellwelle angeordnet sind, ist hierdurch zwischen
der Notlaufstellung und der Vollaststellung nur die Rückstellfeder im Eingriff mit
dem Stellhebel. Zwischen der Notlaufstellung und der Minimallaststellung wirken die
beiden Federn entgegengesetzt, so daß auch hier besonders geringe Stellkräfte zum
Verschwenken der Stellwelle erforderlich sind.
[0014] Zur weiteren Verringerung der Abmessungen der erfindungsgemäßen Lastverstellvorrichtung
in radialer Richtung der Stellwelle trägt es bei, wenn die Notlauffeder und die Rückstellfeder
konzentrisch um eine Lagerung der Stellwelle angeordnet sind.
[0015] Eine Verschmutzung des den Federn zugewandten Endes der Stellwelle läßt sich gemäß
einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden, wenn die
Notlauffeder und die Rückstellfeder in einem von einem Deckel verschließbaren schachtartigen
Gehäuse angeordnet sind.
[0016] Die Notlauffeder könnte derart an dem Steilhebel angeordnet sein, daß sie bei einem
Verschwenken der Stellwelle von der Notlaufstellung in Richtung der Minimallaststellung
stärker gespannt wird als die Rückstellfeder. Zur weiteren Vereinfachung des konstruktiven
Aufbaus der erfindungsgemäßen Lastverstellvorrichtung trägt es jedoch bei, wenn die
Notlauffeder eine größere Federkonstante hat als die Rückstellfeder.
[0017] Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres
Grundprinzips ist eine davon in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
[0018] Es zeigen:
- Figur1:
- einen Längsschnitt durch einen Drosselklappenstutzen mit einer erfindungsgemäßen Lastverstellvorrichtung,
- Figur2:
- eine Schnittdarstellung durch den Drosselklappenstutzen aus Figur 1 entlang der Linie
II - II.
[0019] Die Figur 1 zeigt einen Drosselklappenstutzen 1 mit einer erfindungsgemäßen Lastverstellvorrichtung
2 im Längsschnitt. In dem Drosselklappenstutzen 1 ist eine einen Kanal 3 durchdringende
Stellwelle 4 schwenkbar gelagert. Auf der Stellwelle 4 ist eine zur Regelung einer
freien Querschnittsfläche des Kanals dienende Drosselklappe 5 befestigt. Die Stellwelle
4 wird von einem in einem topfförmigen Gehäuse 6 des Drosselklappenstutzens 1 angeordneten
Stellgetriebe 7 verschwenkt. Weiterhin ist in dem Gehäuse 6 eine Steuerelektronik
8 zur Ansteuerung eines in Figur 2 dargestellten Elektromotors 9 angeordnet. Mit dem
Elektromotor 9 läßt sich das Stellgetriebe 7 antreiben und damit die Stellwelle 4
verschwenken. Alternativ dazu kann das Stellgetriebe 7 selbstverständlich auch zusätzlich
zum Elektromotor 9 oder anstelle dazu von einem nicht dargestellten Gaszug verstellt
werden.
[0020] Der Drosselklappenstutzen 1 weist für die Stellwelle 4 zwei Lagerungen 10, 11 auf.
An dem dem Stellgetriebe 7 gegenüberliegendem Ende der Stellwelle 4 ist ein Stellhebel
12 befestigt. Um die Lagerung 11 dieses Endes der Stellwelle 4 sind eine Notlauffeder
13 und eine Rückstellfeder 14 konzentrisch angeordnet. Die Rückstellfeder 14 und die
Notlauffeder 13 sind jeweils als Schenkelfedern gestaltet und in einem schachtartigen
Gehäuse 15 angeordnet. Das Gehäuse 15 ist von einem Deckel 16 verschlossen.
[0021] Die Figur 2 zeigt den Drosselklappenstutzen 1 aus Figur 1 in einer Schnittdarstellung
entlang der Linie II - II. Hierbei ist zu erkennen, daß der Stellhebel 12 als Blechteil
gefertigt ist und Abwinklungen 17, 18 aufweist. Jeweils ein Schenkel 19, 20 der Notlauffeder
13 und der Rückstellfeder 14 sind in dem Drosselklappenstutzen 1 befestigt. Eine der
Abwinklungen 18 wird von einem Schenkel 21 der Rückstellfeder 14 hintergriffen. Die
andere Abwinklung 17 liegt an einem zweiten Schenkel 22 der Notlauffeder 13 an. Weiterhin
ist zu erkennen, daß die Rückstellfeder 14 die Stellwelle 4 entgegen dem Uhrzeigersinn
verschwenkt, während die Notlauffeder 13 nur in Uhrzeigersinn wirkende Stellkräfte
auf die Stellwelle 4 ausüben kann. Da die Notlauffeder 13 eine größere Federkonstante
als die Rückstellfeder 14 hat, kann die Stellwelle 4 von der Rückstellfeder 14 nur
bis in die eingezeichnete Stellung verschwenkt werden, in der eine der Abwinklungen
17 des Stellhebels 12 an der Notlauffeder 13 anliegt. In dieser Stellung der Stellwelle
4 liegt der zweite Schenkel 22 der Notlauffeder 13 zudem an einem Anschlag 23 des
Drosselklappenstutzens 1 an, so daß die Stellwelle 4 durch die Notlauffeder 13 nicht
weiter in Uhrzeigersinn verstellt werden kann. Diese Stellung kennzeichnet die Notlaufstellung
der Lastverstellvorrichtung 2, die zwangsläufig erreicht wird, wenn keine Stellkräfte
über das in Figur 1 dargestellte Stellgetriebe 7 auf die Stellwelle 4 einwirken. Eine
Auslenkung der Stellwelle 4 aus der eingezeichneten Notlaufstellung ist daher nur
über das in Figur 1 dargestellte Stellgetriebe 7 möglich.
Bezugszeichenliste:
[0022]
- 1.
- Drosselklappenstutzen
- 2.
- Lastverstellvorrichtung
- 3.
- Kanal
- 4.
- Stellwelle
- 5.
- Drosselklappe
- 6.
- topfförmiges Gehäuse
- 7.
- Stellgetriebe
- 8.
- Steuerelektronik
- 9.
- Elektromotor
- 10.
- Lagerung
- 11.
- Lagerung
- 12.
- Stellhebel
- 13.
- Notlauffeder
- 14.
- Rückstellfeder
- 15.
- schachtartiges Gehäuse
- 16.
- Deckel
- 17.
- Abwinkelung
- 18.
- Abwinkelung
- 19.
- Schenkel
- 20.
- Schenkel
- 21.
- Schenkel
- 22.
- Schenkel
- 23.
- Anschlag
1. Lastverstellvorrichtung für ein die Leistung einer Brennkraftmaschine bestimmendes,
insbesondere als Drosselklappe ausgebildetes, auf einer Stellwelle angeordnetes Stellglied,
wobei die Stellwelle über ein drehfest mit ihr verbundenes Stellteil mittels eines
reversierbaren Stellgetriebes zwischen einer Minimallaststellung und einer Vollaststellung
schwenkbar antreibbar ist, mit einer vorgespannten Rückstellfeder, die die Stellwelle
in Minimallastrichtung beaufschlagt, und einer Notlauffeder, durch die die Stellwelle
in Vollastrichtung bis zu einer Notlaufstellung bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Notlauffeder (13) und die Rückstellfeder (14) jeweils als Drehfedern gestaltet
und auf der dem Stellgetriebe (7) gegenüberliegenden Seite der Stellwelle (4) angeordnet
sind.
2. Lastverstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Notlauffeder (13) und die Rückstellfeder (14) als zwei einander umschließende,
die Stellwelle (4) gegensinnig vorspannende Schenkelfedern gestaltet sind.
3. Lastverstellvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen Stellhebel (12) zur Übertragung von Kräften der Rückstellfeder (14) und der
Notlauffeder (13) auf die Stellwelle (4).
4. Lastverstellvorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Notlauffeder (13) in Notlaufstellung an einem gehäusefesten Anschlag (23)
und an einer Abwinklung (17) des Stellhebels (12) anliegt.
5. Lastverstellvorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schenkel (21) der Rückstellfeder (14) formschlüssig mit dem Stellhebel (12)
verbunden ist.
6. Lastverstellvorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Stellhebel eine in Notlaufstellung von der Rückstellfeder gegen einen Schenkel
der Notlauffeder vorgespannte Abwinklung aufweist.
7. Lastverstellvorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Notlauffeder (13) und die Rückstellfeder (14) konzentrisch um eine Lagerung
(11) der Stellwelle (4) angeordnet sind.
8. Lastverstellvorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Notlauffeder (13) und die Rückstellfeder (14) in einem von einem Deckel
(16) verschließbaren schachtartigen Gehäuse (15) angeordnet sind.
9. Lastverstellvorrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Notlauffeder (13) eine größere Federkonstante hat als die Rückstellfeder
(14).