(19)
(11) EP 0 989 567 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.03.2000  Patentblatt  2000/13

(21) Anmeldenummer: 99116313.0

(22) Anmeldetag:  19.08.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7H01F 7/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 23.09.1998 DE 19843673

(71) Anmelder: IMI Norgren-Herion Fluidtronic GmbH & Co. KG
70736 Fellbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Heinz, Wolfgang, Dipl.-Ing.
    70734 Fellbach (DE)
  • Maisch, Dieter, Dipl.-Ing.
    70734 Fellbach (DE)

(74) Vertreter: Otte, Peter, Dipl.-Ing. 
Otte & Jakelski Patentanwälte, Mollenbachstrasse 37
71229 Leonberg
71229 Leonberg (DE)

   


(54) Vergussgekapselte Vorrichtung


(57) Eine vergußgekapselte Vorrichtung, insbesondere vergossener, explosionsgeschützter Elektromagnet, mit einer vorzugsweise in einem Gehäuse (10) in eine Vergußmasse (12) eingebetteten Spule (70) und mit einem Eisenkreis (60), die über ebenfalls in die Vergußmasse (12) eingebettete und im Inneren des Gehäuses angeordnete Kontaktelemente (20) mit externen Leitungen verbindbar sind, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktelemente (20) über die das Gehäuse stirnseitig abschließende Vergußmasse (12) überstehend in einem Hohlraum angeordnet sind, der durch ein an dem Gehäuse im Bereich der Kontaktelemente (20) befestigbares, vorzugsweise gewölbtes Deckelelement gebildet wird, und daß in der Vergußmasse ein mit dem Hohlraum verbundener Kabelkanal vorgesehen ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine vergußgekapselte Vorrichtung, insbesondere einen vergossenen, explosionsgeschützten Elektromagneten mit einer vorzugsweise in einem Gehäuse in einer Vergußmasse eingebetteten Spule und mit einem Eisenkreis, die über ebenfalls in die Vergußmasse eingebettete, im Inneren des Gehäuses angeordnete Kontaktelemente mit externen Leitungen verbindbar sind.

[0002] Vergußgekapselte Vorrichtungen sind seit längerem bekannt und gegen beispielsweise aus der DE-G 90 03 343.4 hervor.

[0003] Da für vergußgekapselte, explosionsgeschützte Elektromagnete gefordert wird, daß die Vergußmasse die elektrische Isolation gewährleistet, so daß kein explosionsfähiges Gasgemisch zu Zündquellen gelangen kann, und daß die Vergußmasse ferner mechanische Belastungen aushält und chemische Einflüsse vom Betriebsmittel fernhält, ist es erforderlich, auch die Kontaktelemente zum Anschluß externer Leitungen in die Vergußmasse einzubetten. Des weiteren muß vorgesehen sein, daß die Kontaktelemente im Inneren des Gehäuses in einem von der Umgebung getrennten Hohlraum angeordnet sind, so daß auch hierdurch gewährleistet ist, daß kein explosionsfähiges Gasgemisch an die Kontaktelemente gelangen kann.

[0004] Bei bekannten, beispielsweise aus der Firmendruckschrift 7501453.05.04.96 der Anmelderin hervorgehenden Vorrichtungen sind die Kontaktelemente in einem von außen zugänglichen Hohlraum des Gehäuses angeordnet, der beispielsweise durch eine Platte geöffnet werden kann.

[0005] Bei einer solchen Anordnung der Kontaktelemente ist die Heranführung und Befestigung der externen Leitungen an die/den Kontaktelementen problematisch und zeitaufwendig, da insbesondere Werkzeuge, beispielsweise Schraubendreher oder dergleichen nur mit großen Schwierigkeiten in dem Hohlraum des Gehäuses zum Einsatz kommen können.

[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine vergußgekapselte Vorrichtung der gattungsgemäßen Art derart weiterzubilden, daß bei einfacher Herstellung und einfachem Aufbau ein leichtes Heranführen und Kontaktieren der externen Leitungen an die Kontaktelemente möglich ist.

[0007] Diese Aufgabe wird bei einer vergußgekapselten Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kontaktelemente über die das Gehäuse stirnseitig abschließende Vergußmasse überstehend in einem Hohlraum angeordnet sind, der durch ein an dem Gehäuse im Bereich der Kontaktelemente befestigbares Deckelelement gebildet wird und daß in der Vergußmasse ein mit dem Hohlraum verbundener Kabelkanal vorgesehen ist.

[0008] Das überstehen der Kontaktelemente über die das Gehäuse stirnseitig abschließende Vergußmasse und die Anordnung eines mit dem Hohlraum verbundenen Kabelkanals in der Vergußmasse weisen den besonders großen Vorteil auf, daß ein leichtes Heranführen der externen Leitungen an die Kontaktelemente und ein optimaler Einsatz von Werkzeugen wie Schraubendreher oder dergleichen möglich ist.

[0009] Vorteilhaft ist auch, daß der Hohlraum, in dem die Kontaktelemente angeordnet sein müssen, um nicht explosionsfähigen Gasgemischen oder dergleichen ausgesetzt zu sein, durch ein das Gehäuse im Bereich der Kontaktelemente stirnseitig abschließendes, vorzugsweise gewölbtes Deckelelement gebildet wird, das nach dem Kontaktieren der Kontaktelemente an dem Gehäuse befestigbar ist. Die überstehenden Kontaktelemente in Verbindung mit diesem Deckelelement erlauben eine einfache Montage der externen Leitungen und eine explosionssichere Anordnung der Kontaktelemente in dem durch das Deckelelement gebildeten Hohlraum. Es versteht sich, daß das Deckelelement außer einer gewölbten, auch eine topfförmige oder andere, einen Hohlraum bildende Gestalt aufweisen kann. Ein weiterer Vorteil ist, daß aufgrund der ebenen Auflagefläche des Deckels ein planes Dichtelement verwendet werden kann.

[0010] Da neben den Kontaktelementen in vielen Fällen auch Schaltungen oder elektrische Bauteile zusammen mit den Kontaktelementen, der Spule und dem Eisenkreis in die Vergußmasse eingebettet werden müssen, beispielsweise auch Schmelzsicherungen, und da ein Umspritzen dieser elektrischen Bauelemente mit einer Thermoplastmasse unter hohem Druck erfolgt und insofern eine Beschädigung der Bauteile nicht ausgeschlossen werden kann, ist bei einer sehr vorteilhaften Ausführungsform vorgesehen, daß die Kontaktelemente und weitere elektrische Bauteile in einem topfförmigen, in dem Gehäuse befestigbaren Bauteil angeordnet und mit einer duroplastischen Formmasse vergossen sind. Auf diese Weise werden insbesondere die sehr empfindlichen Schmelzsicherungen nicht beschädigt.

[0011] Die Spule, der Eisenkreis und dieses topfförmige, mit der duroplastischen Formmasse vergossene Bauteil sind mit einer thermoplastischen Formmasse umspritzt.

[0012] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung sowie der zeichnerischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels.

[0013] In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1
eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen explosionsgeschützten Elektromagneten für Ventile;
Fig. 2
eine perspektivische Darstellung des in Fig. 1 dargestellten Elektromagneten mit abgenommenem Deckel und
Fig. 3
eine Schnittansicht des in Fig. 1 und 2 dargestellten Elektromagneten.


[0014] Eine vergußgekapselte Vorrichtung in Form eines Elektromagneten, dargestellt in Fig. 1 bis 3, umfaßt ein aus Kunststoff oder Metall bestehendes Gehäuse 10, in dem ein in Fig. 3 dargestellter Eisenkreis 60 und eine Spule 70 angeordnet sind, die über Kontaktelemente 20 mit (nicht dargestellten) elektrischen Leitungen verbindbar sind.

[0015] Wie insbesondere aus Fig. 1 und 3 hervorgeht, sind die Kontaktelemente 20 in eine in dem Gehäuse 10 angeordnete Vergußmasse 12 eingebettet und stehen stirnseitig über die das Gehäuse 10 bündig abschließende Vergußmasse 12 über. Auf diese Weise können an die Kontaktelemente 20 heranzuführende externe Leitungen leicht mit den Kontaktelementen 20 durch Schraub-Klemm-Verbindungen 22 elektrisch leitend verbunden werden.

[0016] Um die externen Leitungen leicht an die Schraub-Klemm-Verbindung 22 und damit die Kontaktelemente 20 heranführen zu können, ist in der Vergußmasse 12 ein Kabelkanal 11 vorgesehen, der im wesentlichen von den Kontaktelementen 20 weg zur oberen Gehäusestirnseite hin verläuft. Durch diesen Kabelkanal 11 wird ein sehr kompakter Aufbau des Elektromagneten erreicht, da das Kabel im wesentlichen parallel zur Wirkrichtung des Elektromagneten nach oben hin weggeführt werden kann.

[0017] An der Gehäusestirnseite ist durch Schrauben 41, die in ein an dem Gehäuse 10 befestigtes Gewinde 14 einschraubbar sind, ein Gehäusedeckel 40 befestigbar, der einen explosionsgeschützten Hohlraum bildet, in dem die Kontaktelemente 20 angeordnet sind.

[0018] Die Spule 70, der Eisenkreis 60, die Kontaktelemente 20 und gegebenenfalls weitere Bauteile sind in eine Vergußmasse eingebettet. Dabei wird vorzugsweise eine thermoplastische Formmasse zur Umspritzung des Eisenkreises 60 und der Spule 70 unter hohem Druck verwendet. Wenn neben den Kontaktelementen 20, dem Eisenkreis 60 und der Spule 70 in dem Gehäuse 10 weitere elektrische Bauteile, wie zum Beispiel Sicherungen angeordnet sind, die in vielen Fällen druckempfindlich und daher für eine Umspritzung mit der thermoplastischen Formmasse nicht geeignet sind, werden die Kontaktelemente 20 und diese Bauteile zunächst in einem topfförmigen, in dem Gehäuse 10 befestigbaren Bauteil 30 angeordnet und mit einer duroplastischen Formmasse 31 vergossen. Auf diese Weise wird sichergestellt, daß diese Bauteile durch das Einbetten in die Formmasse nicht zerstört werden. Dieses topfförmige Bauteil 30 wird sodann mit dem Eisenkreis 60 und der Spule 70 verbunden (siehe Fig. 3) und erst dann mit der thermoplastischen Formmasse umspritzt.


Ansprüche

1. Vergußgekapselte Vorrichtung, insbesondere vergossener, explosionsgeschützter Elektromagnet, mit einer vorzugsweise in einem Gehäuse (10) in eine Vergußmasse (12) eingebetteten Spule (70) und mit einem Eisenkreis (60), die über ebenfalls in die Vergußmasse (12) eingebettete und im Inneren des Gehäuses angeordnete Kontaktelemente (20) mit externen Leitungen verbindbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktelemente (20) über die das Gehäuse stirnseitig abschließende Vergußmasse (12) überstehend in einem Hohlraum angeordnet sind, der durch ein an dem Gehäuse im Bereich der Kontaktelemente (20) befestigbares, vorzugsweise gewölbtes Deckelelement gebildet wird, und daß in der Vergußmasse ein mit dem Hohlraum verbundener Kabelkanal vorgesehen ist.
 
2. Vergußgekapselte Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktelemente (20) und weitere elektrische Bauteile in einem topfförmigen, in dem Gehäuse (10) befestigbaren Bauteil (30) angeordnet und mit einer duroplastischen Formmasse vergossen sind.
 
3. Vergußgekapselte Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spule (70), der Eisenkreis (60) und das topfförmige, mit duroplastischer Formmasse vergossene Bauteil (30) mit einer thermoplastischen Formmasse umspritzt sind.
 




Zeichnung







Recherchenbericht