[0001] Die Erfindung betrifft eine Dualfrequenzantenne für ein erstes Frequenzband um die
Frequenz f
1 und für ein zweites Frequenzband um die Frequenz f
2, mit einer leitenden Schicht, die über mindestens eine Koppelöffnung verfügt, wobei
in einem geringen Abstand von der leitenden Schicht im Bereich der Koppelöffnungen
ein Streifenleiternetzwerk vorgesehen und auf der den Koppelöffnungen gegenüberliegenden
Seite mindestens ein leitender Patch angeordnet ist.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind eine Reihe von Dualfrequenzantennen insbesondere auch
in Mikrostriptechnik bekannt. Bei heutigen Kommunikationsmitteln ergibt sich aus verschiedenen
Gründen die Notwendigkeit, auf mehreren Frequenzbändern zu arbeiten. Es liegt damit
ein Bedarf vor, möglichst alle abzudeckenden Frequenzbereiche mit einer Antenne zu
bedienen. Die bekannten Antennensysteme, wie die US 4,771,291, erfüllen dabei häufig
nicht die Erwartungen des Anwenders an Miniaturisierung, Einfachheit des Aufbaus,
Robustheit im Betrieb und Kosten.
[0003] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Dualfrequenzantenne der eingangs genannten Art derart zu verbessern, dass sie
in einfacherer Weise mit einer besseren Übertragungscharakteristik aufgebaut werden
kann.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss für ein Gerät der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, dass die leitende Schicht im wesentlichen rechteckig, dass eine Kante der
leitenden Schicht an Masse angeschlossen ist, so dass die leitende Schicht über ein
gegenüberliegendes freies Ende verfügt, dass die Länge der zweiten Seitenkante der
rechteckigen leitenden Schicht eine Länge von ungefähr
aufweist, wobei n eine natürliche Zahl oder Null ist und
mit c als relative Lichtgeschwindigkeit gilt, und dass f
1 grösser als f
2 ist.
[0005] Dadurch, dass die eine Seitenkante der leitenden Schicht an Masse angeschlossen ist,
wird diese Schicht selber zur Antenne für einen zweiten Frequenzbereich, da die Länge
des freien Endes auf eine Länge entsprechend einem Viertel der Mittelfrequenz des
zweiten Frequenzbandes (oder einem entsprechenden ungeradzahligen Vielfachen) abgestimmt
ist.
[0006] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen
dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematisches Bild einer Dualfrequenzantenne gemäss der Erfindung, und
- Fig. 2
- eine Unteransicht der Antenne nach Fig. 1.
[0007] Die Fig. 1 zeigt eine Dualfrequenzantenne gemäss der Erfindung in einer perspektivischen
Ansicht. Es handelt sich um eine Mikrostripantenne, die über eine nichtleitende Trägerplatte
1 verfügt, die vorzugsweise aus einem Faserverbundwerkstoff hergestellt ist. Auf der
einen Seite der Trägerplatte 1 ist eine metallische Schicht 2 mit Koppelöffnungen
3 aufgetragen, auf der anderen Seite ist das in der Fig. 2 dargestellte Streifenleiternetzwerk
4 vorgesehen. Die Breite der leitenden Schicht 2 beträgt vorteilhafterweise ca. 0,25fache
bis 0,5fache der oben eingeführten Wellenlänge λ
2. Die Koppelöffnungen 3 sind hier als eine schmetterlingsförmige Öffnung ausgestaltet,
es können beispielsweise auch zwei sich kreuzende rechteckige Koppelöffnungen oder
andere Ausgestaltungen wie eine H-Form vorgesehen sein. Alle Formen sind geeignet,
die geeignet sind, eine linear polarisierte Welle abzustrahlen. Die elektrisch wirksame
Länge des Schlitzes beträgt ungefähr
.
[0008] Die gleichen Möglichkeiten gelten für das Streifenleiternetzwerk 4. Dieses Streifenleiternetzwerk
4 kann auch eine andere Verteilung und Anordnung der Streifen aufweisen. Das Streifenleiternetzwerk
4 wird über eine koaxiale Speiseleitung 9 gespeist. Es ist näher in der Fig. 2 dargestellt.
[0009] In einem kleinen räumlichen Abstand von der Trägerplatte 1 und damit von der Schicht
2 von z.B. ungefähr λ
1/10 ist auf der den Koppelöffnungen 3 zugewandten Seite eine leitende Platte 5 angeordnet,
die beispielsweise durch nicht leitende Distanzhalter 6 gehalten wird. Die Grösse
dieser Platte 5 beträgt vorteilhafterweise ca. 0,5 mal 0,5 der oben eingeführten Wellenlänge
λ
1. Wenn die Dualfrequenzantenne in einem (in den Zeichnungen nicht dargestellten) nicht
leitenden Gehäuse untergebracht ist, so kann diese Platte 5 Bestandteil des Gehäuses
sein oder an diesem befestigt werden.
[0010] Die leitende Platte 5 oder Zunge weist eine Länge von λ
1/2 auf und wird im folgenden Patch genannt. Der Zwischenraum 12 zwischen dem Patch
5 und den Koppelöffnungen 3 kann auch durch ein nicht leitendes Material mit einer
hohen Dielektrizitätskonstante gefüllt sein. Der hier rechteckige Patch 5 selber kann
auch rund, vieleckig sein oder eine Reihe von leitenden Streifen umfassen. Vorzugsweise
weist er aber im Verhältnis die gleichen Dimensionen wie die metallische Schicht 2
auf.
[0011] Die metallische Schicht 2 ist an ihrer einen Seite 10 über ihre gesamte Breite an
Masse 14 angeschlossen. Dies ist in der Fig. 1 durch die seitliche Kontaktfläche 7
mit einer angedeuteten Masseleitung 8 dargestellt. Die Masse 14 kann eine Platte sein,
wobei dann vorteilhafterweise der Abstand der Schicht 2 über der Massefläche 14 z.B.
ungefähr λ
2/10 betragen. Über die Grösse und Form der Massefläche 14 kann im wesentlichen der
Leistungsanteil eingestellt werden, der entgegengesetzt zur Hauptstrahlrichtung abgestrahlt
wird. Grösse und Form der Massefläche 14 haben auch direkten Einfluss auf die Form
und insbesondere auf die Halbwertsbreite der Richtdiagramme. Die Hauptstrahlrichtung
der Antenne ist vertikal von der Nassenfläche 14 abgehend durch die leitende Schicht
2 und die Platte 5 hindurch gemäss dem Pfeil 19 ausgerichtet.
[0012] Die Fig. 2 zeigt eine Unteransicht der Trägerplatte 1, wobei wie in der Fig. 1 die
gesamte Trägerplatte 1 auf der Oberseite mit der metallischen Schicht 2 versehen ist.
Natürlich ist auch das Vorhandensein einer Trägerplatte 1 möglich, die eine grössere
Fläche aufweist als die bedampfte Fläche der metallischen Schicht 2. In der folgenden
Beschreibung wird von einer vollständig bedampften Trägerplatte ausgegangen. Die Kontaktfläche
7 ist an einer grösseren Längsseite 10 angebracht, so dass die Seitenkante 11 kürzer
ist. Die Seitenkante 11 ist so bemessen, dass sie die Länge λ
2/4 bzw.
aufweist, wobei die Wellenlänge λ
2 einer zweiten der beiden Frequenzen f
1 und f
2 der Dualfrequenzantenne entspricht. Dadurch wird durch die metallische Schicht 2
eine Massefläche gebildet, die ein freies Ende 13 aufweist. Es ist damit möglich,
diese Mikrostripantenne in zwei Frequenzbändern zu betreiben. Zum einen mit einer
Frequenz f
1, die in bekannter Weise über Koppelöffnungen 3 und Patch 5 abgestimmt ist, und zum
anderen mit der Frequenz f
2, die über die Länge des freien Endes abgestimmt ist. So ist es möglich, eine Dualfrequenz-Mikrostripantenne
mit den im Mobilfunk verwendeten Frequenzen im 900 und 1800 MHz-Bereich anzugeben,
wobei im konventionellen Teil im 1800 MHz-Band gearbeitet wird und wobei die Länge
der Seitenkante 11 so bemessen ist, dass dieser Antennenteil im 900 MHz-Band arbeitet.
[0013] Natürlich sind neben der Anwendung im Mobilfunkbereich auch andere Einsatzgebiete
möglich, bei denen eine Empfindlichkeit für zwei Frequenzbänder notwendig ist, deren
Frequenzabstand vorzugsweise 1:1,5 überschreitet.
[0014] Der Koppelschlitz 3, der durch das Material der Platte 2 nicht hindurch erkennbar
ist, liegt genau gegenüber dem Streifen 4, der durch diese sogenannte Mikrostreifenleitung
angeregt wird. Diese Leitung 4 muss den Koppelschlitz 3 queren, damit der Schlitz
angeregt wird. Insbesondere kann sie über die Mitte des Koppelschlitzes 3 hinweg angeordnet
sein. Die Länge des Leitungsstückes 16 von der Mitte 17 gegenüberliegend des Kopplungsschlitzes
bis ans offene Leitungsende 13 sowie sämtliche Leitungstransformationen von der Ebene
der besagten Mitte 17 bis ans Leitungsende bei 13 dienen zum Anpassen des Koppelschlitzes
3 an die 50 Ohm koaxiale Speiseleitung 9. Der Innenleiter der koaxialen Speiseleitung
9 wird an das Streifenleiternetzwerk angelötet und der Aussenleiter an die leitende
Schicht 2.
[0015] Die Leitung 4 kann anstatt über die Speiseleitung 9 von der Antenne wegzuführen auch
zu einer das Hochfrequenzsignal verarbeitenden Schaltung, insbesondere auch zu einer
Verstärkerschaltung führen, die auf der Trägerplatte 1 selbst vorgesehen ist.
[0016] Neben dem Zwischenraum 12 kann auch der Zwischenraum zwischen der Trägerplatte 1
und der Massefläche 14 mit einem für den jeweiligen Frequenzbereich hochfrequenztechnisch
geeigneten Kunststoff gefüllt sein. Beispiele für solche hier geeigneten Materialien
sind Polypropylen, Polyethylen und PTFE.
1. Dualfrequenzantenne für ein erstes Frequenzband um die Frequenz f
1 und für ein zweites Frequenzband um die Frequenz f
2, mit einer leitenden Schicht (2), die über mindestens eine Koppelöffnung (3) verfügt,
wobei in einem geringen Abstand von der leitenden Schicht (2) im Bereich der Koppelöffnungen
(3) ein Streifenleiternetzwerk (4) vorgesehen und auf der den Koppelöffnungen (3)
gegenüberliegenden Seite mindestens ein leitender Patch (5) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die leitende Schicht (2) im wesentlichen rechteckig, dass eine Kante (10) der
leitenden Schicht (2) an Masse (14) angeschlossen ist, so dass die leitende Schicht
(2) über ein gegenüberliegendes freies Ende (13) verfügt, dass die Länge der zweiten
Seitenkante (11) der rechteckigen leitenden Schicht (2) eine Länge von ungefähr
aufweist, wobei n eine natürliche Zahl oder Null ist und
mit c als relative Lichtgeschwindigkeit gilt, und dass f
1 grösser als f
2 ist.
2. Dualfrequenzantenne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenraum
(12) zwischen der leitenden Schicht und dem Patch (5) und/oder der Zwischenraum zwischen
dem Streifenleiternetzwerk (4) und einer die Masse bildende Massefläche (14) mit einem
Dielektrikum gefüllt ist.
3. Dualfrequenzantenne nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die eine
Kante (10) der leitenden Schicht (2) über ihre gesamte Breite an Masse (14) angeschlossen
ist.
4. Dualfrequenzantenne nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kante (10) über
eine rechtwinklig zu der Schicht (2) angeordnete und von dem Patch (5) weg gerichtete
leitende Fläche mit Masse (14) verbunden ist.