[0001] Die Erfindung betrifft einen Gashahn zur Steuerung einer Gasbrennstelle insbesondere
für Haushaltskoch- und Heizgeräte, mit einem durch die Hahnachse über einen das Hahnküken
durchdringenden in axialer Richtung verschiebbaren Stößel beeinflußbares thermoelektrisches
Sicherheitsventil.
[0002] Gashähne mit thermoelektrischen Sicherheitsventilen sind bekannt. Bei diesen Gashähnen
wird das Öffnen des thermoelektrischen Sicherheitsventils durch axiales Eindrücken
der Hahnachse durchgeführt. Das zum Brenner fließende Gas wird entzündet und beheizt
ein Thermoelement, dessen Thermostrom einen Elektromagneten erregt und das Sicherheitsventil
in Offenstellung so lange festhält, wie der Thermostrom fließt. Bei dieser Anordnung
ist ein Eindrücken der Hahnachse zum Öffnen des Ventilsitzes unabdingbar wobei die
Hahnachse solange eingedrückt bleiben muß, bis die Erregung und Haftung des Sicherheitsventils
den Ventilsitz selbsttätig offen hält.
[0003] Es ist auch ein Sicherheitsventil aus der DE 2943996 bekannt. Bei dieser Ausführungsart
wird das Sicherheitsventil bei einer Drehbewegung der Hahnachse durch ein hohlzylinderförmiges
Kulissenteil axial bewegt.
[0004] Diese achsiale Bewegung ist jedoch nur bei gleichzeitiger Hubbewegung der Hahnachse
möglich. Außerdem sind bei dieser Ausführungsart ein sicherheitstechnisch notwendiger
Kompensationsmechanismus und ein absperrender Dichtsitz nicht vorhanden.
[0005] Insbesondere die Hubbewegung der Hahnachse wird im Anwendungsbereich von thermoelektrisch
gesicherten Gasventilen als sehr bedienungsfreundlich angesehen, zu dem der Abstand
zwischen Stellknebel und Geräteblende aus funktionstechnischen Gründen größer sein
muß als der Gesamthub der Hahnachse, was wiederum optisch im Anwendungsbereich als
abträglich bewertet wird.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, die ohnehin notwendige Drehbewegung zur Regulierung
des Gasventils der Hahnachse zu nutzen, daß gleichzeitig ein Öffnen des thermoelektrischen
Sicherheitsventils ohne jegliche Hubbewegung der Hahnachse erfolgt, eine Zerstörung
der Funktionsteile durch Längen- bzw. Hubtoleranzen ausgeschlossen ist und die Gasflußsicherheit
des Gashahns während eines Teiles der Stößelhubbewegung gegeben ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß durch Drehbewegung der Hahnachse
eine axiale Vorschubbewegung des Stößels über eine insbesondere nockenartige Steigungskurve
erzeugbar ist, wobei die Lage der Hahnachse in axialer Richtung unverändert bleibt.
[0008] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- ein Gasventil in Geschlossenstellung im Längsschnitt,
- Figur 2:
- ein Gasventil in einer beliebigen Betriebsstellung im Längsschnitt,
- Figur 3:
- ein Gasventil in Öffnungsstellung des Sicherheitsventil im Längsschnitt,
- Figur 4:
- eine Darstellung der nockenartigen Steigungskurve.
[0010] Der Gashahn besteht aus einem Gehäuse 1, welches mit einem Gasein- und Gasausgangsstutzen
ausgerüstet ist, einem drehbar gelagertem Küken 2, einem Sicherheitsventil 27, 27a
und unten näher beschriebenen Steuerelementen mit Kompensationsmechanismus und Sicherheitsdichtsitz.
[0011] Das Küken 2 ist mittig von einem Stößel 3 durchsetzt, welcher durch den axial erzeugten
Hub bei Drehung der Hahnachse 8 über den Stellknebel 8c, den Ventilsitz 27a des Sicherheitsventils
öffnet.
[0012] Der Antrieb des Schaltmechanismus besteht aus der Hahnachse 8, die in einer Führungsbohrung
6a des am Gehäuse 1 befestigten Frontflaschen 6 gelagert ist, wobei der Ring 9 eine
axiale Hubbewegung der Hahnachse 8 verhindert. Auf einer ersten Längsebene am hinteren
Ende der Hahnachse 8 ist eine schlitzförmige Aussparung 8a angebracht, in welcher
ein bartschlüsselartiges Profilteil 12 eingreift, axial gleiten kann und bei jeder
Drehung der Hahnachse 8 radial mitgedreht wird.
[0013] Auf einer zweiten Längsebene am hinteren Ende der Hahnachse 8 ist ein fingerartiger
Arm 8b angebracht, welcher gleichzeitig in einem Kükenmitnahmeschlitz 2a des Kükens
2 eingreift und die Drehung der Hahnachse 8 auf das Küken 2 überträgt, um die verschiedenen
Funktionspositionen des Gashahnes zu erreichen. Das Profilteil 12 ist mit einer Führungsbohrung
ausgestattet, in welcher ein Kompensationsmechanismus 10, 11 und 14 lagert. Gleichzeitig
lagert das vordere Ende des Stößels 3 in der Führungsbohrung des Profilteils 12.
[0014] Am äußeren Umfang des Profilteils 12 ist zusätzlich eine Aufnahme für einen Gleitbolzen
13 vorgesehen, der mit seinem Kopfende an einer nockenförmigen Steigungskurvenbahn
7a der Buchse 7 angreift, wodurch die eigentliche, nachfolgend genauer beschriebene
Funktion erfolgt. Die Buchse 7 ist durch einen im Frontflansch 6 fest angebrachten
Nocken und durch die Schlitzöffnung 7c in der Schaltkurve 7 radial gegen Verdrehung
gesichert.
[0015] Durch Drehen der Hahnachse 8 gleitet der Gleitbolzen 13 über eine radial ansteigende
nockenförmige Steigungskurvenbahn 7a der Buchse 7, (siehe Figur 4) wodurch das Profilteil
12 axial bewegt wird und dadurch gleichzeitig den Stößel 3 in axialer Richtung schiebt.
Dabei sind die Federkräfte entsprechend abgestimmt, Feder 11 ist stärker als Feder
18. Bei der axialen Bewegung des Stößels 3 kommt der O-Ring 22 in der Aussparung 1a
des Gehäuses 1 zur Abdichtung, (siehe Figur 2) bevor der - Stößel 3 den Dichtteller
27a des Sicherheitsventils 27 fortbewegt und öffnet. Somit wird verhindert, daß während
der Öffnungsphase des Dichttellers 27a bis zur Haftung des Sicherheitsventils 27 kein
Gas zum Gasbrenner ausströmen kann.
[0016] Bei weiterer Drehbewegung der Hahnachse 8 und weiterer axialer Bewegung des Stößels
3 verschiebt sich auch weiterhin der Dichtteller 27a des Sicherheitsventils 27 soweit
bis die Ankerplatte 29 auf den Eisenkern 30 des Sicherheitsventils 27 zum Aufliegen
kommt. (siehe Figur 2) Unmittelbar nach der Anlage von Eisenkern 30 und Ankerplatte
29 wird der Ventilsitz 27a des Sicherheitsventils 27 durch eine externe elektrische
Fremdstromquelle zum Haften gebracht und offen gehalten. Gleichzeitig übernimmt die
im Kompensationsmechanismus liegende Feder 11 die weitere axiale Bewegung des Stößel
3 über das Profilstück 12, bis der Gleitbolzen 13 am höchsten Punkt der Steigungskurve
der Buchse 7 angekommen ist. Somit werden alle Längs- und Hubtoleranzen der Funktionsteile
durch die Feder 11 kompensiert und die Funktionsteile vor Zerstörung oder Beschädigung
gesichert.
[0017] Bei weiterer Drehung der Schaltachse 8 fällt der Gleitbolzen 13 durch den Gegendruck
der Feder 18 mit dem Stößel 3, dem O-Ring 22 und Profilstück 12 in seine Ausgangshöhe
der Geschlossenstellung zurück, wobei der Gasfluß zum Gasausgang des Gashahns gleichzeitig
freigegeben wird. Durch den freigegebenen Gasdurchfluß zum Brenner kann dieser gezündet
werden, wobei das Thermoelement 31 durch die Flammenerwärmung am Fühler einen Thermostrom
für das bis dahin durch elektrischen Fremdstrom offengehaltenes Sicherheitsventil
27 erzeugt und dadurch die geöffnete Position des Sicherheitsventils übernimmt, sobald
der elektrische Fremdstrom abgeschaltet ist. In der erreichten Ausgangshöhe des Gleitbolzen
13 kann durch weitere Drehbewegung entgegen dem Uhrzeigersinn der Gashahn die verschiedenen
Funktionspositionen bis zum Endanschlag ohne axiale Verschiebung des Stößels 3 erreichen.
[0018] Beim Zurückdrehen der Hahnachse 8 von Endanschlag in die Geschlossenstellung des
Gashahns im Uhrzeigersinn gleitet der Gleitbolzen 13 auf der Rückseite der radial
ansteigenden Nockenschräge 7d der Buchse 7, hebt dabei die Buchse 7 durch die radial
ansteigende Nockenschräge gegen die Druckfeder 4 mit Buchse 17 axial an und so kann
die Schaltachse 8 wiederum alle verschiedenen Funktionspositionen des Gashahns und
auch die Geschlossenstellung erreichen.
[0019] Nach Erreichen der Geschlossenstellung drückt die Feder 4 die Buchse 17 und Buchse
7 wieder zurück in die Ausgangsposition, wonach der Gashahn dann wieder für eine neue
Zyklusschaltung vorbereitet ist. Bei der Drehung der Schaltachse 8 in Geschlossenstellung
wird der Gasdurchfluß durch das Küken 2 abgesperrt, der Brenner verlöscht, der Fühler
des Thermoelements 31 erkaltet und schließt somit auch den Ventilsitz 27a des Sicherheitsventils
27.
1. Gashahn zur Steuerung einer Gasbrennstelle, insbesondere für Haushaltskoch- und Heizgeräte,
mit einem durch die Hahnachse (8) über einen das Hahnküken (2) durchdringenden in
axialer Richtung verschiebbaren Stößel beeinflußbares thermoelektrisches Sicherheitsventil
(27), dadurch gekennzeichnet, daß durch Drehbewegung der Hahnachse (8) eine axiale Vorschubbewegung des Stößels
(3) über eine insbesondere nockenartige Steigungskurve (4, 7 bis 13 und 17) erzeugbar
ist, wobei die Lage der Hahnachse (8) in axialer Richtung unverändert bleibt.
2. Gashahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein radiales insbesondere bartschlüsselartiges Profilteil (12) längsachsig innerhalb
der Hahnachse (8) die axiale Hubbewegung des Stößels (3) überträgt.
3. Gashahn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Profilteil (12) sich längsachsig innerhalb der Hahnachse (8) erstreckt.
4. Gashahn nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am äußeren Umfang des Profilstückes (12) ein Gleitbolzen (13) eingesetzt ist,
der in die nockenartige Schaltkurve (7) eingreift und den axialen Hub auf den Stößel
(3) umsetzt.
5. Gashahn nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die nockenartige Schaltkurve (7) innerhalb der Führungsbohrung des Frontflansches
(6) gelagert und axial verschiebbar ist.
6. Gashahn nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Innenraum des Profilstückes (12) ein Kompensationsmechanismus und die Lagerung
des Stößelendes integriert sind.
7. Gashahn nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei der in Axialrichtung statisch festliegenden Hahnachse (8) eine axiale Hubbeweglichkeit
auf Grund der nockenartigen Schaltkurve (7), des Profilteiles (12), des Gleitbolzens
(13) und des Stößels (3) gegeben ist.
8. Gashahn nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die nockenartige Schaltkurve (7) durch den beaufschlagten Gegendruck der Feder
(4) in seine Ausgangsstellung zurückgleitet.
9. Gashahn nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Profilstück (12) und der Gleitbolzen (13) durch den Gegendruck der Stößelfeder
(18) in seine Ausgangsstellung zurückgleitet.
10. Gashahn nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hahnachse (8) durch eine an ihrem hinteren Ende angebrachte Schlitzöffnung
die radiale Mitnahme und die Gleitung in axialer Richtung des Profilstückes (12) sicherstellt.
11. Gashahn nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hahnachse (8) durch einen an ihrem hinteren Ende angebrachten nockenartigen
Finger die radiale Mitnahme des Kükens (2) sicherstellt.
12. Gashahn nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die nockenartige Schaltkurve (7) im Kurvenbereich so ausgebildet ist, daß der
Gleitbolzen (13) bei einer Drehung der Hahnachse (8) im Uhrzeigersinn immer unterhalb
des Kurvennockens bis zur Geschlossenstellung des Gashahnes gleitet.
13. Gashahn nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei Hubbetätigung zur Öffnung des Sicherheitsventils (27) über den Stößel (3),
ein Gasfluß zum Brenner durch den Dichtsitz (1a) mit dem O-Ring (22) solange nicht
erfolgt, bis der Stößel (3) mit O-Ring (22) den Durchfluß zum Brenner in seiner axialen
Rückwärtsbewegung zuläßt.
14. Gashahn nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar nach Aufliegen der Ankerplatte (29) auf dem Eisenkern (30) des Sicherheitsventils
(27), die Haftung des Elektromagneten durch Fremdstromerzeugung erfolgt und erst nach
Erwärmung des Thermoelementes (31) durch den Brenner, die weitere Haftung des Elektromagneten
des Sicherheitsventils (27) übernimmt, wobei der Fremdstrom dann unterbrochen wird.