Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Dampfkraftwerk, im wesentlichen bestehend aus einem Dampferzeuger,
einer Turbogruppe mit Kondensationsdampfturbine und Generator, einem wassergekühlten
Kondensator und einer anzapfdampfbeheizten Vorwärmeranlage.
Stand der Technik
[0002] Derartige Kraftwerke werden in der Regel nach Kundenspezifikation und Standortanforderungen
gefertigt und weisen daher lange Zeiten für Projektentwicklung, - planung und Bau
und damit verbunden hohe Kosten auf. Vor allem die Bauzeit wird bei diesen an Kundenspezifikationen
orientierten Kraftwerken von der Tatsache beeinflußt, daß ein möglichst detailliertes
Vorab-Engineering nicht möglich ist und wesentliche Arbeiten, wie z.B. der Bauteil,
welche möglichst früh bearbeitet werden sollten, erst mit Verzögerung angegangen werden
können.
Darstellung der Erfindung
[0003] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Ausgehend von der Erkenntnis, daß die Bauzeit
eines Kraftwerkes aufgrund der fehlenden Vorabplanung und der Anpassung an Kundenspezifikationen
heute außerordentlich lang ist, liegt der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet
ist, die Aufgabe zugrunde, eine weitgehende Standardisierung zu erreichen und ein
Kraftwerk zu schaffen, welches an einer Vielzahl von möglichen Standorten erstellt
werden kann. Die Erfindung geht somit aus von einem Dampfkraftwerk, im wesentlichen
bestehend aus einem Dampferzeuger, einer Turbogruppe mit Kondensationsdampfturbine
und Generator, einem wassergekühlten Kondensator und einer anzapfdampfbeheizten Vorwärmeranlage
und zeichnet sich dadurch aus, daß sämtliche Komponenten des Dampfkraftwerkes inklusive
des Brennstofflagerplatzes ebenerdig und in Freiluftaufstellung angeordnet sind, wobei
die Turbogruppe mitsamt des Kondensators, der Vorwärmeranlage mit zugehörigen Pumpen
sowie die Transformatoren so arrangiert sind, daß sie von einem Portalkran überstreichbar
wären.
[0004] Wenn der Dampferzeuger, die Rauchgasreinigung und der Kamin in Reihe in einer gemeinsamen
Rauchgasachse verlegt werden, so wird zweckmäßigerweise die Turbogruppe in unmittelbarer
Nähe daneben angeordnet und parallel dazu ausgerichtet.
[0005] Wenn der Brennstofflagerplatz eine Kohlehalde ist, ist es angebracht, ihn - in der
Hauptwindrichtung gesehen - windabwärts hinter der Turbogruppe und dem Dampferzeuger
anzuordnen.
[0006] Der Vorteil all dieser Maßnahmen ist insbesondere darin zu sehen, daß die Standardisierung
des Anlagen-Engineerings und der Komponenten die Investitionskosten in bemerkenswertem
Umfang reduziert. Den Grundriß des Kraftwerkes bildet ein eindeutig definiertes Rechteck.
Dies ermöglicht es, die Anlage zu jedem beliebigen Zeitpunkt durch bloßes Aneinanderreihen
von solchen Rechtecken zu erweitem. Dabei kann auf das - bei Anlagenerweiterungen
- bisher übliche sehr umfangreiche Projektengineering verzichtet werden. Die nebeneinander
anzuordnenden Kraftwerksblöcke sind identisch; lediglich die Erschliessungsstraßen
sind minimal anzupassen. Ein weiterer Vorteil ist in der Freiluftaufstellung zu sehen.
Hierdurch kann auf die kosten- und zeitaufwendige Erstellung von Gebäuden wie z.B.
Kessel- und Maschinenhaus verzichtet werden. Die Maßnahme, daß die Turbogruppe mitsamt
des Kondensators, der Vorwärmeranlage mit zugehörigen Pumpen sowie zumindest der Eigenbedarftransformatoren
so arrangiert sind, daß sie von einem Portalkran überstreichbar sind, definiert auch
für diese Komponenten einen rechteckigen Querschnitt. Hierdurch können die Anlagenteile
auf engstem Raum unmittelbar nebeneinander angeordnet werden, ohne den Betrieb und
Wartung zu beeinträchtigen. Diese Anordnung ermöglichst zudem kürzestmögliche Verbindungen
zwischen den diversen Anlagenteilen, was sich wiederum vorteilhaft auf Montage und
Instandhaltung auswirkt. Die sinnvolle Maßnahme, die Kohlehalde windabwärts hinter
der Turbogruppe und dem Dampferzeuger anzuordnen, beeinträchtigt das Erfordernis nach
einem rechteckigen Querschnitt der Anlage keineswegs und ist unabhängig von der Windrichtung
durchführbar. Kohlestaubemissionen im Bereich der technischen Anlagen und der Verwaltungsbetriebe
können auf diese Weise vermieden werden. Der angestrebte rechteckige Querschnitt ist
auch in jedem Falle realisierbar in Bezug auf die örtliche Lage des zu Kühlzwecken
erforderlichen Gewässers. Der jeweilige Situationsplan berücksichtigt selbstverständlich
diese Wasserlage, wobei auch hier auf kürzeste Verbindungswege Wert gelegt wird.
[0007] Ein ebenerdig aufgestellter Flachbett-Aufnehmer ist zur Aufgabe der ungemahlenen
Kohle auf das Schrägband zum Kohlebrecher vorgesehen. Dadurch kann auf die bisher
übliche großräumige und tiefe, ausbetonierte, unterirdische Aufnehmer-Grube verzichtet
werden, was die Tiefbauarbeiten erheblich reduziert.
[0008] Der Dampferzeuger wird vorzugsweise mit grob gemahlener Kohle aus Kohlesilos versorgt.
Dabei ist es sinnvoll, wenn die dem Dampferzeuger zugeordneten Kohlesilos mit dem
vorgelagerten Kohlebrecher über eine zumindest annähernd horizontal verlaufende Fördereinrichtung
mit anschliesssender vertikaler Fördereinrichtung verbunden sind. Durch die ebenerdige
Aufstellung der horizontal verlaufenden Fördereinrichtung können aufwendige Stahlgerüste
vermieden werden.
[0009] Die Dampfturbine weist einen axialen Austritt auf, wodurch sich der Dampfkondensator
in der axialen Verlängerung der Dampfturbine befindet sich. Diese Lösung, die sich
aufgrund der quasi-ebenerdigen Aufstellung der Turbogruppe anbietet sowie die Tatsache
der Freiluftaufstellung, ermöglicht den uneingeschränkten Zugang zum Kondensator.
Wenn Kondensatorrohre ausgetauscht werden müssen, ist es nicht mehr wie bisher erforderlich,
Fassadenelemente eines Gebäudes zu entfernen. Außerdem kann für derartige Wartungsarbeiten
der den Kondensator überstreichende Portalkran verwendet werden.
[0010] Es ist vorteilhaft, wenn alle Vorwärmer wasserseitig für den gleichen Druck ausgelegt
sind, im wesentlichen die gleiche Dimensionen aufweisen und neben der Turbogruppe
liegend angeordnet sind. Diese Maßnahme garantiert kürzeste wasser- und dampfseitige
Verbindungen und erlaubt bei Wartungsarbeiten ebenfalls die Benutzung des Portalkrans.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0011] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer einwelligen,
axialdurchströmten Turbogruppe mit Kohle als Primärbrennstoff dargestellt. Es sind
nur die für das Verständnis der Erfindung wesentlichen Elemente gezeigt. Nicht dargestellt
von der Anlage sind z.B. die zahlreichen Leitungen zwischen den Maschinen und Apparaten
sowie die meisten Abschluß- und Regelarmaturen usw. Die Strömungsrichtung der diversen
Arbeitsmittel ist mit Pfeilen dargestellt.
Es zeigen:
- Fig. 1
- das Prinzip-Layout der Anlage;
- Fig. 2
- eine Mehrfachanlage;
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf die Turbogruppe mit Umgebung;
- Fig. 4
- den Transportweg der Kohle von der Kohlehalde zum Dampferzeuger;
- Fig. 5
- das Wärmeschaltbild der Anlage;
- Fig. 6
- die Kühlwasserentnahme;
- Fig. 7
- das Schaltbild des Flüssigbrennstoffes;
- Fig. 8
- das Prinzip-Layout der Anlage mit anderer Windrichtung;
- Fig. 9
- das Prinzip-Layout der Anlage mit anderer Gewässerlage.
Weg zur Ausführung der Erfindung
[0012] Gemäß Fig. 1 ist ein Anlagenmodul, welches sämtliche Kraftwerkskomponenten enthält,
mit 200 bezeichnet. Ein solches Modul könnte beispielsweise eine 150 MW-Anlage umfassen
und wird mit Vorteil in einer rein industriellen Zone erstellt, um Anwohner vor Emissionen
wie Staub, Lärm und Lastwagenverkehr zu schützen. Mit 6 ist der Brennstofflagerplatz
bezeichnet. Im vorliegenden Fall handelt es sich um ein offenes Kohlelager mit rechteckigem
Grundriß. Im gezeigten Beispiel grenzt die Kohlehalde unmittelbar an einem Fluß 20
an, was bedeutet, daß die Kohleanlieferung mittels Schiff erfolgen könnte. Selbstverständlich
kann dies auch über die Eisenbahn oder mittels Lastwagen über Erschließungstraßen
36 erfolgen. Möglich wäre auch der Transport über Förderbänder, falls sich die Anlage
in der Nähe einer Kohlemine befindet.
[0013] Ausgehend von dieser Kohlehalde 6 bestimmen nunmehr die Hauptwindrichtungen 9 die
grundsätzliche Ausrichtung der Kraftwerkselemente.
[0014] Die Kohle wird von der Halde 6 zunächst mittels Schaufellader 49 - welcher während
der Erstellungsphase auch zu Aushubarbeiten benutzt werden kann - auf einen Flachbett-Aufnehmer
10 geschüttet (Fig. 4). Von dort aus gelangt das angehäufte Fördergut 41 auf das zum
Kohlebrecher 20 führende Schrägband 11. Wie bereits eingangs erwähnt, kann durch den
Aufnehmer 10 auf eine ausbetonierte Grube, in welche die Kohle über Trichter auf ein
Förderband geleitet wird, verzichtet werden. Da sich der Aufnehmer 10 ebenerdig auf
einer Fundamentplatte befindet, reduziert sich gegenüber der Grubenlösung durch die
neue Maßnahme auch die Länge des Schrägbandes 11, welches auf den üblicherweise etwa
15 -20 m hohen Einlass des Brechergebäudes 12 fördern muss.
[0015] Vom Kohlebrecher aus gelangt das Fördergut zunächst über eine horizontale Fördereinrichtung
14 und dann über eine vertikale Fördereinrichtung 15 auf einen Horizontal-Förderer
43, von dem aus in die Kohlesilos 13 gefüllt wird. Gegenüber der bisher üblichen Schrägbandförderung
zu den Silos hat diese Lösung einige Vorteile. Da sich die Beschickung von konventionellen
Kesselsilos in der Regel auf einer Höhe von 50 m befindet, bedarf es bei der Schrägbandförderung
mit üblicher 14° - 15° Neigung einer Länge von nahezu 200 m. Mit der vorliegenden
neuen Maßnahme kann diese Länge drastisch reduziert werden, so daß der Kohlebrecher
20 in nächster Kesselnähe angeordnet werden kann. Darüber hinaus kann die horizontale
Fördereinrichtung 14 ebenerdig auf einfachen Betonschwellen errichtet werden. Auf
umfangreiche Stahlkonstruktionen wie bei Schrägbandförderung, die überdies bei der
Montage eine große Krankapazität verlangen, kann verzichtet werden. Es versteht sich,
daß auch der Zugang zu einem in Bodenhöhe verlaufenden horizontalen Förderbandes wegen
des Wegfalls von Bedienungs- und Laufgängen erleichtert wird.
[0016] Diese Bauart - zunächst horizontal, dann vertikal - erlaubt überdies die grundsätzliche
Standardisierung der anschließenden vertikalen Fördereinrichtung 15. Hierbei handelt
es sich um ein ummanteltes Becherwerk mit einer einfachen Tragstruktur, welches ebenfalls
ebenerdig aufgestellt ist und zur Aufnahme von horizontalen Lasten vorzugsweise mit
der Kesselstruktur verbunden ist. Aus alledem ergibt sich, daß nur die Länge der horizontalen
Fördereinrichtung 14 jeweils an unterschiedliche Situationen, d.h. Abstand von der
Kohlehalde zum Kessel, anzupassen ist.
[0017] Der Dampferzeuger 1 arbeitet mit atmosphärischer Wirbelschichtfeuerung. Dabei kann
grob gebrochene Kohle mit einer Stückgröße von ca. 6 mm verbrannt werden. Der Vorteil
ist darin zu sehen, daß außer dem Kohlebrecher 20 keine zusätzliche Kohlemühle benötigt
wird. Der Dampferzeuger wird in einem Stahlrahmen gehalten; auf eine Außenverkleidung
und eine Überdachung kann verzichtet werden.
[0018] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist dem Dampferzeuger ein Tank 24 für flüssigen Brennstoff
unmittelbar vorgelagert. Dieser Flüssigbrennstoff wird zum Anfahren des Dampferzeugers
und zum Stützfeuer benötigt. Der Standort dieses Tankes ist hinsichtlich kurzer Förderwege
gewählt. Der Tank selbst ist in einem betonierten Auffangbecken untergebracht. Die
Pumpen 25 für den Anfahrbrennstoff befinden sich unmittelbar neben dem Tank 24 auf
Sockeln, die aus einer Beton-Fundamentplatte herausragen. Dabei ist diese Fundamentplatte
als Auffangbecken für den Pumpenbereich ausgebildet.
[0019] Der Tank kann von der Straße 36 aus mittels Tanklastwagen beladen werden. Als günstige
Lösung hat sich herausgestellt, die Pumpen 25 für den Anfahrbrennstoff sowohl zur
Speisung der Brenner als auch zum Aufladen des Tankes zu benutzen. Wie dies realisiert
werden kann, zeigt Fig. 7. Zum Auffüllen des Tankes saugt die Pumpe 25 über ein entsprechend
eingestelltes Dreiwegeorgan 47 Brennstoff aus dem Tankwagen und fördert es über ein
weiteres entsprechend eingestelltes Dreiwegeorgan 46 via Fülleitung 48 in das Behältnis.
Zum Anfahren des Dampferzeugers und bei Stützfeuer fördert die Pumpe 25 über die wiederum
entsprechend eingestellten Dreiwegeorgane 47 und 46 den Brennstoff aus dem Tank 24
zu den Brennem 45 des Kessels 1.
[0020] Da der Dampferzeuger 1 mit atmosphärischer Wirbelschichtfeuerung arbeitet, ist eine
Entschwefelung der Rauchgase nicht erforderlich. Demzufolge schließt sich an den Kessel
unmittelbar die Rauchgasreinigung 16 an, die im wesentlichen aus einem elektrostatischen
Abscheider oder einem Gewebefilter besteht. Die gereinigten Abgase werden über den
Kamin 17 an die Atmosphäre abgegeben. Aus Fig. 1 ist erkennbar, daß der Dampferzeuger
1, die Rauchgasreinigung 16 und der Kamin 17 in der Längsachse des Kessels in einer
sogenannten Rauchgasachse 18 angeordnet sind.
[0021] Parallel zu dieser Rauchgasachse 18 verläuft nunmehr die Maschinenachse 33. In dieser
Achse ist die Turbogruppe 2,3 und der Kondensator 4 sowie die Transformatoren 7 und
vorzugsweise die Freiluft-Schaltanlage 34 angeordnet. Man erkennt hier die Abweichung
zu üblichen Anlagen, bei denen sich die Turbogruppe in der Regel an der Stirnseite
des Dampferzeugers 1 befindet.
[0022] Im Modul 200 weiter ersichtlich ist das Straßensystem 36, welches die Anlage erschließt,
eine Werkstatt 31 und ein Schaltanlagengebäude 32, sowie die Kühlturmanlage 35, das
dahin führende Zusatzwasser 19 und die Wasseraufbereitung 30. Um die Rohrleitungen
kurz zu halten, wird eine größtmögliche Nähe der Kühlturmanlage zum Kondensator 4
angestrebt. Für diese Rohrleitungen ist eine überirdische Anordnung gewählt, um die
Bauarbeiten anläßlich der Anlagenerstellung nicht zu beeinträchtigen. Die Ausrichtung
der aneinandergereihten Kühlzellen geschieht sowohl in Funktion der vorherrschenden
Windrichtung als auch der Distanz zur Turbine und zum Kessel; hierbei gilt es, die
Ventilation der Kühltürme nicht zu beeinträchtigen.
[0023] Die Zusatzwasserentnahme geschieht ohne die bisher üblichen umfangreichen Einlaufwerke.
Wie in Fig. 6 dargestellt, wird das Zusatzwasser in einfachster Weise über eine Schmutzwasserpumpe
22 gefördert. Diese Pumpe ist im vorliegenden Beispiel in einer im Gewässer 20 versenkten
Betonröhre 21 angeordnet Die Betonröhre besteht vorzugsweise aus einzelnen aufeinandergestapelten
Betonringen, von denen mindest einer mit Einlaßöffnungen 44 versehen ist. Die Röhre
21 und die Pumpe 22 stehen auf einer dünnen im Flußboden eingelassenen Betonplatte.
Begehbar ist die Wasserentnahme über einen Laufsteg 37. Die Wasserrohre 19 verlaufen
in Bodennähe und stützen sich auf Schwellen 38 ab.
[0024] Soweit wie möglich ist mechanisches und elektrisches Zubehör vorgefertigt und vormontiert
und wird in Transportcontainern in die Anlage verbracht. Die Container werden bei
der Montage mittels Kran auf einfache Betonschwellen gestellt. Damit können sowohl
das Anpassungsengineering als auch die Montagezeit reduziert werden. Dies gilt auch
für das gesamte Schmier- und Steuerölsystem mitsamt Öltank und Pumpen, welche vormontiert
angeliefert und unmittelbar neben der Turbogruppe in einem Beton-Auffangbecken untergebracht
werden.
[0025] Fig. 2 zeigt bei gleicher Windrichtung und gleichem Flußlauf wie in Fig. 1 eine Dreifachanordnung
von Modulen 200. Der einzige Unterschied zur Anlage gemäß Fig. 1 ist in den durchgehenden
Straßenzügen 36 zu sehen. Erkennbar ist somit, daß eine Anlage zu einem beliebigen
Zeitpunkt ausbaubar ist ohne Beeinträchtigung des Betriebes der bereits bestehenden
Module. Ist bereits vor der Erstellung einer Kraftwerksanlage klar, daß sie aus mehreren
Modulen bestehen wird, so wird man selbstverständlich Überlegungen hinsichtlich einer
gemeinsamen Kohlehalde und einer gemeinsamen Kühlwasserentnahme anstellen.
[0026] In Fig. 3 sind jene Elemente gezeigt, die gemäß Erfindung von einem Portalkran 8
überstrichen werden. Am rechten Bildrand ist die Rauchgasachse 18 mit den Elementen
Pumpen 25 für Anfahrbrennstoff, Kohlesilos 13, Dampferzeuger 1 und Rauchgasreinigung
16 dargestellt. Die Tatsache, daß die Anlage ohne Gebäude auskommt und die - später
zu beschreibende - Anordnung der Vorwärmer auf der dem Kessel abgewandten Seite, führt
nunmehr dazu, daß die eigentliche Turbine 2 in unmittelbarer Nähe des Kessels 1 aufgestellt
werden kann, was außerordentlich kurze, in dieser Figur nicht dargestellte Verbindungsleitungen
ermöglicht. Dies gilt insbesondere für die Frischdampfleitung.
[0027] Die Kranschienen 39 des Portalkrans 8 sind beidseitig auf Betonsäulen 40 abgestützt,
wodurch die Durchführung von Dampfleitungen, Wasserleitungen und Kabelkanälen nicht
behindert wird. In ihrer Länge sind sie so bemessen, daß sie den Eigenbedarftransformator
7 und den Speisepumpenblock 26, die beide in der Maschinenachse 33 angeordnet sind,
mitumfassen. Die Kranbreite ist so gewählt, daß der Kran auch die Vorwärmeranlage
5 und das in Containerbauweise ausgeführte Schaltanlagengebäude 32 mitbedienen kann.
Damit ist zum Ausdruck gebracht, daß dieser Kran auch für die Ersterstellung der Anlage
gebraucht wird, wodurch auf mobile Hebeanlagen verzichtet werden kann. Dementsprechend
ist die Tragkraft des Kranes für die schwersten Turbinenteile ausgelegt, die anläßlich
der Montage zu bewegen sind. Dies gilt nicht für den Generator 3, der vorzugsweise
über Gleitschienen in seine Betriebslage gebracht wird.
[0028] Der Vorteil der ebenerdigen Aufstellung aller genannten Elemente und deren Bedienung
mittels Portalkran ist nicht zu unterschätzen. Denn gerade in jenen Marktsegmenten,
die unter anderem aus klimatischen Gründen eine Freiluftaufstellung der Anlage ermöglichen,
sind oftmals mobile Kräne mit genügender Auslegung und Tragkraft nicht verfügbar.
Dies gilt insbesondere bei einem unplanmäßigen Ausfall der Anlage, bei dem sofort
Abhilfe geschaffen werfen soll.
[0029] Was die eigentliche Maschine betrifft, hier bestehend aus einer Dampfturbine mit
einem Hochdruckteil 2A, einem Mitteldruckteil 2B und einem Niederdruckteil 2C sowie
dem Generator 3, so muß der Begriff ebenerdig relativiert werden. In der Tat handelt
es sich um eine quasi-ebenerdige Aufstellung, worunter zu verstehen ist, daß es sich
nicht um eine Konstruktion handelt, bei welcher die Maschine auf einem Fundamenttisch
abgestellt ist, der seinerseits von Stahl- oder Betonsäulen getragen wird. Diese quasi-ebenerdige
Aufstellung der Maschine wird dadurch ermöglicht, daß der Abdampf der Niederdruckturbine
2C axial ausgerichtet ist und daß der Kondensatorhals des auf gleichem Niveau liegenden
Kondensators 4 an den Abdampf angeflanscht ist. Diese Bauweise ermöglicht es, daß
die Maschinenachse 33 lediglich ca. 5.5 m über Boden zu liegen kommt. Damit erübrigt
sich die übliche Betriebsplattform rund um die Maschine sowie allfällige Zwischenböden.
Plattformen mit entsprechenden Treppenaufgängen werden nur dort vorgesehen, wo der
Zugang für Betriebspersonal und für Wartungszwecke absolut erforderlich ist.
[0030] Die Turbogruppe 2, 3 mitsamt dem Kondensator 4 ruht auf einer einfachen monolytischen
Beton-Fundamentplatte, wobei aus dem Fundament herausragende Säulenplatten die Lager
und die Gehäuse abstützen. Die oben erwähnten erforderlichen Plattformen befinden
sich auf ca. 4.5 m Höhe über Boden. Auf ihnen sind die Ölleitungen verlegt.
[0031] Wegen der Freiluftaufstellung sind die Turbinengehäuse mit wetterfesten Umschalungen
mit entsprechenden konzipierten Lüftungsöffnungen ausgerüstet. Diese Umschalungen
stützen sich ebenfalls auf den genannten Plattformen ab.
[0032] Alle Turbinengehäuse sind mit einer horizontalen Trennebene versehen, und zumindest
alle Dampfanzapfungen (110 in Fig. 5) sind an der jeweils unteren Gehäusehälfte angeordnet.
Für die bei Wartungsarbeiten an den Beschaufelungen oder am Rotor erforderliche Abdeckung
der oberen Gehäusehälften müssen diese Leitungen daher nicht entfernt werden. Auch
hat die dadurch bedingte tiefe Leitungsverlegung über dem Boden den Vorteil, daß die
Abstützungen der Rohre einfach ausgeführt werden können und bereits anläßlich der
Erstmontage eine anspruchslose Einrüstung vorgesehen werden kann. Zudem ist der Zugang
bei durchzuführenden Schweißarbeiten, Prüfungen und Isolierungen vereinfacht.
[0033] Die bodennahe Führung der Anzapfdampfleitungen legt es nunmehr nahe, auch die Speisewasservorwärmer
5 entsprechend anzuordnen. Sie werden unmittelbar neben der Turbine liegend angeordnet.
Im Beispielsfall einer 150 MW Anlage besteht die Vorwärmeranlage aus 5 (fünf) Apparaten,
die nebeneinander angeordnet sind. Es versteht sich, daß sie - ohne von der zugrundeliegenden
Grundidee der ebenerdigen Anordnung abzuweichen - teilweise übereinander liegen können,
z.B. 3 Vorwärmer auf Boden und 2 Vorwärmer darüber liegend. Massgebend ist lediglich,
daß sie vom Portalkran bedienbar sind. Die gewählte Anordnung neben der Turbine bewirkt
kurze Anzapfdampfleitungen. Die Tatsache, daß sie nicht auf der Kesselseite, sondern
auf der gegenüberliegenden Seite liegen, hat den Vorteil einer Entflechtung der Anzapfdampfleitungen
und der zum Dampferzeuger führenden Dampfleitungen. Die bodennahe Aufstellung der
Vorwärmer ermöglicht zudem einfache Abstützungen in Form von Betonsockeln, welche
ebenfalls die Speisewasserleitungen und die Anzapfdampfleitungen tragen.
[0034] Alle Vorwärmer 5 weisen im wesentlichen die gleichen Dimensionen auf und sind wasserseitig
für den gleichen Druck ausgelegt. Damit ist bereits angedeutet, daß der Wasser-Dampfkreislauf
so ausgelegt ist, daß er ohne Speisewassertank/Entgaser auskommt. Dieser an sich übliche
große und schwere Apparat ist in der Regel in ca. 15 m Höhe angeordnet und bedarf
entsprechend kostspieliger Abstützungen. Der Wegfall dieses Tankes und der entsprechenden
Leitungsführung führt zu einer erheblichen Reduzierung der Investitionskosten und
der Montagezeit.
[0035] Der Wasser-Dampfkreislauf ist im Wärmeschaltbild der Fig. 5 vereinfacht dargestellt
und nachstehend kurz erläutert. Das Speisewasser tritt mit üblichen Bedingungen (170
bar, ca. 250°C) in den Economiser 101 des Dampferzeugers 1 ein und gelangt von dort
in die Dampftrommel 103. Im Naturumlauf wird das Wasser durch den Verdampfer 102 und
als Sattdampf zurück in die Trommel geführt. Im mehrteiligen (nicht dargestellt) Überhitzer
104 wird es auf seine Endtemperatur von 540°C erhitzt und über die Frischdampfleitung
105 in den Hochdruckteil 2A der Dampfturbine eingeleitet. Darin entspannt der Dampf
unter Abgabe von Leistung auf einen Druck von ca. 40 bar. Über die kalte Zwischenüberhitzerleitung
106 gelangt der Dampf zurück in den Kessel, wird dort im Zwischenüberhitzer erneut
auf ca. 540° aufgeheizt und über die heiße Zwischenüberhitzerleitung 108 in den Mitteldruckteil
2B der Dampfturbine eingeleitet. Nach erneuter Teilentspannung gelangt der Dampf vom
Mitteldruckteil in den Niederdruckteil 2C, in welchem er auf Kondensatordruck entspannt
wird. Im wassergekühlten Kondensator 4 wird der Dampf niedergeschlagen, das Kondensat
sammelt sich im nichtdargestellten Hotwell, von wo aus es mittels der Kondensatpumpe
111 in die Vorwärmeranlage gefördert wird. Soweit sind Anlagen hinlänglich bekannt.
[0036] Zur Vereinfachung der Vorwärmeranlage wurde nunmehr folgendes Konzept gewählt. Die
Speisepumpe 26 ist zweistufig ausgeführt. Wasserseitig ist eine Vorpumpe 27 stromaufwärts
der Vorwärmer 5 und eine Hauptpumpe 28 stromabwärts der Vorwärmer angeordnet. Die
zweistufige Speisepumpe ist mit einen gemeinsamen Antrieb 29 versehen. In den Vorwärmern
wird das Speisewasser auf die Kesseleintrittstemperatur aufgeheizt mittels Anzapfdampf,
welcher über die Anzapfleitungen 110 entsprechenden Stufen der Turbinen 2A-2C entnommen
wird. Die zweistufige Ausführung der Speisepumpe hat den Vorteil, daß alle Vorwärmer
wasserseitig auf den gleich niedrigen Druck ausgelegt werden können und damit kostengünstig
zu fertigen sind. Der Enddruck der Vorpumpe 27 wird gewählt in Funktion des Druckverlustes
innerhalb des Vorwärmerstranges und des zulässigen Eintrittsdruckes der Hauptpumpe
29.
[0037] Als Besonderheit ist im Vorwärmerstrang zwischen Kondensatpumpe 111 und Speisepumpe
27 ein Ausgleichstank 23 für Kaltkondensat vorgesehen. Dieser Tank kann mit einem
dampf- oder inertgasförmigen Druckpolster arbeiten und dient als Vorlage für die Speisepumpe
27. In Funktion tritt dieser Tank insbesondere bei nicht-stationären Betriebszuständen.
[0038] Im Wärmeschaltbild der Fig. 5 ist auch der Generator 3 gezeigt. Dieser Generator
3 ist luftgekühlt, wobei die Kühlerbox 112 direkt an den Generator angeflanscht ist.
Eine Besonderheit ist, daß zum Rückkühlen der in geschlossenem Kreis zirkulierenden
Kühlluft nichtentsalztes Kühlwasser aus dem Hauptkühlkreislauf 51 entnommen wird.
Im Gegensatz zu bisherigen Luft/Wasserkühlern, deren Kühlelemente meist aus Kupfer
resp. Nickel ausgeführt sind, wird deshalb Edelstahl verwendet. Nichtsdestoweniger
wird das Kühlwassersystem kostengünstiger, da wegen der Verwendung von Hauptkühlwasser
zur Generatorkühlung das für sonstige Zwecke benötigte Zwischenkühlsystem, welches
mit aufbereitetem Wasser arbeitet, kleiner und somit billiger dimensioniert werden
kann.
[0039] Dadurch, daß auch die Generatorachse sich auf einer Höhe von ca. 5.5 m über Boden
befindet, ist die Möglichkeit gegeben, die nicht dargestellten Generatorschalter und
Erregerausrüstung unterhalb des Generators anzuordnen. Sie können auf einer einfachen
Betonplatte abgestellt sein. Die Generatorableitungen sind demzufolge an der Unterseite
des Generators angeordnet und verlaufen in Reihe, was zu kürzesten Leitungslängen
führt. Diese Lösung vermeidet aufwendige Tragkonstruktionen, wie sie vom seitlichen
Abgang der Ableitungen oberhalb des Generators her bekannt sind.
[0040] Aus den Fig. 1 und 3 ist die in nächster Nähe des Generators 4 erfolgte Aufstellung
der Transformatoren 7 erkennbar, was zu kurzen Stromschienen 50 führt. Der Eigenbedarftransformator
und die Blocktransformatoren sind durch eine Brandschutzwand voneinander getrennt.
Die Anlage ist so konzipiert, daß mindestens der Eigenbedarftransformator vom Portalkran
aus bedient werden kann.
[0041] Die Schaltanlage 34 kann als gasisolierter Hochspannungsmodul konzipiert werden,
wodurch einerseits der Landbedarf erheblich reduziert wird und andererseits die Schaltanlage
sehr nahe an die Transformatorenanlage errichtet werden kann. Die Schaltanlagen und
der Wartenraum sind ebenfalls als Container ausgeführt. Die Module werden vorgefertigt
mittels Portalkran auf eine ebenerdige Fundamentplatte mit umlaufendem Sockel aufgesetzt.
Der so entstehende Raum dient als Kabelkeller.
[0042] Die Figuren 8 und 9 zeigen das gewählte Prinzip-Layout einerseits bei anderer Windrichtung,
andererseits bei anderem Verlauf des Gewässers. Entsprechend der Vorgabe ist die Kohlehalde
6 bei beiden Anordnungen jeweils windabwärts angeordnet. Anhand dieser Figuren zeigt
sich der große Vorteil des Kohleförderkonzepts. Lediglich die Länge und der Verlauf
des horizontalen Förderers 14 sind an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Die Anlage
in Fig. 9 unterscheidet sich von jener in Fig. 8 durch den anders verlaufenden Fluss
20. Dies führt aufgrund der anders zu konzipierenden Wasserentnahme lediglich zu einer
unterschiedlichen Geometrie des Moduls 200.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- Dampferzeuger
- 2
- Kondensationsdampfturbine
- 2A
- Hochdruckteil
- 2B
- Mitteldruckteil
- 2C
- Niederdruckteil
- 3
- Generator
- 4
- Kondensator
- 5
- Vorwärmeranlage
- 6
- Brennstofflagerplatz
- 7
- Transformatoren
- 8
- Portalkran
- 9
- Hauptwindrichtung
- 10
- Flachbett-Aufnehmer
- 11
- Schrägband
- 12
- Kohlebrecher
- 13
- Kohlesilo
- 14
- horizontale Fördereinrichtung
- 15
- vertikale Fördereinrichtung
- 16
- Rauchgasreinigung
- 17
- Kamin
- 18
- Rauchgasachse
- 19
- Zusatzwasser
- 20
- Gewässer
- 21
- Betonröhre
- 22
- Schmutzwasserpumpe
- 23
- Ausgleichstank Kaltkondensat
- 24
- Tank für flüssigen Brennstoff
- 25
- Pumpe für Anfahrbrennstoff
- 26
- Speisepumpe
- 27
- Vorpumpe
- 28
- Hauptpumpe
- 29
- Speisepumpen-Antrieb
- 30
- Wasseraufbereitung
- 31
- Werkstatt
- 32
- Schaltanlagengebäude
- 33
- Maschinenachse
- 34
- Schaltanlage
- 35
- Kühlturm
- 36
- Erschließungsstraße
- 37
- Laufste
- 38
- Schwelle
- 39
- Kranschiene
- 40
- Betonsäulen
- 41
- Fördergut
- 43
- Horizontal-Förderer
- 44
- Einlaßöffnungen in 21
- 45
- Benner in 1
- 46
- Dreiwegeorgan
- 47
- Dreiwegeorgan
- 48
- Fülleitung
- 49
- Schaufellader
- 50
- Stromschiene
- 51
- Hauptkühlwasser
- 101
- Economizer
- 102
- Verdampfer
- 103
- Dampftrommel
- 104
- Überhitzer
- 105
- Frischdampfleitung
- 106
- kalte ZÜ-leitung
- 107
- Zwischenüberhitzer
- 108
- heiße ZÜ-leitung
- 110
- Anzapfleitung
- 111
- Kondensatpumpe
- 112
- Kühlmodul Generator
- 200
- Modul
1. Dampfkraftwerk, im wesentlichen bestehend aus einem Dampferzeuger (1) einer Turbogruppe
mit Kondensationsdampfturbine (2) und Generator (3), einem wassergekühlten Kondensator
(4) und einer anzapfdampfbeheizten Vorwärmeranlage (5),
dadurch gekennzeichnet,
daß sämtliche Komponenten des Dampfkraftwerkes inklusive des Brennstofflagerplatzes
(6) ebenerdig und in Freiluftaufstellung angeordnet sind, wobei die Turbogruppe (2,3)
mitsamt des Kondensators (4), der Vorwärmeranlage (5) mit zugehörigen Pumpen sowie
die Transformatoren (7) so arrangiert sind, daß sie von einem Portalkran (8) überstreichbar
wären.
2. Dampfkraftwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennstofflagerplatz
(6) eine Kohlehalde ist, die - in den Hauptwindrichtungen (9) gesehen - zumindest
annähernd windabwärts hinter der Turbogruppe (2,3) und dem Dampferzeuger (1) angeordnet
ist.
3. Dampfkraftwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sämtliche Komponenten
des Dampfkraftwerkes inklusive des Brennstofflagerplatzes (6) ein Modul (200) mit
rechteckigen Grundriss bilden, wobei eine beliebige Anzahl von Modulen (200) nebeneinander
angeordnet werden kann.
4. Dampfkraftwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein ebenerdig angebrachter
Flachbett-Aufnehmer (10) zum Transport der ungemahlenen Kohle auf ein Schrägband (11)
zu einem Kohlebrecher (12) vorgesehen ist. (Fig. 4)
5. Dampfkraftwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dampferzeuger (1)
aus zumindest einem Kohlesilo (13) mit Kohle versorgt wird, wobei der mindestens eine
Kohlesilo (13) mit dem Kohlebrecher (12) über eine zumindest annähernd horizontal
verlaufende Fördereinrichtung (14) mit anschließender vertikaler Fördereinrichtung
(15) verbunden ist. (Fig. 4)
6. Dampfkraftwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dampferzeuger (1),
die Rauchgasreinigung (16) und der Kamin (17) in Reihe in einer gemeinsamen Rauchgasachse
(18) angeordnet sind und dabei die Turbogruppe (2,3) in unmittelbarer Nähe hierzu
angeordnet und parallel dazu ausgerichtet ist. (Fig. 3)
7. Dampfkraftwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Niederdruck-Dampfturbine
(2C) der Turbogruppe einen axialen Austritt aufweist und der Dampfkondensator (4)
sich in der axialen Verlängerung der Dampfturbine befindet, wobei sich die Lager und
Gehäuse direkt auf Betonsockeln abstützen, welche auf einem ebenerdigen Fundament
angeordnet sind.
8. Dampfkraftwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle Vorwärmer (5) wasserseitig
für den gleichen Druck ausgelegt sind, im wesentlichen die gleichen Dimensionen aufweisen
und neben der Turbogruppe (2,3) liegend angeordnet sind. (Fig. 3)
9. Dampfkraftwerk nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß stromaufwärts der Vorwärmeranlage
(5) ein mit Kaltkondensat beladener Ausgleichstank (23) vorgesehen ist. (Fig. 5)
10. Dampfkraftwerk nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Speisepumpe (26) zweistufig
ausgeführt ist, wobei wasserseitig eine Vorpumpe (27) stromaufwärts der Vorwärmer
(6) und eine Hauptpumpe (28) stromabwärts der Vorwärmer angeordnet sind. (Fig. 5)
11. Dampfkraftwerk nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die zweistufige Speisepumpe
einen gemeinsamen Antrieb (29) aufweist. (Fig. 5)
12. Dampfkraftwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Generator (3) luftgekühlt
ist und daß zum Rückkühlen der in geschlossenem Kreis zirkulierenden Kühlluft nichtentsalztes
Hauptkühlwasser (51) aus dem Kondensatorkühlkreislauf entnommen wird.
13. Dampfkraftwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzwasser (19)
über mindestens eine, in einer mit Einlaßöffnungen (44) versehenen und in einem Gewässer
(20) versenkten Betonröhre (21) angeordneten Schmutzwasserpumpe (22) gefördert wird.
(Fig. 6)
14. Dampfkraftwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Anfahren des Dampferzeugers
und zum Stützfeuer flüssiger Brennstoff verwendet wird, welcher in einem unmittelbar
neben dem Dampferzeuger (1) angeordneten Tank (24) gelagert ist, wobei die Pumpen
(25) für den Anfahrbrennstoff sowohl zur Speisung der Brenner als auch zum Befüllen
des Tankes benutzt werden. (Fig. 7)