[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Arbeitsverfahren zum Einfädeln von
Rohren oder Stangen in ein Ziehaggregat mit umlaufenden Kettenpaaren, die das Werkstück
mittels Klemmbacken am äußeren Umfang greifen und kontinuierlich durch einen dem Ziehaggregat
zugeordneten, in einem Ziehringhalter angeordneten Ziehring ziehen sowie mit einer
aus der Ziehachse entfernbaren Greifvorrichtung zum Erfassen der am Rohr- oder Stangenanfang
ausgebildeten Ziehangel und Führen des Rohranfanges in die Ziehvorrichtung.
[0002] Bei kontinuierlich durchlaufenden Ziehmaschinen unterscheidet man in der Hauptsache
zwei Bauweisen, und zwar jene mit zwei intermittierend in Längsrichtung arbeitenden
gegenläufigen Ziehschlitten oder eine andere mit zwei umlaufenden, klemmbackentragenden
Ketten, die auch unter dem Namen Raupenkettenziehmaschinen bekannt sind. Bei der Raupenkettenziehmaschine
wird die Ziehkraft durch die Kraft der Klemmbacken auf das Rohr übertragen.
[0003] Anders als bei der Maschine mit intermittierenden Schlitten muß der Rohranfang bei
der Raupenkettenziehmaschine soweit in diese hineinragen, daß sämtliche Klemmbacken
im Eingriff sind, damit die gesamte Ziehkraft aufgebracht werden kann. Dazu ist es
erforderlich, das erste Stück des Rohres in einer separaten Vorbank vorzuziehen, damit
das Rohr soweit durch den Ziehring hindurchgeschoben werden kann, daß der Anfang sich
zwischen allen greifenden Klemmbacken befindet.
[0004] In der EP-A-0288086 wird eine Methode vorgestellt, bei der der Ziehring in Linie
gegen die Ziehrichtung zurückgezogen wird und dadurch das erste Stück des Rohres vorzieht,
während das Rohrende mit seiner Ziehangel in einer Spannvorrichtung festgehalten wird.
Anschließend wird der Ziehring wieder in seine Ausgangsposition zurückbewegt und schiebt
dabei gleichzeitig das Rohr zwischen die Klemmbacken der Ziehketten. Erst dann kann
der eigentliche Ziehvorgang beginnen.
[0005] In der DE-PS 34 05 641 wird ein Verfahren zum absatzweisen Vorziehen des Rohranfanges
beschrieben. Dieses Verfahren ist dann notwendig, wenn mehrere Zieheinheiten in Linie
hintereinander angeordnet werden. Bestünden diese Zieheinheiten aus Raupenkettenziehmaschinen,
müßte jeder Rohrabschnitt mindestens so lang sein, wie es der Klemmlänge der einzelnen
Ziehmaschinen entspricht. Die gesamte vorzuziehende Lange wäre dann nur noch schwer
zu handhaben. Beide Methoden haben darüber hinaus den Nachteil, daß separate Vorrichtungen
erforderlich sind oder das Vorziehen in Linie mit den Ziehmaschinen die Nebenzeiten
der Maschinen verlängert.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ausgehend von den beschriebenen Problemen
und Nachteilen des Standes der Technik, eine Vorrichtung und ein Arbeitsverfahren
zur Anwendung bei Raupenkettenziehmaschinen, die sowohl als Einzeleinheit als auch
bei mehreren in Linie hintereinander ziehenden Maschinen arbeiten, zu finden, bei
der bzw. dem das Vorziehen des Rohranfanges ganz entfallen kann.
[0007] Zur Lösung der Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Greifvorrichtung
zum Erfassen der Ziehangel als auf die Ziehangel aufschiebbare Klemmhülse ausgebildet
ist, die in ihrem Inneren mehrere an den Umfang der Ziehangel anlegbare, in Ziehrichtung
selbstklemmende Spannelemente aufnimmt und die in den zwischen zwei benachbarten Klemmbacken
jeder Kette gebildeten Zwischenraum, die Klemmbacken hintergreifend, einlegbar ist.
Mit dieser Lösung wird eine Vorrichtung vorgeschlagen, bei der die Ziehketten selbst
das Einziehen des Rohres übernehmen. Die vorgeschlagene Lösung nutzt die bei Raupenkettenziehmaschinen
der beschriebenen Art gegebenen Zwischenräume zwischen den einzelnen, auf den Ziehketten
des Ziehaggregates angeordneten Klemmbacken, um dort die Klemmhülse zu positionieren,
und zwar so, daß sie ein Klemmbackenpaar hintergreifen. Beim Betrieb des Ziehaggregates
und dem Umlaufen der Klemmbacken wird die Klemmhülse zwangsläufig mitgenommen, weil
sie an den in Ziehrichtung voreilenden Stirnseiten der Klemmbacken anliegt. Da die
Klemmhülse ihrerseits selbstklemmend die Ziehangel des Rohres ergreift, wird dieses
Rohr mitgenommen und in die klemmbacken des Ziehaggregates geführt, und zwar so lange,
bis die Klemmhülse das Ziehaggregat auslaufseitig verlassen hat und die Klemmbacken
selbst den Transport und das Aufbringen der Ziehkraft übernommen haben.
[0008] Zum Aufschieben der Klemmhülse auf die Ziehangel ist erfindungsgemäß vorgesehen,
daß der Ziehringhalter mit dem Ziehring sowie dem darin eingefädelten Rohranfang auf
einer Führungsbahn entgegen der Ziehrichtung in eine Position verfahrbar sind, in
der genug Raum zum Aufschieben der Klemmhülse vorhanden ist. Ein Ziehen des Rohres,
wie beim Stand der Technik erfolgt bei dem dabei nicht.
[0009] In einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die auf die vorbereitete
Ziehangel aufgeschobene Klemmhülse durch Verfahren des Ziehringhalters in Ziehrichtung
in den Zwischenraum zwischen zwei benachbarte Klemmbacken transportierbar ist. Der
Verfahrweg des Ziehringhalters auf der Führungsbahn wird also dazu benutzt, die auf
die Ziehangel aufgeschobene Klemmhülse in den Bereich der Ziehketten zu transportieren,
die so eingestellt werden, daß die Klemmhülse von einem Klemmbackenpaar des Ziehaggregates
mitgenommen wird.
[0010] Zum Verfahren des Ziehringhalters mit dem Ziehring ist vorzugsweise eine Kolben-Zylindereinheit
vorgesehen.
[0011] Sobald die Klemmhülse mit dem in ihr festgeklemmten Rohr die Ausgangsseite des Ziehaggregates
erreicht hat, wird diese von der Ziehangel entfernt. Das kann von Hand geschehen,
nachdem die Ziehmaschine angehalten wurde; im mechanisierten Betrieb kann der Mitnehmer
auch durch eine entsprechende Vorrichtung bei laufendem Ziehaggregat entfernt werden.
Dazu kann, wie ein weiterer Vorschlag der Erfindung vorsieht, die Ziehangel mit der
Klemmhülse auf der Auslaufseite des Ziehaggregates abgetrennt werden oder die Klemmhülse
wird so gestaltet, daß seine Klemmwirkung gelöst werden kann. Die Klemmhülse wird
im Anschluß daran wieder zur Einlaufseite des Ziehaggregates zurücktransportiert und
gelangt zu einem neuen Einsatz.
[0012] In einer besonders günstigen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die
Klemmhülse an dem - in Ziehrichtung gesehen - hinteren Ende einer Mitnehmerstange
ausgebildet ist, die mit mehreren an die Zwischenräume zwischen benachbarten Klemmbacken
jeder Kette angepaßten, die Klemmbacken hintergreifenden Durchmessererweiterungen
versehen ist, wobei die Klemmhülse bei rückwärtslaufendem Ziehaggregat von der Auslaufseite
her in das Ziehaggregat einführbar und die Klemmhülse auf der Einlaufseite des Ziehaggregates
über die Ziehangel stülpbar ist Die Losung mit einer Mitnehmerstange hat den Vorteil,
daß Ziehringhalter und Ziehring stationär angeordnet sein können, das Einlegen und
Entfernen der Mitnehmerstange läßt sich mechanisieren und die Ziehangel am Rohr braucht
nur so lang zu sein, daß sie ausreichend weit aus dem Ziehring herausragt.
[0013] Ein Arbeitsverfahren zum Einfädeln von Rohren und Stangen mit einer Greifvorrichtung
nach den Ansprüchen 1 bis 6 ist im Patentanspruch 8 beansprucht. Dieses Arbeitsverfahren
kann, wie in Anspruch 9 beansprucht, auch bei mehreren hintereinander angeordneten
Ziehaggregaten ausgeführt werden, wobei dann nach dem Austreten des Rohres aus dem
ersten Ziehaggregat und dem Entfernen der Klemmhülse das Rohr mit der Ziehangel in
den Ziehring des nachfolgenden Ziehaggregates einläuft, wo sich die Arbeitsschritte
a) bis h) des Patentanspruchs 8 wiederholen. In einem solchen Fall müssen allerdings
alle sich im Eingriff befindlichen Ziehmaschinen mit aufeinander abgestimmten Ziehgeschwindigkeiten
geregelt werden. Es ist auch denkbar, die Rohre zwischen den Ziehmaschinen aus der
Geraden auszulenken und einen Bogen zu fahren.
[0014] Ein Arbeitsverfahren unter Verwendung einer Mitnehmerstange gemäß Anspruch 7 ist
durch die Abfolge der Arbeitsschritte gemäß Patentanspruch 10 gekennzeichnet.
[0015] Die erfindungsgemäßen Vorrichtungen und die Arbeitsverfahren werden in Ausführungsbeispielen
anhand der Figuren 1 bis 4 erläutert. Es zeigt:
- Figuren 1a und 1b
- den Einfädelvorgang der Klemmhülse in das Ziehaggregat,
- Figur 2
- die Ziehangel eines Rohres mit der schematisch dargestellten Klemmhülse,
- Figur 3
- die Hintereinanderanordnung zweier Ziehaggregate mit erfindungsgemäßen Einfädelvorrichtungen,
und
- Figuren 4a und 4b
- den Einfädelvorgang der Mitnehmerstange in zwei Arbeitsschritten und
- Fig. 5
- die erfindungsgemäßen Mitnehmerstange in vergrößerter Darstellung
[0016] In den Figuren 1a und 1b ist das Rohr 1 wie üblich mit einer Ziehangel 2 mit einer
für diesen Zweck ausreichenden Länge versehen, In der rechten Zeichnungshälfte ist
die Raupenkettenziehmaschine grob schematisch dargestellt, an der die Erfindung angewendet
wird. Nachdem die Ziehangel 2 durch den Ziehring 3 hindurchgesteckt wurde, wie dies
in Figur 1a dargestellt ist, wird die als Klemmhülse 6 ausgebildete Greifvorrichtung
5 auf das äußere Ende der Ziehangel aufgeschoben. Um den notwendigen Raum dafür zu
schaffen, wird der Ziehringhalter 4 auf einer Führungsbahn 11 gegen die Ziehrichtung
zurückgezogen, z.B. durch einen - nicht dargestellten - Hydraulikzylinder. Nach dem
Aufschieben der Klemmhülse wird der Ziehringhalter 4 wieder in seine Arbeitsposition
zurückbewegt. Gleichzeitig mit dieser Bewegung wird mit dem Ziehring das Rohr 1 soweit
zwischen die Ziehketten 9 geschoben, daß die Klemmhülse sich im Schließbereich der
Klemmbacken 10 befindet.
[0017] Nach dem Ingangsetzen der Ziehketten gelangt die Klemmhülse in die ersten Lücke,
die sich zwischen den einzelnen hintereinander angeordneten Klemmbacken 10 ergeben
(Figur 1b) und wird von einem der Klemmbackenpaare mitgenommen. Gleichzeitig beginnt
auch der Ziehvorgang. Hat der Mitnehmer die gesamte Klemmlänge des Ziehaggregates
durchlaufen, übernehmen die Klemmbacken 10 selbst das Rohr 1 und ziehen es zu Ende
Die Klemmhülse wird unmittelbar hinter dem Ziehaggregat entfernt. Geschieht dies von
Hand, wird das Ziehaggregat angehalten. Im mechanisierten Betrieb kann die Klemmhülse
auch durch eine Vorrichtung bei laufendem Ziehaggregat entfernt werden. Dazu wird
entweder die Ziehangel mit der auf sitzenden Klemmhülse abgeschnitten oder die Klemmhülse
wird so gestaltet, daß ihre Klemmwirkung gelöst werden kann. Anschließend wird die
Klemmhülse wieder zur Einlaufseite des Ziehaggregates transportiert und gelangt zu
einem neuen Einsatz.
[0018] In Figur 2 ist in vergrößerter schematischer Darstellung die Klemmhülse 6 dargestellt,
die auf die Ziehangel 2 aufgeschoben wurde. Erkennbar sind weiterhin der Ziehring
3 und der Ziehringhalter 4, wobei das Rohr 1 bereits durch den Ziehring 3 gesteckt
ist. Erkennbar erfolgt die Klemmung der Ziehangel 2 durch die Klemmhülse 6 mittels
Spannbacken 7 im Inneren der Hülse, die durch Federn 8 gegen die Oberfläche der Ziehangel
gepreßt werden, so daß sich infolge der keilförmigen Abstützung der Spannbacken 7
beim Einleiten der Ziehkraft die Anpreßkraft der Spannbacken 7 an die Ziehangel erhöht
und das Rohr 1 sicher gezogen werden kann.
[0019] Das anhand der Figuren 1a und 1b beschriebene Verfahren läßt sich auch bei mehreren
hintereinander stehenden Ziehmaschinen einsetzen, wie dies in Figur 3 gezeigt ist.
Die Maschinen arbeiten in Linie, im Prinzip wiederholt sich der anhand der Figuren
1a und 1b beschriebene Vorgang wie folgt:
[0020] Nach dem Austreten des Rohres 1 aus dem ersten Ziehaggregat I und dem Entfernen der
Klemmhülse läuft das Rohr 1 mit seiner Angel 2 in den Ziehring 3 des nachfolgenden
Ziehaggregates II ein. Nach dem Anhalten des ersten Ziehaggregates I wird wiederum
eine Klemmhülse 6 auf die Ziehangel 2 aufgeschoben. Anschließend werden Ziehringhalter
4 des nachfolgenden Ziehaggregates II und das Rohr 1 in Ziehrichtung zum Einführen
in die Ziehketten vorgeschoben. Das Vorschieben des Rohres 1 kann mit dem ersten Ziehaggregat
I erfolgen, dessen Ziehketten mit der erforderlichen Geschwindigkeit gesteuert werden.
Der Einziehvorgang wiederholt sich nun an dem nachfolgenden Ziehaggregat II, während
das vorhergehende Ziehaggregat I mit an die Folgemaschine angepaßter, die Länge des
Rohres 1 berücksichtigender Geschwindigkeit zieht. Dieser Vorgang läßt sich sinngemäß
auch auf weitere Ziehaggregate ausdehnen.
[0021] Es bleibt zu erwähnen, daß der Durchmesser der Ziehangel 2 so gewählt wird, daß er
nach Möglichkeit bis zum letzten verketteten Ziehaggregat beibehalten werden kann,
zumindestens jedoch in zwei aufeinanderfolgenden Ziehaggregaten.
[0022] Die weitere Ausgestaltung der Erfindung wird in den Figuren 4a und 4b dargestellt
und beschrieben. An Stelle der bisher beschriebenen Klemmhülse 6 wird eine Mitnehmerstange
12 mit zyklisch ausgebildeten Durchmesservergrößerungen 13 eingesetzt, die sich in
die Lücken zwischen den Klemmbacken 10 der Ziehketten 9 einlegen. Zwischen den Durchmesservergrößerungen
13 befinden sich Bereiche kleinerer Durchmesser, die lose in die Öffnungen zwischen
zwei gegenüberliegenden Klemmbacken 10 hineinpassen. An ihrem - in Ziehrichtung gesehen
- hinteren Ende trägt die Mitnehmerstange 12 die Klemmhülse 14, die ähnlich wie die
bereits beschriebene Klemmhülse 6 über die Ziehangel 2 geschoben werden kann und diese
einspart. Das Spannen erfolgt in einer Position, in der sich die Mitnehmerstange 12
in eine Lücke zwischen den Klemmbacken 10 der Ziehketten 9 einfügt.
[0023] Der Arbeitsablauf ist wie folgt: Die Mitnehmerstange 12 wird von der Auslaufseite
der des Ziehaggregates her in die Ziehketten 9 eingeführt und von der rückwärts laufenden
Ziehkette des Ziehaggregates soweit eingezogen, daß die Mitnehmerstange 12, aus der
Einlaufseite herausragend, sich über die Ziehangel 2 des bereits eingelegten Rohres
1 schiebt. Anschließend werden die Ziehketten des Ziehaggregates reversiert und ziehen
den Rohranfang mit der Klemmhülse 14 in die Klemmbacken 10 ein. Nachdem die Mitnehmerstange
12 die Ziehketten 9 verlassen hat, wird sie von der Ziehangel 2 abgenommen und in
Bereitstellung gelegt.
[0024] Die Figur 5 zeigt die Mitnehmerstange 12 nochmals in vergrößerter Darstellung.
[0025] Die vorgeschlagene Verfahrensweise hat den Vorteil, daß sich das Einlegen und Entfernen
der Mitnehmerstange 12 mechanisieren läßt und die Ziehangel nur so lang zu sein braucht,
daß sie ausreichend weit aus dem Ziehring 3 herausragt. Beim Betrieb mit mehreren
hintereinander laufenden Ziehmaschinen wiederholt sich der Vorgang in ähnlicher Weise
wie bereits vorstehend beschrieben wurde.
[0026] Die Vorgänge können weiterhin vereinfacht werden, beispielsweise kann der Rohranfang
im Hohlzug durch den jeweiligen Ziehring hindurchgestoßen werden, um das Angeln zu
sparen.
[0027] Werden mehrere Ziehmaschinen hintereinander gestellt, sind grundsätzlich zwei unterschiedliche
Verfahrensweisen möglich. In der ersten Variante durchläuft das Rohr alle Ziehmaschinen
in einer Linie, wobei alle im Eingriff befindlichen Ziehmaschinen mit aufeinander
abgestimmten Ziehgeschwindigkeiten geregelt werden müssen. In einer zweiten Variante
ist es denkbar, die Rohre zwischen den Ziehmaschinen aus der Geraden auszulenken und
in einem Bogen zu fahren.
1. Vorrichtung zum Einfädeln von Rohren oder Stangen in ein Ziehaggregat mit umlaufenden
Kettenpaaren, die das Werkstück mittels Klemmbacken am äußeren Umfang greifen und
kontinuierlich durch einen dem Ziehaggregat zugeordneten, in einem Ziehringhalter
angeordneten Ziehring ziehen, sowie mit einer aus der Ziehachse entfernbaren Greifvorrichtung
zum Erfassen der am Rohr- oder Stangenanfang ausgebildeten Ziehangel und Führen des
Rohranfanges in die Ziehvorrichtung
dadurch gekennzeichnet,
daß die Greifvorrichtung (5) als auf die Ziehangel (2) aufschiebbare Klemmhülse (6)
ausgebildet ist, die in ihrem Inneren mehre an den Umfang der Ziehangel anlegbare,
in Ziehrichtung selbstklemmende Spannelemente (7) aufnimmt und die in den zwischen
zwei benachbarten Klemmbacken (10) jeder Kette (9) gebildeten Zwischenraum, die Klemmbacken
(10) hintergreifend, einlegbar ist.
2. Vorrichtung zum Einfädeln von Rohren oder Stangen nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ziehringhalter (4) mit dem Ziehring (3) sowie dem darin eingefädelten Rohranfang
auf einer Führungsbahn (11) entgegen der Ziehrichtung in eine Position verfahrbar
sind, in der die Klemmhülse (6) auf die Ziehangel (2) aufschiebbar ist.
3. Vorrichtung zum Einfädeln von Rohren oder Stangen nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die auf die vorbereitete Ziehangel (2) aufgeschobene Klemmhülse (6) durch Verfahren
des Ziehringhalters (4) in Ziehrichtung in den Zwischenraum zwischen zwei benachbarte
Klemmbacken (10) transportierbar ist.
4. Vorrichtung zum Einfädeln von Rohren oder Stangen nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Verfahren des Ziehringhalters (4) mit Ziehring (3) eine Kolben-Zylindereinheit
vorgesehen ist.
5. Vorrichtung zum Einfädeln von Rohren oder Stangen nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klemmhülse (6) auf der Auslaufseite des Ziehaggregates (I bzw.II) von der
Ziehangel (2) entfernt wird.
6. Vorrichtung zum Einfädeln von Rohren oder Stangen nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ziehangel (2) mit der Klemmhülse (6) auf der Auslaufseite des Ziehaggregates
(I bzw.II) abgetrennt wird.
7. Vorrichtung zum Einfädeln von Rohren oder Stangen nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Klemmhülse (14) an dem - in Ziehrichtung gesehen - hinteren Ende einer Mitnehmerstange
(12) ausgebildet ist, die mit mehreren an die Zwischenräume zwischen benachbarten
Klemmbacken (10) jeder Kette (9) angepaßten, die Klemmbacken (10) hintergreifenden
Durchmessererweiterungen (13) versehen ist, wobei die Klemmhülse (14) bei rückwärts
laufendem Ziehaggregat (I bzw.II) von der Auslaufseite her in das Ziehaggregat (I
bzw.II) einführbar und die Klemmhülse (14) auf der Einlaufseite des Ziehaggregates
(I bzw.II) über die Ziehangel (2) stülpbar ist.
8. Arbeitsverfahren zum Einfädeln von Rohren oder Stangen in ein Ziehaggregat mit umlaufenden
Kettenpaaren, die das Werkstück mittels Klemmbacken am äußeren Umfang greifen und
kontinuierlich durch einen dem Ziehaggregat zugeordneten, in einem Ziehringhalter
angeordneten Ziehring ziehen, sowie mit einer aus der Ziehachse entfernbaren Greifvorrichtung
zum Erfassen der am Rohr- oder Stangenanfang ausgebildeten Ziehangel und Führen des
Rohranfanges in die Ziehvorrichtung mit einer Greifvorrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 6,
gekennzeichnet durch die Abfolge folgender Schritte:
a. das zu ziehende Rohr wird mit einer Ziehangel versehen,
b. der Ziehringhalter wird mit dem Ziehring auf einer Führungsbahn gegen die Ziehrichtung
zurückgefahren,
c. die Ziehangel wird durch den Ziehring hindurchgesteckt,
d. auf das Ende der Ziehangel wird die Klemmhülse aufgesteckt,
e. Ziehringhalter mit Ziehring, Ziehangel und aufgeschobener Klemmhülse werden in
Ziehrichtung verfahren, bis die Klemmhülse ihre Position im Zwischenraum zwischen
zwei Klemmbacken erreicht hat,
f. nach Anfahren des Ziehaggregates wird die auf der Ziehangel klemmende Klemmhülse
von einem der Klemmbackenpaare mitgenommen,
g. nach dem Durchlauf der Klemmhülse durch das Ziehaggregat übernehmen die Klemmbacken
das Rohr und die Ziehkraft,
h. die Klemmhülse wird auf der Auslaufseite des Ziehaggregates entfernt und zur Einlaufseite
zurückgeführt.
9. Arbeitsverfahren zum Einfädeln von Rohren oder Stangen nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verfahren bei mehreren hintereinander angeordneten Ziehaggregaten ausgeführt
wird, wobei nach dem Austreten des Rohres aus dem ersten Ziehaggregat und dem Entfernen
der Klemmhülse das Rohr mit der Ziehangel in den Ziehring des nachfolgenden Ziehaggregates
einläuft und sich die Arbeitsschritte des Patentanspruchs 8 wiederholen.
10. Arbeitsverfahren zum Einfädeln von Rohren oder Stangen in ein Ziehaggregat mit umlaufenden
Kettenpaaren, die das Werkstück mittels Klemmbacken am äußeren Umfang greifen und
kontinuierlich durch einen dem Ziehaggregat zugeordneten, in einem Ziehringhalter
angeordneten Ziehring ziehen, sowie mit einer aus der Ziehachse entfernbaren Greifvorrichtung
zum Erfassen der am Rohr- oder Stangenanfang ausgebildeten Ziehangel und Führen des
Rohranfanges in die Ziehvorrichtung nach Anspruch 1 mit einer Greifvorrichtung nach
Anspruch 7,
gekennzeichnet durch die Abfolge folgender Schritte:
a. die Mitnehmerstange wird von der Auslaufseite her in das Ziehaggregat eingeführt,
b. die Ketten des Ziehaggregates werden rückwärts angetrieben, bis die Mitnehmerstange
soweit eingezogen ist, daß die Klemmhülse aus der Einlaufseite austritt,
c. die Klemmhülse wird mit den Ketten des Ziehaggregates über die Ziehangel des zuvor
in den Ziehring eingelegten Rohres geschoben,
d. das Ziehaggregat wird vorwärts angetrieben und zieht mit der Mitnehmerstange den
Rohranfang in die Klemmbacken ein,
e. nachdem die Mitnehmerstange das Ziehaggregat durchlaufen hat wird sie von der Ziehangel
abgenommen und in Bereitstellung gelegt.