[0001] Das Verseilen von Kabeln mit wechselnder Schlagrichtung kann wesentlich rationeller
erfolgen als in konventioneller Weise mit gleichbleibender Schlagrichtung. Die Wechselschlag-Verseilmaschine
selbst ist einfacher, kleiner und erreicht daher größere Arbeitsgeschwindigkeiten.
Der Produktionsablauf kann kontinuierlich erfolgen, so daß die Verseilung z.B. mit
dem nächsten Arbeitsgang, der Ummantelung des Leiters kombiniert werden kann.
[0002] Diese sogenannte SZ-Verseilung ist für Verseilelementerunden Querschnitts bekannt.
Die Erfindung löst nun die Aufgabe, auch Verseilelemente mit nicht-rundem Querschnitt,
z.B. sektorförmige elektrische Adern, SZ-förmig zu verseilen durch eine Vorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruches 1.
[0003] In der GB-PS 447 871 ist eine Verseilmaschine beschrieben, welche einen elektrischen
Leiter aus Einzeldrähten verseilt und gleich nach dem Verseilpunkt in aufeinanderfolgenden
formgebenden Führungen zu Sektoren umformt und wendelt. Zu diesem Zweck ist eine konventionelle
Korbverseilmaschine beschrieben, mit gleichförmig rotierendem, die Spulen für die
Verseilelemente tragenden Verseilkorb, welchem nach dem Verseilpunkt ein rotierender
Formkopf nachgeschaltet ist, dessen Formrollen in ihrem Abstand zur Drehachse verstellbar
sind. Der Formkopfarbeitet demgemäß wie ein Richtapparat, um dein verseilten Element
seine sektorförmige Form und durch seine Rotation den gleichmäßigen Wendel zu geben.
[0004] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die sektorförmigen Verseilelemente zum
fertigen Seil, mit wechselnder Schlagrichtung, verseilt. Die formschlüssigen Führungen
für jedes Element befinden sich vor dem Verseilpunkt und dienen dem Einleiten der
Verseilkräfte und passen sich, zur schonenden Behandlung derbereits kunststoffisolierten
sektorförmigen Verseilelementen, an deren je nach Verseildrehrichtung wechselnde Biegelinie
an,
[0005] Beim SZ-Verseilen nicht-runder Verseilelemente muß eine "Rückdrehung" der Elemente
verhindert werden. Das bedeutet, daß, speziell bei größeren Dimensionen der einzelnen
Verseilelemente, erhebliche Drehmomentebezogen auf die Drehachse der Einzelelemente
auf diese aufgebracht werdenmüssen, und zwar im hin- und herrotierenden Verseilkopf,
aber auch - als Reaktionsmoment - in der festen Einlaufführung vor dem Drallspeicher.
Dazu sind formschlüssige, an die Profile der Verseilelemente angepaßte Rollenführungen
(2, 3) vorteilhaft. Um damit aber größere Drehmomente aufzubringen, ohne die Kunststoffisolationen
der elektrischen Adern (Verseilelemente) zu beschädigen, sind mehrere Führungen hintereinander
erforderlich, die sich erfindungsgemäß so an die im Verseilkopf auftretende Verformung,
bestehend aus Biegung und Verdrehung der Verseilelemente, anpassen, daß alle hintereinander
liegenden Rollenführungen etwa zu gleiche Teilen die gesamten erforderlichen Kräfte
gleichmäßig aufbringen.
[0006] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß nur
ein, etwa in der Mitte des Verseilkopfes liegender, Führungsrollensatz in seinem Rotor
antriebsmäßig starr mit dem Antriebsmotor verbunden ist, während die weiteren Führungsrollensätze
in Rotoren, deren Drehzentrum die Verseilachse ist, gelagert sind, und Anschläge die
Freiwinkel, usw. (gegenüber dem mittleren Führungsrollensatz) nach beiden Drehrichtungen
hin begrenzen.
[0007] Eineweitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß der, dem Verseilpunkt nächstliegende Führungsrollensatz torsionsmäßig starr in
seinem zentralen Rotor gelagert ist und daß die weiteren Führungsrollensätze in Rotoren
gelagert sind, deren Drehachse sich jeweils in der Längsachse der Verseilelemente
befindet und deren Freiwinkel (gegenüber dem mittleren Führungsrollensatz) in beiden
Drehrichtungen durch Anschläge begrenzt sind.
[0008] Bei der Erfindung kann auch vorgesehen sein, daß der "Flugkreis" der Führungsrollensätze
größer ist als der Durchmesser der Führungen im Drallspeicher.
[0009] Weiters kann die Erfindung dadurch gekennzeichnet sein, daß die Führungsrollensätze
sich in Rotoren befinden, deren Drehachse in der Verseilelement-Achse liegt und die
zueinander die Freiwinkel haben, und diese Rotoren wieder in Rotoren gelagert sind,
die um die zentrale Verseilachse die Freiwinkel zueinander haben und insbesondere
dadurch, daß die hintereinander liegenden Führungsrollensätze einen Radius für die
Verseilelemente bilden und somit unterschiedliche Entfernungen zur zentralen Achse
haben.
[0010] Die Erfindung kann auch dadurch gekennzeichnet sein, die nichtrotierende Einlaufführung
in die Speicherstrecke ebenfalls Rollensätze aufweist, die in Rotoren zueinander verdrehbar
gelagert sind, jedoch als Unterschied zum Verseilkopf das Gehäuse ohne Antrieb als
feststehendes Bauteil ausgeführt ist.
[0011] Schließlich kann die Erfindung noch so ausgeführt sein, daß in Durchlaufrichtung,
nach dem Verseilnippel oder anstelle diesem, sich eine "Torsionssperre" in Form von
Anpreßraupen, Anpreßrollen oder eines, vom Seil umschlungenen Rades befindet.
[0012] In Fig. 5 ist die Lage eines sektorförmigen Verseilelementes in der "Draufsicht"
auf den Verseilkopf dargestellt, wobei in den Schnittebenen "C", "D" und "E" die Positionen
der Führungsrollen (2, 3), also die Kraftangriffspunkte anzunehmen sind. In Fig. 2
ist am Beispiel einer Kabelverseilung aus 4-sektorförmigen Leiterelementen (siehe
Fig. 6) ein erfindungsgemäßer Verseilkopf im Aufriß zu Fig, 5 dargestellt.
[0013] Für eine optimal schonende Kraftverteilung im Verseilkopf ist eine Anpassung der
krafteinleitenden Führungsrollen (2, 3), sowohl an die Biegelinie mit Radius R1, als
auch an die Verdrehung der Verseilelemente erforderlich.
[0014] Für die Anpassung an die Verdrehung sind die Führungsrollen (2, 3) in Rotoren (4)
um die Achse der Verseilelemente gelagert, wobei Anschläge (10, 11) die entsprechenden
Verdrehwinkel γ
1, γ
2, usw. begrenzen.
[0015] Für die Anpassung an die Biegelinie der Verseilelernente sind die Führungsrollen
(2, 3) zusätzlich in Rotoren (5) gelagert, deren Drehachse in der Verseilachse liegt.
Die zulässigen Drehwinkel α
1, α
2 usw. ausgehend vom Mittelrotor (6) sind durch Anschläge (12, 13) begrenzt.
[0016] Weiterhin ist eine Anpassung der Führungsrollen (2, 3) an einen entsprechenden Radius
R vorteilhaft, dadurch kann der Flugkreisdurchmesser D im Verseilkopf groß im Verhältnis
zu jenem im Drallspeicher d sein, so daß die Umfangskräfte an den Verseiladern klein
werden.
[0017] Die Anschläge 10, 11, 12 und 13 sind natürlich jeweils für beide Richtungen vorgesehen.
[0018] Je nach vorgesehenem Arbeitsbereich in bezug auf Querschnittsform, -größe, Anzahl
und Material der Verseilelemente kann es genügen, auch nur einen Teil der genannten
Maßnahmen anzuwenden. In Fig, 2 ist z.B. einVerseilkopfdargestellt, der alle drei
Kriterien enthält, während jener in Fig. 4 sich an die Verdrehung der Verseilelemente
mit Rotoren (4) anpaßt,
[0019] In Fig. 1 ist die ganze Anordnung einer solchen Verseileinrichtung dargestellt. Die
Verseilelemente (1) werden von rechts - von entsprechenden Trommelabläufen - zugeführt,
laufen durch eine nicht-rotierende Einlaufführung (15) - durch den Verseilkopf (6)
zum Verseilnippel (9) (Verseilpunkt) und durch eine
"Torsionssperre" (14) z.B. in Form von profilierten Anpreßrollen an den Verseilverband.
Danach erfolgt - im gleichen Arbeitsgang die Ummantelung des Seiles und dessen Aufwicklung
(nicht dargestellt),
[0020] In Fig. 1 ist zu erkennen, daß die Verseilelemente ab dem Durchlaufen der Einlaufführungsrollen
zum Drallspeicher, verdrillt werden, so daß die Einlaufführungsrollen die Reaktionskräfte
aus der Vorverseilung durch den Verseilkopf aufnehmen müssen. Es ist daher vorteilhaft,
sie in gleicher Weise wie den beschriebenen Verseilkopf, nur eben ohne dem hin und
herdrehenden Antrieb (8), auszuführen. In der Drallspeicherstrecke selbst sind in
Fig. 1 drehbar gelagerte Stützrollenvorrichtungen (16) dargestellt.
1. Vorrichtung zur Herstellung einer Kabelverseilung mit wechselnder Schlagrichtung aus
Einzelelementen (1) nicht-runden Querschnitts mit einergestreckten Drallspeicherstrecke
und einem bin- und herrotierenden Verseilkopf, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen
Führungsrollensätze mindestens im Verseilkopf eine begrenzte Winkelabweichung (Freiwinkel)
in beiden Drehrichtungen zueinander zulassen und zwar uni die gemeinsame zentrale
Achse aller Verseilelemente und / oder um die Achse jedes einzelnen Verseilelementes.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nur ein, etwa in der Mitte
des Verseilkopfes liegender, Führungsrollensatz (2, 3) in seinem Rotor (6) antriebsmäßig
starrmit dem Antriebsmotor (8) verbundenist, während die weiteren Führungsrollensätze
(2', 3') in Rotoren (8), deren Drehzentrum die Verseilachse ist, gelagert sind, und
Anschläge (12, 13) die Freiwinkel (α1, α2), usw. (gegenüber dem mittleren Führungsrollensatz) nach beiden Drehrichtungen hin
begrenzen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der, dem Verseilpunkt nächstliegende
Führungsrollensatz (2', 3') torsionsmäßig starr in seinem zentralen Rotor (5 bzw.
6) gelagert ist und daß die weiteren Führungsrollensätze (2, 3) in Rotoren (4) gelagert
sind, deren Drehachse sich jeweils in der Längsachse der Verseilelemente befindet
und deren Freiwinkel (γ2, γ3) (gegenüber dem mittleren Führungsrollensatz) in beiden Drehrichtungen durch Anschläge
(10, 11) begrenzt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der "Flugkreis" (D) der Führungsrollensätze
größer ist als der Durchmesser (d) der Führungen im Drallspeicher.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsrollensätze
(2, 3) sich in Rotoren (4) befinden, deren Drehachse in der Verseilelement-Achse liegt
und die zueinander die Freiwinkel (γ) haben, und diese Rotoren (4) wieder in Rotoren
(5) gelagert sind, die um die zentrale Verseilachse die Freiwinkel (α) zueinander
haben.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die hintereinanderliegenden
Führungsrollensätze (2, 3) einen Radius (R) für die Verseilelemente (1) bilden und
somit unterschiedliche Entfernungen zur zentralen Achse haben.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die nichtrotierende Einlaufführung
(15) in die Speicherstrecke ebenfalls Rollensätze (2, 3) aufweist, die in Rotoren
(4, 5) zueinander verdrehbar gelagert sind, jedoch als Unterschied zum Verseilkopf
das Gehäuse (6) ohne Antrieb als feststehendes Bauteil ausgeführt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Durchlaufrichtung, nach
dem Verseilnippel oder anstelle diesem, sich eine "Torsionssperre" in Form von Anpreßraupen,
Anpreßrollen oder eines, vom Seil umschlungenen Rades befindet.