(19) |
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(11) |
EP 0 873 451 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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28.06.2000 Patentblatt 2000/26 |
(22) |
Anmeldetag: 18.12.1996 |
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(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/CH9600/446 |
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Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 9725/484 (17.07.1997 Gazette 1997/31) |
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(54) |
TEILWEISE ÜBERHÄNGENDE BAUSTRUKTUR IN NATURUNTERGRUND UND VERFAHREN ZUR AUSKLEIDUNG
EINES ÜBERHÄNGENDEN NATURGRUND-WANDABSCHNITTES
PARTLY OVERHANGING BUILDING STRUCTURE UNDER THE NATURAL GROUND AND PROCESS FOR CLADDING
AN OVERHANGING NATURAL GROUND WALL SECTION
STRUCTURE DE CONSTRUCTION PARTIELLEMENT EN SURPLOMB DANS LE SOUS-SOL NATUREL ET PROCEDE
DE REV TEMENT D'UNE SECTION DE PAROI EN SURPLOMB DANS LE SOUS-SOL NATUREL
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT CH DE DK ES FR GB IT LI SE |
(30) |
Priorität: |
08.01.1996 EP 96100148
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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28.10.1998 Patentblatt 1998/44 |
(73) |
Patentinhaber: MBT HOLDING AG |
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8048 Zürich (CH) |
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(72) |
Erfinder: |
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- WOLFSEHER, Roland F.
CH-8038 Zürich (CH)
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(74) |
Vertreter: Spott, Gottfried, Dr. |
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Sendlinger-Tor-Platz 11 80336 München 80336 München (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 143 918 WO-A-87/04756 CH-A- 591 010 DE-A- 4 200 007 FR-A- 2 560 650
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WO-A-85/04214 CH-A- 560 811 DE-A- 3 224 859 FR-A- 2 283 306
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Baustruktur nach dem Oberbegriff von Anspruch
1, ein Verfahren zur Auskleidung eines überhängenden Naturgrund-Wandabschnitts nach
dem Oberbegriff von Anspruch 10 und eine Verwendung des Verfahrens.
[0002] Aus der CH-A-560 811 ist ein Verfahren zum Abdichten von Wandungen von Ingenieurbauwerken
aus Beton bekannt, bei dem man auf den rohen Untergrund des Bauwerks eine 1 bis 30
mm dicke Schicht eines elastischen Bitumen-Elastomer-Klebers aufbringt, eine Kunststoffolie
mit dieser Klebschicht unter Wärmeeinfluss vollflächig verklebt und die Folie dann
mit einer weiteren 1 bis 10 mm dicken Schicht eines elastischen Materials zum Schutz
gegen mechanische Beschädigungen überzieht.
[0003] Aus der DE-A-2 532 664 ist es bekannt, eine Abdichtschicht in Form einer Kunststoffolie
auf einen Untergrund so zu verlegen, dass die Möglichkeit besteht, verbleibende Hohlräume
zwischen Folie und Untergrund bei nachmaligem Aufbringen von Vorsatzbeton dadurch
aufzufüllen, dass die Kunststoffolie in die vormals verbleibenden Ausnehmungen eingepresst
wird.
[0004] Wenn im nachfolgenden von Tunnels gesprochen wird, so ist damit ein bevorzugter,
spezieller Typ einer überhängenden Baustruktur angesprochen; die diesbezüglichen Ausführungen
gelten, verallgemeinert, für die erwähnten, auch beanspruchten "überhängenden Baustrukturen".
[0005] In Fig. 1 ist eine heute üblicherweise eingesetzte Tunnelstruktur anhand eines Querschnittes
durch eine Tunnelröhre dargestellt. Auf die Naturgrund-Oberfläche 1 der ausgebrochenen
Tunnelröhre ist eine erste Schicht 5 aufgebracht. Sie wird entweder mittels einer
Schalung mit Tübbings und nachmaligem Mörtelhinterfüllen oder als Spritzbetonschicht
erstellt.
[0006] Auf dieser Schicht 5 liegt eine Abdichtschicht 7 aus Kunststoff, in Form von verschweissten,
vorgefertigten Folienabschnitten aus Polyethylen oder Weich-PVC. Damit zukünftig aufkommende
Undichtheiten, in einem begrenzten Oberflächenbereich, lokalisiert und eine entsprechende
Nachdichtung vorgenommen werden können, ist die als Folie ausgebildete Abdichtschicht
7 in abgeschottete Zonen unterteilt.
[0007] Es folgt die eigentlich tragende Schicht 9. Sie wird durch Schalen und Hinterfüllen
gebildet und ist, den jeweiligen statischen Erfordernissen entsprechend, mit einer
Stahlbewehrung armiert.
[0008] Auf die so gebildete Tunnelinnenfläche 11 werden technische Installationen 13 montiert
und meistens ein Anstrich appliziert.
[0009] Die anhand der Tunnelstruktur dargestellte, bekannte überhängende Baustruktur gemäss
Fig. 1 weist folgende Nachteile auf:
a) Die Schicht 5, bei Schalen und Hinterfüllen mit grossem Aufwand hergestellt, ist
nach der Fertigung der tragenden Schicht 9 verloren. Dabei muss die Schicht 9 deshalb
die tragende sein, weil der Verbund Schicht 5/folienartige Schicht 7/Schicht 9 aufgrund
der folienartigen Abdichtschicht 7 eine labile Zone aufweist, die praktisch keinerlei
Schubspannungen aufzunehmen vermag. Am fertiggestellten Bauwerk ist die Schicht 5
praktisch unwirksam.
b) Das Anbringen der die Schicht 7 bildenden Abdichtungsfolie ist aufwendig. Die Folie
selbst ist anfällig für Verletzungen, wie beispielsweise beim Verlegen von Stahlbewehrungen
für die Schicht 9.
c) Es ist schwierig, im Scheitelbereich des Bauwerks die tragende Schicht 9 genügend
zu verdichten, um eine gute Betonqualität zu erwirken.
d) Bei industriell gefertigten Tunnels mit Fräsvortrieb und langen Nachschubwagen
für die Fertigung der Innenauskleidung ist das schrittweise Vorarbeiten mit vorgefertigten
Elementen, insbesondere Tübbings, Folienabschnitten, Schalungen, stark nachteilig.
Auch der Materialnachschub, insbesondere von Schalungselementen, aber auch von Folien
für die Verkleidungsherstellung, ist nachteilig und damit ebenfalls kostenaufwendig.
e) Die notwendige Schalung zur Fertigung der tragenden Schicht 9 ist, wie erwähnt,
kostenaufwendig und lässt zudem lokale Ausweitungen und Verengungen der Röhre sowie
die Schalung von Röhren mit geringen Kurvenradien nur mit hohem Aufwand zu.
[0010] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Baustruktur bzw. ein Verfahren eingangs
genannter Art zu schaffen, womit in einem ersten Schritt mindestens ein Teil der erwähnten
Nachteile behoben wird, bei bevorzugten Ausführungsformen alle.
[0011] Zu diesem Zweck zeichnet sich die Baustruktur eingangs genannter Art durch die Merkmale
von Anspruch 1 aus, bevorzugte Ausführungsvarianten nach den Ansprüchen 2 bis 9. Entsprechend
zeichnet sich das Verfahren eingangs genannter Art durch die Merkmale von Anspruch
10 aus, mit bevorzugten Ausführungsvarianten entsprechend den Ansprüchen 11 bis 14.
[0012] Wie erwähnt, handelt es sich bei der erfindungsgemässen Baustruktur bevorzugterweise
und nach Anspruch 9 um eine Tunnelstruktur, und dem Wortlaut von Anspruch 15 folgend
wird das erwähnte Verfahren vorzugsweise für die Auskleidung von Tunnelröhren eingesetzt.
[0013] Dadurch, dass der Schichtverbund zweier aufgebrachter Schichten durch gegenseitig
formschlüssige Verkrallung erstellt wird - mit Blick auf Fig. 1 mithin dadurch, dass
erfindungsgemäss der Uebergang von Schicht 5 zu Schicht 9 verkrallt ist -, wird erreicht
- weiterhin mit Blick auf Fig. 1 -, dass beide vorgesehenen Schichten 5 und 9 nun
als tragende Schichten eingesetzt werden können, womit eine ganz wesentliche Reduktion
der notwendigen Verkleidungsdicke D gemäss Fig. 1 möglich wird. Es resultiert nämlich,
dass die bei üblichen Vorgehensweisen verlorene Schicht 5 nun erfindungsgemäss als
mittragende Schicht des Schichtverbundes ausgenützt wird.
[0014] Weiterhin mit Blick auf Fig. 1 kann, dem Wortlaut von Anspruch 2 folgend, die erste
Schicht durch eine analog zur Schicht 7 von Fig. 1 wirkende Abdichtschicht direkt
auf dem Naturgrund ausgebildet sein, oder es ist, zusätzlich und in Analogie zur Schichtabfolge
nach Fig. 1, eine Abdichtschicht zusätzlich vorgesehen.
[0015] Die erste Schicht wird - analog zu 5 von Fig. 1 - vorzugsweise im wesentlichen aus
Spritzbeton gebildet und die Abdichtschicht - analog zu 7 von Fig. 1 - zwischen der
ersten und der zweiten Schicht vorgesehen.
[0016] Dem Wortlaut von Anspruch 3 folgend, wird weiter eine Abdichtschicht an der ersten
Schicht - analog zu 5 von Fig. 1 - dadurch verkrallt, dass an der Oberfläche dieser
letzterwähnten Schicht Profilierungen angeformt werden, vorzugsweise mit einer Dichte,
die den jeweiligen Beanspruchungserfordernissen entspricht.
[0017] Dem Wortlaut von Anspruch 4 folgend, wird die zweite Schicht - analog zu 9 von Fig.
1 - direkt über die Verformung der Abdichtschicht - analog zu 7 von Fig. 1 - durch
die Oberflächenprofilierung der ersten Schicht - analog zu 5 von Fig. 1 - verkrallt.
[0018] Bevorzugt wird gemäß Anspruch 5 in die wie auch immer vorgesehene Abdichtschicht
ein Granulat eingebettet, vorzugsweise in Form von Splitt, womit eine optimale Verankerungsprofilierung
realisiert wird für eine nach aussen anschliessende Schicht, wie insbesondere für
die zweite Schicht - analog zu 9 von Fig. 1.
[0019] Dem Wortlaut von Anspruch 6 folgend, wird weiter in einer bevorzugten Ausführungsform
die Abdichtschicht als gespritzte Folie ausgebildet, beispielsweise aus einem Polyurethan-Reaktionsharz.
Sie wird entweder direkt auf den Naturgrund, dessen inhärente Oberflächenprofilierung
direkt als Verkrallungsprofilierung wirkt, oder auf eine in Analogie zu Schicht 5
von Fig. 1 ausgebildete erste Schicht aufgespritzt.
[0020] Dem Wortlaut von Anspruch 7 folgend, wird, insbesondere im Tunnelbau, vorgeschlagen,
mindestens die innenliegende zweite Schicht zu armieren, wobei aufgrund des erfindungsgemäss
erzielten Effektes, nämlich dass die ganze Verkleidungsstruktur tragend ist, durchaus
auch die innenliegende Schicht allein oder die innenliegende und aussenliegende Schicht
je armiert werden können. Bei Spritzfertigung einer oder beider dieser Schichten wird
die Armierung beispielsweise mittels Fasern realisiert, die mitgespritzt werden.
[0021] Dem Wortlaut von Anspruch 8 folgend, wird nämlich in bevorzugter Art und Weise auch
die aussenliegende zweite Schicht überwiegend aus Spritzbeton gefertigt, womit, in
einer bevorzugten Kombination, alle Verkleidungsschichten durch Spritzen appliziert
werden.
[0022] Dabei kommt dem erfindungsgemässen Verkrallen eine weitere Bedeutung zu, nämlich
dass sie eine Applikation der Schichten in Spritztechnik wesentlich erleichtert, ja
gar erst grosstechnisch ermöglicht.
[0023] Aufgrund der erfindungsgemäss eingesetzten Verkrallung des Schichtverbundes ist keine
der applizierten Schichten verloren, womit die Verkleidungsdicke D massgeblich reduziert
bzw. der Ausbruchradius entsprechend verkleinert werden kann.
[0024] Weil - wo auch immer eine Abdichtschicht abgelegt wird - erfindungsgemäss eine entsprechende
Profilierung für das Verkrallen realisiert ist, kann die Abdichtschicht gespritzt
werden, was wesentlich weniger aufwendig ist als die bekannte Folienapplikation.
[0025] Der gesamte Schichtverbund kann, aufgrund des formschlüssigen Verkrallens, Schubspannungen
aufnehmen.
[0026] Die aufgrund des erfindungsgemässen Verkrallens sich ergebende Möglichkeit, die erwähnten
Schichten zu spritzen, beispielsweise aus Spritzbeton zu fertigen, lässt das Problem
betreffs Betonverdichtung im Scheitelbereich gar nicht mehr aufkommen.
[0027] Die durch das erfindungsgemässe Verkrallen sich weiter ergebende Möglichkeit, alle
Schichten der Verkleidung in Spritztechnik zu realisieren, ermöglicht einen kontinuierlichen
Vorschub mit weit unproblematischerem Materialnachschub. Die Verkleidung lokaler Ausweitungen
und Verengungen sowie die Verkleidung von Röhren mit kleineren Krümmungsradien ist
problemlos.
[0028] Die Erfindung wird anschliessend beispielsweise anhand von Figuren erläutert.
[0029] Es zeigen darin:
- Fig. 1
- eine Tunnelverkleidungsstruktur nach dem Stande der Technik;
- Fig. 2a
- einen Ausschnitt einer Bauwerks-, insbesondere Tunnelverkleidungsstruktur, ausgebildet
nach einer ersten Ausführungsvariante der Erfindung;
- Fig. 3
- in Darstellung analog zu Fig. 2a, eine weitere erfindungsgemässe Ausführungsform der
Baustruktur;
- Fig. 4a
- in Darstellung analog zu den Fig. 2a bzw. 3, eine dritte Ausführungsvariante einer
erfindungsgemässen Baustruktur;
- Fig. 4b
- einen vergrösserten Ausschnitt der Struktur nach Fig. 4a mit einer weiteren Variante
zur gezielten Erzeugung einer Verkrallungsprofilierung;
- Fig. 2b
- ausgehend von der Ausführungsform gemäss Fig. 2a der erfindungsgemässen Baustruktur,
die Ausbildung des Verkrallungsprofils analog zum Vorgehen nach Fig. 4b.
[0030] Gemäss Fig. 2a ist auf der Naturgrund-Oberfläche 1, in Analogie zu Fig. 1, eine erste
Schicht 5a abgelegt, die vorzugsweise aus Spritzbeton besteht. Kurz vor Beendigung
des Spritzvorganges wird durch mechanischen Eingriff eine Profilierung in die Oberfläche
der Schicht 5a eingearbeitet oder durch spezielle Spritztechnik, z.B. durch Spritzen
mit sakkadiertem Vorschub. Die Profilierung wird gebildet durch Noppen, Stege, Rillen
etc. Auf die fertiggestellte Schicht 5a wird die Abdichtschicht 7a aufgespritzt, beispielsweise
durch Einsatz eines Polyurethan-Reaktivharzes. Die folienartige Schicht 7a bildet
die Profilierung der Oberfläche 15 praktisch 1 : 1 nach aussen ab. Auf die Abdichtschicht
7a wird schliesslich, vorzugsweise wiederum durch Betonspritzen, die Schicht 9a aufgetragen,
welche sich über die Schicht 7a mit der Schicht 5a dank deren Oberflächenprofilierung
verkrallt.
[0031] Es wird mithin ein Schichtverbund geschaffen, welcher auch in der Zone der Abdichtschicht
7a aufgrund der Verkrallung in gleichem Masse wie die Schichten 5a bzw. 9a Schubspannungen
aufnehmen kann.
[0032] Wie gestrichelt dargestellt, kann mittels Ankern 17 erwünschtenfalls eine Verankerung
von Schicht 9a und/oder Schicht 5a mit dem Naturgrund realisiert werden.
[0033] In Fig. 3 ist eine weitere erfindungsgemässe Baustruktur dargestellt. Auf die Naturgrund-Oberfläche
1 wird, durch Spritzen, eine relativ dicke Abdichtschicht 7b aufgetragen, welche sich
an der inhärenten Profilierung der Naturgrund-Oberfläche 1 verkrallt. Hierzu wird
beispielsweise ein Polymerbeton eingesetzt. Wiederum wird die vorerst freiliegende
Oberfläche der Abdichtschicht 7b, wie anhand von Fig. 2a bezüglich der Schicht 5a
erläutert wurde, durch mechanischen Eingriff, vorzugsweise mit vorgegebener Dichte,
profiliert, sei dies durch Noppen und/oder Rinnen und/oder Rillen und/oder Kerben
etc. Auf die Abdichtschicht 7b wird die Schicht 9a direkt aufgetragen, vorzugsweise
wiederum durch Betonspritzen, und verkrallt sich an der Profilierung bei 17 mit der
Abdichtschicht 7b. Erwünschtenfalls werden Anker 17a vorgesehen, welche die Schicht
9a am Naturuntergrund verankern und damit auch dessen Tragfähigkeit vermehrt ausnützen
lassen.
[0034] Bei dieser Ausführungsvariante wird die eine der mindestens zwei vorzusehenden Schichten
direkt als Abdichtschicht eingesetzt. Sie wird einerseits an der Naturgrund-inhärenten
Profilierung verankert, anderseits wird an ihrer Oberfläche eine Profilierung 17 vorgesehen,
woran sich die anschliessende Schicht 9a verkrallt.
[0035] Bei der Ausführungsvariante gemäss Fig. 4a degeneriert, ausgehend von derjenigen
nach Fig. 3, die dort relativ dicke Abdichtschicht 7b zu einer wiederum folienartigen,
dünnen Abdichtschicht 7c, welche durch Spritzen direkt auf die mikro- und makroprofilierte
Naturgrund-Oberfläche 1 aufgespritzt wird. Die Schicht 9a wird direkt auf die Abdichtschicht
7c, wiederum vorzugsweise durch Betonspritzen, aufgebracht und verkrallt sich über
die Schicht 7c mit den Naturgrund-Oberflächen-inhärenten Profilierungen. Gegebenenfalls
kann die Schicht 9a wiederum mittels Ankern 17b am Naturgrund verankert werden.
[0036] Mit Blick auf Fig. 4a in Fig. 4b und auf Fig. 2a in Fig. 2b sind je weiter bevorzugte
Ausführungsformen der folienartig aufgespritzten Abdichtschicht 7c bzw. 7a dargestellt.
Dabei wird, nach Aufspritzen einer kontinuierlichen, dichtenden Schicht bzw. Lage
7c
1 bzw. 7a
1, beim Aufspritzen der weiteren Abdichtschichtlage 7c
2 bzw. 7a
2 ein Granulat 19c bzw. 19a in das Schichtmaterial eingebettet, vorzugsweise Splitt.
Dadurch entstehen für die nachfolgende Schicht 9a optimierte Verkrallungsverhältnisse,
wobei in höchst einfacher Art und Weise die Profilierungsdichte durch die pro Flächeneinheit
eingebettete Granulatmenge steuerbar ist. Selbstverständlich ist es auch möglich,
mit Blick auf Fig. 3, die dort dargestellte Profilierung 17, wie bei 19b dargestellt,
dadurch zu realisieren, dass vor Abschluss der Spritzapplikation für die Schicht 7b
eine Granulat-, vorzugsweise eine Splittlage in die noch weiche Kunststoffmasse der
Schicht 7b eingeschossen wird.
[0037] In Fig. 1 ergibt sich bei einem kleinsten Krümmungsradius des Röhrenquerschnittes
von ca. 5,5m durch erfindungsgemässes Vorgehen bereits nach Fig. 2a eine Verringerung
der Verkleidungsdicke D um ca. 20cm, entsprechend der gestrichelten Eintragung bei
D'. Es versteht sich von selbst, dass, ausgehend von einer geforderten lichten Oeffnung
einer Tunnelröhre, dies nichts anderes besagt, als dass die auszubrechende Röhre entsprechend
kleiner ausgeführt werden kann.
[0038] Durch die vorliegende Erfindung werden ganz namhafte Einsparungen bei der Herstellung
der erwähnten Baustrukturen ermöglicht. Nebst für Tunnels, kann sie auch für Brückenabdeckungen,
generell Verbundkonstruktionen, insbesondere auf Betonbasis, zur Erhöhung des Belastungsquerschnittes
einer Konstruktion bei mindestens gleichbleibendem geometrischem Querschnitt eingesetzt
werden.
1. Teilweise überhängende Baustruktur mit
- einer über dem Naturuntergrund aufgebrachten Abdichtschicht (7a, 7b, 7c) als erste
Schicht,
- einer auf der Abdichtschicht aufgebrachten, formfesten zweiten Schicht (9, 9a),
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste (7a, 7b, 7c) und die zweite (9, 9a) Schicht so gegenseitig formschlüssig
verkrallt sind, dass sie einen Schubspannungen im wesentlichen wie die zweite Schicht
(9, 9a) aufnehmenden Schichtverbund bilden.
2. Baustruktur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schicht (7b, 7c)
direkt auf dem Naturuntergrund abgelegt ist oder (7a) auf einer weiteren Schicht (5a),
und dass diese (7b, 7c), die zweite Schicht (9, 9a) und der Naturuntergrund oder die
weitere (5) Schicht den Schichtverbund bilden.
3. Baustruktur nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schichtverbund
durch Verkrallen der daran beteiligten Schichten mittels angeformter Profilierungen
realisiert ist.
4. Baustruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche,
worauf die erste Schicht (7a, 7b, 7c) abgelegt ist, diese verformt und die zweite
Schicht (9, 9a) schichtverbundbildend mit den durch genannte Oberfläche an der ersten
Schicht (7a, 7b, 7c) gebildeten Verformungen verkrallt ist.
5. Baustruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der
ersten Schicht (7a, 7b, 7c) ein Granulat eingelassen ist, vorzugsweise in Form von
Splitt, und dieses daran Verankerungsprofilierungen für die zweite Schicht bildet.
6. Baustruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste
Schicht (7a, 7b, 7c) aus mindestens einer gespritzten Folie, vorzugsweise aus einem
Polyurethan-Reaktionsharz gefertigt ist.
7. Baustruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens
die zweite Schicht (9, 9a) armiert ist, vorzugsweise mittels vormontierter Distanzhalter
oder mittels Fasern und/oder mittels einer Stahlarmierung.
8. Baustruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite
Schicht (9, 9a) überwiegend aus Spritzbeton besteht.
9. Baustruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 8, ausgebildet als Tunnel.
10. Verfahren zur Auskleidung eines überhängenden Naturgrund-Wandabschnittes, bei welchem
über der Oberfläche des Naturgrundes eine Abdichtschicht - als erste Schicht - sowie
eine diesbezüglich aussenliegende, formfeste zweite Schicht aufgebracht wird, dadurch
gekennzeichnet, dass man durch formschlüssig sich verkrallende Profilierungen einen
Schichtverbund der beiden Schichten erstellt, welcher Schubspannungen im wesentlichen
wie die zweite Schicht aufnimmt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass man auf den Naturgrund die
erste Schicht aufbringt, als der Profilkontur des Naturgrund-Wandabschnittes folienartig
folgende oder als diese Profilkontur im wesentlichen ausebnende, dikkere Schicht,
und dass man sie vorzugsweise aus einem Kunststoff mindestens enthaltenden Material,
vorzugsweise durch Aufspritzen, aufbringt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass in die freie Oberfläche der
direkt auf den Naturgrund aufgebrachten ersten Schicht eine Profilierung eingebracht
wird, vorzugsweise mit pro Flächeneinheit gegebener Profilierungsdichte.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die erste
Schicht durch Spritzen von Kunststoff erstellt wird, mit eingelagertem Granulat, vorzugsweise
Splitt, und dass das Granulat als Verkrallungsprofilierung ausgenützt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite
Schicht durch Spritzen aufgebracht wird, vorzugsweise durch Betonspritzen, vorzugsweise
gleichzeitig unter Miteinspritzen von Armierungsfasern.
15. Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 10 bis 14 für die Auskleidung von
Tunnelröhren oder für Brückenabdeckungen.
1. Partially overhanging building structure having
- a sealing layer (7a, 7b, 7c) applied as first layer over the natural foundation,
- a second layer (9, 9a) of stable shape, applied on to the sealing layer,
characterized in that
the first (7a, 7b, 7c) and the second (9, 9a) layer cling to each other in a form-locking
manner in such a way that they form a layer composite which absorbs transverse strains
substantially like the second layer (9, 9a).
2. Building structure according to claim 1, characterized in that the first layer (7b,
7c) is deposited directly on the natural foundation or (7a) on an additional layer
(5a), and in that these (7b, 7c), the second layer (9, 9a) and the natural foundation
or the additional (5) layer form the layer composite.
3. Building structure according to one of claims 1 or 2, characterized in that the layer
composite is realized by way of the clinging of the layers, participating therein,
by means of integrally moulded profiles.
4. Building structure according to one of claims 1 to 3, characterized in that the surface
on which the first layer (7a, 7b, 7c) is deposited deforms it, and the second layer
(9, 9a) clings to the deformations formed by way of the named surface on the first
layer (7a, 7b, 7c) so as to form the layer composite.
5. Building structure according to one of claims 1 to 4, characterized in that a granulated
material is embedded in the first layer (7a, 7b, 7c), preferably in the form of chippings,
and this forms thereon anchorage profiles for the second layer.
6. Building structure according to one of claims 1 to 5, characterized in that the first
layer (7a, 7b, 7c) is manufactured from at least one sprayed film, preferably from
a polyurethane reaction resin.
7. Building structure according to one of claims 1 to 6, characterized in that at least
the second layer (9, 9a) is reinforced, preferably by means of preassembled spacers
or by means of fibres and/or by means of a steel reinforcement.
8. Building structure according to one of claims 1 to 7, characterized in that the second
layer (9, 9a) consists mainly of air-placed concrete.
9. Building structure according to one of claims 1 to 8, constructed as a tunnel.
10. Method for lining an overhanging natural ground wall section, with which there is
applied over the surface of the natural ground a sealing layer - as first layer -
and a second layer of stable form, lying on the outside with respect to the sealing
layer, characterized in that, by way of profiles which cling to each other in a form-locking
manner, a layer composite of the two layers is produced, which absorbs transverse
strains substantially like the second layer.
11. Method according to claim 10, characterized in that the first layer is applied to
the natural ground, as the thicker layer following the profile contour of the natural
ground wall section in a film-like manner or as the thicker layer substantially levelling
out this profile contour, and in that it is applied preferably from a material containing
at least plastics, preferably by means of spraying.
12. Method according to claim 11, characterized in that a profile is introduced into the
free surface of the first layer applied directly to the natural ground, preferably
with profile density given per surface unit.
13. Method according to one of claims 10 to 12, characterized in that the first layer
is produced by the spraying of plastics, with embedded granulated material, preferably
chippings, and in that the granulated material is utilized as clinging profile.
14. Method according to one of claims 10 to 13, characterized in that the second layer
is applied by means of spraying, preferably by means of the air-placing of concrete,
preferably at the same time as the injection of reinforced fibres.
15. Use of the method according to one of claims 10 to 14 for the lining of tunnel bores
or for bridge coverings.
1. Structure de construction partiellement en surplomb, comportant
- une couche d'étanchéité (7a,7b,7c) déposée en tant que première couche sur le sous-sol
naturel;
- une seconde couche (9,9a) de forme rigide, déposée sur la couche d'étanchéité,
caractérisée en ce que
la première couche (7a,7b,7c) et la seconde couche (9,9a) sont accrochées réciproquement
selon une liaison par formes complémentaires de telle sorte qu'elles forment un ensemble
composite de couches qui absorbe des contraintes de cisaillement essentiellement comme
la seconde couche (9,9a).
2. Structure de construction selon la revendication 1, caractérisée en ce que la première
couche (7b,7c) est déposée directement sur le sous-sol naturel ou que la première
couche (7a) est disposée directement sur une autre couche (5a), et que ces couches
(7b,7c), la seconde couche (9,9a) et le sous-sol naturel ou l'autre couche (5) forment
l'ensemble composite stratifié.
3. Structure de construction selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisée en ce
que l'ensemble composite de couches est formé par accrochage des couches, qui forment
cet ensemble composite, à l'aide de profils conformés.
4. Structure de construction selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisée en ce
que la surface, sur laquelle la première couche (7a,7b,7c) est déposée, déforme cette
couche, et que la seconde couche (9,9a) est accrochée, de manière à former l'ensemble
composite de couches, aux déformations formées par ladite surface sur ladite première
couche (7a,7b,7c).
5. Structure de construction selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisée en ce
que des granulés, de préférence sous la forme de gravillons, sont insérés dans la
première couche (7a,7b,7c) et que ces granulés forment sur cette couche des profils
d'ancrage pour la seconde couche.
6. Structure de construction selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisée en ce
que la première couche (7a,7b,7c) est constituée par au moins une feuille moulée par
injection, de préférence formée de résine réactive à base de polyuréthane.
7. Structure de construction selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisée en ce
qu'au moins la seconde couche (9,9a) est armée, de préférence au moyen d'entretoises
préassemblés ou à l'aide de fibres et/ou au moyen d'une armature en acier.
8. Structure de construction selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisée en ce
que la seconde couche (9,9a) est constituée de façon prépondérante par du béton projeté.
9. Structure de construction selon l'une des revendications 1 à 8, caractérisée en ce
qu'elle est agencée sous la forme d'un tunnel.
10. Procédé pour habiller une section de paroi de sol naturel en surplomb, selon lequel
on dépose sur la surface du sol naturel, une couche d'étanchéité - en tant que première
couche ainsi qu'une seconde couche de forme rigide, qui est extérieure par rapport
à la première couche, caractérisé en ce qu'on établit au moyen de profils qui engrènent
réciproquement selon une liaison par formes complémentaires, l'ensemble composite
formé des deux couches, qui supporte des contraintes de cisaillement essentiellement
comme la seconde couche.
11. Procédé selon la revendication 10, caractérisé en ce qu'on dispose la première couche
sur le sol naturel sous la forme d'une couche plus épaisse qui suit, à la manière
d'une feuille, le contour profilé de la section de paroi du sol naturel ou aplanit
pour l'essentiel ce contour profilé et qu'on dépose cette couche de préférence par
projection, la couche étant constituée de préférence par un matériau contenant au
moins une matière plastique.
12. Procédé selon la revendication 11, caractérisé en ce qu'on forme, dans la surface
libre de la première couche déposée directement sur le sol naturel, des profils de
préférence avec une densité donnée de profils par unité de surface.
13. Procédé selon l'une des revendications 10 à 12, caractérisé en ce qu'on forme la première
couche par projection d'une matière plastique, dans laquelle sont insérés des granulés,
de préférence des gravillons, et qu'on utilise les granulés en tant que profils d'accrochage.
14. Procédé selon l'une des revendications 10 à 13, caractérisé en ce qu'on dépose la
seconde couche par projection, de préférence par projection de béton, de préférence
moyennant simultanément l'injection de fibres d'armature.
15. Utilisation du procédé selon l'une des revendications 10 à 14, pour l'habillage de
tunnels ou pour des revêtements de ponts.