[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Prägefolie, insbesondere
Heissprägefolie, mit einer auf einem Trägerfilm lösbar angeordneten, mittels Wärme
und/oder Druck auf ein Substrat übertragbaren, an dem Substrat klebend haftenden und
nur bereichsweise entsprechend einer gewünschten Musterung des Substratews auf dem
Trägerfilm vorgesehenen Dekorlage.
[0002] Es sind verschiedene Prägefolien, insbesondere auch Heissprägefolien, bekannt, die
es gestatten, die Oberfläche eines Substrates in bestimmter Weise zu dekorieren, d.h.
bestimmte Dekorelemente auf der Substrat-Oberfläche anzubringen.
[0003] Vor allem bei Verwendung von Heissprägefolien ist es dabei geläufig, die Übertragung
der Heissprägefolie auf die Substrat-Oberfläche mittels eines Stempels vorzunehmen,
welcher entsprechend dem gewünschten Dekor der Substrat-Oberfläche gemustert ist.
Bei diesem Verfahren wird bei Einwirkung des Stempels auf die Heissprägefolie die
Dekorlage, die ganzflächig auf der Heissprägefolie angeordnet ist, nur in den erhabenen
Bereichen des Stempels auf die Substrat-Oberfläche übertragen. Diese Vorgehensweise
gestattet zwar bereits eine recht ansprechende Gestaltung der Substrat-Oberfläche.
Es sind jedoch sowohl hinsichtlich der farbigen Gestaltung als auch bezüglich der
Feinheit der Dekoration Grenzen gesetzt.
[0004] Um eine mehrfarbige Dekoration der Substrat-Oberfläche zu ermöglichen, ist es auch
bereits bekannt, die Dekorlage einer Prägefolie, insbesondere einer Heissprägefolie,
entsprechend dem gewünschten Dekor zu gestalten, beispielsweise die Dekorlage in einem
Mehrfarbendruck zu erzeugen. Diese Vorgehensweise hat den Nachteil, dass für die mehrfarbige
Gestaltung der Dekorlage ein vergleichsweise hoher maschineller Aufwand erforderlich
ist. Ausserdem muss, falls zudem das Dekor nicht ganzflächig auf dem Substrat vorhanden
sein soll, mit besonderen, aufwendigen Mitteln dafür Sorge getragen werden, dass der
Prägestempel bzw. die Prägewalze, mittels welcher die Dekorlage der Prägefolie auf
das Substrat aufgeprägt wird, genau mit dem Dekor der Prägefolie übereinstimmt.
[0005] Ein beiden bekannten Verfahren gemeinsamer Mangel ist der, dass Variationen der Gestaltung
des Dekors nicht oder nur mit ganz erheblichen Schwierigkeiten möglich sind. Beispielsweise
gibt es Fälle, wo das Dekor eines mittels einer Prägefolie dekorierten Substrates
von Stück zu Stück wechseln soll, z.B. um die jeweils entsprechend dekorierten Elemente
mit einer fortlaufenden Nummer zu versehen. Eine ähnlich individuelle Kennzeichnung
kann auch durch die Anbringung eines Namens, eines Bildes od.dgl. erfolgen, wobei
die Art der Dekoration eines Substrates insbesondere als Sicherungselement zweckmässig
sein kann. Es sei hier nur auf die Möglichkeit hingewiesen, Ausweise, Kreditkarten
oder generell Sicherheitsdokumente derart zu gestalten, dass in möglichst fälschungssicherer
Weise eine entsprechende Zuordnung zu einer bestimmten Person oder zu einem Gegenstand,
z.B. einem Fahrzeug, erfolgt.
[0006] Zu diesem Zweck ist es zwar bereits bekannt, die Dekorlage einer Heissprägefolie
mittels eines Thermodruck-Verfahrens mit einer individualisierenden Kennzeichnung
zu versehen, bevor die Heissprägefolie dann auf das Substrat aufgebracht wird. Diese
Vorgehensweise bietet jedoch ebenfalls nur äusserst beschränkte Möglichkeiten der
Gestaltung des Dekors.
[0007] Bei den bekannten Prägefolien mit einer durchgehenden, ganzflächigen Dekorlage besteht
unter Umständen auch die Gefahr, dass, beispielsweise bei Verwendung eines schlecht
gearbeiteten oder beschädigten Stempels, das erzeugte Prägebild der Dekorlage auf
dem Substrat nicht sauber ist, sei es, dass die Konturen ausgefranst sind, sei es,
dass, beispielsweise wegen einer schlechten Substrat-Oberfläche, die Dekorlage bereichsweise
nicht sauber an dem Substrat haftet. Besonders problematisch ist, wie bereits erwähnt,
die bereichsweise Übertragung von in sich gemusterten Dekorlagen, da hier bereits
verhältnismässig kleine Fehler bei der Ausrichtung von Prägewerkzeug einerseits und
Muster der Dekorlage andererseits sich deutlich sichtbar auf dem Substrat wiederspiegeln.
[0008] Aus der US-A 5 338 612 ist ein gattungsgemässes Verfahren bekannt, bei dem die die
Dekorlage bildenden Schichten zunächst auf einem Wärmeübertragungsband angeordnet
sind.
[0009] In einem ersten Verfahrensschriftt werden dann die Bereiche der Dekorlage, die später
vom Trägerfilm auf das zu dekorierende Substrat übertragen werden sollen, auf einen
Zwischenträger übertragen und von diesem aufgenommen. Die auf dem Zwischenträger vorhandenen
Bereiche der Dekorlage werden dann in einem weiteren Verfahrensschritt auf das Substrat
übertragen.
[0010] Man erhält also bei einem Vorgehen nach der US-A 5 338 612 im Gegensatz zu den bekannten
Prägefolien, bei denen die Dekorlage oder zumindest eine der Schichten der Dekorlage
ganzflächig vorgesehen waren, eine Prägefolie, die nur in den Bereichen, in denen
das Substrat tatsächlich mit einer entsprechenden Dekoration bzw. Musterung versehen
werden soll, eine entsprechende Dekorlage aufweist. Bei einer derartigen Ausbildung
der Prägefolie können zur Übertragung der Dekorlage auf das Substrat sehr einfache
Werkzeuge verwendet werden, die grundsätzlich grossflächig wirken, beispielsweise
entsprechende Andruckwalzen. Trotzdem erhält man - entsprechend der Gestaltung der
Dekorlage der Prägefolie - eine saubere, bereichsweise Dekoration der Substrat-Oberfläche.
Es besteht auch kaum die Gefahr, dass das Dekor auf der Substrat-Oberfläche irgendwelche
Unsauberkeiten aufweist, weil ja die Gestaltung der Dekoration bereits genau vorgegeben
ist und nicht, wie dies bisher bei der bereichsweisen Dekoration mit Eeissprägefolien
üblich war, der Bereich der Dekorlage aus der ganzflächig vorhandenen Dekorlage im
Rahmen des Prägevorganges herausgebrochen bzw. herausgerissen werden muss. Selbst
wenn die Haftung zwischen Dekorlage und Substrat, was sich zuweilen nicht vermeiden
lässt, bereichsweise nur gering ist, führt dies nicht zu einer Beeinträchtigung der
Qualität der Dekoration des Substrates, weil ja die gesamte auf dem Trägerfilm vorhandene
Dekorlage bei Verwendung einer Prägefolie gemäss der Erfindung auf das Substrat übertragen
wird.
[0011] Es wäre auch denkbar, die nur bereichsweise auf dem Trägerfilm des Substrates vorgesehene
Dekorlage, vor allem bei einer Heissprägefolie, dadurch zu erzeugen, dass die diversen
Schichten der Dekorlage entsprechend nur bereichsweise auf dem Trägerfilm angebracht
werden, beispielsweise mit entsprechenden Druckverfahren. Dies hätte jedoch zum einen
den Nachteil, dass die weiter oben geschilderten Probleme des passergenauen Druckes
mehrerer Schichten zu bewältigen wären. Besonders nachteilig bei einer derartigen
Vorgehensweise wäre ausserdem, dass die Erzeugung neuer Muster der Dekorlage nur mit
einem ganz erheblichen Aufwand möglich wäre, so dass eine Änderung des Musters jeweils
nur nach sehr grosser Stückzahl in Betracht käme.
[0012] Zur Vermeidung dieser Probleme und in Abänderung des Verfahrens gemäß US-A-5 338
612 wird nun nach der Erfindung zur Herstellung von Prägefolien ein Verfahren vorgeschlagen,
das sich dadurch auszeichnet, dass in den Bereichen, in denen keine Dekorlage auf
dem Trägerfilm erwünscht ist, eine an der Dekorlage gut haftende Nehmerfolie mit der
grossflächig auf dem Trägerfilm vorhandenen Dekorlage unter Einwirkung von Wärme und/oder
Druck in Kontakt gebracht wird, so dass die Dekorlage an der Nehmerfolie in den entsprechenden
Bereichen haftet, und dass dann die Nehmerfolie unter bereichsweiser Mitnahme der
Dekorlage von dem Trägerfilm der Prägefolie abgezogen wird und auf dem Trägerfilm
die Dekorlage nur entsprechend der gewünschten Musterung des Substrats verbleibt.
[0013] Es wird also bei der Vorgehensweise gemäss der Erfindung die Nehmerfolie in Form
eines Negativ-Bildes des gewünschten Dekors in den Bereichen, in denen keine Dekorlage
bei der Prägefolie vorhanden sein soll, gegen die Dekorlage gedrückt und dann durch
Abziehen der Nehmerfolie die Dekorlage entsprechend bereichsweise von dem Trägerfilm
der Prägefolie entfernt. Zum Andrücken der Nehmerfolie gegen die Dekorlage der Prägefolie
können dabei Werkzeuge verwendet werden, die sich sehr rasch zur Veränderung der Musterung
der Dekorlage ebenfalls verändern lassen. Auf jeden Fall ist es nicht mehr erforderlich,
vergleichsweise aufwendige Prägestempel herzustellen. Gegebenenfalls wäre es beispielsweise
sogar denkbar, das Andrücken der Nehmerfolie gegen die Dekorlage in einer Art "Schreibvorgang",
beispielsweise mit für die Erzeugung von Schrift bekannten Vorrichtungen zu bewerkstelligen,
unter Umständen sogar durch Andrücken von Hand, z.B. zur Nachbildung eines Schriftzuges.
Auf diese Weise kann die Dekorlage auch in sehr einfacher Weise mit einer individuellen,
z.B. von Dokument zu Dokument wechselnden Musterung versehen werden. Hierzu wäre es
ausreichend, nacheinander und entsprechend der Anordnung auf dem jeweiligen Substrat
sich ändernde Kennzeichnungen, z.B. fortlaufende Nummern, auf die Nehmerfolie "zu
schreiben", wodurch die Nehmerfolie entsprechend diesen variablen Kennzeichnungen
angedrückt wird. Sofern man hierfür eine normale Schreibvorrichtung ähnlich einer
Schreibmaschine verwendet, erhielte man dann allerdings auf der Prägefolie eine entsprechende
Kennzeichnung in Negativschrift.
[0014] Bei der praktischen Umsetzung des Verfahrens gemäss der Erfindung ist es zweckmässig,
wenn eine aus Trägerfilm und Kleberschicht bestehende Nehmerfolie verwendet wird,
deren Kleberschicht sowohl zum Trägerfilm der Nehmerfolie als auch zur Dekorlage der
Prägefolie eine wesentlich bessere Haftung aufweist als die Dekorlage der Prägefolie
zu deren Trägerfilm.
[0015] Wie bereits erwähnt, gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Nehmerfolie entsprechend
an die Dekorlage der Prägefolie anzudrücken. Besonders günstig ist es hier, wenn die
Nehmerfolie punktweise mit den abzuziehenden Bereichen der Dekorlage der Prägefolie
in Kontakt gebracht wird, wobei die den punktweisen Kontakt erzeugenden Elemente dann
natürlich so ausgebildet sein sollten, dass sie in möglichst kleinen Rasterschritten
gegenüber der Nehmerfolie bzw. Prägefolie verstellt werden können. Entsprechend der
Grösse der Andruckpunkte lassen sich dann alle möglichen Bilder bzw. Muster für die
Dekorlage erzeugen, wobei die entsprechende Auflösung nur von der Feinheit der jeweiligen
Punkte abhängt.
[0016] Eine besonders gute Haftung der Nehmerfolie an der Dekorlage und gleichzeitig deren
saubere Ablösung vom Trägerfilm wird dadurch erreicht, dass die Nehmerfolie unter
Einwirkung von Wärme und/oder Druck mit den abzuziehenden Bereichen der Dekorlage
der Prägefolie in Kontakt gebracht wird, wobei günstigerweise derart vorgegangen wird,
dass die Nehmerfolie mittels eines Thermotransfer-Druckkopfes mit den abzuziehenden
Bereichen der Dekorlage der Prägefolie in Kontakt gebracht wird. Derartige Thermotransfer-Druckköpfe
einschliesslich der zu ihrer Ansteuerung erforderlichen Hard- und Software sind bekannte
Elemente. Diese lassen sich ohne Probleme in ebenfalls an sich bekannte Präge- bzw.
- Laminiervorrichtungen einbauen, mittels derer Präge- und Nehmerfolie entsprechend
aneinander herangeführt und dann wieder - zum Ablösen der nicht gewünschten Bereiche
der Dekorlage - auseinandergeführt werden können. Bei Verwendung derartiger Thermotransfer-Druckköpfe
sind vielfältige Möglichkeiten für die Gestaltung der Dekorlage der Prägefolie gegeben.
[0017] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Erläuterung der Erfindung anhand der Zeichnung.
[0018] Dabei zeigen -:
- Figur 1
- eine Nehmerfolie sowie eine Prägefolie in der für die Durchführung des Verfahrens
gemäss der Erfindung erforderlichen Anordnung;
- Figur 2
- schematisch das Andrücken der Nehmerfolie gegen die Dekorlage der Prägefolie, und
- Figur 3
- eine gemäß der Erfindung hergestellte Prägefolie sowie die nach Durchführung des erfindungsgemässen
Verfahrens abgezogene Nehmerfolie mit den Negativ-Bereichen der Dekorlage.
[0019] Bei der Prägefolie 1 gemäss Figuren 1 und 2 handelt es sich um eine an sich bekannte
Heissprägefolie, wie sie beispielsweise in der DE 43 13 519 A1 grundsätzlich beschrieben
ist, wobei allerdings im Hinblick auf die spezielle Art der Erzeugung des Dekors gemäss
der Erfindung die beim Stand der Technik gezeigte zusätzliche Dekorlackschicht entfallen
kann. Für bestimmte Anwendungsgebiete wäre es allerdings auch denkbar, die Dekorlage
mit einer besonderen, in einem Druckverfahren erzeugten Musterung zu versehen.
[0020] Die Prägefolie 1 gemäss Figur 1 besteht in an sich bekannter Weise aus einem Trägerfilm
2, beispielsweise aus PET einer Dicke von etwa 19 bis 23 µm.
[0021] An dem Trägerfilm 2 haftet, im allgemeinen über eine wachsartige Ablöseschicht, die
in der Zeichnung nicht dargestellt ist, eine insgesamt mit 3 bezeichnete Dekorlage,
die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel - vom Trägerfilm 2 ausgehend - eine
transparente Schutzlackschicht 4, eine pigmentierte Lackschicht 5 sowie eine Kleberschicht
6 umfasst, wobei die Zusammensetzung von Schutzlackschicht 4, Farblackschicht 5 und
Kleberschicht 6 so gewählt ist, dass diese drei Schichten sehr gut aneinander haften.
[0022] Anstelle der Farblackschicht 5 könnte auch eine andere dekorative Schicht vorhanden
sein, beispielsweise eine nur farbige, jedoch trotzdem transparente Lackschicht, eine
Metallschicht od.dgl.. Es wäre auch denkbar, die Farblackschicht 5 in an sich von
Heissprägefolien her bekannter Weise durch mehrere Schichten zu ersetzen, beispielsweise
auch eine Hologramm- oder in sonstiger Weise beugungsoptisch wirksame Schicht vorzusehen.
Grundsätzlich gelten bezüglich der Ausbildung der Dekorlage 3 keine wesentlichen Beschränkungen.
Es handelt sich dabei um eine an sich für Heissprägefolien übliche und bekannte Schicht,
die sich allerdings erforderlichenfalls in feine Rasterpunkte unterteilen und in dieser
Form vom Trägerfilm 2 ablösen läßt.
[0023] Die Schichtdicke der Lackschichten 4 und 5 bzw. der Kleberschicht wird ebenfalls
abhängig von den jeweiligen Anforderungen im bei Heissprägefolien üblichen Bereich
gewählt. Die Stärke der Lackschichten 4, 5 beträgt normalerweise zwischen 1 und 10
µm. Die Kleberschicht hat üblicherweise eine Dicke von 0,5 bis 5 µm, wobei gegebenenfalls
sogar auf eine besondere Kleberschicht 6 verzichtet werden kann, wenn die Schicht
5 entsprechend klebende Eigenschaften aufweist.
[0024] Die Nehmerfolie 7 (oben in Figur 1) entspricht hinsichtlich ihres Aufbaus in soweit
an sich bekannten Thermotransfer-Folien, als dies für eine Kontaktierung mit der Dekorlage
3 mittels eines Thermotransfer-Druckers zweckmäßig ist. Die Nehmerfolie 7 umfaßt allerdings
nur einen Trägerfilm 8 und eine Kleberschicht 9, wobei eine Besonderheit darin besteht,
dass die Kleberschicht 9 sehr gut an dem Trägerfilm 8 haftet. Zusätzlich kann eine
Gleitschicht 10 vorgesehen sein, die dazu dient, ein einwandfreies Gleiten der Nehmerfolie
7 gegenüber dem Druckkopf, beispielsweise einem Thermotransfer-Druckkopf, zu gewährleisten.
[0025] Die Nehmerfolie 7 soll, vor allem wenn es darum geht, eine sehr feine Musterung der
Dekorlage der Prägefolie 1 zu erzeugen, relativ gut flexibel sein, um ein Andrücken
der Nehmerfolie 7 in sehr kleinen Bereichen gegen die Dekorlage 3 der Prägefolie 1
zu ermöglichen. Um dies zu erreichen, wird normalerweise der Trägerfilm 8 wesentlich
dünner als der Trägerfilm 2 der Prägefolie 1 gewählt. Beispielsweise kann es sich
bei dem Trägerfilm 8 der Nehmerfolie 7 um einen PET-Film einer Dicke von 3,5 bis 12,0
µm handeln. Die Gleitschicht besitzt eine Dicke von 0,1 bis 1 µm. Die Kleberschicht
der Nehmerfolie 7 ist etwa 0,5 bis 5 µm dick.
[0026] Beispiele für die Zusammensetzung der verschiedenen Schichten sind folgende -:
Schutzlackschicht 4 |
Teile |
Methylethylketon |
40 |
Toluol |
30 |
Polymethylmethacrylat (MG: ca. 100.000, Dichte: 1,18 g/cm3) |
20 |
Polyvinylidenfluorid (Dichte ca. 1,7 g/cm3) |
8 |
UV-Absorber (Benzotriazolderivat, Dichte 1,17 g/cm3) |
1,5 |
HALS-Stabilisator (Tetramethylpiperidinderivat) |
0,5 |
Farblackschicht 5 |
Teile |
Methylethylketon |
40 |
Toluol |
20 |
Polymethylacrylat (MG: 60.000, Dichte: 1,13 g/cm3) |
15,5 |
Acrylatpolymer (40 % in Toluol, Tg = 50 °C) |
10,5 |
Polyvinylidenfluorid (Dichte ca. 1,7 g/cm3) |
3 |
Hochmolekulares Dispergieradditiv |
4 |
Pigment Red 149 |
6 |
Pigment Red 122 |
1 |
Kleberschicht 6 (der Prägefolie) |
Teile |
Methylethylketon |
65 |
Toluol |
17 |
Lineares thermoplastisches Polyurethan (Dichte: 1,15 g/cm ) |
8 |
Ungesättigtes Polyesterharz (Dichte: 1,23 g/cm3, Säurezahl: 15) |
8 |
Amorphe Kieselsäure (Partikelgrösse ca. 10 µm) |
2 |
Kleberschicht 9 (der Nehmerfolie) |
Teile |
Methylethylketon |
65 |
Toluol |
14 |
Cyclohexanon |
5 |
Vinylchlorid / Vinylacetat Copolymer (Erweichungspunkt: 115 °C) |
7 |
Copolyesterharz (Erweichungspunkt: 67 °C) |
7 |
Amorphe Kieselsäure |
2 |
Gleitschicht 10 |
Teile |
Methylethylketon |
81 |
Cyclohexanon |
12,5 |
Celluloseacetopropionat (Fp: 210 °C, d = 1,24 g/cm3) |
5 |
Polyvinylidenfluorid (d = 1,7 g/cm3) |
1,5 |
[0027] Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung einer Heissprägefolie ergibt sich
aus den Figuren 2 und 3.
[0028] In Figur 2 ist dabei gezeigt, wie mittels eines entsprechenden Druckelementes, beispielsweise
eines beheizten Druckelementes 11 eines Thermotransfer-Druckkopfes, die Kleberschicht
9 der Nehmerfolie 7 gegen die Kleberschicht 6 der Dekorlage 3 der Prägefolie 1 angedrückt
wird. Bei diesem Andrücken wird auf jeden Fall ein hinreichender Druck auf die Nehmerfolie
7 ausgeübt, um ein sicheres Anhaften der Kleberschicht 9 der Nehmerfolie 7 an der
Kleberschicht 6 der Dekorlage 3 der Prägefolie 1 zu gewährleisten.
[0029] Durch die gestrichelten Darstellungen 11' des Druckelementes 11 in Figur 2 soll angedeutet
werden, dass dieser Andruckvorgang entsprechend dem gewünschten Negativ-Bild des Musters
der Dekorlage 3 der Prägefolie 1 wiederholt werden kann, wobei entsprechend der Baugrösse
des Druckelementes 11 die Möglichkeit gegeben ist, relativ feine Muster zu erzeugen.
[0030] Die Zusammensetzung der Kleberschicht 9 der Nehmerfolie 7 sowie der Schichten 4,
5 und 6 der Dekorlage 3 der Prägefolie 1 sind dabei so gewählt, dass einerseits die
beiden Kleberschichten 6, 9 nach dem Andrücken, gegebenenfalls unter Wärmeeinwirkung,
sehr gut aneinander haften. Andererseits ist aber auch gewährleistet, dass die Schichten
4, 5, 6 der Dekorlage 3 so fest aneinander haften, dass beim Abziehen der Nehmerfolie
7 zuverlässig in dem Bereich, in dem die beiden Kleber 6, 9 in Kontakt miteinander
kamen, die gesamte Dekorlage 3 von dem Trägerfilm 2 der Prägefolie 1 abgezogen wird.
[0031] In Figur 3 ist der Zustand nach dem Abziehen der Nehmerfolie 7 von der Prägefolie
1 dargestellt, wobei Figur 3, unten deutlich zeigt, dass die mit dem Verfahren nach
der Erfindung hergestellte Prägefolie 1' nur noch in den Bereichen 12 die Dekorlage
3 aufweist, während in den übrigen, der Negativ-Darstellung des gewünschten Dekors
entsprechenden Bereichen 13 die Dekorlage 3 von dem Trägerfilm 2 der Prägefolie 1
abgezogen ist und über ihre Kleberschicht 6 an der Kleberschicht 9 und damit dem Trägerfilm
8 der Nehmerfolie 7 haftet.
[0032] Nachdem hinsichtlich der Gestaltung des negativen Dekors (Bereiche 13) abhängig von
der Wahl des zum Andrücken verwendeten Elementes 11, 11' sehr grosse Freiheiten bestehen,
ist es selbstverständlich auch möglich, für die auf dem Trägerfilm 2 der dortigen
Prägefolie 1' verbleibenden Dekorlagen-Bereiche 12 eine Vielzahl von Variationen vorzunehmen,
ohne dass hierzu eine grundsätzliche Änderung des Verfahrens erforderlich wäre. Insbesondere
kann bei Wahl einer geeigneten Andruckeinrichtung 11, 11' sehr rasch eine Veränderung
des Musters der Dekorlage erzeugt werden, beispielsweise eine Veränderung des Musters
von Substrat-Element zu Substrat-Element um die einzelnen Substrat-Elemente individuell
zu kennzeichnen.
[0033] Es leuchtet ein, dass Prägefolien gemäss der Erfindung für die unterschiedlichsten
Zwecke verwendet werden können. Je nach Ausbildung der Dekorlage 3 können die unterschiedlichsten
Substrate dekoriert werden, z.B. Kunststoff-Oberflächen, Papier, Kartonagen, Textilien,
Holz, Metall und Glas. Diese universelle Einsetzbarkeit auf den verschiedensten Substraten
macht die erfindungsgemäß hergestellten Folien auch für eine Vielzahl von Anwendungsgebieten
verwendbar, beispielsweise für die Schilder-Industrie, für Ausweise, für die Karten-Industrie,
für dekorative Verpackungen etc., wobei durchaus auch sicherheitsrelevante Anwendungsgebiete
einzuschliessen sind, und zwar vor allem wegen der Möglichkeit, die Musterung der
Dekorlage der fertigen Prägefolie von Substrat-Element zu Substrat-Element zu verändern.
[0034] Die gemäss der Erfindung hergestellte Prägefolie wird wie üblich verwendet, also
beispielsweise dann, wenn es sich um eine Heissprägefolie handelt, in einem an sich
bekannten Verfahren unter Einwirkung von Druck und/oder Wärme auf ein Substrat übertragen.
Der Vorteil bei der Verwendung einer Prägefolie gemäss der Erfindung besteht nun vor
allem darin, dass für das Aufbringen der Dekorlage auf das Substrat keine speziellen,
teueren, der gewünschten Musterung entsprechend gestalteten Werkzeuge mehr erforderlich
sind. Im allgemeinen kann die Übertragung der Dekorlage auf das Substrat mittels grossflächig
wirkender Werkzeuge, beispielsweise mit Hilfe von Walzen od.dgl., durchgeführt werden.
[0035] Es wurde vorstehend die Erfindung im Zusammenhang mit einer Heissprägefolie erläutert,
wobei die entsprechende Dekorlage eine pigmentierte Lackschicht sein kann, aber auch
eine metallisierte oder teilmetallisierte Schicht, die gegebenenfalls mit beugungsoptisch
wirksamen Elementen ausgestattet sein könnte. Es wäre sogar denkbar, eine Dekorlage
3 vorzusehen, die bereits in einem an sich bekannten Druck- oder Prägeverfahren gemustert
ist, um dann dieser Ursprungs-Musterung quasi eine weitere, möglicherweise variable
Musterung entsprechend der Erfindung zu überlagern.
1. Verfahren zur Herstellung einer Prägefolie, insbesondere Heissprägefolie, mit einer
auf einem Trägerfilm lösbar angeordneten, mittels Wärme und/oder Druck auf ein Substrat
übertragbaren, an dem Substrat klebend haftenden und nur bereichsweise entsprechend
einer gewünschten Musterung des Substrats auf dem Trägerfilm vorgesehenen Dekorlage,
dadurch gekennzeichnet,
dass in den Bereichen (13), in denen keine Dekorlage (3) auf dem Trägerfilm (2) erwünscht
ist, eine an der Dekorlage (3) gut haftende Nehmerfolie (7) mit der grossflächig auf
dem Trägerfilm (2) vorhandenen Dekorlage (3) unter Einwirkung von Wärme und/oder Druck
in Kontakt gebracht wird, so dass die Dekorlage (3) an der Nehmerfolie (7) in den
entsprechenden Bereichen (13) haftet, und dass dann die Nehmerfolie (7) unter bereichsweiser
Mitnahme der Dekorlage (3) von dem Trägerfilm (2) der Prägefolie (1) abgezogen wird
und auf dem Trägerfilm (2) die Dekorlage (3) nur entsprechend der gewünschten Musterung
des Substrats verbleibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine aus Trägerfilm (8) und Kleberschicht (9) bestehende Nehmerfolie (7) verwendet
wird, deren Kleberschicht (9) sowohl zum Trägerfilm (8) der Nehmerfolie (7) als auch
zur Dekorlage (3) der Prägefolie (1) eine wesentlich bessere Haftung aufweist als
die Dekorlage (3) der Prägefolie (1) zu deren Trägerfilm (2).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Nehmerfolie (7) punktweise mit den abzuziehenden Bereichen (13) der Dekorlage
(3) der Prägefolie (1) in Kontakt gebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Nehmerfolie (7) mittels eines Thermotransfer-Druckkopfes (11, 11') mit den
abzuziehenden Bereichen (13) der Dekorlage (3) der Prägefolie (1) in Kontakt gebracht
wird.
1. Procédé de fabrication d'une feuille de report, notamment feuille de report à chaud,
comprenant une couche de décor disposée d'une manière séparable sur un film support,
transférable sur un substrat par la chaleur et/ou la pression, adhérant d'une manière
collante sur le substrat et prévue sur le film support uniquement par zones d'une
manière correspondant à un motif souhaité du substrat, caractérisé en ce que, dans
les zones (13) dans lesquelles une couche de décor (3) n'est pas souhaitée sur le
film support (2), on amène une feuille de prélèvement (7), adhérant bien sur la couche
de décor (3), en contact suivant une grande surface sur la couche de décor (3) présente
sur le film support (2), en faisant agir la chaleur et/ou la pression, de sorte que
la couche de décor (3) adhère sur la feuille de prélèvement (7) dans les zones (13)
appropriées, et en ce qu'on sépare la feuille de prélèvement (7) du film support (2)
de la feuille de report (1), en enlevant par zones la couche de décor (3), et la couche
de décor (3) ne reste sur le film de support (2) que d'une manière correspondant au
motif souhaité du substrat.
2. Procédé suivant la revendication 1, caractérisé en ce qu'on utilise une feuille de
prélèvement (7), constituée d'un film support (8) et d'une couche de colle (9), dont
la couche de colle (9) possède une adhérence aussi bien sur le film support (8) de
la feuille de prélèvement (7) que sur la couche de décor (3) de la feuille de report
(1) qui est essentiellement meilleure que celle de la couche de décor (3) de la feuille
de report (1) sur le film de support (2) de celle-ci.
3. Procédé suivant la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce qu'on amène la feuille
de prélèvement (7) en contact avec les zones (13) à retirer de la couche de décor
(3) de la feuille de report (1).
4. Procédé suivant la revendication 3, caractérisé en ce qu'on amène la feuille de prélèvement
(7) en contact avec les zones (13) à retirer de la couche de décor (3) de la feuille
de report (1) au moyen d'une tête de pression de transfert thermique (11, 11').