[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Auftragen einer Vielzahl von
dreidimensionalen Elementen aus Glas auf eine Unterlage, wobei die Elemente an ihrer
Vorderseite lösbar in Form eines Mustern mit einer Trägerfolie verbunden sind und
die Rückseite der Elemente mit einem Kleber zur Verbindung mit der Unterlage versehen
ist.
[0002] Derartige Einrichtungen zum Aufbringen von Mustern insbesondere aus geschliffenen
Glassteinchen auf Textilien, sind seit langem bekannt (vgl. AT 360 627 B).
[0003] Wesentlich für den Herstellungsprozeß der bekannten Einrichtungen ist die Beschichtung
der dekorativen Elemente mit einem Schmelzkleber. Zur Beschichtung werden die Elemente
auf einem Trägerband befestigt und mittels einer Beschichtungswalze gemeinsam mit
flüssigem Schmelzkleber beschichtet. Nach dem Abkühlen des Klebers sind die Steine
einzeln manipulierbar und können musterförmig mit einer Trägerfolie verbunden werden.
Nach dem Abziehen einer beim Transport die Klebeflächen abdeckenden Schutzfolie wird
die Trägerfolie samt den daran befestigten Elementen so auf die Unterlage gelegt,
daß die mit dem Kleber versehene Rückseite der Elemente an der Unterlage anliegt.
Durch die Anwendung von Hitze und Druck, üblicherweise durch Aufbügeln, wird der Kleber
aktiviert und mit der Unterlage verbunden.
[0004] Die bekannten Tranafermuster sind zwar einfach herzustellen, das Aufbringen auf die
Unterlage durch Bügeln ist jedoch unbequem und für verschiedene Unterlagen nicht praktizierbar.
Will man beispielsweise ein Muster auf eine Fensterscheibe übertragen, um eine zeitweilige
Dekoration zu erzeugen, ist dies unter Verwendung eines Schmelzklebers nicht möglich.
Selbstverständlich ist auch die zeitweilige Applikation von Schmucksteinen auf der
Haut für mindestens einen Abend nach Art einer Scheintätowierung durch Aufbülgeln
nicht möglich.
[0005] Die Erfindung erweitert das Anwendungsgebiet der bekannten Einrichtungen und erleichtert
ganz allgemein deren Verwendung, indem die dekorativen Elemente statt mit einem Schmelzkleber
mit einem Haftkleber versehen werden. Für die Herstellung bedeutet dies allerdings
ein doppeltes Problem, was auch den Grund dafür darstellt, daß trotz eines jahrzehntelangen
Bedarfes die Verwendung von Haftklebern im gegebenen Zusammenhang nie in Erwägung
gezogen worden ist. Zunächst besteht das Problem, daß die mit dem Kleber versehenen
Elemente nicht mehr manipulierbar sind. Eine Manipulation kann dadurch vermieden werden,
daß die Elemente zunächst mit der Trägerfolie verbunden und anschließend mit dem Kleber
versehen werden. Eine gemeinsame Beschichtung der mit der Trägerfolie verbundenen
Elemente ist allerdings problematisch, weshalb vorzugsweise vorgesehen wird, daß jedes
Element einzeln mit dem Kleber versehen wird.
[0006] Will man die erfindungsgemäße Einrichtung nach Art einer entfernbaren Tätowierung
verwenden, ist natürlich dafür Sorge zu fragen, daß der Kleber nicht nur gut haftet
und ohne Rückstände ablösbar ist, sondern auch ohne Beeinträchtigung der Gesundheit
verwendet werden kann. Derartige Kleber sind an sich im Zusammenhang mit EKG- und
Operationselektroden vielfach vorgeschlagen worden. Wegen der kurzen Anwendungsdauer
sind bei Elektroden jedoch (vgl. US 4,524,087 A) hydrophile Polymere als Grundsubstanz
des Klebers erwünscht. Soll die Haftung für mehrere Tage auch bei starkem Schwitzen,
unter der Dusche oder im Schwimmbad gewährleistet sein, ist aber die Verwendung eines
hydrophoben Klebstoffes angezeigt, da hydrophile Klebstoffe unter Wasseraufnahme quellen
und nicht mehr kleben.
[0007] Einzelheiten der Erfindung werden anschließend anhand eines Ausführungsbeispieles
beschrieben. In diesem zeigt
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen Einrichtung,
Fig. 2 eine entsprechende Draufsicht
[0008] Die dargestellte Einrichtung zum Transfer dekorativer Muster auf eine Unterlage entspricht
insoweit dem Stand der Technik, als eine Vielzahl von Elementen 1, beispielsweise
aus bleifreiem Glas, mit einer Trägerfolie verbunden sind. Die Trägerfolie kann aus
Polyester bestehen und mit einem Silikonhaftkleber beschichtet sein.
[0009] Unterschiedlich gegenüber dem Stand der Technik ist die erfindungsgemäße Verwendung
eines Haftklebers als Kleberschicht 3.
[0010] Um den Haftkleber auftragen zu können, erfolgt abweichend vom Stand der Technik zunächst
die Verbindung der Elemente 1 mit der Trägerfolie 2. Anschließend wird die Trägertolle
2 so auf eine Unterlage gelegt, daß die Rückseite der Elemente 1 nach oben weist und
die Elemente 1 einzeln mit einem winzigen Tropfen eines noch flüssigen Klebers versehen
werden können. Beispielsweise eignet sich für den angegebenen Zweck die Verwendung
eines Acrylcopolymers, das in Ethylacetat, 2-Propanol, Heptan und Toluene gelöst ist.
Derartige Kleber werden von der Firma National Starch & Chemical B.V. unter der Bezeichnung
DURO-TAK® 380-2819 für medizinische Zwecke angeboten.
[0011] Nach dem Ablüften des Klebers wird über die in Form eines Musters auf der Trägerfolie
2 verteilten Elemente 1 eine leicht ablösbare Schutzfolie 4 gelegt. Hiefür eignet
sich insbesondere Silikonpapier.
[0012] Um ein Muster, wie es beispielsweise in Fig. 2 dargestellt ist, auf eine geeignete
Unterlage, etwa auch auf menschliche Haut, aufzubringen, wird die Schutzfolie 4 entfernt,
und die an der Trägerfolie 2 befestigten Elemente 1 werden kräftig gegen die Unterlage
gedrückt. Eine leicht gewölbte Ausbildung der in der Zeichnung schematisch dargestellten
Kleberschicht 3, mit linsenförmiger Zunahme der Dicke im Mittelbereich, verhindert
dabei das Entstehen von Lufteinschlüssen zwischen dem Element 1 und der Unterlage.
Dies ist von Bedeutung, wenn die Unterlage aus Glas ist und das Muster auf beiden
Seiten sichtbar sein soll. Nach weniger als einer Minute läßt sich die Trägerfolie
2 schräg abziehen, ohne daß einzelne Steine mitgerissen werden.
[0013] Die Anforderungen an die erfindungsgemäße Einrichtung werden umso höher, je größer
die Zahl der zu einem Muster vereinigten Elemente ist. Zunächst steigt dadurch der
Aufwand für die industrielle Beschichtung der einzelnen Elemente. Andererseits muß
bei einer großen Zahl von Steinen das Risiko des Abfallens für den einzelnen Stein
ganz gering gehalten werden, wenn das Muster ingesamt zuverlässig intakt bleiben soll.
Besonders bei Mustern mit vielen Steinen ist es daher vorteilhaft, die Größe der einzelnen
Steine nicht zu sehr, also nicht unter etwa 1 mm Durchmesser, zu vermindern, um deren
Haftung sicherzustellen.
1. Einrichtung zum Auftragen einer Vielzahl von dreidimensionalen Elementen aus Glas
auf eine Unterlage, wobei die Elemente an ihrer Vorderseite lösbar in Form eines Musters
mit einer Trägerfolie verbunden sind und die Rückseite der Elemente mit einem Kleber
zur Verbindung mit der Unterlage versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Kleber
(3) ein Haftkleber ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kleber (3) aus hautverträglichem
und hydrophobem Material besteht.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kleber (3) überwiegend
aus Acryl-Polymer besteht.
4. Verfahren zur Herstellung einer Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Elemente (1) zunächst mit der Trägerfolie (2) verbunden und
anschließend mit dem Kleber (3) versehen werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Element (1) einzeln mit
dem Kleber (3) versehen wird.