[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zum Befüllen von Behältern
mit Artikeln oder Schüttgut in einer Füllstation mit einem Fülltrichter, wobei die
oben offenen Behälter längs einer Förderstrecke zugeführt und längs eines sich anschließenden
separaten Behältertriebs im unmittelbaren Bereich vor der Füllstation und in der Füllstation
vereinzelt zugeführt und in der Füllstation in einer Füllstellung unter dem Fülltrichter
positioniert werden, und nach einem Befüllen aus der Füllstellung abgeführt und gegebenenfalls
ausgangsseitig der Förderstrecke wieder zugeleitet werden.
[0002] Nach dem Stand der Technik werden die Behälter im Bereich der Kommissionierautomatübergabe
über einen stetig laufenden Fördergurt bewegt. Die Vereinzelung der ankommenden Behälter
wird durch eine vor der Übergabestation angeordnete Klemmvorrichtung bewerkstelligt,
welche den jeweils vordersten Behälter erfaßt und erst kurz vor Freiwerden der Füllstation
weiterlaufen läßt. Direkt unter dem der ersten Klemmvorrichtung nachgeordneten Füll-
bzw. Übergabetrichter befindet sich beidseits des Fördergurts eine zweite Klemmvorrichtung,
die den ankommenden Behälter erfaßt und ihn bis zm Abschluß der Befüllung in der richtigen
Position festhält. Anschließend wird der befüllte Behälter losgelassen, vom kontinuierlich
angetriebenen Fördergurt reibschlüssig mitgenommen und aus dem Übergabebereich transportiert.
[0003] Von Nachteil ist, daß der Fülltrichter vergleichsweise hoch bzw. inkompakt in der
Füllstation angeordnet werden muß, um unterschiedlich hohe Behälter darunter anordnen
und befüllen zu können, will man die Anordnung variabel für unterschiedliche Behälterhöhen
auslegen. Bei Behältern mit geringer Behälterhöhe ergibt sich dabei der gravierende
Nachteil, daß Produkte bzw. Schüttgut beim Befüllen danebenfallen kann.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens und einer Anordnung der
eingangs genannten Art, bei welchem bzw. welcher ein Danebenfallen von Produkten oder
dergleichen beim Befüllen mit Hilfe einfacher Maßnahmen zuverlässig vermieden wird.
[0005] Gelöst wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe durch ein Verfahren der im
Anspruch 1 angegebenen Art sowie durch Anordnungen der im Anspruch 6 und Anspruch
9 angegebenen Art.
[0006] Vorteilhaft weitergebildet wird der Erfindungsgegenstand durch die Merkmale der restlichen
Ansprüche.
[0007] Wesen der Erfindung ist, daß die Behälter längs des Behältertriebs höhenversetzbar
in die Füllstation vereinzelt zugeführt und unabhängig von der Behälterhöhe in einem
vorgegebenen Abstand zwischen der Behälteroberseite und der festen Fülltrichterunterseite
in der Füllstellung unter dem Fülltrichter positioniert werden.
[0008] Vorteilhaft weitergebildet wird das erfindungsgemäße Verfahren dadurch, daß zumindest
die Behälterhöhe eines auf der Förderstrecke ankommenden oder sich im Behältertrieb
befindlichen Behälters durch eine Erkennungs- bzw. Identifizierungseinrichtung (Barcode-Ablesung,
Transponderlesung, Fotozelle, etc.) erkannt wird.
[0009] Über eine Steuerungseinrichtung kann die Höhenversetzung des Behälters durch Höhenverstellung
des Behältertriebs eingestellt werden.
[0010] Bei Abweichung einer in der Steuerungseinrichtung eingestellten Behälterhöhe kann
bevorzugt der erkannte Behälter mit der anderen Behälterhöhe separiert, insbesondere
seitlich ausgeschieden, werden.
[0011] Ein besonders zweckmäßiges Verfahren sieht vor, daß die Behälter im Behältertrieb
am Behälterbund übernommen werden.
[0012] Die Behälter können in den bzw. aus dem Behältertrieb über Schrägbänder oder -führungen
eingeleitet bzw. ausgeleitet werden.
[0013] Die Höhendifferenz bzw. Schräge der Schrägbänder oder -führungen entsprechend der
Höhenversetzung der Behälter kann in einer Erfindungsvariante eingestellt werden.
[0014] Zwischen den zugewandten Enden der Schrägbänder kann in einer weiteren Variante ein
vertikal versetzbarer Horizontalbandabschnitt bündig eingestellt werden.
[0015] Bevorzugt wird der Behältertrieb kontinuierlich angetrieben, und es werden die Behälter
in der Füllstation während eines Befüllens einer Rüttelklemmung unterzogen, wobei
bevorzugt die Behälter unmittelbar vor der Füllstation vorgeklemmt werden.
[0016] Bei einer Rüttelklemmung und gegebenenfalls einer Vorklemmung werden bevorzugt die
Behälter geringfügig angehoben.
[0017] Realisiert wird das erfindungsgemäße Verfahren vorzugsweise dadurch, daß bei einer
Anordnung mit einer Förderstrecke zum Befüllen von Behältern mit Artikeln oder Schüttgut
in einer Füllstation mit einem Fülltrichter in einer ersten grundsätzlichen Erfindungsvariante
entweder ein insgesamt höhenversetzbarer bzw. in der Höhe einstellbarer Behältertrieb
im Bereich der Füllstation vorgesehen ist, auf dem die Behälter bodenseitig abgestützt
und/oder seitlich geführt sind, oder in einer zweiten Erfindungsvariante ein raumfester
Behältertrieb im Bereich der Füllstation vorgesehen ist, bei dem die Behälter am Behälterbund
übernommen werden, um einen niedrigen Abstand der Behälteroberseite zum Fülltrichter
beim Befüllen einzurichten.
[0018] Bei der ersten Erfindungsvariante kann vorgesehen sein, daß der höhenversetzbare
Behältertrieb zumindest einen schrägen, in der Schräge verstellbaren Eingangsbereich,
einen horizontalen, in der Höhe verstellbaren Mittelbereich und einen schrägen, in
der Schräge verstellbaren Ausgangsbereich besitzt, wobei der horizontale Mittelbereich
dem Fülltrichter zugeordnet ist. Hierbei kann der Behältertrieb einen einzigen umlaufenden
Fördergurt oder zwei seitliche Zahnriemen mit raumfesten Endrollen aufweisen und beim
horizontalen Mittelbereich höhen- und längsverstellbare Umlenkrollen besitzen.
[0019] Bei der zweiten Erfindungsvariante der Behälterbundübernahme durch den Behältertrieb
können bevorzugt zwei hintereinander angeordnete umlaufende Einzeltriebe mit jeweils
einem Antriebsaggregat vorgesehen sein, wobei der eine Einzeltrieb dem Eingangsbereich
und der andere Einzeltrieb dem Füllbereich und gegebenenfalls dem Ausgangsbereich
der Füllstation zugeordnet ist.
[0020] Die vorgenannten Einzeltriebe bestehen insbesondere jeweils aus einem Schrägabschnitt
und einem Horizontalabschnitt, wobei die Horizontalabschnitte beider Einzeltriebe
aufeinander zugerichtet.
[0021] Dem ansteigenden Schrägabschnitt des Einzeltriebs des Eingangsbereichs kann ein abfallender
Förderbandabschnitt zugeordnet sein, auf dem sich die Behälter bis zu einer Bundübernahme
durch den ansteigenden Schrägabschnitt abstützen.
[0022] Dem abfallenden Schrägabschnitt des Einzeltriebs des Ausgangsbereichs kann ein ansteigender
Förderbandabschnitt zugeordnet sein, auf dem sich die durch den abfallenden Schrägabschnitt
am Bund gehaltenen gefüllten Behälter bei einem Auslauf wieder bodenseitig abstützen
und übernommen werden.
[0023] In der Füllstation ist bevorzugt eine Rüttelklemmeinrichtung vorgesehen. Unmittelbar
vor der Füllstation befindet sich eine Vorklemmeinrichtung, wo auch eine Behälteridentifizierungseinrichtung
vorgesehen sein kann.
[0024] Der Fülltrichter weist zweckmäßigerweise ein flaches vorzugsweise kurzes Steigband
zum Befüllen des Trichters mit Artikeln oder Schüttgut auf.
[0025] Direkt unter dem der ersten Klemmvorrichtung nachgeordneten Fülltrichter befindet
sich also eine zweite Klemmvorrichtung, die den ankommenden Behälter erfaßt und ihn
bis zum Abschluß der Befüllung in der richtigen Position festhält und rüttelt, wobei
die Rüttelung durch einen pneumatischen Zylinder in Längsrichtung erfolgt.
[0026] Ausgehend von einer zuführenden Fördertechnik wird bevorzugt ein Behälter von einem
angetriebenen Zahnriemen mit Beschichtung oder Fördergurt am Bund übernommen und auf
eine weitere Fördertechnik mit angetriebenen Zahnriemen mit Beschichtung oder Fördergurt
am Bund weitergeführt und dabei eine genaue Positionierung unter dem Fülltrichter
gestattet.
[0027] In einer weiteren Erfindungvariante kann ein umlaufender Kettentrieb im unmittelbaren
Bereich vor, in oder nach der Füllstation vorgesehen sein.
[0028] Der umlaufende Zahnriemen mit Beschichtung oder Fördergurt oder Kette ist bevorzugt
auf beiden Seiten der Förderstrecke angebracht, und es ist der Abstand zwischen den
parallelen Zahnriemen mit Beschichtung oder Fördergurt an die Behältergröße dahingehend
angepaßt, daß ein kontinuierliches Weiterbewegen in Förderrichtung ermöglicht wird.
[0029] Eine Einstellmöglichkeit auf die Behältergeometrie ist gegebenenfalls vorhanden.
[0030] Die Behälter können, in Längs- oder Querrichtung angeordnet, in Förderrichtung längsversetzt
werden.
[0031] Das Antriebsaggregat des Zahnriemens mit Beschichtung oder Fördergurt ist bevorzugt
ein Elektromotor.
[0032] Durch die geringe erfindungsgemäße Bauhöhe der Anordnung insbesondere durch eine
Gefälle nach der zuführenden und einen Anstieg vor der abführenden Fördertechnik kann
das Steigband des produktzuführenden Zentralbandes zum Fülltrichter kurz gehalten
werden.
[0033] Eine weitere Ausführungsvariante sieht vor, daß die zu- bzw. abführende Fördertechnik
als Treib-Staurollenbahn bzw. Gurtförderer bzw. und/oder Reibstauförderer mit Stopper
oder Klemmung ausgeführt werden kann.
[0034] Durch ein Anheben eines Behälters bei einer Rüttelklemmung und/oder einer Vorklemmung
wird eine Verschleißen des Fördermediums verhindert.
[0035] Wird auf eine Vorklemmung verzichtet, kann die Anordnung insgesamt in einer kürzen
Länge gebaut werden. Anstelle der Vorklemmung sind dann getaktete Antriebsmotoren
vorgesehen.
[0036] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die beigefügte Zeichnung näher beschrieben; es zeigen:
- Fig. 1
- eine Anordnung mit einer Förderstrecke und Füllstation schematisch in einer Seitenansicht
mit Darstellung von drei Behältern auf der Eingangsseite,
- Fig. 2
- die Anordnung nach Figur 1 mit zwei vereinzelten Behältern unmittelbar vor der Füllstation,
- Fig. 3
- eine schematische Draufsicht auf die Anordnung nach Figur 1 ohne Behälter,
- Fig. 4
- die Einzelheit vor, in und nach der Füllstation gemäß Figur 1 in einer Vergrößerung,
- Fig. 5
- die Einzelheit vor, in und nach der Füllstation gemäß Figur 2 in einer Vergrößerung,
- Fig. 6
- die Einzelheit nach Figur 3 in einer Vergrößerung,
- Fig. 7
- einen schematischen Querschnitt durch die Füllstation nach Figur 2 vor einer Rüttelklemmung,
und
- Fig. 8
- einen schematischen Querschnitt durch die Füllstation nach Figur 2 in einer Rüttelklemmung.
[0037] Gemäß Zeichnung umfaßt eine Anordnung zum Zuführen und Befüllen von Behältern A,
B, C, D mit Artikeln oder Schüttgut in einer Füllstation 1 mit einem Fülltrichter
2 ein- und ausgangsseitig eine an sich bekannte Förderstrecke 3, wobei oben offene
Behälter A, B, C, D längs einer Förderstrecke 3, beispielweise nach Art einer Staurollenbahn,
mittels Stopper 30 gestaut werden.
[0038] Die Behälter B, C gemäß Figur 1 weisen eine größere Behälterhöhe h' als der Behälter
A auf, welcher die kleiner Behälterhöhe h besitzt. Die Behälter A, B, C, D besitzen
oberseitig einen Bund 6.
[0039] Der eingangsseitigen Förderstrecke 3 schließt sich unmittelbar vor, in und nach der
Füllstation ein raumfester, nicht höhenverstellbarer Behältertrieb 4 an.
[0040] Die Behälter A, B, C, D sind längs des Behältertriebs 4 höhenversetzbar in die Füllstation
1 vereinzelt zuführbar und werden unabhängig von der Behälterhöhe h, h' in einem vorgegebenen
Abstand a zwischen der Behälteroberseite und der festen Fülltrichterunterseite in
der Füllstellung unter dem Fülltrichter 2 positioniert.
[0041] Der Behältertrieb 4 setzt sich aus zwei hintereinander angeordneten umlaufenden Einzeltrieben
11, 12 mit jeweils einem Antriebsaggregat 13, 14 in Form von Elektromotoren zusammen,
wobei der eine Einzeltrieb 11 dem Eingangsbereich und der andere Einzeltrieb 12 dem
Füllbereich und dem Ausgangsbereich der Füllstation 1 zugeordnet ist.
[0042] Die Einzeltriebe 11, 12 bestehen jeweils aus einem Schrägabschnitt S1 bzw. S2 und
einem Horizontalabschnitt H1 bzw. H2, wobei die Horizontalabschnitte H1, H2 beider
Einzeltriebe 11, 12 aufeinander zugerichtet.
[0043] Dem ansteigenden Schrägabschnitt S1 des Einzeltriebs 11 des Eingangsbereichs ist
ein abfallender Förderbandabschnitt 13 zugeordnet, auf dem sich die Behälter A, B,
C, D bis zu einer Bundübernahme durch den ansteigenden Schrägabschnitt S1 abstützen.
[0044] Dem abfallenden Schrägabschnitt S2 des Einzeltriebs 12 des Ausgangsbereichs ist ein
ansteigender Förderbandabschnitt 14 zugeordnet, auf dem sich die durch den abfallenden
Schrägabschnitt am Bund 6 gehaltenen gefüllten Behälter A, B, C, D bei einem Auslauf
wieder bodenseitig abstützen und übernommen werden.
[0045] In der Füllstation 1 ist eine Rüttelklemmeinrichtung 15 mit einem pneumatischen Antriebszylinder
vorgesehen, der eine Rüttelbewegung in Längs- bzw. in Förderrichtung ausführt, und
zwar nach einem Festklemmen eines Behälters C in der Füllstellung nach Figur 8 durch
Einziehen von seitlichen Pneumatikzylindern 31 aus der Stellung gemäß Figur 7. Obere
beweglich Klemmbacken 32 klemmen dann seitlich den Bund 6 des Behälters C beidseits
zusammen, wobei der Behälter ca. 3mm hoch gehoben wird. Die Geometrie gemäß Figur
8 ist insoweit nicht kontruktionsgenau dargestellt.
[0046] Unmittelbar vor der Füllstation 1 ist für eine Vorklemmung V eine Vorklemmeinrichtung
nach Art der vorgenannten Rüttelklemmung R sowie eine Behälteridentifizierungseinrichtung
vorgesehen.
[0047] Zumindest die Behälterhöhe h, h' eines auf der Förderstrecke 3 ankommenden oder sich
im Behältertrieb 4 befindlichen Behälters A, B, C, D wird durch die vorgenannte Erkennungs-bzw.
Identifizierungseinrichtung (Barcode-Ablesung, Transponderlesung, Fotozelle, etc.)
erkannt.
[0048] Bei Abweichung einer in einer Steuerungseinrichtung eingestellten Behälterhöhe h
bzw. h' wird der erkannte Behälter mit der anderen Behälterhöhe h' bzw. h separiert,
insbesondere seitlich ausgeschieden, oder das Band angehalten.
[0049] Der Fülltrichter 2 weist ein flaches kurzes Steigband 16 zum Befüllen des Trichters
2 mit Artikeln oder Schüttgut auf.
[0050] Der Behältertrieb 4 ist kontinuierlich angetrieben.
[0051] Anstelle eines raumfesten Behältertriebs 4 kann auch ein höhenversetzbarer Behältertrieb
4 im Bereich der Füllstation 1 vorgesehen sein, auf dem die Behälter A, B, C, D bodenseitig
abgestützt und/oder seitlich geführt sind.
[0052] Der höhenversetzbare Behältertrieb 4 besitzt zumindest einen schrägen, in der Schräge
7 verstellbaren Eingangsbereich, einen horizontalen, in der Höhe verstellbaren Mittelbereich
und einen schrägen, in der Schräge 8 verstellbaren Ausgangsbereich, wobei der horizontale
Mittelbereich dem Fülltrichter 2 zugeordnet ist.
[0053] Dieser Behältertrieb 4 kann beispielsweise ein einziger umlaufenden Fördergurt oder
zwei seitliche Zahnriemen mit raumfesten Endrollen aufweisen und beim horizontalen
Mittelbereich höhen- und längsverstellbare Umlenkrollen 9. 10 besitzen. Dadurch lassen
sich unterschiedliche Höhen eines horizontalen Mittelbereichs bei konstanter Zahnriemen-Umlauflänge
einstellen. Ist der Mittelbereich lang, ist die Höhendifferenz zu den Endrollen gering.
Ist der Mittelbereich kurz, ist die Höhendifferenz groß.
[0054] Eventuell kann auf Schrägbänder völlig verzichtet und ledigliche ein horizontaler
(Mittel-)Abschnitt vorgesehen sein, der, sowie ein Behälter sich darauf befindet,
nach unten oder nach oben getaktet bzw. höhenversetzt werden kann, um den Abstand
a bei einem Befüllen einzustellen, und um nach einem Befüllen den Behälter wieder
auf Ausgangsniveau zu takten, z. B. durch Stellmotoren und Höhensteuerung unter Verwendung
von Fotozellen.
[0055] Es sei noch angemerkt, daß in den Unteransprüchen enthaltene selbständig schutzfähige
Merkmale trotz der vorgenommenen formalen Rückbeziehung auf den Hauptanspruch entsprechenden
eigenständigen Schutz haben sollen. Im übrigen fallen sämtliche in den gesamten Anmeldungsunterlagen
enthaltenen erfinderischen Merkmale in den Schutzumfang der Erfindung.
1. Verfahren zum Befüllen von Behältern (A, B, C, D) mit Artikeln oder Schüttgut in einer
Füllstation (1) mit einem Fülltrichter (2), wobei die oben offenen Behälter (A, B,
C, D) längs einer Förderstrecke (3) zugeführt und längs eines sich anschließenden
separaten Behältertriebs (4) im unmittelbaren Bereich vor der Füllstation (1) und
in der Füllstation (1) vereinzelt zugeführt und in der Füllstation in einer Füllstellung
unter dem Fülltrichter (2) positioniert werden, und nach einem Befüllen aus der Füllstellung
abgeführt und gegebenenfalls ausgangsseitig der Förderstrecke (3) wieder zugeleitet
werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Behälter (A, B, C, D) längs des vorzugsweise kontinuierlich angetriebenen
Behältertriebs (4) höhenversetzbar in die Füllstation (1) vereinzelt zugeführt und
unabhängig von der Behälterhöhe (h, h') in einem vorgegebenen Abstand (a) zwischen
der Behälteroberseite und der festen Fülltrichterunterseite in der Füllstellung unter
dem Fülltrichter (2) positioniert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest die Behälterhöhe (h, h') eines auf der Förderstrecke (3) ankommenden
oder sich im Behältertrieb (4) befindlichen Behälters (A, B, C, D) durch eine Erkennungs-
bzw. Identifizierungseinrichtung (Barcode-Ablesung, Transponderlesung, Fotozelle,
etc.) erkannt und gegebenenfalls über eine Steuerungseinrichtung die Höhenversetzung
des Behälters durch Höhenverstellung des Behältertriebs eingestellt wird, wobei bei
Abweichung einer in einer Steuerungseinrichtung eingestellten Behälterhöhe (h bzw.
h') der erkannte Behälter mit der anderen Behälterhöhe (h' bzw. h) separiert, insbesondere
seitlich ausgeschieden werden kann.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Behälter (A, B, C, D) im Behältertrieb (4) am Behälterbund (6) übernommen
werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Behälter (A, B, C, D) in den bzw. aus dem Behältertrieb (4) über Schrägbänder
oder -führungen eingeleitet bzw. ausgeleitet werden, wobei die Höhendifferenz bzw.
Schräge (7, 8) der Schrägbänder oder -führungen entsprechend der Höhenversetzung der
Behälter (A, B, C, D) und zwischen den zugewandten Enden der Schrägbänder ein vertikal
versetzbarer Horizontalbandabschnitt bündig eingestellt werden können.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Behälter (A, B, C, D) in der Füllstation (1) während eines Befüllens einer
Rüttelklemmung (R) und/oder unmittelbar vor der Füllstation (1) einer Vorklemmung
(V) unterzogen werden, wobei die Behälter (A, B, C, D) bei einer Rüttelklemmung (R)
und/oder Vorklemmung (V) geringfügig angehoben werden.
6. Anordnung mit einer Förderstrecke (3) zum Befüllen von Behältern (A, B, C, D) mit
Artikeln oder Schüttgut in einer Füllstation (1) mit einem Fülltrichter (2) nach einem
der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein höhenversetzbarer Behältertrieb (4) im Bereich der Füllstation (1) vorgesehen
ist, auf dem die Behälter (A, B, C, D) bodenseitig abgestützt und/oder seitlich geführt
sind.
7. Anordnung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der höhenversetzbare Behältertrieb (4) zumindest einen schrägen, in der Schräge
(7) verstellbaren Eingangsbereich, einen horizontalen, in der Höhe verstellbaren Mittelbereich
und einen schrägen, in der Schräge (8) verstellbaren Ausgangsbereich besitzt, wobei
der horizontale Mittelbereich dem Fülltrichter (2) zugeordnet ist.
8. Anordnung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Behältertrieb (4) einen einzigen umlaufenden Fördergurt oder zwei seitliche
Zahnriemen mit raumfesten Endrollen aufweist und beim horizontalen Mittelbereich höhen-
und längsverstellbare Umlenkrollen (9. 10) besitzt.
9. Anordnung mit einer Förderstrecke (3) zum Befüllen von Behältern mit Artikeln oder
Schüttgut in einer Füllstation (1) mit einem Fülltrichter (2) nach einem der Ansprüche
1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein raumfester Behältertrieb (4) im Bereich der Füllstation (1) vorgesehen ist,
bei dem die Behälter (A, B, C, D) am Behälterbund (6) übernommen werden.
10. Anordnung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Behältertrieb (4) sich aus zwei hintereinander angeordneten umlaufenden Einzeltrieben
(11, 12) mit jeweils einem Antriebsaggregat (13, 14) zusammensetzt und der eine Einzeltrieb
(11) dem Eingangsbereich und der andere Einzeltrieb (12) dem Füllbereich und gegebenenfalls
dem Ausgangsbereich der Füllstation (1) zugeordnet ist, und daß die Einzeltriebe (11,
12) jeweils aus einem Schrägabschnitt (S1 bzw. S2) und einem Horizontalabschnitt (H1
bzw. H2) bestehen und die Horizontalabschnitte (H1, H2) beider Einzeltriebe (11, 12)
aufeinander zugerichtet sind.
11. Anordnung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem ansteigenden Schrägabschnitt (S1) des Einzeltriebs (11) des Eingangsbereichs
ein abfallender Förderbandabschnitt (13) zugeordnet ist, auf dem sich die Behälter
(A, B, C, D) bis zu einer Bundübernahme durch den ansteigenden Schrägabschnitt (S1)
abstützen und/oder dem abfallenden Schrägabschnitt (S2) des Einzeltriebs (12) des
Ausgangsbereichs ein ansteigender Förderbandabschnitt (14) zugeordnet ist, auf dem
sich die durch den abfallenden Schrägabschnitt am Bund (6) gehaltenen gefüllten Behälter
(A, B, C, D) wieder bodenseitig abstützen und übernommen werden.
12. Anordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Füllstation (1) eine Rüttelklemmeinrichtung (15) und/oder unmittelbar vor
der Füllstation (1) eine Vorklemmeinrichtung vorgesehen ist.
13. Anordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Behälteridentifizierungseinrichtung vorgesehen ist.
14. Anordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fülltrichter (2) ein flaches vorzugsweise kurzes Steigband (16) zum Befüllen
des Fülltrichters mit Artikeln oder Schüttgut aufweist.