(19)
(11) EP 1 013 864 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.06.2000  Patentblatt  2000/26

(21) Anmeldenummer: 99124557.2

(22) Anmeldetag:  09.12.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E05D 15/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 23.12.1998 DE 19860122

(71) Anmelder: agta record ag
8320 Fehraltorf (CH)

(72) Erfinder:
  • Bunzl, Helmut Heinz
    8126 Zumikon (CH)

(74) Vertreter: Flach, Dieter Dipl.-Phys. et al
Andrae Flach Haug Prinzregentenstrasse 24
83022 Rosenheim
83022 Rosenheim (DE)

   


(54) Laufwagen für einen verfahrbaren Gegenstand, insbesondere für eine automatische Schiebetür oder ein automatisches Schiebetor mit zumindest einer Schiebetür oder einem Schiebetor


(57) Ein Laufwagen, insbesondere für eine automatische Schiebetür mit mindestens einem Flügel weist gegenüber herkömmlichen Lösungen Vorteile dadurch auf, dass am Laufwerksträger (41) dass an dem wippenförmigen Laufwerksträger (41) seitlich beabstandet zur Laufrollenachse (37'), ein Angriffspunkt (46c) vorgesehen ist, an welchem zumindest anteilig das über den Laufwagen zu tragende Gewicht des verfahrbaren Gegenstandes (1) angreift, dass auf der zu dem Angriffspunkt (46c) gegenüberliegenden Seite der Laufrollenachse (37') die Gegenrollachse (39') der Gegenrolle (27) angeordnet ist, und dass durch das am Angriffspunkt (46c) angreifende Traggewicht die Gegenrolle (27) an die Gegenschiene (25) angedrückt wird.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Laufwagen für einen verfahrbaren Gegenstand, insbesondere für eine automatische Schiebetür oder ein automatisches Schiebetor nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie eine zugehörige Schiebetür oder ein Schiebetor nach Anspruch 14.

[0002] Eine Laufschienenanordnung für eine automatische Schiebetür mit mindestens einem Flügel ist aus der DE 44 00 940 C1 bekannt geworden. Es handelt sich um eine im Querschnitt im wesentlichen winkelförmige Lauf schiene, die als Profilträger ausgebildet ist und an deren vertikalen Profilwandabschnitt untenliegend an einem im wesentlichen quer wegragenden Laufschienentragabschnitt eine im Querschnitt ballige Laufschiene ausgebildet ist. Die vorbekannte Laufschienenanordnung weist zudem an ihrem oberen, im wesentlichen horizontal wegragenden Profilträgerschenkel einen entsprechend gegensinnig gekrümmten balligen weiteren Laufschienenabschnitt auf, an welchem eine in der Höhe zu den sonstigen Laufrollen weiter nach oben versetzt liegende Sicherungsrolle abrollt.

[0003] Um eine gute Lagerung der zu verfahrenden Schiebetürflügel oder dergleichen zu gewährleisten, werden in der Regel Laufwerke eingesetzt, die beispielsweise an einem Schiebetürflügel an seinem vor- und nachlaufenden Ende, also im wesentlichen benachbart zu den Eckbereichen des Türflügels obenliegend vorgesehen sind. Jedes Laufwerk umfaßt dabei in der Regel zumindest eine, vorzugsweise zwei in Längsrichtung des Türflügels versetzt liegende Laufrollen, die auf einer untenliegenden Laufschiene abrollen und das anteilige Gewicht des Schiebetürflügels aufnehmen. Um beim Beschleunigen bzw. Bremsen des Türflügels und insbesondere beim Auflaufen des Schiebetürflügels auf ein Hindernis die dadurch entstehenden Kippmomente besser aufzunehmen, sind die oben erwähnten an einer obenliegenden und mit der Lauffläche nach unten weisenden Sicherungsschiene ablaufende Gegenrollen vorgesehen, wobei in der Regel pro Lauwerk eine Gegenrolle vorgesehen ist.

[0004] Nachteilig ist bei dieser Rollenanordnung, dass diese die Kippmomente aufnehmenden und der Sicherung dienenden Gegenrollen bei der Montage individuell auf einen spielfreien Lauf eingestellt werden müssen. Dabei besteht die Gefahr, dass die Gegenrollen entweder zu fest angezogen werden, was zu einem Verklemmen des Laufwerks und damit zu einem erschwerten Lauf führen würde oder dass bei einer Einstellung eines zu großen Spiels weiterhin die Gefahr besteht, dass der Türflügel bei großen Beschleunigungen oder Verzögerungen um ein geringes Winkelmaß kippen kann. Dies hätte jedoch eine erhöhte Abnutzung der Lauf- und Gegenrollen und zudem eine unangenehme Geräuschentwicklung zur Folge.

[0005] Weiterhin stellt sich teilweise als nachteilhaft beim Stand der Technik heraus, dass die exakte Justierung der Türflügel und die exakte Kantenausrichtung zumindest auf einfache Weise nicht vorgenommen werden kann oder zumindest eine die Bauhöhe vergrößernde Justiereinrichtung erfordern.

[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es von daher, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Laufwagenanordnung sowie eine verbesserte Schiebetür bzw. ein verbessertes Schiebetor zu schaffen, um zu gewährleisten, dass ein derartiger Laufwagen einfach und optimal unter Vermeidung eines unerwünschten Spiels jedoch unter Vermeidung eines Verklemmens längs einer Schiene verfahrbar ist.

[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß bezüglich der Laufwagenanordnung entsprechend den im Anspruch 1 und bezüglich der Schiebetür bzw. des Schiebetors entsprechend den im Anspruch 14 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

[0008] Durch die vorliegende Erfindung wird auf verblüffend einfache Weise eine gegenüber herkömmlichen Laufwagenanordnungen, d.h. Laufwerken, insbesondere für Schiebetürflügel eine deutliche Verbesserung erzielt.

[0009] Der wesentliche Vorteil gemäß der erfindungsgemäßen Lösung nach Anspruch 1 ist darin zu sehen, dass eine zu einem Laufwerk gehörende Laufrolle und eine Gegenlaufrolle auf einem Wipphebel sitzen. Durch das am Laufwagen angreifende Gewicht kann der Wipphebel eine Verschwenkbewegung um die Achse der auf der unteren Laufschiene abrollenden Laufrolle zumindest in einem gewissen Winkelbereich dergestalt durchführen, dass die zur Laufrolle versetzt liegende Gegenrolle über den Wipphebel nach oben hin verschwenkt wird, bis deren Lauffläche an der Gegenschiene anliegt. Dadurch wird eine ständige automatische Selbstanpassung gewährleistet, wobei stets ein kontinuierlicher Anlagendruck zwischen der Gegenrolle und der Gegenschiene gewährleistet ist. Zudem fällt dadurch ein zeitaufwendiges und fehlerbehaftetes Einjustieren der Gegenlaufrolle weg.

[0010] Ergänzend ist gemäß Anspruch 2 eine Exzenteranordnung vorgesehen, deren Exzenterachse parallel zur Laufrollen-Achse liegt. Durch Verdrehen dieser Exzenteranordnung wird die zugehörige Laufrollen-Achse in unterschiedlicher Höhenlage justiert. Die dadurch erzielbare Vertikalanpassung der Relativhöhe zwischen Laufrolle bzw. Laufrollen-Achse und dem über das Laufwerk getragenen Gegenstand, vorzugsweise einem Türflügel, erfolgt dadurch also nicht über einen in Vertikalrichtung verlaufenden Einstellmechanismus, sondern über eine mit horizontaler Achse verlaufende Exzenteranordnung, wodurch sich eine insgesamt sehr niedrige Bauhöhe des Laufwerks erzielen läßt, zumal das obere, einen verfahrbaren Schiebetürflügel tragende Abschlußprofil somit bevorzugt unmittelbar von der Exzenteranordnung durchsetzt wird und damit seitlich von der Laufrolle sitzen kann.

[0011] Als weiterhin vorteilhaft erweist sich, dass gemäß einer Weiterbildung der Erfindung der eine selbständige Anpassung der Gegenrolle an die Gegenschiene ermöglichende Wipphebel unmittelbar seitlich von dem oberen einen Türflügel tragenden Abschlußprofil angeordnet sein kann, so dass auch bei Verwendung dieses selbständigen Einstellmechanismus eine geringe Bauhöhe realisiert wird.

[0012] Als günstig hat sich ferner erwiesen, dass mit einfachen Mitteln an dem oberen Abschlußprofil, d.h. bevorzugt an der zu den Laufrollen gegenüberliegenden Seite, Peripherieteile angebaut werden können, wie beispielsweise ein Mitnehmer für einen Zahnriemen oder eine Tragplatte mit Verriegelungsbolzen zur Verriegelung des einen oder der ggf. beiden zusammenwirkenden Schiebetürflügel.

[0013] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen im einzelnen:
Figur 1 :
eine schematische perspektivische Ansicht einer zwei Schiebetürflügel umfassenden Schiebetür mit feststehenden Seitenteilen;
Figur 2 :
einen schematischen Vertikalquerschnitt quer zur Laufschiene;
Figur 3 :
eine Explosionszeichnung eines erfindungsgemäßen Laufwerks;
Figur 4 :
eine ausschnittsweise perspektivische Darstellung des Laufwerks bei an einem Türflügel eingebautem Zustand; und
Figur 5 :
eine entsprechende perspektivische, zur Figur 4 rückwärtige Darstellung des erfindungsgemäßen Laufwerks.


[0014] In Figur 1 ist in schematisch perspektivischer Darstellung eine zweiflügelige Schiebetüranordnung mit zwei gegensinnig verfahrbaren Schiebetürflügeln 1 und zwei sich jeweils nach außen hin anschließenden feststehenden Seitenteilen 3 gezeigt. Diese Schiebetüranordnung ist üblicherweise in einem Durchgang in einer Wand 5 angeordnet, wobei jeder Schiebetürflügel 1 über eine Laufwagenanordnung getragen und längs einer Schiene verfahren wird. Die gesamte Laufschienenanordnung, der Antrieb und die Steuerungseinrichtung etc. sind üblicherweise in einem oberhalb des Schiebetürflügels 1 angeordneten horizontal verlaufenden langgezogenen Gehäuse 7 untergebracht.

[0015] In Figur 2 ist in schematischer Vertikalschnittdarstellung quer zum Schiebetürflügel 1 ersichtlich, dass in dem Gehäuse 7, welches als Profilträger ausgebildet sein kann, an einem im gezeigten Ausführungsbeispiel horizontal ausgerichteten Tragsteg 11 eine im Querschnitt bevorzugt leicht ballig oder konvex gekrümmte Laufschiene 13 vorgesehen ist, an welcher jeweils eine Laufrolle 15 einer Laufwagenanordnung, nachfolgend auch kurz Laufwerk genannt, mit entsprechend im Querschnitt konkav gekrümmter Lauffläche 19 abläuft.

[0016] Oberhalb der jeweiligen Laufrolle 15 ist eine der Sicherung dienende Gegenschiene 23 am Gehäuse oder Profilträger 7 angeordnet, an welcher eine zur ersten Laufrolle 15 höher liegende Gegenrolle 27 abläuft, deren Lauffläche 29 ebenfalls wieder an die Profilfläche 25 der Gegenschiene 23 angepaßt ist.

[0017] Wie bereits aus Figur 2 ersichtlich ist, ist seitlich zur jeweiligen Laufrolle 15 und Gegenlaufrolle 27 das obere Abschlußprofil 31 des verfahrbaren Schiebetürflügels 1 vorgesehen, wodurch sich insgesamt eine geringe Dimensionierung der horizontalen und vertikalen Abmessungen des Gehäuses 7 erzielen lassen. Das Abschlußprofil 31 steht über einen Mitnehmer 69 entweder mit dem Untergurt 67 oder dem Obergurt 68 eines über eine Antriebseinrichtung angetriebenen Gurtes in Verbindung, worüber der Flügel verfahren wird.

[0018] Nachfolgend wird insbesondere auf die Figuren 3 ff. eingegangen, um den weiteren Aufbau des Laufwerks im Detail zu schildern.

[0019] Die eigentliche Laufwagenanordnung, d.h. das eigentliche benachbart zu den oberen Eckbereichen eines Schiebetürflügels 1 angeordnete Laufwerk, umfaßt im gezeigten Ausführungsbeispiel jeweils eine auf einer unteren Schiene 21 abrollende Laufrolle 15 und die Gegenrolle 27, die an einer darüber befindlichen parallel zur ersten Schiene verlaufenden Gegenschiene 23 abrollt. Die Laufrolle 15 dreht auf oder mit einem Laufrollenkörper 37 um eine Laufrollenachse 37' und die Gegenrolle 27 dreht auf oder mit einem Gegenrollenachskörper 39 um die Gegenrollenachse 39', die im gezeigten Ausführungsbeispiel an einem plattenförmigen die Laufrolle und die Gegenrolle tragenden Laufwerksträger 41 abgestützt sind. Dazu sind im Laufwerksträger 41 zwei Bohrungen 37'' und 39'' eingebracht, in welcher die Laufrollenachse 37' bzw. Gegenrollenachse 39' der Lauf- bzw. der Gegenrollachskörper 37 bzw. 39 verankert und montiert sind.

[0020] Der über diesen Laufwerksträger 41 und die Lauf- und Gegenrolle (sowie über einen zumindest weiteren in der Figur nicht gezeigten, aber genauso aufgebauten Laufwerksträger 41) getragene Türflügel 1 ist mit seinem oberen Abschlußprofil 31 nicht fest, sondern verkippbar an dem Laufwerksträger 41 befestigt. Der Laufwerksträger 41 stellt insoweit einen Wippenträger oder eine Wippe dar, der bzw. die um eine horizontale und quer zur Türflügelebene verlaufende und mit der Achse 37' der Laufrolle 15 zusammenfallende Kippachse 43 gegenüber dem Abschlußprofil 31 und damit dem Türflügel 1 verschwenkbar ist.

[0021] Die Kippachse 43 schneidet den wippenförmigen Laufwerksträger 41 am Kippunkt 46a. Die Gegenrollenachse 39 schneidet den wippenförmigen Laufwerksträger 41 in dem durch die Bohrung 39' gebildeten Angriffspunkt 46b. Auf der gegenüberliegenden Seite zur Laufrolle 15 ist der wippenförmige Laufwerksträger 41 schließlich mittels einer Schraube 51 mit dem oberen Abschlußprofil 31 verschraubt, wobei der Schraubenkörper 51 in eine Bohrung 45 im Laufwerksträger 41 eingreift. Der Schraubenkörper 51 durchsetzt einen Exzenter 53, der in einer das Abschlußprofil 31 horizontal und quer zur Türflügelebene durchsetzenden Bohrung 55 sitzt. Der Exzenter 53 ist dazu in der Bohrung 55 im Abschlußprofil 31 radial unverschieblich gehalten, kann allerdings um seine Achse verdreht werden, wodurch die innenliegende Exzenterbohrung 57, welche von der Schraube 51 durchsetzt wird, in ihrer relativen Höhenlage geringfügig verändert werden kann.

[0022] Da die Bohrung 45 im wippenförmigen Laufwerksträger 41 als Gewindebohrung ausgebildet ist und das Ende der Schraube 51 in diese Gewindebohrung eingreift, ist darüber der wippenförmige Laufwerksträger 41 um die Schraube 51 verschwenkbar am Abschlußprofil 31 gehalten und gesichert.

[0023] Durch die Bohrung 45 wird ein Abstützpunkt 46c gebildet, an welchem schließlich das anteilige Gewicht des Türflügels 1 ansetzt, wobei die drei Abstützpunkte 46c, 46a und 46b in dieser Reihenfolge bevorzugt zumindest in etwa auf einer Geraden liegen, aber nicht liegen müssen. Der in der Mitte liegende Abstützpunkt 46a bildet dabei die Kipp- oder Wippachse.

[0024] Die Funktionsweise ergibt sich unmittelbar auch unter Berücksichtigung von Figur 4 und 5. Das Gewicht eines über das Abschlußprofil 31 gehaltenen Türflügels 1 wirkt über den Exzenter 53 und die den Exzenter 53 durchsetzende Schraube 51 auf den wippenförmigen, nach Art eines Hebels gestalteten Laufwerksträger 41, wobei die Laufrolle 15 auf der Laufschiene 21 aufliegt. Da die durch die Schraube axial hindurchlaufende Angriffsachse 51' zur Laufrollenachse 37' versetzt liegt, mit anderen Worten also an dem Abstützpunkt 46a das Türgewicht G (entsprechend anteilig) angreift und die Lage der Laufrollenachse 37' durch die auf der Laufschiene 21 aufliegenden Laufrolle 15 in ihrer Höhenlage festliegt, führt dies dazu, dass der wippenförmige Laufwerksträger 41 um die Laufrollenachse 37 gemäß Pfeil K kippt und die zur Laufrollen- oder Angriffsachse 37 gegenüberliegende Gegenrollenachse 39 nach oben verschwenkt wird, bis deren Laufrollenfläche 29 an der Gegen-Lauffläche 25 der Gegenschiene 23 anliegt.

[0025] Mit anderen Worten wird durch das Türflügelgewicht somit ein selbständiges Drehen des Hebels um seine Laufrollen- oder Kippachse 37 und ein stetiges Anliegen der Gegenrolle 27 an der Gegenschiene 23 bewirkt.

[0026] Der Anpreßdruck P2, mit dem die Gegenrolle an die Gegenschiene angedrückt wird, wird durch die Hebelverhältnisse, d.h. durch das Verhältnis des Abstandes zwischen dem Abstützpunkt 46c und dem durch die Laufrollen- oder Kippachse 37' gebildeten Abstützpunkt 46a zu dem Abstand zwischen diesem Abstützpunkt 46a und dem Abstützpunkt 46b der Gegenrollenachse 39' bestimmt. Zudem wird der Anpreßdruck naturgemäß über das Gewicht des darüber zu tragenden Gegenstands, im gezeigten Ausführungsbeispiel des Türflügels mitbeeinflußt (wobei in der Regel zwei in den Zeichnungen dargestellte Laufwerksanordnungen an den beiden oberen vor- und nachlaufenden Eckbereichen eines Türflügels angeordnet sind und somit an jedem Laufwagen die Hälfte des Türflügelgewichtes angreift). Typischerweise wird ein Kraftverhältnis von 5:1 zwischen dem Anpreßdruck P1 der Laufrolle 15 und dem Gegendruck P2 der Gegenrolle 27 realisiert.

[0027] Auch das Einhängen eines derartigen Türflügels ist extrem einfach. Beim Einhängen eines Türflügels 1 wird der Türflügel angehoben und dann so leicht abgesenkt, dass die Laufrolle 15 auf der Laufschiene 21 aufliegt, wobei beim weiteren Absenken durch das Türgewicht sich der hebel- und wippenförmige Laufwerksträger 41 um seine Laufrollen- und Kippachse 37 leicht dreht, bis die Gegenrolle 27 an der darüber befindlichen Gegenschiene 23 anliegt. Weitere Justiermaßnahmen sind nicht mehr notwendig.

[0028] Durch Verdrehen der Exzenteranordnung 53 um deren Längsachse und die dadurch bewirkte geringfügige relative Höhenlagenveränderung bezogen zu dem Laufwerksträger 41 können vor allem die Türkanten schnell und exakt parallel zueinander ausgerichtet werden.

[0029] Sollte aus irgendeinem Grund der Anpreß- und Kippmechanismus außer Kraft gesetzt werden, so kann eine Fixierschraube 61 durch eine das obere Abschlußprofil 31 durchsetzende weitere Bohrung 63 hindurchgesteckt und in eine im platten- oder hebelförmigen Laufwerksträger 41 eingebrachte weitere Gewindebohrung 65 eingedreht werden, wodurch der Kippmechanismus gesperrt ist.

[0030] Der Vollständigkeit halber wird noch erwähnt, dass weitere Peripherieteile, wie beispielsweise ein Mitnehmer 69, mittels Muttern 70 auf einer Mitnehmerplatte 71 und diese wiederum mittels Schrauben 73 und in Langsnuten 75 im Abschlußprofil 31 seitlich einlegbare Gewindesteine 77 am Abschlußprofil an entsprechender Stelle fest montiert werden können.

[0031] Ferner kann auch eine Verriegelungsbolzen 81 aufweisende Verriegelungsplatte 83 auf gleiche Weise am Abschlußprofil 31 montiert werden, an welcher im montierten Zustand der Schiebetüranordnung ein Verriegelungshaken angreifen und die beiden Türflügel gegeneinander gegen ein unbeabsichtigtes Öffnen fest verschließen und verriegeln kann.

[0032] Das Abschlußprofil 31 muß jedoch nicht zwingend seitlich neben den Laufrollen und Gegenlaufrollen sitzend vorgesehen sein. Vielmehr kann der wippenförmige Laufwerksträger 41 mit gleichem Verstellmechanismus auch an einem in Längsrichtung des betreffenden Türflügels verlaufenden Bügel angebracht sein, der wie ein entsprechender Bügel in der vorveröffentlichten EP 0 770 752 A1 gestaltet ist (auf deren Offenbarungsgehalt in vollem Umfange Bezug genommen und zum Inhalt dieser Anmeldung gemacht wird). An diesem Bügel ist dann der wippenförmige Laufwerksträger 41 mit gleichem Versteilmechanismus, wie vorstehend erläutert, angebracht. Der Bügel kann mit seinem unteren Verankerungsabschnitt bis unter das Niveau der unteren Laufschiene 13 und damit der Laufrollen hinabragen und dort an dem Oberkantenbereich eines zu verfahrenden Türflügels, in der Regel einem dort befestigten Abschlußprofil, angebracht sein. Der Laufwerksantrieb, d.h. die Gehäuseanordnung, beansprucht in diesem Fall eine etwas größere vertikale Bauhöhe, wobei die horizontalen Abmessungen dadurch kleiner gestaltet werden können.

[0033] Schließlich sind aber auch Laufwerkskonstruktionen bekannt, die beispielsweise zwei parallel zueinander im seitlichen Abstand zueinander sitzende Laufschienen umfassen, wie sie beispielsweise in Figur 13 der Vorveröffentlichung WO 98/29629 gezeigt sind. Dazwischen ist der Laufwerkskörper angeordnet, an dessem unteren Ende beispielsweise der zu verfahrende Türflügel aufgehängt werden kann. Es kann aber auch insoweit ein U-förmiger Laufwerkskörper verwendet werden, dessen offene Seite nach unten ragt, um hier den zu verfahrenden Türflügel zu verankern. Auch hier können Gegenlaufrollen vorgesehen sein, wobei je ein anhand der Figuren 1 bis 5 erläuterter wippenförmiger Laufwerksträger 41 dann links und rechts liegend an dem Laufwerkskörper oder dem U-förmigen Profilträger mit gleicher Wirkungsweise angebracht sein kann.

[0034] Die Ausführungsbeispiele sind für jenen Fall erläutert worden, dass die Gegenlaufschiene oberhalb der eigentlichen Laufschiene 13 angeordnet ist. Genauso kann aber die Gegenlaufschiene auch unterhalb der Laufschiene 13 und/oder mit Seitenversatz dazu angeordnet sein. In diesem Falle muß nur die Gegenlaufrolle 27 entsprechend tiefer gegenüber der eigentlichen Laufrolle 15 an einem geeignet gestalteten Laufwerksträger sitzen.


Ansprüche

1. Laufwagen für einen verfahrbaren Gegenstand (1), insbesondere für eine automatische Schiebetür oder ein automatisches Schiebetor, mit einer auf einer Laufschiene (13) abrollenden Laufrolle (15) zur Abstützung des verfahrbaren Gegenstandes (1) und mit einer Gegenschiene (25), an welcher eine Gegenrolle (27) abrollt, wobei die Laufrolle (15) und die Gegenrolle (27) an einem wippenförmigen Laufwerksträger (41) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass an dem wippenförmigen Laufwerksträger (41) seitlich beabstandet zur Laufrollenachse (37'), ein Angriffspunkt (46c) vorgesehen ist, an welchem zumindest anteilig das über den Laufwagen zu tragende Gewicht des verfahrbaren Gegenstandes (1) angreift, dass auf der zu dem Angriffspunkt (46c) gegenüberliegenden Seite der Laufrollenachse (37') die Gegenrollachse (39') der Gegenrolle (27) angeordnet ist, und dass durch das am Angriffspunkt (46c) angreifende Traggewicht die Gegenrolle (27) an die Gegenschiene (25) angedrückt wird.
 
2. Laufwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Laufwagen mittels einer Exzentereinrichtung (57) zumindest mittelbar an einem darüber zu tragenden verfahrbaren Gegenstand (1), vorzugsweise an einem Türflügel an dessen oberen Abschlußprofil (31) oder an einem den Türflügel tragenden Bügel oder Laufwerkskörper befestigt ist, wobei durch Verstellen der Exzenteranordnung (53) eine relativ unterschiedliche Höhenjustierung zwischen Laufwagen bzw. Laufrolle (15) und dem Gegenstand (1) einstellbar ist.
 
3. Laufwagen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in Längsrichtung des verfahrbaren Gegenstandes (1) bzw. dessen oberen Abschlußprofiles (31) beidseitig je ein Laufwagen mit zumindest einer Laufrolle (15) und einer Gegenlaufrolle (27) vorgesehen ist, die beide jeweils über einen separaten oder gemeinsamen wippenförmigen Laufwerksträger (41) relativ gegenüber dem verfahrbaren Gegenstand (1) verkippbar sind.
 
4. Laufwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewichtskräfte aufnehmende Angriffsachse (51'), worüber der Laufwagen mit dem verfahrbaren Gegenstand (1) bzw. dessem oberen Abschlußprofil (31) verbunden ist, sowie die Laufrollenachse (37') und die Gegenrollenachse (39') parallel zueinander liegen.
 
5. Laufwagen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittpunkte der gewichtsbelasteten Angriffsachse (51'), der Laufrollenachse (37') und der Gegenrollenachse (39') den wippenförmigen Laufwerksträger (41) in Angriffspunkten (46c, 46a, 46b) schneiden.
 
6. Laufwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Laufwerkskörper (41) plattenförmig gestaltet ist.
 
7. Laufwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Laufwerkskörper (41) im Querschnitt quer zur Laufschiene (13) mit seiner größeren Abmessung in vertikaler und mit seiner schmäleren Abmessung in horizontaler Richtung verlaufend ausgebildet ist.
 
8. Laufwagen nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der gewichtsbelasteten Angriffsachse (51') zu der Laufrollen- oder Kippachse (37') und der Abstand der Laufrollen- oder Kippachse (37') zur Gegenrollenachse (39') unterschiedlich ist.
 
9. Laufwagen nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der gewichtsbelasteten Angriffsachse (51') zur Laufrollen- oder Kippachse (37') kleiner ist als der Abstand der Laufrollen- oder Kippachse (37') zu der Gegenrollenachse (39').
 
10. Laufwagen nach einem der Ansrpüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis des Abstandes zwischen der gewichtsbelasteten Angriffsachse (51') zur Laufrollen- oder Kippachse (37') zu dem Abstand zwischen der Laufrollen- oder Kippachse (37') und der Gegenrollachse (39') 1:2 bis 1:10 beträgt.
 
11. Laufwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils durch die Schnittpunkte zwischen der gewichtsbelasteten Angriffsachse (51'), der Laufrollen- oder Kippachse (37') bzw. der Gegenrollenachse (39') mit dem Laufwerksträger (1) gebildeten Angriffspunkte (46c, 46a, 46b) zumindest in etwa auf einer Geraden liegen.
 
12. Laufwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils durch die Schnittpunkte zwischen der gewichtsbelasteten Angriffsachse (51'), der Laufrollen- oder Kippachse (37') bzw. der Gegenrollenachse (39') mit dem Laufwerksträger (1) gebildeten Angriffspunkte (46c, 46a, 46b) nicht auf einer gemeinsamen Geraden liegen.
 
13. Laufwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Angriffspunkte (46c, 46a, 46b) die Ecken eines Dreiecks bilden.
 
14. Schiebetür oder -tor mit mindestens einem verfahrbaren Flügel, welche über zumindest einen Laufwagen gemäß den Ansprüchen 1 bis 12 getragen ist.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht