[0001] Die Erfindung betrifft einen Laufwagen für einen verfahrbaren Gegenstand, insbesondere
für eine automatische Schiebetür oder ein automatisches Schiebetor nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1 sowie eine zugehörige Schiebetür oder ein Schiebetor nach Anspruch
14.
[0002] Eine Laufschienenanordnung für eine automatische Schiebetür mit mindestens einem
Flügel ist aus der DE 44 00 940 C1 bekannt geworden. Es handelt sich um eine im Querschnitt
im wesentlichen winkelförmige Lauf schiene, die als Profilträger ausgebildet ist und
an deren vertikalen Profilwandabschnitt untenliegend an einem im wesentlichen quer
wegragenden Laufschienentragabschnitt eine im Querschnitt ballige Laufschiene ausgebildet
ist. Die vorbekannte Laufschienenanordnung weist zudem an ihrem oberen, im wesentlichen
horizontal wegragenden Profilträgerschenkel einen entsprechend gegensinnig gekrümmten
balligen weiteren Laufschienenabschnitt auf, an welchem eine in der Höhe zu den sonstigen
Laufrollen weiter nach oben versetzt liegende Sicherungsrolle abrollt.
[0003] Um eine gute Lagerung der zu verfahrenden Schiebetürflügel oder dergleichen zu gewährleisten,
werden in der Regel Laufwerke eingesetzt, die beispielsweise an einem Schiebetürflügel
an seinem vor- und nachlaufenden Ende, also im wesentlichen benachbart zu den Eckbereichen
des Türflügels obenliegend vorgesehen sind. Jedes Laufwerk umfaßt dabei in der Regel
zumindest eine, vorzugsweise zwei in Längsrichtung des Türflügels versetzt liegende
Laufrollen, die auf einer untenliegenden Laufschiene abrollen und das anteilige Gewicht
des Schiebetürflügels aufnehmen. Um beim Beschleunigen bzw. Bremsen des Türflügels
und insbesondere beim Auflaufen des Schiebetürflügels auf ein Hindernis die dadurch
entstehenden Kippmomente besser aufzunehmen, sind die oben erwähnten an einer obenliegenden
und mit der Lauffläche nach unten weisenden Sicherungsschiene ablaufende Gegenrollen
vorgesehen, wobei in der Regel pro Lauwerk eine Gegenrolle vorgesehen ist.
[0004] Nachteilig ist bei dieser Rollenanordnung, dass diese die Kippmomente aufnehmenden
und der Sicherung dienenden Gegenrollen bei der Montage individuell auf einen spielfreien
Lauf eingestellt werden müssen. Dabei besteht die Gefahr, dass die Gegenrollen entweder
zu fest angezogen werden, was zu einem Verklemmen des Laufwerks und damit zu einem
erschwerten Lauf führen würde oder dass bei einer Einstellung eines zu großen Spiels
weiterhin die Gefahr besteht, dass der Türflügel bei großen Beschleunigungen oder
Verzögerungen um ein geringes Winkelmaß kippen kann. Dies hätte jedoch eine erhöhte
Abnutzung der Lauf- und Gegenrollen und zudem eine unangenehme Geräuschentwicklung
zur Folge.
[0005] Weiterhin stellt sich teilweise als nachteilhaft beim Stand der Technik heraus, dass
die exakte Justierung der Türflügel und die exakte Kantenausrichtung zumindest auf
einfache Weise nicht vorgenommen werden kann oder zumindest eine die Bauhöhe vergrößernde
Justiereinrichtung erfordern.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es von daher, eine gegenüber dem Stand der
Technik verbesserte Laufwagenanordnung sowie eine verbesserte Schiebetür bzw. ein
verbessertes Schiebetor zu schaffen, um zu gewährleisten, dass ein derartiger Laufwagen
einfach und optimal unter Vermeidung eines unerwünschten Spiels jedoch unter Vermeidung
eines Verklemmens längs einer Schiene verfahrbar ist.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß bezüglich der Laufwagenanordnung entsprechend den
im Anspruch 1 und bezüglich der Schiebetür bzw. des Schiebetors entsprechend den im
Anspruch 14 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] Durch die vorliegende Erfindung wird auf verblüffend einfache Weise eine gegenüber
herkömmlichen Laufwagenanordnungen, d.h. Laufwerken, insbesondere für Schiebetürflügel
eine deutliche Verbesserung erzielt.
[0009] Der wesentliche Vorteil gemäß der erfindungsgemäßen Lösung nach Anspruch 1 ist darin
zu sehen, dass eine zu einem Laufwerk gehörende Laufrolle und eine Gegenlaufrolle
auf einem Wipphebel sitzen. Durch das am Laufwagen angreifende Gewicht kann der Wipphebel
eine Verschwenkbewegung um die Achse der auf der unteren Laufschiene abrollenden Laufrolle
zumindest in einem gewissen Winkelbereich dergestalt durchführen, dass die zur Laufrolle
versetzt liegende Gegenrolle über den Wipphebel nach oben hin verschwenkt wird, bis
deren Lauffläche an der Gegenschiene anliegt. Dadurch wird eine ständige automatische
Selbstanpassung gewährleistet, wobei stets ein kontinuierlicher Anlagendruck zwischen
der Gegenrolle und der Gegenschiene gewährleistet ist. Zudem fällt dadurch ein zeitaufwendiges
und fehlerbehaftetes Einjustieren der Gegenlaufrolle weg.
[0010] Ergänzend ist gemäß Anspruch 2 eine Exzenteranordnung vorgesehen, deren Exzenterachse
parallel zur Laufrollen-Achse liegt. Durch Verdrehen dieser Exzenteranordnung wird
die zugehörige Laufrollen-Achse in unterschiedlicher Höhenlage justiert. Die dadurch
erzielbare Vertikalanpassung der Relativhöhe zwischen Laufrolle bzw. Laufrollen-Achse
und dem über das Laufwerk getragenen Gegenstand, vorzugsweise einem Türflügel, erfolgt
dadurch also nicht über einen in Vertikalrichtung verlaufenden Einstellmechanismus,
sondern über eine mit horizontaler Achse verlaufende Exzenteranordnung, wodurch sich
eine insgesamt sehr niedrige Bauhöhe des Laufwerks erzielen läßt, zumal das obere,
einen verfahrbaren Schiebetürflügel tragende Abschlußprofil somit bevorzugt unmittelbar
von der Exzenteranordnung durchsetzt wird und damit seitlich von der Laufrolle sitzen
kann.
[0011] Als weiterhin vorteilhaft erweist sich, dass gemäß einer Weiterbildung der Erfindung
der eine selbständige Anpassung der Gegenrolle an die Gegenschiene ermöglichende Wipphebel
unmittelbar seitlich von dem oberen einen Türflügel tragenden Abschlußprofil angeordnet
sein kann, so dass auch bei Verwendung dieses selbständigen Einstellmechanismus eine
geringe Bauhöhe realisiert wird.
[0012] Als günstig hat sich ferner erwiesen, dass mit einfachen Mitteln an dem oberen Abschlußprofil,
d.h. bevorzugt an der zu den Laufrollen gegenüberliegenden Seite, Peripherieteile
angebaut werden können, wie beispielsweise ein Mitnehmer für einen Zahnriemen oder
eine Tragplatte mit Verriegelungsbolzen zur Verriegelung des einen oder der ggf. beiden
zusammenwirkenden Schiebetürflügel.
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen
im einzelnen:
- Figur 1 :
- eine schematische perspektivische Ansicht einer zwei Schiebetürflügel umfassenden
Schiebetür mit feststehenden Seitenteilen;
- Figur 2 :
- einen schematischen Vertikalquerschnitt quer zur Laufschiene;
- Figur 3 :
- eine Explosionszeichnung eines erfindungsgemäßen Laufwerks;
- Figur 4 :
- eine ausschnittsweise perspektivische Darstellung des Laufwerks bei an einem Türflügel
eingebautem Zustand; und
- Figur 5 :
- eine entsprechende perspektivische, zur Figur 4 rückwärtige Darstellung des erfindungsgemäßen
Laufwerks.
[0014] In Figur 1 ist in schematisch perspektivischer Darstellung eine zweiflügelige Schiebetüranordnung
mit zwei gegensinnig verfahrbaren Schiebetürflügeln 1 und zwei sich jeweils nach außen
hin anschließenden feststehenden Seitenteilen 3 gezeigt. Diese Schiebetüranordnung
ist üblicherweise in einem Durchgang in einer Wand 5 angeordnet, wobei jeder Schiebetürflügel
1 über eine Laufwagenanordnung getragen und längs einer Schiene verfahren wird. Die
gesamte Laufschienenanordnung, der Antrieb und die Steuerungseinrichtung etc. sind
üblicherweise in einem oberhalb des Schiebetürflügels 1 angeordneten horizontal verlaufenden
langgezogenen Gehäuse 7 untergebracht.
[0015] In Figur 2 ist in schematischer Vertikalschnittdarstellung quer zum Schiebetürflügel
1 ersichtlich, dass in dem Gehäuse 7, welches als Profilträger ausgebildet sein kann,
an einem im gezeigten Ausführungsbeispiel horizontal ausgerichteten Tragsteg 11 eine
im Querschnitt bevorzugt leicht ballig oder konvex gekrümmte Laufschiene 13 vorgesehen
ist, an welcher jeweils eine Laufrolle 15 einer Laufwagenanordnung, nachfolgend auch
kurz Laufwerk genannt, mit entsprechend im Querschnitt konkav gekrümmter Lauffläche
19 abläuft.
[0016] Oberhalb der jeweiligen Laufrolle 15 ist eine der Sicherung dienende Gegenschiene
23 am Gehäuse oder Profilträger 7 angeordnet, an welcher eine zur ersten Laufrolle
15 höher liegende Gegenrolle 27 abläuft, deren Lauffläche 29 ebenfalls wieder an die
Profilfläche 25 der Gegenschiene 23 angepaßt ist.
[0017] Wie bereits aus Figur 2 ersichtlich ist, ist seitlich zur jeweiligen Laufrolle 15
und Gegenlaufrolle 27 das obere Abschlußprofil 31 des verfahrbaren Schiebetürflügels
1 vorgesehen, wodurch sich insgesamt eine geringe Dimensionierung der horizontalen
und vertikalen Abmessungen des Gehäuses 7 erzielen lassen. Das Abschlußprofil 31 steht
über einen Mitnehmer 69 entweder mit dem Untergurt 67 oder dem Obergurt 68 eines über
eine Antriebseinrichtung angetriebenen Gurtes in Verbindung, worüber der Flügel verfahren
wird.
[0018] Nachfolgend wird insbesondere auf die Figuren 3 ff. eingegangen, um den weiteren
Aufbau des Laufwerks im Detail zu schildern.
[0019] Die eigentliche Laufwagenanordnung, d.h. das eigentliche benachbart zu den oberen
Eckbereichen eines Schiebetürflügels 1 angeordnete Laufwerk, umfaßt im gezeigten Ausführungsbeispiel
jeweils eine auf einer unteren Schiene 21 abrollende Laufrolle 15 und die Gegenrolle
27, die an einer darüber befindlichen parallel zur ersten Schiene verlaufenden Gegenschiene
23 abrollt. Die Laufrolle 15 dreht auf oder mit einem Laufrollenkörper 37 um eine
Laufrollenachse 37' und die Gegenrolle 27 dreht auf oder mit einem Gegenrollenachskörper
39 um die Gegenrollenachse 39', die im gezeigten Ausführungsbeispiel an einem plattenförmigen
die Laufrolle und die Gegenrolle tragenden Laufwerksträger 41 abgestützt sind. Dazu
sind im Laufwerksträger 41 zwei Bohrungen 37'' und 39'' eingebracht, in welcher die
Laufrollenachse 37' bzw. Gegenrollenachse 39' der Lauf- bzw. der Gegenrollachskörper
37 bzw. 39 verankert und montiert sind.
[0020] Der über diesen Laufwerksträger 41 und die Lauf- und Gegenrolle (sowie über einen
zumindest weiteren in der Figur nicht gezeigten, aber genauso aufgebauten Laufwerksträger
41) getragene Türflügel 1 ist mit seinem oberen Abschlußprofil 31 nicht fest, sondern
verkippbar an dem Laufwerksträger 41 befestigt. Der Laufwerksträger 41 stellt insoweit
einen Wippenträger oder eine Wippe dar, der bzw. die um eine horizontale und quer
zur Türflügelebene verlaufende und mit der Achse 37' der Laufrolle 15 zusammenfallende
Kippachse 43 gegenüber dem Abschlußprofil 31 und damit dem Türflügel 1 verschwenkbar
ist.
[0021] Die Kippachse 43 schneidet den wippenförmigen Laufwerksträger 41 am Kippunkt 46a.
Die Gegenrollenachse 39 schneidet den wippenförmigen Laufwerksträger 41 in dem durch
die Bohrung 39' gebildeten Angriffspunkt 46b. Auf der gegenüberliegenden Seite zur
Laufrolle 15 ist der wippenförmige Laufwerksträger 41 schließlich mittels einer Schraube
51 mit dem oberen Abschlußprofil 31 verschraubt, wobei der Schraubenkörper 51 in eine
Bohrung 45 im Laufwerksträger 41 eingreift. Der Schraubenkörper 51 durchsetzt einen
Exzenter 53, der in einer das Abschlußprofil 31 horizontal und quer zur Türflügelebene
durchsetzenden Bohrung 55 sitzt. Der Exzenter 53 ist dazu in der Bohrung 55 im Abschlußprofil
31 radial unverschieblich gehalten, kann allerdings um seine Achse verdreht werden,
wodurch die innenliegende Exzenterbohrung 57, welche von der Schraube 51 durchsetzt
wird, in ihrer relativen Höhenlage geringfügig verändert werden kann.
[0022] Da die Bohrung 45 im wippenförmigen Laufwerksträger 41 als Gewindebohrung ausgebildet
ist und das Ende der Schraube 51 in diese Gewindebohrung eingreift, ist darüber der
wippenförmige Laufwerksträger 41 um die Schraube 51 verschwenkbar am Abschlußprofil
31 gehalten und gesichert.
[0023] Durch die Bohrung 45 wird ein Abstützpunkt 46c gebildet, an welchem schließlich das
anteilige Gewicht des Türflügels 1 ansetzt, wobei die drei Abstützpunkte 46c, 46a
und 46b in dieser Reihenfolge bevorzugt zumindest in etwa auf einer Geraden liegen,
aber nicht liegen müssen. Der in der Mitte liegende Abstützpunkt 46a bildet dabei
die Kipp- oder Wippachse.
[0024] Die Funktionsweise ergibt sich unmittelbar auch unter Berücksichtigung von Figur
4 und 5. Das Gewicht eines über das Abschlußprofil 31 gehaltenen Türflügels 1 wirkt
über den Exzenter 53 und die den Exzenter 53 durchsetzende Schraube 51 auf den wippenförmigen,
nach Art eines Hebels gestalteten Laufwerksträger 41, wobei die Laufrolle 15 auf der
Laufschiene 21 aufliegt. Da die durch die Schraube axial hindurchlaufende Angriffsachse
51' zur Laufrollenachse 37' versetzt liegt, mit anderen Worten also an dem Abstützpunkt
46a das Türgewicht G (entsprechend anteilig) angreift und die Lage der Laufrollenachse
37' durch die auf der Laufschiene 21 aufliegenden Laufrolle 15 in ihrer Höhenlage
festliegt, führt dies dazu, dass der wippenförmige Laufwerksträger 41 um die Laufrollenachse
37 gemäß Pfeil K kippt und die zur Laufrollen- oder Angriffsachse 37 gegenüberliegende
Gegenrollenachse 39 nach oben verschwenkt wird, bis deren Laufrollenfläche 29 an der
Gegen-Lauffläche 25 der Gegenschiene 23 anliegt.
[0025] Mit anderen Worten wird durch das Türflügelgewicht somit ein selbständiges Drehen
des Hebels um seine Laufrollen- oder Kippachse 37 und ein stetiges Anliegen der Gegenrolle
27 an der Gegenschiene 23 bewirkt.
[0026] Der Anpreßdruck P
2, mit dem die Gegenrolle an die Gegenschiene angedrückt wird, wird durch die Hebelverhältnisse,
d.h. durch das Verhältnis des Abstandes zwischen dem Abstützpunkt 46c und dem durch
die Laufrollen- oder Kippachse 37' gebildeten Abstützpunkt 46a zu dem Abstand zwischen
diesem Abstützpunkt 46a und dem Abstützpunkt 46b der Gegenrollenachse 39' bestimmt.
Zudem wird der Anpreßdruck naturgemäß über das Gewicht des darüber zu tragenden Gegenstands,
im gezeigten Ausführungsbeispiel des Türflügels mitbeeinflußt (wobei in der Regel
zwei in den Zeichnungen dargestellte Laufwerksanordnungen an den beiden oberen vor-
und nachlaufenden Eckbereichen eines Türflügels angeordnet sind und somit an jedem
Laufwagen die Hälfte des Türflügelgewichtes angreift). Typischerweise wird ein Kraftverhältnis
von 5:1 zwischen dem Anpreßdruck P1 der Laufrolle 15 und dem Gegendruck P
2 der Gegenrolle 27 realisiert.
[0027] Auch das Einhängen eines derartigen Türflügels ist extrem einfach. Beim Einhängen
eines Türflügels 1 wird der Türflügel angehoben und dann so leicht abgesenkt, dass
die Laufrolle 15 auf der Laufschiene 21 aufliegt, wobei beim weiteren Absenken durch
das Türgewicht sich der hebel- und wippenförmige Laufwerksträger 41 um seine Laufrollen-
und Kippachse 37 leicht dreht, bis die Gegenrolle 27 an der darüber befindlichen Gegenschiene
23 anliegt. Weitere Justiermaßnahmen sind nicht mehr notwendig.
[0028] Durch Verdrehen der Exzenteranordnung 53 um deren Längsachse und die dadurch bewirkte
geringfügige relative Höhenlagenveränderung bezogen zu dem Laufwerksträger 41 können
vor allem die Türkanten schnell und exakt parallel zueinander ausgerichtet werden.
[0029] Sollte aus irgendeinem Grund der Anpreß- und Kippmechanismus außer Kraft gesetzt
werden, so kann eine Fixierschraube 61 durch eine das obere Abschlußprofil 31 durchsetzende
weitere Bohrung 63 hindurchgesteckt und in eine im platten- oder hebelförmigen Laufwerksträger
41 eingebrachte weitere Gewindebohrung 65 eingedreht werden, wodurch der Kippmechanismus
gesperrt ist.
[0030] Der Vollständigkeit halber wird noch erwähnt, dass weitere Peripherieteile, wie beispielsweise
ein Mitnehmer 69, mittels Muttern 70 auf einer Mitnehmerplatte 71 und diese wiederum
mittels Schrauben 73 und in Langsnuten 75 im Abschlußprofil 31 seitlich einlegbare
Gewindesteine 77 am Abschlußprofil an entsprechender Stelle fest montiert werden können.
[0031] Ferner kann auch eine Verriegelungsbolzen 81 aufweisende Verriegelungsplatte 83 auf
gleiche Weise am Abschlußprofil 31 montiert werden, an welcher im montierten Zustand
der Schiebetüranordnung ein Verriegelungshaken angreifen und die beiden Türflügel
gegeneinander gegen ein unbeabsichtigtes Öffnen fest verschließen und verriegeln kann.
[0032] Das Abschlußprofil 31 muß jedoch nicht zwingend seitlich neben den Laufrollen und
Gegenlaufrollen sitzend vorgesehen sein. Vielmehr kann der wippenförmige Laufwerksträger
41 mit gleichem Verstellmechanismus auch an einem in Längsrichtung des betreffenden
Türflügels verlaufenden Bügel angebracht sein, der wie ein entsprechender Bügel in
der vorveröffentlichten EP 0 770 752 A1 gestaltet ist (auf deren Offenbarungsgehalt
in vollem Umfange Bezug genommen und zum Inhalt dieser Anmeldung gemacht wird). An
diesem Bügel ist dann der wippenförmige Laufwerksträger 41 mit gleichem Versteilmechanismus,
wie vorstehend erläutert, angebracht. Der Bügel kann mit seinem unteren Verankerungsabschnitt
bis unter das Niveau der unteren Laufschiene 13 und damit der Laufrollen hinabragen
und dort an dem Oberkantenbereich eines zu verfahrenden Türflügels, in der Regel einem
dort befestigten Abschlußprofil, angebracht sein. Der Laufwerksantrieb, d.h. die Gehäuseanordnung,
beansprucht in diesem Fall eine etwas größere vertikale Bauhöhe, wobei die horizontalen
Abmessungen dadurch kleiner gestaltet werden können.
[0033] Schließlich sind aber auch Laufwerkskonstruktionen bekannt, die beispielsweise zwei
parallel zueinander im seitlichen Abstand zueinander sitzende Laufschienen umfassen,
wie sie beispielsweise in Figur 13 der Vorveröffentlichung WO 98/29629 gezeigt sind.
Dazwischen ist der Laufwerkskörper angeordnet, an dessem unteren Ende beispielsweise
der zu verfahrende Türflügel aufgehängt werden kann. Es kann aber auch insoweit ein
U-förmiger Laufwerkskörper verwendet werden, dessen offene Seite nach unten ragt,
um hier den zu verfahrenden Türflügel zu verankern. Auch hier können Gegenlaufrollen
vorgesehen sein, wobei je ein anhand der Figuren 1 bis 5 erläuterter wippenförmiger
Laufwerksträger 41 dann links und rechts liegend an dem Laufwerkskörper oder dem U-förmigen
Profilträger mit gleicher Wirkungsweise angebracht sein kann.
[0034] Die Ausführungsbeispiele sind für jenen Fall erläutert worden, dass die Gegenlaufschiene
oberhalb der eigentlichen Laufschiene 13 angeordnet ist. Genauso kann aber die Gegenlaufschiene
auch unterhalb der Laufschiene 13 und/oder mit Seitenversatz dazu angeordnet sein.
In diesem Falle muß nur die Gegenlaufrolle 27 entsprechend tiefer gegenüber der eigentlichen
Laufrolle 15 an einem geeignet gestalteten Laufwerksträger sitzen.
1. Laufwagen für einen verfahrbaren Gegenstand (1), insbesondere für eine automatische
Schiebetür oder ein automatisches Schiebetor, mit einer auf einer Laufschiene (13)
abrollenden Laufrolle (15) zur Abstützung des verfahrbaren Gegenstandes (1) und mit
einer Gegenschiene (25), an welcher eine Gegenrolle (27) abrollt, wobei die Laufrolle
(15) und die Gegenrolle (27) an einem wippenförmigen Laufwerksträger (41) angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, dass an dem wippenförmigen Laufwerksträger (41) seitlich beabstandet zur Laufrollenachse
(37'), ein Angriffspunkt (46c) vorgesehen ist, an welchem zumindest anteilig das über
den Laufwagen zu tragende Gewicht des verfahrbaren Gegenstandes (1) angreift, dass
auf der zu dem Angriffspunkt (46c) gegenüberliegenden Seite der Laufrollenachse (37')
die Gegenrollachse (39') der Gegenrolle (27) angeordnet ist, und dass durch das am
Angriffspunkt (46c) angreifende Traggewicht die Gegenrolle (27) an die Gegenschiene
(25) angedrückt wird.
2. Laufwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Laufwagen mittels einer Exzentereinrichtung (57) zumindest mittelbar an
einem darüber zu tragenden verfahrbaren Gegenstand (1), vorzugsweise an einem Türflügel
an dessen oberen Abschlußprofil (31) oder an einem den Türflügel tragenden Bügel oder
Laufwerkskörper befestigt ist, wobei durch Verstellen der Exzenteranordnung (53) eine
relativ unterschiedliche Höhenjustierung zwischen Laufwagen bzw. Laufrolle (15) und
dem Gegenstand (1) einstellbar ist.
3. Laufwagen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in Längsrichtung des verfahrbaren Gegenstandes (1) bzw. dessen oberen Abschlußprofiles
(31) beidseitig je ein Laufwagen mit zumindest einer Laufrolle (15) und einer Gegenlaufrolle
(27) vorgesehen ist, die beide jeweils über einen separaten oder gemeinsamen wippenförmigen
Laufwerksträger (41) relativ gegenüber dem verfahrbaren Gegenstand (1) verkippbar
sind.
4. Laufwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewichtskräfte aufnehmende Angriffsachse (51'), worüber der Laufwagen mit
dem verfahrbaren Gegenstand (1) bzw. dessem oberen Abschlußprofil (31) verbunden ist,
sowie die Laufrollenachse (37') und die Gegenrollenachse (39') parallel zueinander
liegen.
5. Laufwagen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittpunkte der gewichtsbelasteten Angriffsachse (51'), der Laufrollenachse
(37') und der Gegenrollenachse (39') den wippenförmigen Laufwerksträger (41) in Angriffspunkten
(46c, 46a, 46b) schneiden.
6. Laufwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Laufwerkskörper (41) plattenförmig gestaltet ist.
7. Laufwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Laufwerkskörper (41) im Querschnitt quer zur Laufschiene (13) mit seiner
größeren Abmessung in vertikaler und mit seiner schmäleren Abmessung in horizontaler
Richtung verlaufend ausgebildet ist.
8. Laufwagen nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der gewichtsbelasteten Angriffsachse (51') zu der Laufrollen- oder
Kippachse (37') und der Abstand der Laufrollen- oder Kippachse (37') zur Gegenrollenachse
(39') unterschiedlich ist.
9. Laufwagen nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der gewichtsbelasteten Angriffsachse (51') zur Laufrollen- oder
Kippachse (37') kleiner ist als der Abstand der Laufrollen- oder Kippachse (37') zu
der Gegenrollenachse (39').
10. Laufwagen nach einem der Ansrpüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis des Abstandes zwischen der gewichtsbelasteten Angriffsachse (51')
zur Laufrollen- oder Kippachse (37') zu dem Abstand zwischen der Laufrollen- oder
Kippachse (37') und der Gegenrollachse (39') 1:2 bis 1:10 beträgt.
11. Laufwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils durch die Schnittpunkte zwischen der gewichtsbelasteten Angriffsachse
(51'), der Laufrollen- oder Kippachse (37') bzw. der Gegenrollenachse (39') mit dem
Laufwerksträger (1) gebildeten Angriffspunkte (46c, 46a, 46b) zumindest in etwa auf
einer Geraden liegen.
12. Laufwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils durch die Schnittpunkte zwischen der gewichtsbelasteten Angriffsachse
(51'), der Laufrollen- oder Kippachse (37') bzw. der Gegenrollenachse (39') mit dem
Laufwerksträger (1) gebildeten Angriffspunkte (46c, 46a, 46b) nicht auf einer gemeinsamen
Geraden liegen.
13. Laufwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Angriffspunkte (46c, 46a, 46b) die Ecken eines Dreiecks bilden.
14. Schiebetür oder -tor mit mindestens einem verfahrbaren Flügel, welche über zumindest
einen Laufwagen gemäß den Ansprüchen 1 bis 12 getragen ist.