[0001] Die Erfindung betrifft einen Trockner für Schüttgut mit
- einer Fördereinrichtung, die mindestens ein flächiges Element zum Tragen und Transportieren
einer Schüttgutschicht vorgegebener Dicke aufweist, und
- mindestens einem oberhalb des flächigen Elements der Fördereinrichtung angeordneten
Infrarot-Strahler zum Beheizen der Schüttgutschicht.
[0002] Bei vielen Trocknungsvorgängen ist man bestrebt, die erforderliche Wärme möglichst
rasch in das zu trocknende Gut einzutragen, um den Trocknungsvorgang zu beschleunigen.
Dies gilt auch für die IR-Trocknung von Schüttgut, welches von dem flächigen Element
der Fördereinrichtung getragen und transportiert wird.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Wärmeeintrag in das Schüttgut zu verbessern.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist der eingangs genannte Trockner erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, daß das flächige Element der Fördereinrichtung aus wärmeleitfähigem
Material besteht und mit wärmeleitfähigen Erhebungen versehen ist, deren Höhe an die
Dicke der Schüttgutschicht angepaßt ist.
[0005] Die Höhe der Erhebungen wird so gewählt, daß die Erhebungen bestenfalls geringfügig
und/oder intermittierend von dem Schüttgut überstrichen werden. Vorzugsweise ragen
die Erhebungen ständig aus der Schüttgutschicht heraus. Die Erhebungen werden also
der IR-Strahlung ausgesetzt. Sie erwärmen sich und leiten die Wärme in das flächige
Element der Fördereinrichtung ein. Dies führt dazu, daß die wandernde Schüttgutschicht
beidseitig beheizt wird, nämlich von oben durch die IR-Strahlung und von unten durch
das flächige Element der Fördereinrichtung, dort also durch Wärmeleitung innerhalb
des flächigen Elements und Kontakt-Wärmeübergang zum Schüttgut. Es kommt zu einer
sehr gleichmäßigen und vor allen Dingen sehr raschen Erwärmung der Schüttgutschicht.
Eine beträchtliche Verminderung der Trocknungszeit ist die Folge.
[0006] Schüttgüter können unterschiedliche Produkteigenschaften besitzen, und zwar beispielsweise
hinsichtlich Abrasion, Neigung zum Verkrusten und Korrosion. Daher wird in Weiterbildung
der Erfindung vorgeschlagen, daß die Erhebungen nach Form und Anordnung an die Produkteigenschaften
des Schüttgutes angepaßt sind, wobei ein und dasselbe flächige Element der Fördereinrichtung
mit Erhebungen unterschiedlicher Formen und Anordnungen versehen sein kann.
[0007] Grundsätzlich kommen sämtliche denkbaren Formgebungen in Frage, beispielsweise senkrechte
oder geneigte Säulen, Pyramiden, Pyramidenstümpfe, Kugelsegmente, Tetraeder, Prismen,
Kegelstümpfe und dergleichen. Wesentlich ist, daß die Erhebungen neben ihrer Beeinflussung
des Schüttguttransports der IR-Strahlung eine ausreichende Fläche bieten, um den gewünschten
Wäremeintrag in das flächige Element der Fördereinrichtung zu gewährleisten.
[0008] Von Bedeutung bei der Beeinflussung des Transports des Schüttgutes ist dessen Umlagerung.
Unter diesem Gesichtspunkt kann den Produkteigenschaften des Schüttgutes neben der
Formgebung der Erhebungen durch deren Anordnung Rechnung getragen werden. Fluchtende
Anordnung ist ebenso möglich wie versetzte Anordnung, Dreieck- oder Viereckanordnung
oder auch willkürliche Streuung.
[0009] Nach einem weiteren vorteilhaften Merkmal ist mindestens eine der Erhebungen als
in Transportrichtung des Schüttgutes ansteigende Rampe ausgebildet, die sich vorzugsweise
über die volle Breite des flächigen Elements der als Vibrationsförderer ausgebildeten
Fördereinrichtung erstreckt. Beim Überschreiten der Rampe kommt es zu einer besonders
intensiven Umlagerung des Schüttgutes.
[0010] Das flächige Element der Fördereinrichtung bildet mit den Erhebungen ein System aus
produktbedeckten und angestrahlten Flächen, wobei das Verhältnis produktbedeckt/angestrahlt
vorzugsweise an die Produkteigenschaften des Schüttgutes und an die Trocknerleistung
angepaßt ist. Dieses Verhältnis bestimmt in optimierter Weise das Verhältnis Strahlung/Kontakt-Wärmeübergang
bei der Beheizung des Schüttgutes.
[0011] Zur Optimierung des Wärmeeintrags sind die angestrahlten, nicht vom Schüttgut überstrichenen
Flächen schwarz.
[0012] Die Erfindung ist grundsätzlich anwendbar auf sämtliche Fördereinrichtungen, die
über ein flächiges Element aus wärmeleitfähigem Material zum Tragen und Transportieren
des Schüttgutes verfügen. Hierzu gehören beispielsweise Bandförderer mit einem flexiblen
Förderband, auf dem die Erhebungen nachträglich angebracht werden.
[0013] Besonders geeignet sind Vibationsförderer, die eine vibrationsfähige Grundplatte
sowie einen zugehörigen Vibrationsantrieb aufweisen. Die Grundplatte besteht vorzugsweise
aus Metall, wobei die Erhebungen auf die Grundplatte aufgeschweißt sein können. Diese
Art der Befestigung wird man insbesondere dann wählen, wenn die Erhebungen, was besonders
vorteilhaft sein kann, massiv ausgebildet sind, beispielsweise als Säulen. In anderen
Fällen kann es vorteilhafter sein, die Erhebungen aus dem Material der Grundplatte
herauszuarbeiten, beispielsweise durch Tiefziehen.
[0014] Als ebenfalls bevorzugte Alternative schlägt die Erfindung den Einsatz eines Plattenbandförderers
vor. Die mit der Grundplatte des Vibrationsförderers verbundenen Vorteile lassen sich
gleichermaßen mit den einzelnen Platten des Plattenbandförderers erzielen.
[0015] Die Erfindung wird im folgenden anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele im Zusammenhang
mit der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in:
Fig. 1 einen schematischen Vertikalschnitt durch eine erste Ausführungsform;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Ausführungsform nach Fig. 1;
Fig. 3 einen schematischen Vertikalschnitt durch eine zweite Ausführungsform;
Fig. 4 eine Draufsicht auf die Ausführungsform nach Fig. 3.
[0016] Gemäß Figur 1 und 2 weist der Trockner eine Fördereinrichtung in Form eines Vibrationsförderers
auf, dessen flächiges Element als vibrationsfähige Grundplatte 1 ausgebildet ist,
die eine Schüttgutschicht 2 von vorgebener Dicke trägt. Wenn ein nicht dargestellter
Vibrationsantrieb die Grundplatte 1 in Schwingungen versetzt, wird das Schüttgut gerüttelt
und dabei von links nach rechts in Figur 1 transportiert. Die Beheizung der Schüttgutschicht
besorgt ein IR-Strahler 3.
[0017] Auf der Grundplatte 1 ist eine Erhebung 4 in Form einer Rampe vorgesehen, die sich,
wie aus Figur 2 ersichtlich, über die gesamte Breite der Grundplatte 1 erstreckt.
Die Rampe sorgt für eine intensive Umlagerung des Schüttgutes. Sie besteht aus Metall
und ist auf die auch aus Metall bestehende Grundplatte 1 aufgeschweißt. Wie aus Fig.
1 ersichtlich, übersteigt die Höhe der Rampe geringfügig die Dicke der Schüttgutschicht
2. Der obere Bereich der Rampenfläche wird also, mindestens zeitweilig bedeckt von
einer geringfügigen Schüttgutschicht, der IR-Strahlung des Strahlers 3 ausgesetzt.
Gleiches gilt für die stromab gerichtete Stirnfläche der Rampe. Die Rampe arbeitet
also als Konverter. Sie erwärmt sich und leitet die Wärme in die Grundplatte 1 ein.
Folglich wird das Schüttgut beidseitig beheizt, und zwar sowohl durch Strahlung als
auch durch Wärmeleitung. Die Beheizung erfolgt sehr gleichmäßig und rasch, so daß
mit kurzen Trocknungszeiten gearbeitet werden kann.
[0018] Die Grundplatte 1 nach den Fig. 1 und 2 ist mit weiteren Erhebungen 5 versehen, die
als bolzenförmige Säulen mit kreisförmigem Querschnitt ausgebildet sind und ein gutes
Stück aus der Schüttgutschicht 2 vorstehen. Sie sind ebenfalls mit der Grundplatte
1 verschweißt. Die Säulen arbeiten gleichermaßen als Konverter und leiten Wärme in
die Grundplatte 1 ein. Der Wärmeeintragung über die Säulen ist größer als der über
die Rampe, da die aus der Schüttgutschicht 2 vorstehenden Säulentlächen ständig der
IR-Strahlung ausgesetzt sind. Die Figuren 1 und 2 zeigen nur einige Säulen einer stromab
gelegenen Säulenreihe. Weitere Säulenreihen schließen sich an, und zwar in versetzter
Anordnung. Säulen mit polygonalem Querschnitt sind ebenfalls denkbar. Die der IR-Strahlung
ausgesetzten Flächen sind schwarz.
[0019] Bei der Ausführungsform nach den Figuren 3 und 4 sind auf der Grundplatte 1 Erhebungen
6 in Form von Pyramidenstümpfen angeordnet. Diese sind ersichtlich in der Lage, vergleichsweise
große Wärmemengen durch Wärmeleitung in die Grundplatte 1 einzutragen.
[0020] Im übrigen zeigt Figur 3, daß die Erhebung 6, anders als die Erhebungen 4 und 5,
nicht mit der Grundplatte 1 verschweißt ist, sondern durch Tiefziehen aus dem Material
der Grundplatte herausgearbeitet ist.
[0021] Die Erhebungen 4, 5 und 6 stellen nur einige Beispiele aus der möglichen Vielzahl
von Formgebungen dar. Gleichermaßen vielfältig sind die Möglichkeiten, die Erhebungen
relativ zueinander anzuordnen. Durch entsprechende Auswahl, d.h., durch Anpassung
an die Produkteigenschaften des Schüttgutes und an die Trocknerleistung, läßt sich
der Trocknungsvorgang optimieren.
[0022] Wie eingangs erwähnt, beschränkt sich die Anwendbarkeit der Erfindung nicht auf solche
Trockner, deren Transporteinrichtung als Vibrationsförderer ausgebildt ist. Plattenbandförderer
sind gleichermaßen geeignet, wobei die Gestaltung der einzelnen Platten den Grundplatten
der gezeigten und erläuterten Vibrationsförderer entsprechen kann. Ferner lassen sich
die erfindungsgemäßen Vorteile mit solchen Bandförderern erzielen, die über ein flexibles
Transportband verfügen, allerdings mit der Maßgabe, daß hier die Erhebungen nachträglich
mit dem flexiblen Band aus Stahlgeflecht oder dergleichen verbunden werden müssen.
1. Trockner für Schüttgut mit
- einer Fördereinrichtung, die mindestens ein flächiges Element zum Tragen und Transportieren
einer Schüttgutschicht (2) vorgegebener Dicke aufweist, und
- mindestens einem oberhalb des flächigen Elements der Fördereinrichtung angeordneten
Infrarot-Strahler (3) zum Beheizen der Schüttgutschicht (2),
dadurch gekennzeichnet,
daß das flächige Element der Fördereinrichtung aus wärmeleitfähigem Material besteht
und mit wärmeleitfähigen Erhebungen (4, 5, 6) versehen ist, deren Höhe an die Dicke
der Schüttgutschicht (2) angepaßt ist.
2. Trockner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der Erhebungen (4,
5, 6) die Dicke der Schüttgutschicht (2) übersteigt.
3. Trockner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhebungen (4, 5,
6) nach Form und Anordnung an die Produkteigenschaften des Schüttgutes angepaßt sind.
4. Trockner nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das flächige
Element der Fördereinrichtung mit Erhebungen (4, 5, 6) unterschiedlicher Formen und
Anordnungen versehen ist.
5. Trockner nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das flächige
Element der Fördereinrichtung mit den Erhebungen (4, 5, 6) ein System aus produktbedeckten
und angestrahlten Flächen bildet, wobei das Verhältnis produktbedeckt/angestrahlt
an die Produkteigenschaften des Schüttgutes und an die Trocknerleistung angepaßt ist.
6. Trockner nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die angestrahlten
Flächen schwarz sind.
7. Trockner nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördereinrichtung
eine vibrationsfähige Grundplatte (1) mit zugehörigem Vibrationsantrieb aufweist.
8. Trockner nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine (4) der Erhebungen
(4, 5, 6) als in Transportrichtung des Schüttgutes ansteigende Rampe ausgebildet ist,
wobei sich die Rampe vorzugsweise über die volle Breite des flächigen Elements der
Fördereinrichtung erstreckt.
9. Trockner nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördereinrichtung
als Plattenbandförderer ausgebildet ist.
10. Trockner nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhebungen
(6) aus dem Material des flächigen Elements herausgearbeitet sind.