[0001] Die Erfindung bezieht auf Verfahren zur Umstellung eines Geldwechslers für Münzautomaten
von einer nationalen auf die Euro-Währung nach dem Patentanspruch 1.
[0002] Geldwechsler werden in vielen Verkaufs- und sonstigen Automaten eingesetzt. Sie weisen
zumeist eine Anzahl von Münztuben auf, in welchen die Münzen gestapelt werden. Die
Zuführung erfolgt mit Hilfe einer Sortiervorrichtung, welche die von einem Münzprüfer
als echt angenommenen Münzen in die entsprechenden Tuben lenkt. Eine Auszahlvorrichtung
zahlt Münzen aus den Tuben nach Maßgabe des überzahlten Preises aus. Die Funktion
des Geldwechslers wird von einem Mikroprozessor überwacht, der auch in der Regel die
sonstigen Steuerungen und Überwachungen der Funktionen der Münzprüfer übernimmt. Im
Mikroprozessor sind z. B. die Referenzwerte gespeichert, mit denen die Münzsignale
des Münzprüfers verglichen werden zwecks Bestimmung, ob eine eingeworfene Münze echt
ist oder nicht. Nur echte Münzen werden entweder in eine der dafür vorgesehenen Tuben
oder in die Kasse gelenkt und führen zu einem Vergleich mit dem im Mikroprozessor
voreingestellten Preis für eine Ware oder eine Dienstleistung. Nach Erreichen des
vorgegebenen oder eines darüber liegenden Preises kann dann ein Signal an den Automaten
gegeben werden zur Ausgabe einer Ware, eines Tickets oder dergleichen. Der überbezahlte
Betrag wird, wie bereits erwähnt, aus den Tuben zurückgezahlt. Dies geschieht mit
Hilfe einer geeigneten Auszahlvorrichtung. Der hierfür vorgesehene Auszahl-Steuerblock
ist mit Sensoren gekoppelt, welche Aufschluß geben über den Zustand der Münztuben.
Ein Leerstandssensor meldet, wenn die Tube leer ist oder nur noch eine Minimalanzahl
von Münzen enthält. Eine Ausgabe aus dieser Tube findet dann nicht mehr statt. Ein
Voll-Sensor sorgt dafür, daß das weitere Auffüllen mit Münzen vermieden wird, wenn
eine Münztube gefüllt ist.
[0003] Am 1. 1. 2002 wird nach dem Maastricht-Vertrag die Euro-Währung als gültige Währung
eingeführt, und alle Verkaufsautomaten müssen für die Annahme des Euro programmiert
sein. Dies bedeutet, daß die Preise neu gestaltet werden müssen, bei Bedarf Ware auszutauschen
ist und im Geldwechsler das Wechselgeld ausgetauscht wird. Nach dem Stichtag ist noch
eine Doppelwährungszeit vorgesehen, in der auch z. B. DM-Münzen von Automaten akzeptiert
werden. Sie soll nach einer Übergangsregelung maximal 6 Monate dauern. Es ist jedoch
beabsichtigt, diesen Zeitraum so klein wie möglich zu gestalten, z. B. nur 2 Monate
währen zu lassen oder gar auf einige wenige Tage zu beschränken. Nach der Doppelwährungs-
oder Übergangszeit sollen die Automaten nur noch Euro-Münzen annehmen.
[0004] Der Aufwand, der auf die Automatenaufsteller zukommt, ist beträchtlich. Es muß spätestens
zum Stichtag eine Programmierung des Gerätes auf die Annahme des Euros vorgenommen
sein, falls dies nicht bereits vorher auf Herstellerseite geschehen ist. Ferner müssen
mechanische Umstellungen für die Sortiervorrichtung, die Tuben und den Auszahlmechanismus
durchgeführt werden. Die Größe der Euro-Münzen, die in Tuben zu speichern sind, ist
teilweise unterschiedlich zu den zu speichernden DM-Münzen. Es ist daher zumindest
zum Teil ein Austausch der Münztuben erforderlich. Ferner erfolgt eine entsprechende
Anpassung des Auszahlmechanismus.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Verfahren zur Umstellung eines Geldwechslers
für Münzautomaten von einer nationalen auf die Euro-Währung anzugeben, der dem Aufsteller
ermöglicht, in einer Vorbereitungszeit vor dem Stichtag, dem 1. 1. 2002, alle erforderlichen
Umbauarbeiten vorzunehmen, so daß der Geldwechsler ab dem Stichtag seine volle Funktion
wahrnehmen kann, ohne daß der Aufwand für die tatsächliche Umstellung von der nationalen
auf die Euro-Währung besonders hoch ist.
[0006] Insbesondere wird angestrebt, außer den Umbauarbeiten in der Vorbereitungszeit weitere
Umstellmaßnahmen durch Bedienungspersonen in Fortfall kommen zu lassen.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0008] Der erfindungsgemäße Geldwechsler ist so ausgelegt, daß sein Mikroprozessor entweder
zwei Währungsblocks einschließt, nämlich einen für die nationale Währung und einen
für den Euro, oder einen ansteuerbaren Bereich hat, in dem bestimmt wird, welches
die Basiswährung ist, in welche dann die andere Währung umzurechnen ist. Letzteres
gilt für solche Geldwechsler, bei denen nur eine Kanalzusammenstellung für die nationale
Währung und die Euro-Währung vorgesehen ist. Jeder Block ist mit einer Anzahl von
Kanälen ausgestattet, die ausreicht, Münzen der nationalen plus der Euro-Währung zu
bewerten. Der DM-Block z. B. enthält nicht nur Kanäle für alle DM-Münzen 0,10, 0,50,
1,00, 2,00 und 5,00 DM, sondern auch für alle geplanten Euro-Münzen, nämlich 0,05,
0,10, 0,20, 0,50, 1,00 und 2,00 E. Im anderen Fall ist nur die Hälfte der Kanäle vorhanden,
d. h. jeweils nur einer für eine nationale oder Euro-Münze. In jedem Fall sind Referenzwerte
einzuspeichern für die Bewertung aller beschriebenen Münzen, d. h. der Geldwechsler
ist theoretisch in der Lage, alle Münzen, die in den Geldwechsler eingeworfen werden,
zu bewerten, wobei jeweils nur ein Bewertungsmaßstab für die Münzen zulässig ist,
d. h. entweder die nationale oder die Euro-Währung als Basiswährung in Frage kommt,
mithin eine Umrechnung auf die Basiswährung stattfindet.
[0009] Wenn vor- und nachstehend von einem Mikroprozessor die Rede ist, dann ist damit jede
Art der elektronischen Datenverarbeitung, Steuerung, Überwachung usw. gemeint, wie
sie für den Betrieb eines Geldwechslers in einem Automaten vorzusehen ist.
[0010] Zur Zeit stehen Euro-Münzen für Testzwecke oder zur Kalibrierung noch nicht zur Verfügung.
Es ist allerdings möglich, eine Vorprogrammierung vorzunehmen, so daß bei der eigentlichen
Programmierung, etwa am Umbautag, nur wenige Programmierschritte erforderlich sind,
um die Referenzwerte auch für die Euro-Münzen in den beiden Währungsblöcken zu speichern.
Durch vorzeitige, zweckbedingte begrenzte Abgabe von Euro-Münzen oder Euro-Token an
autorisierte Personen und Unternehmen vor dem Stichtag wird eine derartige Programmierung
möglich sein. Mit Hilfe eines mechanischen oder elektronischen Schalters kann dann
der jeweilige Block bzw. der ansteuerbare Bereich in der Auswertevorrichtung zur Aktivierung
der Basis-Währung und damit die Umrechnung auf die Basis-Währung eingestellt bzw.
angewählt werden. So lange die nationale Währung allein gültige Währung ist, versteht
sich, daß der Block eingeschaltet bzw. der Bereich angesteuert ist, bei dem die nationale
Währung die Basiswährung ist.
[0011] Beim erfindungsgemäßen Geldwechsler werden zum Umbauzeitpunkt über den Preisblock
auch die Preise in Euro-Währung gesetzt. Ferner erfolgt eine Zuordnung der Münztuben
zu den Euro-Münzen. Schließlich werden mindestens zwei Tuben eines Drei- oder Viertuben-Geldwechslers
für die Annahme von Euro-Münzen, insbesondere niedrigwertige Euro-Münzen, eingebaut
oder eingestellt. In manchen Währungen ist es möglich, Münztuben der nationalen Währung
unmittelbar für Euro-Münzen zu verwenden. Dies ist z. B. bei Tuben für DM-Münzen der
Fall. In anderen Währungen ist eine Übereinstimmung nur teilweise gegeben. Die Münztuben
werden dann so umgebaut bzw. eingebaut, daß einerseits die Annahme von nationalen
Münzen möglich ist einschließlich der Ausgabe von Wechselgeld in dieser Währung, andererseits
die Annahme von Euro-Münzen, wobei vor dem 1. 1. 2002 Euro-Münzen noch nicht zur Verfügung
stehen sollen.
[0012] Vom Umbauzeitpunkt bis zum Stichtag arbeitet mithin der erfindungsgemäße Geldwechsler
in üblicher Weise und gibt Wechselgeld in nationaler Währung aus, ist jedoch für die
Annahme, Bewertung, Sortierung und Ausgabe von Euro-Münzen bereits vorbereitet. Zum
Stichtag, dem Tag der Einführung der Euro-Münzen, muß daher der erfindungsgemäße Geldwechsler
für die Annahme von Euro-Münzen bereits zur Verfügung stehen. Dies bedingt jedoch
nicht zwangsläufig, daß ein Geldwechsler zu diesem Zeitpunkt auch eine Geldwechselfunktion
hat. Bei der Erfindung ist jedoch vorgesehen, daß zu jedem Zeitpunkt nach dem Umbauzeitpunkt
die Geldwechselfunktion aufrechterhalten bleibt, wobei nach dem Stichtag eine unterschiedliche
Handhabung vorgesehen werden kann, ob der Geldwechsler auf der Basis nationaler Währung
oder der Euro-Basis seine Wechselfunktion ausübt, solange der Automat für die Annahme
von Münzen nationaler Währung zu einem zweiten Stichtag noch nicht gesperrt ist.
[0013] Wie schon erwähnt, erfolgt nach dem Stichtag eine Einsortierung von Euro-Münzen in
die dafür vorgesehenen Münztuben, in denen jedoch noch Münzen nationaler Währung enthalten
sind. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren findet daher am Stichtag eine Zählung der
in den Tuben vorhandenen Münzen sowie die Speicherung ihres Wertes im Mikroprozessor
statt. Weitere Münzen nationaler Währung werden in den Münztuben dann nicht mehr gespeichert,
da die Sortiervorrichtung über den Sortiersteuerblock für die Annahme bzw. Einsortierung
von nationalen Münzen in den Münztuben gesperrt wird. Diese gelangen umgehend in die
Kasse. Der Geldwechsler arbeitet mithin weiter mit Wechselfunktion, wobei zunächst
- solange noch die nationalen Münzen gespeichert sind - noch auf der Basis der nationalen
Währung Wechselgeld ausgezahlt wird, entweder in Form von nationalen oder - falls
erstere nicht mehr vorhanden - von Euro-Münzen. Dieser Prozeß wird so lange fortgesetzt,
bis eine Umschaltung auf den Euro-Block bzw. die Euro-Basis stattfindet. Diese Umschaltung
bewirkt, daß für alle Funktionen des Geldwechslers, d. h. Anzeige im Display einschließlich
der Preise, Bewertung der eingeworfenen Münzen, Ausgabe des Wechselgeldes usw. nur
noch auf Euro-Basis stattfindet. Diese Umschaltung erfolgt entweder automatisch oder
manuell, wenn eine Münztube für die niedrigwertigste nationale Münze einen vorgegebenen
Mindeststand hat oder leer ist oder die für die niedrigwertigste Euro-Münzen vorgesehene
Tube von nationalen Münzen geleert ist. Die manuelle Umschaltung ist dann erforderlich,
wenn die Automateneinstellung und Geldwechseleinstellung aufeinander abgestellt sein
müssen. Preise sind Sache des Automaten und Geldverarbeitung ist Sache des Geldwechslers.
Mit Hilfe des ohnehin vorhandenen Tubenzählers läßt sich ein vorgegebener Stand in
einer Münztube als Auslöser verwenden oder das Leersignal für die Münztube. Bekanntlich
haben die Münztuben einen Leerstandssensor, der ein Signal abgibt, wenn keine Münzen
mehr in der Tube sind. Dieses Signal kann ebenfalls zur automatischen Umschaltung
genommen werden.
[0014] Es ist erkennbar, daß der Umschaltzeitpunkt davon abhängt, in welchem Umfang der
Geldwechsler nach dem Stichtag benutzt wird. Es ist denkbar, daß bereits am Stichtag,
dem Zeitpunkt der Umschaltung auf die Euro-Basis, die Münztube für die niedrigwertigste
nationale Münze bereits leer ist, so daß etwa über den Leersensor die Umschaltung
initiiert wird. Statt dieses Signals kann auch das Signal derjenigen Tube verwendet
werden, in welche die niedrigwertigste Euro-Münze eingespeichert werden soll. Ist
diese von nationalen Münzen leer, kann ebenfalls eine automatische Umschaltung veranlaßt
werden. Es ist jedoch auch denkbar, eine Umschaltung auf Euro-Basis erst dann vorzunehmen,
wenn alle Münztuben für die Annahme nationaler Münzen leer sind. In diesem Fall behält
der erfindungsgemäße Geldwechsler ebenfalls seine Wechselfunktion, wobei jedoch zunehmend
mit Euro-Münzen Wechselgeld ausgezahlt werden muß, je weniger Münztuben nationale
Münzen enthalten. Die Euro-Münzen sind jedoch in die nationale Währung umzurechnen,
solange eine Umschaltung auf Euro-Basis noch nicht stattgefunden hat.
[0015] Mit der Umschaltung auf Euro-Basis im Währungsblock werden alle Audit-Daten automatisch
in einem separaten Speicherbereich fest abgelegt oder im bestehenden Speicherbereich
des Mikroprozessors, nachdem sie auf Euro-Basis umgerechnet worden sind. Rundungsfehler
bzw. Umrechnungsdifferenzen können in einem separaten Speicher abgelegt werden. Unter
Audit-Daten werden bekanntlich solche verstanden, die Aufschluß geben über das Annahme-
und Auszahlungsverhalten eines Automaten, wie z. B. Informationen über einzelne Verkaufsvorgänge
unter Bezug auf eingeworfene und zurückgezahlte Münzen, Umsatzangaben usw. Sie werden
üblicherweise von einem Operator von Zeit zu Zeit aus dem Automaten ausgelesen.
[0016] Das erfindungsgemäße Verfahren hat den großen Vorteil, daß für den Geldwechsler ein
gleitender Übergang von der nationalen auf die Euro-Währung erfolgt und der Geldwechsler
seine Geldwechselfünktion zu keinem Zeitpunkt einstellen muß. Die einzige Besonderheit
für den Kunden von Automaten besteht darin, daß er während der Übergangszeit vor dem
Umschaltzeitpunkt Wechselgeld in Euro erhalten kann, das auf nationale Währung umgerechnet
ist und nach dem Umschaltzeitpunkt nationale Münzen, die in Euro-Währung umgerechnet
sind. Falls dies überhaupt als Nachteil zu betrachten ist, wäre er als weitaus geringfügiger
anzusehen als die zeitweise Sperrung jeglicher Geldwechselfunktion.
[0017] Wie schon erwähnt, kann der Umschaltzeitpunkt durch den Leerstand aller Münztuben
für nationale Münzen begründet werden oder durch einen vorgegebenen Füllstand in den
Tuben. Daher ist der Umschaltzeitpunkt zeitlich nicht klar festlegbar.
[0018] Am Stichtag wird die Einsortierung von nationalen Münzen in die Münztuben gesperrt,
sie werden jedoch weiterhin zur Kasse angenommen. Der aktuelle Tubenzählwert wird
registriert. Nach diesem Zeitpunkt können Euro-Münzen, soweit verfügbar, in die entsprechenden
Tuben einsortiert werden, so daß in den Tuben vorübergehend eine Doppelwährung gespeichert
ist. Die neu hinzukommenden Euro-Münzen können mit einem separaten Tubenzähler gezählt
und ihre Anzahl im Mikroprozessor gespeichert werden. Auf einen zweiten Tubenzähler
kann jedoch verzichtet werden, wenn alte und neue Währung abhängig vom Umrechnungskurs
annähernd gleiche Währungswerte haben oder eine mit nationaler Währung leergezahlte
Tube nach dem Leerstand automatisch mit der entsprechenden Euro-Münze selbstfüllend
gefüllt wird. Die leergemeldete Tube (Leersensor) wird zu irgendeinem Zeitpunkt nach
dem Stichtag automatisch mit den vorgegebenen Euro-Münzen gefüllt. Dies hat den Vorteil,
daß unter Umständen Münzverklemmungen im Auszahlmechanismus bei gemischter Befüllung
vermieden werden.
[0019] Es ist denkbar, am Stichtag (1. 1. 2002) mit Hilfe eines Operators die entsprechende
Umschaltungen im Automaten vornehmen zu lassen. Dies ist jedoch bei einer großen Anzahl
von Automaten an einem Tag kaum durchführbar, zumindest sehr aufwendig. Es ist daher
vorzuziehen, wenn die entsprechenden Funktionsänderungen im Automaten automatisch
ablaufen, entweder gesteuert durch einen Zeitgeber oder einen Datumsgeber, der ein
entsprechendes Umschaltsignal erzeugt, wenn der Stichtag erreicht ist oder mit Hilfe
eines Ereignisses, das z. B. durch das erste Auftauchen einer Euro-Münze definiert
ist oder das erste Auftauchen einer Mehrzahl von Euro-Münzen bzw. einer bestimmten
Kombination von Euro-Münzen. In letzteren Fall findet die Funktionsänderung, die am
Stichtag vorzunehmen ist, nicht zu einem exakten Zeitpunkt statt, sondern ereignisabhängig.
[0020] Nachstehend werden zwei Beispiele für den Betrieb des erfindungsgemäßen Geldwechslers
aufgeführt, und zwar für Deutschland und die Herbeiführung des Umschaltzeitpunkts
durch Leerwerden der Tube für die niedrigwertigste DM-Münze und ein entsprechendes
Beispiel für Spanien.
Beispiel für Deutschland Umrechnungskurs 1 Euro = 1,97 DM
[0021]
DM-Basis |
DM-Tuben für |
1,- |
0,50 |
0,10 |
0,10 |
DM |
Gleich Euro-Tuben für (ohne Umbau) |
0,50 |
0,10 |
0,20 |
0,05 |
Euro |
DM-Werte pro Euro-Münze |
0,985 |
0,197 |
0,394 |
0,0985 |
|
gerundete DM-Werte |
1,00 |
0,20 |
0,40 |
0,10 |
|
DM-Bestand am Stichtag |
33 |
20 |
90 |
25 |
Stück |
Euro-Basis |
DM-Bestand um Umschalttag |
12 |
5 |
0 |
0 |
Stück |
Euro-Bestand am Umschalttag |
20 |
50 |
15 |
60 |
Stück |
Euro-Wert pro DM-Münze |
0,5076 |
0,2538 |
- |
- |
|
Gerundete Euro-Werte |
0,50 |
0,25 |
- |
- |
|
Gemischte Rückgabe bei DM-Basis |
Guthaben |
5,00 DM |
|
Preis |
1,40 DM |
|
Rückzahlung |
3,60 DM → |
3 x 1,-DM + 1 x 0,50 DM + 1 x 0,10DM |
Bei bereits leerer |
0,50 DM-Tube |
3 x 1,- DM + 6 x 0,10 DM |
Oder |
|
3 x 1,- DM + 1 x 0,20 Euro + 2 x 0,10 DM |
Gemischte Rückgabe bei Euro-Basis |
Guthaben |
2,0 Euro |
|
Preis |
0,65 Euro |
|
Rückzahlung |
1,35 Euro → |
2 x 1,- DM + 1 x 0,50 DM + 1 x 0,10 Euro |
Beispiel für Spanien Umrechnungskurs 100 Pts = 0,60 Euro
[0022]
Euro-Basis |
Pts-Bestand um Umschalttag |
0 |
0 |
50 |
10 |
Stück |
Euro-Bestand um Umschalttag |
0 |
40 |
30 |
25 |
Stück |
Euro-Wert pro Pts-Münze |
- |
- |
0,15 |
0,60 |
Euro |
Gemischte Rückgabe bei Peseta-Basis |
Guthaben |
500 Pts |
|
Preis |
125 Pts |
|
Rückzahlung |
375 Pts → |
3 x 100 Pts + 3 x 25 Pts |
Bei bereits leerer |
25 Pts-Tube |
3 x 100 Pts + 4 x 0,10 Euro + 2 x 5 Pts (300 + 64 + 10 = 374 Pts) |
Rückzahlfehler von 1 Pts wird gelöscht. |
Gemischte Rückgabe bei Euro-Basis |
Guthaben |
2,0 Euro |
|
Preis |
0,65 Euro |
|
Rückzahlung |
1,35 Euro → |
2 x 0,5 Euro + 2 x 25 Pts + 1 x 0,05 Euro (1,0 + 0,30 + 0,05 = 1,35 Euro) |
[0023] Aus dem Beispiel für Deutschland erkennt man, daß die DM-Tuben auch für Euro-Tuben
verwendet werden können. Ein Umbau der Münztuben vor dem Stichtag ist mithin nicht
erforderlich. Am Stichtag wird der DM-Bestand in den Münztuben registriert und gespeichert.
Die Wechselfunktion kann daher weiterhin fortgeführt werden durch Auszahlung von DM-Münzen.
Zu einem Umschaltpunkt, an dem die DM-Tuben für 0,10 DM leer sind, findet die Umstellung
auf Euro-Basis statt, d. h. alle noch vorhandenen in den Münztuben gespeicherten DM-Münzen
werden auf Euro-Basis umgerechnet. Dabei können die Tuben jedoch bereits mit Euro-Münzen
gefüllt sein. In den Tuben für die Speicherung von 0,20 und 0,50 Euro befinden sich
beispielsweise fünfzehn bzw. sechzig Euro-Münzen.
[0024] Solange der Geldwechsler noch auf DM-Basis seine Wechselfunktion ausübt, kann er
vor dem Umschaltzeitpunkt entweder nur in DM-Münzen oder gemischt rückzahlen, d. h.
auch mit Euro-Münzen. Nach dem Umschaltzeitpunkt kann das gleiche der Fall sein, wobei
jedoch die DM-Münzen auf Euro-Basis umgerechnet sind.
[0025] Das Beispiel für Spanien ist ähnlich gelagert, wobei jedoch zum Umbauzeitpunkt eine
Münztube auf 0,05 Euro neu eingebaut ist, daher in der Zeit zwischen Umbauzeitpunkt
und Stichtag die Wechselfunktion geringfügig eingeschränkt ist. Vor dem Umschaltzeitpunkt
und danach erfolgt eine Wechselgeldrückgabe auf Peseta- bzw. Euro-Basis.
[0026] Auf der beigefügten Zeichnung ist eine erste Tube gezeigt mit einem beispielhaften
Füllstand zum Stichtag. Im Mikroprozessor ist ein Tubenzähler für DM-Münzen und ein
Tubenzähler für Euro-Münzen vorgesehen. In der Tube befinden sich am Stichtag z. B.
dreiunddreizig 1-DM-Münzen. Oberhalb ist ein freier Bereich, der für die Annahme von
0,5 Euro-Münzen geeignet ist. Der Stand des Euro-Tubenzählers ist mithin Null.
[0027] Nach dem Stichtag können Euro-Münzen gespeichert werden, und am Umschalttag befindet
sich in der Tube ein Stand von zwölf DM-Münzen und von fünfunddreizig 0,5 Euro-Münzen.
[0028] In dem gezeigten Beispiel kann auch auf einen zweiten Tubenzähler, d. h. einen Euro-Tubenzähler
verzichtet werden, weil 0,5 Euro etwa 1,00 DM entspricht. Anders verhält es sich jedoch,
wenn eine derartige glatte Umrechnung nicht möglich ist.
[0029] Aus dem Beispiel ist auch erkennbar, daß am Stichtag die alte Währung weiterhin als
Wechselgeld zur Verfügung steht und bereits neues Euro-Wechselgeld mit entsprechender
Einsortierung bevorratet werden kann.
[0030] Schließlich zeigt das beigefügte Zeichnungsblatt eine Zeitachse, auf der die verschiedenen
Zeitpunkte der Umstellung eines Geldwechslers angegeben sind sowie die Basis-Währung
in den Phasen zwischen den Zeitpunkten. Der zweite Stichtag markiert das Ende der
Übergangszeit, wonach die Annahme von nationalen Münzen gesperrt ist. Das entsprechende
Signal kann z. B. von einem Zeitgeber erzeugt werden, ähnlich wie zum 1. Stichtag.
1. Verfahren zur Umstellung eines Geldwechslers für Münzautomaten von einer nationalen
auf die Euro-Währung, wobei der Geldwechsler folgende Merkmale aufweist:
- eine einem Münzprüfer nachgeordnete Sortiervorrichtung,
- drei oder vier Münztuben für die Aufnahme von Münzen unterschiedlicher Wenigkeit,
- eine Auszahlvorrichtung für die Ausgabe von Münzen aus den Münztuben,
- mindestens einen Mikroprozessor, der eine
- Auswertevorrichtung für die vom Münzprüfer kommenden, den Münzen entsprechenden
Münzsignale aufweist,
- einen Sortiersteuerblock zur Ansteuerung der Sortiervorrichtung, welche Münzen vorgegebenen
Wertes in vorgegebene Tuben lenkt und übrige Münzen in eine Kasse,
- gegebenenfalls einen Preisblock, in dem der Wert der eingeworfenen Münzen mit einem
voreingestellten Preis verglichen wird,
- einen Auszahlsteuerblock, der die Auszahlvorrichtung ansteuert zur Ausgabe der Münzen
aus den Münztuben, wenn der Wert der eingeworfenen Münzen den voreingestellten Preis
übersteigt, - gegebenenfalls einen Display-Steuerblock zur Ansteuerung einer Anzeige
für den Betrag der eingeworfenen Münzen, wobei
- die Auswertevorrichtung entweder einen Block für die nationale Währung und einen
Euro-Block enthält, der für die Bewertung der Euro-Münzsignale programmiert oder programmierbar
ist, wobei jeder Block so viel Kanäle aufweist, wie für die Annahme aller Münzen notwendig
ist dergestalt, daß der Wert der eingeworfenen Münzen des nicht aktivierten Blocks
in die andere Währung umgerechnet oder bewertet wird und umgerechnet gegebenenfalls
über den Display-Steuerblock anzeigbar ist, oder eine Zuordnung von nationalen Münzen
und Euro-Münzen in einem gemeinsamen Kanalblock mit einem ansteuerbaren Bereich der
Auswertevorrichtung, welcher wahlweise in Abhängigkeit von der angewählten Währung
(Basis-Währung) eine Umrechnung oder Bewertung aus der nicht angewählten Währung in
die gewählte durchführt,
- einen Wahlschalter zur wahlweisen Aktivierung des Blocks für die nationale Währung
oder des Euro-Blocks bzw. des ansteuerbaren Bereichs zur Aktivierung der Basis-Währung
- einen Tubenzähler zur Registrierung der einsortierten Münzen pro Tube und das Verfahren
folgende Schritte aufweist:
- zu einem Umbauzeitpunkt, der zeitlich vor einem vorzugsweise den Einführungszeitpunkt
der Euro-Münzen definierenden Stichtag liegt, werden im Preisblock die Preise, im
Sortiersteuerblock die Zuordnung der Münztuben zur Wertigkeit von Euro-Münzen gesetzt;
ferner werden im Euro-Block die Annahmekriterien (Referenzwerte) für die Annahme von
Euro-Münzen programmiert sowie schließlich mindestens zwei Münztuben für die gleichzeitige
Annahme von Euro-Münzen kleiner Wertigkeit und von nationalen Münzen kleiner Wertigkeit
eingerichtet, ggf. durch Austausch von Münztuben,
- am Stichtag wird die Sortierung von nationalen Münzen in die Münztuben durch Veränderung
des Programms des Sortiersteuerblocks so gesperrt, daß diese in die Kasse gelenkt
werden und die Sortierung von Euro-Münzen in die vorgegebenen Münztuben freigegeben
und mittels eines Tubenzählers im Mikroprozessor die Zahl der jeweiligen Münzen in
den Münztuben gezählt und gespeichert,
- während des Stichtags oder danach (Umschaltzeitpunkt) wird entweder automatisch
oder manuell vom Währungsblock für die nationale Währung auf den Euro-Block bzw. die
Euro-Basis umgeschaltet, wenn eine Münztube für eine nationale Münze einen vorgegebenen
Mindeststand hat oder leer ist oder eine für eine Euro-Münze vorgesehene Münztube
von nationalen Münzen leer ist,
- zum Umschaltzeitpunkt wird der Restbestand an nationalen Münzen in den Münztuben
im Mikroprozessor in Euro umgerechnet, wobei die nationalen Münzen weiterhin als Wechselgeld
auf Euro-Basis ausgezahlt werden, wobei,
- nach dem Stichtag und vor dem Umschaltzeitpunkt in Münztuben gespeicherte Euro-Münzen
auf nationale Währungsbasis umgerechnet und als Wechselgeld ausgezahlt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß alle Audit-Daten am Umschaltzeitpunkt
automatisch in einem separaten Speicherbereich des Mikroprozessors fest abgelegt oder
auf Euro-Basis umgerechnet im vorhandenen Speicherbereich des Münzprüfers abgelegt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Umschaltzeitpunkt
durch den Leerstand aller Münztuben für nationale Münzen definiert ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Mikroprozessor
ein zweiter Tubenzähler vorgesehen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Stichtag
durch einen am Umbauzeitpunkt gesetzten Zeitgeber oder Datumsgeber des Mikroprozessors
gemeldet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Stichtag
definiert ist durch die Registrierung einer ersten Euro-Münze, einer Mehrzahl von
Euro-Münzen oder einer vorgegebenen Kombination von ersten Euro-Münzen im Geldwechsler.