[0001] In der Gebäudetechnik im öffentlichen Bereich werden selbstleuchtende Systeme benötigt,
um Informationen und Orientierungshilfen zu geben. In Kinos, in Theatern oder in anderen
dunklen Räumen ist es kaum möglich schlecht beleuchtete Anzeigen ausreichen gut zu
erkennen. Eine größere Beleuchtungsstärke verbietet sich aber durch die ansonsten
unerwünschte Erhellung des Raumes. Daher kommen für solche Anwendungen nur selbstleuchtende
Informationssysteme in Frage.
[0002] Die derzeitigen industriell eingesetzten Anzeigen verwenden üblicherweise Glühlampen
oder Leuchtdioden zur Hinterleuchtung. Dadurch ist es jedoch nicht möglich sehr flache
Anordnungen zu konstruieren. Die Einbautiefe bei handelsüblichen Anordnungen ist in
der Größenordnung von 10 cm. Auch die Stromaufnahme und der damit benötigte Kabelquerschnitt
bei Niederspannungsversorgung und bei großen Anlagen kann ein Problem darstellen.
Weiters kann auch die Erwärmung von Glühlampensystemen in bestimmten Fällen zu Schwierigkeiten
führen. Das Hauptproblem stellt jedoch die meist notwendige Versenkung der Anzeige,
beispielsweise im Boden, dar. Dies ist jedenfalls nur mit großem Aufwand, bei manchen
Bodenkonstruktionen gar nicht möglich. Ein nachträglicher Einbau wird daher noch aufwendiger
als ein bei der Planung vorgesehener. Obwohl in einigen Patenten flache, mit Elektrolumineszenzfolien
beleuchtete Anzeigesysteme beschrieben sind, haben diese nicht die benötigten Eigenschaften
um den Anforderungen in der Gebäudetechnik insbesondere am Boden gerecht zu werden.
[0003] Beispielsweise wird in US 3 680 237 A exemplarisch der Aufbau eines Hausnummernschildes
gezeigt. Diese Anordnung hat jedoch den wesentlichen Nachteil, daß die Kabelausführung
auf der Rückseite erfolgt und daher zumindest eine Vertiefung im Boden oder in der
Wand benötigt wird. Obwohl die vorgeschlagene Lösung der Montage mit einem kleinen
Abstand für Wandmontage geeignet ist, kann dies nicht für Bodenmontage verwendet werden.
Selbst unter Verwendung einer Bodenvertiefung zur Verkabelung stellt der nach hinten
überstehende Rahmen ein zusätzliches Problem dar, da in diesem Fall die Ausführung
relativ dick sein muß um die benötigte Trittfestigkeit zu erzielen. Auch die anderen
vorgeschlagenen Lösungen zeigen nicht die benötigte Robustheit die für eine Bodenmontage
notwendig ist.
Besonders flache Ausführungen sind unter anderem im Patent DE 44 38 373 A gezeigt.
In dieser Patentschrift wird auf mobile Anzeigen, insbesondere für Kleidungsstücke,
eingegangen. Für die Zugentlastung wird eine übliche Methode nämlich die Einlaminierung
eines Kabelstückes zusammen mit der EL-Folie verwendet. Dies ist für die Gebäudeverkabelung
im allgemeinen nicht sinnvoll, da die Kabellänge vor der Montage nicht bekannt ist
und die Ausführung nicht ausreichen robust ist. Weiters wird dadurch eine Wartung
der Anlage durch Tausch der Folie sehr erschwert oder gar verhindert.
[0004] Im Patent US 5 533 289 A werden Anzeigesysteme für die rückseitige Montage auf Glasplatten
oder ähnlichen durchsichtigen Trägermaterialien beschrieben. Die gezeigten Konstruktionen
sind zum Teil sehr flach, haben aber praktisch keinen Schutz gegen mechanische Einwirkungen,
da sie ohnehin durch die Trägerplatte geschützt sind. Die gezeigten Ausführungen sind
daher außer für Spezialfälle nicht für Gebäudeinstallationen geeignet.
[0005] Im Patent GB 2 230 638 A werden weitere Ausführungen von Displays mit Rahmen gezeigt.
Es wird speziell auf die Verwendung bei Tag und Nacht durch die Verwendung von Tagesleuchtfarben
eingegangen. Aber auch diese Ausführungen sind nicht ausreichend robust beziehungsweise
fehlt ihnen die geeignete elektrische Kontaktierung.
[0006] Die vorliegende Erfindung löst die aufgezeigten Probleme wie im Folgenden dargestellt
ist. Zusätzlich ist es technisch einfach möglich ein ansprechendes Design zu erreichen.
Die erwähnten Teile leuchten dabei durch die verwendete EL-Folie aktiv und werden
nicht durch eine Lichtquelle beleuchtet. Daher sind nur sehr kleine Leuchtdichten
notwendig. Dies ermöglicht den Betrieb der erfindungsgemäßen Anordnung mit ausreichend
kleinen Spannungen um auf die doppelte Isolation sowie auf die Erdung von Metallteilen
verzichten zu können. Auch dies ist ein mitentscheidender Kostenfaktor, da eine vorschriftsmäßige
Erdung, z.B. von Aluminiumteilen, nicht einfach und daher kostengünstig durchzuführen
ist. Der Verzicht auf doppelt isolierte Kabel reduziert die Aufbauhöhe und paßt somit
zum flachen Aufbau der Anordnung.
[0007] Die Anzeige ist im wesentlichen aus drei oder vier Schichten aufgebaut. Aus einer
Bodenplatte, der darauf befindlichen flächig leuchtenden EL-Folie, einer transparenten
oder farbigen, opaken oder klaren Folie mit undurchsichtigen oder transluszent farbigen
Symbolen oder Schriften in positiver oder negativer Ausführung und einer klaren oder
opaken Abdeckplatte. Die Beschriftung kann auch direkt auf die Abdeckplatte oder auf
die EL-Folie gedruckt werden. Alternativ dazu kann das Leuchtpigment entsprechend
der gewünschten Darstellung bei der EL-Folienherstellung gedruckt werden, wodurch
die Folie entsprechend selektiv oder mehrfarbig leuchtet. Die Verwendung einer farbigen
Beschriftungsfolie kann dazu benutzt werden den Farbton bei externer Beleuchtung beinahe
unabhängig vom Farbton beim aktiven Leuchten zu beeinflussen.
[0008] Aufgrund der benötigten Widerstandsfähigkeit muß der Aufdruck auf der Innenseite
erfolgen. Die Bodenplatte ist unkritisch, sie muß jedoch ausreichend stabil sein,
falls der Untergrund nicht eben oder hart genug ist. Als Material für die Abdeckplatte
kommen trittfestes Glas oder trittfester Kunststoff, beispielsweise Polykarbonat,
in Frage. Die EL-Folie und eventuell die Beschriftungsfolie wird dazwischen eingelegt
oder geklebt. Da EL-Folien Lambertstrahler sind und daher über die ganze Fläche gleichmäßig
diffus und mit winkelunabhängiger Lichtintensität strahlen ist es egal ob die Beschriftungsfolie
einen kleinen Abstand zur EL-Folie hat.
[0009] Abhängig von Untergrund, Bodenbeschaffenheit und bau- bzw. feuerpolizeilichen Vorschriften
wird das Material der Basisplatte gewählt (z.B.: Metall, Holz, Kunststoff, Stein).
[0010] Um die mechanische Entlastung der Kabeldurchführung zu gewährleisten ist ein Rand
vorgesehen, mit dessen Hilfe das Kabel entweder geklemmt wird, oder durch Kleber fixiert
und gleichzeitig abgedichtet wird. Auch die Integration eines Steckersytems mit Zugentlastung
ist kostengünstig realisierbar.
[0011] Um den Spalt am Umfang, der durch die Dicke der EL-Folie entsteht abzudichten ist
ein Rahmen, der vorzugsweise aus isolierendem Material, beispielsweise einem Thermoplast
besteht, vorgesehen. Alternativ kann die Vorrichtung auch durch Verkleben oder durch
Vergießen abgedichtet werden. Es ist auch denkbar durch Spritzguß oder andere Fertigungstechniken
die Bodenplatte, den Rahmen und die Zugentlastung aus einem Teil zu fertigen.
[0012] Die Anbringung der Anordnung an Boden oder Wand kann durch Aufkleben oder durch mechanische
Befestigungsmethoden erfolgen. Falls die Beschriftung geändert werden soll ist eine
Schraubmontage vorzuziehen, da gleichzeitig Abdeckplatte, Rahmen, EL-Folie, Zugentlastung
und Bodenplatte zusammengeklemmt und an Boden oder Wand befestigt werden.
[0013] Fig. 1 zeigt eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung in Form einer Montageskizze
für ein Bodensymbol. Die Bodenplatte und die umlaufende Dichtung sind hier ein Teil
(A). Die Zugentlastung wird durch Einlegen des Steckers (B) in die dafür vorgesehene
Ausnehmung in (A) gewährleistet. Im Stecker (B) rasten die auf das Kabel montierten
Steckkontakte ein. Die EL-Folie (C) wird mit ihren Anschlüssen (F) an den Stecker
(B) angesteckt und in die in der Bodenplatte (A) vorgesehene Ausnehmung eingelegt.
Die Beschriftungsfolie (D) wird ebenfalls eingelegt und die Abdeckplatte wird mit
der umlaufenden Dichtung (Teil der Bodenplatte (A)) verklebt.
1. Anordnung zur Darstellung von selbstleuchtenden Symbolen oder Schriften unter Verwendung
von Elektrolumineszenzfolien (EL-Folien) als Leuchtmittel in der Gebäudetechnik, dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung aus einer Bodenplatte, einer EL-Folie, einer Beschriftung, einer
Abdeckplatte, einer seitlich im umlaufenden Rand angeordneten Zugentlastung für das
Anschlußkabel und einer äußeren Abdichtung besteht und im wesentlichen schichtenförmig
aufgebaut ist.
2. Anordnung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die umlaufende Abdichtung aus einem Thermoplast besteht.
3. Anordnung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatte, die umlaufende Abdichtung und die Zugentlastung aus einem einzigen
Teil bestehen.
4. Anordnung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die EL-Folie durch eine geerdete Kleinspannungsquelle versorgt wird.
5. Anordnung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Folienanschluß über einen Stecker erfolgt, der durch eine in die umlaufende
Abdichtung und/oder in die Bodenplatte eingearbeitete Zugentlastung die Folie vor
mechanischer Beschädigung schützt.
6. Anordnung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Bodenplatte, umlaufende Dichtung, EL-Folie, Beschriftung und Zugentlastung durch
gemeinsame Verschraubungen miteinander verbunden und montiert werden.