[0001] Die Erfindung geht aus von einer mobilen Trennwand gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1. Die mobile Trennwand weist mehrere an einer Laufschiene aufgehängte Wandelemente
auf, die jeweils aus einem Rahmen und aus zumindest einer Platte bestehen, mindestens
ein Abschlußprofil, das vertikal bewegbar und anpreßbar ist, und mindestens ein die
Bewegung des Abschlußprofiles bewirkendes Huborgan, das durch ein horizontal wirkendes
Koppelelement aktivierbar ist, wobei Abschlußprofile der Wandelemente zwischen Boden
und Decke verspannbar und die Koppelelemente der Wandelemente untereinander wirkverbindbar
sind.
[0002] Die DE 24 04 874 zeigt ein mobile Trennwand, deren einzelne Wandelemente deckenseitig
geführt und motorisch in horizontaler Richtung verschiebbar sind. An den oberen und
unteren horizontalen Stirnseiten jedes Wandelementes sind Dichtungsleisten angeordnet,
die über eine in jedem Wandelement angeordnete Gelenkschere vertikal verfahrbar sind.
Jede Gelenkschere wird von einer Spindel angetrieben, die mittels eines Kupplungsstückes
mit der Spindel des benachbarten Wandelementes wirkverbunden ist. An einem Abschlußelement
der Trennwand ist ein Motor befestigt, dessen Abtriebswelle an der Spindel des letzten
Wandelementes eingreift, so daß nach endgültiger Positionierung aller Wandelemente
alle Spindeln gedreht und die Dichtungsleisten aller Wandelemente ausgefahren werden.
Nachteilig ist die mittige Anordnung der Gelenkscheren innerhalb der Wandelemente.
Insbesondere bei durchsichtigen Wandelementen entsteht hierdurch ein negatives Erscheinungsbild.
Die bekannte Mechanik eignet sich nicht für die Verwendung in heutigen Rahmenstrukturen.
[0003] Eine weitere mobile Trennwand ist aus der österreichischen Patentschrift AT 325262
bekannt. Diese Trennwand besteht aus mehreren Wandelementen und eignet sich zur wahlweisen
Unterteilung von Räumen. Um eine hohe Schalldämmung zu erreichen, wird der Spalt zu
einer Bodenführungsschiene und der Spalt zu einer Laufschiene bzw. der Decke durch
ein aus der Bodenführungsschiene empor fahrbares Profil geschlossen. Das Profil drückt,
nachdem es dichtend gegen die Unterseite der Wandelemente gefahren ist, die Wandelemente
mit der Oberseite dichtend gegen die Laufschiene bzw. Decke. Das Profil wird von einer
in der Bodenführungsschiene drehbar gelagerten Gewindestange und einem damit gekoppelten
Spreizmechanismus aktiviert. Der komplexe Aufbau eines derartigen Spreizmechanismus
bedingt eine aufwendige Herstellung und Wartung. Aufgrund der Anordnung der Bodenführungsschiene
einschließlich des Profiles im Boden ist eine entsprechend dimensionierte Ausnehmung
erforderlich. Das Ausbilden einer solchen Ausnehmung stellt insbesondere bei nachträglicher
Installation einer mobilen Trennwand einen erheblichen Aufwand dar. Darüber hinaus
wird das optische Erscheinungsbild einer Bodenfläche unterbrochen und durch Schlitze
eine Gefahrenquelle für Unfälle geschaffen. Die Verwendung einer derartigen Bodenführung
ist aufgrund des Verschmutzungsrisikos und damit verbunderer Funktionsstörungen im
Bewegungsablauf des Profiles nachteilig.
[0004] Aus der EP 0 586 854 A2 ist eine mobile Trennwand mit mehreren in einer Laufschiene
verschiebbar geführten Wandelementen bekannt, wobei eines der Wandelemente eine Pendeltür
enthält. Die Pendeltür ist oben in einem Rahmen des Wandelementes und unten direkt
am Boden mittels einer in einer Türleiste angeordneten Verankerungsvorrichtung schwenkbar
gelagert. Die Verankerungsvorrichtung weist einen horizontal angeordneten Spindeltrieb
auf, der im ausgefahrenen Zustand der Trennwand durch ein Kegelgetriebe manuell betätigt
werden kann. Der Spindeltrieb schiebt innerhalb der Türleiste ein keilförmiges Profil
gleitend gegen ein vertikal verschiebbar geführtes Gegenprofil, das dadurch gegen
den Boden gedrückt wird. Ein vorstehender Bolzen des Gegenprofiles greift in eine
Bodenbuchse ein und bildet das untere Lager der Pendeltür. Eine dichtende Funktion
wird durch diese Verankerungsvorrichtung weder für ein einzelnes noch für andere Wandelemente
erfüllt.
[0005] Desweiteren ist in der EP 0 629 752 B1 eine mobile Trennwand beschrieben, die sich
zur wahlweisen Raumunterteilung mit hoher Schalldämmung eignet und sich bei Nichtgebrauch
entlang von Laufschienen in Stapelplätzen auf engem Raum zusammenschieben läßt. Zur
Schalldämmung und zur Gewährleistung der Standfestigkeit der einzelnen Bauelemente
werden obere und untere Abschlußprofile von pneumatischen Huborganen aktiviert. Die
Huborgane werden von einer gemeinsamen Druckluftquelle durch Aneinanderfügen der einzelnen
Wandelemente betätigt. Die mittige Anordnung des Hubmechanismus innerhalb des jeweiligen
Wandelementes bedingt bei einer Verwendung in einer durchsichtigen Wand ein negatives
Erscheinungsbild. Da die Trennwand keine Bodenführung aufweist und die Wandelemente
untereinander nicht verriegelt sind, können die Wandelemente im Mißbrauchsfall auseinandergedrückt
werden.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine mobile Trennwand nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1 so zu gestalten, daß eine thermische Abdichtung aller Wandelemente
realisierbar und ein Manipulationsschutz zwischen benachbarten Wandelementen gewährleistet
ist.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen
Merkmalen. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes des Anspruches 1 sind in
den Unteransprüchen angegeben, wobei die Erfindung sowohl bei automatischen als auch
bei manuellen Trennwänden angewendet werden kann.
[0008] Der Gegenstand des Anspruches 1 weist den Vorteil auf daß durch die Schaffung der
erfindungsgemäßen mobilen Trennwand mit Abschlußprofilen es nun auch möglich, einen
attraktiven Außenabschluß von Räumen oder Gebäuden hinsichtlich einer akzeptablen
Wärmedämmung im Boden- und Deckenbereich zu realisieren, der eine Sicherung gegen
Manipulationen bietet. Die gesamte Trennwand erfüllt die Bedingungen der Wärmeschutzverordnung,
so daß z. B. eine Frontverglasung auch bei niedrigen Außentemperaturen keine energetischen
und damit kostenintensiven Nachteile mehr aufweist. Die einzelnen Wandelemente der
Trennwand können aus geeigneten durchsichtigen und/oder undurchsichtigen Materialien
bestehen, beispielsweise aus Metalle, Glas, Gips, Holz oder Kunststoff. Abhängig vom
Verwendungszweck kann die Trennwand mit oder ohne Bodenführung ausgebildet werden.
Die Bodenführung ist im Bedarfsfall ein trapezförmiges Profil mit einer maximalen
Höhe von 10 mm.
[0009] Die mobile Trennwand besteht aus unabhängig voneinander verfahrbaren Wandelementen,
die rahmenlos oder mit einem vorzugsweise verwindungssteifen Rahmen ausgebildet sind.
Die Wandelemente können dabei auch als Drehflügel, Pendelflügel oder mitfahrende Automatiktüren
ausgebildet sein. Alle Wandelemente können aus der Trennwandachse herausgefahren und
an einer festgelegten Stelle platzsparend geparkt werden. Jedes Wandelement ist an
ein oder zwei Punkten mittels Laufwagen in einer deckenseitig befestigten Laufschiene
verfahrbar. Zur horizontalen Abdichtung wird aus jedem Wandelement jeweils ein Abschlußprofil
gegen die Laufschiene und ein Abschlußprofil gegen den Boden gepreßt. Das Aus- und
Einfahren der Abschlußprofile erfolgt über eine Mechanik, die über eine automatisch
oder manuell ansteuerbare Antriebseinheit in Betrieb gesetzt wird. Die primäre horizontale
Verschiebung der Mechanik wird zur Verriegelung und die sekundäre vertikale Verschiebung
zur Verspannung der Wandelemente benutzt.
[0010] Die Antriebsbewegung von der Antriebseinheit ist horizontal gerichtet und wird sowohl
boden- als auch deckenseitig durch Koppelelemente innerhalb jedes Wandelementes zum
nächsten Wandelement übertragen. Huborgane innerhalb der Wandelemente verschieben
die Abschlußprofile in vertikaler Richtung. Die Antriebseinheit bewirkt primär eine
Verschiebung jedes Koppelelementes in das benachbarte Wandelement, so daß die Trennwand
danach einer Druckausübung auf die Schnittstelle zwischen benachbarten Wandelementen
standhält. Die Koppelelemente sind in der Parkposition bzw. beim Aus- oder Einfahren
der Wandelemente vollständig im Rahmen des jeweiligen Wandelementes eingezogen, so
daß keine Verletzungsgefahr durch vorstehende Teile entsteht. Die Konzeption der Wandelemente
ermöglicht es, die Trennwand z. B. aus gestalterischen Gründen auch leicht gekrümmt
aufzubauen. Eine Anordnung der einzelnen Wandelemente mit bis zu 20 Grad Winkelversatz
ist möglich.
[0011] Die Abschlußprofile sind an den horizontalen Seiten des Rahmens jedes Wandelementes
angeordnet und im Ruhezustand vollständig verdeckt innerhalb des Rahmens angeordnet.
Des weiteren befinden sich in dem Rahmen verdeckt angeordnete Koppelelemente, Funktionsprofile,
Huborgane und Rückstellorgane. Das Funktionsprofil weist einen U-förmigen Querschnitt
auf, wobei die beiden Schenkel im Rahmen befestigt sind. Zwischen den beiden Schenkel
ist in einer Ausnehmung des Funktions-profiles das Huborgan schwenkbar gelagert. Das
Huborgan ist L-förmig ausgebildet, wobei ein Schenkel innerhalb und ein Schenkel außerhalb
des Funktionsprofiles wirkt. Der innere Schenkel ist kraftschlüssig mit dem Koppelelement
verbunden, das an den Enden des Funktionsprofiles horizontal beweglich in Führungshülsen
gelagert ist. Der äußere Schenkel ist kraftschlüssig mit einem Bolzen verbunden, der
in dem Abschlußprofil befestigt ist. Diese Anordnung der Bauelemente ermöglicht bei
einer horizontalen Bewegung des Koppelelementes eine Verschwenkung des Huborganes
und damit die vertikale Bewegung des Abschlußprofiles. Die Koppelelemente werden während
der horizontalen Bewegung in das Innere des benachbarten Rahmenprofiles vorzugsweise
in dessen Funktionsprofil eingeführt und stellen damit die Wirkverbindung her. Die
Zentrierung zwischen den Koppelelementen und den Funktionsprofilen wird durch ein
Ineinandergreifen der vertikalen Rahmenseiten benachbarter Wandelemente gewährleistet.
Eine zusätzliche Positionierungshilfe ist nicht erforderlich.
[0012] Das Koppelelement, vorzugsweise in Form einer Schubstange, erstreckt sich über die
Breite des Wandelementes und ist vorteilhafterweise jeweils in zwei Funktionsprofilen
gelagert. Bei nachlassendem Druck von der Antriebseinheit bewirken Rückstellorgane
zwischen dem Abschlußprofil und dem Funktionsprofil und zwischen dem Funktionsprofil
und dem Koppelelement die Entriegelung, d. h. das Einfahren der Koppelelemente in
die Wandelemente. Die Rückstellung kann aber auch über eine in Gegenrichtung wirkende
Antriebseinheit erfolgen. Die Zuordnung von zwei Huborganen für jedes Abschlußprofil
erhöht die Genauigkeit und Zuverlässigleit des Systems. Es entsteht eine vollständige
thermische Abdichtung. Selbst leichte Bodenunebenheiten können durch die Anordnung
von zwei Funktionsprofilen ausgeglichen werden, da eine Federlagerung des Abschlußprofiles
auf dem Bolzen vorhanden ist.
[0013] Die Mechanik für die Verspannung und Verriegelung kann bei geeigneten Rahmenprofilen
auch nachträglich montiert werden. Der prinzipielle Aufbau ermöglicht die Bildung
eines Montagemodules das einfach und leicht montiert und im Bedarfsfall demontiert
werden kann. Die der Verspannung der Abschlußprofile bzw. der Verriegelung der Wandelemente
dienenden Bauelemente des mechanischen Systems sind vollständig in der Rahmenkonstruktion
des Wandelementes angeordnet. Dadurch eignet sich das System besonders zur Verwendung
in durchsichtigen Trennwänden, da keine optischen Beeinträchtigungen des Erscheinungsbildes
entstehen. Der Rahmen besteht z. B. aus den bekannten metallischen Materialien oder
geeigneten Kunststoffen und übergreift die Scheiben an den Kanten. Der Rahmen umgibt
die Scheibe vollständig oder er ist nur an den oberen und unteren horizontalen Kanten
angeordnet, wobei die vertikalen ungerahmten Kanten der Scheibe gegebenenfalls Dichtungen,
z. B. aus Gummi oder magnetischen Materialien, aufweisen. Insbesondere hinsichtlich
der thermischen Eigenschaften des Rahmens ist eine doppelte Verglasung der Wandelemente
von Vorteil. Der Rahmen ist dann ebenfalls thermisch und körperlich getrennt aus zweiteiligen
Profilen aufgebaut, um insbesondere die bei differierenden Außen- und Innentemperaturen
entstehenden unterschiedlichen Materialausdehnungen ausgleichen zu können.
[0014] Die gesamte Rahmenkonstruktion ist so aufgebaut, daß Quer- und Längsträger die eigentlichen
tragenden und verbindenden Merkmale für die Scheiben aufweisen und in den Querträgern
angeordnete Funktionsprofile die der Verspannung der Wandelemente dienenden Systemteile
beinhaltet. Dieser funktionsgetrennte und gegebenenfalls auch körperlich getrennte
Aufbau des Rahmens vereinfacht grundsätzlich die Montage bzw. Wartung des mechanischen
Systems aufgrund verbesserter Zugriffsmöglichkeiten. Eine weitere Verbesserung in
dieser Hinsicht wird durch die Modularität der mechanischen Systeme geschaffen, darüberhinaus
wird der nachträgliche Einbau ermöglicht, sofern eine geeignete Profilstruktur vorhanden
ist.
[0015] Die Koppelelemente können neben der Blockierung der vertikalen Druckausübung auf
die Schnittstelle zwischen benachbarten Wandelementen auch einen weiteren Mechanismus
zur Veriegelung oder zusätzlichen Bodenverriegelung betätigen. Darüber hinaus kann
der Koppelmechanismus bei Erreichen einer bestimmten Position weitere Vorrichtungen
aktivieren, wie z. B. die Freischaltung von Türantrieben, Rolladen oder Jalousetten
sowie Werbeträgern in Form umlaufender Bänder.
[0016] Des weiteren kann im Bedarfsfall auf die Verspannung der einzelnen Wandelemente der
mobilen Trennwand verzichtet werden. Dann ist ausschließlich die Funktion zur Verriegelung
der Wandelemente ausgebildet. In diesem Fall werden keine Abschlußprofile benötigt,
sondern lediglich eine Lagerung innerhalb des Rahmens für die mittels einer Antriebseinheit
betätigbaren Koppelstangen, vorzugsweise in Funktionsprofilen, und entsprechende Rückstellorgane.
[0017] Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispieles unter Zuhilfenahme der
Zeichnungen erläutert. Es zeigen
- Figur 1:
- Eine prinzipielle Ansicht einer mobilen Trennwand, die nicht abgedichtet und nicht
verriegelt ist.
- Figur 2:
- Eine vergrößerte Frontansicht eines Wandelementes im Deckenbereich, wobei das Abschlußprofil
nicht aktiviert ist.
- Figur 3:
- Eine vergrößerte Frontansicht eines Wandelementes im Deckenbereich, wobei das Abschlußprofil
aktiviert ist.
- Figur 4:
- Einen Querschnitt des Wandelementes gemäß Figur 2.
- Figur 5:
- Einen Querschnitt des Wandelementes gemäß Figur 3.
[0018] Gleiche oder gleichwirkende Bauteile sind in den Figuren mit gleichen Bezugsziffern
bezeichnet.
[0019] Die mobile Trennwand 1 ist aus mehreren tafelförmigen unabhängig voneinander verfahrbaren
Wandelementen 2 zusammengesetzt und zur Raumunterteilung oder als Außenabschluß geeignet.
Alle Wandelemente 2 können aus einer platzsparenden Parkposition, einem sogenannten
Bahnhof, in die Trennwandachse gefahren und dort verspannt werden.
[0020] Jedes dieser Wandelemente 2 besteht in dem Ausführungsbeispiel aus einem verwindungssteifen
Rahmen 3 aus Metall, insbesondere Stahl und/oder Aluminium, und aus zwei im Abstand
voneinander angeordneten Scheiben 4, die aus einem durchsichtigen Materialien bestehen,
beispielsweise Kunststoff oder Glas. Der Rahmen 3 weist an vertikalen Seiten jedes
Wandelementes 2 Längsträger 5 und an horizontalen Seiten Querträger 6 auf, die jeweils
die beiden Scheiben 4 übergreifen. An den oberen horizontalen Querträgern 6 des Rahmens
3 sind Laufwagen angeordnet, mittels derer die Wandelemente 2 in einer in einer Gebäudedecke
7 befestigten Laufschiene verfahrbar sind. Zur horizontalen Abdichtung wird aus den
Querträgern 6 jedes Wandelementes 2 jeweils ein Abschlußprofil 8 gegen die Laufschiene
und ein Abschlußprofil 8 gegen den Boden 9 gepreßt, wobei im unbetätigten Zustand
sowohl das Abschlußprofil 8 als auch alle weiteren zum mechanischen System gehörigen
Bauelemente vollständig verdeckt in dem jeweiligen Querträger 6 angeordnet sind. Die
Abschlußprofile 8 sind mit flexiblen Dichtstreifen 10 versehen, die dazu bestimmt
sind, gegen die Laufschiene bzw. Decke 7 und den Boden 9 angedrückt zu werden.
[0021] In jedem Querträger 6 sind vorzugsweise zwei Funktionsprofile 11 befestigt, die als
Lager für Huborgane 12 und damit mechanisch in Verbindung stehende Abschlußprofile
8, Koppelelemente 13 und Rückstellorgane 14,15, z. B. in Form von Federn, dienen und
die darüber hinaus die Koppelelemente 13 während ihrer Bewegung führen. Die horizontal
angeordneten Funktionsprofile 11 haben einen U-förmigen Querschnitt, wobei zwischen
zwei Schenkeln 16 ein Profilsockel 17 ausgebildet ist. Die beiden Schenkel 16 weisen
auswärts gerichtete Abwinkelungen 18 auf, mit denen sie in dem Querträger 6 befestigt
sind. In einer Ausnehmung 19 des Profilsockels 17 ist das Huborgan 12 zwischen den
beiden Schenkeln 16 des Funktionsprofiles 11 mittels einer Welle 20 schwenkbar gelagert.
Das Huborgan 12 ist L-förmig ausgebildet, wobei ein kurzer Schenkel 21 innerhalb und
ein langer Schenkel 22 außerhalb des Funktionsprofiles 11 wirkt. Der kurze Schenkel
21 ist etwa mittig an dem Funktionsprofil 11 gelagert und an seinem freien Ende 23
kraftschlüssig mit dem Koppelelement 13 verbunden, wobei Aufnahmen 24 am Schenkel
21 mit einem Querstift 25 am Koppelelement 13 in Eingriff stehen. Der lange Schenkel
22 ist mittels eines Querstiftes 26 mit einem Bolzen 27 verbunden, der in dem Abschlußprofil
8 befestigt ist. Das Koppelelement 13 ist an den Enden jedes Funktionsprofiles 11
horizontal beweglich in Führungshülsen 28 gelagert ist. Jedes Koppelelement 13, vorzugsweise
in Form einer Schubstange, erstreckt sich über die gesamte Breite eines Wandelementes
2 und ist in zwei über die Breite des Wandelementes 2 in dem jeweiligen Querträger
6 angeordneten Funktionsprofilen 11 gelagert. Das Abschlußprofil 8 ist paßgenau in
dem Querträger 6 angeordnet, so daß die Funktionsprofile 11 umschlossen sind. Die
Anordnung der Bauelemente ermöglicht bei einer horizontalen Bewegung des Koppelelementes
13 eine Verschwenkung des Huborganes 12 um die Welle 20 und damit die vertikale Bewegung
des Abschlußprofiles 8. Des weiteren sind zwischen dem Funktionsprofil 11 und dem
Abschlußprofil 8 und zwischen dem Koppelelement 13 und dem Funktionsprofil 11 Federn
14,15 angeordnet, die zum Lösen und Rücksetzen des Abschlußprofiles 8 bei Wegfall
der Antriebskraft dienen. Die Federn 15 ermöglichen außerdem eine flexible aber sichere
Ankoppelung der Koppelelemente 13 untereinander.
[0022] Nachfolgend wird die Funktionsweise einer mobilen Trennwand 1 beschrieben. Im unbetätigten
Zustand befinden sich die einzelnen Wandelemente 2 der mobilen Trennwand 1 platzsparend
in einem sogenannten Bahnhof der über eine Laufschienenanordnung mit der eigentlichen
Trennwandachse verbunden ist. An einer zentralen Stelle ist ein Antriebssystem vorhanden,
das bei Aktivierung die Wandelemente 2 einzeln verschiebt. Grundsätzlich ist jedoch
auch ein vollständig manuelles Positionieren der Wandelemente 2 denkbar. Zum Aufbau
einer Trennwand 1 wird vorerst ein erstes Wandelement 2 über die Laufschiene führend
gegen einen stationären Wandabschluß 29 zum Anliegen gebracht. Hernach wird ein zweites
Wandelement 2 an das erste Wandelement 2 angefügt, wobei durch die vertikalen komplementär
ausgebildeten Längsträger 5 benachbarter Wandelemente 2 ein Ineinandergreifen erfolgt
und ein problemloses Aneinanderreihen und Positionieren der Wandelemente 2 möglich
ist. Beim Anfügen weiterer Wandelemente 2 wiederholt sich der beschriebene Vorgang.
Die Abschlußprofile 8 und die Koppelelemente 13 sind an den horizontalen Seiten des
Rahmens 3 jedes Wandelementes 2 angeordnet und im Ruhezustand und während des Wandaufbaus
vollständig innerhalb des Rahmens 3 verdeckt angeordnet, so daß keine Gefahrenquelle
durch vorstehende Teile entsteht.
[0023] Nach dem alle Wandelemente 2 in dieser Weise positioniert sind, leitet eine in der
Nähe des Wandabschlußes 29 befindliche Antriebseinheit die Verriegelung und Verspannung
der mobilen Trennwand 1 ein. Ein nicht dargestellter manuell oder automatisch zu betätigender
Schalter, z. B. nach Abschluß der Positionierung direkt durch das Antriebssystem,
dient zur Aktivierung der Antriebseinheit. Grundsätzlich kann die Antriebseinheit
auch manuell betätigt werden. Das Koppelelement 13 des ersten Wandelementes 2 wird
bei der Aktivierung der Antriebseinheit beispielsweise durch einen verschiebbaren
Dorn horizontal im Inneren des Abschlußprofiles 8 verschoben und dringt in das Abschlußprofil
8 des benachbarten Wandelementes 2 ein usw.. Somit ist die Wirkverbindung zwischen
allen Koppelelementen 13 der Wandelemente 2 hergestellt. Das Zentrieren der Koppelelemente
13 in den Funktionsprofilen 11 wird durch das Ineinandergreifen der Längsträger 5
benachbarter Wandelemente 2 gewährleistet. Eine zusätzliche Positionierungshilfe ist
nicht erforderlich.
[0024] Durch die horizontale Verschiebung der Koppelelemente 13 werden die Huborgane 12
verschwenkt und die Abschlußprofile 8 mit den Dichtstreifen 10 in ihre Position gedrückt.
Die Wandelemente 2 sind dadurch zwischen Boden 9 und Decke 7 verspannt und bilden
eine schall- und thermisch-gedämpfte Trennwand 1. Die Trennwand 1 ist in der Trennwandachse
befestigt und durch das Eingreifen der Koppelelemente 13 in benachbarte Wandelemente
2 auch gegen Manipulationen von außen geschützt, insbesondere an den Schnittstellen
benachbarter Wandelemente 2.
[0025] Zum Entriegeln der Abschlußprofile 8 wird die Antriebeinheit in den reversierenden
Betrieb gestellt. Der Dorn der Antriebseinheit wird zurückgezogen, wodurch den Koppelelementen
13 der mechanische Druck entzogen wird. Bei nachlassendem Druck von der Antriebseinheit
bewirken die Rückstellorgane 14,15 in den Querträgern 6 zwischen dem Abschlußprofil
8 und dem Funktionsprofil 11 und zwischen dem Funktionsprofil 11 und dem Koppelelement
13 die Entriegelung, d. h. das Einfahren der Koppelelemente 13 in die Wandelemente
2 und das Einfahren der Abschlußprofile 8 in die Querträger 6. Die Rückstellung kann
aber auch über eine weitere in Gegenrichtung wirkende Antriebseinheit erfolgen. Die
Wandelemente 2 können dann entlang der Laufschiene leichtgängig zurück in den Bahnhof
geschoben werden.
[0026] Die Zuordnung von zwei Huborgane 12 für jedes Abschlußprofil 8 erhöht die Genauigkeit
und Zuverlässigleit des Systems. Es entsteht eine vollständige thermische Abdichtung.
Selbst leicht Bodenunebenheiten können durch die Anordnung von zwei Funktionsprofilen
11 ausgeglichen werden, da eine Federlagerung des Abschlußprofiles 8 auf dem Bolzen
27 vorhanden ist.
[0027] Die Mechanik für die Verspannung und Abdichtung kann bei geeigneten Rahmenprofilen
auch nachträglich montiert werden. Der prinzipielle Aufbau ermöglicht die Bildung
eines Montagemodules das einfach und leicht montiert und im Bedarfsfall demontiert
werden kann.
Bezugszeichen
[0028]
- 1
- mobile Trennwand
- 2
- Wandelement
- 3
- Rahmen
- 4
- Platte (Scheibe)
- 5
- Längsträger
- 6
- Querträger
- 7
- Decke
- 8
- Abschlußprofil
- 9
- Boden
- 10
- Dichtstreifen
- 11
- Funktionsprofil
- 12
- Huborgan
- 13
- Koppelelement (Schubstange)
- 14
- Rückstellorgan (Feder)
- 15
- Rückstellorgan (Feder)
- 16
- Schenkel
- 17
- Profilsockel
- 18
- Abwinkelung
- 19
- Ausnehmung
- 20
- Welle
- 21
- Schenkel
- 22
- Schenkel
- 23
- freie Ende
- 24
- Aufnahme
- 25
- Querstift
- 26
- Querstift
- 27
- Bolzen
- 28
- Führungshülse
- 29
- Wandabschluß
1. Mobile Trennwand
- mit mehreren an einer Laufschiene aufgehängten Wandelementen (2), die jeweils aus
einem Rahmen (3) und aus zumindest einer Platte (4) bestehen,
- mit mindestens einem Abschlußprofil (8), das vertikal bewegbar und anpreßbar ist,
und
- mit mindestens einem die Bewegung des Abschlußprofiles (8) bewirkenden Huborgan
(12), das durch ein horizontal wirkendes Koppelelement (13) aktivierbar ist, wobei
die Abschlußprofile (8) der Wandelemente (2) zwischen Boden (9) und Decke (7) verspannbar
und die Koppelelemente (13) der Wandelemente (2) untereinander wirkverbindbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
- im Rahmen (3) jedes Wandelementes (2) mindestens ein Abschlußprofil (8), ein mit
dem Abschlußprofil (8) mechanisch verbundenes und schwenkbar gelagertes Huborgan (12),
und ein horizontal bewegbares mit dem Huborgan (12) mechanisch verbundenes Koppelelement
(13) angeordnet ist, wobei nach dem Zusammenschieben benachbarter Wandelemente (2)
die Koppelelemente (13) mittels einer Antriebseinheit in benachbarte Wandelemente
(2) verschiebbar und die Abschlußprofile (8) vertikal verfahrbar sind.
2. Mobile Trennwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Rahmen (3) ein Funktionsprofil
(11) angeordnet ist, an dem das Huborgan (12) gelagert ist.
3. Mobile Trennwand nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Koppelelemente (13)
in Form von Schubstangen in den Funktionsprofilen (11) in Führungshülsen (28) gelagert
sind.
4. Mobile Trennwand nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionsprofile
(11) U-förmig ausgebildet sind.
5. Mobile Trennwand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Huborgan
(12) ein zweischenkeliger Schwenkhebel ist, wobei ein kurzer Schenkel (21) kraftschlüssig
mit dem Koppelelement (13) und ein langer Schenkel (22) kraftschlüssig mit einem an
dem Abschlußprofil (8) befestigten Bolzen (27) verbunden ist.
6. Mobile Trennwand nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Rückstellorgane
(14,15) zwischen den Abschlußprofilen (8) und direkt oder indirekt dem Rahmen (3)
und/oder zwischen den Koppelelementen (13) und direkt oder indirekt dem Rahmen (3)
angeordnet sind.
7. Mobile Trennwand nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstellorgane
(14,15) Federn sind.
8. Mobile Trennwand nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß Huborgane
(12), Funktionsprofile (11), Abschlußprofile (8), Koppelelemente (13) und Rückstellorgane
(14,15) ein Montagemodul bilden, das am Rahmen (3) fixierbar ist.
9. Mobile Trennwand nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß an
den Abschlußprofilen (8) Dichtungsstreifen (10) angeordnet sind.
10. Mobile Trennwand nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß durch
die Koppelelemente (13) Verriegelungen der Wandelemente (2) untereinander oder Verriegelungen
gegenüber dem Boden (9) betätigbar sind.
11. Mobile Trennwand nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
vertikalen Seiten des Rahmens (3) benachbarter Wandelemente (2) einander überlappend
ausgebildet sind.
12. Mobile Trennwand nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
parallel zueinander, im Abstand voneinander befindliche Platten (4) in einem mehrteiligen
Rahmen (3) angeordnet sind.
13. Mobile Trennwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ausschließlich die Koppelelemente
(13) der Wandelemente (2) untereinander mittels der Antriebseinheit wirkverbindbar
und verschiebbar sind.