[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rückgewinnung von Feinsand von einem Gewinnungsgerät
als Schwimmgreifer oder schwimmenden Eimerkettenbagger, wobei das gebaggerte Gut entwässert
und über schwimmende Förderbänder an Land gebracht wird.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens,
bei der das gebaggerte Material einer Entwässerungssiebmaschine mit nachgeordnetem
Gutförderer und Schwimmband übergebbar ist, wobei die Siebmaschine ein Entwässerungsdeck
mit einem Entwässerungsbelag aufweist.
[0003] Bei derartigen schwimmenden Gewinnungsgeräten z.B. in Form eines Eimerkettenbaggers
oder eines Schwimmgreifers wird Kies unter Wasser gewonnen und größtenteils über schwimmende
Förderbänder an Land gebracht. Damit das Kiesmaterial förderbandtransportfähig ist,
muß es entwässert werden. Beim Schwimmgreifer und schwimmenden Eimerkettenbagger erfolgt
dies in der Regel mit einem Horizontal-Entwässerungssieb. Der Einbau dieses Entwässerungssiebes
wird so gewählt, daß für den Schwimmgreifer so wenig wie möglich Hubhöhe und für die
Eimerkette so wenig wie möglich Förderhöhe gebraucht wird, d.h. das Entwässerungssieb
muß möglichst niedrig gebaut werden. Das derart entwässerte Gut wird von dem Entwässerungssieb
über eine Schurre auf die abgehende Förderbandstraße übergeben.
[0004] Beim Entwässerungsvorgang geht - bedingt durch die Entwässerungsschlitze - mit dem
Wasser auch Feinsand verloren. Dieser Feinsand geht zurück in den Baggersee. Der Feinsand
kann auch zurückgewonnen werden. Dazu verwendet man aufgrund der vorgeschriebenen
Installation des Entwässerungssiebes zum Sammeln dieses ablaufenden Materials eine
Siebwanne, die mit einer Pumpe versehen ist und das Material zur Rückgewinnung in
einen Zyklon pumpt. Der Zyklon kann wahlweise bei wenig Sand auf die gleiche Entwässerungsmaschine
oder bei viel Feinsandverlust auf ein zweites Sieb übergeben zum Transport auf die
Förderbänder.
[0005] Der wesentliche Nachteil dieses z.B. durch das DE-GM 75 41 007 bekannten Verfahrens
besteht darin, dass ein erhöhter Energieverbrauch durch die Feststoffpumpe, um das
Sand-Wasser-Gemisch mit dem nötigen Druck in die Zyklone zu bringen, anfällt. Die
Vorrichtung weist einen hohen mechanischen Verschleiß auf, hat großes Gewicht, was
sich für die schwimmende Einheit negativ auswirkt, und erfordert hohe Investitionskosten.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß der Energiebedarf deutlich reduziert wird
und die Vorrichtung ein geringes Gewicht sowie geringe Verschleißkosten aufweist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß nach dem Verfahren dadurch gelöst, daß unter dem
Entwässerungssieb einer Siebmaschine ein Blindboden installiert wird, der das Wasser-Feinsand-Gemisch
sammelt, in Förderrichtung austrägt und einer Waschmulde als Trennbett eines Hydro-Bandscheiders
aufgibt.
[0008] Gemäß einer erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die Aufgabe weiterhin dadurch gelöst,
daß die Siebmaschine unter dem Entwässerungsdeck einen die gesamte Fläche abdeckenden
Blindboden besitzt, wobei in Förderrichtung der Endbereich mit einem Austrag versehen
ist, daß der Austrag zu einem Hydro-Bandscheider gerichtet ist, bestehend aus einem
umlaufenden endlosen Förderband mit einer Waschmulde als Trennbett und einem von der
Waschmulde wegführenden ansteigenden Teil, wobei die Laufrichtung des Förderbandes
in Richtung des Anstiegs erfolgt und daß das Baggergut am Austrag der Siebmaschine
der Waschmulde des Hydro-Bandscheiders übergeben wird.
[0009] Eine vorteilhafte Ausführungsform besteht darin, daß das Entwässerungsdeck als Klassierdeck
ausgebildet ist. Dadurch wird es möglich, die komplette Sandfraktion z.B. 0,2 mm abzutrennen
und auf dem schwimmenden Baggergerät den Feinstsandanteil und organische Anteile abzutrennen.
[0010] Weiterhin wird vorgeschlagen, daß unterhalb des ansteigenden Teiles des Förderbandes
ein Entwässerungssieb angeordnet ist.
[0011] Es ist weiterhin vorteilhaft, daß von dem Entwässerungssieb eine Rücklaufleitung
zum Hydro-Bandscheider verläuft.
[0012] Schließlich wird vorgeschlagen, daß gegen den Übenauf des Trennbettes ein Filter
angeordnet ist.
[0013] Die Erfindung wird in der nachfolgenden Beschreibung anhand von in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0014] Es zeigen,
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Aufriß mit einem Eimerkettenbagger
als Gewinnungsgerät,
- Fig. 2
- einen Grundriß von Fig. 1,
- Fig. 3
- eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Aufriß mit einem
Schwimmgreifer als Gewinnungsgerät und
- Fig. 4
- einen Grundriß von Fig. 3.
[0015] Bei der in den Fig. 1 und 2 dargestellten schwimmenden Anlage mit einem Eimerkettenbagger
22 befindet sich auf einem Schwimmkörper 19 ein Bockgerüst 26, an dem der Eimerkettenbagger
22 angeordnet ist. Unterhalb des Abwurfs des Eimerkettenbaggers 22 befindet sich eine
Horizontal-Siebmaschine 1 mit einem ersten Oberdeck 21 und einem darunter angeordneten
Entwässerungsdeck 4, das mit einem Entwässerungsbelag versehen ist. Unterhalb des
Entwässerungsdecks 4 befindet sich ein Blindboden 5, der sich über die gesamte Breite
und Länge der Siebmaschine 1 erstreckt. Die Siebmaschine 1 ist mit einem Motor 23
versehen, der eine Förderung des vom Entwässerungsdeck 4 ablaufenden Materials in
Förderrichtung 6 bewirkt. Am vorderen Ende des Blindbodens 5 befindet sich eine Austragsöffnung
8, wobei aber anstelle eines solchen Austrags 8 auch zu beiden Seiten kleine Schurren
angeordnet sein können.
[0016] Unterhalb des Blindbodens 5 der Siebmaschine 1 befindet sich ein Hydro-Bandscheider
9, d.h. eine an sich bekannte Vorrichtung zum Auswaschen und Sortieren von organischen,
lehmartigen und sonstigen Verunreingungen aus fortlaufend zugeführten grob- und feinkörnigen
Feststoffen, wie sie in der DE 38 39 666 C1 beschrieben ist. Diese Vorrichtung ist
dahingehend modifiziert, daß ein endloses Förderband 10 über zwei Umlenkrollen 18
läuft und das Band im übrigen an verschiedenen Stützrollen 24 abgestützt ist. Die
Oberseite dieses Förderbandes ist derart angeordnet, daß etwa von der Mitte ausgehend
nach rechts hin eine Waschmulde 11 als Trennbett gebildet wird mit einem Überlauf
16 für das Feinstmaterial und in entgegengesetzter Richtung befindet sich ein ansteigender
Teil 12 mit einem am Ende befindlichen Feinsand-Austrag 20, wobei das Förderband 10
in Pfeilrichtung 13 angetrieben wird.
[0017] Über den Feinsand-Austrag 20 gelangt das Material entweder über ein Entwässerungssieb
14 oder direkt auf einen Gutförderer 2 und anschließend ein Schwimmband 3. Für den
Fall der Verwendung eines solchen zusätzlichen Entwässerungssiebes 14 ist dieses über
eine Rücklaufleitung 15 mit dem Trennbett 11 des Hydro-Bandscheiders 9 verbunden.
[0018] Verfahrenstechnisch bewirkt der installierte Blindboden 5 ein Sammeln des Wasser-Feinsand-Gemisches,
das über diesen Blindboden 5 zum Austrag 8 befördert wird. Hierbei wird der Antrieb
der Siebmaschine 1 für den Transport des Materials zur Übergabe auf den Hydro-Bandscheider
9 benutzt. Damit wird erreicht, daß eine niedrige Bauhöhe beibehalten werden kann
und das Sand-Wasser-Gemisch hoch gesammelt wird und damit erlaubt, eine nachgeschaltete
Trocken- und Entwässerungseinrichtung zu installieren. Wichtig ist bei solchen schwimmenden
Anlagen, daß alle Aufbauten gering im Gewicht gehalten werden können und sich auch
der Schwimmkrängung anpassen müssen. Der Hydro-Bandscheider 9 klassiert das Wasser-Sand-Gemisch
trennscharf, wobei am Überlauf 16 Abschlämmbare in den See zurücklaufen. Der verwertbare
Feinsand wird nach vorne ausgetragen und auf das abfördernde Förderband 2 übergeben
oder bei mehr anfallendem Feinsand über das Entwässerungssieb 14.
[0019] Diese beschriebene Ausführungsform kann noch durch kleinere Modifizierungen abgewandelt
werden. So beispielsweise, in dem das Entwässerungsdeck 4 als Klassierdeck ausgebildet
wird und die Anlage damit zur Sandaufbereitung verwendet werden kann. Weiterhin kann
im Bereich des Trennbettes 11 ein Kugelfilter 17 angeordnet werden, wie er in der
älteren Patentanmeldung 197 38 674.1 beschrieben ist.
[0020] Die in den Fig. 3 und 4 beschriebene Ausführungsform einer solchen schwimmenden Anlage
unterscheidet sich von der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 lediglich durch die
Anordnung eines Schwimmgreifers 25 als Gewinnungsgerät, wobei zwischen dem Greifer
25 und der Siebmaschine 1 ein Trichter 27 mit Grobrost angeordnet ist.
1. Verfahren zur Rückgewinnung von Feinsand von einem schwimmenden Gewinnungsgerät als
Schwimmgreifer oder schwimmenden Eimerkettenbagger, wobei das gebaggerte Gut entwässert
und über schwimmende Förderbänder an Land gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß
unter dem Entwässerungssieb einer Siebmaschine ein Blindboden installiert wird, der
das Wasser-Feinsand-Gemisch sammelt, in Förderrichtung austrägt und einer Waschmulde
als Trennbett eines Hydro-Bandscheiders aufgibt.
2. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1, bei der das gebaggerte
Material einer Entwässerungssiebmaschine (1) mit nachgeordnetem Gutförderer (2) und
Schwimmband (3) übergebbar ist, wobei die Siebmaschine (1) ein Entwässerungsdeck (4)
mit einem Entwässerungsbelag aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebmaschine
(1) unter dem Entwässerungsdeck (4) einen die gesamte Fläche abdeckenden Blindboden
(5) besitzt, wobei in Förderrichtung (6) der Endbereich (7) mit einem Austrag (8)
versehen ist, daß der Austrag (8) zu einem Hydro-Bandscheider (9) gerichtet ist, bestehend
aus einem umlaufenden endlosen Förderband (10) mit einer Waschmulde (11) als Trennbett
und einem von der Waschmulde (11) wegführenden ansteigenden Teil (12), wobei die Laufrichtung
(13) des Förderbandes (10) in Richtung des Anstiegs erfolgt und daß das Baggergut
am Austrag (8) der Siebmaschine (1) der Waschmulde (11) des Hydro-Bandscheiders (9)
übergeben wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Entwässerungsdeck (4)
als Klassierdeck ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des ansteigenden
Teiles (12) des Förderbandes (10) ein Entwässerungssieb (14) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß von dem Entwässerungssieb
(14) eine Rücklaufleitung (15) zum Hydro-Bandscheider (9) verläuft.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß gegen den
Überlauf (16) des Trennbettes (11) ein Filter (17) angeordnet ist.