[0001] Die Erfindung betrifft ein Feuchtwerk für eine Druckmaschine, bestehend aus einer
ersten Walze und einer zweiten Walze, die zusammen einen Schlupfspalt bilden, nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] In der EP 0 893 251 A2 ist ein solches Feuchtwerk beschrieben, das eine Tauchwalze,
eine Schlupfwalze und eine Zwischenwalze umfasst. Die Schlupfwalze dreht sich mit
einer Oberflächengeschwindigkeit, welche unterschiedlich zu einer Oberflächengeschwindigkeit
der Zwischenwalze ist. Infolgedessen ist ein von der Schlupfwalze zusammen mit der
Zwischenwalze gebildeter Walzenspalt ein sogenannter Schlupfspalt. Die genannten Walzen
führen ausschließlich Feuchtmittel und keine Druckfarbe-Feuchtmittel-Emulsion.
[0003] In der US 4,949,637 ist ferner ein anderes Feuchtwerk beschrieben, welches mehrere
Walzen enthält, von denen jede aus Gummi besteht und mit der Oberflächengeschwindigkeit
eines Plattenzylinders rotiert. Alle Walzen dieses Feuchtwerkes führen während des
Druckens sowohl Feuchtmittel als auch Druckfarbe. Dieses Feuchtwerk ist somit ein
sogenanntes Direktfilm- bzw. Emulsionsfilmfeuchtwerk.
[0004] In dem Prospekt

Printing without Isopropanol (IPA)", der von der Fa. Heidelberger Druckmaschinen AG
herausgegebenen Prospektreihe

GTO 52-Tips" ist ein weiteres Direktfilmfeuchtwerk erwähnt, zu dessen Bedienung und
Pflege in dem Prospekt Hinweise gegeben werden.
[0005] Fernerer Stand der Technik ist auch in der US 5,540,145, der EP 0 462 490 A1, der
DE 36 37 460 A1, der DE 37 22 519 A1 und der DE 43 12 523 C2 beschrieben.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein weiteres Feuchtwerk zu schaffen.
[0007] Die gestellte Aufgabe wird durch ein Feuchtwerk mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst.
[0008] Das erfindungsgemäße Feuchtwerk für eine Druckmaschine besteht aus einer ersten und
einer zweiten Walze, die zusammen einen Schlupfspalt bilden, und zeichnet sich dadurch
aus, dass eine Drehachse, um welche die erste Walze an die zweite Walze schwenkbar
gelagert ist, auf einer Linie liegt, welche durch eine Mittelachse der ersten Walze
und im Wesentlichen parallel zu einer durch den Schlupfspalt verlaufenden Tangentiallinie
verläuft.
[0009] Einer der Vorteile des erfindungsgemäßen Feuchtwerkes besteht darin, dass eine im
Schlupfspalt auftretende Scherkraft kein die erste Walze von der zweiten Walze abdrängendes
oder zur zweiten Walze hindrängendes Drehmoment hervorrufen kann. Infolgedessen bleiben
die Walzenpressung im Schlupfspalt und der durch diesen geförderte Feuchtmittelfilm
oder vorzugsweise Druckfarbe-Feuchtmittel-Emulsionsfilm konstant.
[0010] Zudem ist das erfindungsgemäße Feuchtwerk sehr gut als ein Emulsionsfilmfeuchtwerk
für die Verarbeitung eines alkoholfreien Feuchtmittels geeignet, welches wiederum
ökologisch vorteilhaft ist. Bei der Scherung einer Druckfarbe-Feuchtmittel-Emulsion
in einem Emulsionsfilmfeuchtwerk tritt erfahrungsgemäß eine größere Scherkraft auf,
als bei der Scherung eines farbfreien Feuchtmittelfilmes in einem sogenannten Alkoholfeuchtwerk.
Die hohen Scherkräfte bedingten bei den aus dem Stand der Technik bekannten Emulsionsfeuchtwerken
konstruktiven und funktionelle Einschränkungen. Im Gegensatz dazu sind beim erfindungsgemäßen
Feuchtwerk solche Einschränkungen nicht mehr vorhanden.
[0011] Beispielsweise ist es beim erfindungsgemäßen Feuchtwerk problemlos möglich, der ersten
Walze einen Kraftspeicher, z. B. eine Feder, zum Speichern einer die erste Walze um
die Drehachse an die zweite Walze schwenkenden Anstellkraft zuzuordnen. Der Einsatz
eines solchen die erste Walze elastisch an der zweiten Walze haltenden Kraftspeichers,
der bei einer geringfügigen Abstellbewegung der ersten Walze von der zweiten Walze
nachgiebig wirkt, ist hinsichtlich der genauen Dosierung einer Druckfarbe-Feuchtmittel-Emulsion
äußerst vorteilhaft.
[0012] Weitere konstruktiv und funktionell vorteilhaften Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Feuchtwerkes sind in den Unteransprüchen genannt und ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen und der dazugehörigen Zeichnung.
[0013] In dieser zeigt
- Figur 1
- ein Feuchtwerk mit einer ersten und einer zweiten Walze und mit einem Walzenträger,
in welchem die zweite Walze drehbar gelagert ist,
- Figur 2
- die Anordnung einer Drehachse des Walzenträgers,
- Figur 3
- die Anordnung der Drehachse innerhalb eines keilförmigen Toleranzbereiches,
- Figur 4
- eine Variante zur Anordnung eines die erste Walze rotativ antreibenden Motors des
Feuchtwerkes.
[0014] In der Figur 1 ist eine Druckmaschine 1 im Ausschnitt dargestellt. Der Ausschnitt
zeigt einen Druckformzylinder 2, ein Farbwerk 3 und ein mit einem alkoholfreien Feuchtmittel
arbeitendes und als ein sogenanntes Direktfilm- oder Emulsionsfeuchtwerk ausgebildetes
Feuchtwerk 4 der Druckmaschine 1. Letztere ist als eine Rotationsdruckmaschine zum
Bedrucken von Bedruckstoffbogen ausgebildet und umfasst weiterhin einen Gummituchzylinder
und einen Gegendruckzylinder, welche nicht dargestellt sind und zusammen mit dem Druckformzylinder
2 ein Offsetdruckwerk bilden.
[0015] Das Feuchtwerk 4 besteht aus einer in einem wannenförmigen Feuchtmittelbehälter 5
als eine Tauchwalze angeordneten ersten Walze 6, einer an der ersten Walze 6 als eine
Übertragungswalze im Rollkontakt anliegenden zweiten Walze 7, einer an der zweiten
Walze 7 als eine axial changierende Reibwalze im Rollkontakt anliegenden dritte Walze
8, einer an der dritten Walze 8 und dem Druckformzylinder 2 als eine Auftragswalze
im Rollkontakt anliegenden vierten Walze 9 sowie einer als eine Dosierwalze ausschließlich
an der ersten Walze 6 im Rollkontakt anliegenden fünften Walze 10. Jede der einen
kürzesten Transportweg des Feuchtmittels aus dem Feuchtmittelbehälter 5 zum Druckformzylinder
2 bildenden Walzen 6 bis 9 und auch die fünfte Walze 10 ist umfangseitig mit einer
farbfreundlichen Beschichtung B
6 bis B
10 versehen und führt beim Drucken auf ihrer derart beschichteten Umfangsoberfläche
eine Druckfarbe-Feuchtmittel-Emulsion. Die Beschichtungen B
7, B
9 und B
10 der Walzen 7, 9 und 10 sind weiche Gummibeschichtungen und die Beschichtungen B
6 und B
8 der Walzen 6 und 8 sind harte Gummi- oder Kunststoffbeschichtungen und bestehen z.
B. aus hartem Nylon (Rilsan).
[0016] Die Walzen 6 und 10 sind drehbar in einem gemeinsamen ersten Träger 11 gelagert,
welcher um ein an einem Gestell 12 angeordnetes erstes Schwenklager 13 mit einer Drehachse
14 schwenkbar ist. Der erste Träger 11 besteht aus zwei Lagerplatten, zwischen denen
Ballen der Walzen 6 und 10 angeordnet sind. Mittels einer am ersten Träger 11 angeordneten
Einstelleinrichtung 15 ist die Pressung zwischen den Walzen 6 und 10 einstellbar,
indem durch ein Verdrehen eines Einstellgewindes 16, z. B. einer Schraube, der Einstelleinrichtung
14 ein Achszapfen 17 der fünften Walze 10 je nach Drehrichtung des Einstellgewindes
16 zur ersten Walze 6 hin und von dieser weg verstellbar ist.
[0017] Um ein am Gestell 12 und koaxial zur dritten Walze 8 angeordnetes zweites Schwenklager
19 schwenkbar ist ein zweiter Träger 20 gelagert, in welchem die vierte Walze 9 drehbar
gelagert ist. An dem zweiten Träger 20 greift ein Stellantrieb 21 zum wahlweisen An-
und Abstellen der vierten Walze 9 zum und vom Druckformzylinder 2 an. Der Stellantrieb
21 ist ein pneumatischer und doppelt wirkender - d. h. durch Druckfluidbeaufschlagung
sowohl ein- als auch ausfahrbarer - Arbeitszylinder, welcher am Gestell 12 und über
seine Kolbenstange am zweiten Träger 20 angelenkt ist.
[0018] Ein als ein Hauptmotor der Druckmaschine 1 eingesetzter elektrischer Motor 22 treibt
den Druckformzylinder 2 und die Walzen 8 und 9 mit im Wesentlichen zueinander gleicher
Umfangsoberflächengeschwindigkeit v
8 rotativ an. Dazu ist der Motor 22 über schematisiert dargestellte Zahnradgetriebe
23 und 24 mit dem Druckformzylinder 2 und der dritten Walze 8 antriebsmäßig verbunden.
Die vierte Walze 9 wird über Friktion von der dritten Walze 8 mit dieser mitgedreht.
[0019] Ein als ein Separatmotor des Feuchtwerkes 4 eingesetzter elektrischer zweiter Motor
25 - vergleiche Figuren 4 und 6- treibt die Walzen 6 und 10 mit zueinander der gleichen
Umfangsgeschwindigkeit v
6 rotativ an, die kleiner als die Umfangsgeschwindigkeit v
8 ist. Wie aus den Figuren 4 bis 6 ersichtlich, ist der zweite Motor 25 dazu über eine
ausschließlich Drehmomente übertragende Kupplung 18 antriebsmäßig mit der ersten Walze
6 verbunden und wird die fünfte Walze 10 frikativ von der ersten Walze 6 mit dieser
mitgedreht.
[0020] In der Figur 1 ist durch dementsprechend abgestuft gewählte Rotationspfeile symbolisch
gezeigt, dass eine Umfangsoberflächengeschwindigkeit v
7 der zweiten Walze 7 zwar kleiner als die Umfangsoberflächengeschwindigkeit v
8, jedoch größer als die Umfangsoberflächengeschwindigkeit v
6 ist.
[0021] Ein unter Vorspannung stehender Energie- bzw. Kraftspeicher 29 in Form einer auf
Druck beanspruchbaren und schraubenförmig gewundenen Feder 29 greift am ersten Träger
11 an, so dass letzterer bezogen auf die Figur 1 entgegen dem Uhrzeigersinn um die
Drehachse 14 geschwenkt wird. Infolgedessen hält der Kraftspeicher 29 die erste Walze
6 in elastischer Anpressung an der zweiten Walze 7. Der die erste Walze 6 zur zweiten
Walze 7 hindrängend wirkende Kraftspeicher 29 wirkt gegenüber die erste Walze 6 von
der zweiten Walze 7 wegdrängenden Kräften in einem Walzenspalt (Nip) N
6,7 nachgiebig. Die Pressstreifenbreite innerhalb des Walzenspaltes N
6,7 zwischen den Walzen 6 und 7 wird von einer vom Kraftspeicher 29 aufgebrachten Normalkraft
F
N,6,7 - vergleiche Figur 2 - bestimmt. Mit anderen Worten gesagt, drückt der Kraftspeicher
29 die erste Walze 6 gegen die zweite Walze 7. Die eingefeuchtete Umfangsoberfläche
der zweiten Walze 7 bildet einen Anschlag für die erste Walze 6. Andere Anschläge
zum Bestimmen der Anstellposition der Walze 6 sind nicht erforderlich.
[0022] Der Walzenspalt N
6,7 ist aufgrund der Differenz zwischen den Umfangsoberflächengeschwindigkeiten v
6 und v
7 und ein Walzenspalt N
7,8 zwischen den Walzen 7 und 8 ist aufgrund der Differenz zwischen den Umfangsoberflächengeschwindigkeiten
v
7 und v
8 ein sogenannter Schlupfspalt.
[0023] In den Press- bzw. Walzenspalten N
6,7 und N
7,8 mit Schlupf, unterliegt die durch die Walzenspalte N
6,7 und N
7,8 hindurchtransportierte Flüssigkeit - hier die Durckfarbe-Feuchtmittel-Emulsion -
nicht nur einer Spaltung, wie auch in einem schlupffreiem Walzenspalt, sondern zusätzlich
auch einer Scherung
[0024] In der Figur 2 ist dargestellt, dass eine Kraftwirkungslinie k
6,7 der Normalkraft F
N,6,7 einer Mittelpunktzentrale der Walzen 6 und 7 und eine Kraftwirkungslinie k
7,8 der Normalkraft F
7,8 einer Mittelpunktzentrale der Walzen 7 und 8 entspricht. Entlang einer durch den
Walzenspalt N
6,7 bestimmten gemeinsamen Tangentiallinie t
6,7 Walzen 6 und 7 ist eine Flüssigkeits-Scherkraft F
S,6,7 und entlang einer gemeinsamen Tangentiallinie t
7,8 der Walzen 7 und 8 ist eine Flüssigkeits-Scherkraft F
S,7,8 wirksam.
[0025] Durch die Anordnung der Drehachse 14 des ersten Trägers 11 auf einer durch eine Mittelachse
M der ersten Walze 6 und parallel zur Tangentiallinie t
6,7 sowie senkrecht zur Kraftwirkungslinie k
6,7 bzw. Mittelpunktzentrale der Walzen 6 und 7 verlaufenden Linie L ist sichergestellt,
dass die Scherkraft F
S,6,7 kein die Anstellung der ersten Walze 6 an die zweite Walze 7 beeinträchtigendes,
d. h. kein die erste Walze 6 an die zweite Walze 7 herandrängendes oder von der zweiten
Walze 7 wegdrängendes Drehmoment auf den ersten Träger 11 ausüben kann. Bei etwaigen
Veränderungen der Größe der Scherkraft F
S,6,7, z. B. hervorgerufen durch Änderungen einer der Umfangsoberflächengeschwindigkeiten
v
6 oder v
7 der Walzen 6 und 7, bleibt die sich aus der Vorspannung des Kraftspeichers 29 ergebende
Normalkraft F
N,6,7 und damit die eingestellte Pressung zwischen den Walzen 6 und 7 konstant.
[0026] In vielen Anwendungsfällen wird es hinreichend sein, wenn die Drehachse 14 innerhalb
eines keilförmigen und die Linie L umgebenden Toleranzbereiches 30 angeordnet wird.
Wie es in der Figur 3 dargestellt ist, wird die Lage beidseitiger Toleranzgrenzen
31 und 32 des Toleranzbereiches 30 von je einem Winkel α zwischen der Linie L und
der jeweiligen Toleranzgrenze 31 oder 32 definiert. Der Winkel α ist kleiner oder
gleich 15°.
[0027] Bei dem dargestellten kurzem Tangentialabstand y ist es möglich, den Toleranzbereich
30 zu erweitern, indem jede der Toleranzgrenzen 31 und 32 um einen Normalabstand x
von der Linie L und der Mittelachse M weg entlang der Kraftwirkungslinie k
6,7 nach außen verschoben wird. Daraus ergibt sich, dass der Schnittpunkt jeder der Toleranzgrenzen
31 und 32 mit der Kraftwirkungslinie k
6,7 um den Normalabstand x relativ zur Linie L versetzt ist. Der Normalabstand x ist
kleiner oder gleich groß wie das Produkt aus einem Lagerdurchmesser d - z. B. dem
Durchmesser eines Lagerzapfens 33 - des ersten Schwenklagers 13 und dem Haftreibbeiwert
des ersten Schwenklagers 13, welcher die Reibung zwischen dem Lagerzapfen 33 und einer
Lagerbohrung charakterisiert.
[0028] In Anwendungsfällen, in denen es, z. B. aufgrund nicht vorhandenem Bauraumes, nicht
möglich ist, die Drehachse 14 genau auf der Linie L zu positionieren, sollte die Drehachse
14 auf jener Seite der Linie L und innerhalb jener Hälfte des Toleranzbereiches 30
angeordnet werden, die in Richtung der zweiten Walze 7 liegt. Bezogen auf die Figur
3 ist dies die zwischen der Linie L und der Toleranzgrenze 32 liegende linke Hälfte
des Toleranzbereiches 30.
[0029] Dadurch ergibt sich eine selbstregulierende Anpressung der ersten Walze 6 an die
zweite Walze 17. Ein Anstieg der Scherkraft F
S,6,7 bewirkt ein die erste Walze 6 von der zweiten Walze 7- aufgrund der Druckfarbe-Feuchtmittel-Emulsion
im Walzenspalt N
6,7 ohne Kontaktverlust - geringfügig abschwenkendes Drehmoment, durch welches automatisch
die von der ersten Walze 6 auf die zweite Walze 7 ausgeübte Normalkraft F
N,6,7 reduziert wird. Die Größe der Scherkraft F
S,6,7 hängt wiederum von der Normalkraft F
N,6,7 ab, so dass infolge der Reduzierung der Normalkraft F
N,6,7 die Scherkraft F
S,6,7 reduziert wird. Auf entgegengesetzte Weise reagiert das Feuchtwerk 4 bei einer Verringerung
der Scherkraft F
S,6,7.
[0030] In den Figur 4 ist eine mögliche Variante zur Einleitung einer die Geschwindigkeitsdifferenz
im Walzenspalt N
6,7 erzeugenden Antriebskraft F
A dargestellt. Bei dieser Variante ist es sichergestellt, dass die Antriebskraft F
A kein die erste Walze 6 um die Drehachse 14 schwenkendes und dadurch die Konstanz
der Pressung im Walzenspalt N
6,7 ungünstig beeinflussendes Drehmoment auf den ersten Träger 11 überträgt.
[0031] Gemäß der Variante wird dies dadurch sichergestellt, indem der am Gestell 12 befestigte
Motor 25 sein Drehmoment rückstellkräftefrei über die Kupplung 18 auf die erste Walze
6 überträgt. Die Kupplung 18 verbindet eine vom Motor 25 rotierte Welle 36, z. B.
eine Motorwelle des Motors 25, mit einer zur Welle 36 koaxialen zapfenförmigen Walzenachse
37 der ersten Walze 6. Die Kupplung 18 ist als eine Hülsenkupplung ausgebildet und
besteht aus zwei dauerhaft verbundenen Kupplungshälften, nämlich einem drehfest auf
der Welle 36 sitzendem Zahnrad 26 und einem drehfest auf der Walzenachse 37 sitzendem
Zahnrad 27. Die Zahnräder 26 und 27 werden von einer biegeelastischen Hülse 28 umschlossen,
welche innenseitig zwei Verzahnungen aufweist, in welche die Zahnräder 26 und 27 eingreifen.
Anstelle der gezeigten Kupplung 18 kann auch eine flexible Welle, ein Doppelkardangelenk,
eine Bogenzahnkupplung, eine Parallelkurbelkupplung oder eine andere Ausgleichskupplung
zum Ausgleich von Neigungs- und/oder Fluchtungsabweichungen zur antriebsmäßigen Verbindung
des Motors 25 mit der ersten Walze 6 eingesetzt sein.
[0032] Von der Walzenachse 37 ist eine Mittelachse M der ersten Walze 6 vorgegeben, um welche
die erste Walze 6 rotiert.
[0033] Anstelle des Motors 25 kann auch eine Bremse zur Abbremsung der Rotation der Walze
6 und zur Erzeugung des Schlupfes in den Walzenspalten N
6,7 und N
7,8 angeordnet sein. Die Bremse wäre ortsfest am Gestell 12 anzuordnen.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Druckmaschine
- 2
- Druckformzylinder
- 3
- Farbwerk
- 4
- Feuchtwerk
- 5
- Feuchtmittelbehälter
- 6
- erste Walze (Tauchwalze)
- 7
- zweite Walze (Übertragungswalze)
- 8
- dritte Walze (Reibwalze)
- 9
- vierte Walze (Auftragswalze)
- 10
- fünfte Walze (Dosierwalze)
- 11
- erster Träger
- 12
- Gestell
- 13
- erstes Schwenklager
- 14
- Drehachse
- 15
- Einstelleinrichtung
- 16
- Einstellgewinde
- 17
- Achszapfen
- 18
- Kupplung
- 19
- zweites Schwenklager
- 20
- zweiter Träger
- 21
- Stellantrieb
- 22
- Motor (Hauptmotor)
- 23
- Zahnradgetriebe
- 24
- Zahnradgetriebe
- 25
- Motor (Separatmotor)
- 26
- Zahnrad
- 27
- Zahnrad
- 28
- Hülse
- 29
- Kraftspeicher
- 30
- Toleranzbereich
- 31
- Toleranzgrenze
- 32
- Toleranzgrenze
- 33
- Lagerzapfen
- 34
- ./.
- 35
- ./.
- 36
- Welle
- 37
- Walzenachse
- B6
- Beschichtung
- B7
- Beschichtung
- B8
- Beschichtung
- B9
- Beschichtung
- B10
- Beschichtung
- d
- Lagerdurchmesser
- FA
- Antriebskraft
- FN,6,7
- Normalkraft
- FN,7,8
- Normalkraft
- FS,6,7
- Scherkraft
- FS,7,8
- Scherkraft
- kA
- Kraftwirkungslinie
- k6,7
- Kraftwirkungslinie
- k7,8
- Kraftwirkungslinie
- L
- Linie
- M
- Mittelachse
- N6,7
- Walzenspalt (Schlupfspalt)
- N7,8
- Walzenspalt (Schlupfspalt)
- t6,7
- Tangentiallinie
- t7,8
- Tangentiallinie
- v6
- Umfangsoberflächengeschwindigkeit
- v7
- Umfangsoberflächengeschwindigkeit
- v8
- Umfangsoberflächengeschwindigkeit
- x
- Normalabstand
- y
- Tangentialabstand
- α
- Winkel
1. Feuchtwerk (4) für eine Druckmaschine (1), bestehend aus einer ersten Walze (6) und
einer zweiten Walze (7), die zusammen einen Schlupfspalt (N6,7) bilden,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Drehachse (14), um welche die erste Walze (6) an die zweite Walze (7) schwenkbar
gelagert ist, durch eine Mittelachse (M) der ersten Walze (6) und im Wesentlichen
parallel zu einer durch den Schlupfspalt (N6,7 ) verlaufenden Tangentiallinie (t6,7) verläuft.
2. Feuchtwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Walze (7) an einer dritten Walze (8) anliegt und mit dieser zusammen
einen Walzenspalt (N7,8) bildet.
3. Feuchtwerkt nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Walzenspalt (N7,8) ein Schlupfspalt ist.
4. Feuchtwerkt nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Walze (6) und die zweite Walze (7) umfangsseitig jeweils eine farbfreundliche
Beschichtung (B6 und B7) aufweisen.
5. Feuchtwerk nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Beschichtungen (B6 und B7) aus Gummi oder einem Kunststoff bestehen.
6. Feuchtwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der ersten Walze (6) ein Kraftspeicher (29) zum Speichern einer die erste Walze
(6) um die Drehachse (14) an die zweite Walze (7) schwenkenden Anstellkraft zugeordnet
ist.
7. Feuchtwerk nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kraftspeicher (29) eine Feder ist.
8. Feuchtwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Walze (6) drehbar an einem Träger (11) zum Schwenken der ersten Walze
(6) um die Drehachse (14) gelagert ist und der Träger (11) über ein die Drehachse
(14) bestimmendes Schwenklager (13) mit einem Gestell (12) der Druckmaschine (1) verbunden
ist.
9. Feuchtwerk nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Motor (25) zum rotativen Antreiben der ersten Walze am Gestell (12) angeordnet,
und über eine Kupplung (18) antriebsmäßig mit der ersten Walze (6) verbunden ist.
10. Feuchtwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Walze (6) eine Tauchwalze ist.
11. Feuchtwerk nach einem der Ansprüche 2 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dritte Walze (8) eine changierende Reibwalze ist.
12. Feuchtwerk nach einem der Ansprüche 2 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die dritte Walze (8) an einer vierten Walze (9) anliegt.
13. Feuchtwerk nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die vierte Walze (9) einer an einem Druckformzylinder (2) anliegende Auftragswalze
ist.
14. Druckmaschine (1) mit einem nach einem der Ansprüche 1 bis 13 ausgebildeten Feuchtwerk
(4).