(19)
(11) EP 1 036 907 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.09.2000  Patentblatt  2000/38

(21) Anmeldenummer: 00100700.4

(22) Anmeldetag:  14.01.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E06B 1/70
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 18.03.1999 DE 19912083

(71) Anmelder: HERMANN GUTMANN WERKE GMBH
D-91781 Weissenburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Müller, Werner
    91757 Treuchtlingen (DE)

(74) Vertreter: Matschkur, Lindner Blaumeier Patent- und Rechtsanwälte 
Dr.-Kurt-Schumacher-Strasse 23
90402 Nürnberg
90402 Nürnberg (DE)

   


(54) Fenster mit einer unsichtbar befestigten Metallfensterbank


(57) Fenster mit einem am Blendrahmen gehaltenen Anschlussprofil zum Befestigen eines Anlageschenkels einer Metallfensterbank, wobei am Anlageschenkel der Metallfensterbank und am Anschlussprofil Steckverbindungsglieder angeformt sind, wobei am Anschlussprofil nach oben und am Anlageschenkel nach unten gerichtete ineinander einhakbare Hakenleisten angeformt sind, die durch eine sich nach oben hin am Blendrahmen und/oder dem Anschlussprofil abstützende Dichtleiste gegen ein Aushaken gesichert sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Fenster mit einem an der Unterseite des Blendrahmens gehaltenen Anschlussprofil zum Befestigen eines Anlageschenkels einer Metallfensterbank, wobei am Anlageschenkel der Metallfensterbank und am Anschlussprofil Steckverbindungsglieder angeformt sind.

[0002] Während man bei Holzfenstern den Anlageschenkel der Metallfensterbank einfach an einem entsprechenden überstehenden Profilabschnitt des Blendrahmens anschraubt, ist zur ebenfalls als Schraubbefestigung ausgebildeten Halterung bei Kunststofffenstern ein gesondertes Anschlussprofil vorgesehen, welches verrastend auf die Unterseite des Blendrahmens aufsteckbar ist. Das Aufstecken erfolgt dabei erst nach dem Setzen des Fensters. Diese übliche Schraubbefestigung führt zum einen zu optisch störenden sichtbaren Schrauben und bedingt eine mechanische Bearbeitung des Anlagestegs der Metallfensterbank. Neben dieser optischen Beeinträchtigung ist die Rostbildung an den Schraubenköpfen ebenso störend wie das Herunterfallen etwaiger Abdeckkappen an den Schrauben.

[0003] Darüber hinaus sind auch bereits (man vergleiche beispielsweise das Gebrauchsmuster DE 297 05 215 U1) Einsprenghalterungen zur Befestigung einer Metallfensterbank vorgeschlagen worden. Diese Einsprenghalterung, bei der der Anlageschenkel 39 in eine im Wesentlichen C-förmige Nut am Anschlussprofil eingesprengt wird, ist aber angesichts der großen Länge von Fensterbänken und der notwendigen Fertigungstoleranzen in der Praxis nicht realisierbar. Die Halte-rungswirkung ist viel zu klein, um bloß durch die Einrastung eine ausreichende Befestigung der Metallfensterbank zu erzielen.

[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Fenster aus Metall, Kunststoff oder Holz und die daran zu befestigende Metallfensterbank so auszugestalten, dass die bisher übliche sichtbare Schraubbefestigung entfällt und dennoch eine sichere belastbare Halterung erzielt wird.

[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass am Anschlussprofil nach oben und am Anlageschenkel nach unten gerichtete ineinander einhakbare Hakenleisten angeformt sind, die durch eine sich nach oben hin am Blendrahmen und/oder dem Anschlussprofil abstützende Dichtleiste gegen ein Aushaken gesichert sind.

[0006] Durch die erfindungsgemäße Ausbildung bedarf es lediglich eines Andrückens der Metallfensterbank und eines kurzen nach unten Schiebens um die Einhakbewegung zu bewerkstelligen, um anschließend durch bloßes Eindrücken der Dichtleiste eine Arretierung zu erzielen, so dass die Aushakbewegung nach oben nicht mehr möglich ist. Dies bedeutet gegenüber dem bisher üblichen Verfahren eine erhebliche Vereinfachung des Anbringens der Metallfensterbänke verbunden auch mit einer entsprechenden Zeitersparnis, ohne dass deshalb ein nennenswerter Aufwand hierfür aufgebracht werden muss. Das Anformen der Hakenleisten am Anschlussprofil verteuert dessen Fertigung ebenso wenig wie das Anformen der Gegen-Hakenleisten am Anlageschenkel der Metallfensterbank. Diese Hakenleisten am Anlageschenkel der Metallfensterbank lassen sich bei der meist üblichen Extrusionsfertigung solcher Metallfensterbänke praktisch ohne Aufwand mit fertigen. Fertigungstoleranzen sind - im Gegensatz zu den bekannten Einsprenglösungen - unkritisch, und die Halterung ist sowohl hoch belastbar als auch sicher arretiert.

[0007] Bei Metallfenstern kann das Anschlussprofil zum Einhaken des Anlageschenkels der Metallfensterbank unmittelbar am Blendrahmen angeformt sein, wobei dies im Endeffekt auch für Kunststofffenster gilt. Auch bei diesen könnte ein solches Anformen erfolgen. Mit Vorteil kann aber hier auch eine Konstruktion vorgesehen sein, bei der ein Anschlussprofil an die Unterseite des Blendrahmens angesteckt ist, wobei in diesem Fall das Anschlussprofil sowohl aus Kunststoff als auch aus Metall bestehen kann.

[0008] Erfindungsgemäß soll ein Anschlussprofil auch bei Holzfenstern verwendet werden, bei denen bisher ein einfaches Anschrauben des Anlageschenkeis der Metallfensterbank stattfand. Dabei waren allerdings dann die Befestigungsschrauben störend sichtbar. Erfindungsgemäß soll, vorzugsweise an der vorderen Stirnseite des Blendrahmens ein, vorzugsweise zurückgesetzt in einer eingefrästen Stufe angeordnetes, Anschlussprofil angeschraubt sein, in welches dann die Metallfensterbank mit den Steckverbindungsgliedern, vorzugsweise den genannten Hakenleisten, einfach eingehängt ist. Mit dem Einhängen der Metallfensterbank werden die Befestigungsschrauben, die zur Halterung des Anschlussprofils am Blendrahmen des Holzfensters dienen, wieder verdeckt. Das Grundprofil kann bei dieser Ausgestaltung für ein Holzfenster sowohl aus Kunststoff als auch aus Metall bestehen, wobei die Befestigungsschrauben zur Vermeidung von Korrosion vorzugsweise Edelstahlschrauben sein sollten.

[0009] Um ein Herausfallen der Dichtleiste und damit einen Verlust der Arretierung der Metallfensterbank am Anschlussprofil des Blendrahmens zu verhindern, kann in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass die Dichtleiste mit einem Auszugshalterungssteg in eine Verankerungsnut des Anschlussprofils eingreift.

[0010] Besonders einfach kann dies in der Weise erfolgen, dass der Auszughalterungssteg ein einseitig offener U-Bügel ist, dessen freier schräg nach außen ragender Schenkel eine Hinterschneidung der Verankerungsnut hintergreift.

[0011] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
Fig. 1
einen Schnitt durch den unteren Blendrahmen und den unteren Fensterrahmenschenkel eines Kunststofffensters mit einer erfindungsgemäß ansteckbaren Metallfensterbank, und
Fig. 2
einen Schnitt durch ein Holzfenster mit ansteckbarer Metallfensterbank.


[0012] An der Unterseite des Blendrahmens 1 in Figur 1 des gezeigten Kunststofftensters mit dem in üblicher Weise ausgebildeten Fensterrahmen 2 ist ein Anschlussprofil 3 ansteckbar gehalten, das zur Befestigung einer Metallfensterbank 4 dient. Das bevorzugt ebenfalls aus Kunststoff bestehende Anschlussprofil - gegebenenfalls könnte es natürlich auch aus Metall gefertigt sein - ist bei den bislang bekannten Ausführungsformen mit einer nach außen völlig ebenen Vorderwand 5 versehen an die der gleichfalls eben ohne Vorsprünge ausgebildete Anlageschenkel 6 flach anliegend angeschraubt wurde.

[0013] Erfindungsgemäß sind an dieser Vorderwand 5 des Anschlussprofils 3 nach oben gerichtete Hakenleisten 7 und am Anlagesteg 6 der Metallfensterbank 4 entsprechend beabstandete nach unten gerichtete Hakenleisten 8 angeformt, die einfach ineinander eingehakt werden können. Die Anordnung der Hakenleisten 7 am Anschlussprofil ist dabei selbstverständlich so weit an der Vorderwand 5 nach unten versetzt, dass die Gegen-Hakenleisten 8 beim Anstecken der Metallfensterbank über die Hakenleisten 7 in Position gebracht werden können, ehe sie durch Verschiebung nach unten in die Einhakstellung gelangen wie sie in der Figur dargestellt ist. Zur Sicherung gegen ein Wiederaushaken dient eine Dichtleiste 9, die sich auf der oberen Hakenleiste 8 des Anlageschenkels 6 der Metallfensterbank 4 einerseits und der Unterseite des Blendrahmens 1 klemmend abstützt. Um ein Herausfallen dieser Dichtleiste 9 und damit einen Verlust der vorstehend angesprochenen Arretierung zu verhindern, ist an der Dichtleiste 9 ein als offener UBügel 10 ausgebildeter Auszugshalterungssteg angeformt, dessen freier schräg nach außen gerichteter Schenkel 11 eine Hinterschneidung 12 einer Verankerungsnut 13 des Anschlussprofils 3 hintergreift.

[0014] Bei dem in Fig. 2 gezeigten Schnitt durch den unteren Blendrahmenschenkel 1' und den unteren Fensterrahmenschenkel 2' eines Holzfensters mit einer ansteckbaren Metallfensterbank 4 ist an den Holzblendrahmen 1' ein Anschlussprofil 3' mit Hilfe von Edelstahlschrauben angeschraubt. Dieses Anschlussprofil weist an der Vorderseite zwei nach oben gerichtete Hakenleisten 7 auf, wie es auch das Anschlussprofil 3 bei der Anordnung nach Fig. 1 zeigt. Auf diese Art und Weise kann die Metallfensterbank 4 in gleicher Weise wie bei dem Kunststofffenster nach Fig. 1 einfach und ohne sichtbare Befestigungsmittel angesteckt werden. Die Hinterschneidung 12 des Anschlussprofils 3 in Fig. 1 ist auch bei dem Anschlussprofil 3' in Fig. 2 vorgesehen, so dass auch hier die Dichtleiste 9' mit einem in umgekehrter Richtung sich öffnenden U-Bügel 10' versehen ist, der federnd hinter die Hinterschneidung 12 greift und damit ein einfaches Herausfallen der Dichtung 9' verhindert. Diesem einfachen Herausfallen wirkt auch die Verzahnung des unteren Schenkels 14 des U-Bügels 10 und die Gegenverzahnung der oberen Hakenleiste 8 des Anlagestegs 6 der Metallfensterbank 4 entgegen. Bei der Montage der Metallfensterbank 4 bei einem Holzfenster wie in Fig. 2 gezeigt, wird zunächst das Anschlussprofil 3' abgelenkt und mit Edelstahlschrauben am Holzblendrahmen 1' verschraubt. Anschließend wird die Fensterbank ähnlich wie bei der Anordnung nach Fig. 1 eingehängt und die Dichtung 9' zwischen das Anschlussprofil 3' und die Metallfensterbank eingezogen.

[0015] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Neben einer anderen Ausbildung der Steckverbindungsglieder am Anlageschenkel 6 der Metallfensterbank 4 bzw. dem Anschlussprofil 3, 3' und einer anderen Ausbildung der Dichtleiste 9, 9' könnte die erfindungsgemäße Steckverbindung für eine Metallfensterbank auch bei Metallfenstern vorgesehen sein, bei denen eine der Profilierung des Profilteils 3' entsprechende Profilierung unmittelbar am Blendrahmen angeformt sein kann.


Ansprüche

1. Fenster mit einem am Blendrahmen gehaltenen Anschlussprofil zum Befestigen eines Anlageschenkeis einer Metallfensterbank, wobei am Anlageschenkel (6) der Metallfensterbank (4) und am Anschlussprofil (3) Steckverbindungsglieder (7, 8) angeformt sind, dadurch gekennzeichnet, dass am Anschlussprofil (3) nach oben und am Anlageschenkel (6) nach unten gerichtete ineinander einhakbare Hakenleisten (7, 8) angeformt sind, die durch eine sich nach oben hin am Blendrahmen (1) und/oder dem Anschlussprofil (3) abstützende Dichtleiste (9) gegen ein Aushaken gesichert sind.
 
2. Fenster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtleiste (9) mit einem Auszugshalterungssteg in eine Verankerungsnut des Anschlussprofils (3) eingreift.
 
3. Fenster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Auszugshalterungssteg ein einseitig offener U-Bügel (10) ist, dessen freier Schenkel (11) eine Hinterschneidung (12) der Verankerungsnut (13) hintergreift.
 
4. Kunststofffenster nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlussprofil aus Metall oder Kunststoff an der Unterseite des Blendrahmens befestigt ist, vorzugsweise mittels einer Profilierung der Unterseite ansteckbar, ist.
 
5. Holzfenster nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlussprofil (3') an die Stirnseite (15) des Holzblendrahmens (1'), vorzugsweise mittels Edelstahlschrauben, angeschraubt ist.
 
6. Hotzfenster nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlussprofil (3') zurückgesetzt in einer Einfräsung (16) der Stirnseite (15) angeordnet ist.
 




Zeichnung