[0001] Die Erfindung betrifft Verfahren zum Ausstatten von Flaschen mit Kapseln sowie eine
Vorrichtung zur Durchführung der Verfahren.
[0002] Bevorzugtes Anwendungsgebiet der Erfindung sind mittels Drahtbügeln oder Vierdrahtverschlüssen
gesicherte Korken oder Kunststoffstopfen bei Sektflaschen, wobei über die Verschlüsse
die Kapseln gestülpt und an die Verschlüsse sowie die oberen Bereiche der Flaschen
angedrückt sind. In der automatisierten Massenfertigung (vgl. z. B. US 4 285 186)
decken die Kapseln die verdrillten Drahtenden bzw. Ösenbereiche der Verschlüsse oder
Verschlußteile ab. Das Öffnen der Flaschen ist erschwert, da es im Bereich dieser
abgedeckten, und somit auch nicht einsehbaren Bereiche der Verschlüsse oder Verschlußteile
erfolgt.
[0003] Um diese Nachteile zu eliminieren, sind Kapseln in Sonderausführung erforderlich.
Sie werden bei hochpreisigen Erzeugnissen verwendet und weisen Aussparungen und/oder
Einschnitte auf, um die Plazierung des Öffnungs- oder Dekorationsanteiles des Flaschenverschlusses
außerhalb des Kapselmantels zu ermöglichen. Die Kapseln werden mit diesen Aussparungen/Einschnitten
zum Aufsetzen angeliefert. Die Kapseln müssen nun manuell über die Verschlußelemente
gebracht werden. Diese manuelle Fertigungsweise ist nicht geeignet, im Sinne einer
automatischen Herstellung reproduziert zu werden, insbesondere deshalb, weil Voraussetzung
ist, daß die Kapseln lagerichtig zugeführt werden müssen.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Verfahren zum Ausstatten von Flaschen
mit Kapseln sowie eine Vorrichtung zur Durchführung der Verfahren anzugeben, die ein
vollautomatisches Aufsetzen der Kapseln auf die Flaschen ermöglicht und damit der
Massenproduktion zugänglich ist.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe werden zwei prinzipielle Verfahrensabläufe vorgeschlagen:
[0006] Gemäß einem ersten Verfahren zum Ausstatten von Flaschen mit Kapseln, wobei die jeweilige
Kapsel eine Aussparung und/oder einen Einschnitt aufweist, um die Plazierung eines
Öffnungs-/oder Dekorationsanteiles eines Flaschenverschlusses außerhalb des Kapselmantels
zu ermöglichen, wird vorgeschlagen, daß einer Kapselaufsetzmaschine Kapseln ohne Aussparungen/Einschnitte
zugeführt werden, die Vereinzelung und das Aufbringen der Kapseln auf lagefixierte
Stützelemente zwecks Herstellung der erforderlichen Aussparungen/Einschnitte erfolgt
sowie die orientierte Übergabe der vorbereiteten Kapseln in Aufsetzköpfe und das Aufsetzen
der Kapseln auf die zuvor ausgerichteten Flaschen geschieht.
[0007] Eine bevorzugte Weiterbildung dieses Verfahrens sieht vor, daß die Ausrichtung der
Flasche an einer beliebigen Markierung erfolgt, insbesondere an dem später aus der
Kapsel herausschauenden Element des Flaschenverschlusses.
[0008] Gemäß einem zweiten Verfahren zum Ausstatten von Flaschen mit Kapseln, wobei die
jeweilige Kapsel eine Aussparung und/oder einen Einschnitt aufweist, um die Plazierung
eines Öffnungs- und/oder Dekorationsanteils eines Flaschenverschlusses außerhalb des
Kapselmaterials zu ermöglichen, wird vorgeschlagen, daß einer Kapselaufsetzmaschine
Kapseln mit Aussparungen/Einschnitten zugeführt werden, die Vereinzelung und das Aufbringen
der Kapseln auf Stützelemente erfolgt und die lagerichtige Zuordnung der Kapseln zu
Aufsetzköpfen und deren Übergabe in die Aufsetzköpfe, sowie das Aufsetzen der Kapseln
auf die zuvor ausgerichteten Flaschen geschieht.
[0009] Eine bevorzugte Weiterbildung dieses Verfahrens sieht vor, daß die lagerichtige Zuordnung
der jeweiligen Kapsel zum Aufsetzkopf durch Drehen der Kapsel auf dem Stützelement
oder Drehen des Stützelementes mit der Kapsel oder Ausrichtung des Aufsetzkopfes auf
die aufzunehmende Kapsel erfolgt. Ferner, daß die Ausrichtung der Kapsel an einer
beliebigen Kapselmarkierung, insbesondere an der Aussparung/dem Einschnitt der Kapsel
erfolgt. Schließlich, daß die Ausrichtung der Flasche an einer beliebigen Markierung
erfolgt, insbesondere an dem später aus der Kapsel herausschauenden Element des Flaschenverschlusses.
[0010] Die beiden Verfahrensabläufe unterscheiden sich somit grundsätzlich dadurch, daß
einerseits der Kapselaufsetzmaschine Kapseln ohne Aussparungen/Einschnitte, andererseits
der Kapselaufsetzmaschine Kapseln mit Aussparungen/Einschnitten zugeführt werden.
[0011] Für beide Fälle läßt sich die bevorzugte Gestaltung eines grundsätzlichen Aufbaus
der Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens wie folgt angeben. Die Vorrichtung
weist auf: Eine Einrichtung zum Transportieren und Vereinzeln der mit den Kapseln
auszustattenden Flaschen, ein Kapselmagazin, eine Kapselzuführeinrichtung und eine
Kapselvereinzelungseinrichtung, einen Kapselaufnahmebecher zur Aufnahme einzelner
Kapseln, eine Aufnahmeeinrichtung, die diverse Stützelemente zur Aufnahme der Kapselelemente
und gegebenenfalls zur Herstellung der erforderlichen Aussparungen/Einschnitte aufweist,
eine Einrichtung zum Ausrichten der Kapseln und/oder der Flaschen, Aufsetzköpfe zum
Übernehmen der Kapseln und Aufsetzen der Kapseln auf die verschlossenen Flaschen,
sowie eine Einrichtung zum Abfördern der mit den Kapseln ausgestatteten Flaschen.
[0012] Die Einrichtung zum Transportieren und Vereinzeln der mit den Kapseln auszustattenden
Flaschen weist zweckmäßig ein Flaschentransportband, eine Einlaufschneckenwelle, einen
Einlaufstern und ein Führungsstück auf.
[0013] Die Einrichtung zum Ausrichten der Kapseln sollte Stellmittel zum Schwenken der Stützelemente
aufweisen.
[0014] Für den Fall, daß der Kapselaufsetzmaschine Kapseln ohne Aussparungen/Einschnitte
zugeführt werden, ist eine Schneidvorrichtung zum Erzeugen der Aussparungen oder der
Einschnitte in den Kapseln vorzusehen, die dem Kapselaufnahmebecher oder der Aufnahmeeinrichtung
zugeordnet ist.
[0015] Das Ausrichten der Flaschen erfolgt insbesondere durch eine Einrichtung, die einschwenkbar
ist. Die jeweilige Flasche sollte auf einem drehbaren Teller, insbesondere drehbaren
Transportteller, aufstehen. Ergänzend können Mittel zum Drücken der jeweiligen Flasche
auf den Teller/Transportteller vorgesehen sein.
[0016] Gemäß einer besonderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind die
Aufsetzköpfe und/oder die Einrichtung zum Ausrichten der Flaschen in einem Karussell
gelagert.
[0017] Weitere Merkmale der Erfindung sind in der Beschreibung der Figuren und insbesondere
den Figuren selbst dargestellt, wobei bemerkt wird, daß alle Merkmale sowie Kombinationen
von Merkmalen erfindungswesentlich sind. Der Anmelder behält sich vor, Merkmale aus
der Beschreibung und/oder den Figuren als eigenständige Patentansprüche abzufassen.
[0018] In den Figuren ist die Erfindung anhand zweier Ausführungsformen für den hauptsächlichen
Anwendungsbereich der Erfindung dargestellt, ohne hierauf beschränkt zu sein. Es zeigt
in schematischer Darstellung:
- Figur 1
- eine Seitenansicht einer mit einem Korken verschlossenen Sektflasche sowie mit einem
Verschlußteil, das als Vierdrahtbügelverschluß ausgebildet ist, vor dem Anbringen
der Kapsel,
- Figur 2
- eine Ansicht X der in Figur 1 gezeigten verschlossenen Flasche,
- Figur 3
- eine Ansicht Y der in Figur 1 gezeigten verschlossenen Flasche,
- Figur 4
- eine Seitenansicht einer Flaschenkapsel, in liegender Stellung der Kapsel gesehen,
- Figur 5
- eine Ansicht einer verschlossenen Flasche gemäß Figur 1, die im Wege der erfindungsgemäßen
Verfahren bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer Kapsel versehen ist,
- Figur 6
- eine Ansicht Z der in Figur 5 gezeigten, mit der Kapsel versehenen, verschlossenen
Sektflasche,
- Figur 7
- einen Schnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung gemäß der Linie A-A in Figur
8,
- Figur 8
- einen Schnitt durch die Vorrichtung gemäß der Linie B-B in Figur 7,
- Figur 9
- einen Schnitt durch die Vorrichtung gemäß der Linie C-C in Figur 7 und
- Figur 10
- eine Ansicht Z gemäß der Darstellung in Figur 8 und
- Figur 11
- für eine alternative erfindungsgemäße Vorrichtung eine der Darstellung in Figur 7
entsprechende Schnittdarstellung.
[0019] Die Figuren 1, 2 und 3 zeigen eine Sektflasche 1, in deren Ausgabeöffnung ein Korken
2 eingesteckt ist, dessen außerhalb der Flasche 1 befindlicher Korkenwulst 3 mittels
eines herkömmlichen Vierdrahtverschlusses 4 gesichert ist. Dieses Verschlußteil weist
Drahtabschnitte 5 auf, die untere Ösen 6 der Vierdrahtverschlüsse 4 durchsetzen und
deren Enden unter Bildung einer größeren Ose 7 gestaltet sind, die in Richtung des
Korkenwulstes 3 unter einem recht spitzen Winkel zur Flasche 1 hochgebogen ist. Werden
Sektflaschen in der Massenproduktion abgefüllt, wird gemäß dem Stand der Technik über
den Flaschenkopf mit Korken 2 und Vierdrahtverschluß 4 eine konische Kapsel 8 gesteckt
und angedrückt, wobei der Vierdrahtverschluß 4 komplett, somit einschließlich der
hochgebogenen Öse 7, innerhalb der Kapsel angeordnet ist. Bei der Abfüllung von Sekt
in geringen Mengen, somit geringer Stückzahlen abzufüllender Flaschen, finden im Einzelfall,
insbesondere zur Steigerung der Attraktivität der Flaschenausstattung kegelförmige
Kapseln 8 Verwendung, die grundsätzlich wie übliche Kapseln gestaltet sind, allerdings
mit einem senkrecht zur Aufsteckrichtung auf die Flaschen verlaufenden Einschnitt
9, wie es in Figur 4 veranschaulicht ist. Bei diesem Stand der Technik wird in einem
Bereich 10 zwischen dem Einschnitt 9 und dem Deckelbereich 11 der Kapsel 8 die Kapselwandung
geringfügig nach innen eingedrückt, so daß beim Aufstecken dieser Kapsel 8 in einer
Flucht mit der Öse 7 diese Öse durch den Einschnitt 9 hindurchgesteckt wird und bei
auf die Flasche und den Vierdrahtverschluß aufgesteckter Kapsel im Bereich 10 der
Kapsel zu liegen kommt. In dieser Position wird die Kapsel 8 manuell gegen den Flaschenkopf
und den Korken mit Vierdrahtverschluß gedrückt. Die Flaschenkapseln bestehen beispielsweise
aus einer Kunststoffolie, die innen und außen mit Aluminium, Zinn oder ähnlich beschichtet
ist oder aus einer Aluminiumfolie, Zinnfolie oder ähnlich. Die Figuren 5 und 6 zeigen
eine derart mit einer Flaschenkapsel versehene Sektflasche. Zur Steigerung der Attraktivität
des Sektflaschenverschlusses kann die Öse 7 in Art einer Plombe ausgebildet sein.
[0020] Nachfolgend wird anhand der Darstellung der Figuren 7 bis 10 der Aufbau einer ersten
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Erzeugung des in den Figuren
5 und 6 veranschaulichten Kapselverschlusses beschrieben:
[0021] Ein kontinuierlich durchlaufendes Flaschentransportband 12 wirkt mit einer Einlaufschneckenwelle
13 zusammen. Diese dreht sich synchron mit der eigentlichen Kapselmaschine. Die Einlaufschneckenwelle
13 bremst ankommende, entsprechend der Darstellung in den Figuren 1 bis 3 verschlossene
Flaschen 1 ab und vereinzelt, das heißt distanziert, sie auf das entsprechende Teilungsbogenmaß
eines Einlaufsterns 14. Dieser dreht sich synchron mit der Einlaufschneckenwelle 13
und einem Maschinenkarussell 15. Der Einlaufstern 14 übernimmt die von der Einlaufschneckenwelle
13 zugeteilten Flaschen 1 und führt sie mittels eines Führungsstückes 16 dem Maschinenkarussell
15 zu. Das Führungsstück 16 stellt die Richtungsänderung der von dem Einlaufstern
14 übernommenen Flasche 1 vom Flaschentransportband 12 zu dem Maschinenkarussell 15
sicher. Es ermöglicht ebenso die Entnahme der jeweiligen mit der Kapsel 8 versehenen
Flasche 1 aus dem Maschinenkarussell 15 und die Übergabe auf das Flaschentransportband
12 mittels eines Auslaufsterns 17. Dieser ist notwendig zum Transport der Flaschen
1 aus dem Maschinenkarussell 15 auf das Flaschentransportband 12 mittels des Führungsstückes
16.
[0022] Ein Kapselmagazin 18 dient der Aufnahme von ineinandergesteckten Kapseln 8, um die
kontinuierliche Versorgung der Kapselmaschine mit Kapseln 8 sicherzustellen. Es sind
unterschiedlichste Varianten des Kapselmagazins 18 denkbar, von einer Einzelstangenzuführung
mittels einer schräg gestellten Führungsrinne bis hin zu einem vollautomatischen Entpalettier-
und Zuführsystem für Flaschenkapseln. Eine Kapselzuführeinrichtung 19 transportiert
die Kapseln 8 vom Kapselmagazin 18 zu einer Kapselvereinzelungsvorrichtung 20. Diese
vereinzelt die Kapseln 8 der anstehenden Reihe 21 und führt die jeweils vordere Kapsel
8 einem Kapselaufnahmebecher 22 zu. Dieser ist gleichfalls in den unterschiedlichsten
Ausführungen denkbar, zum Beispiel in Art eines oszillierend arbeitenden Bechers bis
zu mehreren Bechern, beispielsweise in Art eines Becherrades oder rotierender/oszillierender
Becher, die auf einer Scheibe angeordnet sind. Der Kapselaufnahmebecher 22 dient zum
Weitertransport der Kapsel 8 direkt zur Flasche 1 oder auf Aufnahmekegel 23, die an
einer Trägerscheibe 24 gelagert ist. Übergeben wird die jeweilige Kapsel vom Aufnahmebecher
22 zum Aufnahmekegel 23 bei oberhalb des Aufnahmekegels 23 angeordneter Kapsel 3,
indem Druckluft in den jeweiligen Kapselaufnahmeraum des Aufnahmebechers 22 im Deckelbereich
11 der Kapsel 8 eingeführt wird und die Kapsel nach unten auf den Aufnahmekegel 23
fällt. Die Aufnahmekegel 23 besitzen Schnittwerkzeugeigenschaften und fixieren die
Kapseln 8. Zwecks sicherer Übergabe der Kapseln 8 in Aufsetzköpfe 25 des Karussells
15 können die Aufnahmekegel 23 verschiebbar ausgeführt sein. Eine Schneideinrichtung
26 mit im Sinne der dargestellten Doppelpfeile verschiebbarem Schneidwerkzeug 27 arbeitet
synchron mit der rotierenden Trägerscheibe 24 zusammen und erzeugt in Kombination
mit den Kapselaufnahmekegeln 23 die erforderlichen Einschnitte 9 bzw. Aussparungen.
Eine Vorrichtung 28 zur Flaschenausrichtung ist einschwenkbar und richtet die sich
auf einem drehbaren Transportteller 29 befindliche Flasche 1 über eine beliebige Markierung
aus, am sinnvollsten erfolgt die Ausrichtung an der Öse 7 des Vierdrahtverschlusses
4. Über nicht dargestellte Mittels wird zwecks sicherer Flaschenausrichtung die Flasche
1 auf den Drehteller 29 gedrückt. Dies stellt einen weiteren Vorteil der einschwenkbaren
Ausführung dar. Das Karussell 15 trägt die vertikal verschiebbaren Aufsetzköpfe 25
und die einschwenkbaren Vorrichtungen 28 zur Flaschenausrichtung. Die Übergabe der
von dem jeweiligen Aufnahmekegel 23 aufgenommenen Kapsel 8 in den zugeordneten Aufsetzkopf
25 erfolgt mittels Druckluft bei angehobenem Aufsetzkopf 25. Dies dann, wenn sich
der jeweilige Aufsetzkopf 25 und der Aufnahmekegel 23 mit der Kapsel 8 bei ihrer Drehbewegung
auf der in Figur 9 gezeigten Linie 31 befinden, somit deren vertikale gemeinsame Achse
32 zusammenfällt, und in dieser Stellung die interessierende Kapsel 8 durch Druckluft
vom Aufnahmekegel 22 in den Aufsetzkopf 25 geschossen wird. Damit die jeweilige Kapsel
8 in dieser Position lagefixiert ist, ist an den Aufnahmeraum des Aufsetzkopfes Unterdruck
angelegt. Die Unterdruck-Luftzufuhr in den Aufsetzköpfen 25 sowie die Druckluftzufuhr
im Bereich der Aufnahmekegel 23 ist in den Figuren nicht veranschaulicht. Der jeweilige
Aufsetzkopf 25 ist in einem pneumatisch wirksamen Stellelement 33 gehalten, das in
einem Träger 34 gehalten ist. Der jeweilige Träger 34 wird über eine nicht dargestellte
Führungsbahn eines innerhalb des Karussells 15 angeordneten Ständers 35 beim Drehen
des Karussells 15 in Art eines mechanischen Grundhubes abgesenkt und angehoben. Das
jeweilige pneumatische Stellelement 33 stellt den Endhub und damit das weiche Aufsetzen
des zugeordneten Aufsetzkopfes 25 mit Kapsel 8 auf die Flasche 1 sicher. Nachdem die
Flaschen 1 ausgerichtet sind, fahren die Aufsetzköpfe 25 nach unten über die Flaschenköpfe
und setzen die Kapseln 8 ab, wobei die Ösen 7 durch die Einschnitte 9 hindurchgesteckt
werden. Nach dem Ausfördern der Flaschen 1 mit den Kapseln 8 mittels des Auslaufsterns
17 werden die Kapseln 8 in einem nachfolgenden Arbeitsgang an den Flaschenkopf und
den Vierdrahtverschluß 4 gedrückt. Durch entsprechende Ausbildung der Aufsetzköpfe
25 kann dieser Andrückvorgang auch unmittelbar über diese bewirkt werden.
[0023] Bei der vorbeschriebenen Ausführungsform gemäß der Darstellung der Figuren 7 bis
10 erfolgt die Verarbeitung der Kapseln in einer mehrstelligen Rotationsmaschine.
In diesem Fall werden der Kapselaufsetzmaschine Kapseln ohne Aussparungen/Einschnitte
zugeführt. Anschließend erfolgt die Vereinzelung und das Aufbringen auf lagefixierte
Stützelemente zwecks Herstellung der erforderlichen Aussparungen/Einschnitte. Danach
erfolgt die orientierte Übergabe der vorbereiteten Kapsel in den Aufsetzkopf und das
Aufsetzen auf die zuvor automatisch ausgerichtete Flasche. Zur Flaschenausrichtung
genügt eine beliebige Markierung. Am sinnvollsten erfolgt die Ausrichtung an dem später
aus der Kapsel herausschauenden Element.
[0024] Bei der vorbeschriebenen Ausführungsform ist es selbstverständlich auch möglich,
die in den Kapseln vorzunehmenden Einschnitte nicht bei Auflage der Kapseln auf den
Aufnahmekegeln auszuführen, sondern bereits dann, wenn sich die Kapseln 8 im Kapselaufnahmebecher
22 befinden, die Einschnitte vorzunehmen. Entsprechend sind Schneideinrichtungen in
den Kapselaufnahmebecher 22 zu integrieren. In diesem Fall dienen die einzelnen Aufnahmen
für die Kapseln weiterhin als Trag- und Führungselemente für die zum Schneiden erforderlichen
Werkzeuge. Statt der Übergabe der Kapseln vom Aufnahmebecher 22 zu den Aufnahmekegeln
23 bzw. von den Aufnahmekegeln 23 zu den Aufsetzköpfen 25 mittels Druckluft können
selbstverständlich die vorgenannten Teile auch relativ zueinander bewegt, das heißt
angehoben bzw. abgesenkt werden.
[0025] Die Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der Darstellung in Figur 11 orientiert
sich an der zuvor beschriebenen Ausführungsform. Der wesentliche Unterschied ist darin
zu sehen, daß Kapseln, die bereits mit Aussparungen/Einschnitten versehen sind, verwendet
werden, so daß auf das beschriebene Schneidwerkzeug 27 verzichtet werden kann. In
diesem Fall ist die Vorrichtung unter Berücksichtigung der Ausbildung nach der Figur
11 entsprechend der Darstellung in den Figuren 8 bis 10 zu gestalten, mit Ausnahme
der in Figur 9 gezeigten Schneideinrichtung 26. Statt dessen sind Einrichtungen 30
zum Drehen der Aufnahmekegel 23 um deren Rotationsachsen vorgesehen, die dem Zweck
dienen, die bereits präparierten, somit mit den Aussparungen/Einschnitten 9 versehenen
Kapseln 8 auszurichten. Bezüglich der einzelnen Details dieser zweiten erfindungsgemäßen
Variante wird auf vorstehende Ausführungen zur ersten Variante verwiesen.
[0026] Bei der zweiten Variante erfolgt damit unter Einsatz von Kapseln mit Aussparungen/Einschnitten
die vollautomatische Zuführung der Kapseln mit Vereinzelung und dem Aufbringen auf
Stützelemente. Anschließend erfolgt die lagegerichtete Zuordnung der präparierten
Kapsel zum Aufsetzkopf. Dies geschieht entweder durch das Drehen der Kapsel auf dem
Stützelement, dem Drehen des Stützelementes auf der Kapsel oder auch eine Ausrichtung
des Aufsetzkopfes auf die auszunehmende Kapsel und der Übergabe in den Aufsetzkopf.
Die Ausrichtung erfolgt an einer beliebigen Kapselmarkierung, am sinnvollsten an der
Aussparung/dem Einschnitt. Anschließend erfolgt das Aufsetzen der Kapsel auf die zuvor
automatisch ausgerichtete Flasche. Zur Flaschenausrichtung genügt eine beliebige Markierung.
Am sinnvollsten erfolgt die Ausrichtung an später aus der Kapsel herausschauenden
Element.
1. Verfahren zum Ausstatten von Flaschen mit Kapseln, wobei die jeweilige Kapsel eine
Aussparung und/oder einen Einschnitt aufweist, um die Plazierung eines Öffnungs- und/oder
Dekorationsanteiles eines Flaschenverschlusses außerhalb des Kapselmaterials zu ermöglichen,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- einer Kapselaufsetzmaschine werden Kapseln ohne Aussparungen/Einschnitte zugeführt,
- es erfolgt die Vereinzelung und das Aufbringen der Kapseln auf lagefixierte Stützelemente
zwecks Herstellung der erforderlichen Aussparungen/Einschnitte,
- es erfolgt die orientierte Übergabe der vorbereiteten Kapseln in Aufsetzköpfe und
das Aufsetzen der Kapseln auf die zuvor ausgerichteten Flaschen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausrichtung der Flasche an einer beliebigen Markierung erfolgt, insbesondere
an dem später aus der Kapsel herausschauenden Element des Flaschenverschlusses.
3. Verfahren zum Ausstatten von Flaschen mit Kapseln, wobei die jeweilige Kapsel eine
Aussparung und/oder einen Einschnitt aufweist, um die Plazierung eines Öffnungs- und/oder
Dekorationsanteiles eines Flaschenverschlusses außerhalb des Kapselmaterials zu ermöglichen,
gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- einer Kapselaufsetzmaschine werden Kapseln mit Aussparungen/Einschnitten zugeführt,
- es erfolgt die Vereinzelung und das Aufbringen der Kapseln auf Stützelemente,
- es erfolgt die lagerichtige Zuordnung der Kapseln zu Aufsetzköpfen und deren Übergabe
in die Aufsetzköpfe, sowie das Aufsetzen der Kapseln auf die zuvor ausgerichteten
Flaschen.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die lagerichtige Zuordnung der jeweiligen Kapsel zum Aufsetzkopf durch Drehen
der Kapsel auf dem Stützelement oder Drehen des Stützelementes mit der Kapsel oder
Ausrichtung des Aufsetzkopfes auf die aufzunehmende Kapsel erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausrichtung der Kapsel an einer beliebigen Kapselmarkierung, insbesondere
an der Aussparung/dem Einschnitt der Kapsel erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausrichtung der Flasche an einer beliebigen Markierung erfolgt, insbesondere
an dem später aus der Kapsel herausschauenden Element des Flaschenverschlusses.
7. Vorrichtung zur Durchführung der verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum Transportieren und vereinzeln der mit den Kapseln auszustattenden
Flaschen, ein Kapselmagazin, eine Kapselzuführeinrichtung und eine Kapselvereinzelungseinrichtung,
ein Kapselaufnahmebecher zur Aufnahme einzelner Kapseln, eine Aufnahmeeinrichtung,
die diverse Stützelemente zur Aufnahme der Kapseln und gegebenenfalls zur Herstellung
der erforderlichen Aussparungen/Einschnitte aufweist, eine Einrichtung zum Ausrichten
der Kapseln und/oder der Flaschen, Aufsetzköpfen zur Übernahme der Kapseln und Aufsetzen
der Kapseln auf die verschlossenen Flächen, sowie eine Einrichtung zum Abfördern der
mit den Kapseln ausgestatteten Flaschen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Transportieren und vereinzeln der mit den Kapseln auszustattenden
Flaschen ein Flaschentransportband, eine Einlaufschneckenwelle, einen Einlaufstern
und ein Führungsstück aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Ausrichten der Kapseln Stellmittel zum Schwenken der Stützelemente
aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schneidvorrichtung zum Erzeugen der Aussparungen oder der Einschnitte in
den Kapseln vorgesehen ist, die dem Kapselaufnahmebecher oder der Aufnahmeeinrichtung
zugeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Ausrichten der Flaschen einschwenkbar ist und die jeweilige
Flasche auf einem drehbaren Teller, insbesondere drehbaren Transportteller aufsteht.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zum Drehen der jeweiligen Flasche auf dem Teller/Transportteller vorgesehen
sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufsetzköpfe und/oder die Einrichtung zum Ausrichten der Flaschen in einem
Karussell gelagert sind.