Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kombianlage, bestehend aus wenigstens einer
Gasturbine, wenigstens einer Dampfturbine, und wenigstens einem Abhitzedampferzeuger.
Es wird weiterhin ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Anlage beschrieben.
Stand der Technik
[0002] Im Sinne einer effizienten Energieumsetzung in Kraftwerken werden diese häufig als
Kombianlagen ausgeführt. Dabei wird in einem Abhitzekessel das Abgas einer Gasturbine,
welches unmittelbar nach dem Austritt aus der Turbine noch eine sehr hohe Temperatur
hat, dazu benutzt, hochgespannten überhitzten Dampf für den Betrieb einer Dampfturbine
zu erzeugen. Mit Hilfe ausgeklügelter Schaltungen des Wasser-Dampf-Kreislaufes wird
die Abgaswärme der Gasturbine zu einem erheblichen Teil im nachgeschalteten Dampfturbinenprozess
genutzt. Derartig optimierte Anlagen, arbeiten beispielsweise mit mehrfacher Überhitzung
des Dampfes bei unterschiedlichen Drücken im Kessel. Sie sind damit in der Lage, anfallende
Wärme auf nahezu jedem Temperaturniveau oberhalb der Umgebungstemperatur auszunutzen.
Im Gegenzug sind solcherart optimierte Anlagen sehr komplex, und damit auch teuer.
[0003] Im Gegenzug werden die - mit hohem Kapitaleinsatz optimierten - Anlagen oft nicht
voll ausgenutzt. Liberalisierte Strommärkte nämlich fordern nicht nur eine effiziente
Energieumsetzung, sondern auch eine hohe Flexibilität bei der Stromerzeugung. Obschon
die Margen bei der Erzeugung von Grundlast aufgrund des Wettbewerbs gering sind, kann
für die Abdeckung von Lastspitzen oft ein vielfach höherer Preis erzielt werden. Ein
grosser Anteil des erwirtschafteten Gewinns kann mit einigen wenigen Prozent der erzeugten
elektrischen Energie, oder in einem Bruchteil der Betriebsdauer einer Kraftwerksanlage,
erwirtschaftet werden.
[0004] Daher ist es für in liberalisierten Strommärkten engagierte privatwirtschaftlich
organisierte Versorger fast zwingend, Reservekapazitäten vorzuhalten. In begrenztem
Umfang können zu Deckung von Spitzenlast Leistungsreserven aus Fallwasserkraftwerken
mobilisiert werden. Techniken wie Luftspeicherturbinen muss bis heute und nach allem
technischen Ermessen zumindest auf mittlere Sicht ein Exotenstatus zuerkannt werden.
Die Errichtung von Spitzenlast-Gasturbinenkraftwerken ist wirtschaftlich unter dem
Strich meist weniger attraktiv.
[0005] Daher werden beispielsweise Grundlastanlagen nur mit 90 oder 95% ihrer maximalen
Leistung betrieben und somit Leistungsreserven vorgehalten.Dabei handelt es sich häufig
Anlagen, die, wie eingangs beschrieben, mit hohem Kapitaleinsatz auf beste Wirkungsgrade
getrimmt sind. Bei einer solchen Betriebsart subsummieren sich zwei kontraproduktive
Effekte: Einerseits wird ein hoher Einsatz an Kapital und Resourcen über grosse Zeiträume
nicht vollständig genutzt. Andereseits läuft eine so betriebene Anlage nicht auf ihrem
Auslegungsbetriebspunkt, und somit mit einem Wirkungsgrad, der kleiner als der eigentlich
erzielbare - und teuer erkaufte! - ist.
[0006] Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Gasturbine einer Kombianlage temporär
mit erhöhter Leistung zu betreiben. Jedoch hat eine kurzzeitige Erhöhung der Heissgastemperaturen
beispielsweise einen nachhaltigen negativen Effekt auf die Lebendauer der Maschinenkomponenten.
Auch die Leistungserhöhung durch Einbringen von Wasser oder Dampf in die Brennkammer
oder den Heissgaspfad der Gasturbine ist nicht unproblematisch. Zudem stossen diese
Massnahmen recht bald an ihre quantitativen Grenzen.
[0007] Seit langem ist weiterhin bekannt, in Abhitzedampfkesseln eine Zusatzfeuerung zu
implementieren. Dabei wird dem Gasturbinenabgas, das noch viel Sauerstoff enthält,
Brennstoff zugesetzt und dieser verbrannt. Diese Methode wurde bislang insbesondere
benutzt, um einerseits den Frischdampf über die Temperatur des Gasturbinenabgases
hinaus zu überhitzen. Bei der Stromerzeugung ist ein grosser Nachteil dieser Technik,
dass die zusätzlich eingebrachte Brennstoffmenge nur mit dem Dampfturbinenwirkungsgrad
umgesetzt wird, anstatt mit dem deutlich höheren Kombi-Wirkungsgrad. Aus betriebstechnischen
Gründen ist die Zusatzfeuerung dennoch interessant, beispielsweise, wenn in dem Abhitzedampferzeuger
Prozessdampf erzeugt werden soll, und die Dampferzeugung von der Stromerzeugung der
Gasturbine zu entkoppeln ist.
[0008] Eine Zusatzfeuerung kann weiterhin auch interessant sein, um die Abgabe an elektrischer
Leistung in Zeiten des Spitzenbedarfs zu erhöhen. Wenn hohe Preise für schnell bereitzustellende
Spitzenleistung zu erzielen sind, sind erhöhte Stromerzeugungskosten aufgrund des
sinkenden Wirkungsgrades akzeptabel, insbesondere, wenn die Bereitstellung der Spitzenleistung
mit einem geringen Kapitaleinsatz erfolgt.
[0009] Die Zusatzfeuerung stösst jedoch dann an Grenzen, wenn sich das Abgas der Gasturbine
bereits auf einem Temperaturniveau befindet, das nur wenig unterhalb der zulässigen
Maximaltemperatur des Kessels liegt. Ein solcher Fall ist beispielsweise dann gegeben,
wenn Gasturbinen der Typen ABB GT24/GT26 im Kombi-Prozess eingesetzt werden. Hier
liegt die Abgastemperatur bereits deutlich oberhalb von 600°C. Eine grössere Temperaturerhöhung
durch Zusatzfeuerung erfordert eine Neukonstruktion des Kessels unter Verwendung teurer
und aufwendig zu verarbeitender Hochtemperaturwerkstoffe.
[0010] Zusammenfassend ist also festzustellen, dass es vorteilhaft ist, eine Kombianlage
so zu bauen, dass ein akzeptables Verhältnis von apparativem Aufwand und Wirkungsgrad
resultiert. Hier bietet eine Anlage, bestehend aus Gasturbinen mit Zwischenerhitzung
des teilentspannten Mediums, wie sie in EP 0 620 362 B1 oder US 5,577378 beschrieben
sind, und einer Dampfturbinenanlage, gute Voraussetzungen. Bei Einsatz einer Dampfturbine
ohne Zwischenüberhitzung wird zwar der Wirkungsgrad gesenkt, andererseits verlangt
der dann einzusetzende Eindruckkessel wesentlich geringere Investitionskosten. Weiterhin
ist von Vorteil, grosse Leistungsreserven über den Nenn-Vollastbetrieb hinaus bereitzuhalten.
Eine solche Anlage könnte im Grundlastbetrieb auf Nenn-Vollast, mit ihrem besten Wirkungsgrad
betrieben werden, wodurch der gegenüber einer ausgereizten Kombi-Anlage nominell reduzierte
Wirkungsgrad zumindest teilweise kompensiert wird.
[0011] Es böte sich an, den Spitzenlastbetrieb zu realisieren, indem durch eine Zusatzfeuerung
eine Leistungserhöhung der Dampfturbine realisiert wird. Wie oben dargelegt, kann
bei einem solchen Betrieb der schlechtere Wirkungsgrad, mit dem der zusätzliche Brennstoff
umgesetzt wird, akzeptiert werden. Für den als Spitzenlast erzeugten Strom kann ein
sehr hoher Preis am Markt erzielt werden, so, dass ein höherer spezifischer Brennstoffverbrauch
wirtschaftlich akzeptabel ist. Eine nach dem Stand der Technik übliche Zusatzfeuerung
für den Spitzenlastbetrieb bringt jedoch aus den oben beschriebenen Gründen mit modernsten
Gasturbinen kaum eine grosse Leistungssteigerung, und ist auch bei Gasturbinen mit
eher moderaten Abgastemperaturen recht früh durch die maximal zulässige Temperatur
im Abhitzedampferzeuger beschränkt.
Darstellung der Erfindung
[0012] Hier greift die Erfindung. Bei einer Kombianlage der eingangs beschriebenen Art ist
eine Möglichkeit zu schaffen, mittels einer Zusatzfeuerung im Kessel eine möglichst
grosse Zusatzleistung aktivieren zu können. Dabei ist eine aufwendige Neukonstruktion
des Kessels unter allen Umständen zu vermeiden.
[0013] Erfindungsgemäss wird dies erreicht, indem die Zusatzfeuerung in Strömungsrichtung
des entspannten Arbeitsmediums der Gasturbine stromab des Frischdampf-Überhitzers
des Abhitzedampferzeugers angeordnet ist.
[0014] Kern der Erfindung ist also, in einer Kombianlage das Abgas der Gasturbine zunächst
im Überhitzer von der ursprünglich hohen Temperatur abzukühlen, um beim Einsatz der
Zusatzfeuerung einen grösseren Abstand bis zur maximal zulässigen Temperatur eines
Abhitzekessels zu haben, und somit dem Wasser-Dampf-Kreislauf der Dampfturbine zusätzliche
Wärme zuzuführen und die Leistungsabgabe der Dampfturbine zu erhöhen.
[0015] Erfindungsgemäss wird die Zusatzfeuerung also nicht am Eintritt des Abgases in den
Kessel angeordnet, sondern stromab mindestens eines Überhitzers. An dieser Stelle
ist das Abgas der Gasturbine bei zweckmässiger Auslegung des Kessels bereits erheblich
abgekühlt, maximal bis zur Siedetemperatur des Speisewassers. Die Temperaturdifferenz,
um die das Abgas im Überhitzer abgekühlt ist, kann nunmehr zusätzlich gefeuert werden,
ohne den Abhitzekessel für höhere Temperaturen auslegen zu müssen.
[0016] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist - neben der grösseren zuzufeuernden Leistung
- dass die Zusatzfeuerung auf die Verdampferberohrung wirkt anstatt auf einen Überhitzer.
Dadurch werden die Oberflächen des Überhitzers nicht mit der Strahlungswärme der Zusatzfeuerung
und gleichzeitig den hohen Heissgastemperaturen beaufschlagt.
[0017] Der Abhitzedampferzeuger einer erfindungsgemässen Kombianlage kann als herkömmlicher
Trommelkessel oder als Einrohrkessel ausgeführt werden. Auch wenn bei letzterer Bauart
keine scharfe Trennlinie zwischen dem Überhitzerteil und dem Verdampfer des Abhitzedampferzeugers
mehr besteht, wird dem Fachmann ohne weiteres klar sein, wo die Zusatzfeuerung gemäss
den Ansprüchen anzuordnen ist, eben in Strömungsrichtung des entspannten Arbeitsmediums
der Gasturbine stromab des Frischdampf-Überhitzers, um einerseits bereits eine Abkühlung
des Gasturbinen-Abgases erreicht zu haben, andererseits aber auch, damit die Zusatzfeuerung
auf Wärmetauscherflächen wirkt, aus denen die Wärme - insbesondere auch die Strahlungswärme
der Zusatzfeuerung - in allen Betriebszuständen durch eine Flüssigkeit abgeführt wird.
[0018] Zusammenfassend ist also festzustellen, dass ein grosser Vorteil der erfindungsgemässen
Ausführung einer Kombianlage mit Zusatzfeuerung neben der Vermeidung allfälliger extremer
Temperaturspitzen der ist, dass keine Überhitzerflächen mit Strahlungswärme beaufschlagt
werden, was letztlich eine einfache und kostengünstige Bauart des Überhitzers, beispielsweise
als Rippen-Rohrwärmetauscher, ermöglicht.
[0019] Eine bevorzugte Betriebsart für eine derartige Kombianlage ist die folgende: Im nominalen
Volllastbetrieb arbeitet die Gasturbine mit Vollast. Das Abgas der Gasturbine durchströmt
im Abhitzedampferzeuger nacheinander einen Überhitzer, einen Verdampfer und einen
Economizer. Die Dampfmenge ergibt sich in diesem Betriebszustand so, dass die Temperatur
des Abgases am Austritt aus dem Verdampfer noch wenig oberhalb der Siedetemperatur
des Speisewassers liegt. Im Falle, es werde Spitzenlast angefordert, wird nunmehr
die Zusatzfeuerung eingeschaltet, wodurch die Dampfproduktion ansteigt. Die thermische
Leistung der Zusatzfeuerung kann maximal erhöht werden, bis die Temperatur des Gasturbinen-Abgases
am Austritt aus dem Überhitzer nur noch unwesentlich oberhalb der Siedetemperatur
des Speisewassers liegt, oder die für den Kessel maximal zulässige Temperatur der
Zusatzfeuerung erreicht ist.
[0020] Wichtig zur effizienten Durchführung des Verfahrens ist, dass die Wärmeaustauschflächen
im Kessel für den erhöhten Wasser/Dampf-Massenstrom hinreichend gross dimensioniert
sind. Es werden jedoch keine höheren Anforderungen an die Hochtemperatur-Einsatzfähigkeit
der Kesselkomponenten gestellt, als bei einer Kombianlage ohne Zusatzfeuerung.
[0021] Die Ausführung der erfindungsgemässen Kombianlage ohne Zwischenüberhitzung ist eine
bevorzugte Variante in Fällen, in denen ein möglichst grosses Potential zur Bereitstellung
von Spitzenlast bei geringen Investitionskosten genutzt werden soll. Die konventionelle
Anordnung eines Zwischenüberhitzers an der selben Position im Abhitzedampferzeuger
wie der Frischdampf-Zwischenüberhitzer ist allenfalls nur dann sinnvoll, wenn das
kalorische Potential des Gasturbinen-Abgases hinreichend hoch ist, um zwischen der
Eintrittstemperatur des Heissgases in den Kessel und der Siedetemperatur des Speisewassers
genug Energie bereitzustellen, um auch eine durch die Zusatzfeuerung stark erhöhte
Dampfmenge auf die Frischdampftemperatur zu überhitzen und diese Dampfmenge gleichzeitig
zwischenzuüberhitzen. Hingegen kann es sich als zweckmässig erweisen - in Abhängigkeit
von den Enthalpieströmen im Abhitzedampferzeuger - einen Zwischenüberhitzer in Richtung
der Heissgasströmung stromab der Zusatzfeuerung anzuordnen. Bei einer solchen Anordnung
wirkt die Zusatzfeuerung auch auf den Zwischenüberhitzer, weshalb in der Zusatzfeuerung
eine grössere Leistung zugefeuert werden kann. Dabei ist es weiterhin von Vorteil,
die Berohrung des Zwischenüberhitzers an der gleichen Position im Kessel anzuordnen
wie die Berohrung des Verdampfers, und dabei Verdampferrohre zwischen der Zusatzfeuerung
und der Berohrung des Zwischenüberhitzers anzuordnen. Auf diese Weise wird der Überhitzer
durch den nass betriebenen Verdampfer von der Wärmestrahlung der Zusatzfeuerung abgeschirmt,
und kann somit in einer wesentlich einfacheren Bauweise ausgeführt werden.
[0022] Zweckmässig ist es auch, die Speisewasserleitung zu splitten. Dabei wird ein Teil
des Speisewassers über eine erste Leitung unmittelbar zu einem Economizer geführt
und an einer Stelle, die innerhalb des Abhitzedampferzeugers am weitesten von der
Gasturbine entfernt ist, das heisst, in bezug auf die Strömungsrichtung des Gasturbinen-Abgases
am weitesten stromab liegt, in den Economizer oder den Verdampfer eingebracht. Ein
anderer Teil des Speisewassers wird über einen oder mehrere Speisewasservorwärmer
geleitet, und vorerwärmt dem ersten Teilstrom an einer weiter stromauf des Abgasweges
gelegenen Stelle des Economizers, gegebenenfalls auch unmittelbar in der Kesseltrommel
oder der Verdampferberohrung, zugemischt. Gerade beim Betrieb mit einem erhöhten Speisewasser/Frischdampfmassenstrom
sind diese Speisewasservorwärmer in Verbindung mit der parallelen Führung zweier Speisewasser-Teilströme
vorteilhaft. Der über die Speisewasservorwärmer geführte Teilstrom wird im Verhältnis
zu dem ersten Teilstrom so bemessen und vorgewärmt, dass sich der Gesamtmassenstrom
beim Austritt aus dem Economizer nahezu auf der Siedetemperatur befindet. Die Schaltungsvariante,
bei der ein erster Teilstrom unmittelbar in den Economizer geführt wird, ist gegenüber
der Vorwärmung des Gesamtmassenstroms zu bevorzugen, da die Temperatur des kältesten
in den Economizer einströmenden Wassers die niedrigste Temperatur vorgibt, bis zu
welcher das kalorische Potential des Gasturbinenabgases genutzt werden kann.
[0023] Die Speisewasservorwärmer werden mit Dampf betrieben, der an geeigneter Stelle der
Dampfturbine entnommen wird. Dieser zunächst störende Verlust an Arbeitsfluid der
Dampfturbine kann beim Betrieb mit einem erhöhten Dampfmassenstrom sogar von Vorteil
sein. Dadurch, dass gerade im Betrieb mit erhöhtem Fluidmassenstrom teilentspannter
Dampf entnommen und dessen Enthalpie an anderer Stelle dem Kreislauf zugeführt wird,
werden die letzten Stufen der Dampfturbine entlastet. Die Abdampffluten können daher
kleiner gebaut und besser für den Normalbetrieb, also Kombi-Betrieb ohne Zusatzfeuerung
und mit geringerer Dampfmenge, ausgelegt werden. Je nach Anlagenauslegung kann unter
Umständen auf teure zusätzliche Fluten im Niederdruckteil der Dampfturbine verzichtet
werden.
[0024] Jeder Zweig der Speisewasserleitung, wird zweckmässig mit einem Absperr- und Regelorgan
versehen. Beim Betrieb der Kombianlage mit Öl als Brennstoff kann das Absperrorgan
in dem Zweig, der unmittelbar zum Economizer führt, geschlossen werden, und ein weiterer
Speisewasser-Teilstrom wird zweckmässig bis über die Taupunktstemperatur von Schwefelsäure
erwärmt, um Korrosionschäden an der Kesselberohrung zu vermeiden.
[0025] Mit Vorteil werden in einer erfindungsgemässen Kombianlage Kondensat- und Speisewasserpumpe
zusammengefasst, und die für den Spitzenlastbetrieb notwendige Pumpenleistung auf
zwei identische parallelgeschaltete Pumpen aufgeteilt. Im Nominalbetrieb genügt der
Betrieb einer einzigen Pumpe; die zweite Pumpe muss nur im Spitzenlastbetrieb die
zusätzliche Speisewassermenge fördern. Dies hebt die Verfügbarkeit, da die Anlage
beim Ausfall einer Pumpe immer noch mit Vollast ohne Zusatzfeuerung betrieben werden
kann.
[0026] Es ist oben bereits angedeutet, dass die starke Erhöhung der Dampfproduktion zu Problemen
mit dem Schluckvermögen der Dampfturbine führen kann. In diesem Zusammenhang kann
es sich als zweckmässig erweisen, weitere Anzapfstellen im Wasser-Dampf-Kreislauf
vorzusehen, von denen Dampf in das gespannte Arbeitsmedium der Gasturbine geführt
wird. Dieser Dampf kann einerseits in die Brennkammern eingebracht werden, wo dann
eine höhere Brennstoffmenge zugeführt werden kann, andererseits kann der Dampf auch
zur Kühlung von thermisch hochbelasteten Komponenten der Gasturbine eingesetzt werden.
[0027] Wie bereits einleitend angemerkt, ist die erfindungsgemässe Anordnung der Zusatzfeuerung
zwischen Überhitzer und Verdampfer gerade dann von Vorteil, wenn die Abgastemperatur
der Gasturbine nur noch wenig unterhalb der maximal zulässigen Kesseltemperatur liegt,
was insbesondere dann der Fall ist, wenn Gasturbinen mit Nacherhitzung des teilentspannten
Arbeitsmediums eingesetzt werden. Derartige Turbinen sind aus der EP 0 620 362 B1
oder der US 5,577,378 und US 5,454,220 bekannt, welche Schriften einen integralen
Bestandteil der vorliegenden Beschreibung darstellen.
[0028] Die Investitionskosten werden weiterhin gesenkt, wenn die Anlage in der einwelligen
Bauart errichtet wird, bei der eine Gasturbine und eine Dampfturbine auf eine gemeinsamen
Generator wirken. Andererseits bietet die erfindungsgemässe Ausführung der Kombianlage
auch dann betriebstechnische Vorteile, wenn mehrere Gasturbinen über jeweils einen
Abhitzedampferzeuger Dampf für eine Dampfturbine liefern. Hier kann beim Ausfall einer
Gasturbine die Zusatzfeuerung in den Dampferzeugern der noch im Betrieb befindlichen
Gasturbinen den Leistungsverlust zumindest teilweise kompensieren.
[0029] Neben den oben diskutierten Vorteilen für die Spitzenlastverfügbarkeit bietet die
erfindungsgemässe Ausführung eines Abhitzedampferzeugers mit Zusatzfeuerung gegenüber
dem Stand der Technik auch weitere Vorteile für den Betrieb und die Konstruktion des
Kessels und der Dampfturbine. Da der Überhitzer in Richtung der Abgasströmung vor
der Zusatzfeuerung angeordnet ist, ist der Überhitzer wie bereits erwähnt keinen wechselnden
Einflüssen der Wärmestrahlung der Zusatzfeuerung ausgesetzt, und kann daher vergleichsweise
preiswert als Rippenrohrwärmetauscher ausgeführt werden. Zudem variieren die Frischdampfdaten
der Dampfturbine in wesentlich geringerem Ausmasse mit dem Betrieb der Zusatzfeuerung,
als wenn diese auf den Frischdampfüberhitzer wirken würde.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0030] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
erläutert. Fig. 1 zeigt eine bevorzugte Ausführung einer erfindungsgemässen Kombianlage,
wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist. Fig. 2 zeigt eine Weiterbildung der
in Fig. 1 dargestellten Kombianlage, bei der Anzapfdampf aus der Dampfturbine in die
Brennkammern der Gasturbine eingespritzt wird. Fig. 3 zeigt eine weitere Schaltungsvariante
mit einer Dampfeinspritzung in die Gasturbine, bei der die Dampfentnahme aus dem Wasser/Dampfkreislauf
sehr flexibel an das Schluckvermögen verschiedener Komponenten im Wasser/Dampf-Kreislauf
anpassbar gestaltet ist.Die Figuren 4 und 5 zeigen schliesslich zwei Varianten mit
einer Zwischenüberhitzung von teilentspanntem Dampf.
[0031] Die Strömungsrichtung aller beteiligten Medien, sofern erfindungsrelevant, ist durch
Pfeile gekennzeichnet. Weiterhin erheben die Ausführungsbeispiele keinen Anspruch
darauf, vollständig zu sein, oder eine Kombianlage in allen Details darzustellen.
Hingegen sind alle Komponenten und Funktionsgruppen dargestellt, die zum Verständnis
der Erfindung notwendig sind.
Weg zur Ausführung der Erfindung
[0032] Fig. 1 zeigt eine erstes Beispiel für die erfindungsgemässe Ausführung einer Kombianlage.
Eine Gasturbine 1 ist mit einem Generator 2 verbunden, und treibt diesen an. Der Generator
2 ist weiterhin über eine selbsttätig wirkende Kupplung 3 mit einer Dampfturbine 4
verbunden. Die Gasturbine saugt eine Frischluftmenge 51 an, die im Verdichter 101
auf einen Arbeitsdruck komprimiert wird. In einer ersten Brennkammer 102 wird der
verdichteten Luft eine stark unterstöchiometrische erste Brennstoffmenge 42 zugeführt,
und verbrannt. In einer ersten Turbine 103 wird das hochgespannte Arbeitsmedium teilweise
entspannt. In einer zweiten Brennkammer 104 wird das Arbeitsmedium durch die Verbrennung
einer weiteren Brennstoffmenge 43 nacherhitzt, und in einer Turbine 105 näherungsweise
auf Umgebungsdruck entspannt. Das entspannte Arbeitsmedium 52 befindet sich immer
noch auf einer hohen Temperatur von beispielsweise 600°C, die ausreicht, eine Dampfmenge
74, 75 hinreichend stark zu überhitzen; ausserdem findet sich im Abgas der Gasturbine
immer noch ein hoher Sauerstoffanteil. Das entspannte Arbeitsmedium 52 wird durch
einen Abhitzedampferzeuger 6 geleitet, wobei Wärme an wenigstens eine einströmende
Speisewassermenge 71,72 abgegeben wird, welche Speisewassermenge im Abhitzedampferzeuger
verdampft und überhitzt wird. Der so erzeugte überhitzte Dampf 75 wird in der Dampfturbine
4 entspannt. Entspannter Dampf 76 wird im Kondensator 7 verflüssigt und durch die
Kondensat- und Speisepumpen 8 und 9 wieder auf den Frischdampfdruck gebracht. Das
Speisewasser 77 wird zweckmässig über einen ersten Speisewasservorwärmer 10 geführt,
wo es mittels einer der Dampfturbine entnommenen Dampfmenge 78 beispielsweise auf
60°C vorgewärmt wird. Die Temperatur im Speisewasservorwärmer wird geregelt, indem
das Regelorgan 21 die Anzapfdampfmenge 78 steuert. Durch diese Vorwärmung wird beispielsweise
bei Betrieb der Kombianlage mit Erdgas als Brennstoff der Niederschlag von Feuchtigkeit
in der Kesselberohrung in einem ersten Teil des Economizers 601 verhindert, wodurch
langfristige Korrosionschäden vermieden werden.
[0033] An der als Beispiel dargestellten Kombianlage ist insbesondere die Bauart der Gasturbine
als Gasturbine mit sequentieller Verbrennung nicht erfindungswesentlich, noch die
einwellige Anordnung, wobei Dampfturbine und Gasturbine auf einen gemeinsamen Generator
arbeiten. Diese Merkmale entsprechen jedoch modernster Technik und sind im Zusammenhang
mit der Erfindung mit Vorteil zu implementieren. So gewährleistet die dargestellte
Gasturbinenbauart schon von sich aus einen hohen Wirkungsgrad, und ist aufgrund der
hohen Abgastemperaturen besonders gut für den Einsatz in einer Kombianlage geeignet.
Die einwellige Bauart ermöglicht, eine Kombianlage auf engstem Raum zu erstellen;
in Verbindung damit, dass nur ein Generator und nur ein Generator-Fundament notwendig
sind, wird die Anlagenleistung mit geringen Investitionskosten bereitgestellt. Die
Erfindung kann jedoch ohne weiteres auch dann realisiert werden, wenn die Dampfturbine
und die Gasturbine jeweils auf einen Generator wirken. Ebenso könnte auch der von
mehreren Gasturbinen über Abhitzedampferzeuger erzeugte Dampf auf eine Dampfturbine
wirken.
[0034] In einem ersten Betriebsfall strömt eine Speisewassermenge 71 aus dem Speisewasservorwärmer
10 in einen ersten Teil 601 und von diesem in einen zweiten Teil 602 des Economizers.
Am Austritt aus dem zweiten Teil des Economizer 602 liegt Wasser 73 idealerweise auf
Siedetemperatur oder nur wenig darunter vor, und wird in die Trommel 603 geführt.
Siedewasser strömt aus der Trommel 603 in den Verdampfer 604, nimmt dort weitere Wärme
auf, und strömt wieder in die Trommel 603 zurück. Dort wird das Wasser zu dem Teil,
zu dem die aufgenommene Wärme für die Verdampfung nicht ausreicht; abgeschieden; die
abgeschiedene Flüssigkeit wird wieder durch den Verdampfer 604 geleitet. Sattdampf
74 strömt aus der Trommel 603 in den Frischdampf-Überhitzer 606, und strömt schliesslich
als überhitzter Frischdampf 75, idealerweise nahezu auf der Temperatur des entspannten
Arbeitsmediums 52 der Gasturbine, in die Dampfturbine 4 ein. Das entspannte Arbeitsmedium
der Gasturbine durchströmt die genannten Komponenten des Abhitzedampferzeugers in
umgekehrter Reihenfolge, und kühlt sich dabei stetig ab.
[0035] Vorteilhaft für die Funktion der Kombianlage ist weiterhin, wenn das aus dem Economizer
ausströmende Wasser eine Temperatur nahe der Siedetemperatur aufweist. Um dies zu
gewährleisten, ist der Economizer mit einem zweiten Zuströmanschluss versehen, über
den zwischen dem ersten und dem zweiten Teil des Economizers eine weitere vorgewärmte
Speisewassermenge 72 in den Economizer eingebracht wird. Im Vergleich dazu ist eine
stärkere Vorwärmung der Speisewassermenge 71 im Speisewasservorwärmer 10 unwirtschaftlich,
da die Temperatur des Wassers am Eintritt in den ersten Teil 601 des Economizers das
untere Temperaturniveau vorgibt, bis auf welches dem Abgas 53 Wärme entzogen werden
kann. Die Speisewasserleitung weist daher stromab des Speisewasservorwärmers 10 eine
Verzweigung auf, an der die zweite Speisewassermenge 72 abgezweigt und über wenigstens
einen weiteren - im vorliegenden Beispiel drei - Speisewasservorwärmer 11, 12, 13
geführt wird. Zur Erwärmung des Speisewassers werden der Dampfturbine die Anzapfdampfmassenströme
79, 80 und 81 entnommen, die über die Absperr- und Regelorgane 22, 23 und 24 eingestellt
werden, und die somit die Temperatur des vorgewärmten Speisewassers 72 bestimmen.
Über diese Temperatur sowie die Absperr- und Regelorgane 14 und 15 kann das Wasser
73 nach dem Economizer auf den Siedepunkt eingestellt werden.
[0036] In einem weiteren Betriebsfall wird der Zusatzfeuerung 605 ein Brennstoff 44 zugeführt
und verbrannt, was dem Prozess weitere Wärme zuführt. Aufgrund der Anordnung der Zusatzfeuerung
im Abhitzedampferzeuger wirkt die Zusatzfeuerung unmittelbar auf die Dampfproduktion
ein. Es wird also die Dampfproduktion und damit der Wasser/Dampfmassenstrom des Wasser/Dampfkreislaufs
durch den Betrieb der Zusatzfeuerung gesteigert. Der Wasser/Dampfmassenstrom kann
so lange gesteigert werden, bis das Abgas der Gasturbine bereits nach dem Durchströmen
des Überhitzers die Siedetemperatur des Speisewassers erreicht.
[0037] Bei einer Steigerung des Frischdampfmassenstroms ist weiterhin die Temperatur und/oder
der Massenstrom der vorgewärmten Speisewassermenge 72 zu erhöhen, damit das Wasser
73 beim Austritt aus dem zweiten Teil 602 des Economizers näherungsweise auf dem Siedepunkt
ist. Dadurch werden auch die Anzapfdampfmassenströme 79, 80, 81 gesteigert. Dieser
Dampf steht zwar der Dampfturbine nicht mehr zum Arbeitsumsatz in den letzten Stufen
zur Verfügung, was aber auch den Vorteil hat, dass gerade bei einer Steigerung des
Dampfmassenstroms die Niederdruckstufen der Dampfturbine entlastet werden. Damit entfällt
die Notwendigkeit, die Niederdruckstufen und die Abdampffluten für den vollen Dampfmassenstrom
zu dimensionieren, was erhebliche Investitionskosten spart.
[0038] Ein weiterer Betriebsfall ergibt sich, wenn die Kombianlage optional mit zwei Brennstoffen,
beispielsweise mit Gas und Öl, betrieben werden kann. Wenn ein erster Brennstoff 41,
der zugeführt wird, Gas ist, so wird zweckmässig das Speisewasser auf einer Temperatur
in den Economizer eingebracht, dass der im Abgas enthaltene Wasserdampf gerade nicht
an den Rohren kondensiert. Die erste Speisewassermenge 71 wird dann beispielsweise
mit den oben zitierten 60° C in den ersten Teil des Economizers eingebracht. Wenn
als Brennstoff 41 nunmehr Öl zugeführt wird, muss die Temperatur im Economizer angehoben
werden, um den Niederschlag organischer Komponenten oder von Schwefelsäure und damit
Korrosionsschäden an der Kesselberohrung zu vermeiden. Entsprechend der höheren Speisewassertemperatur
ist nunmehr auch eine kleinere Wärmetauscherfläche im Economizer notwendig. Daher
wird bei Ölfeuerung das Absperr- und Regelorgan 14 geschlossen, und die gesamte Speisewassermenge
fliesst über die Vorwärmer 11, 12 und 13, die die Speisewassermenge 72 nunmehr auf
eine Temperatur von beispielsweise 130°C vorwärmen. Durch den Einsatz der Vorwärmer
11, 12 und 13 kann der Speisewasservorwärmer 10 mit relativ stark entspanntem Dampf
78 betrieben werden, und muss nicht übermässig gross dimensioniert werden. Die Speisewasservorwärmer
11, 12 und 13 können dafür bei Bedarf ein grösseres treibendes Temperaturgefälle für
die Speisewasservorwärmung nutzen.
[0039] Im Übrigen muss gerade bei sehr stark vorgewärmtem Speisewasser dafür Sorge getragen
werden, dass im Economizer keine Erwärmung über den Siedepunkt eintritt. Daraus gewinnt
der Konstrukteur ein wichtiges Auslegungskriterium für die Aufteilung der Wärmetauscherfläche
des Economizers in den ersten Teil 601 und den zweiten Teil 602.
[0040] Weiteres Leistungssteigerungspotential ist durch Wasser- oder Dampfeinspritzung in
das Heissgas der Gasturbine gegeben. In Fig. 2 ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform
der erfindungsgemässen Kombianlage dargestellt. Der Kessel 6 ist dabei als Einrohrkessel
ausgeführt. Bei einem Einrohrkessel sind Frischdampf-Überhitzer und Verdampfer nicht
so genau getrennt, wir bei dem in Fig. 1 dargestellten Trommelkessel. Der Fachmann
wird dennoch zweifelsfrei die Position erkennen, an der die Zusatzfeuerung im Abhitzedampferzeuger
anzuordnen ist, um die Vorteile der Erfindung vollkommen auszunutzen. Mit Vorteil
wird eine Stelle gewählt, stromab derer - in Strömungsrichtung des Gasturbinen-Abgases
gesehen - in allen Betriebszuständen Arbeitmedium der Dampfturbine in flüssigem Aggregatzustand
im Inneren der Kesselrohre vorliegt.
[0041] Bei der hier dargestellten Ausführungsform eröffnet sich weiters Potential zur Leistungssteigerung.
Eine erste Anzapfstelle geeigneten Drucks an der Dampfturbine ist über eine Verbindungsleitung
28, in welcher sich ein Absperr- und Regelorgan 26 befindet, mit der ersten Brennkammer
102 der Gasturbine verbunden ist. Weiterhin führt eine Leitung 27 von einer Anzapfstelle
niedrigeren Drucks über ein Absperr- und Regelorgan 25 zur zweiten Brennkammer 104
der Gasturbine. Durch Einbringung von Dampf in die Gasturbine kann insbesondere mehr
Brennstoff 42, 43 mit hohem Kombi-Wirkungsgrad umgesetzt werde. Weiterhin erhöht sich
der Massenstrom des expandierten Arbeitmediums 52 der Gasturbine, wodurch die Dampfproduktion
nochmals erhöht wird. Weiterhin werden die Niederdruckstufen der Dampfturbine 4 entlastet.
[0042] Selbstverständlich kann Dampf an unterschiedlichen Stellen dem Wasser-Dampf-Kreislauf
entnommen werden. So eignet sich Sattdampf, der unmittelbar stromab des Verdampfers
604 entnommen wurde, vorzüglich, wenn eine Dampfkühlung der Gasturbinenkomponenten
zu realisieren ist. Diese Anzapfung des Wasser/Dampfkreislaufs kann weiterhin dann
sinnvoll sein, wenn im Frischdampfüberhitzer 606 nicht die gesamte erzeugte Dampfmenge
hinreichend hoch überhitzt werden kann. Die überschüssige Sattdampfmenge kann dann
in der Gasturbine expandiert werden, und die Dampfeinspritzung entlastet den Frischdampf-Überhitzer
und die gesamte Dampfturbine. Ebenso kann aber auch überhitzter Frischdampf zur Einspritzung
in die Gasturbine Verwendung finden.
[0043] In Fig. 3 ist eine Schaltung der Kombianlage mit Zusatzfeuerung dargestellt, die
eine besonders flexible Anpassung der Massenströme an das Schluckvermögen verschiedener
Komponenten und die möglichen Enthalpieströme im Abhitzedampferzeuger ermöglicht.
In einem ersten Betriebszustand, ohne Zusatzfeuerung, sind die Absperr- und Regelorgane
16, 26, 33 und 34 geschlossen, und die Absperr- und Regelorgane 15, 22, 23, 24 sind
zumindest stark angedrosselt. Der grösste Anteil 71 des Speisewassers durchströmt
beide Abschnitte 601 und 602 des Economizers, während ein kleinerer Anteil 72 in den
Speisewasservorwärmern 11 und 12 so vorgewärmt wird, dass die Temperatur nahezu mit
derjenigen der ersten Speisewassermenge 71 beim Austritt aus dem ersten Abschnitt
des Economizers 601 identisch ist. Mittels des Regelorgans 15 wird der Anteil des
vorgewärmten Speisewassers 72 so bemessen, dass die Temperatur des gesamten Speisewasserstroms
beim Austritt aus dem zweiten Teil des Economizers 602 wenig unterhalb der Siedetemperatur
liegt. Das erwärmte Speisewasser wird im Verdampfer 604 verdampft, im Frischdampf-Überhitzer
606 überhitzt, und der gesamte Frischdampf 75 wird schliesslich der Dampfturbine 4
zugeführt und vollständig entspannt, wobei nur kleine AnzapfMassenströme 78, 79, 80
über die Absperr- und Regelorgane 21, 22 und 23 aus der Dampfturbine entnommen werden,
um im Speisewasservorwärmer 10 das Speisewasser 77 soweit vorzuwärmen, dass sich an
der Economizerberohrung 601 kein Feuchtigkeitsniederschlag bildet, respektive wie
oben beschrieben den Speisewasserteilstrom 72 in den Speisewasservorwärmern 11, 12
geeignet vorzuwärmen. Zur Leistungssteigerung wird der Zusatzfeuerung 605 eine Brennstoffmenge
44 zugeführt und verbrannt. In Folge steigen die Dampfproduktion, die Speisewassermenge,
und die Frischdampfmenge. In Folge wird auch das Absperr- und Regelorgan 15 weiter
geöffnet, um den vorgewärmten Speisewassermassenstrom 72 zu erhöhen. Um die grössere
Speisewassermenge vorzuwärmen, müssen der Dampfturbine grössere Anzapfmassenströme
79, 80 entnommen werden, was zu einer Entlastung der letzten Stufen der Dampfturbine
um die entsprechende Dampfmenge führt. Bei einer Steigerung des Speisewassermassenstroms
kann der Fall eintreten, dass ab einem bestimmten Massenstrom die Vorwärmung des Teilstroms
72 in den Vorwärmern 11 und 12 nicht mehr ausreicht, um am Economizeraustritt Wasser
nahe der Siedetemperatur zu erhalten. In diesem Falle wird der Speisewasser-Teilstrom
72 wiederum in die Teilströme 721 und 722 aufgeteilt. Diese Aufteilung wird primär
durch das Absperr- und Regelorgan 16 gesteuert. Dessen Öffnung bestimmt den Teilstrom
722, der im Vorwärmer 13 nahezu auf Siedetemperatur erwärmt wird, und daher im Ausführungsbeispiel
unmittelbar in die Kesseltrommel 603 eingespeist wird. Bei einem Einrohrkessel kann
der Teilstrom 722 dem restlichen Speisewassermassenstrom, 71 und 721, unmittelbar
stromauf der Verdampferberohrung 604 zugemischt werden. Bei weiter steigender Dampfproduktion
können in einem nächsten Schritt die Dampfeinspritz-Regelventile 25 und 26 der Gasturbine
geöffnet werden, wobei die Dreiwegeventile 29, 30 so gestellt sind, dass über die
Leitungen 27, 28 Dampf zugeführt wird, der als teilexpandierter Dampf an geeigneter
Stele der Dampfturbine entnommen wird, was zu einer weiteren Entlastung der Dampfturbinen-Niederdruckstufen
führt. Durch diese Massnahme können die Brennstoffmengen 42 und 43, die in den Gasturbinenbrennkammern
102 und 104 verbrannt werden, erhöht werden, ohne die Eintrittstemperaturen in die
Turbinen 103 und 105 zu erhöhen. In Folge steigen die Gasturbinenleistung und der
Abgasmassenstrom 52 der Gasturbine. Mit einer weiteren Steigerung der Dampfmenge wäre
es vorstellbar, dass auch das Schluckvermögen des Hochdruckteils der Dampfturbine
ausgeschöpft wird. In diesem Fall wird das Absperr- und Regelorgan 34 geöffnet, und
die Dreiwegeventile 29 und 30 werden umgeschaltet. Damit wird der Gasturbine nunmehr
über die Leitung 32 Frischdampf ab dem Überhitzeraustritt zugeführt. Damit kann die
Frischdampfproduktion selbst über das Schluckvermögen des Dampfturbinen-Hochdruckteils
hinaus gesteigert werden. Bei einer weiter gesteigerten Brennstoffmenge 44, die der
Zusatzfeuerung 605 zugeführt wird, reicht die im Überhitzer 606 zu übertragende Wärmemenge
nicht mehr aus, um den gesamten erzeugten Dampf auf die geforderte Frischdampftemperatur
zu überhitzen. In diesem Fall wird schliesslich das Absperr- und Regelorgan 34 geschlossen,
und das Absperr- und Regelorgan 33 geöffnet. In die Gasturbinen-Brennkammern 102 und
104 wird Sattdampf aus der Leitung 31 eingespritzt, und bereits der Frischdampf-Überhitzer
von dieser Dampfmenge entlastet. Dieses Ausführungsbeispiel zeigt, wie flexibel sich
die erfindungsgemässe Schaltung einer Kombianlage gestalten lässt.
[0044] Die Leistungssteigerung der Gasturbine und die Möglichkeit die Brennstoffmengen 42
und 43 zu erhöhen, ergibt sich natürlich auch, wenn statt Dampf Wasser in die Brennkammern
eingebracht wird. Auch in diesem Fall erhöht sich der Massenstrom des entspannten
Arbeitsmediums 52 der Gasturbine und damit die Dampfproduktion im Abhitzekessel 6.
Diese Leistungserhöhung geht allerdings in grösserem Masse zu Lasten der Wirtschaftlichkeit,
da die Verdampfungswärme, die ja mit dem abgekühlten Abgas 53 verloren geht, erst
durch zusätzlich zugeführten Brennstoff bereitgestellt werden muss, anstatt, wie es
bei der Dampfeinspritzung der Fall ist, aus der Abgaswärme entnommen zu werden.
[0045] In den Figuren 4 und 5 schliesslich sind noch zwei Schaltungsvarianten mit einer
Zwischenüberhitzung 607 dargestellt. Die Dampfturbine 4 ist dabei in einen Hochdruckteil
401 und einen Niederdruckteil 402 unterteilt. eine teilentspannte Dampfmenge 82 aus
dem Hochdruckteil ist jeweils in einen Zwischenüberhitzer 607 geführt, von wo zwischenüberhitzter
Dampf 83 in den Niederdruckteil 402 der Dampfturbine strömt und dort vollständig expandiert
wird. In Fig. 4 ist der Abhitzedampferzeuger 6 als Trommelkessel dargestellt, in Fig.
5 als Einrohrkessel. Die Bauart des Abhitzedampferzeugers kann in den beiden Figuren
beliebig gegeneinander ausgetauscht werden, ohne das Wesen der Erfindung im Geringsten
zu berühren, ebenso wie die unterschiedliche Stelle der Einspeisung des vorgewärmten
Speisewassers 72 in den beiden Beispielen - einmal in den Economizer und einmal in
die Kesselberohrung unmittelbar stromauf des Verdampfers - Auslegungsvarianten sind,
die in den Beispielen nur zur Illustration unterschiedlicher Möglichkeiten so gewählt
wurden. Hingegen ist die Anordnung der Zwischenüberhitzer in beiden Beispielen grundverschieden.
[0046] In Fig. 4 ist der Zwischenüberhitzer 607 parallel zum Frischdampf-Überhitzer 606
geführt. Diese Schaltung resultiert einerseits in einem bestmöglichen Anlagenwirkungsgrad
im nominalen Volllastbetrieb, andererseits ist die Dampfmenge, die bei einer begrenzten
innerhalb des Überhitzerabschnitts des Abhitzedampferzeugers nutzbaren Wärme auf die
Auslegungstemperatur überhitzt werden kann, begrenzt. Aus dieser Begrenzung der Dampfproduktion
resultiert eine geringere erzielbare Leistungssteigerung.
[0047] Hingegen ist der Zwischenüberhitzer 607 in Fig. 5 parallel zum Verdampfer 604 im
Dampferzeuger angeordnet, dergestalt, dass die Zusatzfeuerung auch auf den Zwischenüberhitzer
wirkt. Als Resultat wird der Dampf im Nominalbetrieb ohne Zusatzfeuerung nur gering
zwischenüberhitzt, und der nominale Wirkungsgrad ist geringer als bei der in Fig.
4 dargestellten Schaltung. Da nunmehr aber die Zusatzfeuerung auf die Zwischenüberhitzerberohrung
wirkt, kann mehr Brennstoff sinnvoll zugefeuert werden. Die mit Zusatzfeuerung erhöhte
Zwischenüberhitzungstemperatur gleicht zusätzlich Wirkungsgradeinbusen, die mit der
Zusatzfeuerung auftreten, zumindest teilweise aus. Bei dieser Anordnung des Zwischenüberhitzers
ist eine konstruktive Vorzugsvariante, die Berohrung des Zwischenüberhitzers so anzuordnen,
dass die Verdampferberohrung zwischen der Zusatzfeuerung und der Berohrung des Zwischenüberhitzers
liegt, und der Wärmeübergang zu dem zu überhitzenden Dampf rein konvektiv getrieben
ist. Dadurch, dass nur nass betriebene Wärmetauscherrohre von der Strahlungswärme
der Zusatzfeuerung beaufschlagt werden, ist eine wesentlich weniger kostenintensive
Bauweise des Kessels möglich.
[0048] Anhand der Ausführungsbeispiele wird ein kleiner Ausschnitt aus dem breiten Spektrum
der Bauformen beleuchtet, in denen die in den Ansprüchen gekennzeichnete Erfindung
realisiert werden kann. Die Auslegung des Wasser/Dampf-Kreislaufs mit oder ohne Zwischenüberhitzung,
die Anordnung des Zwischenüberhitzers im Abhitzedampferzeuger und vieles mehr werden
von spezifischen Anforderungen an den Betrieb der Anlage, von Gegebenheiten wie dem
Abgasmassenstrom und der Abgastemperatur der Gasturbine, und nicht zuletzt auch durch
den Kostenrahmen bestimmt, wobei all die dargestellten Ausführungsformen problemangepasste
Vorzugsvarianten der im Hauptanspruch gekennzeichneten Erfindung darstellen.Ebensowenig
wie die Darstellung der Gasturbine als Gasturbine mit sequentieller Verbrennung, in
einwelliger Anordnung mit der Dampfturbine, darf einschränkend ausgelegt werden, dass
in dem Ausführungsbeispiel der Dampfturbinenprozess als Wasser-Dampf-Prozess beschrieben
ist. Es kann hier auch ein anderes für die Realisierung des Zweiphasenprozesses geeignetes
Arbeitsmedium verwendet werden. Ebenso könnte es sich auch bei dem Gasturbinenprozess
um einen geschlossenen Prozess handeln.
[0049] In dieser Weise werden dem Durchschnittsfachmann in Abhängigkeit von der spezifischen
Aufgabe eine Vielzahl weiterer Schaltungs- und Anordnungsvarianten zur konkreten Ausführung
des in den Ansprüchen gekennzeichneten Erfindungsgegenstandes nahegelegt, die darzustellen
den Rahmen dieser Offenbarung bei weitem sprengt.
Bezugszeichenliste
[0050]
- 1
- Gasturbine
- 2
- Generator
- 3
- Kupplung
- 4
- Dampfturbine
- 6
- Abhitzedampferzeuger
- 7
- Kondensator
- 8
- Kondensat- und Speisepumpe
- 9
- Kondensat- und Speisepumpe
- 10
- Speisewasservorwärmer
- 11
- Speisewasservorwärmer
- 12
- Speisewasservorwärmer
- 13
- Speisewasservorwärmer
- 14
- Absperr- und Regelorgan
- 15
- Absperr- und Regelorgan
- 16
- Absperr- und Regelorgan
- 21
- Absperr- und Regelorgan
- 22
- Absperr- und Regelorgan
- 23
- Absperr- und Regelorgan
- 24
- Absperr- und Regelorgan
- 25
- Absperr- und Regelorgan, Dampfeinspritz-Regelventil
- 26
- Absperr- und Regelorgan, Dampfeinspritz-Regelventil
- 27
- Verbindungsleitung
- 28
- Verbindungsleitung
- 29
- Dreiwegeventil
- 30
- Dreiwegeventil
- 31
- Verbindungsleitung
- 32
- Verbindungsleitung
- 33
- Absperr- und Regelorgan
- 34
- Absperr- und Regelorgan
- 41
- Brennstoff
- 42
- erste Brennstoffmenge
- 43
- zweite Brennstoffmenge
- 44
- Brennstoffmenge für die Nachfeuerung
- 51
- Ansaugluft der Gasturbine
- 52
- entspanntes Arbeitsmedium der Gasturbine
- 53
- abgekühltes Abgas
- 71
- Speisewassermenge, Speisewasserleitung
- 72
- Speisewassermenge, Speisewasserleitung
- 73
- Erwärmtes (Siede-)Wasser
- 74
- Sattdampf, Dampfleitung
- 75
- (überhitzter) Frischdampf, Dampfleitung
- 76
- entspannter Dampf
- 77
- Speisewasser, Hauptspeisewassermenge
- 78
- Anzapfdampfmenge
- 79
- Anzapfdampfmenge
- 80
- Anzapfdampfmenge
- 81
- Anzapfdampfmenge
- 82
- teilentspannter Dampf
- 83
- zwischenüberhitzter Teilentspannter Dampf
- 101
- Verdichter
- 102
- erste Brennkammer
- 103
- erste Turbine
- 104
- zweite Brennkammer
- 105
- zweite Turbine
- 401
- Hochdruckteil der Dampfturbine
- 402
- Niederdruckteil der Dampfturbine
- 601
- erster Teil des Economizers
- 602
- zweiter Teil des Economizers
- 603
- Kesseltrommel
- 604
- Verdampfer, Verdampferberohrung
- 605
- Zusatzfeuerung
- 606
- Frischdampf-Überhitzer
- 607
- Zwischenüberhitzer
- 721
- Speisewasser-Teilstrom
- 722
- Speisewasser-Teilstrom
1. Kombianlage, bestehend aus wenigstens einer Gasturbine (1), wenigstens einer Dampfturbine
(4), und wenigstens einem Abhitzedampferzeuger (6), welcher Abhitzedampferzeuger wenigstens
einen Verdampfer (604) und einen Frischdampfüberhitzer (606) beinhaltet, und welcher
Abhitzedampferzeuger im Betrieb von einem entspannten Arbeitsmedium (52, 53) der Gasturbine
und von einem Arbeitsmedium (71, 72, 73, 74, 75)der Dampfturbine im Gegenstrom durchströmt
wird, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Abhitzedampferzeuger eine Zusatzfeuerung
(605) in Strömungsrichtung des entspannten Arbeitsmediums der Gasturbine stromab des
Frischdampf-Überhitzers des Abhitzedampferzeugers angeordnet ist.
2. Kombianlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abhitzedampferzeuger
als Einrohrkessel ausgeführt ist.
3. Kombianlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abhitzedampferzeuger
als Trommelkessel ausgeführt ist.
4. Kombianlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzfeuerung zwischen
dem Frischdampf-Überhitzer und einem Verdampfer (604) des Abhitzedampferzeugers angeordnet
ist.
5. Kombianlage nach Anspruch 1, wobei in dem Abhitzedampferzeuger ein Economizer angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, dass im Wasser-Dampf-Kreislauf stromab der Speisepumpe
(8,9) ein erster Speisewasservorwärmer (10) angeordnet ist, stromab dessen die Speisewasserleitung
verzweigt ist, von welcher Verzweigung ausgehend eine erste Speisewasserleitung (71)
zu dem am weitesten stromab der Strömung des entspannten Arbeitsmediums der Gasturbine
gelegenen Teil des Economizers (601) führt, und wenigstens eine weitere Speisewasserleitung
(72) über wenigstens einen weiteren Speisewasservorwärmer (11,12,13) zu einem weiter
stromauf gelegenen Abschnitt (602) des Economizers, und/oder unmittelbar in eine Kesseltrommel
(603) oder einen Verdampfer (604) geführt ist.
6. Kombianlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Speisewasservorwärmer
(10,11, 12, 13) mit einer Entnahmestelle der Dampfturbine verbunden ist.
7. Kombianlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass jede Speisewasserleitung
(71, 72) mit jeweils wenigstens einem Absperr- und Regelorgan (14, 15, 16) versehen
ist.
8. Kombianlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Kreislauf des Arbeitsmedium
der Dampfturbine stromab eines Kondensators (7) zwei Pumpen gleicher Leistung (8,
9) angeordnet sind, von denen jeweils eine zum Betrieb der Kombianlage ohne Zusatzfeuerung
genügt.
9. Kombianlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Zwischenüberhitzer (607)
für ein teilentspanntes Arbeitsmedium der Dampfturbine im Abhitzedampferzeuger angeordnet
ist.
10. Kombianlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zum Abhitzedampferzeuger
gehörende Berohrung des Zwischenüberhitzers (607) und die zum Abhitzedampferzeuger
gehörende Berohrung des Verdampfers (604) an identischer Position im Abhitzedampferzeuger
angeordnet sind.
11. Kombianlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Welle einer Gasturbine
(1) mit einem Generator (2) zur Stromerzeugung verbunden ist, und der selbe Generator
über eine selbstätig wirkende Kupplung (3) mit einer Welle einer Dampfturbine (4)
verbunden ist.
12. Kombianlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Verbindungsleitung
(27, 28) von einer Anzapfstelle der Dampfturbine in eine Brennkammer (102, 104) und/oder
eine Turbine (103, 105) der Gasturbine führt, und dass diese Verbindungsleitung mit
einem Absperr- und Regelorgan (25, 26) versehen ist.
13. Kombianlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Verbindungsleitung
(31,32) vom Kessel (6) und/oder einer Dampfleitung (74,75,82,83) in eine Brennkammer
(102, 104) und/oder eine Turbine (103, 105) der Gasturbine führt, und dass diese Verbindungsleitung
mit einem Absperr- und Regelorgan (33,34) versehen ist.
14. Kombianlage nach den Ansprüchen 12 und 13, wobei Dampf sowohl von Anzapfstellen der
Dampfturbine wie auch von Anzapfstellen am Kessel und/oder den Dampfleitungen der
Gasturbine zuführbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass zur Umschaltung der Zufuhr
von Dampf aus den verschiedenen Zweigen der Dampfversorgung Dreiwegeventile (29,30)
in den Verbindungsleitungen eingebaut sind.
15. Kombianlage nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass Dampf
zur Kühlung thermisch hochbelasteter Gasturbinenkomponenten verwendet wird.
16. Kombianlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasturbine über wenigstens
zwei bezüglich der Strömung des Arbeitsmediums in Reihe geschaltete Brennkammern (102,
104) verfügt, wobei zwischen jeweils zwei Brennkammern eine Turbine (103) angeordnet
ist, und wobei eine letzte Turbine (105) stromab einer letzten Brennkammer angeordnet
ist.
17. Kombianlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur des entspannten
Arbeitsmediums (52) der Gasturbine beim Vollastbetrieb der Gasturbine über 580°C liegt.
18. Verfahren zum Betrieb einer Kombianlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
in einem ersten Betriebspunkt die Gasturbine in ihrem Vollastbestriebspunkt arbeitet,
und den Abhitzekessel mit einem Nennmassenstrom von Abgas beaufschlagt, wobei der
Wasser/Dampfmassenstrom derart bemessen ist, dass die Temperatur des Abgases beim
Austritt aus dem Verdampfer (604) näherungsweise der Siedetemperatur des Speisewassers
entspricht, und dass zur Erhöhung der Leistungsabgabe der Dampfturbine die Zusatzfeuerung
in Betrieb genommen wird, welche unmittelbar auf den Verdampfer wirkt, dergestalt,
dass die Dampfproduktion ansteigt.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass eine Hauptspeisewassermenge
(77) in zwei Teilströme (71, 72) aufgeteilt wird, dass ein erster Teilstrom (71) über
eine erste Speisewasserleitung unmittelbar einem ersten Abschnitt (601) eines Economizers
zugeführt wird, und dass wenigstens ein weiterer Teilstrom, welcher im Economizer
oder in der Kesseltrommel oder dem Verdampfer des Abhitzedampferzeugers dem ersten
Teilstrom zugemischt wird, in wenigstens einem Vorwärmer (11, 12, 13) soweit erwärmt
wird, dass die Temperatur des gesamten Wassermassenstroms (73) beim Eintritt in den
Verdampferbereich (603, 604) näherungsweise der Siedetemperatur des Speisewassers
entspricht.
20. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass zur Vorwärmung des Speisewassers
der Dampfturbine mindestens eine Dampfmenge (79, 80, 81) an mindestens einer Zwischenentnahmestelle
entnommen wird.
21. Verfahren nach Anspruch 18, wobei Öl als Brennstoff (41) eingesetzt wird, dadurch
gekennzeichnet, dass die erste Speisewasserleitung abgesperrt wird, und, dass ein
weiterer Teilstrom auf eine Temperatur vorgewärmt wird, die über der Taupunkttemperatur
von Schwefelsäure liegt.