[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von stabverleimten Massivholzplatten
aus einer Vielzahl von langen, dünnen stabähnlichen Massivholzlamellen, die aus meist
astdurchsetzter Rohware gesägt, insbesondere händisch sortiert, gegebenenfalls zwischengelagert
und in paralleler Schichtung mit diskontinuierlicher Maserung flächig verleimt und
zu einer Endlosplatte in einer Leimpresse verpresst werden, wobei die Endlosplatte
in beliebig breite Platten konfektionierbar bzw. formatierbar ist.
[0002] Da Bretter, durch innere Spannungen insbesondere während der Trocknungsphase zu einer
Formveränderung neigen (Schüsselung und Verdrehung), ist es üblich, etwa ähnlich dem
Sperrholz, das Rundholz durch wiederholte Sägeschnitte in eine Vielzahl von Massivholzlamellen
zu zerlegen, wobei die derart vereinzelten Lamellen oder Stäbe eine Länge von 2 bis
6 m und jeweils ein Querschnittsprofil von beispielsweise 22 x 46 mm aufweisen. Diese
Massivholzlamellen werden händisch nach Qualitäten sortiert und gebündelt. Sie werden
einem Zwischenlager zugeführt und bei Bedarf auf einer Leimpresse Lamelle an Lamelle
geleimt und verpresst. Diese Leimpressen sind Durchlaufflächenpressen, die eine zuschneidbare
Endlosplatte produzieren. Als problematisch haben sich die langen dünnen Massivholzlamellen
oder -stäbe erwiesen, da sie in der Länge von 2 bis 6 m auf einem Sortiertisch oder
bei der Manipulation schlangenlinienförmig von der Idealform einer Geraden abweichen.
Sehr häufig kommt es zum Bruch dieser Massivholzlamellen oder -stäbe insbesondere
dort, wo der Querschnitt noch durch Äste geschwächt ist. Diese Bruchgefahr setzt sich
fort, bis die Lamellen sortiert und mit diskontinuierlicher Maserung der aneinander
schließenden Querschnitte in der Leimpresse zu einer Endlosplatte verarbeitet werden.
[0003] Die Erfindung zielt darauf ab, den Ausschuss der durch Lamellen- oder Stabbruch oder
starkes Verdrehen entsteht, zu reduzieren bzw. zu vermeiden und die Qualität der stabverleimten
Massivholzplatten zu verbessern. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, dass
die sortierten Lamellen vorzugsweise im Zuge der Lamellenerzeugung vor dem Verleimen
und Verpressen zu einer Massivholzplatte mindestens paarweise mit diskontinuierlicher
Maserung zu einem stabilen, verwindungsfreien Zwischenprodukt, insbesondere zu Doppel-
oder Dreifachlamellen zusammengeleimt werden, das stabil, verwindungsfrei und bruchfest
zur Zwischenlagerung manipulierbar und in der Leimpresse bei erhöhter Durchsatzleistung
zu einer Massivholzplatte bzw. Endlosplatte verleim- und verpressbar ist. Unmittelbar
nach der Herstellung der lang gestreckten Lamellen aus dem meist astdurchsetzten Rundholz
und in dem gewünschten Querschnitt erfolgt das Verleimen mindestens zweier solcher
lang gestreckter Lamellen, vorzugsweise derart positioniert, dass sich die Maserung
nicht so wie im Rundholz von einer Lamelle zur nächster Lamelle fortsetzt. Die beiden
zu einer Doppellamelle (Zwillingslamelle, Duolamelle, Dublette) starr durch Leimen
verbundenen Lamellen bilden eine steife, formstabile Einheit. Holzspannungen werden
gegenseitig aufgehoben. Ein Bruch etwa im Astbereich der einen Lamelle wird im Verband
mit der anderen Lamelle verhindert. Damit ist das unvermeidbare Manipulieren beim
Transport und der Beschickung der Durchlaufflächenpresse gefahrlos möglich. Es können
jeweils mindestens zwei Stäbe an ihren Längsseiten mit diskontinuierlicher Maserung
parallel zueinander verleimt und sodann in zwei Doppellamellen oder Dreifachlamellen
zerschnitten werden. Die Stäbe werden also nach der paarweisen Verleimung in stabilisiertem
Zustand quer zur Leimung nochmals etwa durch eine Spaltbandsäge geteilt und auch spanabhebend
an der Oberfläche bearbeitet. Die Nachbearbeitung der Oberfläche nach einer Lagerperiode
kann vorteilhaft sein, weil in dem Zeitintervall ein Spannungs- und Feuchtigkeitsausgleich
stattgefunden hat. Wenn nach einer Lagerung von zwei oder mehr Tagen ein Schwinden
des Holzes nicht mehr zu erwarten ist, dann liegt der oben genannte stabilisierte
Zustand der vorverleimten Lamellendubletten oder Tripletten vor. Durch eine Nachbearbeitung,
z.B. durch Flachmesserhobeln, ergibt sich ein sehr exaktes Maß, wobei im Anschluss
an das Nachhobeln die Verleimung in der Leimpresse zu einer endlosen Massivholzplatte
besonders hochwertig ausfällt.
[0004] Statt der vielen in Längsrichtung freiverformbaren und unterschiedlichen Kurvenformen
folgenden Einzellamellen werden bloß die halbe Anzahl von starren Doppellamellen sicher
und ohne zusätzliche Spannvorrichtungen der Leimpresse zugeführt. Da mit jedem Einschub
in die Presse oder Beschickungshub zum Anschließen einer Doppellamelle an eine bereits
aufgeleimte Doppellamelle (Vorschub bei der Breitenverleimung) die endlos hergestellte
Massivholzplatte um zwei Lamellenbreiten verlängert wird, ergibt sich eine Verdopplung
der Pressenkapazität.
[0005] Dem Pressvorgang kann, wie oben beschrieben, eine Planmessernachhobelung der Doppellamellen
vorausgehen. Bei Holzarten wie z.B. Kiefer, insbesondere bei den typischen Astlagen
in so genannten Astkränzen ist die Vorhobelung von Doppellamellen zweckmäßig. Es werden
zwei im Querschnitt etwa quadratische Lamellen zu einem Rechteckquerschnitt zusammengeleimt
und dann mittig und quer zur Verleimung in zwei halbbreite Doppellamellen mittels
einer Spaltbandsäge geteilt. Das Verleimen der einzelnen Lamellen zu Doppellamellen
kann z.B. durch Hochfrequenz Durchlaufverleimung, vorzugsweise in einem Arbeitsgang
mit der Lamellenerzeugung und somit unabhängig von der Leimpresse, erfolgen. Das Verleimen
zweier größerer Querschnitte, die dann quer zur Leimung in zwei Doppellamellen getrennt
werden, vermeidet noch sicherer den Bruch an Aststellen. Der Einsatz von etwas grobartiger
Rohware wird dadurch möglich.
[0006] Die Herstellung des erfindungsgemäßen Zwischenproduktes wurde zuletzt am Beispiel
von Doppellamellen beschrieben. Es können allenfalls auch Dreifachlamellen als Zwischenprodukt
zwischen den Einzellamellen und den in der Leimpresse kontinuierlich hergestellten
Massivholzplatten vorgesehen sein. Wesentlich ist, dass durch das zu einem Verbund
verleimte Zwischenprodukt das Material stabil, verwindungsfrei und bruchfest sowie
maßgenau für die Verarbeitung zur Verfügung steht.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand eines Beispiels erläutert.
[0008] Fig. 1 zeigt eine Doppellamelle im Querschnitt, Fig. 2 einen Verbund von zwei Stäben
im Querschnitt, der durch Spaltsägen in zwei Doppellamellen teilbar ist und Fig. 3
eine aus einer Vielzahl von Doppellamellen nach Fig. 1 entstandene Endlosplatte im
Längsschnitt.
[0009] Aus einem Rundholz als Rohware werden Stäbe 1, 2 geschnitten und gehobelt, die beispielsweise
einen Rechteckquerschnitt von 22 x 46 mm bei einer Länge von 2 bis 6 m aufweisen.
Diese langen Stäbe 1, 2 oder Lamellen werden nach Qualitäten sortiert und paarweise
(oder zu dritt) mit versetzter Maserung aneinander geleimt. Eine solche Doppel- oder
Duolamelle, die aus den Stäben 1 und 2 entstanden ist, zeigt Fig. 1. Infolge der sperrenden
Maserung kann auch bei den genannten Längen eine verbesserte Formstabilität erreicht
werden, sodass die Manipulation zur Zwischenlagerung und dann zur Durchlauf-Flächenleimpresse
vereinfacht wird und weniger Bruchgefahr, insbesondere im Astbereich der Lamellen,
besteht.
[0010] Diese Doppellamellen 1, 2 (Fig. 1) können auch durch Verleimen von zwei Stäben 3,
4 erreicht werden, deren Abmessungen jeweils im Beispiel 46 x 46 mm betragen. Jeweils
zwei (oder drei) solcher Stäbe 3, 4 werden miteinander verleimt und bilden ein erstes
Zwischenprodukt, das durch einen Sägeschnitt 5 halbiert wird. Dadurch entstehen zwei
Doppellamellen 1, 2 und 6, 7, die selbst wieder ein Zwischenprodukt auf dem Weg bis
zur stabverleimten Massivholzplatte darstellen. In der Beschickungsstation einer Durchlauf-Flächen-Leimpresse
werden die Doppellamellen 1, 2, 6, 7 nunmehr problemlos an den Längsseiten aneinander
gereiht und so zu einer "Endlosplatte 8 verleimt und verpresst. Letztere wird durch
Sägeschnitte in Bretter oder Platten zerteilt. Fig. 3 zeigt eine solche Endlosplatte
8, die aus einer Vielzahl von aneinander geleimten Doppellamellen gebildet ist. Wenn
mit einem Beschickungshub für die Leimpresse statt der bisher üblichen Einzellamellen
eine Doppellamelle nachgeschoben wird, dann erhöht sich die Durchsatzleistung der
Presse in der Zeiteinheit auf das Doppelte (bzw. Dreifache bei Dreifachlamellen).
1. Verfahren zur Herstellung von stabverleimten Massivholzplatten aus einer Vielzahl
von langen, dünnen stabähnlichen Massivholzlamellen, die aus meist astdurchsetzter
Rohware gesägt, insbesondere händisch sortiert, gegebenenfalls zwischengelagert und
in paralleler Schichtung mit diskontinuierlicher Maserung flächig verleimt und zu
einer Endlosplatte in einer Leimpresse verpresst werden, wobei die Endlosplatte in
beliebig breite Platten konfektionierbar bzw. formatierbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die sortierten Lamellen vorzugsweise im Zuge der Lamellenerzeugung vor dem
Verleimen und Verpressen zu einer Massivholzplatte mindestens paarweise mit diskontinuierlicher
Maserung zu einem stabilen, verwindungsfreien Zwischenprodukt, insbesondere zu Doppel-
oder Dreifachlamellen zusammengeleimt werden, das stabil, verwindungsfrei und bruchfest
zur Zwischenlagerung manipulierbar und in der Leimpresse bei erhöhter Durchsatzleistung
zu einer Massivholzplatte bzw. Endlosplatte verleim- und verpressbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils mindestens zwei Stäbe an ihren Längsseiten mit diskontinuierlicher
Maserung parallel zueinander verleimt und sodann in zwei Doppellamellen oder Dreifachlamellen
zerschnitten werden.