[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Türdrückerstift zur Kopplung des Türdrückers
mit der Falle und/oder mit dem Riegel eines Anti-Panik-Türschlosses, enthaltend einen
aus zwei Teilen bestehenden Mehrkant und eine Welle, welche die beiden Teile des Mehrkantes
verbindet und welche an ihrem einen Ende ein Gewinde mit einem daran nach innen sich
anschließenden Freistich aufweist.
[0002] Mit sogenannten Anti-Panik-Türschlössern soll sichergestellt werden, daß ein Raum
auch dann ohne Verwendung eines Schlüssels von innen verlassen werden kann, wenn das
Türschloß verriegelt ist. Um dieses Ziel zu erreichen, ist bei einem Anti-Panik-Türschloß
im Gegensatz zu normalen Türschlössern der Riegel des Schlosses derart an den inneren
Türdrücker gekoppelt, daß bei einer Betätigung des Türdrückers der Riegel grundsätzlich
immer gemeinsam mit der Falle des Schlosses zurückgezogen wird.
[0003] Damit diese Entriegelung nicht auch bei Betätigung des äußeren Türdrückers stattfindet,
müssen die beiden Türdrücker in ihrer Wirkung entkoppelt werden. Während bei normalen
Türschlössern die beiden Türdrücker auf einem einstückigen, das Türschloß bzw. die
Nuß des Türschlosses durchlaufenden Vierkant sitzen, ist zumindest bei bestimmten
Anti-Panik-Türschlössern der entsprechende Vierkant und auch die Nuß zweigeteilt ausgeführt.
Dabei sitzt je ein Türdrücker auf einem der beiden Teile des Vierkantes. Die beiden
Teile des Vierkantes können somit unabhängig voneinander um ihre (gemeinsame) Längsachse
gedreht werden. Das Türschloß ist dabei so eingerichtet, daß eine Drehung des zum
äußeren Türdrücker gehörenden Vierkant-Teiles nur auf die eine Nußhälfte des Schlosses
einwirkt und damit nur ein Zurückziehen der Falle bewirkt, wahrend eine Betätigung
des inneren Türdrückers über den zugehörigen Vierkant-Teil die andere Nußhälfte und
auch über einen entsprechenden Mechanismus den Riegel betätigt, so daß gleichzeitig
die Falle und der Riegel zurückgezogen werden und das Schloß somit entriegelt wird.
Einen Raum mit einem derartigen Schloß kann man auch bei verriegelter Tür von innen
verlassen, wenn man in einem Panikfall wie z.B. einem Brand keinen Schlüssel verfügbar
hat.
[0004] Wie bereits erwähnt, ist zur Erreichung der o.g. Funktion bei bestimmten Anti-Panik-Schlössern
die Schloßnuß zweigeteilt ausgeführt, wobei sich die beiden Hälften der Schloßnuß
stirnseitig gegenüberliegen. Dementsprechend benötigen derartige Anti-Panik-Schlösser
auch einen zweigeteilten, meist etwa in der Mitte zweigeteilten Türdrückerstift, wobei
je ein Teil des Stiftes eine Schloßnußhälfte beaufschlagen kann. Im folgenden werden
diese Teile des Stiftes vereinfacht "Stifthälften" genannt, ohne daß damit eine Beschränkung
auf exakt gleich große Teile verbunden sein soll.
[0005] Zwischen den beiden einander gegenüberliegenden Stirnseiten der beiden Schloßnußhälften
ist bei den genannten Anti-Panik-Schlössern ein Trennblech vorhanden, welches eine
zentrale Durchbrechung aufweist. Durch diese Durchbrechung kann ein Verbindungselement
gesteckt werden, das die beiden Hälften des Türdrückerstiftes verbindet. Das Trennblech
kann bei verschiedenen Schlössern verschiedene Dicken haben, die typischerweise zwischen
1 und 3 mm liegen.
[0006] Für den Aufbau des Türdrückerstiftes eines Anti-Panik-Schlosses der oben genannten
Art sind im Stand der Technik verschiedene Realisierungen bekannt.
[0007] In einer ersten Variante hat ein Teil des Türdrückerstiftes eine durchgehende glatte
Bohrung entlang seiner Längsachse, welche sich im zweiten Teil des Türdrückerstiftes
in Form eines Innengewindes fortsetzt. Die beiden Hälften des Stiftes werden sodann
durch eine lange Schraube verbunden, welche durch die glatte Bohrung der ersten Hälfte
geführt und im Innengewinde der zweiten Hälfte verankert wird. Der Schraubenkopf hat
in der Regel die Form eines Vierkantes, dessen Abmessungen den Außenabmessungen des
Türdrückerstiftes entsprechen. Somit bildet der Schraubenkopf eine Fortsetzung des
Türdrückerstiftes, so daß die Schraube ohne Drehungsmöglichkeit mit im Türdrücker
aufgenommen wird und daher gleichzeitig mit der zugehörigen Hälfte des Türdrückerstiftes
vom Türdrücker gedreht wird. An dieser Konstruktion ist z.B. nachteilig, daß das Schraubengewinde
in der Durchbrechung des Trennbleches zwischen den beiden Nußhälften freiliegt und
daher an den Rändern der Durchbrechung scheuern bzw. sich hier einschneiden kann.
[0008] Bei einer anderen Variante eines Türdrückerstiftes gemäß Stand der Technik sind dessen
beide Hälften grundsätzlich gleich ausgestaltet und enthalten beide eine durchgehende
glatte Bohrung entlang der Längsachse. Durch diese Bohrung wird sodann vom einen Ende
des Türdrückerstiftes zum anderen Ende eine Welle gesteckt, die an ihrem ersten Ende
einen Kopf trägt, und die an ihrem anderen Ende einen Gewindeabschnitt aufweist, auf
welchen ein Abschlußstück mit Kopf (Hutmutter) aufgeschraubt werden kann. Die Welle
kann grundsätzlich auch symmetrisch ausgestaltet sein, wobei der genannte erste Kopf
der Welle durch ein fest aufgeschraubtes (und gegebenenfalls verklebtes) Abschlußstück
gebildet wird. Die beiden Köpfe auf der Welle sind dicker als der Innendurchmesser
der Bohrung im Türdrückerstift und verhindern daher, daß die Welle ganz durch die
Bohrung hindurchtreten bzw. aus dieser herausgleiten kann. Nachteilig bei dem beschriebenen
Türdrückerstift ist, daß auf das freie Ende der Welle ein separates Abschlußstück
aufgeschraubt werden muß. Ferner erfordert das Aufsetzen und Festschrauben des Abschlußstückes
ein gewisses handwerkliches Geschick, und es besteht die Gefahr, daß das separate
Abschlußstück leicht verloren geht.
[0009] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Türdrückerstift der
eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, bei welchem die beiden Teile des
Stiftes bezüglich der Drehung um die Längsachse des Stiftes völlig unabhängig voneinander
sind, und welcher leicht montierbar und demontierbar ist. Der Stift soll ferner in
Verbindung mit verschiedenen Dicken der Trennbleche zwischen den Nußhälften des Türschlosses
einsetzbar sein.
[0010] Diese Aufgabe wird bei einem Türdrückerstift der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß eines der Teile des Mehrkantes eine Bohrung mit einem Innengewindeabschnitt aufweist,
dessen Länge kleiner ist als die Länge des Freistiches auf der Welle, und welcher
so in der Bohrung angeordnet ist, daß er den vollständigen Durchtritt des Gewindes
erlaubt.
[0011] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0012] Wie aus dem Stand der Technik bekannt ist, dient der Türdrückerstift der Kopplung
des Türdrückers eines Anti-Panik-Türschlosses an die Falle bzw. (auf einer Seite des
Schlosses) an die Falle und an den Riegel des Schlosses. Der Türdrückerstift besteht
aus einem zweiteiligen Mehrkant, bei dem es sich im allgemeinen um ein Vierkant mit
quadratischem Querschnitt handelt. Ferner enthält der Türdrückerstift eine Welle,
welche die beiden Teile des Mehrkantes verbindet und welche an einem Ende ein Gewinde
mit einem sich daran nach innen - d.h. zur Mitte der Welle hin - anschließenden Freistich
aufweist. Erfindungsgemäß weist eines der Teile des Mehrkantes eine Bohrung mit einem
Innengewindeabschnitt auf, wobei die Länge des Innengewindeabschnittes Meiner ist
als die axiale Länge des Freistiches auf der Welle, und wobei der Innengewindeabschnitt
so in der Bohrung angeordnet ist, daß er einen vollständigen Durchtritt des Gewindes
erlaubt.
[0013] Die mit dem erfindungsgemäßen Türdrückerstift erzielbaren Vorteile werden erkennbar,
wenn man den Zusammenbau einen Anti-Panik-Türschlosses mit einem solchen Türdrückerstift
betrachtet. Bei einem derartigen Zusammenbau werden zunächst die beiden Teile des
Mehrkantes in die jeweilige Nußhäfte des Schlosses eingesetzt. Anschließend wird die
Welle ausgehend von der ersten Hälfte des Mehrkantes durch die Durchbrechung im Trennblech
zwischen den Nußhälften in die Bohrung der zweiten, gegenüberliegenden Hälfte des
Mehrkantes eingeführt. Der Gewindeabschnitt am Ende der Welle wird sodann in das Innengewinde
der Bohrung der zweiten Hälfte eingeschraubt, was voraussetzt, daß korrespondierende
Gewindemaße vorliegen. Aufgrund der erfindungsgemäßen Längenverhältnisse kann dabei
die Welle so tief in die zweite Hälfte des Türdrückerstiftes eingeschraubt werden,
daß das Wellengewinde ganz durch das Innengewinde hindurchtritt und dieses auf der
anderen Seite wieder verläßt. Im Bereich des Innengewindes liegt dann der Freistich
der Welle, welcher definitionsgemäß einen Durchmesser hat, welcher kleiner ist als
der Kerndurchmesser des Innengewindes. Die Welle ist daher um ihre Längsachse ohne
Krafteinwirkungen frei drehbar. Gleichzeitig sind die beiden Teile des Mehrkantes
in axialer Richtung aneinander gekoppelt, da das Gewinde am Ende der Welle ein bloßes
Abziehen der zweiten Hälfte des Mehrkantes verhindert.
[0014] Gegenüber dem Stand der Technik ist somit ein einfacherer Zusammenbau des erfindungsgemäßen
Türdrückerstiftes möglich. Es muß lediglich die Welle durch das Innengewinde im zweiten
Teil des Mehrkantes hindurchgeschraubt werden, bis sie dieses Gewinde wieder verläßt.
Hierfür ist es nicht erforderlich, daß die gegenüberliegende Türseite mit der zweiten
Hälfte des Türdrückerstiftes frei zugänglich ist. Auf diese zweite Hälfte des Türdrückerstiftes
kann sogar bereits der Türdrücker aufgesetzt sein. Ebenso ist es nicht notwendig,
in handwerklicher Feinarbeit ein kleinteiliges Abschlußstück auf das Gewinde aufzusetzen
und mit diesem zu verschrauben, da sich das entsprechende Gegengewinde fest im Mehrkant
befindet. Somit entfällt auch das Vorhandensein eines weiteren kleinen Bauteiles (Abschlußstück),
welches leicht verloren gehen könnte. Im zusammengebauten Zustand ist die Welle innerhalb
des Mehrkantes frei um ihre Längsachse drehbar, so daß keinerlei (radiale) Kraftkopplung
zwischen den beiden Stifthälften stattfindet einschließlich eventueller Reibungskräfte
aus der relativen Schraubbewegung von Gewinden.
[0015] Gleichzeitig ist es jedoch möglich, bei Bedarf die beiden Stifthälften in axialer
Richtung aneinander zu koppeln. Zu diesem Zweck wird die Welle mit ihrem Gewindeabschnitt
in das Innengewinde der zweiten Stifthälfte ganz oder teilweise eingeschraubt. In
diesem Zustand kann über die Welle in axialer Richtung eine Kraft auf die zweite Hälfte
des Mehrkantes ausgeübt werden, um diesen z.B. aus einem festen Sitz in der Nuß des
Türschlosses zu befreien, oder um ihn umgekehrt ausreichend tief in die Nuß des Schlosses
hineinzuziehen.
[0016] Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die Welle so dimensioniert werden
kann, daß der Türdrückerstift bei allen in der Praxis auftretenden Dicken der Trennbleche
zwischen den Nußhälften eingesetzt werden kann. Dies wird z.B. bei einer Dimensionierung
erreicht, bei der die beiden Stifthälften relativ zueinander bei vollständig durch
das Innengewinde hindurchgeschraubtem Gewindeabschnitt der Welle ein axiales Spiel
von 1 bis 5 mm, insbesondere von ungefähr 3 mm besitzen. In diesem Fall ist es ausgeschlossen,
daß durch eine Fehlmontage die beiden Hälften des Mehrkantes zu eng aneinander gezogen
werden und somit das Trennblech zwischen sich einklemmen.
[0017] Für die Verbindung der Welle mit dem ersten Mehrkantteil gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei welcher das erste Mehrkantteil eine durchgehende
glatte Bohrung aufweist, durch welche die Welle hindurchgeführt ist. Die Welle weist
dabei an ihrem ersten Ende, das dem Ende mit Gewindeabschnitt gegenüberliegt, einen
Kopf auf, welcher den vollständigen Durchtritt der Welle durch die Bohrung im ersten
Mehrkantteil verhindert. Hierbei kann es sich vorzugsweise um einen Mehrkantkopf handeln,
welcher denselben Querschnitt aufweist wie der Mehrkant des Türdrückerstiftes und
welcher daher in bekannter Weise gemeinsam mit dem Mehrkant in den Türdrücker eingesetzt
werden kann.
[0018] Die Welle kann aus einem Edelstahl, vorzugsweise einem hochfesten Edelstahl hergestellt
sein. Damit kann eine Stabilität erzielt werden, die bei Verwendung gewöhnlicher Gewindestangen
nicht erreichbar ist.
[0019] Die Erfindung umfaßt ferner ein Anti-Panik-Türschloß, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß ein Türdrückerstift der oben beschriebenen Art verwendet wird. Ein solches
Türschloß hat den Vorteil, daß es leichter zusammenzubauen ist, daß Montagefehler
vermieden werden, daß die unabhängige Bewegung der beiden Schloßhälften garantiert
ist, und daß eine hohe Stabilität durch ein entsprechendes hochwertiges Material der
Verbindungswelle erreicht werden kann.
[0020] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen beschrieben:
Figur 1 zeigt schematisch ein Anti-Panik-Türschloß.
Figur 2 zeigt einen Längsachnitt durch einen erfindungsgemäßen Türdrückerstift.
[0021] In Figur 1 sind die für die vorliegende Erfindung wesentlichen Elemente eines Anti-Panik-Türschlosses
12 schematisch in einer Perspektive dargestellt. Das Türschloß 12 besitzt eine federnd
gelagerte Falle 15, welche in eine zugehörige Vertiefung im Rahmen der Tür eingreift,
um die Tür im geschlossenen Zustand zu halten. Das Zurückziehen der Falle 15 erfolgt
über eine Drehung der Nuß 11. Die Drehung der Nuß 11 wird durch einen Druck auf den
Türdrücker 13 (bzw. den nicht dargestellten gegenüberliegenden Türdrücker) bewirkt.
Die Kopplung zwischen dem Türdrücker 13 und der Nuß 11 wird dabei durch einen Vierkant
2b bzw. 2a hergestellt, welcher einerseits in einer entsprechenden vierkantigen Ausnehmung
im Türdrücker 13 und andererseits in einer entsprechenden vierkantigen Ausnehmung
in der Nuß 11 sitzt. Innerhalb des Türdrückers 13 wird der Mehrkant 2b mit Hilfe der
Madenschraube 14 in einer einstellbaren Tiefe fixiert. Um diese Fixierung mit der
Madenschraube zu erleichtern, kann der Mehrkant auf einer seiner Außenflächen eine
Längsnut aufweisen.
[0022] Eine Verriegelung des Türschlosses erfolgt durch Ausfahren des Riegels 16. Dieser
läßt sich in der Regel nur durch Verwendung eines entsprechenden Schlüssels betätigen.
Die verriegelte Tür läßt sich somit nur von berechtigten Personen, welche den Schlüssel
oder sonstige entsprechende Bedienungselemente (Code-Karten etc.) haben, öffnen. Um
auch in Paniksituation ein Öffnen der Türe unabhängig von einer Berechtigung zu ermöglichen,
verhalten sich die äußere und die innere Seite des Türschlosses unterschiedlich. Während
mit dem äußeren Türdrücker nur in bekannter Weise die Falle zurückgezogen werden kann,
d.h. nur eine unverriegelte Tür geöffnet werden kann, bewirkt ein Druck auf den inneren
Türdrücker sowohl ein Zurückziehen der Falle 15 als auch ein Zurückziehen des Riegels
16, falls dieser sich in der ausgefahrenen (verriegelten) Position befindet. Diese
Funktionsweise wird durch bekannte und in Figur 1 nicht näher dargestellte Kopplungsmechanismen
bewirkt.
[0023] Bei einer möglichen Ausführungsart dieser Mechanismen ist dabei die Nuß 11 des Schlosses
zweigeteilt, wobei sich die beiden Hälften stirnseitig gegenüberliegen und durch ein
Trennblech getrennt werden. Damit die jeweiligen Türdrücker 13 nur auf die ihnen zugeordnete
Hälfte der Nuß 11 einwirken, ist der die Kopplung bewirkende Mehrkant anders als beim
Stand der Technik nicht einstückig und durchgehend ausgebildet, sondern in die zwei
Teile 2a und 2b geteilt. Diese Teile - im folgenden vereinfacht "Hälften" genannt
- können sich unabhängig voneinander um die Längsachse des Türdrückerstiftes drehen
und somit ihre Drehung getrennt auf die beiden Hälften der Nuß 11 übertragen. Eine
axiale Kopplung der beiden Teile 2a, 2b des Mehrkantes findet dabei durch die Verbindungswelle
3 statt.
[0024] Die erfindungsgemäßen Besonderheiten des Türdrückerstiftes 1 werden in dem in Figur
2 dargestellten Längsschnitt durch diesen Stift 1 besser erkennbar. Der Türdrückerstift
1 ist dabei in der fertig zusammengebauten Position innerhalb des Türschlosses 12
gezeigt. Das Türschloß selbst ist bis auf das Trennblech 8, welches die beiden Hälften
der Nuß 11 voneinander abgrenzt, nicht dargestellt.
[0025] Die beiden Hälften 2a und 2b des Vierkantes sitzen sich stirnseitig in den jeweiligen
Hälften der Nuß 11 gegenüber und werden nur durch das Trennblech 8 voneinander getrennt.
Sie sind gegen ein Auseinanderziehen in axialer Richtung durch die Verbindungswelle
3 und zusätzlich durch (nicht dargestellte) Madenschrauben gesichert.
[0026] Die Verbindungswelle 3 durchläuft eine glatte Innenbohrung entlang der Längsachse
des ersten Teiles 2a des Vierkantes. Den Abschluß der Welle bildet dabei ein Kopf
10, welcher vorzugsweise denselben quadratischen Querschnitt wie der Vierkant 2a hat.
Der Kopf 10 läßt sich daher ebenso wie der Vierkant 2a in den entsprechenden Türdrücker
einsetzen und wird von diesem mitgedreht. Der Kopf 10 kann einstückig mit der Welle
3 ausgebildet sein oder wie dargestellt auf ein Gewinde 9 am Ende der Welle 3 aufgeschraubt
und dann mit der Welle verklebt, verstiftet, verschweißt oder verpreßt sein.
[0027] Die Welle 3 ist vorzugsweise (aber nicht notwendigerweise) zylindrisch und durchläuft
frei drehbar ein Durchtrittsloch im Trennblech 8. Sie gelangt auf der anderen Seite
des Türschlosses in eine Innenbohrung in dem zweiten Teil 2b des Vierkantes. Am Ende
dieser Bohrung befindet sich in Fortsetzung der Längsachse des Vierkantes 2b ein nach
außen durchgehendes Innengewinde 6. Am Ende der Welle 3 ist ein zugehöriger Gewindeabschnitt
5 angeordnet, welcher durch das Innengewinde 6 hindurchgeschraubt werden kann. Im
dargestellten zusammengebauten Zustand des Türdrückerstiftes ist die Welle 3 ganz
durch das Innengewinde 6 hindurchgeschraubt worden, so daß der Gewindeabschnitt 5
außerhalb des Mehrkantes 2b liegt.
[0028] Im Bereich des Innengewindes 6 kommt dabei ein Freistich 4 zu liegen, d.h. ein Abschnitt
der Welle, dessen Durchmesser kleiner ist als der kleinste Durchmesser auf dem Gewindeabschnitt
5 (Kerndurchmesser des Gewindes). Der Freistich 4 kann sich daher in axialer Richtung
frei im Innengewinde 6 bewegen. Insgesamt hat somit die Welle 3 an keines der Mehrkantteile
2a oder 2b eine Ankopplung bezüglich einer Drehung um seine Längsachse. Die beiden
Hälften 2a, 2b des Mehrkantes können sich daher völlig unabhängig voneinander drehen.
Stifthälften, Gewindelängen und die Länge der Welle sind so bemessen, daß die miteinander
gekoppelten Stifthälften zwischen sich einen variablen Freiraum für das Trennblech
bilden, der so groß ist, daß auch die dicksten handelsüblichen Bleche (ca. 3 mm) aufgenommen
werden können.
[0029] In axialer Richtung ist die Bewegung der Welle 3 jedoch begrenzt. Ein Zurückziehen
aus dem zweiten Teil 2b des Mehrkantes wird durch das Gewinde 5 verhindert. Dieses
kann das Innengewinde 6 nur dann durchtreten, wenn die Welle 3 in entsprechende Schraubbewegungen
versetzt wird. Dies kann jedoch niemals unbeabsichtigt oder zufällig im notwendigen
Ausmaß (mehrere Drehungen) stattfinden. Ein weiteres Hineinschieben der Welle 3 in
den zweiten Teil 2b des Vierkantes wird durch zwei Anschläge verhindert. Dabei handelt
es sich zum einen um den Kopf 10 am ersten Ende der Welle 3, welcher größer bemessen
ist als die Bohrung des Vierkantes 2a. Zum anderen existiert ein Anschlag 7 am zweiten
Ende der Welle. Im dargestellten Beispiel wird dieser Anschlag dadurch gebildet, daß
der Freistich 4 mit seinem geringeren Durchmesser übergeht zur normalen Dicke der
Welle 3, wobei der Durchmesser der Welle 3 größer ist als der Innendurchmesser des
Innengewindes 6. Die Welle 3 paßt somit nicht durch das Gewinde 6 hindurch. In bezug
auf den Vierkant 2b ist die axiale Beweglichkeit der Welle 3 daher auf die Länge des
Freistiches 4 minus der Länge des Innengewindes 6 beschränkt. Dies hat den Vorteil,
daß bei Bedarf in beide axiale Richtungen durch die Welle 3 Kräfte auf den Vierkant
2b ausgeübt werden können. Eine solche Kraftausübung kann z.B. bei der Montage oder
Demontage des Türdrückerstiftes hilfreich sein, und zwar insbesondere bei der Verbindung
des Vierkants 2b mit dem zugehörigen Teil der Nuß 11. Für Zwecke der (De-)Montage
kann die Welle auch soweit zurückgeschraubt werden, daß der Gewindeabschnitt 5 in
das Innengewinde 6 eingreift, so daß temporär eine feste Verbindung zwischen Welle
3 und Vierkant 2b besteht.
Bezugszeichen
[0030]
- 1
- Türdrückerstift
- 2a, 2b
- Teile des Vierkantes
- 3
- Welle
- 4
- Freistich
- 5
- Gewinde
- 6
- Innengewindeabschnitt
- 7
- Anschlag
- 8
- Trennblech
- 9
- Gewinde
- 10
- Kopfstück
- 11
- Nuß
- 12
- Türschloß
- 13
- Türdrücker
- 14
- Madenschraube
- 15
- Falle
- 16
- Riegel
1. Türdrückerstift (1) zur Kopplung eines Türdrückers (13) mit der Falle (15) und/oder
mit dem Riegel (16) eines Anti-Panik-Türschlosses (12), mit einem aus zwei Teilen
(2a, 2b) bestehenden Mehrkant und mit einer Welle (3), welche die beiden Teile (2a,
2b) des Mehrkantes verbindet und welche an ihrem einen Ende ein Gewinde (5) mit einem
daran nach innen sich anschließenden Freistich (4) aufweist,
dadurch
gekennzeichnet,
daß eines der Teile (2b) des Mehrkantes eine Bohrung mit einem Innengewindeabschnitt
(6) aufweist, dessen Länge kleiner ist als die Länge des Freistiches (4) auf der Welle
(3), und welcher so in der Bohrung angeordnet ist, daß er den vollständigen Durchtritt
des Gewindes (5) erlaubt.
2. Türdrückerstift nach Anspruch 1,
dadurch
gekennzeichnet,
daß die beiden Teile (2a, 2b) des Mehrkantes relativ zueinander bei vollständig durch
das Innengewinde (6) hindurchgeschraubtem Gewindeabschnitt (5) der Welle (3) ein axiales
Spiel von 1 bis 5 mm, insbesondere von ungefähr 3 mm besitzen.
3. Türdrückerstift nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch
gekennzeichnet,
daß das andere Teil (2a) des Mehrkantes eine durchgehende, innengewindefreie axiale
Bohrung aufweist,
und daß die Welle (3) an ihrem dem Gewinde (5) gegenüberliegenden Ende einen Kopf
(10) aufweist.
4. Türdrückerstift nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch
gekennzeichnet,
daß die Welle aus vorzugsweise hochfestem Edelstahl besteht.
5. Anti-Panik-Türschloß (12),
dadurch
gekennzeichnet,
daß es einen Türdrückerstift (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4 enthält.