[0001] Die Erfindung betrifft eine Schleuse für Reinraum-Anlagen mit einem von jeweils zwei
Seitenwänden und zwei Türeinsätzen begrenzten, mit einem Boden und einer Decke abgeschlossenen
Schleusenraum mit im wesentlichen zylindrischen Querschnitt, der von Luft in Art einer
Drallströmung durchströmt ist, wobei eine der Seitenwände Ausströmöffnung/-gen aufweist
und im Decken- und/oder im Bodenbereich jeweils Überströmöffnungen für die den Schleusenraum
durchströmende Luft vorgesehen sind, sowie mit einer Zuström- und einer Rückluftkammer.
[0002] Schleusen für Reinraum-Anlagen ermöglichen den Zutritt oder den Austritt aus den
dazu gehörenden Räumlichkeiten, in denen besondere, für spezielle Fertigungen notwendige
Umgebungsbedingungen (insbesondere hinsichtlich einer erforderlichen Partikelfreiheit
der Luft) herrschen. Solche Schleusen sind beispielsweise aus der DE 36 04 422 bekannt.
Hier wird die Luft über einstellbare Schlitzdüsen mit erhöhter Geschwindigkeit eingeblasen,
mit dem Ziel, an Oberflächen von Personen oder Matrialien haftende Partikel abblasen
zu können. Diese Schleusen bedürfen daher auch zu ihrem Betrieb erheblicher Druckdifferenzen
am Gebläse, so dass bei deren Betrieb wegen des hohen Druckverlustes zum einen mit
einem hohen Energieverbrauch gerechnet werden muss, und dass zum anderen bedingt durch
diesen hohen Druckverlust und die daraus resultierenden Gebläseparameter ein hoher
Geräusch pegel gegeben ist. Schließlich ist mit dieser Bauweise auch eine aufwendige
Konstruktion verbunden, die keine wirtschaftliche Gestaltung zulässt.
[0003] Hier setzt die Erfindung ein, der die Aufgabenstellung zugrunde liegt, eine gattungsgemäße
Schleuse vorzuschlagen, die die Nachteile des Standes der Technik nicht aufweist,
die wirtschaftlich herstellbar, problemlos einsetzbar und einfach zu betreiben ist.
[0004] Diese Aufgabenstellung wird nach der Erfindung durch die Merkmale des Kennzeichens
des Hauptanspruchs gelöst; vorteilhafte Weiterbildungen und bevorzugte Ausführungsformen
beschreiben die Unteransprüche.
[0005] Die Schleuse selbst ist aus zwei jeweils doppelwandigen Seitenwänden und zwei Türeinsätzen
aufgebaut, deren Innenwände zusammen mit einem Decken- und einem Bodenabschluss den
Schleusenraum abgrenzen. Die eine der Seitenwände ist als Zuströmkammer ausgebildet,
deren Innenwand die Wandung des Schleusenraumes ist; die Außenwand dieser Zuströmkammer
weist mindestens einen luftdurchlässigen Bereich auf, der als Filterwand ausgebildet
ist. Durch diese Filterwand kann Luft in das Schleusen-System einströmen, die im Filter
gereinigt wird und so mit der erforderlichen Reinheit der Schleuse zugeführt wird.
Die andere der Seitenwände bildet einen Überströmkanal für die Luft, die im Bodenbereich
abgesaugt und zur Rückluftkammer oberhalb der Decke, auf die ein Gebläse mit in die
Rückluftkammer geführtem Ansaugstutzen aufgesetzt ist, strömt, wobei deren Innenwand
den Schleusenraum ebenfalls begrenzt. Die Innenwände sowohl der Zuströmkammer als
auch des Überströmkanals bilden mit ihrer kreissegmentartigen Ausformung die im wesentlichen
zylindrische Grundform des Schleusenraumes. Dabei weist lediglich die Innenwand der
Zuströmkammer mindestens eine zumindest über einen Teil ihrer Höhe verlaufende, im
wesentlichen achsparallele Ausströmöffnung auf. Alternativ sind mehrere schlitzförmigen
Ausströmöffnugen vorgesehen, die dann parallel zur Achse des Innenraumes der Schleuse
ausgerichtet sind. Vorteilhaft ist/sind diese Ausströmöffnung/-gen außermittig auf
der Innenwand zu einem der Türeinsätze hin versetzt angeordnet. Dabei ist es vorteilhaft,
wenn die Ausströmöffnung/-gen zu dem Türeinsatz hin verlagert sind, der dem dem Reinraum
zugeordneten Türeinsatz gegenüber bzw. dazu im Winkel liegend angeordnet ist. Durch
diese Verlagerung bis nahe an den Türeinsatz, bis in den Durchgang hinein, werden
Rückströmwirbel vermieden und Nachströmungen im Bereich des zylindrischen Innenraumes
unterdrückt.
[0006] Bei dieser Ausbildung können die beiden Seitenwände durch die einander gegenüberliegend
angeordneten Türeinsätze gegeneinander auf Abstand gehalten sein, so dass Seitenwände
und Türeinsätze paarweise einander gegenüberstehend angeordnet sind und eine gerade
Durchgangsschleuse bilden. Da lediglich die eine der Seitenwände des Schleusenraumes,
nämlich die Innenwand der Zuströmkammer mindestens eine Ausströmöffnung aufweist,
lassen sich neben dieser geraden Durchgangsschleuse auch Eck- oder Winkelschleusen
mit gewinkeltem Durchgang erstellen, ohne dass Änderungen an dem Grundkonzept vorgenommen
werden müssen. Dabei stehen sowohl die beiden Türeinsätze als auch die beiden Seitenwände
im Winkel, im allgemeinen im rechten Winkel, zueinander, wodurch sich eine Einbaumöglichkeit
als Eckschleuse ergibt, bei der der Durchgang im Winkel abgeknickt ist. Vorteilhaft
ist dabei der Türeinsatz, durch den der Reinraum erreicht wird, unmittelbar am im
wesentlichen zylindrischen Innenraum angeordnet. Dadurch verbindet die Tür die Innenseiten
beider Seitenwände ohne wesentlichen Stoß, so dass in diesem Bereich ein glatter Strömungsübergang
erfolgen kann.
[0007] Die Außenwand der Zuströmkammer, deren Innenwand die eine oder eine Anzahl im wesentlichen
achsparallele/-ler Ausströmöffnung/-gen aufweist, ist mit einem luftdurchlässigen
Bereich versehen, der als Filterwand ausgebildet ist. Durch diese Ausbildung wird
die Luft vor Eintritt in die Schleuse gefiltert, die durch die Auslassöffnung in den
Schleusen-Innenraum einströmt und so gereinigt in den Schleusenraum gelangt. Dabei
wird der Luftdurchsatz durch die Schleuse so eingestellt, dass die Austrittsgeschwindigkeit
der Luft aus der/den Ausströmöffnung/-gen im Bereich von 5 m/s bis 25 m/s liegt. Als
Ausströmöffnungen können eine Anzahl von in einer achsparallelen Flucht angeordneten
Einzelöffnungen vorgesehen sein, die beispielsweise abgerundet oder rechteckig ausgebildet
sein können; alternativ ist die Ausströmöffnung von mindestens einer im wesentlichen
schlitzförmigen Öffnung gebildet, deren Gesamt-Fläche derart bemessen ist, dass die
gewünschte Austrittsgeschwindigkeit erhalten wird. Dabei wird die Ausströmöffnung
vorteilhaft so angeordnet, dass ihre Höhe höchstens 75% der Höhe des zylindrischen
Innenraumes der Schleuse ist.
[0008] Das Absaugen der Luft aus der Schleuse erfolgt dabei sowohl durch die Decke als auch
bodennah durch Überströmöffnungen. Um ein sowohl deckennahes als auch ein bodennahes
Absaugen zu ermöglichen, bildet die andere der Luftkammern einen Überströmkanal, der
eine unter dem Boden gebildete oder bodennah vorgesehen Rückströmkammer mit einer
Rückluftkammer oberhalb der Decke verbindet. Die eine der Überströmöffnungen, vorzugsweise
die in der Decke, wird von einer Einlaufdüse gebildet, während die andere Überströmöffnung,
vorzugsweise die bodennahe, einen Ringspalt bildet. Dabei sind vorteilhaft die Flächen
dieser Überströmöffnungen etwa gleich der Fläche der Ausströmöffnung/-gen.
[0009] Bei einer ersten Ausführungsform ist zum bodennahen Absaugen unter dem Boden eine
Boden-Rückströmkammer angeordnet und im Boden ein Ringspalt vorgesehen, der - abgesehen
von Stützstreben - einen Vollkreis bildet. Die dadurch abgesaugte Luft strömt durch
diesen Ringspalt in die Boden-Rückströmkammer und weiter durch den Überströmkanal
in die Rückluftkammer oberhalb der Decke. Bei einer zweiten Ausführungsform ist zum
bodennahen Absaugen ein in der Innenwand der die Überströmkammer bildenden Seitenwand
angeordneter Ringspalt vorgesehen. Dieser Ringspalt bildet ein horizontal verlaufendes,
knapp über dem Boden liegendes Kreissegment und leitet die aus der Schleuse austretende
Luft in eine bodennahe Rückströmkammer.
[0010] Vorteilhaft wird dabei die Luft aus dem Schleusenraum so abgesaugt, dass die eine
der Überströmöffnungen mit einem deutlich größeren Volumenstrom beaufschlagt ist;
als vorteilhaft haben sich Aufteilungen im Bereich von 60%:40% bis 90%:10% herausgestellt.
Dabei stehen die Flächen der jeweiligen Überströmöffnungen im wesentlichen im gleichen
Verhältnis zueinander. Die Luft-Strömung in der Schleuse wird durch ein Gebläse bewirkt,
das auf die Schleuse aufgesetzt ist und Luft durch die Überströmöffnungen aus der
Schleuse absaugt.
[0011] Um eine günstige Strömungsausbildung zu erreichen, ist die Ausströmöffnung in der
Innenwand der Zuströmkammer außermittig zu einem der Türeinsätze hin versetzt angeordnet,
so dass die ausströmende Luft nicht auf das Zentrum des Schleusenraumes hin gerichtet
ist. Die gesamte Fläche der Ausströmöffnung/-gen wird dabei so gewählt, dass diese
gewünschte Austrittsgeschwindigkeit erreicht wird. Vorteilhaft ist es, wenn die Höhe
des Bereichs der der Ausströmöffnung/-gen höchtens 75% der Höhe des im wesentlichen
zylindrischen Schleusenraumes aufweist. Dabei ist die Ausströmöffnung vorzugsweise
zu der Seite derjenigen der Überströmöffnungen hin versetzt angeordnet, über die der
größere Volumenstrom abgeführt wird. Der Versetzung äquivalent ist auch eine in Versetzungssrichtung
hin vorgesehene Vergrößerung der Fläche der Ausströmöffnung, die bei einer schlitzförmigen
Ausströmöffnung durch Keilform oder bei Einzel-Öffnungen durch Zunahme deren Fläche
oder durch Abnahme der Abstände zwischen ihnen erreicht wird. Dabei stehen die Flächen
der Überströmöffnungen so zueinander im Verhältnis, wie es dem Verhältnis der beiden
Volumenströme entspricht.
[0012] Bei dieser Art des Absaugen bildet sich vor jeder der Überströmöffnungen je eine
Senkenströmung aus, die sich im Schleusenraum überlagern und so für die über die Ausströmöffnung
nachströmende Luft eine sich in dem Schleusenraum ausbildende Drallströmung anregen.
Bei der doppelten Absaugung an beiden Endes des Schleusenraumes bildet sich eine Drallströmung
aus, bei der die Komponente der Tangentialgeschwindigkeit zum Zentrum hin zunimmt.
Das Gebläse zum Absaugen ist auf die Rückluftkammer aufgesetzt, was eine platzsparende
Anordnung ergibt: dabei versteht es sich von selbst, dass auch andere Gebläseanordnungen
möglich sind.
[0013] Um den Lufthaushalt der Schleuse abstimmen und so den Luftdurchsatz auf die Erfordernisse
abstellen zu können, sind Mittel zum Einstellen des über die Überströmöffnung im Boden
abgesaugten Luft-Volumenstroms vorgesehen. Damit lässt sich zumindest der in Bodennähe
abgeführte Anteil abgesaugter Luft so einstellen, dass sich die gewünschte Strömung
im Schleusenraum einstellt. Vorteilhaft sind diese Einstellmittel im Bereich der bodennahen
Überströmöffnung vorgesehen; alternativ können diese Einstellmittel auch im Bereich
des Überströmkanals, vorzugsweise im Bereich dessen Anschlusses an die Rückluftkammer
vorgesehen sind. Dabei versteht es sich von selbst, dass auch der im Deckenbereich
erfasste und abgesaugte Luft-Volumenstrom eingestellt werden kann, beispielsweise
mittels einstellbarer Einlaufdüsen.
[0014] Bei einer bevorzugten Ausführungsform mündet der Ausblas des Gebläses in einen Überleitkanal,
der mit einer die Filterwand überdeckenden Luftkammer verbunden ist und durch den
die aus der Schleuse abgesaugte Luft als Umluft in diese Luftkammer ausgeblasen und
in der Filterwand gereinigt wird, und so erneut der Schleuse zugeht. Durch diese Ausbildung
wird ein kostensparender Umluftbetrieb der Schleuse ermöglicht. Dabei ist der Umluftkanal
vorteilhaft mit Abströmmittel versehen, weiter sind Zuströmöffnungen vorgesehen, zum
Ergänzen abgeströmter Luft. Dies ermöglicht einen partiellen Luftaustausch, wobei
es erfahrensgemäß ausreicht, wenn - je nach Belastung der Schleuse - 5% bis 20% der
umgewälzten Luft, insbesondere zum Abführen der Verlustwärme des Gebläses, ausgeschleust
und durch ebensoviel Zuluft ersetzt wird. Zum Abstimmen dieses Verhältnisses sind
die Abströmmittel einstellbar, vorzugsweise regelbar einstellbar ausgebildet: als
Regelgröße kann beispielsweise die Lufttemperatur gewählt werden.
[0015] Das Wesen der Erfindung wird an Hand der in den Figuren 1 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert; dabei zeigen
- Fig. 01:
- Schleuse mit Abluft (Ansicht - geschnitten), Fig. 1a: Boden-Überströmöffnung als Ringspalt
in dem Boden: Fig. 1b: Boden-Überströmöffnung als Ringspalt in der die bodennahe Überströmkammer
bildende Seitenwand:
- Fig, 02:
- Schleuse mit Abluft, Durchgangsschleuse, (Aufsicht - geschnitten);
- Fig. 03:
- Schleuse mit Abluft, Eckschleuse, (Aufsicht - geschnitten):
- Fig. 04:
- Schleuse mit Umluft (Ansicht - geschnitten);
- Fig. 05:
- Schleuse mit Umluft (Aufsicht - geschnitten);
- Fig. 06:
- Seitenwand mit Zuströmkammer und Ausströmöffnung (Schema-Darstellung ohne Türeinsatz).
- Fig. 6a:
- Ausströmöffnung als fluchtende Lochreihe,
- Fig. 6b:
- Ausströmöffnung als Doppelschlitz,
- Fig. 6c:
- Ausströmöffnung als höhenversetzer Einzelschlitz.
[0016] Die Figuren 1, 2 und 3 zeigen die für reinraumtechnischen Einsatz konzipierte Schleuse
1, die hier als geradlinige Durchgangsschleuse ausgebildet ist. Die Seitenwände der
Schleuse 1 werden von einer Zuluftkammer 10, einer Überströmkammer 20 sowie zwei Türeinsätzen
5' und 5'' gebildet, von denen der eine Türeinsatz 5' den (nicht näher dargestellten)
Reinraum zugeordnet ist, während der andere Türeinsatz 5'' diesem gegenüber bzw. dazu
im Winkel liegend angeordnet den Zugang bildet. Die Türeinsätze 5' und 5'' sind mit
(u.U. gegenseitig ververiegelten) Türen 5.1 versehen (Fig. 1, 2). Die so konzipierte
Schleuse 1 kann auch als Eckschleuse aufgebaut werden (Fig. 3): Hier werden die Seitenwand
der Zuströmkammer 10 und die Seitenwand der Überströmkammer 20 rechtwinklig aneinander
gesetzt, ebenso die beiden Türeinsätze 5' und 5'' mit den Türen 5.1. Dieser Aufbau
wird dadurch ermöglicht, dass bei der Schleuse nach der Erfindung lediglich eine Zuströmkammer
benötigt wird und das Zuströmen der Luft einseitig erfolgt. Die Fig 1b zeigt eine
alternative Ausführungsform: Hier ist die Überströmöffnung 26.2 nicht im Boden vorgesehen,
sondern bodennah in der Innenwand 21 der die Überströmkammer bildenden Seitenwand
20. Bei dieser Ausbildung kann auf die Boden-Rückströmkammer 25 verzichtet werden,
was Vereinfachungen von Bau und Ausstellung bedeutet.
[0017] Die Decke der Schleuse 1 wird von einer Rückluftkammer 4 gebildet, deren zur Schleuse
hin liegende Wandung 4.1 mit einer als Einlaufdüse 28 gebildeten Überströmöffnung
versehen ist, und auf die ein Gebläseaufsatz 6 aufgesetzt ist, dessen Laufrad 6.1
- hier ein ohne Antrieb gezeichneter Freiläufer - Luft ansaugt; dazu ist der Ansaug
7 in die Rückluftkammer 4 geführt. Eine zweite Absaugung ist unter dem Boden der Schleuse
1 vorgesehen; der Boden wird von einer Boden-Rückströmkammer 25 gebildet, deren Abdeckung
25.1 den Boden des Innenraumes 2 der Schleuse bildet. Die in dieser Abdeckung 25.1
des Bodens vorgesehene Überströmöffnung 26.1 ist hier als Ringspalt ausgebildet, der
- abgesehen von radialen Stützstreben - einen Vollkreis bildet. Abgesaugte Luft gelangt
aus dieser Boden-Rückströmkammer 25 über die als Überströmkammer 20 mit Überströmkanal
23 ausgebildete Seitenwand in die Rückluftkammer 4 und fließt zusammen mit der über
die Decken-Überströmöffnung 28 abgesaugten Luft dem Gebläse 6 zu. Bei der alternativen
Ausführungsform nach Fig. 1b strömt die aus der Schleuse abgesaugte Luft unmittelbar
durch den in der Innenwand 21 vorgesehen, horizontal verlaufenden und ein der Ausformung
der Innenwand entsprechendes Kreissegment bildenden Ringspalt 26.2 in den Überströmkanal
23 und von da aus wie vorbeschrieben weiter zur Rückluftkammer 4.
[0018] Der Überströmkanal 23 hat sowohl zur Boden-Rückströmkammer 25 als auch zur Rückluftkammer
4 Öffnungen 24, über die die Luft ein- bzw. ausströmen kann. Die so vom Gebläse 6
abgesaugte Luft wird in die Umgebung ausgeblasen. Als Ausblas 8 des Gebläses 6 sind
hier an mindestens einer der Seiten des Gebläseaufsatzes 6 angeordnete Gitter vorgesehen.
Der sich im Innenraum 2 der Schleuse 1 ausbildende Unterdruck lässt Luft aus der Zuströmkammer
10 über Ausströmöffnungen 18 in den Innenraum 2 gelangen; in diesem überlagern sich
die einander deckennahen und die bodennahen Senkenströmungen der Überströmöffnungen
28 in der Decke 26.1 bzw. 26.2 im Bodenbereich, und zwingen die einströmende Luft
in die Drallströmung.
[0019] Die Zuströmkammer 10 weist eine den Schleusen-Innenraum 2 begrenzende Innenwand 11
mit kreissegmetartigen Ausformungen 11.1 auf, so dass sich der Querschnitt des Innenraumes
2 als im wesentlichen zylindrisch darstellt. Die Außenwand 12 weist einen luftdurchlässigen
Bereich 14 auf, in dem ein Filter 15 hinreichender Filterqualität angeordnet ist,
das sicherstellt, dass die nachströmende Luft den erforderlichen Reinheitsgrad aufweist.
Das Nachströmen erfolgt über die Ausströmöffnungen 17 (Fig. 2, 3: als Doppelstrich
eingezeichnet; Einzelheiten s. Fig. 6). Die Überströmöffnung 26.1 - hier nur die im
Bereich der Bodenabdeckung 25.1 dargestellt - ist als Ringspalt ausgebildet, der nahe
den kreissegmentartigen Ausformungen 21.1 verläuft. Die im Deckenbereich vorgesehene
Überströmöffnung 28 - nicht näher dargestellt - ist als eine zentrale Überströmöffnung
ausgebildet: sie wird vorteilhaft mittels einer von Ventilatoren her bekannten Einlaufdüse
gebildet. Dabei versteht es sich von selbst, dass die ringspaltförmige Überströmöffnung
auch im Deckenbereich und/oder die zentrale Überströmöffnung im Bodenbereich vorgesehen
sein kann.
[0020] Fig. 4 und 5 zeigen eine als Umlufteinheit ausgebildete Schleuse 1, deren Aufbau
der Abluftschleuse nach Fig. 1 - 3 entspricht. An die die Zuströmkammer bildende Seitenwand
10 ist die Umluftkammer 30 so angesetzt, dass sie den luftdurchlässigen Bereich 14
der Außenwand 12 mit dem eingesetzten Filter 15 überdeckt. Die über die Ausblasöffnung
34 ausströmende Luft gelangt in das Innere der Umluftkammer 30 und strömt von da aus
durch die im luftdurchlässigen Bereich 14 vorgesehenen Filter 15 in die Zuströmkammer
10 und von da auch in vorbeschriebener Weise durch die Schleuse 1. Zur Vergleichmäßigung
des Abströmens kann ein schräg gestellter Luftverteiler 33 vorgesehen sein. Um ein
Aufheizen etwa durch die Abwärme des Gebläses zu verhindern, wird ein Teil der umgewälzten
Luft ausgeschleust. Dazu dient eine im Druckbereich des Gebläses 6 angeordnete Abströmöffnung
34, die hier als angesetzter Stutzen dargestellt ist. Eine Drossel 36 erlaubt das
Einstellen der aus dem Druckbereich abströmenden Fortluft. Die so ausgeschleuste Luft
wird über eine Nachströmöffnung 37 ergänzt, die im Bereich der Umluftkammer 30 vorgesehen
ist und somit in einem Bereich verringerten Druckes liegt. Auch diese Nachströmöffnung
kann mit Mitteln zum Einstellen des Stromes der nachströmenden Luft versehen sein
(etwa mit druckabhängigen, automatischen Stellmitteln). Dabei ist die Außenwand 32
mit (nicht näher bezeichneten) Türen versehen; diese dienen der Wartung der Filter,
die durch diese Türen auch bei Zusetzen gewechselt werden können.
[0021] Die Figuren 6a - 6c zeigen verschiedene Ausbildungen der Ausströmöffnungen 17, wobei
die Darstellung hier auch die außermittige Anordnung der Ausströmöffnung 17 erkennen
lässt: Die Fluchtlinie der Ausströmöffnung - strich-punktiert angedeutet - liegt entfernt
von der Mittellinie - lang/kurz gestrichelt angedeutet - der Innenwand 11 der Seitenwand
10. Als Ausströmöffnung 11 kann ein etwa vom Bodenbereich bis zum Deckenbereich durchgehender
Schlitz (Fig. 6a) vorgesehen sein. Diese Ausströmöffnung 17 kann auch von einer Anzahl
von in vertikaler Flucht angeordneten Einzelöffnungen gebildet sein (Fig. 6b). Schließlich
kann der durchgehende Schlitz auch in Form von zwei (oder mehr) nebeneinander liegend
angeordneten Schlitzen gebildet sein (Fig. 6c). Um die Ausströmöffnung 17 in Vertikalrichtung
zu der bodennahen Überströmöffnung 26.1 bzw. 26.2 oder zur der in der Decke liegenden
Überströmöffnung 28 (Fig, 1a, Fig. 1b, 4), vorteilhaft zu der mit höherem Volumenstrom,
hin zu verlagern, wird deren Lage gegenüber Decken- bzw. Bodenbereich entsprechend
verändert (Fig. 6c), so dass die Ausströmöffnung einseitig liegt. Es besteht alternativ
auch die Möglichkeit, bei einer mit einem Schlitz oder mit mehreren Schlitzen versehenen
Ausströmöffnung 17 die Weite des/der Schlitzes/Schlitze oder bei einer mit Einzelöffnungen
versehenen Ausströmöffnung 17 deren Größe nach der Seite hin zunehmen zu lassen, nach
der die Verlagerung erfolgen soll.
1. Schleuse für Reinraum-Anlagen mit einem von jeweils zwei Seitenwänden und zwei Türeinsätzen
begrenzten, mit einem Boden und einer Decke abgeschlossenen Schleusenraum mit im wesentlichen
zylindrischen Querschnitt, der von Luft in Art einer Drallströmung durchströmt ist,
wobei eine der Seitenwände Ausströmöffnung/-gen aufweist und im Decken- und/oder im
Bodenbereich jeweils Überströmöffnungen für die den Schleusenraum durchströmende Luft
vorgesehen sind, sowie mit einer Zuström- und einer Rückluftkammer, dadurch gekennzeichnet, dass die eine Seitenwand als Zuströmkammer (10) ausgebildet ist, deren kreissegmentartig
ausgeformte Innenwand (11) den Schleusenraum (2) begrenzend mindestens eine im wesentlichen
achsparallele, über zumindest einen Teil ihrer Höhe verlaufende Ausströmöffnung (17)
und deren Außenwand (12) mindestens einen luftdurchlässigen. Bereich (14) aufweisen,
dass die andere, kreissegmentartig ausgeformte Seitenwand eine vom Bodenbereich zur
Rückluftkammer (4) oberhalb der Decke (4.1) führenden Überströmkanal (23) für die
Luft bildet, deren Innenwand (21) den Schleusenraum begrenzt, und dass auf die Rückluftkammer
(4) ein Gebläse (6) mit in diese geführtem Ansaug (7) aufgesetzt ist.
2. Schleuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der luftdurchlässige Bereich als Filterwand (15) ausgebildet ist.
3. Schleuse nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch paarweise einander gegenüber liegend oder paarweise im Winkel zueinander angeordnete
Türeinsätze (5; 5', 5''), sowie Zuströmkammer- bzw. Überströmkanal-Seitenwände (10;
20), zur Bildung einer geraden Durchgangsschleuse oder zur Bildung einer Winkel- oder
Eckschleuse.
4. Schleuse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der dem Reinraum zugeordnete Türeinsatz (5') unmittelbar am Schleusenraum (2)
vorgesehen ist, so dass die Tür des Türeinsatzes (5') ohne wesentlichen Stoß in die
kreissegmentartig ausgebildeten Seitenwände des Schleusenraumes (2) übergeht.
5. Schleuse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch mindestens eine im wesentlichen schlitzförmige Öffnung als Ausströmöffnung (17),
wobei vorzugsweise eine Anzahl von in einer achsparallelen Flucht angeordnet sind.
6. Schleuse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausströmöffnung (17) außermittig zu einem der Türeinsätze (5), vorzugsweise
zu der dem Reinraum abgewandten Seite zugeordnete der Türeinsätze (5'') hin versetzt
angeordnet ist.
7. Schleuse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch die Höhe der Ausströmöffnung (17) von höchstens 75% der Höhe des Schleusenraumes
(2) ist.
8. Schleuse nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch eine Gesamt-Fläche der Ausströmöffnung (17), die dert bemessen ist, dass die Austrittsgeschwindigkeit
der Luft im Bereich von 5 m/s bis 25 m/s liegt.
9. Schleuse nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die eine der Überströmöffnungen (26.1; 26.2; 28) als Einlaufdüse ausgebildet
ist.
10. Schleuse nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite der Überströmöffnungen (26.1; 26.2; 28) als im Boden (5.1) angeordneter,
von radialen Stützstreben abgesehen, einen Vollkreis bildender Ringspalt (26.1) vorgesehen
ist, der über eine Boden-Rückströmkammer (25) mit dem Überströmkanal in Strömungsverbindung
steht.
11. Schleuse nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite der Überströmöffnungen (26.1; 26.2; 28) als bodennah in der Innenwand
(21) der die Überströmkammer bildenden Seitenwand (20) angeordneter, horizontal verlaufender,
der Innenwand (21) entsprechend kreissegmentartig ausgeformter Ringspalt (26.2) ausgebildet
ist, der über eine bodennahe Rückströmkammer (25) mit dem Überströmkanal in Strömungsverbindung
steht.
12. Schleuse nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Fläche der Überströmöffnungen (26.1; 26.2; 28) von Boden und Decke etwa
gleich ist der Fläche der Ausströmöffnung/-gen (17).
13. Schleuse nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausströmöffnung/-gen (17) höhenmäßig zu der Überströmöffnung (26.1; 26.2;
28) versetzt angeordnet ist/sind, die mit dem größeren Absauge-Volumenstrom beaufschlagt
ist.
14. Schleuse nach einem der Ansprüche 1 bis 13, gekennzeichnet durch Mittel zum Einstellen des Volumenstroms der über die Überströmöffnung im Boden (26.1;
26.2) abgeführten Luft, die vorzugsweise im Bereich der bodennahen Überströmöffnung
(26.1; 26.2) vorgesehen sind.
15. Schleuse nach einem der Ansprüche 1 bis 13, gekennzeichnet durch Mittel zum Einstellen des Volumenstroms der über die Überströmöffnung im Boden (26.1;
26.2) abgeführten Luft, die vorzugsweise im Bereich der Kanal-Öffnung (24) zum Anschluss
an die Rückluftkammer (4), vorgesehen sind.
16. Schleuse nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Filterwand (15) der Zuströmkammer (10) eine Umluftkammer (30) vorgeschaltet
ist, in die der Ausblas (34) des Gebläses (6) zur Umluftführung mündet, wobei vorzugsweise
in der Umluftkammer (30) ein Luftverteileinsatz (33) vorgesehen ist, der schräg so
angestellt ist, dass sich der Strömungsquerschnitt von dem Einströmende der Umluftkammer
ausgehend verengt.
17. Schleuse nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Gebläse (6) eine Abströmöffnung (34) und die Außenwand (32) der Umluftkammer
(30) eine Zuströmöffnung (37) aufweisen, wobei die Abströmöffnung (34) und/oder die
Zuströmöffung (37) vorzugsweise mit Mitteln zum Einstellen, insbesondere zum Regeln
der im Umluftbetrieb ausgeschleusten bzw. zugesetzten Luft versehen ist/sind.