Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Erfassung der Berührfläche eines beim
Sport vorhandenen Objektes (Ball, Spieler, Reifen, Kufe oder dergleichen) mit einem
Kontaktgrund (Boden, Tischfläche, Feldbegrenzung oder dergleichen) nach der Gattung
des Hauptanspruchs.
[0002] Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet des gattungsgemäßen Verfahrens ist insbesondere
beim Tennis die Bestimmung der Berührfläche von Bällen mit dem Kontaktgrund, beispielsweise
dem Bodenbelag beziehungsweise einer Netzkante. Während eines Tennisspieles ist es
mitunter erforderlich, präzise Positionsfeststellungen der Berührfläche des Balles
auf dem Kontaktgrund vornehmen zu können. Es gilt beispielsweise festzustellen, ob
die Abprallstelle (Berührfläche oder Abdruck) des Balles auf dem Boden sich noch im
Spielfeld befindet, ob sie eine Außenlinie berührt oder ob sie außerhalb des Feldes
liegt. Wünschenswert ist es auch, eine eventuell vorhergegangene Berührung des Balles
mit der Netzkante ermitteln zu können.
[0003] Nach dem Stand der Technik werden die Berührkoordinaten des Balles auf dem Kontaktgrund
durch Schieds- oder Linienrichter bestimmt. Diese Methode hat jedoch den Nachteil,
daß sie ungenau ist mit der Gefahr von Fehlentscheidungen. Außerdem ist es bekannt,
den Ball mit optischen oder elektromagnetischen Überwachungseinrichtungen zu orten.
[0004] Bei einer bekannten Einrichtung zur Erkennung der Position eines Balles (DE 42 33
341) wird im Ball eine Detektor/Sendeeinheit angeordnet, wobei die Empfangs-/Sendeelemente
an verschiedenen Punkten in der Nähe der Linie angeordnet sind. Die Ortung des Balles
erfolgt durch Auswertung der Reflektionen der von aktiven Elementen ausgestrahlten
Impulse an den Empfängern. Diese Einrichtung zur Erkennung der Position des Balles
hat den Nachteil, daß konstruktive oder bauliche Veränderungen an Ball oder Spielfeld
erforderlich sind. Auch wird der Ball für sich anstatt die Berührfläche des Balles
auf dem Kontaktgrund überwacht.
[0005] Auch bei einem anderen bekannten Ballortungssystem (WO 89/00066), das vorzugsweise
beim Tennis eingesetzt wird, dient der Überwachung des Durchlaufs eines Balles eine
vorgegebene Linie. Hierbei sind entweder unterhalb oder oberhalb auf dem Boden des
Tennisfeldes elektromagnetische Wellen ausstrahlende Sender und/oder Empfänger angebracht,
die ein vom Ball reflektiertes Signal auswerten. Der Tennisball muß dabei spezielle
magnetische Eigenschaften aufweisen. Auch an diesem System sind konstruktive Veränderungen
am Ball sowie bauliche Veränderungen am Spielfeld erforderlich. Auch hier wird der
Ball und nicht die Berührfläche des Balles auf dem Kontaktgrund überwacht.
[0006] Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Systeme ist, daß die zu überwachende Linie,
insbesondere eine Feldbegrenungsline, als idealisierte geometreische Gerade betrachtet
wird. Ihr tatsächlicher Verlauf hingegen weicht oftmals durch Wiederverlegungen ein
und desselben Bodenbelags von einer Geraden erheblich ab. Diese Abweichungen können
von den bekannten Systemen nicht oder nur mit großem Aufwand berücksichtigt werden.
[0007] Ein weiterer Nachteil dieser bekannten Systeme ist, daß das Ergebnis durch die zum
Teil sehr hohen Ballgeschwindigkeiten durch Laufzeitfehler beeinflußt wird.
[0008] Ein weiterer Nachteil ist, daß die Empfangs- und Sendesysteme durch die den Ball
schlagende Person negativ beeinflußt werden können und daß eine Kombination mit unabhängigen
Fernsehaufzeichnungen kaum möglich ist.
[0009] Bei einem aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren (WO 87/01295) wird mit Hilfe
von Infrarot-kameras die Stelle des Auftreffens eines Tennisballes auf dem Spielfeld
sichtbar gemacht . Beim Auftreffen überträgt der Tennisball Energie in Form von Wärme
auf den Untergrund, welche im Wärmebild der Infrarot-kamera erkannt werden kann.
Als nachteilig erweist sich hierbei, dass die üblicherweise auf Tennisplätzen verwendeten
Markierungen zur Spielfeldbegrenzung im Wärmebild der Infrarot-kamera nicht so gut
erkennbar sind, dass sie auch von den Fernsehzuschauern, welchen das Wärmebild angezeigt
wird, erkannt werden können.
[0010] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Kontakgrund mit Markierungen
zu versehen, welche im infraroten Spektralbereich so gut erkennbar sind, dass sie
auch von Fernsehzuschauern in dem durch das Fernsehen angezeigten Wärmebild erkannt
werden können.
[0011] Das erfindungsgemässe Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1
sieht hierzu vor, dass der Kontaktgrund mit einer Markierung versehen wird, welche
Metallpulver enthält. Die Markierung weist damit aufgrund des Metallpulvers eine andere
thermische Energie auf als das umgehende Spielfeld und kann somit im Wärmebild klar
vom Spielfeld getrennt werden.
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des Hauptanspruches nutzt die beim
Kontakt des beim Sport vorhandenen Objektes mit dem Kontaktgrund infolge Reibungswärme
entstehenden Wärmespuren. Das erfindungsgemäße Verfahren mißt die Temperaturdifferenz
zwischen Wärmespur und Kontaktgrund, erfaßt diese, zeichnet sie auf und wertet sie
aus, wodurch diese Berührfläche auf einem Bildschirm gezeigt werden kann.
[0013] Da das erfindungsgemäße Verfahren weniger die Position des beim Sport vorhandenen
Objektes bestimmt, sondern vielmehr die Wärmespurabdrücke aufnimmt und auswertet,
können beliebige Berührflächen - insbesondere die verschiedenartigsten beispielsweise
kreisrunde, ovale Tennisballabdrücke oder Spuren von Autoreifen in Kurven usw. - erfaßt
werden. So kann eine auf dem Kontaktgrund laufende Person bzw. deren Bodenabdrücke
erfaßt werden.
[0014] Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, daß die erfaßten Berührflächen
mit sich auf dem Kontaktgrund befindlichen Markierungen, insbesondere Begrenzungslinien,
in Relation gesetzt werden können, bzw. deren relative Position zueinander bestimmt
werden kann. Voraussetzung hierfür ist, daß die Markierungen bzw. Linien von dem erfindungsgemäßen
Verfahren miterfaßt werden. Dies ist durch die zwingende farblich unterschiedliche
Ausgestaltung der Markierungen und Linien im Normalfall gegeben, da verschiedene Farben
verschiedene Strahlungs- und Wärmestrahlungsreflektionswerte haben und somit von dem
erfindungsgemäßen Verfahren miterfaßt werden. Die Markierungen werden mit Metallpulver,
insbesondere Aluminiumpulver versehen.
[0015] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, daß weder das beim Sport vorhandene Objekt
noch der Kontaktgrund konstruktiv bzw. baulich verändert werden müßten.
[0016] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, daß keine Ungenauigkeiten der Messung aufgrund
der relativ hohen Geschwindigkeit, mit welcher sich das beim Sport vorhandene Objekt
bewegt, auftreten.
[0017] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, daß durch das relativ langsame Abkühlen der
Wärmespuren genaue Messungen möglich sind. Nach dem Abkühlen kann an dieser Stelle
eine neuerliche Messung stattfinden, während die vorherige Messung auch zum späteren
Vorzeigen gespeichert ist. So ist es möglich, Messungen, die zu verschiedenen Zeiten
an der gleichen Stelle gemacht wurden, miteinander zu vergleichen. Beispielsweise
die von einem Tennisspieler gewählten Wege und wie weit diese Wege von einem Idealweg
abweichen usw.
[0018] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, daß die geometrische Genauigkeit des Flächenverlaufs
und der Flächenausdehnung der Markierungen und Linien, insbesondere von Begrenzungslinien,
auf dem Kontaktgrund für die zu erfassenden Berührflächen unerheblich sind.
[0019] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, daß durch die zweidimensionale Betrachtung
des Kontaktgrundes mit den sich darauf befindlichen Wärmespuren keine Paralaxefehler
auftreten können, was eine exakte Positionsbesimmung in Bezug zu Kontaktgrundmarkierungen
zuläßt. Insofern ist der Freiheitsgrad für die Anordnung der Meßeinrichtung oberhalb
des Kontaktgrundes verhältnismäßig groß.
[0020] Die erfaßten Wärmespuren werden zudem in Echtzeit sichtbar gemacht.
[0021] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das beim Sport vorhandene
Objekt ein Ball, wobei der Kontaktgrund der Bodenbelag und/oder ein Netz bzw. eine
Netzeinfassung ist.
[0022] Als Sportarten ist hier vor allem an Tennis, Eishockey, Tischtennis aber auch an
Billard gedacht, mit vorzugsweise einem mit einer geringen Zahl von Thermographen
erfaßbaren Gesamtkontaktfläche und bei denen eine verhältnismäßig hohe Geschwindigkeit
des Objektes stattfindet, mit zum Teil unübersichtlichen oder schwer erfaßbaren Einzelsituationen.
Während beim Tennis besonders die Grenzfälle kritisch sind, ob der Ball noch innerhalb
des Spielfelds war oder die Linie berührt hat bzw. ob er knapp außerhalb der Linie
war, ist bei anderen Ballspielarten, wie beispielsweise bei Handball und auch Fußball,
möglicherweise interessant zu messen, ob der vom Torwart abgewehrte Ball bereits hinter
der Torlinie war oder noch nicht. Der Kontaktgrund wäre in letzterem Fall beispielsweise
der Handschuh des Torwartes, wobei die sich dabei abzeichnende Wärmespur, obwohl nur
äußerst kurzzeitig vorhanden, festgehalten werden kann.
[0023] Nach einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das beim Sport vorhandene
Objekt ein sich an einem Fahrzeug befindlicher Reifen, wobei der Kontaktgrund der
Belag einer Straße oder dergleichen ist. Die Probleme der Erfassung von Einzelsituationen
bei einer solchen Sportart, wie zum Beispiel Autorennsport, bestehen vor allem darin,
daß es sich meist um lange Strecken handelt, unabhängig davon, ob es sich um ein Vierradfahrzeug,
also Rennwagen oder dergleichen, oder um ein Zweiradfahrzeug, wie ein Motorrad oder
Fahrrad, handelt. Die Meßstellen werden vor allem in solchen Bereichen vorgesehen
sein, in denen Grenzsituationen entstehen, wie beispielsweise ein notwendiges Abbremsen
oder aufgrund einer Kurve ein Abdriften oder beim plötzlichen Beschleunigen nach einer
Kurve bzw. beim Auslauf einer Kurve eine höhere Bodenreibung entsteht. Derartige Messungen
in Grenzsituationen können einerseits zur Analyse von Unfällen herangezogen werden,
aber auch für Schulungen zum Aufweisen von Optimallösungen. Besonders interessant
sind jedoch solche Aufzeichnungen, wenn sie mit Fernsehaufzeichnungen kombiniert werden
können, bei denen dem Zuschauer kritische Einzelsituationen erläutert werden können
durch Übereinanderlagern des normalen Fernsehbildes mit der Aufzeichnung durch den
Thermographen. Besonders bei Autorennen ist es dem Zuschauer nicht möglich, bei den
gegebenen hohen Geschwindigkeiten Qualitätsunterschiede der Spitzenfahrer beim Durchfahren
einer Kurve oder dergleichen zu bewerten. Selbst wenn das Fernsehbild digitalisiert
und in Zeitlupe aufgezeichnet werden würde, sind diese Unterschiede kaum erkennbar.
Wenn hingegen ein Vergleich der thermographischen Aufzeichnungen verschiedener Fahrzeuge
erfolgt, kann der Betrachter sehr schnell die qualitativen Unterschiede feststellen
und zwar sowohl aus Zuschauerinteresse als auch um daraus zu lernen.
[0024] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist das beim Sport vorhandene Objekt mindestens
eine sich an einem Wintersportgerät befindliche Kufe, wobei der Kontaktgrund ein meist
gefrorener Bodenbelag (Eis) ist. Bei derartigen Sportarten, wie beispielsweise Rodeln
und Bobfahren, sind ebenfalls außerordentlich hohe Geschwindigkeiten gegeben, beispielsweise
bis 150 km/h und dies auf einer meist als Eisröhre gebildeten Bahn. Bei diesen hohen
Geschwindigkeiten spielt natürlich die Ideallinie eine entscheidende Rolle. Jedes
Abweichen von dieser Ideallinie bedeutet Millisekunden von Zeitverlusten, die dann
den Sieg kosten können. Auch hier wird aufgrund der Länge der Bahn die Messeinrichtung
der Wärmespur in solchen Bereichen angeordnet sein, in denen die Gefahr des Abweichens
von einer Idealspur am größten ist. Auch hier kann das Messen und Festhalten der jeweils
vom Sportler gewählten Spur aus Trainingsgründen erfolgen, aber auch zur Information
von Zuschauern und zwar bevorzugt des Fernsehens. So können solche Thermographen an
Stellen angeordnet sein, die im übrigen für Zuschauer nicht zugänglich sind. Auch
hier kann durch die Anwendung der Erfindung, wie auch bei den meisten anderen Sportarten,
die Popularität des jeweiligen Sports erhöht werden, weil der Zuschauer in ganz anderer
Weise sich in die Rolle des Sportlers versetzen kann, wie es bei normalen Fernsehaufzeichnungen
möglich ist. Außer der genannten Aufzeichnung der Spur ist es auch möglich, festzuhalten
bzw. aufzuzeichnen, an welchen Stellen der Sportler gebremst hat und der Sportler
kann selbst beurteilen, ob diese Bremsung notwendig war oder nicht.
[0025] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das beim Sport vorhandene
Objekt ein Ski, wobei der Kontaktgrund eine Schneepiste ist. Natürlich kann eine solche
Piste auch vereist sein bzw. sie ist es in den meisten Fällen. Insbesondere bei den
kürzeren Abfahrtstrecken ist es möglich, mit verhältnismäßig wenigen Thermographen
die Wärmespuren, die der Ski auf der Piste hinterläßt, zu erfassen. Auch hier kann
diese Aufzeichnungsmethode für Trainingszwecke verwendet und von großem Vorteil sein.
Sie kann aber vor allem dem Fernsehzuschauer die Möglichkeit geben, die Qualität verschiedener
Spitzensportler zu vergleichen. Durch die Erfindung ist es möglich, festzustellen,
ob der Skifahrer durch zu häufiges Anstemmen zu viel Reibungsverluste bei der Abfahrt
erzeugt, oder ob er durch geschicktes Gewichtverteilen oder anderer Aufteilung des
Schwingens eine bessere Ideallinie und höhere Geschwindigkeiten erzielen kann. Auch
kann festgestellt werden, welche Fahrstile besonders risikoreich sind und eine Verletzungsgefahr
beinhalten. So läßt sich auch durch die Erfindung feststellen, welchen Druck der Skispringer
beim Verlassen der Chance aufwendet und wie sich dieses möglicherweise auf die Fluglänge
auswirkt.
[0026] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden in bzw. auf
dem Kontaktgrund angebrachte im Infrarotbereich sichtbare Zeichen erkennbar gemacht.
Abgesehen davon, daß hierdurch irgendwelche Vergleichswerte, die im übrigen für den
Zuschauer unsichtbar sein sollen, erkennbar gemacht werden können, kann dieses Verfahren
auch in der Werbung Anwendung finden, so daß durch das normale Auge nicht erkennbare
Werbungen durch das Überlagern der Aufnahme mittels Thermographen auf dem Fernsehschirm
sichtbar werden.
[0027] Nach einer wesentlichen Ausgestaltung der Erfindung sind, wie oben bereits erwähnt,
die aufgenommenen Wärmespuren der Öffentlichkeit zugänglich machbar, was sowohl über
die Projektion auf Großleinwände als auch über die der Öffentlichkeit zugängliche
Fernsehübertragung erfolgen kann. Durch die Erfindung ist die Voreingenommenheit überwunden,
die Aufzeichnungen von Wärmespuren beim Sport nicht nur der Öffentlichkeit zugänglich
zu machen, sondern vor allem auch mit dem Aufzeichnungsverfahren über Fernsehkameras
zu verbinden. Dies erfolgt insbesondere durch die Überzeichnung oder Überschneidung
von jeweils einerseits durch einen Thermographen und andererseits durch eine Fernsehkamera
aufgezeichneten Daten.
[0028] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden
Beschreibung der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
Zeichnung
[0029] Mehrere Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- die Anwendung der Erfindung bei einer Tennisanlage;
- Fig. 2
- ein Tennisfeld in der Draufsicht,
- Fig. 3
- Ball- und Bodenberührung in der Draufsicht,
- Fig. 4
- die Anwendung bei einer Bobbahn und
- Fig. 5
- die Anwendung bei einer Rennstrecke.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0030] In Fig. 1 ist die Anwendung der Erfindung für den Tennissport gezeigt und zwar als
stark vereinfachte perspektivische Darstellung. Auf einem Tennisplatz 1 ist ein Spielfeld
2 in üblicher Weise durch Begrenzungslinien 3 bestimmt. Die stark vereinfacht dargestellten
Spieler 4 spielen mit einem Ball 5, der entsprechend über ein Tennisnetz 6 zu schlagen
ist und wobei die bekannten Regeln des Tennissports einzuhalten sind. Auf einem Schiedrichterpodest
7 sitzt ein Schiedrichter 8, der die Einhaltung der Regeln überwacht und entsprechend
in das Spiel eingreifen kann. Ihm zu Hilfe stehen meist Linienrichter, die beobachten
müssen, ob der Ball 5 noch innerhalb des Spielfelds 2 war oder gerade noch die Linie
berührt hat, oder ob er außerhalb des Spielfelds gelangt ist. Dieses Beobachten ist
bekanntlich sehr schwierig, da der Ball, besonders bei Angaben, eine außerordentlich
hohe Geschwindigkeit haben kann, so daß in Grenzfällen selbst ein geübter Linienrichter
Probleme hat festzustellen, ob der Ball noch auf der Begrenzungslinie 3 war oder bereits
außerhalb des Spielfelds 2. So ist auch von dem Linienrichter zu beobachten, ob bei
der Angabe der Ball noch in einem Zwischenfeld 9 bzw. dessen Begrenzungslinie 11 oder
ob er bereits im übrigen Spielfeld 2 gelandet war. Selbst eine Fernsehkamera vermag
bei diesen hohen Geschwindigkeiten den tatsächlichen Aufschlagspunkt kaum zu erfassen.
[0031] Erfindungsgemäß sind etwa in der Mitte der jeweiligen Spielfeldhälften und in ausreichender
Höhe Kameras 12 angeordnet, die hier an Kragkonstruktionen 13 gehalten werden. Diese
Kameras arbeiten mit Infrarot und können außerdem eine digitale oder sonstige Aufzeichnungsmöglichkeit
aufweisen. In jedem Fall kann diese Aufnahme über ein Bildschirmgerät 14 wiedergegeben
werden, wobei es sich um einen Fernseher handeln kann. Der Schiedsrichter 8 ist auf
seinem Schiedsrichterpodest 7 mit einem entsprechenden mehr speziell ausgebildeten
Bildschirmgerät 15 ausgestattet, mit dem die jeweilige Aufnahme aufgezeichnet und
damit jederzeit wiederholbar ist. Diese Aufzeichnung dient somit nicht nur dem Schiedsrichter
8 zur Kontrolle von Spielerfehlern in bezug auf die Bodenberührung des Balles, sondern
die Aufzeichnung kann auch jederzeit bei Fernsehsendungen vom Zuschauer nachvollzogen
werden und dieses beispielsweise in Verbindung mit einer Werbung.
[0032] Wie in Fig. 2 gezeigt sind die beiden Kameras 12 jeweils mittig der beiden Hälften
der Spielfelder 2 angeordnet, wobei die Ballberührung durch diese zentralen Meßpunkte
erfaßbar ist. Das Infrarotbild zeigt automatisch bei Entwicklung von Reibungswärme
deren Lage und speichert diese. Bereits nach wenigen Sekunden ist die Reibungswärme
der Berührfläche aufgelöst. Die Geschwindigkeit des Balles hat hierbei keinen Einfluß
auf das Ergebnis, da lediglich die verbleibende Reibungswärme erfaßt wird und nicht
der Ball selber. Die Meßgenauigkeit liegt im Bereich eines Millimeters.
[0033] In Fig. 3 ist in der Draufsicht zum Vergleich links im Bild ein Tennisball und rechts
im Bild eine mögliche Berührfläche desselben auf dem Spielfeld gezeigt. Diese Berührfläche
ist oval, da erstens der Ball beim Aufschlag abgeflacht wird und zweitens eine bestimmte
Strecke über den Boden gleitet. Bei einem unelastischen Gegenstand würde es sich um
eine Linie handeln.
[0034] Bei dem in Fig. 4 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel handelt es sich um den
Eiskanal 16 einer Bobbahn, in der zwei verschiedene Spuren 17 und 18 von Bobs durch
Wärmekameras aufgezeichnet wurden und dadurch in der gezeigten Art zu einem späteren
Zeitpunkt wiedergegeben werden können. Hier ist deutlich zu erkennen, daß die Spur
18 weitgehend in der Ideallinie verläuft, wohingegen die Spur 17 zeigt, daß der entsprechende
Bob etwas herausgetrieben wurde und dadurch nicht nur eine längere Fahrbahn aufweist,
die Zeit kostet, sondern auch möglicherweise eine höhere Reibwärme. Auch hier ist
der besondere Vorteil, daß derartige Spuraufzeichnungen nachträglich und auch in Überlagerung
zur Fernsehaufzeichnung im Fernsehen gezeigt werden können, um dadurch einerseits
dem Sportler die Möglichkeit der Kritik zu geben und andererseits dem Zuschauer erläutern
zu können, warum der eine oder andere nicht gewonnen hat.
[0035] Bei dem in Fig. 5 dargestellten dritten Ausführungsbeispiel ist ein Rennwagen 19
auf einer Rennstrecke 21 unterwegs, auf der seine Reifen Wärmespuren 22 hinterlassen.
Wie hier deutlich zu erkennen ist, weisen diese Wärmespuren Veränderungen 23 auf,
die auf Bremsen, Driften oder Beschleunigen zurückzuführen sind, was jeweils eine
andere Reibungswärmeentwicklung zur Folge haben kann. Auf diese Weise sind sowohl
der Spurenaufzeichnung als auch den übrigen fahrzeuggebundenen Aufzeichnungen Mängel
und Vorteile des Fahrverhaltens entnehmbar. So wird beispielsweise eine Wärmespur
unterbrochen in dem Moment, in dem das Fahrzeug vom Boden abhebt.
[0036] Alle der Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung entnehmbaren Merkmale können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
Bezugszahlenliste
[0037]
- 1
- Tennisplatz
- 2
- Spielfeld
- 3
- Begrenzungslinien
- 4
- Spieler
- 5
- Ball
- 6
- Tennisnetz
- 7
- Schiedsrichterpodest
- 8
- Schiedsrichter
- 9
- Zwischenfeld
- 10 11
- Begrenzungslinie von 9
- 12
- Kamera
- 13
- Kragkonstruktionen
- 14
- Bildschirmgerät
- 15
- Schiedsrichtergerät
- 16
- Eiskanal
- 17
- Spuren
- 18
- Spuren
- 19
- Rennwagen
- 20 21
- Rennstrecke
- 22
- Wärmespuren
- 23
- Veränderung von 22
1. Verfahren zur Erfassung und Sichtbarmachung der Berührfläche eines bei der Ausübung
eines Sportes vorwendeten Objektes (5, 19) bzw. eines Sportlers (4) mit einem Kontaktgrund
(2, 9, 21)
bei dem mit mindestens einem Thermographen (12) die aus der Berührung des Objektes
(5, 19) bzw. des Sportlers (4) mit dem Kontaktgrund (2, 9, 21) resultierende Erwärmung
des Kontaktgrundes bestimmt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kontaktgrund mit im infraroten Spektralbereich sichtbaren Markierungen (3)
versehen wird, welche Metallpulvers enthalten und
daß die mithilfe einer Bildauswertungs- bzw. Bildbearbeitungsanlage vom Thermographen
bestimmte Erwärmung zu für den Betrachter erkennbaren Endbildern auswertet bzw. bearbeitet
und zusammen mit dem Markierungen des Kontaktgrundes angezeigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Ausübung des Sportes
vorgegebenen Begrenzungslinien (3) mit einer im infraroten Spektralbereich sichtbaren
Markierung aufgebracht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Netz oder die Kante
eines Netzes mit einer im infraroten Spektralbereich sichtbaren Markierung versehen
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß in bzw. auf dem Kontaktgrund vorgesehene Zeichen mit einer im infraroten Spektralbereich
sichtbaren Markierung aufgebracht werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Markierungen mit im Infrarotbereich sichtbaren Lacken auf den Kontaktgrund
aufgetragen werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Markierungen mit im Infrarotbereich sichtbarem Aluminiumpulver auf den Kontaktgrund
aufgetragen werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Objekt
ein Ball (5) ist und der Kontaktgrund der Bodenbelag des Spielfeldes (2, 9) einer
Ballsportart.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Objekt ein sich an einem Fahrzeug (19) befindlicher Reifen ist, daß der Kontaktgrund
der Belag einer Straße (21) odgl. ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Objekt mindestens eine sich an einem Wintersportgerät befindliche Kufe ist
und daß der Kontaktgrund Eis (16) ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Objekt
ein Ski ist und daß der Kontaktgrund eine Piste ist.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Endbilder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
1. A process for detecting and displaying the contact surface between the ground and
a used object (5, 19) or between a sportsman (4) with the respective contact ground
(2, 9, 21) during field sports,
whence the heat generated between the said contact ground (2, 9, 21) and either the
object (5, 10) or the sportsman (4) is evaluated,
characterised in that
the contacting ground is provided with markings (3) containing metal powder visible
in the infrared spectral range,
and the heat detected by a thermograph via an image evaluation or processing system
is evaluated or processed to obtain final images that are visible to the observer,
and then displayed together with the contact ground markings.
2. A process according to Claim 1, characterised in that the boundary lines (3) predetermined
during sports are provided with a marking that is visible in the infrared spectral
range.
3. A process according to Claim 1 or 2, characterised in that a net or the edge of a
net is provided with marking that is visible in the infrared spectral range.
4. A process according to Claim 1, 2 or 3, characterised in that signs in or on the contact
ground are provided with marking that is visible in the infrared spectral range.
5. A process according to one of the Claims 1 to 4, characterised in that the markings
made on the contact ground are applied with paints that are visible in the infrared
range.
6. A process according to one of the Claims 1 to 4, characterised in that the markings
made on the contact ground are applied with aluminium powder that is visible in the
infrared range.
7. A process according to one of the Claims 1 to 6, characterised in that the object
(5) is a ball and the contact ground is the flooring of the play field (2, 9) in a
played-ball type of sport.
8. A process according to one of the Claims 1 to 6, characterised in that the object
is a tyre on a vehicle (19) and the contact ground is the road surface (21) or something
similar.
9. A process according to one of the Claims 1 to 6, characterised in that the object
is at least a skid on a winter sports equipment and the contact ground is ice (16).
10. A process according to one of the Claims 1 to 6, characterised in that the object
is a ski and the contact ground is ski-run (16).
11. A process according to one of the preceding claims, characterised in that the final
images are made accessible to the public.
1. Procédé de détection et de visualisation de la surface de contact d'un objet (5,19)
utilisé pour l'exercice d'un sport ou d'un sportif (2) venant en contact avec le sol
(2,9,21), avec lequel on détermine avec au moins un thermographe (12) le réchauffement
de la surface de contact qui résulte du contact de l'objet (5,19) ou du sportif (4)
avec la surface de contact (2,9,21), caractérisées en ce que la surface de contact
est pourvue de repères (3) et visibles dans le domaine du spectre infrarouge, lesquelles
contiennent des particules de métal.
et en ce que le réchauffement déterminé à l'aide d'un appareil d'analyse et de traitement
d'images par le thermographe est analysé et traité pour les images finales perceptibles
pour l'observateur et est affiché en même temps que les repères de la surface de contact.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que les lignes de délimitations
(3) prédéfinies lors de l'exercice du sport sont appliquées avec un marquage visible
dans le domaine de spectre infrarouge.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce qu'un treillis ou le bord
d'un treillis est pourvu d'un marquage visible dans le domaine de spectre infrarouge.
4. Procédé selon la revendication 1, 2 ou 3, caractérisé en ce qu'on applique des signes
prévus dans ou sur la surface de contact avec un marquage visible dans le domaine
de spectre infrarouge.
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que les
marquages sont appliqués avec des laques visibles dans le domaine infrarouge sur la
surface de contact.
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que les
marquages sont appliqués sur la surface de contact avec de la poudre d'aluminium visible
dans le domaine infrarouge.
7. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que l'objet
est une balle (5) et la surface de contact est le revêtement de sol du terrain (2,9)
d'un sport de balle.
8. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que l'objet
est un pneumatique se trouvant sur un véhicule (19) en ce que la surface de contact
est le revêtement d'une route (21) ou similaire.
9. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que l'objet
est au moins un patin se trouvant sur un appareil de sport d'hiver et en ce que la
surface de contact est de la glace (16).
10. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que l'objet
est un ski et la surface de contact est une piste.
11. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que
les images finales sont rendues accessibles au public.