(19)
(11) EP 1 059 043 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.12.2000  Patentblatt  2000/50

(21) Anmeldenummer: 00110446.2

(22) Anmeldetag:  16.05.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A42B 3/32, A42B 3/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 10.06.1999 DE 19926419

(71) Anmelder: Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft
80809 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Borsos, Günter
    82216 Gernlinden (DE)

   


(54) Schutzhelm für Motorradfahrer


(57) Schutzhelm für Motorradfahrer mit eine Schale (10), einem Kinnbügel (11) und einem mit dem Kinnbügel (11) schwenkbar verbundenen Visier (14). Der Kinnbügel (11) ist mit der Schale (10) starr, aber lösbar verbunden, wodurch wahlweise ein Integralhelm oder ein Jethelm geschaffen werden kann.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Schutzhelm für Motorradfahrer mit einer Schale, einem mit der Schule lösbar verbundenen Kinnbügel und einem schwenkbaren Visier, wobei die Schale und der Kinnbügel aus einem schlagfesten Material bestehen und mit einer Polsterung ausgekleidet sind.

[0002] Bei einem bekannten Schutzhelm dieser Gattung sind der Kinnbügel und das Visier mit der Schale schwenkbar verbunden, wobei die horizontale Schwenkachse ungefähr in Stirnhöhe angeordnet ist. Das Visier kann entweder alleine oder zusammen mit dein Kinnbügel nach oben verschwenkt werden, so daß der Fahrer ein freies Gesichtsfeld hat. In diesem Zustand ist der Schulzhelm mit einem sogenannten Jethelm vergleichbar, der keinen Kinnbügel und kein Visier aufweist. Da das Visier im nach oben geschwenkten Zustand mitunter als störend empfunden wird, kann es auch gänzlich abgenommen werden. In diesem Fall muß aber nachträglich ein zusätzliches Stirnteil an der Schale angebracht werden, weil andernfalls keine gesicherte Verbindung des Kinnbügels mit der Schale besteht.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den gattungsgemäßen Schutzhelm hinsichtlich seiner Wandelbarkeit weiterzubilden.

[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Kinnbügel mit der Schale starr verbunden ist und daß das Visier mit dem Kinnbügel schwenkbar verbunden ist.

[0005] Da der Kinnbügel mit der Schale starr verbunden ist, ist der erfindungsgemäße Schutzhelm mit einem herkömmlichen einteiligen Integralhelm vergleichbar. Wenn andererseits der Kinnbügel von der Schale getrennt wird, dann ist der Schutzhelm mit einem herkömmlichen Jethelm vergleichbar. Der Schutzhelm kann daher rasch und einfach von einem Integralhelm in einen Jethelm umgewandelt werden und umgekehrt.

[0006] Der Kinnbügel ist mit dem Helm vorzugsweise durch einen Rastverschluß verbunden. Zu diesem Zweck kann der Kinnbügel federnde Sperrzungen aufweisen, die in korrespondierende Schächte der Schale einführbar und verriegelbar sind.

[0007] Der Kinnbügel kann aber auch mit dem Helm verschraubt sein. Es kommt nur darauf an, daß der Kinnbügel im montierten Zustand mit der Schale starr verbunden ist, um die Kinnpartie des Fahrers optimal zu schützten.

[0008] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Schutzhelms ist vorgesehen, daß das Visier im geöffneten Zustand in einem Spalt zwischen dem Kinnbügel und der zugehörigen Polsterung angeordnet ist. Das Visier ist daher im geöffneten, nach unten geschwenkten Zustand nicht nur gegen eine Verschmutzung oder Beschädigung geschützt, sondern es ergeben sich auch aerodynamische und akustische Vorteile.

[0009] Zur Arretierung des Visiere im nach oben geschwenkten, geschlossen Zustand ist vorgesehen, daß das Visier oder der Kinnbügel Rastnocken aufweist, die mit korrespondierenden Ausnehmungen des Kinnbügels oder des Visiers in Eingriff bringbar sind. Die Rastnocken bzw. die Ausnehmungen können auch so angeordnet sein, daß das Visier in verschiedenen Schwenkstellungen arretierbar ist.

[0010] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Schutzhelms und eines Kinnbügels im getrennten Zustand, und

Fig. 2 einen horizontalen Schnitt durch den Kinnbügel.



[0011] Wie aus Fig. 1 hervorgeht umfaßt der gezeigte Schutzhelm für Motorradfahrer eine Schale 10 und einen Kinnbügel 11. Die mit einer (nicht gezeigten) Polsterung ausgekleidete Schale 10 bildet einen sogenannten Jethelm, der das Gesichtsfeld vollkommen freiläßt. Der Kinnbügel 11 ist mit zwei federnden Sperrzungen 12 versehen, die in zwei korrespondierende Schächte 13 der Schale 10 einführbar und verriegelbar sind. Die Ausbildung der Sperrzungen 12 bzw. der diese aufnehmenden Schächte 13 ist dem Fachmann bekannt und bedarf daher keiner näheren Erläuterungen. Es wird beispielsweise auf die lösbaren Steckverschlüsse von Sicherheitsgurten verwiesen. Wenn die Sperrzungen 12 in den Schächten 13 verriegelt sind, dann ist der Kinnbügel 11 mit der Schale 10 starr verbunden, so daß ein sogenannter Integralhelm geschaffen wird.

[0012] Mit dem Kinnbügel 11 ist ein Visier 14 um eine horizontale Achse schwenkbar verbunden. Während die Schale 10 und der Kinnbügel 11 ass einem mechanisch widerstandsfähigen schlagfesten Material bestehen, besteht das Visier 14 aus einem kratzfesten transparenten Material.

[0013] Die Ausbildung des Kinnbügels 11 ist in dem horizontalen Schnitt nach Fig. 2 näher dargestellt Der Kinnbügel 11 ist mit einer Polsterung 15 aus einem stoßdämpfenden Material ausgekleidet. Zwischen dem Kinnbügel 11 und der Polsterung 15 ist ein Spalt ausgespart, der zur Aufnahme des Visiers 14 dient. Das Visier ist im hinteren Bereich auf zwei Gelenkbolzen 16 schwenkbar gelagert, die in dem Kinnbügel 11 verankert sind. Das Visier 14 ist mit mehreren Rastnocken 17 versehen, die mit korrespondierenden Ausnehmungen 18 des Kinnbügels 11 in Eingriff bringbar sind. Das Visier 14 kann daher in verschiedenen Schwenkstellungen gegenüber dem Kinnbügel 11 arretiert werden. Im nach unten geschwenkten, geöffneten Zustand ist das Visier 14 vollständig oder zumindest nahezu vollständig in dem Kinnbügel 11 verborgen.

[0014] Der gezeigte Schutzhelm kann auf einfache Weise den Wünschen des Fahrers entsprechend abgewandelt werden. Zur normalen Straßenfahrt kann der Kinnbügel 11 dank der federnden Sperrzungen 12 mit der Schale 10 starr verbunden werden. Das Visier 14 kann zwischen der vollständig geschlossenen und der vollständig offenen Stellung verschwenkt und arretiert werden. Wenn der Fahrer jedoch auf eine stärkere Belüftung und auf ein freies Gesichtsfeld Wert legt, beispielsweise bei der Fahrt im Gelände, dann kann er den Kinnbügel 11 zusammen mit dem Visier 14 auf einfache Weise von der Schale 10 trennen. Zu diesem Zweck ist es lediglich erforderlich, die Sperrzungen 12 mit den entsprechenden Hinterschneidungen der Schale 10 außer Eingriff zu bringen. Das Visier 14 wird vorteilhafterweise vollständig nach unten geschwenkt so daß es zwischen dem Kinnbügel 11 und der Polsterung 15 angeordnet und geschützt ist. In diesem Zustand nimmt der Kinnbügel 11 nur wenig Platz in Anspruch und kann daher ohne Schwierigkeiten verstaut werden.

[0015] Wie aus der vorstehenden Beschreibung hervorgeht, kann der gezeigte Schutzhelm auf einfache Weise abgewandelt werden, so daß entweder ein herkömmlicher Integralhelm mit starr verbundenem Kinnbügel oder ein Jethelm geschaffen wird, bei dem des Gesichtsfeld völlig frei bleibt.

[0016] Der beschriebene Schutzhelm zeichnet sich nicht nur durch eine große Wandelbarkeit, sonders auch durch geringe Herstellungskosten aus.

Bezugszeichenliste:



[0017] 
10
Schale
11
Kinnbügel
12
Sperrzungen
13
Schächte
14
Visier
15
Polsterung
16
Gelenkbolzen
17
Rastnocken
18
Ausnehmungen



Ansprüche

1. Schutzhelm für Motorradfahrer mit einer Schale, einem mit der Schale lösbar verbundenen Kinnbügel und einem schwenkbaren Visier, wobei die Schale und der Kinnbügel aus einem schlagfesten Material bestehen und mit einer Polsterung ausgekleidet sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Kinnbügel (11) mit der Schale (10) starr verbunden ist und daß das Visier (14) mit dem Kinnbügel (11) schwenkbar verbunden ist.
 
2. Schutzhelm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kinnbügel (11) mit der Schale (10) durch einen Rastverschluß (12, 13) verbunden ist.
 
3. Schutzhelm nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kinnbügel mit der Schale verschraubt ist.
 
4. Schutzhelm nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kinnbügel (11) federnde Sperrzungen (12) aufweist, die in korrespondierende Schächte (13) der Schale (10) einführbar und verriegelbar sind.
 
5. Schutzhelm nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Visier (14) im geöffneten Zustand in einem Spalt zwischen dem Kinnbügel (11) und der zugehörigen Polsterung (15) angeordnet ist.
 
6. Schulzhelm nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Visier (14) oder der Kinnbügel (11) Rastnocken (17) aufweist, die mit korrespondierenden Ausnehmungen (18) des Kinnbügels (11) oder des Visiers (14) in Eingriff bringbar sind.
 




Zeichnung










Recherchenbericht