(19)
(11) EP 1 059 052 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.12.2000  Patentblatt  2000/50

(21) Anmeldenummer: 00112176.3

(22) Anmeldetag:  07.06.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A47F 3/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 07.06.1999 DE 19925734

(71) Anmelder: Hertel, Günther
90491 Nürnberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Hertel, Günther
    90491 Nürnberg (DE)

(74) Vertreter: Tergau & Pohl Patentanwälte 
Mögeldorfer Hauptstrasse 51
90482 Nürnberg
90482 Nürnberg (DE)

   


(54) Warenkühltheke


(57) Bei einer Warenkühltheke mit einer Umluftkühlung strömt ein Teil (26a) des gekühlten Umluftstroms aus einer an einem stirnseitigen Rand des Warenbodens (10) angeordneten Luftaustrittsöffnung (28) in Richtung zur Ware (6) hin aus. Der Warenboden (10) umfasst ein unteres Bodenteil (10a) und ein oberes Bodenteil (10b), das derart beabstandet auf dem unteren Bodenteil (10a) angeordnet ist, dass sich zwischen dem oberen Bodenteil (10b) und dem unteren Bodenteil (10a) ein mit der Luftaustrittsöffnung (28) kommunizierender Zwischenraum (42) ergibt, in den durch eine im Bereich der Luftaustrittsöffnung (28) angeordnete, abnehmbare Leiteinrichtung (40) ein Teil (26b) des gekühlten Umluftstroms abgezweigt wird.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Warenkühltheke mit einer Umluftkühlung zur Kühlung einer auf einem Warenboden gelagerten Ware.

[0002] Eine solche Warenkühltheke ist beispielsweise aus der DE 196 42 102 C1 bekannt. Bei der sogenannten Umluftkühlung wird mittels eines Gebläses oder Ventilators wird ein Umluftstrom erzeugt, der in einer Kühleinrichtung gekühlt und anschließend über die auf einem Warenboden liegende Ware geführt wird. Die Umluftkühlung ist aber nicht für alle Waren in gleicher Weise geeignet. So ist insbesondere bei Waren, die empfindlich auf Luftströmung reagieren und beispielsweise leicht austrocknen oder vergrauen, eine sogenannte Differenzialkühlung vorgesehen, bei der die Ware auf einem Warenboden angeordnet ist, der durch im Warenboden befestigte, mit einem Kühlaggregat verbundene, Kältemittel führende Kanäle gekühlt ist.

[0003] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 85 14 937 U1 ist eine Warenkühltheke mit einer Umluftkühlung bekannt, bei der ein Teil der gekühlten Umluft in einem unterhalb des Warenbodens befindlichen Kühlkanal geführt ist. Der Warenboden ist um eine seiner Längskanten derart schwenkbar angeordnet, dass je nach Schwenklage der Anteil der unterhalb des Warenbodens strömenden gekühlten Umluft und der Anteil der oberhalb des Warenbodens strömenden gekühlten Umluft variiert werden kann. Bei dieser bekannten Warenkühltheke ist somit eine direkte Umluftkühlung der Ware mit einer Kühlung der Ware durch Kühlung des Warenbodens kombiniert. Ein Wechsel zwischen den beiden Kühlungsarten ist bei der bekannten Warenkühltheke jedoch nicht möglich.

[0004] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Warenkühltheke anzugeben, bei der mit einfachen Mitteln sowohl eine reine Umluftkühlung als auch eine reine Differenzialkühlung möglich ist.

[0005] Die genannte Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst mit einer Warenkühltheke mit den Merkmalen des Patentanspruches 1. Gemäß der Erfindung ist bei der Warenkühltheke ein Warenboden vorgesehen, der ein unteres Bodenteil und ein oberes Bodenteil umfasst, das derart beabstandet auf dem unteren Bodenteil angeordnet ist, dass sich zwischen dem oberen Bodenteil und dem unteren Bodenteil ein mit der Luftaustrittsöffnung kommunizierender Kühlkanal zum Führen von gekühlter Umluft ergibt, wobei im Bereich der Luftaustrittsöffnung eine abnehmbare Leiteinrichtung zum Abzweigen zumindest eines Teils des gekühlten Umluftstroms in den Kühlkanal angeordnet ist.

[0006] Durch diese Gestaltungsmerkmale kann die Warenkühltheke sowohl mit reiner Umluftkühlung als auch mit reiner Differenzialkühlung als auch zugleich in beiden Betriebsarten (Mischbetrieb) betrieben werden, wobei zum Wechsel zwischen den beiden Betriebsarten lediglich die Leiteinrichtung im Bereich der Luftaustrittsöffnung angeordnet oder abgenommen werden.

[0007] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das obere Bodenteil abnehmbar auf das untere Bodenteil aufgesetzt und trägt zugleich die Leiteinrichtung. Durch diese Maßnahme ist ein besonders einfacher Umbau der Warenkühltheke möglich.

[0008] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Leiteinrichtung ein zur Luftaustrittsöffnung hin offener teleskopierbarer Schacht. Dies ermöglicht eine besonders einfache Variation der im Mischbetrieb oberhalb der Ware und innerhalb des Kühlkanals strömenden gekühlten Umluft.

[0009] Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf das Ausführungsbeispiel der Zeichnung verwiesen. Es zeigen:
Fig. 1
eine Warenkühltheke gemäß der Erfindung in einem schematischen Querschnitt,
Fig. 2 und 3
eine Ausgestaltung des Warenbodens im demontierten bzw. zusammengesetzten Zustand,
Fig. 4
die Warenkühltheke bei abgenommenem oberen Bodenteil im reinen Umluftbetrieb.


[0010] Gemäß Fig. 1 umfasst eine Warenkühltheke einen verglasten Frontbereich 2 (Frontverglasung), der zur Kundenseite 3 hin einen Kühlraum 4 begrenzt, in dem sich eine zu kühlende Ware 6 befindet. Der Kühlraum 4 ist zu einer der Kundenseite 3 gegenüberliegenden Bedienseite 8 hin geöffnet, um dem Bedienpersonal das Entnehmen der Ware 6 zu ermöglichen. Die Ware 6 ist auf einem Warenboden 10 ausgelegt, der ein unteres Bodenteil 10a umfasst, auf das ein oberes Bodenteil 10b aufgesetzt ist. Das untere Bodenteil 10a ist in einem hinteren Auflager 12 und einem vorderen Auflager 14 gelagert und bildet den Deckel einer Kühlwanne 16, deren Wand 18 mit einer thermischen Isolierung 20 versehen ist.

[0011] In der Kühlwanne 16 ist im Bereich der der Bedienseite zugewandten Seitenwand (Rückwand) ein stehender Verdampfer 22 angeordnet, über dem sich ein Ventilator 24 befindet, der einen Umluftstrom 26a,b erzeugt. Ein Teil 26a des im Verdampfer 22 gekühlten Umluftstroms tritt durch eine Luftaustrittsöffnung 28 in den Kühlraum 4 ein, strömt über die ausgelegte Ware 6 in Richtung zur Frontverglasung 2 und gelangt über einen frontseitigen Einlassschacht 30 unter den Warenboden 2 in die Kühlwanne 16. Über eine bodenseitig angeordnete Einführöffnung 32 strömt die Umluft in den stehenden Verdampfer 22 ein und wird dort gekühlt.

[0012] Das obere Bodenteil 10b ist an seinem der Luftaustrittsöffnung 28 zugewandten Stirnseite mit einer Leiteinrichtung 40 versehen, die im Wesentlichen ein zur Luftaustrittsöffnung 28 hin geöffnetes Kastenprofil ist. Zwischen dem unteren und dem oberen Bodenteil 10a bzw. 10b befindet sich ein Zwischenraum 42, der über die Leiteinrichtung 40 mit der Luftaustrittsöffnung 28 kommuniziert. Die Leiteinrichtung 40 leitet dabei einen Teil 26b des Umluftstroms, d. h. der vom Ventilator 24 durch die Luftaustrittsöffnung 28 geförderten gekühlten Umluft in den Zwischenraum 42, so dass diese den oberen Warenboden 10 und damit die auf diesem angeordnete Ware 6 kühlt. Der Zwischenraum 42 bildet somit einen Kühlkanal, in dem gekühlte Umluft geführt ist, wobei je nach Ausgestaltung der Leiteinrichtung 40 auch der gesamte Umluftstrom 26a,b durch den Zwischenraum 42 geführt werden kann, so dass oberhalb der Ware 6 keine erzwungene Umluftströmung vorliegt. Der im Zwischenraum 42 geführte Teil 26b des Umluftstroms tritt über eine frontseitige Öffnung nach unten in die Kühlwanne 16 aus, vermischt sich dort mit dem über die Ware 6 geführten Teil 26a und tritt gemeinsam mit diesem in den Verdampfer 22 ein.

[0013] In Fig. 2 und 3 ist zu erkennen, dass das obere Bodenteil 10b abnehmbar auf das untere Bodenteil 10a aufgesetzt ist, wobei das untere Bodenteil 10a Quer- oder Seitenwände 10c aufweist, auf denen sich das obere Bodenteil 10b abstützt, so dass sich der Zwischenraum 42 ergibt. Zur Verbesserung des Kühlwirkungsgrades ist außerdem auf das untere Bodenteil 10a eine Kunststoffplatte 44 aufgelegt.

[0014] Die an der Bedienseite 8 (Fig. 1) zugewandten Ende des oberen Bodenteils 10b angeordnete Leiteinrichtung 40 weist eine Rückwand 40a, eine obere Wand 40b und Seitenwände 40c auf. Je nach Überdeckungsgrad der Luftaustrittsöffnung 28 (Fig. 1) wird ein mehr oder weniger großer Teil 26b an gekühlter Umluft in den Zwischenraum 42 geleitet und entsprechend der Teil 26a des über die Ware 6 geführten Umluftstroms variiert. Der Anteil 26b des durch den Zwischenraum 42 geführten Umluftstroms wird durch die Höhe h der Leiteinrichtung 40 variiert. Hierzu kann die Höhe h der Leiteinrichtung 40 nach Art eines Teleskopauszuges verändert werden, wie dies in der Fig. durch einen Pfeil veranschaulicht ist. Bei vollständig ausgezogener Leiteinrichtung 40 kann der Teil 26a der über die Ware 6 geführten gekühlten Umluft im Extremfall völlig unterbunden werden.

[0015] Das untere Bodenteil 10a ist vorzugsweise so gestaltet, dass es nach Abnehmen des oberen Bodenteils 10b als Warenboden für eine reine Umluftkühlung dient. Alternativ hierzu können auch die beiden Bodenteile 10a, 10b fest miteinander verbunden sein und an ihrem hinteren, der Luftaustrittsöffnung 28 zugewandten Ende eine Einströmöffnung aufweisen, die entweder vollständig verschlossen oder durch Aufsetzen einer Leiteinrichtung an den Umluftstrom angeschlossen werden.

[0016] In der in Fig. 4 dargestellten Betriebsart ist der aus einem oberen Bodenteil und einem unteren Bodenteil 10b bzw. 10a zusammengesetzte Warenboden 10 gemäß den Ausführungsbeispielen der Fig. 1 bis 3 durch einen einfachen einteiligen Warenboden 100 ersetzt, so dass sich die in der Fig. dargestellte reine Umluftkühlung 26a ergibt.


Ansprüche

1. Warenkühltheke mit einer Umluftkühlung zur Kühlung einer auf einem Warenboden (10) gelagerten Ware (6) mit einem gekühlten Umluftstrom, bei der ein Teil (26a) des gekühlten Umluftstroms aus einer an einem stirnseitigen Rand des Warenbodens (10) angeordneten Luftaustrittsöffnung (28) in Richtung zur Ware (6) hin ausströmt, wobei der Warenboden (10) ein unteres Bodenteil (10a) und ein oberes Bodenteil (10b) umfasst, das derart beabstandet auf dem unteren Bodenteil (10a) angeordnet ist, dass sich zwischen dem oberen Bodenteil (10b) und dem unteren Bodenteil (10a) ein mit der Luftaustrittsöffnung (28) kommunizierender Zwischenraum (42) ergibt, und im Bereich der Luftaustrittsöffnung (28) eine abnehmbare Leiteinrichtung (40) zum Abzweigen zumindest eines Teils (26b) des gekühlten Umluftstroms in den Zwischenraum (42) angeordnet ist.
 
2. Warenkühltheke nach Anspruch 1, bei der das obere Bodenteil (10b) abnehmbar ist und die Leiteinrichtung (40) trägt.
 
3. Warenkühltheke nach Anspruch 2, bei der die Leiteinrichtung (40) ein zur Luftaustrittsöffnung (28) hin offener, teleskopierbarer Schacht ist.
 




Zeichnung