[0001] Die Erfindung betrifft ein Rotorsieb gemäß der Patentansprüche 1 und 11. Solche Rotorsiebe,
die als Scheibensiebe oder Scheibenseparatoren ausgebildet sein können, sind in vielfacher
Weise bekannt und eignen sich insbesondere zum Trennen schwer siebfähiger Massen.
Sie weisen verglichen mit anderen Sieben eine hohe Kapazität im Verhältnis zu ihrer
Baugröße sowie ein gutes Siebverhalten auf. Wenn jedoch diese Siebe zum Trennen von
Altpapiermassen, die Zeitungen, Pappe, Schachteln etc. sowie andere Fehlmaterialien
enthalten, arbeiten die bekannten Siebe unbefriedigend, insbesondere, wenn die Kleinteile
aus Altpapier abgesiebt werden müssen. Weiterhin neigen die bekannten Siebe zum Wickeln
von faserigem Material wie Bindfäden, Plastikschnüren etc., die sich in der Altpapiermasse
befinden.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rotorsieb vorzuschlagen, welches in
der Lage ist, Kleinteile aus Altpapierchargen unterschiedlicher Fraktion abzusieben,
ohne daß diese Kleinteile von Hand in mühsamer Weise entfernt werden müssen.
[0003] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patenanspruches
1 und des Patenanspruches 11 gelöst.
[0004] Die Vertiefungen zwischen den Erhöhungen bilden Zellen, die das Aussieben der Kleinteile
aus den größeren Fraktionen, die beispielsweise von Zeitungen gebildet werden, erleichtert
und verbessert.
[0005] In einer Ausführungsform ist vorgesehen, daß auf den Außenflächen der Wellen jeweils
sich mehrere vorzugsweise zumindest annähernd parallel zur Wellenachse erstreckende
Streben angeordnet sind. Diese Streben ragen über die Außenflächen der Wellen heraus
und bilden so die Vertiefungen. Weiterhin wird durch diese Streben erreicht, daß die
Kleinteile besser von der Sieboberfläche abkippen. Darüber hinaus läßt sich ein derartig
ausgebildetes Sieb leichter reinigen. Das um die Wellen gewickelte Material, kann
mit einem Messer oder einem anderen schneidenden Gegenstand sehr leicht und schnell
durchschnitten werden, weil mit dem Messer in die Hohlräume hineingestochen werden
kann, um das gewickelte Material von der Welle nach außen ab zu schneiden. Darüber
hinaus haben praktische Versuche gezeigt, daß ein derartig ausgebildetes Sieb außerdem
vom Grundsätzlichen nicht so schnell zum Wickeln neigt.
[0006] In einer bevorzugten Ausführung ist vorgesehen, daß die Wellen rechteckigen, vorzugsweise
quadratischen Querschnitt aufweisen, und daß in dem Bereich der Kanten der Wellen
die Streben mit ihrer schmalen Seite nach außen weisend angeordnet sind. Diese Anordnung
ist sowohl für das Siebergebnis wie auch für das Antiwickelverhalten sehr vorteilhaft.
Durch die von den Streben geschaffenen Zellen wird die Aussortierung der Kleinteile
wie Zigarettenschachteln aus der Zeitungsfraktion erheblich erleichtert und verbessert.
Weiterhin ergibt sich eine wesentlich geringere Wickelgefahr. Gleichzeitig wird eine
leichte Reinigung der Wellen von aufgewickeltem Material erreicht, weil die Hohlräume
das Abschneiden erleichtern. Aufgrund der Kanten, die von den Streben gebildet werden
wird eine bessere Aussortierung der Kleinteile erreicht, weil die Kleinteile aufgrund
der Kanten leichter von dem Sieb nach unten abkippen und somit besser aussortiert
werden.
[0007] Um in einfacher Weise die Scheiben auf den Wellen anordnen zu können, weisen die
Scheiben dem Querschnitt der Wellen und Streben entsprechende Aussparungen auf. Mittels
der an den Scheiben angeordneten Fixierungselementen lassen sich die Scheiben in axialer
Richtung in unterschiedlichen Abständen zueinander auf den Wellen einstellen und festlegen.
Somit kann die Siebeigenschaft des Rotorsiebes dem zu siebenden Material in einfacher
Weise angepaßt werden.
[0008] In einer anderen Ausbildungsform ist bei einem Rotorsieb vorgesehen, daß die Streben
sich schraubenlinienförmig zur Wellenachse erstrecken und auf den Wellen keine Scheiben
angeordnet sind.
[0009] Weitere Einzelheiten der Erfindung sind den übrigen Unteransprüchen, der Beispielsbeschreibung
und den Zeichnungen zu entnehmen. Hierbei zeigen
- Fig. 1
- eine Sortieranlage, in welcher auf einer Siebstrecke das erfindungsgemäße Rotorsieb
eingebaut ist, in Seitenansicht und in Prinzipdarstellung,
- Fig.2
- das erfindungsgemäße Rotorsieb in der Draufsicht,
- Fig.3
- das erfindungsgemäße Rotorsieb in der Seitenansicht
- Fig. 4
- eine Welle des Rotorsiebes in der Ansicht IV - IV,
- Fig. 5
- eine Welle des Rotorsiebes im Schnitt,
- Fig. 6
- eine Welle des Rotorsiebes in der Ansicht VI - VI,
- Fig. 7
- die Anordnung einer Scheibe auf der Welle gemäß Ansicht VII - VII,
- Fig. 8
- die Rotorsiebwelle mit um die Streben gewickeltem Material,
- Fig. 9
- ein weiteres Rotorsieb in der Draufsicht,
- Fig. 10
- die Welle des Rotorsiebes nach Fig. 9 im vergrößertem Maßstab und
- Fig. 11
- die Welle gemäß Fig. 10 im Schnitt XI - XI.
[0010] Die Sortieranlage 1 weist verschiedene Sortierstrecken auf. Im Aufgabebereich 2 wird
zunächst das Material aufgegeben und über die Entzerrungsstrecke 3 entzerrt, so daß
in gleichmäßiger Weise das Material den verschiedenen Sortierabschnitten zugeführt
wird. In dem ersten Sortierbereich 4 werden zunächst die Feinteile wie Zeitschriften,
Zeitungen, Schachteln, Papierfetzen, Staub, etc. abgesiebt und von den Großteilen,
wie Pappen, Versandkartons, usw. getrennt. Anschließend gelangt das Material zu dem
Rotorsieb 5. Im vorderen Bereich 6 des Rotorsiebes 5 wird das Feinmaterial ausgerichtet.
Anschließend gelangt das Material zu dem mit Scheiben 7 und Streben 8 versehenen weiteren
Bereich 9 des Rotorsiebes 5, in welchem Kleinteile wie Zigarettenschachteln etc. abgesiebt
werden, während die Altpapierzeitungen und größere Stücke über die rotierenden Scheiben
7 des Rotorsiebes 5 hinweggleiten. Anschließend gelangt das überlaufende Material
noch zu einer Handlesestrecke 10.
[0011] Das zur Absiebung der Kleinteile vorgesehene, als Scheibensieb oder Scheibenseparator
ausgebildete Rotorsieb 5 weist die parallel zueinander angeordneten und mittels eines
Elektromotors 11 über einen Kettentrieb antreibbaren Wellen 12 auf. Der Querschnitt
der Wellen 12, die vorzugsweise aus Quadratrohren bestehen, ist quadratisch. In dem
Bereich des Gestelles 13 sind auf jeder Welle 12 in dem weiteren Bereich 9 des Rotorsiebes
5 zwei seitliche Halterungsscheiben 14 angeordnet. Zwischen diesen Halterungsscheiben
14 sind die in Verlängerung der Kanten 15 der Wellen 12 angeordneten Streben 8, deren
schmale Seiten nach außen weisen, befestigt. Durch die Streben 8 werden die sich auf
den Außenflächen in Längsrichtung der Wellen 12 erstreckenden, als Zellen ausgebildeten
Vertiefungen 16 gebildet, während die Streben 8 die Erhöhung bilden. Diese von den
Streben 8 geschaffenen Vertiefungen sind konvex ausgebildet.
[0012] Die Scheiben 7 weisen dem Querschnitt der Wellen 12 und der Streben 8 entsprechende
Aussparungen 17 auf, so daß sie auf die Wellen 12 aufschiebbar sind. Jeder Scheibe
7 sind Fixierungselemente 18 zugeordnet, mittels derer die Scheiben 7 in axialer Richtung
in den vorgesehenen Abstand zueinander auf den Wellen 12 einstellbar und festlegbar
sind. Die Scheiben 7 sind jeweils auf Lücke zueinander- und ineinandergreifend angeordnet,
wie Fig. 2 zeigt.
[0013] Die Funktionsweise dieses als Scheibensieb oder Scheibenseparator ausgebildeten Rotorsiebes
5 ist folgende:
[0014] Die Altpapiermischung wird im Aufgabebereich 2 aufgegeben und gelangt über das Aufgabeband,
das Vergleichmäßigungsband 3 und den Sortierbereich 4 zu dem Rotorsieb 5. Im ersten
Teil 6 des Rotorsiebes 5 werden die größeren Teile, wie Zeitungen, Pappabschnitte
etc. ausgerichtet. Im zweiten Teil 9 des Rotorsiebes 5, welches die auf den Wellen
12 angeordneten Streben 8 und die Scheiben 7 aufweist, werden die Schachteln und Feinanteile
von den Zeitungen getrennt. Durch die Streben 8 und den Zellen 16 wird eine sehr gute
Aussortierung erreicht. Es hat sich gezeigt, daß die Schachteln und die Kleinteile
über die Außenkanten der Streben 8 von der Sieboberfläche 19 leicht nach unten abkippen
und von den Zellen 16 begünstigt nach unten gefördert werden. Somit werden diese Kleinteile
von dem Zeitungspapier in vorteilhafter Weise abgesiebt. Es wird eine hohe Trennschärfe
erreicht.
[0015] Falls sich Bindfäden, Bänder, Schnüre etc. um die Streben 8 und Wellen 12 wickeln,
können diese sehr leicht abgeschnitten werden, wie Fig. 8 zeigt. Das um die Wellen
12 gewickelte Material 20 wird von den Streben 8 im Abstand zu der Wellenoberfläche
21 gehalten. In den entstandenen Hohlräumen 22 zwischen Wellenoberfläche 21 und dem
aufgewickelten Material 20 kann sehr einfach ein Messer geschoben werden, so daß das
um die Wellen 12 gewickelte Material 20 sehr leicht durchgeschnitten werden kann.
[0016] Das Rotorsieb 23 gemäß den Fig. 9 - 11 unterscheidet sich von dem Rotorsieb 5 gemäß
den Fig. 2 - 8 dadurch, daß auf den Wellen 24 keine Scheiben angeordnet sind. Die
Streben 25 sind schraubenlinienförmig auf den Wellen 24 angeordnet, so daß sich die
als Zellen ausgebildeten Vertiefungen 26 ergeben. Die Funktionsweise entspricht dem
Rotorsieb gemäß den Fig. 2 - 8.
1. Rotorsieb, insbesondere Scheibensieb oder Scheibenseparator, welches mehrere parallel
in einem Gestell angeordnete und antreibbare Wellen aufweist, auf denen mehrere Scheiben
auf Lücke und ineinandergreifend angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wellen (12, 24) auf ihren Außenflächen jeweils zumindest ein sich in Längsrichtung
erstreckendes, eine Vertiefung (16, 26) oder Erhöhung bildendes Element ( 8, 25) aufweisen.
2. Rotorsieb nach Anspruch 1., dadurch gekennzeichnet, daß auf den Außenflächen der Wellen
( 12 ) jeweils mehrere sich, vorzugsweise zumindest annähernd parallel zur Wellenachse
erstreckende Streben ( 8 ) angeordnet sind.
3. Rotorsieb nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wellen ( 12 ) mehrere sich, vorzugsweise zumindest annähernd parallel zur
Wellenachse erstreckende Vertiefungen ( 16, 26 ) aufweisen.
4. Rotorsieb nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wellen (12, 24) einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen, daß auf den Wellen
( 12, 24 ) zumindest zwei Streben ( 8, 25 ) angeordnet sind.
5. Rotorsieb nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wellen ( 12 ) einen rechteckigen, vorzugsweise einen quadratischen Querschnitt
aufweisen, daß in dem Bereich der Kanten ( 15 ) der Wellen ( 12 ) die Streben ( 8
) angeordnet sind.
6. Rotorsieb nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Wellen ( 12 ) jeweils in den Seitenbereichen des Gestelles ( 13 ) an den
Wellen ( 12 ) Halterungen ( 14 ) angeordnet sind, daß zwischen diesen Halterungen
( 14 ) die Streben ( 8 ) befestigt sind.
7. Rotorsieb nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Scheiben ( 7 ) den Querschnitten der Streben ( 8 ) und der Wellen ( 12 ) entsprechende
Aussparungen ( 17 ) aufweisen.
8. Rotorsieb nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß den Scheiben ( 7 ) Fixierungselemente ( 18 ) zugeordnet sind, mittels denen die
Scheiben ( 7 ) in axialer Richtung auf den Wellen ( 12 ) festlegbar angeordnet sind.
9. Rotorsieb nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Scheiben ( 7 ) in unterschiedlichem Abstand zueinander auf den Wellen ( 12
) mittels der Fixierungselemente ( 18 ) einstellbar und festlegbar sind.
10. Rotorsieb nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Streben ( 8 ) sich schraubenlinienförmig zur Wellenachse erstrecken.
11. Rotorsieb, welches mehrere parallel in einem Gestell angeordnete antreibbare Wellen
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Wellen ( 24 ) auf ihrer Außenfläche zumindest
ein sich in Längsrichtung erstreckende Vertiefung oder Erhöhung bildendes Element
( 25 ) aufweist, welches schraubenlinienförmig zur Wellenachse verlaufend angeordnet
ist.