(19)
(11) EP 1 059 176 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.12.2000  Patentblatt  2000/50

(21) Anmeldenummer: 00112421.3

(22) Anmeldetag:  09.06.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B44F 1/06, G09F 13/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 11.06.1999 DE 29910235 U

(71) Anmelder:
  • Petersen, Marc
    44869 Bochum (DE)
  • Engintepe, Hassan
    45143 Essen (DE)

(72) Erfinder:
  • Petersen, Klaus
    44801 Bochum (DE)

(74) Vertreter: Behrendt, Arne, Dipl.-Ing. 
Schneiders & Behrendt Rechts- und Patentanwälte Huestrasse 23(Westfalenbankgebäude)
44787 Bochum
44787 Bochum (DE)

   


(54) Leuchtbild


(57) Die Erfindung betrifft ein Leuchtbild mit wenigstens einem Bildträger, einem Rahmen und einer Hintergrundbeleuchtung. Um bei einem derartigen Leuchtbild auf einfache Weise zusätzlich leuchtende Leuchtelemente applizieren, schlägt die Erfindung vor, daß in den Bildträger (1) lichtdurchlässige Ausnehmungen (2, 3) eingebracht sind. Vorzugsweise ist der Bildträger (1) auch in seinen Flächenbereichen der Ausnehmungen (2, 3) lichtdurchlässig und besteht aus wenigstens zwei identischen Bildträgerlagen, die übereinander auf einer lichtdurchlässigen Unterlage (9) aufgebracht sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Leuchtbild mit wenigstens einem Bildträger, einem Rahmen und einer Hintergrundbeleuchtung.

[0002] Wandbilder, wie zum Beispiel Poster, Kunstdrucke, Fotografien etc., deren besondere dekorative Ausgestaltung darin besteht, daß ein transparenter Bildträger mit flächiger Hintergrundbeleuchtung verwendet wird, sind weit verbreitet. Bekannt ist es auch, auf dem Bildträger einzelne Lichtelemente anzubringen, die mit dem dargestellten Motiv in Beziehung stehen.

[0003] Die DE 297 14 705 schlägt eine Leuchtdiodenbeleuchtung für Wandbilder, Kunstdrucke etc., vor, bei der einzelne Leuchtdioden entweder auf der Rückseite eines transparenten Bildträgers angebracht werden oder in entsprechende Bohrungen auf dem Bildträger eingesetzt werden. Bei diesen vorbekannten Leuchtbildern ist nachteilig, daß mit einzelnen, mehr oder weniger punktförmigen Leuchtmitteln eine flächige Hintergrundbeleuchtung des Bildes nicht möglich ist. Des weiteren bedeutet die gezielte Plazierung und Verdrahtung einzelner Leuchtelemente einen erheblichen Fertigungs- und Kostenaufwand. Aus dem gleichen Grund ist die Gesamtzahl der Lichtelemente, die sich mit vertretbarem Aufwand auf einem Bild anbringen lassen, auf etwa 30 bis 50 beschränkt.

[0004] Dementsprechend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Leuchtbild zu dekorativen Zwecken zu schaffen, das sich durch eine Anordnung von einzelnen am Bildmotiv orientierten Leuchtelementen auf dem Bildträger auszeichnet, wobei das Bild mit möglichst geringem Fertigungsaufwand herstellbar sein soll und wobei insbesondere auf einzelne elektrische Leuchtmittel auf dem Bildträger verzichtet werden soll.

[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Leuchtbild der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß in dem Bildträger lichtdurchlässige Ausnehmungen eingebracht sind.

[0006] Bei den lichtdurchlässigen Ausnehmungen kann es sich um Anbohrungen oder Durchbohrungen des Bildträgers handeln. Auf diese Weise ergeben sich punktuelle, leuchtende Bildelemente, deren Durchmesser weniger als 1 mm aber auch mehrere Millimeter betragen kann. Des weiteren ist es möglich, auf dem Bildträger linienartige oder auch flächige lichtdurchlässige Ausfräsungen anzubringen. Gemäß der Erfindung lassen sich Leuchtbilder realisieren, bei denen die ohnehin vorhandene Hintergrundbeleuchtung mittels der lichtdurchlässigen Ausnehmungen dafür genutzt wird, beliebig gestaltbare punktuelle, linienartige oder flächige Leuchtelemente in den Bildträger einzubringen. Die Herstellung derartiger Leuchtbilder ist mit geringstem Fertigungsaufwand zu bewerkstelligen. Da vollständig auf einzelne elektrische Leuchtmittel auf dem Bildträger verzichtet werden kann, ist der Kostenaufwand bei der Herstellung minimal. Auf elektrische Leuchtmittel kann vollständig verzichtet werden, wenn für die Hintergrundbeleuchtung Tageslicht verwendet wird.

[0007] Blinklichter oder Lauflichter lassen sich mit geringem Aufwand auf dem Bildträger realisieren, indem z. B. die lichtdurchlässigen Ausnehmungen von beweglichen, lichtundurchlässigen Masken mechanisch verdeckt werden. Denkbar ist es auch, die Ausnehmungen mit einem geeigneten Leuchtmittel gezielt wechselnd zu beleuchten.

[0008] Zur farblichen Gestaltung der leuchtenden Bildelemente ist es zweckmäßig, die Ausnehmungen mit farbigen, transparenten Füllungen zu versehen. Hierzu eignen sich insbesondere leuchtende, fluoreszierende Farben. Bei der Herstellung von erfindungsgemäßen Leuchtbildern verwendet man zweckmäßigerweise für die Verfüllung der lichtdurchlässigen Ausnehmungen flüssige, schnell trocknende Lacke, welche die Ausnehmungen dicht verschließen, ohne vor dem Aushärten in das Bildträgermaterial einzudringen. Eine vorteilhafte optische Wirkung läßt sich dadurch erzielen, daß dem transparenten Lack fluoreszierende oder phosphoreszierende Farbstoffe zugesetzt werden. Im letzteren Fall ergibt sich eine Nachleuchtwirkung, die noch für einige Zeit nach dem Wegfall der Hintergrundbeleuchtung andauert.

[0009] Als Bildträger können Poster, Foto, Kunstdruck oder Seekarten verwendet werden. Derartige Bildträger bestehen in der Regel aus lichtdurchlässigem Papier oder aus Karton, was sich in idealer Weise für ein Leuchtbild gemäß der Erfindung eignet. Für die Herstellung von Leuchtbildern ist im Handel eine praktisch unbegrenzte Auswahl an Motiven und Formaten verfügbar. Je nach Gestaltungsart des Leuchtbildes können die genannten Bildträger auch auf Unterlagen wie Holz- oder Hartfaserplatten aufgezogen werden. Falls eine flächige Hintergrundbeleuchtung gewünscht wird, eignen sich transparente Materialien wie Acryl oder Glas als Unterlagen.

[0010] Eine besonders eindrucksvolle optische Wirkung ergibt sich bei dem erfindungsgemäßen Leuchtbild mit flächiger Hintergrundbeleuchtung, wenn der Bildträger auch in seinen Flächenbereichen außerhalb der Ausnehmungen lichtdurchlässig ist und aus wenigstens zwei identischen Bildträgerlagen besteht, die deckungsgleich übereinander auf eine lichtdurchlässige Unterlage aufgebracht sind. Dadurch wird die Lichtundurchlässigkeit der dunklen Bildelemente gesteigert, so daß eine deutliche Verbesserung der Hell-Dunkel-Kontraste des von hinten beleuchteten Bildes erzielt wird. Die Lichtintensität wird auf der gesamten Bildfläche gleichmäßig verringert, so daß die durch die lichtdurchlässigen Ausnehmungen geschaffenen leuchtenden Bildelemente stärker hervorgehoben werden. Zusätzlich ergibt sich für die farbigen Bildflächen eine verbesserte Farbsättigung. In diesem Fall eignen sich als Unterlage für die Bildträger transparente Materialien wie Glas oder Acryl. Opake lichtdurchlässige oder opaleszierende Unterlagen eignen sich besonders, da hierdurch eine gleichmäßige Hintergrundbeleuchtung unterstützt wird.

[0011] Eine für die erfindungsgemäßen Leuchtbilder zweckmäßige Hintergrundbeleuchtung läßt sich durch ein Leuchtmittel realisieren, welches in einem Kasten mit lichtreflektierenden Innenwänden angeordnet ist. Dadurch, daß die Seitenwände und die Rückwand des Kastens mit lichtreflektierendem Material ausgekleidet sind, läßt sich eine gleichmäßige Hintergrundbeleuchtung erzielen, auch wenn nur ein einzelnes Leuchtmittel verwendet wird. Zusammenwirkend mit der weißen Rückseite des Bildträgers ergibt sich im Inneren des Kastens eine mehrfache Lichtreflektion, so daß auch die Randbereiche des Bildes ausreichend beleuchtet werden.

[0012] Vorteilhafterweise kann der Kasten derart gestaltet werden, daß seine Außenwände zur Einrahmung des Bildträgers dienen.

[0013] Es zeigen:
Fig. 1
Ein Leuchtbild gemäß der Erfindung perspektivisch - teilweise aufgebrochen -
Fig. 2
Schematisch einen Querschnitt durch das Leuchtbild gemäß der Erfindung.


[0014] In Figur 1 ist ein Bildträger mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet, welcher aus einem zumindest teilweise lichtdurchlässigen Material, wie etwa Papier, besteht. In den Bildträger 1 sind punktuelle An- und Durchbohrungen 2, z. B. zur Darstellung von Steinen eingebracht. Gleichzeitig verfügt der Bildträger 1 über flächige Ausnehmungen 3, um die Fenster bei dem dargestellten Bildmotiv hervorzuheben.

[0015] Für die Hintergrundbeleuchtung ist in einem Kasten 4 der gleichzeitig als Bilderrahmen dient, ein Leuchtmittel 5 angeordnet, welches z. B. als Energiesparlampe ausgebildet sein kann. Die Seitenwände 6 und die Rückwand 7 des Kastens 4 sind mit metallischer, lichtreflektierender Folie ausgekleidet, so daß der Bildträger 1 gleichmäßig von hinten durchstrahlt wird. Ein Netzkabel 8 ist zur Stromversorgung des Leuchtmittel 5 aus dem Kasten 4 herausgeführt.

[0016] Zur Verstärkung des Bildträgers 1 ist dieser auf eine durchsichtige Unterlage 9. Diese Unterlage besteht beispielsweise aus Acrylglas oder Glas, welches zur besseren Lichtverteilung opake sein kann.

[0017] Wie weiterhin aus Figur 2 ersichtlich ist, besteht der Bildträger 1 aus zwei lichtdurchlässigen Bildträgerlagen 1a und 1b, die deckungsgleich übereinander auf die lichtdurchlässige Unterlage 9 aufgebracht, beispielsweise aufkaschiert sind. Durch diese Maßnahme ergeben sich besonders intensive Hell-Dunkel Kontraste und eine deutlich höhere Farbsättigung in der bildlichen Darstellung.


Ansprüche

1. Leuchtbild mit wenigstens einem Bildträger (1), einem Rahmen und einer Hintergrundbeleuchtung,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Bildträger (1) lichtdurchlässige Ausnehmungen (2, 3) eingebracht sind.
 
2. Leuchtbild nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (2, 3) mit farbigen, transparenten Füllungen versehen sind.
 
3. Leuchtbild nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die transparenten Füllungen aus fluoreszierendem und/oder aus phosphoreszierendem Material bestehen.
 
4. Leuchtbild nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Bildträger (1) Poster, Fotos, Kunstdrucke oder Seekarten verwendet werden.
 
5. Leuchtbild nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bildträger (1) auch in seinen Flächenbereichen außerhalb der Ausnehmungen (2,3) lichtdurchlässig ist und aus wenigstens zwei identischen Bildträgerlagen (1a, 1b) besteht, die übereinander auf einer lichtdurchlässigen Unterlage (9) aufgebracht sind.
 
6. Leuchtbild nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtdurchlässige Unterlage (9) aus Acrylglas, Glas oder PVC besteht.
 
7. Leuchtbild nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtdurchlässige Unterlage (9) opake ausgebildet ist.
 
8. Leuchtbild nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hintergrundbeleuchtung durch ein Leuchtmittel (5) erfolgt, welches in einem Kasten (4) mit lichtreflektierenden inneren Wänden (6, 7) hinter den Bildträgern (1) angeordnet ist.
 
9. Leuchtmittel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (6) des Kasten (4) zur Einrahmung des Bildträgers (1) dienen.
 




Zeichnung