[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verpacken von Gegenständen nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1 und eine Vorrichtung zum Verpacken von Gegenständen nach dem Oberbegriff
des Anspruches 6.
[0002] Verfahren und Vorrichtungen der gattungsgemäßen Art werden insbesondere zum Verpacken
von auf Paletten angeordneten Gutstapeln eingesetzt, um das Verpakkungsgut gegen ein
Verrutschen auf der Palette durch die beim Transport auftretenden Kräfte zu sichern
und den Gutstapel vor Nässe und anderen Umwelteinflüssen zu schützen. Die Folienhaube
wird zu diesem Zweck beim Überziehen in Quer- und in Längsrichtung gestretcht. D.
h. sie wird vor dem Überziehen elastisch in Querrichtung gedehnt und während des Überziehens
elastisch in Längsrichtung gedehnt. Nach dem Überziehen liegt die Folienhaube allseitig
elastisch federnd gegen den Gutstapel und die umgriffene Palette an. Sie untergreift
die Palette. Die Folienhaube preßt den häufig aus einzelnen Säcken oder Kartons bestehenden
Gutstapel in sich zusammen und als ganzen gegen die Palette.
[0003] Die für solche Verpackungen verwendeten Kunststoffolien sind hochgradig elastisch
dehnbar. Sie haben jedoch gleichzeitig eine hohe innere Reibung. D. h. die elastisch
gedehnte Folie kehrt nach Entlastung nicht etwa vollständig in einer "schnellenden
Bewegung" in ihre entlastete Position zurück. Vielmehr erfolgt die Rückkehr in den
entlasteten Zustand zumindest teilweise in einer kontinuierlichen, einen gewissen
Zeitraum benötigenden Bewegung.
[0004] Aus der EP-A-0 633 186 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Umhüllen von Stückgut
bekannt, bei der eine Stretchfolie über einen Gutstapel gezogen wird. Hierfür wird
zunächst ein Folienschlauch in einer gewünschten Länge zu einer Folienhaube verschweißt
und oberhalb der Schweißnaht abgeschnitten. Die so gebildete Folienhaube wird mittels
Reffrollen auf vier ein Rechteck aufspannende Greifeinrichtungen aufgerefft und quer
in eine Form gestretcht, die etwas größer als der Querschnitt des zu verpackenden
Gutstapels ist. Anschließend wird die Folienhaube durch eine Abwärtsbewegung der Greifeinrichtungen
über den Gutstapel gezogen und dabei in Längsrichtung gestretcht, indem die Folie
unter Auftreten erheblicher Gleitreibung von den Greifeinrichtungen abgezogen wird.
Um die Reibung der Folie beim Abziehen zu vergrößern, d. h. den Vertikalstretch zu
optimieren, wird die Folie mittels der Reffrollen gegen die Greifeinrichtungen gedrückt.
Die von den Greifeinrichtungen abgezogene Folie legt sich aufgrund der hohen inneren
Reibung der Folie nicht sofort fest an die Seitenwand der Ladung an. Vielmehr erfolgt
ein solches festes Anliegen, welches die Folie reibschlüssig auf der Ladung festlegt,
erst nach einiger Zeit, d. h. in einiger Entfernung von den inzwischen weiter abwärts
gefahrenen Greifeinrichtungen. Im unteren Bereich des Gutstapels, d. h. bei Erreichen
der Palettenunterkante, wird daher die Folienhaube nicht einfach losgelassen. Denn
bei einem Loslassen würde sich die Folie, die sich ja im unteren Bereich noch nicht
reibschlüssig an die Ladung angelegt hat, sowohl in horizontaler, als auch in vertikaler
Richtung zusammenziehen. Das Folienende würde, noch bevor es sich so weit in horizontaler
Richtung zusammenziehen kann, daß es die Palette zuverlässig untergreift, über die
Unterkante der Palette in den Seitenbereich der Palette hochgezogen. Um dies zu vermeiden,
wird im unteren Bereich des Gutstapels aktiv ein sog. Unterstretch erzeugt. Dies erfolgt
dadurch, daß die das Folienende haltenden Greifeinrichtungen gegenüber der Überziehkontur
(d. h. der Kontur, die die Folienhaube beim Überziehen besitzt) nach innen, insbesondere
unter die Palette, bewegt werden. Durch das Nach-Innen-bewegen der Greifeinrichtungen
wird das noch auf die Greifeinrichtungen gespannte Folienende entlastet. D. h. die
Reibung zwischen den Greifeinrichtungen und dem noch auf sie aufgespannten Folienende
sinkt. Dies erhöht die Gefahr, daß das Folienende noch vor Vollendung des Unterstretches
von den Greifeinrichtungen abgleitet. Um dies zu verhindern, wird die Folienhaube
mittels der Reffrollen gegen die Greifeinrichtungen gedrückt und so auch bei abnehmender
Spannung zwischen dem Folienende und den Greifeinrichtungen sicher auf letzteren gehalten.
[0005] Zwar wird bei diesem Verfahren durch das Andrücken der Folienhaube mittels der Reffrollen
der Vertikalstretch verbessert. Eine Verbesserung ist jedoch nur bis zu einem gewissen
Grade möglich. Denn ein zu großer Anpreßdruck der lediglich über einen schmalen Bereich
an den Ecken der Greifeinrichtungen wirkenden Reffrollen kann beim Abziehen der Folie
zu einer Beschädigung der Folienhaube führen. Unter Umständen können durch zu starkes
Andrücken der Reff-rollen Löcher, oder zumindest unerwünschte plastisch deformierte
Bereiche in der Folienhaube erzeugt werden. Auch das Andrücken der Folie auf den Greifern,
um die Folie während der Herstellung des Unterstretches sicher auf den Greifern zu
halten, hat Nachteile. Die Reffrollen können nicht auf das (in Abziehrichtung der
Folie gesehen) äußerste Ende der Rahmenabschnitte, die unmittelbar unter der Palettenunterkante
zu liegen kommen, einwirken. Jedenfalls nicht ohne daß ein zusätzlicher baulicher
Aufwand in Kauf genommen werden muß. Daher muß unterhalb der Palettenunterkante ein
unnötig langer und für den eigentlichen Unterstretch als solchen nicht benötigter
Folienendabschnitt vorgesehen werden, allein um sicherzustellen, daß das Folienende
auch zuverlässig bis in den Bereich der Reffrollen hineinragt.
[0006] Aus der DE 90 01 319 U1 ist eine weitere Vorrichtung zum Verpacken von Gegenständen
bekannt, bei der bewegliche Klemmbacken eingesetzt werden, um die Folienhaube in einem
unteren Bereich gegen den Gutstapel zu drücken. Auch diese Verfahrensweise verhindert
zwar das Hochrutschen der Folienhaube, bis der Unterstretch fertiggestellt ist, kann
jedoch leicht zu einer unerwünschten Beschädigung der Folienhaube bzw. des Verpackungsgutes
führen und bringt zudem einen unerwünschten zusätzlichen baulichen Aufwand mit sich.
[0007] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die oben genannten Nachteile
zu vermeiden und ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verpacken von Gegenständen
mit einer Stretchfolienhaube zu schaffen, bei dem mit möglichst geringem baulichem
Aufwand der Vertikalstretch der Folie verbessert und mit einer sehr geringen Überlänge
der Folie gegenüber der Palettenunterkante auf zuverlässige Weise ein Unterstretch
der Folienhaube erzeugt werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird in vorteilhafter Weise gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren mit
den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 und gemäß der damit korrespondierenden
Vorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 6 gelöst.
[0009] Dadurch, daß die Folie über wenigstens eine Vertiefung der Gleitfläche, d.h. wenigsten
einen Abschnitt in der Gleitfläche, der gegenüber den ihm in Gleitrichtung unmittelbar
vorangehenden und unmittelbar nachfolgenden Gleitflächen zurückgesetzt ist, geführt
wird, wird der Widerstand, den die Folie ihrem Abziehen entgegensetzt, optimiert.
Denn die Folie zieht sich unter ihrer Vorspannung in ihrem momentan die Vertiefung
überbrückenden Bereich zusammen. Sie dringt dadurch in die Vertiefung ein. Beim Verlassen
der Vertiefung wird die Folie erneut umgelenkt und durch den Formschluß mit der sie
umlenkenden Fläche wieder gedehnt. Hierbei tritt ein intensivierter Reibschluß auf.
Es ist nicht unbedingt notwendig, daß die bügelartigen Rahmenabschnitte in besonderem
Maße gegenüber der angrenzenden Kontur der Rahmenstütze hervorstehen.
[0010] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens und der Vorrichtung
ist vorgesehen, daß die Vertiefung, über die die Folie geführt wird, als Spalt zwischen
dem bügelartigen Rahmenabschnitt und der Bügelstütze ausgebildet ist. Da der bügelartige
Rahmenabschnitt und die Bügelstütze im Regelfall ohnehin zwei separate Bauteile darstellen,
lässt sich durch Vergrößerung von deren Trennfuge besonders einfach ein Spalt realisieren.
[0011] Gemäß einer besonders vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens und der Vorrichtung
ist vorgesehen, daß der Spalt vor oder während des Abziehens der Folie in seiner Tiefe
T oder/und seiner Länge L verändert wird bzw. verändert werden kann. Durch die generelle
Einstellbarkeit kann der Spalt an die für jeden Einzelfall maßgeblichen Parameter
wie Folienmaterial, Folienstärke, Überziehgeschwindigkeit, Vorspannung der Folie,
Profil des zu verpackenden Gutstapels usw. angepaßt werden. Indem die Spalt während
der Überziehbewegung verstellt werden kann, wird es möglich, beispielsweise sich im
Laufe des Überziehens ändernden Reibungsverhältnissen, einer sich in Überziehrichtung
ändernden Ladungskontur, aber auch anderen, sich im Laufe des Überziehens ändernden
Parametern Rechnung zu tragen. Dadurch, daß die Tiefe T des Spalts (d.h. der Abstand
vom tiefsten Punkt des Spalts bis zum höchsten Punkt der sich in Abziehrichtung der
Folie unmittelbar anschließenden Gleitfläche) und die Länge L des Spalts unabhängig
voneinander einstellbar sind, wird eine besonders feinfühlige Anpassung an die jeweiligen
Verhältnisse möglich.
[0012] Gemäß einem besonders vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Folie so geführt, daß der untere Rand der Folienhaube in der Überziehendphase
in den Spalt einschnappt und sich zusammenzieht, so daß das Folienende während der
Bewegung der Greifeinrichtung gegenüber der Überziehkontur nach innen zur Bildung
eines Unterstretches wenigstens vorübergehend gehalten wird. Die Umschlingung der
noch mit der Folie in Kontakt befindlichen Gleitfläche wird durch eine derartige Führung
der Folie intensiviert, die Reibung vergrößert.
[0013] Entsprechend einem weiteren Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die Folie so über den Spalt geführt, daß sie nur teilweise im Kontakt zu den
den Spalt begrenzenden Flächen steht. Dadurch können sich Faltenwürfe in der Folie
auseinanderziehen, bevor die Folie über die bügelartigen Rahmenabschnitte läuft.
[0014] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die
wenigstens eine Vertiefung der Gleitfläche möglichst nahe an dem Ende der Greifeinrichtung
angeordnet, an welchem die Folie von der Greifeinrichtung abläuft. Dadurch genügt
ein sehr kurzer Folienabschnitt, um die Folie auf den Greifeinrichtungen zu halten,
während diese zur Bildung eines Unterstretches gegenüber der Überziehkontur nach innen
bewegt werden. Es wird Folie eingespart.
[0015] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung geht die
Gleitfläche, in Abgleitrichtung der Folie gesehen, annähernd sprungartig in die Vertiefung
über. Hierdurch wird insbesondere das für das Halten der Folie bei der Herstellung
des Unterstretches wichtige Einschnappen des Folienendes in die Vertiefung begünstigt,
indem das Folienende bei Erreichen der Vertiefung annähernd schlagartig entlastet
wird.
[0016] Vorzugsweise ist die erfmdungsgemäße Vorrichtung so ausgeführt, daß sich der Spalt
an jeder Greifeinrichtung über deren gesamten äußeren Umfang erstreckt. Damit tritt
beim Abziehen der Folie in der Überziehphase am gesamten Umfang des bügelartigen Rahmenabschnittes
ein erhöhter Widerstand auf, was den Vertikalstretch verbessert. Außerdem kann diese
Gestaltung das Halten der Folie in der Phase der Herstellung des Unterstretches verbessern.
[0017] Weitere Vorteile ergeben sich aus den verbliebenen Unteransprüchen und sind an Hand
der Ausführungsbeispiele erkennbar.
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles mit
Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht der wesentlichen Teile einer Vorrichtung zum Verpacken
von Gegenständen gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2
- eine Greifeinrichtung beim Überziehen der Folienhaube über den Gegenstand;
- Fig. 3
- eine Greifeinrichtung nach dem Überziehen der Folienhaube, vor Herstellung des Unterschrumpfes;
- Fig. 4
- eine Greifeinrichtung nach Herstellung des Unterschrumpfes;
- Fig. 5
- eine vergrößerte Detailansicht einer Greifeinrichtung während der Überziehphase;
- Fig. 6
- eine vergrößerte Detailansicht einer Greifeinrichtung während der Überziehphase, bei
Auftreten eines Faltenwurfes;
- Fig. 7
- eine vergrößerte Detailansicht einer Greifeinrichtung in der Überziehendphase;
- Fig. 8
- eine weitere vergrößerte Detailansicht einer Greifeinrichtung in der Überziehendphase,
und
- Fig. 10
- eine Aufsicht auf einen bühelförmigen Halteabschnitt
[0019] Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung zum Verpacken von Gegenständen 1 weist eine nicht
dargestellte Vorratsrolle für einen gefalteten Folienschlauch 3 auf, der von der Vorratsrolle
abgewickelt und einer zentralen Verpackungseinheit zugeführt wird. Die Verpackungseinheit
weist einen Rahmen, in den die zu verpackenden Gegenstände befördert werden, und eine
an diesem Rahmen geführte Verpackungseinrichtung auf. Von dieser Verpackungseinrichtung
sind zur besseren Veranschaulichung nur die erfindungsgemäß relevanten Bauteile dargestellt.
[0020] Wie in Fig. 1 sichtbar ist, wird der Folienschlauch 3 über einen Umlenkstab 4 senkrecht
nach unten zu einer Schweiß- und Schneidvorrichtung 5 geführt. Unterhalb der Schweiß-
und Schneidvorrichtung 5 wird der Folienschlauch 3 geöffnet und von innen durch vier
bewegbare Greifeinrichtungen 8 ergriffen. Die Greifeinrichtungen 8 bestehen aus den
bügelartigen Rahmenabschnitten 8 a und den Bügelstützen 8 b. Die bügelartigen Rahmenabschnitte
8 a und die Bügelstützen sind L- bzw. C-förmig gestaltet und geben so die Ecken der
Folienhaube vor.
[0021] Im Anschluß an das Ergreifen des Folienschlauchs 3 wird eine vorgegebene Länge des
Folienschlauches 3 auf die Greifeinrichtungen aufgerefft. Dies erfolgt indem jeweils
außen an jeder Greifeinrichtungen 8 eine Reffrolle 10 den Folienschlauch 3 auf die
Greifeinrichtung zieht, wodurch sich der Folienschlauch auf der Ablaufseite der Reffrolle
zu einem gefalteten Vorrat 6 a zusammenlegt. (Aufreffen der Folie mittels der Reffrollen
nicht zeichnerisch dargestellt). Der Folienschlauch 3 wird dann in einer gewünschten
Länge zugeschweißt und abgeschnitten, so daß eine Folienhaube 6 entsteht, die durch
die vier Greifeinrichtungen 8 zu einem Rechteck aufgespannt wird. Die so aufgespannte
Folienhaube 6 wird in einem nächsten Schritt so in horizontaler Richtung gedehnt,
daß die untere Öffnung der Folienhaube 6 etwas größer als der Querschnitt des zu verpackenden
Gutstapels 1 ist. Die Folie nimmt in diesem Zustand ihre "Überziehkontur" ein. Anschließend
wird die Folienhaube 6 nach unten bewegt und auf den Gutstapel 1 aufgezogen. Das zugeschweißte
Ende der Folienhaube legt sich auf die Oberseite des Gutstapels 1 auf. Die Folie wird
nun, von den Greifeinrichtungen 8 gebremst, abgezogen. Dabei wird sie in vertikaler
Richtung gestretcht.
[0022] Diese Phase des Überziehens unter vertikaler Stretchung zeigen die Fig. 2 und die
zugehörige Detailvergrößerung Fig. 5. Die Folienhaube 6 wird beim Überziehen in vertikaler
Richtung kontinuierlich von dem ruhend aufgerefften Vorrat 6 a abgezogen. Sie passiert
die frei drehende Rolle 9, die beim Aufreffen der Folie als Gegenrolle für die Reffrolle
10 dient. Von der Hauptgleitfläche 8 a des bügelartigen Rahmenabschnittes 8 wird die
Folie über den eine Vertiefung darstellenden Spalt 15 gezogen.
[0023] Eine (hier nicht gezeigte) abweichende Gestaltung der Vertiefung, beispielsweise
als eine nur örtliche, allseitig verrundet ausgeführte Mulde ist möglich. Bei lediglich
örtlicher Erstreckung der Vertiefung ist es dabei besonders vorteilhaft, wenn sich
die Vertiefung über die Außenecke, d.h. den Schnittpunkt der beiden Schenkel der Greifeinrichtung
erstreckt.
[0024] Da die Folie im Bereich des Spaltes 15 nicht mehr von bügelartigen Rahmenabschnitten
unterstützt wird, zieht sie sich infolge ihrer Vorspannung während der Passage über
den Spalt zusammen, d. h. sie zieht sich in den Spalt hinein. Aufgrund dessen, daß
sich die Folie, bedingt durch ihre inneren Reibung, nicht schlagartig vollständig
zusammenzuziehen vermag, hängt es von den Maßen L und T des Spalts (Maße: vgl. Fig.
9) ab, mit welcher Intensität sich die Folie in den Spalt hineinzieht.
[0025] Durch das Eindringen der Folie in den Spalt 15 wird die Umschlingung des bügelartigen
Rahmenabschnitts 8 vergrößert. Die Folie legt sich in erhöhtem Maße an den der Abgleitseite
der Folie abgewandten Bereich 8 e des bügelartigen Rahmenabschnittes 8 a an. Die in
diesem Bereich an den bügelartigen Rahmenabschnitt anliegende Folie kann vom bügelartigen
Rahmenabschnitt 8 a nur abgezogen werden, indem sie, in Umfangsrichtung gesehen, weiter
aufgedehnt wird. Dadurch kommt es zu einer maßgeblichen Erhöhung der beim Abziehen
wirksamen Reibungskräfte. Denn nunmehr wird die Folie nicht mehr im wesentlichen nur
durch die als F
H an der Folienschnittlinie angedeuteten Horizontalkräfte der Folie (resultierend aus
der Folienspannung in horizontaler Richtung) gegen den bügelartigen Rahmenabschnitt
8 a gezogen. Auch die vertikalen Folienkräfte, angedeutet als F
V an der vertikalen Schnittline der Folie, tragen nun ganz maßgeblich dazu bei, die
Folie gegen den der Abgleitseite der Folie abgewandten Bereich des bügelartigen Rahmenabschnitts
8 a zu ziehen. Es tritt ein selbstverstärkender Effekt auf. Die Kräfte, die dazu tendieren,
die Folie vom bügelartigen Rahmenabschnitt 8 a abzuziehen, erhöhen gleichzeitig die
einem Abziehen entgegenwirkenden Reibungskräfte.
[0026] Ersichtlich läßt sich der Vertikalstretch, d. h. die beim Abziehen auftretende Gleitreibungskraft,
in einem weiten Bereich dadurch beeinflußen, daß die Länge, auf der die Folie 6 den
bügelartigen Rahmenabschnitt 8 a umschlingt, durch eine Variation der Spaltemaße L
und/oder T (Fig. 9) an die jeweils gegebenen Erfordernisse angepasst wird.
[0027] Fig. 6 zeigt die Verhältnisse, wenn beim Überziehen der Haube eine Falte 6 e vom
aufgerefften Vorrat 6 a abgezogen wird. Die Falte gleitet die Gleitfläche 8 c der
Bügelstütze 8 b entlang. Die aufeinandergefalteten Folienabschnitte werden durch die
starke horizontale Vorspannung der Folie eng aufeinander gepreßt. Zwischen den faltig
aufeinander liegenden Folienabschnitten tritt Haftreibung auf. Wenn diese Haftreibung
unter ungünstigen Umständen größer als die Gleitreibung zwischen der Folie und der
Gleitfläche der Greifeinrichtung ist, kann sich die Falte nicht mehr auseinander ziehen,
solange sie unter Spannung über die Greifeinrichtung gleitet. Dies ist unerwünscht.
Denn insbesondere wenn eine Falte in den Bereich der bügelartigen Rahmenabschnitte
gelangt, wird die Folie unzulässigen Belastungen ausgesetzt.
[0028] Der Spalt 15 verhindert dies. Sobald die Falte 6 e in den Bereich des Spaltes 15
gleitet, wird die Falte kurzzeitig von Horizontalkräften entlastet. Die faltig übereinander
gelegten Folienabschnitte werden nicht mehr gegeneinander gepreßt. Die Falte kann
sich aufziehen, die Folie sich insgesamt ausrichten.
[0029] Fig. 7 zeigt die Verhältnisse unmittelbar bei Abschluß des Überziehens der Haube.
Die Vertikalbewegung der Greifeinrichtung 8 ist beendet. Die Folie ist vollständig
von der Gleitfläche 8 c der Bügelstütze 8 d abgezogen worden. Das Folienende ist soeben
in den Spalt 15 geglitten.
[0030] Die Fig. 7 stellt insoweit eine Momentaufnahme dar, als sie ein momentan frei in
den Spalt ragendes äußerstes Ende 6 b der Folienhaube zeigt. Dieses Ende wird jedoch,
insbesondere abhängig von der inneren Reibung der Folie, durch die (aus den Folien-Horizontalkräften
F
H und den Folien-Vertikalkräften F
V, vgl. Fig. 5) an der Schnittfläche der Folie resultierenden Folienkräften F
R augenblicklich an den Grund des Spalts 15 oder, vorzugsweise, an den der Abgleitseite
der Folie abgewandten Bereich des bügelartigen Rahmenabschnittes 8 a angelegt.
[0031] Damit tritt die in Fig. 8 gezeigte Situation ein. Der bügelartige Rahmenabschnitt
8 a hintergreift die Folienöffnung. An jeder der vier unteren Eckpunkte der Folienhaube
wird eine Art von "Tasche" in die Folie gezogen. Diese "Tasche" schlingt sich um den
bügelartigen Rahmenabschnitt 8 a. Der Umschlingungswinkel W (d.h. der Winkel, mit
dem die Folie den der Abgleitseite der Folie abgewandten Bereich des bügelartigen
Rahmenabschnittes 8 a gegenüber der Horizontalen umschlingt) ist vorteilhafter Weise
größer als 30 Grad. Die Öffnung 6 d der Folienhaube hat einen kleineren Umfang als
die sich haubeneinwärts einschließenden Bereiche der Folienhaube, da diese durch den
bügelartigen Rahmenabschnitt 8 a gedehnt werden.
[0032] Damit kann die Folienhaube bei der Herstellung des Unterstretches allein durch die
Haftreibung zwischen Folie und bügelartigem Rahmenabschnitt 8 a sicher gehalten werden.
Um die Folienhaube von den Halteabschnitten 8 b abrutschen zu lassen, müßte die Folienhaube
im Bereich ihrer Öffnung 6 d weiter in Umfangsrichtung gedehnt werden. Die hierfür
erforderlichen Kräfte stehen jedoch aufgrund der weitreichenden Umschlingung des Halteabschnitts
8 b und den dementsprechend hohen Reibungskräften nicht mehr zur Verfügung. Der im
Zusammenhang mit Fig. 2 und Fig. 5 beschriebene selbstverstärkende Effekt kommt hier
nun der Haftreibung zu Gute. Bei geeigneter Dimensionierung des Spalts tritt Selbsthemmung
auf. D. h. die Kräfte, die dazu tendieren, die Folie von den bügelartigen Rahmenabschnitten
8 a abzuziehen, ziehen die Folie gleichzeitig stets in solchem Maße an die der Abgleitseite
der Folie abgewandten Bereiche der bügelartigen Rahmenabschnitte 8 a, daß die Haftreibung
unüberwindbar erhöht wird.
[0033] Zusätzliche Haltemaßnahmen, wie ein Andrücken der Folie etc., sind möglich aber prinzipiell
nicht erforderlich.
[0034] Bei der Dimensionierung des Spalts und der Länge des während der Herstellung des
Unterstretches in den Spalt ragenden Folienendes kann erforderlichenfalls folgender
Effekt genutzt werden. Solange die Folie in der Überziehphase der Haube den Spalt
überbrückt, zieht sie sich bei entsprechender Dimensionierung des Spaltes nicht vollständig
in den Spalt. Dadurch kann bewirkt werden, daß die Folie den bügelartigen Rahmenabschnitt
8 a nur in solchem Maß umschlingt, daß zwar die Gleitreibung erhöht wird, aber keine
Selbsthemmung eintritt. Das Folienende kann demgegenüber tiefer in den Spalt eindringen
und legt sich damit in höherem Maße an den bügelartigen Rahmenabschnitt 8 a an. Damit
kann die Reibung in der Überziehendphase weiter erhöht werden. Unter Umständen kann
in der Überziehendphase Selbsthemmung der Folie erreicht werden.
[0035] Fig. 4 zeigt die Verhältnisse bei Fertigstellung des Unterstretches. Die Folie hat
sich reibschlüssig an die Seitenkante der Palette angelegt. Die Spannung der Folie
in vertikaler Richtung hat sich dadurch nahezu abgebaut. Der bügelartige Rahmenabschnitt
8 a kann daher leicht durch ein weiteres Einwärtsfahren der Greifeinrichtungen 8 aus
dem Eingriff mit der Folie gelöst werden.
[0036] Fig. 9 zeigt einen bügelartigen Rahmenabschnitt 8, bei dem eine alternative Gestaltung
des Spalts ausgeführt ist. Die Abrundung im Grund des Spalts kann vorteilhafterweise
die Folie beim Überqueren des Spalts teilweise abstützen. Weiterhin kann sich die
Abrundung beim in Fig. 8 gezeigten Halten der Folie günstig auswirken, indem die Folie
auch in dieser Phase mit ihrem äußersten Ende bis in den Bereich der Rundung hineinverläuft.
[0037] Das von Fig. 9 gezeigte Maß L kann in einfacher Weise verändert werden, indem der
an den Führungsstangen 13 und 14 befestigte bügelartige Rahmenabschnitt 8 a in vertikaler
Richtung mehr oder weniger weit aus den Bügelstützen 8 d herausgezogen wird. Wenn
die Stangen 13 und 14 in den entsprechenden Führungen laufen, muß hierzu lediglich
die (in Fig. 9 nicht gezeigte) Klemmung zwischen den Stangen 13 und 14 und ihren Führungen
aufgehoben werden. Bei Bedarf kann das Maß L auch während des Überziehens verändert
werden, wenn eine Möglichkeit vorgesehen wird, die Stangen 13 und 14 motorgetrieben
zu verfahren.
[0038] Für die Einstellung des von Fig. 9 gezeigten Maßes T gibt es diverse verschiedene
Möglichkeiten. Rein beispielhaft sei die Möglichkeit aufgeführt, die Stange 14 exzentrisch
verdrehbar zu lagern. Eine solche Lagerung würde zugleich auch eine einfache motorische
Verstellbarkeit der Größe T zulassen. Im übrigen kann aber auch beispielsweise mit
(ggf. profilierten) Hülsen gearbeitet werden, die im Bereich des Spalts 15 über die
Stange 14 oder über die Stangen 13 und 14 gestülpt werden.
[0039] Die Fig. 10 zeigt einen Blick auf einen bügelartigen Rahmenabschnitt 8 a, von oben
gesehen. Die Stangen 13 a und 14 a sind im Bereich des gestrichelt angedeuteten Spaltes
15 profiliert und ermöglichen es so, die im Bereich des Spalts 15 befindliche Folie
gezielt örtlich zu führen bzw. abzustützen. Diese Stangen entsprechen der in Fig.
9 gezeigten Stange 14. Die Stangen 13 b und 14 b stellen eine alternative Ausführung
dar. Sie sind durchgehend kreiszylindrisch und bieten keine besonders definierte Abstützung
oder Führung.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1
- Palettierter Gutstapel
- 2
- Palette
- 3
- Folienschlauch (zusammengelegt vom Vorrat abgezogen)
- 4
- Umlenkstab bzw. Umlenkrolle
- 5
- Schweiß- und Schneidvorrichtung
- 6
- Folienhaube
- 6a
- ruhend aufgereffte Folienhaube
- 6b
- äußerste Ecke der Folienhaube
- 6c
- Außenkante der Folienhaube
- 6d
- Öffnung des Folienendes, d.h. Haubenöffnung
- 6e
- Faltenwurf in der Folie
- 7
- Kopfschweißnaht der Folienhaube
- 8
- Greifeinrichtung
- 8a
- bügelartiger Rahmenabschnitt
- 8b
- Bügelstütze
- 8c
- Gleitfläche des bügelartigen Rahmenabschnittes
- 8d
- Gleitfläche der Bügelstütze
- 9
- Gegenrolle zur Reffrolle
- 10
- Reffrolle
- 11
- Arm
- 12
- Führung
- 13
- Vertikalführung des Halteabschnittes
- 14
- Vertikalführung des Halteabschnittes
- 15
- Einschnürung bzw. Spalt
1. Verfahren zum Verpacken von Gegenständen, insbesondere eines palettierten Gutstapels
(1) mit einer schlauch- bzw.haubenförmigen Stretchfolie, die auf mehrere Greifeinrichtungen
(8) mit bügelartigen Rahmenabschnitten (8a) und Rahmenstützen (8b) eines in vertikaler
Richtung bewegbaren Hubrahmens aufgerefft und mittels der Greifeinrichtungen derart
aufgespannt wird, daß die aufgespannte Öffnung der Folienhaube (6) größer als der
Grundriß des zu verpackenden Gegenstandes ist, und wobei die Folienhaube (6) mit einer
gewissen Dehnung quer zu der Ebene der aufgespannten Öffnung der Folienhaube über
den Gegenstand gezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie vor dem Ablaufen von der jeweiligen Greifeinrichtung (8) zur Vergrößerung
des Abziehwiderstandes über wenigstens eine Vertiefung (15) in der Gleitfläche der
Greifeinrichtung geführt wird, so daß sie gegenüber ihrer Abziehrichtung umgelenkt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (6) über einen zwischen dem bügelartigen Rahmenabschnitt (8a) und der Rahmenstütze
(8b) angeordneten Spalt (15) geführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Spalt (15) vor oder während des Abziehens des Folie in seiner Tiefe (T) oder/und
seiner Länge (L) verändert wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (6) so geführt wird, daß der untere Rand der Folienhaube in der Überziehendphase
in den Spalt (15) einschappt und sich zusammenzieht, so daß das Folienende während
der Bewegung der Greifeinrichtung (8) gegenüber der Überziehkontur nach innen zur
Bildung eines Unterstretches wenigstens vorübergehend gehalten wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (6) so über den Spalt (15) geführt wird, daß sie nur teilweise im Kontakt
zu den den Spalt begrenzenden Flächen steht.
6. Vorrichtung zum Verpacken von Gegenständen, insbesondere eines palettierten Gutstapels
(1) mit einer schlauch- bzw. haubenförmigen Stretchfolie (6) und einer an einem Hubrahmen
angeordneten, von i.w. verrundeten Folienkontaktflächen aufweisenden, bügelartigen
Rahmenabschnitten (8a) mit Bügelstützen (8b) und gegen diese zur Anlage bringbaren
Reffrollen (10) gebildeten Greifeinrichtung (8) zum Aufreffen und Querstretchen der
Folienhaube (6), wobei die Greifeinrichtung mit dem Hubrahmen in vertikaler Richtung
entlang des zu verpackenden Gegenstandes bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß in der Gleitfläche der Greifeinrichtung (8) wenigstens eine Vertiefung (15) vorgesehen
ist, durch welche die Folie gegenüber ihrer Abziehrichtung zur Vergrößerung des Abziehwiderstandes
umlenkbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens eine Vertiefung (15) der Gleitfläche möglichst nahe an dem Ende der
Greifeinrichtung (8) angeordnet ist, an welchem die Folie von der Greifeinrichtung
abläuft.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigsten eine Vertiefung (15) der Gleitfläche in dem bügelartigen Rahmenabschnitt
(8a) oder/und der Bügelstütze (8b) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleifläche in Abgleitrichtung der Folie (6) gesehen, annähernd sprungartig in
die Vertiefung (15) übergeht.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenzeichnet, daß die Länge (L) der Vertiefung (15) in Abziehrichtung mindestens 10 mm beträgt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung (15) der Gleitfläche von einem Spalt gebildet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Spalt (15) zwischen dem bügelartigen Rahmenabschnitt (8a) und der Bügelstütze
(8b) angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Spalt (15) in seiner Tiefe (T) oder/und seiner Länge (L) veränderbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Spalt (15) in seiner Tiefe (T) oder/und seiner Länge (L) während des Abziehens
der Folie (6) veränderbar ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Anspüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Spalt (15) an jedem bügelartigen Rahmenabschnitt (8a) über dessen gesamten
äußeren Umfang erstreckt.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenzeichnet, daß insbesondere die bügelartigen Rahmenabschnitte (8a) mit einer reibungserhöhenden
Beschichtung versehen sind oder aus einem Material gefertigt sind, welches im Kontakt
mit Folienkunststoffen einen besonders hohen Reibungskoeffizienten besitzt.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenzeichnet, daß der Spalt (15) längs seines Verlaufes in Abziehrichtung zumindest örtlich Führungsflächen
für die Folie (6) besitzt.