[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Steuern einer kontinuierlich arbeitenden
Stapelhebevorrichtung einer bogenverarbeitenden Maschine, bei welcher die Stapelhebevorrichtung
einen regelbaren Antrieb aufweist, der durch eine die Höhenlage der Oberseite des
Bogenstapels erfassenden Einrichtung beeinflußbar ist.
[0002] Derartige Stapelhebevorrichtungen bestehen aus einem einen Bogenstapel tragenden
Stapelhubtisch, der durch einen Elektromotor heb- und senkbar antreibbar ist. Vom
Bogenstapel wird der jeweils oberste Bogen im Takt einer nachgeordneten bogenverarbeitenden
Maschine vereinzelt und dieser zugeführt. Das Höhenniveau der Oberseite des Stapels
wird von einer Einrichtung erfaßt und sowohl beim Erreichen eines oberen als auch
unteren Niveaus ein entsprechendes Signal einer Steuereinheit zugeführt, durch die
ein Zu- oder Abschalten des Elektromotors erfolgt.
[0003] Aus der DE 44 10 384 C1 ist es bekannt, nach Einschalten der Stapelhebevorrichtung
den Stapelhubtisch bis zum Auslösen eines oberen Niveausignals anzuheben und in dieser
Position zu halten. Nach dem Auslösen des oberen Niveausignals werden von einem Zähler
die Anzahl der vom Bogenstapel entnommenen Bogen bis zum Auslösen des unteren Niveausignals
erfaßt und ein entsprechendes Signal der Steuereinheit zugeleitet. Nach dem Auslösen
des unteren Niveausignals wird durch den Elektromotor der Stapelhubtisch wieder angehoben
bis zum zweiten Auslösen des oberen Niveausignals. Von der Steuereinheit wird dann
aus der Höhendifferenz zwischen dem oberen und unteren Niveau und der Anzahl der gezählten
Bogen die Bogenstärke sowie aus der Bogenstärke und der Taktzeit eine Hubgeschwindigkeit
ermittelt, die als Ansteuergröße für den Elektromotor nach dem zweiten Auslösen des
oberen Niveausignals zum zumindest annähernd kontinuierlichen Antrieb dient. Diese
Steuerung ist aufwendig sowie kompliziert und hat den Nachteil, daß zur Ermittlung
einer den Stapelhubtisch kontinuierlich nachführenden Geschwindigkeit u.a. die Bogenstärke
herangezogen wird, wodurch aufgrund der Tatsache, daß Bogen gleicher Stärke unterschiedliche
Eigenschaften aufweisen, die ein meßtechnisches Erfassen verfälschen, es zu Fehlmessungen
und damit zur Realisierung einer fehlerhaften Hubgeschwindigkeit kommen kann. Außerdem
ist es nachteilig, daß durch diese Steuerung jeweils nur eine Hubgeschwindigkeit für
eine konkrete Verarbeitungsgeschwindigkeit ermittelt werden kann, so daß bei jeder
Abweichung von dieser Verarbeitungsgeschwindigkeit eine neue, eine kontinuierliche
Nachführung des Stapelhubtisch sichernde Geschwindigkeit ermittelt werden muß. Damit
ist letztlich eine kontinuierliche Nachführung des Stapelhubtischs und damit kontinuierliche
Arbeitsweise des Elektromotors nur in Ausnahmefällen möglich.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Stapelhebevorrichtung zu schaffen,
mit der auf einfache Weise eine kontinuierliche, den jeweiligen Bedingungen angepaßte
Hubgeschwindigkeit des Stapelhubtischs realisiert werden kann.
[0005] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Patentansprüche gelöst.
[0006] Durch die erfindungsgemäße Lösung ist es möglich, eine mit einfachen Mitteln umsetzbare
kontinuierlich arbeitende Stapelhebevorrichtung zu schaffen, die es ermöglicht, eine
von den jeweiligen Höhenniveaus der Oberseite des Bogenstapels abhängige Stapelhubgeschwindigkeit
zu realisieren.
[0007] Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In der
zugehörigen Zeichnung ist eine als Bogenanleger 1 ausgebildete Vorrichtung zum Vereinzeln
und Fördern von Bogen 6 dargestellt. Dem Bogenanleger 1 ist ein Transportbänder 2
aufweisender Bändertisch 3 nachgeordnet. Die Transportbänder 2 werden durch eine Bänderwalze
4 angetrieben, mit der eine Taktwalze 5 korrespondiert, die im Maschinentakt gegen
die Bänderwalze 4 gesteuert wird.
[0008] Im Bogenanleger 1 ist ein Stapelhubtisch 8 angeordnet, der z.B. durch Hubketten 9
geführt wird. Die Hubketten 9 sind über nicht dargestellte Kettenräder mit einem Elektromotor
10 verbunden. Der Stapelhubtisch 8 wird durch den Elektromotor 10 angehoben oder abgesenkt.
Auf dem Stapelhubtisch 8 ist ein aus den Bogen 6 bestehender Bogenstapel 7 angeordnet.
Über dem Bogenstapel 7 ist ein gestellfest mit dem Bogenanleger 1 verbundener Saugkopf
11 zum Vereinzeln und Fördern der Bogen 6 vorgesehen. Dazu weist der Saugkopf 11 Trennsauger
12 auf, die den jeweils obersten Bogen 6 des Bogenstapels 7 erfassen, vom Bogenstapel
7 trennen und an ebenfalls im Saugkopf 11 vorgesehene Transportsauger 13 übergeben,
die die Bogen 6 in Förderrichtung 14 transportieren, bis der in Förderrichtung 14
vom liegende Teil der Bogen 6 jeweils von der Wirkpaarung Taktwalze 5/Bänderwalze
4 erfaßt und durch diese bzw. den nachgeordneten Bändertisch 3 zu einer bogenverarbeitenden
Maschine transportiert wird. Weiterhin ist im Bogenanleger 1 eine die Höhenlage der
Oberseite des Bogenstapels 7 erfassende Einrichtung 15 vorgesehen, die im Ausführungsbeispiel
als an sich bekannter Tasterfuß 16 ausgebildet ist, der taktweise gegen die Oberseite
des Bogenstapels 7 geführt wird. Die Einrichtung 15 erfaßt die Höhenlage der Oberseite
des Bogenstapels 7 in einem Bereich zwischen einem oberen Niveau 20 und einem unteren
Niveau 21, wobei zusätzlich eine zwischen diesen Positionen vorgesehene Nullposition
erfaßt wird.
[0009] Die von der Einrichtung 15 erfaßten Steuersignale werden einer Auswert/Steuereinheit
17 zugeführt. Die von der Auswert/Steuereinheit 17 erzeugten Steuersignale, die dem
Regler 18 eines als Servomotor 19 ausgebildeten Elektromotors 10 zugeführt werden,
beeinflussen den Getriebefaktor des Servomotors 19 derart, daß dieser schrittweise
vergrößert oder verkleinert wird. Dabei wird bei einem großen Getriebefaktor eine
höhere Geschwindigkeit des Servomotors 19 und damit eine höhere Stapelhubgeschwindigkeit
realisiert, während bei einer Verringerung des Getriebefaktors die Stapelhubgeschwindigkeit
reduziert wird, wobei es möglich ist, die Änderung des Getriebefaktors in unterschiedlichen
Schrittweiten vorzunehmen.
[0010] Das Vereinzeln des jeweils obersten Bogen 6 vom Bogenstapel 7 durch die Trennsauger
12 erfolgt üblicherweise in einer Position, die in der Mitte zwischen dem oberen Niveau
20 und dem unteren Niveau 21 vorgesehen ist und als Nullposition bezeichnet wird,
wobei der Bogenstapel 7 kontinuierlich in dem Maß nachgeführt wird, wie die Bogen
6 abgefördert werden. Ist die Stapelhubgeschwindigkeit zu groß, wird also die Oberseite
des Bogenstapels 7 durch die Einrichtung 15 in dem Bereich zwischen der Nullposition
und dem oberen Niveau 20 erfaßt, erfolgt über die Auswert/Steuereinheit 17 und den
Regler 18 eine Reduzierung des Getriebefaktors des Servomotors 19 in kleinen Schritten,
bis durch die Einrichtung 15 die Oberseite des Bogenstapels 7 als in der Nullposition
befindlich dedektiert wird. Wird aber durch die Einrichtung 15 die Oberseite des Bogenstapels
7 im oberen Niveau 20 erfaßt, erfolgt über die Auswert/Steuereinheit 17 und den Regler
18 eine Reduzierung des Getriebefaktors des Servomotors 19 in großen Schritten solange,
bis durch die Einrichtung 15 die Oberseite des Bogenstapels 7 in der Nullposition
erfaßt wird. Sinkt die Oberseite des Bogenstapels 7 unter die Nullposition ab, so
daß sie durch die Einrichtung 15 als im Bereich zwischen der Nullposition und dem
unteren Niveau befindlich erfaßt wird, erfolgt über die Auswert/Steureinheit 17 und
den Regler 18 eine Erhöhung des Getriebefaktors des Servomotors 19 und damit die Nachführgeschwindigkeit
des Bogenstapels 7 in kleinen Schritten, bis die Oberfläche des Bogenstapels 7 durch
die Einrichtung 15 in der Nullposition erfaßt wird. Erreicht die Oberfläche des Bogenstapels
7 das untere Niveau 21, wird über die Einrichtung 15, die Auswert/Steuereinheit 17
und den Regler 18 der Getriebefaktor des Servomotors 19 in großen Schritten erhöht
und damit ebenso die Nachführgeschwindigkeit des Stapelhubtischs 8 mit dem darauf
befindlichen Bogenstapel 7 vergrößert.
[0011] Wird der erste Bogenstapel 7 eines Auftrages oder ein Folgestapel bei einer Arbeitsweise
ohne Non-Stop-Betrieb im Bogenanleger 1 auf bekannte Weise bereitgestellt und nachfolgend
die Oberseite des Bogenstapels 7 dem unteren Niveau 21 angenähert, so wird diese durch
in diesem Bereich vorgesehene Mittel 22 erfaßt und Steuersignale der Auswert/ Steuereinheit
17 zugeführt. Die Mittel 22 können z.B. als Initiatoren ausgebildet sein. Durch diese
der Auswert/Steuereinheit 17 zugeführten Steuersignale werden die Steuersignale der
Einrichtung 15 zurückgesetzt und über den Regler 18 der Getriebefaktor des Servomotors
19 auf einen Mittelwert eingestellt. Nachfolgend wird der Bogenstapel 7 solange angehoben,
bis die Oberseite des Bogenstapels 7 von der Einrichtung 15 in der Nullposition erfaßt
wird und damit eine solche Stapelhubgeschwindigkeit eingestellt, daß die Stapelhebevorrichtung
kontinuierlich arbeitet.
[0012] Es ist auch möglich, die Höhenlage der Oberseite des Bogenstapels 7 durch die unterhalb
dem unteren Niveau 21 vorgesehenen Mittel 22 zu erfassen und entsprechende Steuersignale
der Auswert/Steuereinheit 17 zuzuführen, wenn das untere Niveau 21 von der Oberseite
des Bogenstapels 7 unterschritten wird. Das ist z.B. dann der Fall, wenn bei einem
Maschinenbetrieb ohne Non-Stop Stapelwechsel ein Reststapel abgesenkt wird.
[0013] Es ist auch denkbar, die die Höhenlage der Oberseite des Bogenstapels im Bereich
unter dem unteren Niveau 21 erfassenden Mittel 22 in der Einrichtung 15 derart zu
integrieren, daß eine Einrichtung 15.1 einerseits das Höhenniveau des Bogenstapels
7 zwischen dem oberen Niveau 20 und der Nullposition sowie zwischen der Nullposition
und dem unteren Niveau 21 erfaßt und damit über die Auswert/Steuereinheit 17 und den
Regler 18 den Getriebefaktor so beeinflußt, daß eine kontinuierliche Stapelhubbewegung
realisiert wird, andererseits beim Unterschreiten des unteren Niveaus 21 oder bei
einer Annäherung der Oberseite eines Bogenstapels 7 aus dem unter dem unteren Niveau
21 liegenden Bereich an das untere Niveau 21 die Auswert/Steuereinheit 17 so anzusteuern,
daß die Auswert/Steuereinheit 17 zurückgestellt und über den Regler 18 den Getriebefaktor
des Servomotors auf einen Mittelwert eingestellt wird.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
[0014]
- 1
- Bogenanleger
- 2
- Transportband
- 3
- Bändertisch
- 4
- Bänderwalze
- 5
- Taktwalze
- 6
- Bogen
- 7
- Bogenstapel
- 8
- Stapelhubtisch
- 9
- Hubkette
- 10
- Elektromotor
- 11
- Saugkopf
- 12
- Trennsauger
- 13
- Transportsauger
- 14
- Förderrichtung
- 15
- Einrichtung
- 15.1
- integrierte Einrichtung
- 16
- Tasterfuß
- 17
- Auswert/Steuereinheit
- 18
- Regler
- 19
- Servomotor
- 20
- oberes Niveau
- 21
- unteres Niveau
- 22
- Mittel
1. Einrichtung zum Steuern einer kontinuierlich arbeitenden Stapelhebevorrichtung einer
bogenverarbeitenden Maschine,
• die Stapelhebevorrichtung ist durch eine die Höhenlage der Oberseite des Bogenstapels
(7) in einem Bereich zwischen einem oberen Niveau (20) und einem unteren Niveau (21)
erfassenden Einrichtung (15) derart beeinflußbar,
• daß die Steuersignale der Einrichtung (15) einer Auswert/Steuereinheit (17) zuführbar
und in dieser speicherbar
• von der Auswert/Steuereinheit (17) einem Regler (18) zuführbar sind,
• wobei durch den Regler (18) der elektrische Getriebefaktor eines die Stapelhebevorrichtung
antreibenden Elektromotors (10) beeinflußbar und damit eine kontinuierliche Arbeitsweise
der Stapelhebevorrichtung realisierbar ist
• und zusätzlich Mittel (22) vorgesehen sind, die die Höhenlage der Oberseite des
Bogenstapels (7) in einem unter dem unteren Niveau (21) liegenden Bereich erfassen
und Steuersignale der Auswert/Steuereinheit (17) zuführen,
• wodurch ein Löschen der in der Auswert/Steuereinheit (17) gespeicherten Steuersignale
der Einrichtung (15) und ein Einstellen des elektrischen Getriebefaktors des Elektromotors
(10) auf einen Mittelwert erfolgt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1 mit als Initiatoren ausgebildeten Mitteln (22) zum Erfassen
der Höhenlage der Oberseite des Bogenstapels (7) in einem Bereich unter dem unteren
Niveau (21).
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2 mit als Näherungsinitiatoren ausgebildeten Mitteln
(22) zum Erfassen der Annäherung der Oberfläche des Bogenstapels (7) aus einem unter
dem unteren Niveau (21) liegenden Bereich an das untere Niveau (21).
4. Einrichtung nach Anspruch 1 mit einer aus der die Oberseite des Bogenstapels (7) in
einem Bereich zwischen dem oberen Niveau (20) und dem unteren Niveau (21) erfassenden
Einrichtung (15) und aus den das Unterschreiten des unteren Niveaus (21) durch die
Oberseite des Bogenstapels (7) sowie das Annähern der Oberfläche eines Bogenstapels
(7) aus einem unter dem unteren Niveau (21) liegenden Bereich an das untere Niveau
(21) erfassenden Mitteln (22) bestehenden integrierten Einrichtung (15.1).