[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von kaltumgeformten Bauteilen
aus einem aushärtbarem Aluminiumwerkstoff, bei dem eine prozeßintegrierte Wärmebehandlung
durchgeführt wird. Aushärtbare Aluminiumwerkstoffe, wie Al-Mg-Cu-, Al-Mg-Si-, Al-Zn-Mg-,
Al-Cu-Mg- oder vergleichbare Legierungen, werden bevorzugt zur Herstellung von kaltumgeformten,
insbesondere tiefgezogenen Bauteilen eingesetzt. Dabei weisen aushärtbare Legierungen
hinsichtlich der durch Wärmeeinfluß erreichbaren Festigkeiten besondere Vorzüge auf.
So haben sich beispielsweise im Bereich des Automobilbaus Karosserie-Bauteile, wie
Motorhauben, Türen etc., bewährt, die aus einer Al-Cu-Mg- oder Al-Mg-Si-Legierung
hergestellt worden sind. Die Festigkeit der aus diesen Legierungen hergestellten Bauteile
läßt sich beispielsweise durch die beim Aufbringen einer Einbrennlackierung wirkende
Wärme steigern ("bake hardening").
[0002] Üblicherweise wird zur Herstellung von kaltverformten Aluminium-Bauteilen ein Aluminiumband
verwendet, welches durch aufeinander folgendes Warm- und Kaltwalzen einer gegossenen
Aluminium-Bramme erzeugt worden ist. Abhängig vom jeweils vom Endverwender gewünschten
Zustand des Aluminiumbandes wird dem Walzprozeß nachgeschaltet eine Wärmebehandlung
durchgeführt, welche ein Glühen des Bandes im Durchlaufofen umfaßt.
[0003] Ein derartiges Verfahren ist beispielsweise in der deutschen Offenlegungsschrift
DE 196 19 034 A1 beschrieben worden. Bei diesem bekannten Verfahren wird das Aluminiumband
vor seiner Umformung zu einem Bauteil weichgeglüht, um die Umformbarkeit des Aluminiummaterials
zu verbessern. Die betreffende Wärmebehandlung wird dabei vorzugsweise mittels einer
induktiv arbeitenden Erwärmungseinrichtung durchgeführt. Mit einer solchen Einrichtung
lassen sich in relativ kurzer Zeit große Wärmemengen in das zu glühende Material einbringen.
[0004] Im Zusammenhang mit der Verarbeitung von nicht aushärtbaren Aluminium-Legierungen
ist es aus der deutschen Auslegeschrift DE AS 1 087 815 ebenso bekannt, aus dem betreffenden
Aluminiumband zugeschnittene Ronden weichzuglühen, bevor sie zu Formkörpern umgeformt
werden.
[0005] Die verschiedenen Lieferzustände von Aluminiumbändern sind beispielsweise in Aluminium-Zentrale:
Aluminium-Taschenbuch, Aluminium-Verlag Düsseldorf, 1974, S. 989 ff, angegeben.
[0006] Die zur Durchführung gattungsgemäßer Verfahren zur Herstellung von Bauteilen aus
aushärtbaren Aluminium-Legierungen eingesetzten Durchlauföfen müssen so ausgelegt
sein, daß in ihnen Bänder unterschiedlichster Breite und Dicke geglüht werden können.
Dies bringt einerseits hohe Investitionskosten bei der Errichtung und dem Betrieb
derartiger Öfen mit sich. Andererseits stellt sich in der Praxis das Problem, nicht
nur breite, dünne Bänder zu glühen, sondern auch schmale Bänder mit einer größeren
Dicke. Dies macht es schwierig, einen Durchlaufofen unter Berücksichtigung der erwünschten
Kapazitätsauslastungen so auszulegen, daß er jeder Erwärmungsaufgabe gerecht wird.
[0007] Die erläuterte Herstellung des Aluminiumbands findet in der Regel in einem Walzwerk
statt. Der Verarbeiter, bei dem aus dem Aluminiummaterial durch Kaltumformen das herzustellende
Bauteil gefertigt wird, bezieht von dem Walzwerk Aluminiumbänder oder - bleche. Anschließend
wird dieses Material beim Verarbeiter in der Regel eine gewisse Zeit gelagert, bevor
es der Kaltumformung zugeführt wird. Das Lager hat dabei die Funktion eines Puffers,
durch den sichergestellt ist, daß stets eine ausreichende Materialmenge für die Verarbeitung
zur Verfügung steht.
[0008] Ein Problem bei der Lagerung von aus aushärtbaren Werkstoffen der voranstehend erläuterten
Art hergestellten Aluminiumbändern besteht darin, daß bei Bändern, die sich beim Verlassen
des Walzwerks im geglühten und abgeschreckten Zustand befinden, dieser Zustand nicht
stabil ist. So setzt unmittelbar nach dem Beenden der Wärmebehandlung ein als "Kaltaushärtung"
bezeichneter Prozeß ein, im Zuge dessen sich in zunehmenden Mengen feine, metastabile
Werkstoff-Phasen bilden, durch welche die Verformbarkeit des Werkstoffs beeinträchtigt
wird. Daher müssen Aluminiumbänder innerhalb bestimmter Fristen, beispielsweise spätestens
nach drei Monaten, idealerweise aber schon innerhalb von 14 Tagen, nach ihrer Herstellung
der Kaltumformung zugeführt werden. Nach Ablauf dieser Zeit härten die Bänder so stark
aus, daß ihre störungsfreie Weiterverarbeitung nicht mehr gewährleistet ist. Die begrenzte
Haltbarkeit der Aluminiumbänder bringt für den Verarbeiter logistische Probleme und
die Gefahr mit sich, daß im Fall einer Betriebsstörung größere Mengen der auf Vorrat
gehaltenen Aluminiumbänder unbrauchbar werden.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von kaltumgeformten
Bauteilen aus aushärtbaren Aluminiumwerkstoffen anzugeben, bei dem die Verarbeitbarkeit
des verwendeten Aluminiumbandes unabhängig von der Lagerzeit ist.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Herstellen von kaltumgeformten
Bauteilen aus einem aushärtbarem Aluminiumwerkstoff gelöst, welches folgende Schritte
umfaßt:
- Erzeugen eines Aluminiumbandes oder -blech,
- Zwischenlagern des Aluminiumbandes oder -blech,
- Wärmebehandeln des Aluminiumbandes oder -blech,
- Kaltumformen des Aluminiumbandes oder -blech,
wobei die Wärmebehandlung in zeitlicher Nähe des Kaltumformens erfolgt. Die Wärmebehandlung
umfaßt üblicherweise ein Glühen und Abschrecken des Aluminiumbandes oder -blechs.
[0011] Im Unterschied zur herkömmlichen Vorgehensweise sieht die Erfindung vor, die Wärmebehandlung
der Aluminiumbänder oder Aluminiumbleche erst nach dem Lagern kurz vor der Kaltumformung
durchzuführen. Da damit erfindungsgemäß zwischen der Wärmebehandlung und der Kaltumformung
nur eine geringe Zeitspanne liegt, kann der Prozeß der Kaltaushärtung nicht mehr in
nennenswertem Umfang einsetzen. Das Aluminiumband oder - blech befindet sich auf diese
Weise bei seinem Eintritt in die Kaltumformvorrichtung in einem für die Verformung
optimalen Gefügezustand, in welchem es eine niedrige Streckgrenze, ein günstiges Streckgrenzenverhältnis
und hohe Dehnwerte aufweist.
[0012] Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß es nicht mehr
erforderlich ist, das gewalzte Aluminiumband oder -blech vor seiner Einlagerung im
Lager des Verarbeiters einer umfangreichen Glühbehandlung zu unterziehen. So können
die bei herkömmlicher Vorgehensweise erforderlichen Investitionen erheblicher Höhe
für die Errichtung und den Betrieb der zum Glühen eingesetzten Durchlauföfen eingespart
werden. Statt dessen können kleine, kompakte und damit preisgünstige Vorrichtungen
zur Wärmebehandlung beim Verarbeiter aufgestellt werden. Diese Vorrichtungen können
problemlos im Hinblick auf die jeweilige Erwärmungsaufgabe optimiert werden. Der Verarbeiter
wird auf diese Weise unabhängig von Haltbarkeitsfristen und kann das jeweils benötigte
Aluminiumband oder -blech jederzeit entsprechend dem tatsächlichen Bedarf verbrauchen.
Kapazitätsengpässe oder mangelnde Auslastung der zur Verarbeitung der Aluminiumbänder
oder -bleche eingesetzten Vorrichtungen können vermieden werden.
[0013] Gleichzeitig steht für die Herstellung der Endprodukte ein Ausgangsmaterial zur Verfügung,
welches sich hinsichtlich seiner Verarbeitbarkeit in einem optimalen Zustand befindet.
Auf diese Weise werden durch das erfindungsgemäße Verfahren bei der Verarbeitung von
Aluminiumbändern oder Aluminiumblechen nicht nur die Investitions- und Betriebskosten
vermindert und Auslastungseffizienz erheblich verbessert, sondern auch die Qualität
der hergestellten Produkte.
[0014] Besonders geeignet ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Bauteilen
aus Aluminiumband oder -blech, das eine geringe Breite und eine im Verhältnis zur
Breite größere Dicke aufweist. Gerade derartige Bänder können in kostengünstig herstell-
und betreibbaren Vorrichtungen effektiv wärmebehandelt werden, wobei die jeweiligen
Erwärmungsvorrichtungen im Unterschied zu herkömmlicherweise eingesetzten Durchlauföfen
auf einfache Weise an die spezielle Aufgabenstellung angepaßt sein können. Dies führt
dazu, daß die erfindungsgemäße Vorgehensweise insbesondere bei der Verarbeitung schmaler,
dicker Bänder oder Bleche besonders deutliche Kostenvorteile gegenüber der herkömmlichen
Herstellung derartiger Aluminiumbänder oder -bleche besitzt. So lassen sich mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt Bänder mit einer Breite bis zu 1000 mm und einer
Dicke über 3 mm verarbeiten.
[0015] Ein weiterer besonderer Vorteil der Erfindung besteht im Zusammenhang mit der Verarbeitung
dicker, schmaler Aluminiumbänder oder -bleche darin, daß die für die Erwärmung dieser
Bänder oder Bleche eingesetzten Einrichtungen ohne besonderen Aufwand so ausgelegt
werden können, daß eine sichere Durchwärmung des jeweils erwärmten Aluminiumbandes
oder -blechs gewährleistet ist. Dies führt zu einer weiteren Verbesserung der Qualität
der aus den dicken Bändern oder Blechen hergestellten Endprodukte.
[0016] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Erwärmung während des Glühens induktiv erfolgt. Einrichtungen, in denen durch
Einwirkung eines elektromagnetischen Feldes eine induktive Erwärmung des jeweils verarbeiteten
Guts durchgeführt wird, ermöglichen es, das zu erwärmende Band innerhalb kurzer Zeit
auf die erforderliche Glühtemperatur zu erwärmen. Dabei kann sowohl die Dauer als
auch die Temperaturentwicklung exakt gesteuert werden, so daß ein optimales Behandlungsergebnis
erreicht wird. Aus diesem Grund eignen sich induktiv arbeitende Erwärmungseinrichtungen
besonders zur Wärmebehandlung von schmalen und dicken Bändern oder aus solchen Bändern
hergestellten Zuschnitten, bei denen eine ordnungsgemäße Durchwärmung des Materials
erforderlich ist, welche in herkömmlicherweise eingesetzten Durchlauföfen nur unter
Schwierigkeiten zu gewährleisten ist.
[0017] Selbstverständlich ist es ebenso denkbar, die Bänder vor der Kaltumformung beispielsweise
in mit Gas oder anderen Energieträgern betriebenen Öfen zu erwärmen. Dies ist beispielsweise
dann angezeigt, wenn die baulichen Verhältnisse eine Montage der für die induktive
Erwärmung erforderlichen Bauteile, wie Spulen, Umrichter etc., schwierig macht.
[0018] Bei vielen Anwendungen ist es zweckmäßig, das Aluminiumband zu Zuschnitten zu konfektionieren,
bevor es der Kaltumformung zugeführt wird. In einem solchen Fall ist es günstig, wenn
die Konfektion an zentraler Stelle erfolgt, von der aus die Zuschnitte an die Einrichtungen
zur Kaltumformung weitergeleitet werden, und wenn die Wärmebehandlung des Aluminiumbandes
unmittelbar vor dem Eintritt in die Konfektionier-Einrichtung durchgeführt wird. Durch
diese Maßnahme kann der Aufwand für die Wärmebehandlung vermindert werden. Gleichzeitig
ist die zwischen dem Zuschneiden und dem Kaltumformen vergehende Zeit so kurz, daß
die in dieser Zeit sich einstellende, unerwünschte Kaltaushärtung nur ein geringes
Ausmaß erreicht und auf das Ergebnis der Kaltumformung keinen nennenswerten Einfluß
hat.
[0019] Um die zwischen der Wärmebehandlung und der Kaltumformung vergehende Zeit zu minimieren,
ist es gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung günstig, wenn die Wärmebehandlung
im Einzugsbereich der für das Kaltumformen verwendeten Einrichtung erfolgt. Bei dieser
Vorgehensweise ist gewährleistet, daß das Aluminiumband bzw. der daraus hergestellte
Zuschnitt im für die Weiterverarbeitung bestmöglichen Zustand in die Kaltumformung
gelangt. Besonders geeignet für die Verwirklichung dieser Maßnahmen sind dabei aufgrund
ihrer geringen Baugröße induktiv arbeitende Erwärmungseinrichtungen.
[0020] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer zwei Ausführungsbeispiele darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- einen Verfahrensablauf bei der Herstellung eines tiefgezogenen Bauteils;
- Fig. 2
- einen Verfahrensablauf bei gleichzeitiger Herstellung mehrerer tiefgezogener Bauteile
auf verschiedenen Mehrstufenpressen.
[0021] Ein aus einer aushärtbaren Legierung erzeugtes Aluminiumband 1 von geringer Breite
und großer Dicke wird in einem Walzwerk 2 in herkömmlicher Weise durch Walzen aus
einer Bramme hergestellt. Das zu Coils 3 gehaspelte Aluminiumband 1 verläßt das Walzwerk
2, ohne zuvor einer abschließenden Wärmebehandlung, wie einem Lösungsglühen und Abschrecken
in einem Durchlaufofen, unterzogen worden zu sein.
[0022] Die Coils 3 werden an einen Verarbeiter 4, bei dem es sich beispielsweise um ein
Werk zur Herstellung von Karosseriebauteilen handeln kann, geliefert und in dessen
Lager 5 eingelagert. Aus dem Lager 5 werden die Coils 3 bei Bedarf entnommen und in
eine Fertigungslinie 6 überführt.
[0023] Die Fertigungslinie 6 umfaßt eine Abhaspeleinrichtung 7, eine Wärmebehandlungseinrichtung
8, eine Platinenstanzpresse 9 und eine Mehrstufenpresse 10. Als Einrichtungen zum
Kaltumformen kommen u.a. neben Mehrstufenpressen, d.h. Umformpressen, z.B. auch Rollprofilieranlagen
in Frage. Die Wärmebehandlungseinrichtung 8 ist im Einzugsbereich 9a der Platinenstanzpresse
9 angeordnet. Sie umfaßt eine hier im einzelnen nicht gezeigte Einrichtung 8a zum
induktiven Erwärmen und eine ebenfalls nicht im einzelnen dargestellte Abschreckeinrichtung
8b. In der Erwärmungseinrichtung 8a ist eine sich über die Breite des zu erwärmenden
Guts erstreckende, nicht gezeigte Induktionsspule angeordnet, die ein elektromagnetisches
Feld erzeugt, daß die Erwärmung des jeweils im Wirkungsbereich der Spule sich befindenden
Guts bewirkt.
[0024] Die aus dem Lager 5 entnommenen Coils 3 werden in die Abhaspeleinrichtung 7 gegeben.
Von dieser wird das abgehaspelte Aluminiumband 1 der Wärmebehandlungseinrichtung 8
zugeführt. Der sich in der Wärmebehandlungseinrichtung 8 befindende Abschnitt des
Aluminiumbandes 1 wird zunächst für eine kurze Zeit, beispielsweise 2 bis 3 Sekunden,
von der induktiv arbeitenden Erwärmungseinrichtung 8a auf Lösungsglühtemperatur gebracht.
Anschließend wird der betreffende, auf Glühtemperatur erwärmte Abschnitt des Aluminiumbandes
1 in der Abschreckeinrichtung 8b abgeschreckt. Der derart wärmebehandelte Abschnitt
des Aluminiumbandes 1 gelangt anschließend in die Platinenstanzpresse 9, welche aus
dem Band Zuschnitte 11 stanzt. Die Zuschnitte 11 werden dann der Mehrstufenpresse
10 zugeführt.
[0025] In der Mehrstufenpresse 10 werden die geglühten und abgeschreckten Zuschnitte 11
zu Karosseriebauteilen 12 kaltumgeformt. Aufgrund des geringen räumlichen Abstands
zwischen der Wärmebehandlungseinrichtung 8, der Platinenestanzpresse 9 und der Mehrstufenpresse
10 ist die zwischen der Wärmebehandlung und der Kaltumformung in der Mehrstufenpresse
10 vergehende Zeit kurz. Daher besitzen die Zuschnitte 11 bei ihrem Eintritt in die
Mehrstufenpresse 10 einen hinsichtlich ihrer Umformbarkeit optimalen Gefügezustand.
[0026] Bei dem in Fig. 2 dargestellten Verfahrensablauf umfaßt eine Fertigungslinie 20 eine
Abhaspeleinrichtung 21, eine Wärmebehandlungseinrichtung 22, eine Platinenstanzpresse
23 sowie mehrere Mehrstufenpressen 24,25,26,27,28,29.
[0027] Die Wärmebehandlungseinrichtung 22 ist im Einzugsbereich 23a der Platinenstanzpresse
23 angeordnet. Sie umfaßt wie die in Fig. 1 dargestellte Wärmebehandlungseinrichtung
9 eine hier im einzelnen nicht gezeigte Einrichtung 22a zum induktiven Erwärmen und
eine ebenfalls nicht im einzelnen dargestellte Abschreckeinrichtung 22b.
[0028] In die Abhaspeleinrichtung 21 wird ein zu einem Coil 30 gewickeltes, aus einer aushärtbaren
Legierung bestehendes Aluminiumband 31 gegeben, welches zuvor wie beim Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1 in einem Walzwerk hergestellt und beim Verarbeiter in einem Lager gelagert
worden ist. Von der Abhaspeleinrichtung 21 wird das Aluminiumband 31 in die Wärmebehandlungseinrichtung
22 eingespeist, in welcher es von der Erwärmungseinrichtung 22a kurzzeitig auf Lösungsglühtemperatur
erwärmt und anschließend von der Abschreckeinrichtung 22b abgeschreckt wird. Das derart
wärmebehandelte, einen für die Kaltumformung optimalen Zustand aufweisende Aluminiumband
31 gelangt dann in die Platinenstanzpresse 23, in welcher aus dem Aluminiumband 31
Zuschnitte 33 gestanzt werden. Von der Platinenstanzpresse 23 gelangen die Zuschnitte
33 zu den Mehrstufenpressen 24 - 29, in denen sie zu Karosseriebauteilen mehrstufig
kaltumgeformt werden.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0029]
- 1
- Aluminiumband
- 2
- Walzwerk
- 3
- Coils
- 4
- Verarbeiter
- 5
- Lager
- 6
- Fertigungslinie
- 7
- Abhaspeleinrichtung
- 8
- Wärmebehandlungseinrichtung
- 8a
- Einrichtung zum induktiven Erwärmen
- 8b
- Abschreckeinrichtung
- 9
- Platinenstanzpresse
- 10
- Mehrstufenpresse
- 10a
- Einzugsbereich der Mehrstufenpresse 10
- 11
- Zuschnitte
- 12
- Karosseriebauteil
- 20
- Fertigungslinie
- 21
- Abhaspeleinrichtung
- 22
- Wärmebehandlungseinrichtung
- 22a
- Einrichtung zum induktiven Erwärmen
- 22b
- Abschreckeinrichtung
- 23
- Platinenstanzpresse
- 23a
- Einzugsbereich der Platinenstanzpresse 23
- 24,25,26,27,28,29
- Mehrstufenpressen
- 30
- Coil
- 31
- Aluminiumband
- 33
- Zuschnitte
1. Verfahren zum Herstellen von kaltumgeformten Bauteilen (12) aus einem aushärtbarem
Aluminiumwerkstoff, umfassend die folgenden Schritte:
- Erzeugen eines Aluminiumbandes (1) oder -blechs,
- Zwischenlagern des Aluminiumbandes (1) oder -blechs,
- Wärmebehandeln des Aluminiumbandes (1) oder -blechs,
- Kaltumformen des Aluminiumbandes (1) oder -blechs,
wobei die Wärmebehandlung in zeitlicher Nähe des Kaltumformens erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmebehandlung ein Glühen und Abschrecken des Aluminiumbandes (1) oder -blechs
umfaßt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Erwärmung während des Glühens induktiv erfolgt.
4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Aluminiumband (1) oder -blech zu Zuschnitten (11) konfektioniert wird, bevor
es der Kaltumformung zugeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Konfektion der Zuschnitte (11) vor der Wärmebehandlung erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Konfektion an zentraler Stelle erfolgt, von der aus die Zuschnitte (11) an die
Einrichtungen zur Kaltumformung weitergeleitet werden, und daß die Wärmebehandlung des Aluminiumbandes (1) oder -blechs unmittelbar vor dem Eintritt
in die Konfektionier-Einrichtung (8) durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmebehandlung im Einzugsbereich der für das Kaltumformen verwendeten Einrichtung
(10) erfolgt.
8. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Aluminiumband (1) oder -blech eine Breite von bis zu 1000 mm aufweist.
9. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Aluminiumband (1) oder -blech eine Dicke von über 3 mm aufweist.