[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen von Dampf mittels heißer Prozessgase,
insbesondere mittels bei der nicht katalytischen Spaltung von Kohlenwasserstoffen
basierend auf der partiellen Oxidation bei hohen Drücken und hohen Temperaturen entstehenden
Prozessgase, bei dem die Prozessgase zur Erzeugung von Sattdampf in einer Vielzahl
von Einzelströmen mittels Rohren durch einen mit Wasser gefüllten stehenden Behälter
geführt und in Einzelströmen aus diesem abgezogen werden und aus dem Behälter Sattdampf
abgeführt wird.
[0002] Aus der DE-OS 1 959 228 bzw. dem DE-Prospekt der Firma L. & C. Steinmüller GmbH "Anlagen-
und Apparatebau -Komponenten und Kreisläufe" (1986), S. 18 ist ein solches Verfahren
bekannt, bei dem die von einem Prozessreaktor herangeführten Prozessgase in Einzelströmen
durch spiralig gewickelte Rohre eines dem Reaktor als Abhitzekessel nachgeschalteten
Wärmetauschers geführt werden. Dabei sind mehrere spiralig gewickelte Rohre zur Spiralheizflächen
zusammengefasst, die von einem Strömungsmantel unter Ausbildung einer kerzenartigen
Baugruppe umgeben sind. Die Rohre werden einzeln aus dem Behälter herausgeführt und
mit Sammlern verbunden. Die zusammengeführten Gasströme werden ggf. nach einer weiteren
Abkühlung in einem seperaten Rohrbündelwärmetauscher einer Gaswäsche zugeführt. Aus
dem Behälter wird am oberen Ende Sattdampf abgezogen. Dieser Sattdampf als Gesamtstrom
wird einer nicht näher erläuterten Hochdruckheißdampferzeugung (Überhitzung mittels
eines gefeuerten Überhitzers) zugeführt.
[0003] Als Kohlenwasserstoffe werden z.B. Gase und Öl oder Öl-Reststoffe (Residuals) eingesetzt.
Bei der Vergasung von Erdgas (Natural Gas) ist die Verschmutzung der die Gase führenden
Rohre relativ gering. Jedoch kann bei einem pulsierendem Brennerbetrieb im Reaktor
oder bei Beimischung von Restchemikalien im Gas zumindest zeitweise eine höhere Verschmutzung,
das sogenannte Fouling, auftreten.
[0004] Bei der Vergasung von Erdölen ausgehend von Rohöl bis hin zu den sogenannten Residuals
mit steigendem Schwefelwasserstoff- und Schwermetallgehalten ergeben sich höhere Rußanteile
im Prozessgas, die zu einer höheren Verschmutzungsneigung führen.
[0005] Bei der bekannten Verfahrensführung ist eine zwar gasaustrittsseitige Einzelabsperrung
der einzelnen Rohrstränge des Behälters vorgeschlagen worden, die unter Betriebsbedingungen
zu Abreinigungszwecken durch Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit in den nicht abgesperrten
Rohren des Behälters von Vorteil ist. Bei der bekannten Verfahrensführung scheiterte
der Einsatz eines ungefeuerten Überhitzers im Prozessgasstrom bisher daran, dass es
an einem Konzept für die gasseitige Abreinigung der Überhitzerheizflächen / Regelbarkeit
der Heißdampftemperatur fehlte.
[0006] Im Falle des Einsatzes eines Rohrbündelwärmetauschers mit einer Vielzahl von gasseitig
parallel geschalteten Einzelrohren für einen prozessgasseitig dem Abhitzekessel (Verdampfer)
nachgeschalteten Speisewasservorwärmer muss wegen der fehlenden Einzelabsperrung am
Rohrbündelwärmetauscher der gesamte aus Abhitzekessel und Speisewasservorwärmer bestehende
Baueinheit zur Reinigung der einzelnen Gaswege im Speisewasservorwärmer außer Betrieb
genommen werden. Außerdem ist bei diesem Konzept das Erosions-Risiko auf Grund der
relativ hohen Strömungsgeschwindigkeiten im Volllast-Fall, zur Beherrschung der Teillast-Fälle,
erheblich höher.
[0007] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren anzugeben, bei dem auf einfache
Weise während der Dampferzeugung und unter Nutzung der Restwärme der aus dem Abhitzekessel
austretenden Prozessgase die Vorteile einer Einzelabsperrung einzelner Prozessgasstränge
erreichbar sind.
[0008] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die aus dem Behälter abgezogenen Prozessgaseinzelströme
jeweils auf ein Rohr eines Doppelrohrwärmetauschers geführt werden, dessen anderes
Rohr mit einem anderen Fluidstrom beaufschlagt wird, und dass zumindest das eine Rohr
des Doppelrohrwärmetauschers gasausgangsseitig abgesperrt werden kann.
[0009] Bei dieser Verfahrensführung kann auf einfache Weise eine gasaustrittsseitige Absperrung
am Gasaustrittsende des der Nutzung der Restwärme dienenden Doppelrohrwärmetauschers
erfolgen, ohne dass alle anderen Prozessgaseinzelströme betriebsmäßig abgeschaltet
werden müssen. Durch die Absperrung wird die Strömungsgeschwindigkeit in den benachbarten
Einzelströmen im Abhitzekessel und im Doppelrohrwärmetauscher erhöht und die die Einzelströme
führenden Rohre werden sowohl im Abhitzekessel als auch im Doppelrohrwärmetauscher
infolge der Geschwindigkeitserhöhung von Ablagerungen abgereinigt.
[0010] Die Absperrung kann als reine Einzelabsperrung erfolgen; es ist jedoch auch denkbar
eine geringe Anzahl von Doppelrohrwärmetauschern gasausgangsseitig zusammenzuführen
und die Absperrung nach der Zusammenführung vorzunehmen. Auch diese Verfahrensführung
stellt im Vergleich zum Abschalten eines ganzen Rohrbündelwärmetauschers noch eine
Einzelabsperrung dar.
[0011] Doppelrohrwärmetauscher sind an sich bekannt (vgl. VDI-Wärmeatlas 1953 - Überschlägliche
Wärmedurchgangszahlen bei einigen Wärmetauscherbauarten Bl. C b 5). Sie bestehen vorzugsweise
aus mindestens zwei koaxialen Doppelrohrabschnitten, deren innenliegende Rohrabschnitte
über einen -ggfl. lösbaren- Verbindungsbogen und deren außenliegende Rohrabschnitte
über einen sich senkrecht zu den Doppelrohrabschnitten erstreckenden Verbindungsbogen
miteinander verbunden sind.
[0012] Der Doppelrohrwärmetauscher kann vorzugsweise als Speisewasservorwärmer für das dem
Behälter zuzuführende Wasser eingesetzt werden. In diesem Fall wird das andere Rohr
zumindest eines Teils der Doppelrohrwärmetauscher mit dem dem Behälter zuzuführenden
Speisewasser zur Vorwärmung des Speisewassers beaufschlagt.
[0013] Andererseits ist es auch möglich, dass das andere Rohr zumindest eines Teils der
Doppelrohrwärmetauscher mit aus dem Behälter abgezogenen Sattdampf beaufschlagt wird,
um Heißdampf (überhitzten Dampf) zu erzeugen.
[0014] Beide Möglichkeiten können aber auch kombiniert werden, indem ein Prozessgaseinzelstrom
zunächst über einen mit Sattdampf beaufschlagten Doppelrohrwärmetauscher und danach
über einen mit Speisewasser beaufschlagten Doppelrohrwärmetauscher geführt wird.
[0015] Besonders zweckmäßig ist es, dass zur Regelung der Gasaustrittstemperatur aus dem
Abhitzekessel die Gaseintrittstemperatur eines jeden Doppelrohrwärmetauschers gemessen
wird und die gemessenen Werte gemittelt und in Abhängigkeit von dem Mittelwert der
Prozessgaseintrittstemperaturen in den einzelnen Doppelrohrwärmetauschern der Wasserstand
im Behälter und damit die die Wärmeaufnahme der Rohre im Behälter bestimmende Eintauchtiefe
der Rohre geregelt wird.
[0016] Die Erfindung richtet sich auch auf einen Abhitzedampferzeuger zur Erzeugung von
Dampf mittels heißer Prozessgase, insbesondere mittels bei der nicht katalytischen
Spaltung von Kohlenwasserstoffen basierend auf der partiellen Oxidation bei hohen
Drücken und hohen Temperaturen entstehenden Prozessgase, mit einem Abhitzekessel einschließlich
eines mit Wasser in vorgegebener Höhe gefüllten stehenden Behälters, einer Vielzahl
von im Behälter angeordneten und mit den Prozessgasen beaufschlagbaren und aus dem
Behälter herausgeführten Rohren und einer Einrichtung zum Abziehen von Sattdampf aus
dem Behälter.
[0017] Der Abhitzedampferzeuger ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass jedes aus
dem Behälter des Abhitzekessels herausgeführte Rohr mit dem einen Rohr eines Doppelrohrwärmetauschers
verbunden ist, dessen anderes Rohr mit einem anderen Fluidstrom wie z. B. Wasser oder
Sattdampf beaufschlagbar ist und dessen eines Rohr mittels eines Ventils absperrbar
ist.
[0018] Die Ansprüche 7 bis 16 richten sich auf vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Abhitzedampferzeugers.
[0019] Das erfindungsgemäße Verfahren und der erfindungsgemäße Abhitzedampferzeuger in verschiedenen
Ausführungsformen sollen nun anhand der beigefügten Figuren näher erläutert werden.
Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dampferzeugers, bei dem den Einzelrohren
im Abhitzekessel je ein Doppelrohrwärmetauscher mit vertikal angeordneten Koaxial-Doppelrohrabschnitten
zugeordnet ist, wobei die beiden Wärmetauscher gasseitig und wasserseitig parallel
geschaltet sind,
- Fig. 2
- eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dampferzeugers, wobei Einzelrohren
im Abhitzekessel jeweils ein Doppelrohrwärmetauscher mit sich horizontal erstreckenden
koaxialen Doppelrohrabschnitten zugeordnet ist, die gasseitig und wasserseitig parallel
geschaltet sind,
- Fig. 3
- eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Dampferzeugers, bei dem die Einzelrohre
im Abhitzekessel jeweils mit zwei gasseitig hintereinander geschalteten Doppelrohrwärmetauschern
bzw. - abschnitten verbunden sind, von denen der erste als Überhitzer und der zweite
als Speisewasservorwärmer geschaltet ist, und
- Fig. 4
- einen Schnitt durch die Doppelrohrwärmetausch-Baugruppe gemäß Fig. 3 in Blickrichtung
der Pfeile IV-IV in Fig. 3.
[0020] Der in der Fig. 1 gezeigte Dampferzeuger weist einen Abhitzekessel 1 mit stehendem
Behälter auf, in dessen Wasserraum 2 eine Vielzahl von Kerzen 3 angeordnet ist. Der
Einfachheit halber sind in der Fig. 1 nur zwei Kerzen 3 und 4 dargestellt. Jede Kerze
weist mehrere spiralig ineinander gesteckte Rohre auf (Kerzen mit nur einem Rohr sind
ebenfalls möglich). Der Einfachheit halber sind in der Fig. 1 der Kerze nur zwei Rohre
3a und 3b und der Kerze 4 nur zwei Rohre 4a und 4b zugeordnet. Die spiralig ineinander
gesteckten Rohre sind jeweils von einem Strömungsleitzylinder (Mantel) 3c bzw. 4c
umgeben. Jedes der Spiralrohre ist mit einem Einlauf 3d und 4d verbunden. Diese öffnen
sich zu einer Prozessgasverteilungskammer 5, die über einen Anschlussstutzen 6 von
einem nicht gezeigten Reaktor mit Prozessgas PG beaufschlagt wird.
[0021] In dem Innenraum 2 wird ein Wasserstand 7 aufrechterhalten. Über einen Verteiler
8 wird Speisewasser längs der Innenfläche des Abhitzekessels zugeführt und strömt
von unten in die Kerzen 3 bzw. 4 ein (vgl. die Pfeile im Abhitzekessel). Über eine
Abzugseinrichtung 9 wird Sattdampf SD aus dem Abhitzekessel abgezogen. Um am Eintritt
der Gase in die Rohre der Kerzen 3 und 4 eine besonders gute Kühlung zu erreichen,
ist im Eintrittsbereich eine Wasserkühlung im Naturumlauf vorgesehen, dem ein durch
eine Pumpe 10 bewirkter Zwangsumlauf überlagert ist.
[0022] Das Rohr 3a ist über eine Verbindungsleitung 11a mit einem Doppelrohrwärmetauscher
12 verbunden. Der Doppelrohrwärmetauscher 12 besteht aus drei vertikal angeordneten
koaxialen Doppelrohrabschnitten 13, 14 und 15. Die Verbindungsleitung 11a ist mit
dem Innenrohr 13a des Abschnittes 13 verbunden. Die Innenrohre 13a, 14a und 15a der
Abschnitte 13, 14 und 15 sind über Bogenabschnitte 16 bzw. 17 in der Fig. 1 gezeigten
Weise miteinander verbunden. Die Bogenabschnitte 16 und 17 können auf ihrer Innenseite
mit einer Erosionsschutzschicht zur Erhöhung der Standzeit versehen sein. Auch können
die Bögen mit einer gegenüber den geradzylindrischen Innenrohrabschnitten größeren
Wandstärke versehen sein, um denselben Effekt zu erreichen. Das Innenrohr 15a ist
über eine durch ein Ventil 18 absperrbare Leitung 19 mit einem Sammler 20 verbunden.
Der Sammler 20 ist über eine Leitung 21 mit einem nicht gezeigten Gaswäscher verbunden.
[0023] Die Außenrohre 13b, 14b und 15b sind über sich senkrecht zu den Doppelrohrabschnitten
erstreckende Verbindungsleitungen 22 bzw. 23 miteinander verbunden. Das Außenrohr
15b wird von einem mit Speisewasser beaufschlagten Verteiler 24 her mit Speisewasser
versorgt. In der Verbindungsleitung vom Sammler 24 zum Außenrohr 15b ist eine Armatur
18' angeordnet, mit der bei Schließung des dem Gasweg des Doppelrohrwärmetauschers
zugeordneten Ventils 18 der Wasserzulauf zum Doppelrohrwärmetauscher 12 zumindest
gedrosselt werden kann. Eine solche Drosselung ist vorteilhaft, um zu verhindern,
dass sich beim Absperren einzelner Gaswege auf Grund des sich wasserseitig vermindernden
Druckverlustes um die Rohre eine zu große Schieflage zwischen den beheizten und unbeheizten
Strängen bzw. Wegen ergibt.
[0024] Zur Verbesserung des Wärmeübergangskoeffizienten vom Prozessgas zum Wasser sind die
gasführenden Innenrohre in bevorzugter Ausgestaltung mit einer Außenberippung versehen,
wie sie schematisch als Außenberippung 13a' am Innenrohr 13 des Doppelrohrwärmetauschers
12 in Fig. 1 dargestellt ist. (Eine solche Außenberippung kann auch bei der Ausführungsform
gemäß Fig.3 und 4 eingesetzt werden, um den Wärmeübergang vom Prozessgas zum zu überhitzenden
Dampf zu verbessern). Das Speisewasser strömt über Verbindungsrohr 23, Außenrohr 14b,
Verbindungsrohr 22, Außenrohr 13b und über eine Leitung 25 zu einem Sammler 26, der
über eine oder mehrere Leitungen mit dem Verteiler 8 im Inneren des Abhitzekessel
1 verbunden ist.
[0025] In entsprechender Weise ist das Rohr 4 über einen entsprechende gestalteten Doppelrohrwärmetauscher
27 mit dem Sammler 20 für das Prozessgas, dem Verteiler 24 und dem Sammler 26 für
das Speisewasser verbunden.
[0026] Die Ausführungsform gemäß Fig. 2 unterscheidet sich von der Ausführungsform gemäß
Fig. 1 dadurch, dass die gewendelten Rohre Rückführleitungen 4aa bzw. 3aa aufweisen,
die vom oberen Ende der Kerze 4 bzw. 3 zum unteren Ende der Kerze geführt werden und
dass die Doppelrohrabschnitte der Doppelrohrwärmetauscher 12' und 27' sich horizontal
erstrecken, wobei der Wärmetauscher 27' wie der Wärmetauscher 27 bei Fig. 1 über eine
Leitung 28a mit dem zugeordneten Rohr 4a der Kerze 4 verbunden ist.
[0027] Den Rohren 3b und 4b sind bei den Ausführungsformen nach Fig. 1 bzw. Fig. 2 in entsprechender
Weise Doppelrohrwärmetauscher zugeordnet.
[0028] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 und 4 sind ebenfalls Rückführleitungen 4aa und
3aa vorgesehen. Jedem Einzelstrang bzw. Einzelrohr wird ein Doppelrohrwärmetauscher
29 nachgeschaltet, der aus einem Überhitzerabschnitt 30 und einem Vorwärmabschnitt
31 besteht. Das Innenrohr des oberen Doppelrohrabschnitts 13 des Überhitzerabschnitts
30 wird über Leitung 28a mit dem Prozessgas beaufschlagt, während das Außenrohr des
in der Fig. 3 gezeigten unteren Doppelrohrabschnitts 15 über einen Verteiler 32 mit
von der Entnahmeeinrichtung 9 über Leitung 33 herangeführtem Sattdampf beaufschlagt
wird. Der in dem Überhitzerabschnitt 30 überhitzte Dampf wird aus dem Außenrohr des
oberen Abschnitts 13 des Überhitzers über einen Sammler 34 und eine Leitung 35 abgeführt.
[0029] Das den Überhitzerabschnitt 30 verlassende Prozessgas tritt in das Innenrohr des
oberen Doppelrohrabschnitts 13 des Vorwärmabschnitts 31 ein und wird einem Sammler
20 zugeführt, von dem es zur Gaswäsche geführt wird.
[0030] Das Außenrohr des unteren Doppelrohrabschnitts 15 des Vorwärmerabschnitts 31 wird
von einem Verteiler 24 mit Speisewasser beaufschlagt. Das aus dem oberen Doppelrohrabschnitt
13 des Vorwärmers 31 abgezogene vorgewärmte Speisewasser wird über einen Sammler 26
dem Verteiler 8 im Abhitzekessel zugeleitet. Die Pfeile an den Verteilern 24 und 32
deuten an, dass von hier aus die entsprechenden Doppelrohrwärmetauscher für die anderen
Einzelrohre bzw. Stränge mit Speisewasser bzw. Sattdampf aus dem Abhitzekessel versorgt
werden und die Pfeile an den Sammlern 20, 26 und 34 deuten an, dass hier Prozessgase,
vorgewärmtes Speisewasser bzw. überhitzter Dampf gesammelt werden.
[0031] Den Rohren 3a, 3b und 4b ist in entsprechender Weise je ein Doppelrohrwärmetauscher
zugeordnet.
[0032] Die Fig. 4 zeigt einen Schnitt längs der Linie IV-IV in der Fig. 3 zur Darstellung,
dass die vier Doppelrohrwärmetauscher 29, die den nur beispielsweise im Abhitzekessel
1 dargestellten vier Gaswegen entsprechen, modulartig nebeneinander angeordnet werden
können, wobei die Bestandteile des einzelnen Doppelrohrwärmetauschers 29 sich in einer
vertikalen Ebene erstrecken und die beispielhaften vier Wärmetauscher in zueinander
parallelen Ebenen angeordnet sind. Dies führt zu einer äußerst kompakten Bauweise.
Die Modulbauweise führt auch zu Minimierung evtl erforderlicher Austauschzeiten und
/ oder zu Minimierung der Ersatzteilhaltung.
[0033] Eine solche kompakte Bauweise kann auch bei Nebeneinanderanordnung der Doppelrohrwärmetauscher
der Fig. 1 und 2 erreicht werden.
[0034] Die Verwendung von Geradrohren für die Doppelrohrabschnitte der Doppelrohrwärmetauscher
führt bei allen Ausführungsformen zur Verringerung der Erosion und damit zu einer
höheren Verfügbarkeit bzw. Standzeit.
[0035] Zur Regelung der Heißgasaustrittstemperatur aus dem Ahitzekessel wird mittels jedem
Strang einzeln zugeordneten Messeinrichtungen TI die Austrittstemperatur des einzelnen
Stranges aus dem Abhitzekessel 1 erfasst. Die Messwerte werden in einer Kontrolleinrichtung
CON gemittelt. Dieser Kontrolleinrichtung CON wird auch das Ausgangssignal einer Wasserstandsmesseinrichtung
LT zugeführt. Der Kontrolleinrichtung CON kann bei Bedarf auch noch die Heißdampftemperatur
nach Sammler 34 über eine Messeinrichtung TIC aufgeschaltet werden. Die Kontrolleinrichtung
CON steuert in Abhängigkeit von einem vorgegebenen Sollwert eine in der Speisewasserzuführung
vorgesehene Speisewasserpumpe 36 an, um den Wasserstand 7 im Kessel und damit die
Eintauchtiefe der Rohre und damit deren die Gasaustrittstemperatur bestimmenden Wärmeaufnahme
einzustellen.
[0036] Bei dieser Verfahrensführung ist es zweckmäßig, dass der im Regelbereich des Wasserstandes
möglicher Weise aus dem Siedewasser im Behälter des Abhitzekessels ragende Teil der
spiralförmigen Heizfläche (Kerze) aus Edelstahl gefertigt ist, um eine bei Einsatz
von Ferriten kritische Heißwasserkorrosion (Abplatzen der Magnetitschutzschicht) zu
vermeiden. Der stets im Wasser eingetauchte Teil kann hingegen aus ferritischem Material
gefertigt sein.
[0037] Die Trapezsymbole 37 und 38 in den Leitungen 3a und 4b im Abhitzekessel 1 bzw. in
den Doppelrohrwärmetauschern 12, 27, 29 sollen andeuten, dass hier in Gasströmungsrichtung
gesehen, d.h.nach der kleineren Trapezdeckfläche, eine Querschnittsverengung stattfinden
soll, um die Strömungsgeschwindigkeit in den nachfolgenden Rohren bzw. Rohrabschnitten
zu erhöhen. Die Durchmesser der nachfolgenden Rohre bzw. Rohrabschnitte sind jeweils
entsprechend der Querschnittsverengung kleiner, d.h. sowohl im Verdampfer (Abhitzkessel)
als auch in den Doppelrohrwärmetauschern, die einen Vorwärmer oder einen Überhitzer
bilden, erfolgt vorzugsweise eine Rohrabstufung.
[0038] Die Doppelstrichsymbole 39 stellen sogenannte Brillensteckscheiben dar, die zur Einstellung
des Teillastverhaltes verwendet werden können. Das in den Fig. 1 bis 3 verwendete
Symbol 40 soll andeuten, dass die Verbindungsbögen auf einfache Weise an die Innenrohre
der koaxialen Doppelrohrabschnitte angeflanscht sein können.
[0039] Wie in der Beschreibungseinleitung beschrieben können bei den Beispielen nach Fig.1
und 2 die beiden Leitungen 19 der Wärmetauscher 12,27 bzw. 12',27' vor dem Prozessgasssammler
20, an den auch die den anderen Rohren 3b und 4b zugeordneten Doppelrohrwärmetauscher
gasseitig angeschlossen sind, zusammengeführt und vor dem Sammler durch ein einzige
Ventil 18 abgesperrt werden. Es erfolgt hier keine reine Einzelabsperrung, sondern
eine gleichzeitige Apsperrung von zwei Doppelrohrwärmetauschern, die gegenüber einer
Absperrung einer großen Anzahl von Prozessgasrohren auch noch als "Einzelabsperrung"
im Sinne der vorliegenden Erfindung zu werten ist.
1. Verfahren zum Erzeugen von Dampf mittels heißer Prozessgase, insbesondere mittels
bei der nicht katalytischen Spaltung von Kohlenwasserstoffen basierend auf der partiellen
Oxidation bei hohen Drücken und hohen Temperaturen entstehenden Prozessgase, bei dem
die Prozessgase zur Erzeugung von Sattdampf in einer Vielzahl von Einzelströmen mittels
Rohren durch einen mit Wasser gefüllten stehenden Behälter geführt und in Einzelströmen
aus diesem abgezogen werden und aus dem Behälter Sattdampf abgeführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die aus dem Behälter abgezogenen Prozessgaseinzelströme jeweils auf ein Rohr
eines Doppelrohrwärmetauschers geführt werden, dessen anderes Rohr mit einem anderen
Fluidstrom beaufschlagt wird, und dass zumindest das eine Rohr des Doppelrohrwärmetauschers
gasausgangsseitig abgesperrt werden kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das andere Rohr zumindest eines Teils der Doppelrohrwärmetauscher mit dem dem
Behälter zuzuführenden Speisewasser zur Vorwärmung des Speisewasser beaufschlagt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das andere Rohr zumindest eines Teils der Doppelrohrwärmetauscher mit aus dem
Behälter abgezogenen Sattdampf beaufschlagt wird, um Heißdampf (überhitzten Dampf)
zu erzeugen.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Prozessgaseinzelstrom zunächst über einen mit Sattdampf beaufschlagten Doppelrohrwärmetauscher
und danach über einen mit Speisewasser beaufschlagten Doppelrohrwärmetauscher geführt
wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Regelung der Gasaustrittstemperatur aus dem Abhitzekessel die Gaseintrittstemperatur
eines jeden Doppelrohrwärmetauschers gemessen wird und die gemessenen Werte gemittelt
und in Abhängigkeit von dem Mittelwert der Prozessgaseintrittstemperaturen in die
einzelnen Doppelrohrwärmetauscher der Wasserstand im Behälter und damit die die Wärmeaufnahme
der Rohre im Behälter bestimmende Eintauchtiefe der Rohre geregelt wird.
6. Abhitzedampferzeuger zur Erzeugung von Dampf mittels heißer Prozessgase, insbesondere
mittels bei der nicht katalytischen Spaltung von Kohlenwasserstoffen basierend auf
der partiellen Oxidation bei hohen Drücken und hohen Temperaturen entstehenden Prozessgasen
mit einem Abhitzekessel einschließlich eines mit Wasser in vorgegebener Höhe gefüllten
stehenden Behälters, einer Vielzahl von im Behälter angeordneten und mit dem Prozessgasen
beaufschlagbaren und aus dem Behälter herausgeführten Rohren und einer Einrichtung
zum Abziehen von Sattdampf aus dem Behälter,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes aus dem Behälter des Abhitzekessels herausgeführte Rohr (3a, 11a) mit dem
einen Rohr (13a, 14a, 15a) eines Doppelrohrwärmetauschers (12) verbunden ist, dessen
anderes Rohr (13b, 14b, 15b) mit einem anderen Fluidstrom (24; 32) beaufschlagbar
ist und dessen eines Rohr mittels eines Ventils (18) absperrbar ist.
7. Abhitzedampferzeuger nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Doppelrohrwärmetauscher (12; 27; 12'; 27'; 29, 30, 31) aus mindestens zwei
koaxialen Doppelrohrabschnitten (13, 14; 15) besteht, deren innenliegende Rohrabschnitte
(13a; 14a; 15a) über einen Verbindungsbogen (16; 17) und deren außenliegenden Rohrabschnitte
(13b; 14b; 15b) über einen sich senkrecht zu den Doppelrohrabschnitten erstreckende
Verbindungsrohr (22; 23) miteinander verbunden sind.
8. Abhitzedampferzeuger nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die innenliegenden Rohrabschnitte (13a; 14a; 15a) mit dem Prozessgas (PG) und
die außenliegenden Rohrabschnitte (13b; 14b; 15b) mit dem anderen Fluid beaufschlagbar
sind.
9. Abhitzedampferzeuger nach mindestens einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das andere Rohr (13b; 14b; 15b; 12; 27; 12'; 27') mit Speisewasser (24) beaufschlagbar
ist.
10. Abhitzedampferzeuger nach mindestens einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das andere Rohr (13b; 14b; 15; 30) mit Sattdampf (SD) beaufschlagbar ist.
11. Abhitzedampferzeuger nach mindestens einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei Prozessgasströmen zugeordnete Doppelrohrwärmetauscher (12, 27; 12'; 27')
sowohl prozessgasseitig als auch fluidseitig parallel geschaltet sind.
12. Abhitzedampferzeuger nach mindestens einem der Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Prozessgasrohr (4; 28a) mit einem mit Sattdampf (SD) beaufschlagbaren Doppelrohrwärmetauscher
bzw. Doppelrohrwärmetauscherabschnitt (30) verbunden ist, der gasseitig mit einem
mit Speisewasser beaufschlagbaren Doppelrohrwärmetauscher bzw. Doppelrohrwärmetauscherabschnitt
(31) verbunden ist.
13. Abhitzedampferzeuger nach mindestens einem der Ansprüche 6 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Doppelrohrwärmetauscher (12'; 27'; 29) derart angeordnet sind, dass sich
ihre konzentrischen Doppelrohrabschnitte (13; 14; 15) vertikal (Fig. 1) oder horizontal
(Fig. 2; Fig. 3) erstrecken.
14. Abhitzedampferzeuger nach mindestens einem der Ansprüche 6 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die konzentrischen Doppelrohrabschnitte (13; 14; 15) und ihre Verbindungsrohre
(16, 17; 22, 23) eines Doppelrohrwärmetauschers in einer Ebene angeordnet sind und
mehrere Doppelrohrwärmetauscher (12; 27; 12'; 27'; 29, 30, 31) zu Baugruppen mit zueinander
parallelenen Ebenen zusammengefasst sind und die Doppelrohrwärmetauscher gasausgangsseitig
mit einem gemeinsamen Sammler (20) und fluideingangsseitig und -ausgangsseitig mit
gemeinsamen Verteilern (24; 32) bzw. gemeinsamen Sammlern (26; 34) verbunden sind.
15. Abhitzedampferzeuger nach mindestens einem der Ansprüche 6 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die von dem Prozessgasen durchströmten Rohre (3a,3b,4a,4b) im Abhitzekessel (1)
als Spiralrohre ausgebildet sind, von denen zumindest ein Teil gruppenweise ineinandergedreht
sind.
16. Abhitzedampferzeuger nach mindestens einem der Ansprüche 6 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die von dem Prozessgasen nacheinander durchströmten Innenohre (13a,14a,15a) der
Doppelrohrwärmetauscher unterschiedliche kleiner werdende (38) Durchmesser aufweisen.