(19)
(11) EP 1 067 241 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.01.2001  Patentblatt  2001/02

(21) Anmeldenummer: 00112928.7

(22) Anmeldetag:  20.06.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E02D 29/045, E01F 5/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 05.07.1999 DE 19930701

(71) Anmelder: Max Aicher Recycling GmbH
90451 Nürnberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Mohr, Peter, Dipl.-Ing.
    81825 München (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Möll und Bitterich 
Westring 17
76829 Landau/Pfalz
76829 Landau/Pfalz (DE)

   


(54) Wannenkonstruktion für die Unterführung eines Verkehrsweges


(57) Eine im Erdreich gebettete Wannenkonstruktion für die Unterführung eines Verkehrsweges (18), die zumindest teilweise unterhalb der Grundwasserspiegels (5) liegt, umfasst oberhalb einer die Oberfläche der wannenförmigen Baugrube (6) überdeckenden Dichtungsschicht (14) eine Ballastschicht (22) aus festem Material, oberhalb dieser eine als Schüttung angeordnete Ballastschicht (23) als Unterlage für eine Fahrwegkonstruktion (12) sowie weitere, entlang der geböschten Seitenwände verlaufende Ballastschichten (24). Sowohl die feste Ballastschicht (22) als auch die als Schüttung ausgebildeten Ballastschichten (23, 24) enthalten Elektroofenschlacke bzw. bestehen ganz oder teilweise hieraus. Da zur Herstellung dieser Wannenkonstruktion weitgehend Arbeitstechniken des Erdbaus eingesetzt werden können, führt dies zu kürzeren Herstellungszeiten und reduziert die Kosten für Baugrubensicherung und Wasserhaltung. Da Elektroofenschlacken eine höhere Einbaudichte als mineralische Materialien besitzen, lassen sich die für die Ballastierung erforderlichen Aushubmengen reduzieren.




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die Erfindung betrifft eine im Erdreich gebettete Wannenkonstruktion mit einer Wannensohle und geböschten Seitenwänden, insbesondere für die Unterführung eines Verkehrsweges, die zumindest teilweise unterhalb des Grundwasserspiegels liegt.

Stand der Technik



[0002] Verkehrswege, insbesondere Straßen und Wege, die andere Verkehrswege kreuzen, müssen oftmals zur Vermeidung einer Anhebung der zu überführenden Straße oder Bahnlinie in den Untergrund abgesenkt werden. In Gebieten mit hohem Grundwasserstand, liegen dabei regelmäßig Teile des zu unterführenden Verkehrsweges unterhalb des Grundwasserspiegels. Um eine Überflutung des unterführten Verkehrsweges zu vermeiden, muss dieser in einer gegenüber dem Grundwasser abgedichteten Wannenkonstruktion geführt werden; diese besteht in der Regel aus einer Stahlbetonkonstruktion.

[0003] Die Herstellung solcher sogenannter Grundwasserwannen ist zeit- und kostenaufwendig, da spezielle wasserdichte Betonbauweisen angewandt werden müssen, die neben einer speziellen Betonmischung oft zusätzliche Stahlbewehrungen erforderlich machen. Die Ausführung einer außen an den Betonflächen anliegenden Abdichtung erfordert einen erheblichen Arbeitsaufwand, wie auch die Dichtung der Fugen zwischen einzelnen Bauwerksabschnitten zum Beispiel mit Fugenbändern. Die Vielzahl dieser Arbeitsschritte birgt die Gefahr von Fehlern und späteren zusätzlichen Kosten bei der Beseitigung von dennoch einsickerndem Wasser durch eine Pumpanlage.

[0004] Um überhaupt eine derartige Grundwasserwanne herstellen zu können, muss zunächst eine zumindest annähernd wasserdichte Umschließung der Baugrube hergestellt werden. Dies kann durch Stahlspundwände oder durch Bodenverfestigungen geschehen.

[0005] Spundwände schließen an undurchlässige, das Grundwasser tragende Bodenschichten an, um eine abgedichtete Baugrube zu erhalten. Innerhalb einer solchen provisorischen Grundwasserwanne kann dann der Boden für das endgültige Bauwerk ausgehoben werden. Während der Bauzeit anfallendes Sickerwasser wird abgepumpt. Eine Bodenverfestigung wird überwiegend dann angewandt, wenn bis in größere Tiefen keine dichten Bodenschichten anstehen. Mit der Bodenverfestigung kann ein wasserdurchlässiger Untergrund auch nach unten abgedichtet werden, um die erforderliche trockene Baugrube zu erhalten.

[0006] Allein die hierfür aufzuwendenden Kosten sowie die Kosten für die Absenkung des Grundwassers beanspruchen einen erheblichen Teil der Baukosten für eine derartige Grundwasserwanne. Dabei können bei längerer Bauzeit durch die Grundwasserabsenkung auch ökologische Schäden oder Schäden zum Beispiel durch Setzungen an benachbarten Gebäuden auftreten.

[0007] Schließlich muss die trogförmige Wannenkonstruktion selbst ausreichend gegen Auftrieb gesichert werden. Dies geschieht meist durch über die Seitenwände auskragende Teile der Bodenplatte, auf welche die spätere Wiederauffüllung des Bodens als Ballast wirkt. In extremen Fällen muss die Grundwasserwanne auch durch Anker gegen Auftrieb gesichert werden.

Aufgabe der Erfindung



[0008] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine einfachere und wirtschaftlichere Möglichkeit für die Errichtung einer Grundwasserwanne bei der Unterführung eines Verkehrsweges aufzuzeigen.

Darstellung der Erfindung



[0009] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.

[0010] Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

[0011] Der wesentliche Vorteil der Erfindung wird darin gesehen, dass zur Herstellung einer Grundwasserwanne für normale Anwendungsfälle weitgehend mit den Arbeitstechniken des Erdbaus und der aus dem Deponiebau erprobten Technik der Kombinationsabdichtung gearbeitet werden kann. Solche Abdichtungen können in kürzester Zeit hergestellt werden, was die Kosten für die Baugrubensicherung und die Wasserhaltung deutlich reduziert. Außerdem kann die Abdichtung vor dem Einbau weiterer Schichten auf Dichtheit geprüft werden.

[0012] Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung folgt daraus, dass zur Sicherung gegen Auftrieb innerhalb der Grundwasserwanne, also innerhalb des von der Abdichtung umschlossenen Raumes, Ballastschichten angeordnet werden können und dass diese aus Elektroofenschlacke bestehen, sei es in Form festen Materials, sei es in Form von Schüttungen. Elektroofenschlacken besitzen eine um 50 % höhere Einbaudichte als mineralische Materialien, wodurch sich die erforderlichen Aushubmengen beträchtlich reduzieren lassen. Eine derartige Ballastierung zur Auftriebssicherung kann nicht nur im Bereich der Bauwerkssohle ausgeführt werden; es können vielmehr auch auf den Böschungen eingebaute Schüttungen aus Elektroofenschlacke zur Auftriebssicherung herangezogen werden.

Beschreibung der Zeichnung



[0013] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1
einen Querschnitt durch einen zu unterführenden Verkehrsweg im Bereich einer Kreuzung mit einem anderen Verkehrsweg,
Fig. 2
einen Querschnitt durch eine Grundwasserwanne gemäß der Erfindung,
Fig. 3
einen Ausschnitt aus Fig. 2 in größerem Maßstab,
Fig. 4
wiederum einen Ausschnitt aus Fig. 3 sowie die
Fig. 5 und 6
weitere Anwendungsbeispiele der Erfindung.


[0014] Fig. 1 zeigt in einer Übersichtsdarstellung als Querschnitt durch einen in einer Grundwasserwanne zu unterführenden Verkehrsweg die für den Bauablauf und die Konstruktion der Wanne wesentlichen Merkmale.

[0015] Bei der dargestellten Baumaßnahme wird unterstellt, dass ein oberer, etwa in der Geländeoberfläche 1 verlaufender Verkehrsweg 2 über einen unteren, in einem Einschnitt 3 verlaufenden Verkehrsweg 4 überführt werden muss. Da der Grundwasserspiegel 5 relativ hoch verläuft, muss der untere Verkehrsweg 4, zum Beispiel eine Straße, in einer gegenüber dem Grundwasser abgedichteten Grundwasserwanne 6 verlaufen.

[0016] Zur Herstellung der Grundwasserwanne muss zunächst der Grundwasserspiegel abgesenkt werden. Bei Grundwasserwannen, die nur etwa 1 bis 2 m in das Grundwasser eintauchen, kann oft auf eine vollständige Baugrubenumschließung, zum Beispiel durch eine Spundwand 7, verzichtet werden. Der Grundwasserspiegel 5 kann vielmehr mittels seitlich der Baumaßnahme angeordneter Pumpschächte 8 abgesenkt werden. Flächenhafte Abdichtungen zum Untergrund mittels Bodenverfestigungen 9 können in an sich bekannter Weise vorgenommen werden. Der seitliche Zustrom von Grundwasser kann in Anbetracht der kurzen Bauzeit der erfindungsgemäßen Maßnahme statt durch aufwendige Spundwände kostengünstiger durch Vereisung des Bodens verhindert werden, indem durch in den Boden abgesenkte Injizierrohre 10 Frostkörper 11 gebildet werden.

[0017] Sollte die herzustellende Grundwasserwanne den Grundwasserstrom behindern, dann können unterhalb derselben querverlaufende Gräben ausgehoben werden, die zum Beispiel mit einem geotextilen Filter ausgekleidet und mit hohlraumreichem Boden, wie Schotter oder ausgesiebtem Kies, aufgefüllt werden. Durch solche Sickerschichten kann das Grundwasser die den Abflussquerschnitt sperrende oder verengende Wannenkonstruktion unterqueren.

[0018] Sodann kann in der nun trockenen Baugrube die Grundwasserwanne hergestellt werden. Hierzu wird zunächst im Bereich des Einschnitts 3 unterhalb der künftigen Fahrbahn 12 der Raum für den Aufbau der Unterkonstruktion nach den Vorschriften über Straßenbefestigungen abgegraben. Zusätzlich wird die zur Auftriebssicherung der späteren Grundwasserwanne erforderliche Bodenschicht ausgehoben, schließlich die Oberfläche der dadurch entstandenen trogförmigen Abtragsfläche 13 eingeebnet und verdichtet.

[0019] Auf die Abtragsfläche 13 wird sodann die Dichtungsschicht 14 für die herzustellende Grundwasserwanne 6 verlegt. Die Dichtungsschicht 14 besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel (Fig. 3, 4) aus einer - unteren - geotextilen Tondichtungsbahn 15 mit einer Füllung aus Bentonit als erste mineralische Dichtungsschicht und als untere Schutzschicht für eine darüber verlegte Kunststoffdichtungsbahn 16, z.B. aus Polyethylen oder thermoplastischen Olefinen.

[0020] Die Kunststoffdichtungsbahn 16 wird etwa 30 cm oberhalb des höchsten Grundwasserstandes 5 waagerecht in die Böschung eingebaut und dort befestigt (17) (Fig. 2). Im Bereich der Brückenkonstruktion, insbesondere der den Überbau 18 tragenden Widerlager 19, wird die Kunststoffdichtungsbahn 16 an die Kunstbauwerke, wie zum Beispiel die Brückenwiderlager 19, Durchdringungen oder Schächte mittels aus der Deponietechnik bekannter Bauweisen angeschlossen.

[0021] Alternativ kann als Dichtungsschicht auch eine sogenannte prüfbare Doppeldichtung gemäß DE 196 25 245 A1 verwendet werden, In diesem Fall wird auf die Abtragsfläche 13 eine bevorzugt 500 g/m2 schwere Faservliesmatte aus Polypropylen als untere Schutzschicht für die Abdichtung ausgelegt. Die eigentliche Abdichtung besteht dann aus zwei 1,5 bis 3,0 mm dicken Kunststoffdichtungsbahnen aus Polyethylen oder thermoplastischen Olefinen, welche miteinander kissenartig verschweißt sind. Zwischen diesen Kunststoffdichtungsbahnen ist wiederum eine Faservliesmatte eingelegt, die mit einer bei Wasserzutritt nach Beschädigungen stark quellenden Substanz gefüllt ist. Dieses Quellmittel dichtet Schadstellen selbsttätig ab. Die Kissen der Doppeldichtung können nach der Verlegung und Verschweißung zwischen den einzelnen Kissen durch ein Vakuum auf Dichtheit geprüft werden. Dieses Prüfvakuum kann auch während der gesamten Bauzeit aufrecht erhalten werden.

[0022] Zum Schutz vor Beschädigungen wird auf der Kunststoffdichtungsbahn 16 zunächst eine Schutzlage aus einem Schutzvlies 20, bevorzugt aus Polypropylen, mit einer Flächenmasse von 1.200 g/m2 verlegt. Auf der Sohle der Wanne 6 wird zusätzlich eine ca. 10 cm dicke Sandschicht 21 eingebaut und sorgfältig eingeebnet (Fig. 3, 4).

[0023] Zur Reduzierung der für die Herstellung der Grundwasserwanne 6 erforderlichen Abtragsmengen wird als Ballast Schlacke aus Elektrostahlwerken, sogenannte Elektroofenschlacke mit einer Wichte größer 30 kN/m3 verwendet. Elektroofenschlacke enthält etwa 30 bis 35 % Eisen, ist deshalb sehr schwer, dabei hart und eignet sich sowohl als Zuschlagsmatenal für Schwerbeton, als auch als Unterbau für Straßen bzw. zur Herstellung von Split für den Straßenbau. Infolge dieser Zusammensetzung hat dieses Material eine um etwa 50 % höhere Einbaudichte als vergleichbares mineralisches Material. Durch Verwendung dieses Materials kann somit im gleichen Umfang Aushub eingespart werden.

[0024] Erfindungsgemäß besteht diese Ballastierung im Bereich der Sohle der Grundwasserwanne 6 aus einer Fundamentschicht 22 aus festem Material, insbesondere aus Beton mit Elektroofenschlacke als alleinigem Zuschlagsstoff sowie aus geschütteten Ballastschichten aus Elektroofenschlacke, und zwar zumindest einer Schicht 23 im Bereich der Sohle und schrägen Schichten 24 im Bereich der Böschungen (Fig. 2).

[0025] Zur Erleichterung der Herstellung und Verkürzung der Bauzeit kann die Fundamentschicht 22 aus vorgefertigten Platten 22a aufgebaut werden. Die Platten 22a sind an den Rändern nach Art eines Stufenfalzes ausgebildet, so dass Auftriebskräfte, insbesondere bei Aufgrabungen für Ausbesserungsarbeiten, von der Fundamentschicht 22 gleichmäßig aufgenommen werden. Damit können nachteilige Überdehnungen der Kunststoffdichtungsbahn 16 vermieden werden. Wie Fig. 4 zeigt, können die Platten 22b im Bereich von Krümmungen der Dichtungsschicht 14 geringere Abmessungen haben, um sich der Krümmung besser anpassen zu können. Die Platten 22a und 22b können auch aus Elektroofenschlacke unmittelbar gegossen sein.

[0026] Auf das aus den einzelnen Platten 22a und 22b bestehende Fundament 22 im Sohlbereich wird sodann eine Schicht 23 aus abgestufter Elektroofenschlacke, welche eine hohlraumarme Schüttung ergibt, geschüttet, verteilt und verdichtet. In diese Schicht 23 werden auch die zur Ableitung des auf die Grundwasserwanne 6 fallenden Niederschlagswassers erforderlichen Schächte 25 und Rohrleitungen 26 eingebaut.

[0027] Außerhalb der Fahrbahnflächen 12 werden beidseitig ab der Höhe des Planums 27 Stützwände 28 aus Betonwinkelsteinen und/oder geotextil bewehrte Steilböschungen mit Füllmaterial aus Elektroofenschlacke 24 hergestellt. Im Bereich der Böschungen ist die Oberfläche der Schutzschicht 20 zweckmäßig so ausgeführt, dass ein möglichst geringer Reibungsbeiwert zwischen der Kunststoffdichtungsbahn 16 und dem Schutzvlies 20 vorhanden ist. Damit kann ein möglichst großer Anteil des Gewichtes der Ballastschüttung 24 im Bereich der Böschung als Ballast auf der Fundamentschicht 22 angesetzt werden.

[0028] Die Stützwände 28 und/oder Steilböschungen nehmen die Horizontalkräfte aus Wasserdruck und der horizontalen Komponente der Ballastschüttung 24 auf den Böschungen auf.

[0029] Auf das profilgerecht eingebaute Planum 27 der Ballastschüttung 23 aus Elektroofenschlacke wird im Straßen- oder Wegebereich die übliche Fahr- bzw. Gehwegkonstruktion eingebaut (Fig. 3). Diese besteht im Bereich der Fahrbahn 12 aus dem üblichen Unterbau 29, z.B. einer Frostschutzschicht, und dem Fahrbahnbelag 30, im Randbereich aus der Fahrbahnentwässerung 31 und einem durch Bordsteine 32 abgetrennten Gehwegbelag 33, der an die auf einem Fundament ruhende Stützmauer 28 anschließt.

[0030] Um in dem nicht von Fahrbahnbefestigungen überdeckten Bereich Auslaugungen von Schwermetallen aus der Elektroofenschlacke zu vermeiden, werden zweckmäßigerweise die offenen Böschungsflächen der Ballastschüttungen 24 gegen einsickerndes Regenwasser mit einer Dichtungsschicht 34 zweckmäßig aus geotextilen Tondichtungsbahnen, sogenannten Bentonitmatten, belegt, anschließend mit Humus 35 abgedeckt und begrünt.

[0031] An den Tiefpunkten der beidseitig herzustellenden Entwässerungsmulden 36 werden Einlaufschächte 25 für das Oberflächenwasser abgeordnet und an die Fahrbahnentwässerung angeschlossen. Anfallendes Wasser wird in einen Pumpschacht 37 (Fig. 2) geleitet und von dort mittels einer Pumpe 38 und einer Druckleitung 39 in Gräben oder Versickereinrichtungen oberhalb des Grundwasserspiegels 5 gepumpt. Die Ausbildung der Grundwasserwanne mit seitlichen Böschungen oberhalb der Sohldichtung hat dabei den Vorteil, dass der Pumpschacht 37 und die Pumpanlage 38 innerhalb der Wanne angeordnet werden können, so dass für diese Pumpanlage und die Leitungen die Dichtungen nicht durchbrochen zu werden brauchen.

[0032] Bei nicht ausreichend tragfähigem Untergrund können zur Gründung der Brücke 18 für den überführten Verkehrsweg 2 bis zum tragfähigen Baugrund 40 Bohrpfähle 41 oder durch Bodenverfestigung zum Beispiel im Düsenstrahlverfahren erzeugte Bodensäulen 42 hergestellt werden. Auf diesen werden die Widerlager 19 in konventioneller Bauweise hergestellt. Durch diese Art der Ausführung kann auch für die zeitaufwendige Betonbauweise auf eine Grundwasserabsenkung verzichtet werden.

[0033] Der Überbau 18 für den zu überführenden Verkehrsweg 2 kann dann in herkömmlicher Bauweise hergestellt werden.

[0034] In den Fig. 5 und 6 sind noch zwei weitere Ausführungsformen der Erfindung dargestellt, bei denen der zu unterführende Verkehrsweg geschlossen ausgebildet ist.

[0035] Wie Fig. 5 zeigt, kann in einer erfindungsgemäß ausgebildeten und hergestellten Grundwasserwanne 6 auch eine Art Tunnelbauwerk 45 aus einer Tunneldecke 46, zwei Seitenwänden 47 und an deren Fuß seitlich auskragenden Fundamentbalken 48 errichtet werden. In der Tunnelröhre kann ein Verkehrsweg 12 verlaufen. Diese Lösung benötigt allerdings einen tragfähigen Untergrund, der nicht zu Setzungen neigt, um die Dichtungsschicht 14 nicht zu überlasten.

[0036] Fig. 6 zeigt noch als Alternative einen Durchlass 50 aus sogenannten Wellstahlplatten. Auch dieser Durchlass 50 liegt in einer erfindungsgemäß ausgebildeten Grundwasserwanne 6, die wie beschrieben aufgebaut und hergestellt ist. Oberhalb des Durchlasses 50 ist Boden 49 angeschüttet, der nochmals durch eine Dichtungsschicht 51 abgedeckt sein kann, um die in die Grundwasserwanne etwa eintretenden Niederschläge zu verringern. Über dieser Dichtungsschicht 51 kann Humus 52 ausgebracht werden.

[0037] Im übrigen entsprechen diese beiden Darstellungen der oben beschriebenen Ausführung der Grundwasserwanne 6 mit einer Dichtungsschicht 14, auf der eine Fundamentschicht 22 angeordnet ist, die ihrerseits eine Schüttung 23 und seitlich anschließende Schüttungen 24 jeweils aus Elektroofenschlacke umfasst.


Ansprüche

1. Im Erdreich gebettete Wannenkonstruktion mit einer Wannensohle und geböschten Seitenwänden insbesondere für die Unterführung eines Verkehrsweges, die zumindest teilweise unterhalb des Grundwasserspiegels liegt,
gekennzeichnet durch

- eine die Oberfläche (13) der ausgehobenen wannenförmigen Baugrube überdeckende Dichtungsschicht (14),

- eine im Sohlbereich der Wanne (6) oberhalb der Dichtungsschicht (14) als Fundament angeordnete Ballastschicht (22) aus festem Material,

- eine oberhalb der festen Ballastschicht (22) als Schüttung angeordnete Ballastschicht (23) als Unterlage für eine Fahrwegkonstruktion (12),

- wobei sowohl die feste Ballastschicht (22) als auch die als Schüttung ausgebildete Ballastschicht (23) Elektroofenschlacke enthalten bzw. ganz oder teilweise aus Elektroofenschlacke bestehen.


 
2. Wannenkonstruktion nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch entlang der geböschten Seitenwände verlaufende, ebenfalls als Schüttungen ausgebildete Ballastschichten (24), die Elektroofenschlacke enthalten bzw. ganz oder teilweise aus Elektroofenschlacke bestehen.
 
3. Wannenkonstruktion nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsschicht (14) zumindest eine untere Tondichtungsbahn (15) und zumindest eine obere Kunststoffdichtungsbahn (16) umfasst.
 
4. Wannenkonstruktion nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsschicht als Doppeldichtung gemäß DE 196 25 245 A1 ausgebildet ist.
 
5. Wannenkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet dass oberhalb der Kunststoffdichtungsbahn (16) eine Schutzschicht (20), z.B. ein Vlies, vorzugsweise aus Polypropylen, angeordnet ist.
 
6. Wannenkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die feste Ballastschicht (22) aus einem Belag aus plattenförmigen Elementen (22a, 22b) besteht.
 
7. Wannenkonstruktion nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die plattenförmigen Elemente (22a, 22b) an den Rändern als Stufenfalz ausgebildet sind.
 
8. Wannenkonstruktion nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die plattenförmigen Elemente (22a, 22b) aus Betonfertigbauteilen mit Zuschlägen aus Elektroofenschlacke bestehen.
 
9. Wannenkonstruktion nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die plattenartigen Elemente (22a, 22b) aus gegossener Elektroofenschlacke bestehen.
 
10. Wannenkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der festen Ballastschicht (22) und der Dichtungsschicht (14) eine ausgleichende Sandschicht (21) angeordnet ist.
 
11. Wannenkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Ballastschichten (24) im Bereich der Böschungen gegenüber ihrer Unterlage gleitfähig aufgelagert sind.
 
12. Wannenkonstruktion nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschichten (20) im Bereich der Böschungen eine glatte Oberfläche aufweisen.
 
13. Wannenkonstruktion nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Schutzschichten (20) und den Ballastschichten (23) jeweils Schichten aus einem kohäsionslosen Material, z.B. Sand, angeordnet sind.
 
14. Wannenkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die nicht als Fahrwege befestigten Oberflächen der Grundwasserwanne, insbesondere die Ballastschüttungen, durch Dichtungsschichten (34) abgedeckt sind.
 
15. Wannenkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Entwässerung einschließlich der Abführung von Niederschlagswasser erforderlichen Einrichtungen innerhalb der Wannenkonstruktion angeordnet sind.
 




Zeichnung