[0001] Die Erfindung betrifft eine Gasentladungslampe mit einem von einem Außenkolben umschlossenen
Entladungsgefäß und einer um das Entladungsgefäß geführten Starthilfeantenne. Im besonderen
betrifft die Erfindung HID(High-Intensity-Discharge)-Lampen wie z.B. High-Pressure-Sodium-Lampen
und insbesondere MPXL(Micro-Power-Xenon-Light)-Lampen, wie sie z.B. bei Kraftfahrzeugen
eingesetzt werden. Bei diesen speziellen MPXL-Lampen fasst das Entladungsgefäß nur
wenige Kubikmilliimeter und ist zur Absorption der bei der Entladung unter anderem
entstehenden ultravioletten Strahlung mit einem gas-, insbesondere luftgefüllten und
gegen die Umgebungsatmosphäre abgedichteten Außenkolben umgeben.
[0002] Bei diesen Lampen besteht das Problem, dass ihre Effektivität hinsichtlich der Lichterzeugung
um so höher ist, je höher der Druck des im Entladungsgefäß (das gelegentlich auch
Innenkolben oder kurz Brenner genannt wird) vorgesehenen Inertgases, bei MPXL-Lampen
also des Xenons, ist, wie z.B. in der GB 1.587.987 beschrieben. Ein höherer Druck
des Inertgases bedingt allerdings, dass auch eine höhere Zündspannung zur Zündung
der Gasentladung notwendig ist, was wiederum leistungsstärkere und aufwendigere, damit
teurere und meist auch baugrößere Zünder erfordert.
[0003] Es ist nun seit langem bekannt, z.B. aus EP 0 085 487 A2, EP 0 098 014 A2 oder EP
0 474 277 A1, dass die Zündspannung bei HID-Lampen mit Hilfe einer meist als Starthilfeantenne
oder kurz nur Antenne bezeichneten Vorrichtung deutlich reduziert werden kann. Die
bekannten Antennen werden gerade am Entladungsgefäß entlang oder schleifenförmig um
das Entladungsgefäß herum geführt und meist auf ein positives Potential gelegt, so
dass sie als eine Art Hilfselektrode wirken und so das elektrische Feld im Innern
des Entladungsgefäßes gleichmäßiger verteilt ist.
[0004] Allerdings besteht bei den bekannten Antennen das Problem, dass sie nicht ohne weiteres
bei MPXL-Lampen eingesetzt werden können, da zum einen deren Dimensionen signifikant
kleiner sind als die herkömmlich HID-Lampen, zum anderen werden diese Lampen extrem
heiß (am Brenner etwa 600 °C, am Außenkolben rund 400 °C), so dass einfache Antennen
unter der Wärmeeinwirkung sich verformen oder gar schmelzen. Auch hat sich gezeigt,
dass es bei Lampen, bei denen die Antennen in direktem Kontakt mit oder zumindest
unmittelbar an dem Brenner angeordnet sind, beim Betrieb dazu kommt, dass im Brenner
in ionisierter Form enthaltenes Natrium verstärkt in oder gar durch die Wandung des
Entladungsgefäßes diffundiert, was die Haltbarkeit der Lampen stark beeinträchtigt.
[0005] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Gasentladungslampe
der eingangs genannten Art, insbesondere eine MPXL-Lampe anzugeben, bei welcher die
positiven Effekte einer Starthilfeantenne auch bei kleinen und kleinsten Entladungsgefäßen
ohne hohen Konstruktionsaufwand genutzt werden können, ohne dabei eine verstärkte
Natriumdiffusion zu induzieren.
[0006] Die Aufgabe wird zum einen gelöst von einer Gasentladungslampe mit einem von einem
Außenkolben umschlossenen Entladungsgefäß und einer um das Entladungsgefäß geführten
Starthilfeantenne, wobei die Starthilfeantenne an der Innen- oder Außenwandung des
Außenkolbens vorgesehen ist. Alternativ kann natürlich - basierend auf dem selben
erfinderischen Grundgedanken - die Starthilfeantenne auch in den Außenkolben integriert,
z.B. beim Blasen oder Gießen des Kolbens eingeschmolzen werden.
[0007] Die Erfindung beruht also auf der überraschenden Erkenntnis, dass auch mit einer
nicht unmittelbar am Entladungsgefäß angeordneten Antenne die Zündspannung erheblich
reduziert werden kann, wobei die typische MPXL-Zündspannung von mehr als 10 kV sowohl
bei gepulster Zündung, als auch bei Resonanzzündung um bis zu 40% reduziert werden
konnte.
[0008] Zudem hat die Erfindung den großen Vorteil, dass auf die bei den bekannten Antennen
teilweise notwendige aufwendige Trag- und Stützkonstruktion verzichtet werden kann,
da der Außenkolben als Träger dient.
[0009] Als weiterer positiver Effekt hat sich gezeigt, dass erfindungsgemäß ausgestattete
MPXL-Lampen insbesondere im Hochfrequenzbetrieb deutlich seltener zu Fehlzündungen
neigen, was seinen Grund in der Tatsache hat, dass die Antenne parasitäre Entladungserscheinungen
verhindert und die für den HF-Betrieb typischen Äquipotentiallinien näher an das Entladungsgefäß
bindet.
[0010] Die Starthilfeantenne kann vorteilhaft in einer dem jeweiligen Anwendungsfall optimal
angepassten Weise ausgebildet werden, also z.B. mittels eines Drahtes aus elektrisch
gut leitendern Material, der ein- oder mehrfach um den Außenkolben gewickelt wird,
oder mittels eines auf der Außen- oder Innenseite des Außenkolbens angeordneten metallischen
Ringes. Dabei sind die auf der Außenseite des Kolbens vorgesehenen Antennen besonders
einfach zu realisieren und können insbesondere auch bei fertigen oder zumindest fertig
konstruierten MPXL-Lampen problemlos nachgerüstet werden, was ein großer Vorteil ist,
da die Konstruktion einer MPXL-Lampe sehr aufwendig ist und das nachträgliche Einkonstruieren
der bislang bekannten Antennen einen erheblichen Aufwand darstellte. Auch zeigen einige
Lampen erst im Praxistest mit bestimmten Zündern in der Kalt- und/oder Heißzündphase
eine gewisse Zündunwilligkeit. Bislang wurden dann bei der Produktion die ursprünglich
vorgesehenen Zünder durch leistungsstärkere und damit in der Regel teurere Zünder
ersetzt. Erfindungsgemäß kann nun statt eines leistungsstärkeren Zünders ohne konstruktiven
Mehraufwand die Zündspannung durch eine am Außenkolben angebrachte einfache Starthilfeantenne
reduziert werden.
[0011] Für bestimmte Lampen kann in zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung die Starthilfeantenne
als sogenannte Plasmaantenne mit einer gasgefüllten ringförmigen Röhre ausführt werden,
wobei in der Röhre dann eine Elektrode, bei der es sich sowohl um eine kapazitive
als auch um eine direkte Elektrode handeln kann, angeordnet ist. Durch Anlegen einer
Spannung an diese Elektrode wird in der Röhre eine Glimmentladung hervorgerufen, die
dieselbe Wirkung hat, wie ein Ring, eine Spule oder eine Schicht aus leitendem Material.
[0012] Auf die Starthilfeantenne kann in verschiedener Weise ein Potential gelegt werden.
Als besonders zweckmäßig und einfach hat es sich jedoch erwiesen, die Starthilfeantenne
mit einem der im Entladungsgefäß vorgesehenen Pole, insbesondere mit dem Rückführpol
zu verbinden.
[0013] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Prinzipskizze einer MPXL-Lampe mit einer ringartigen Starthilfeantenne auf dem
Außenkolben und
- Fig. 2
- eine Prinzipskizze einer anderen MPXL-Lampe mit einem zur Bildung einer Starthilfeantenne
mehrfach um den Außenkolben gewickelten Draht.
[0014] In der Fig. 1 ist einer in ihrer Gesamtheit mit 10 bezeichnete MPXL-Lampe mit einer
Fassung 12, einem Außenkolben 14 und einem Entladungsgefäß 16 schematisch gezeigt.
In dem Entladungsgefäß sind zwei Elektroden 18 und 20 angeordnet, wobei die Elektrode
20 den sog. Rückführpol bildet und über einen Rückführdraht 22 mit nicht weiter dargestellten
Bauteilen in der Fassung 12 bzw. insbesondere einem Starter verbunden ist.
[0015] An den Rückführdraht 22 ist eine ringförmige, den Außenkolben umfassende und hier
zur Verdeutlichung übertrieben hoch dargestellte Starthilfeantenne 24 angeschlossen,
die die Zündspannung durch Vergleichmäßigung der Feldstruktur im Bereich der Elektrode
18 reduziert, ohne mit dem Entladungsgefäß 16 in Kontakt zu treten oder eine messbar
höhere Natriumdiffusion in die Wandungen des Entladungsgefäßes 16 hinein zu bewirken.
[0016] In der Figur 2 ist eine im wesentlichen der Lampe der Fig. 1 entsprechende MPXL-Lampe
gezeigt, wobei die den Teilen der Fig. 1 entsprechenden Teile mit gestrichenen Bezugszeichen
versehen wurden, so dass auf eine erneute Beschreibung verzichtet werden kann.
[0017] Der wesentliche Unterschied zur Lampe gemäß Fig. 1 liegt in der Starthilfeantenne
24', die bei diesem Ausführungsbeispiel von einem mehrfach um den Außenkolben 14'
gewickelten, ebenfalls mit dem Rückführdraht 22' verbundenen Draht gebildet wird.
[0018] Im Rahmen des Erfindungsgedankens sind zahlreiche Abwandlungen und Weiterbildungen
möglich, die sich zum Beispiel auf die Anzahl und die Anordnung der Antennen beziehen.
So ist es zum Beispiel möglich, statt eines Ringes auch zwei oder mehr Ringe auf der
Außen- und/oder der Innenseite des Außenkolbens und/oder in den Außenkolben eingelassen
vorzusehen. Statt eines Drahtes, eines Ringes oder einer Plasmaantenne kann auch auf
oder in dem Außenkolben eine Schicht aus leitendem Material auf- bzw. eingebracht
sein. Erfindungswesentlich ist jedenfalls, dass bei einer Lampe mit einem Entladungsgefäß
und einem das Entladungsgefäß umgebenden Außenkolben die Starthilfeantenne im oder
am Außenkolben angebracht wird.
1. Gasentladungslampe mit einem von einem Außenkolben umschlossenen Entladungsgefäß,
gekennzeichnet durch eine um das Entladungsgefäß geführte Starthilfeantenne, die an dem Außenkolben, vorzugsweise
an der Innen- oder Außenwandung des Außenkolbens vorgesehen ist.
2. Gasentladungslampe mit einem von einem Außenkolben umschlossenen Entladungsgefäß und
einer um das Entladungsgefäß geführten Starthilfeantenne
dadurch gekennzeichnet,
dass die Starthilfeantenne in den Außenkolben integriert ist.
3. Gasentladungslampe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Starthilfeantenne mittels eines Drahtes aus elektrisch gut leitendern Material
gebildet wird.
4. Gasentladungslampe nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Draht derart ausgeformt ist, dass er das Entladungsgefäß nach Art einer Spule
vorzugsweise mehrfach kontaktlos umschließt.
5. Gasentladungslampe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Starthilfeantenne mittels wenigstens eines metallischen, das Entladungsgefäß
berührungslos umschließenden Ringes gebildet wird.
6. Gasentladungslampe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Starthilfeantenne eine Plasmaantenne mit einer gasgefüllten ringförmigen
Röhre ist.
7. Gasentladungslampe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Starthilfeantenne mittels einer Schicht aus elektrisch leitendem Material
auf oder in dem Außenkolben gebildet ist.
8. Gasentladungslampe nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Starthilfeantenne mit einem der im Entladungsgefäß vorgesehenen Pole, insbesondere
mit dem Rückführpol verbunden ist.
9. Gasentladungslampe nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gasentladungslampe eine HID (High-Intensity-Discharge)-Lampe ist.
10. Gasentladungslampe nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Gasentladungslampe eine MPXL (Micro-Power-Xenon-Light)-Lampe ist.