(19)
(11) EP 1 075 815 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.02.2001  Patentblatt  2001/07

(21) Anmeldenummer: 00114395.7

(22) Anmeldetag:  05.07.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A47K 3/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 13.08.1999 DE 19937874

(71) Anmelder: ALTURA LEIDEN HOLDING B.V.
4131 LX Vianen (NL)

(72) Erfinder:
  • Der Erfinder hat auf seine Nennung verzichtet.

(74) Vertreter: Schmitt, Meinrad, Dipl.-Ing. et al
Reble, Klose & Schmitt Patente & Marken Postfach 12 15 19
68066 Mannheim
68066 Mannheim (DE)

   


(54) Sanitärelement, insbesondere Badewanne oder Whirlpoolwanne


(57) Ein Sanitärelement, insbesondere eine Badewanne oder Whirlpoolwanne enthält eine Deckschicht oder Innenschale (2), auf deren Rückseite (6) eine Verstärkungsschicht (4) vorgesehen ist. Das Sanitärelement soll dahingehend ausgebildet werden, daß in einfacher Weise eine Beleuchtung ermöglicht wird. Hierzu wird vorgeschlagen, daß zwischen der Deckschicht oder Innenschale (2) und der Verstärkungsschicht (4) Leuchtelemente (8) angeordnet sind und daß die Deckschicht oder Innenschale (2) zumindest teilweise lichtdurchlässig und/oder transluzent ausgebildet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Sanitärelement, insbesondere eine Bade- oder Whirlpoolwanne gemäß den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmalen.

[0002] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE 295 09 991 U1 ist ein derartiges Sanitärelement bekannt, welches muldenförmig ausgebildet ist und beispielsweise als Badewanne, Duschwanne oder dergleichen zum Einsatz gelangt. Das Sanitärelement enthält eine Deckschicht oder Innenschale aus Sanitäracryl, welche aus einer Folie oder Platine regelmäßig durch Tiefziehen hergestellt ist und üblicherweise eine Wanddicke zwischen 2 bis 5 mm aufweist. Die Deckschicht bzw. Innenschale, welche das Wasser aufnimmt, wird in der gewünschten Farbe bereitgestellt. Auf der Außenseite der Innenschale ist eine Verstärkungsschicht oder Füllmaterial, beispielsweise aus geschäumtem Polyurethan angeordnet, welche üblicherweise eine Wanddicke in der Größenordnung von 10 mm aufweist. Das Aufspritzen der Verstärkungsschicht aus schaumbildenden Material, wie insbesondere Polyurethan, hat sich in der letzten Zeit als besonders zweckmäßig erwiesen, da mit vergleichsweise geringem Fertigungsaufwand ein stabiler und dauerhaft beständiger Verbundkörper herstellbar ist.

[0003] Ferner sind zur Beleuchtung von Sanitärelementen Scheinwerfer, beispielsweise aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE 94 11 133 bekannt, welche insbesondere in die Seitenwand einer Whirlpoolwanne eingebaut werden können. Hierzu ist in die Wannenwand eine geeignete Öffnung einzubringen und es sind weitere Maßnahmen zur Abdichtung und Befestigung des Scheinwerfers erforderlich. Um eine angenehme Atmosphäre und besondere Farbeffekte zu erzielen, wird eine vorgegebene Anzahl von derartigen Scheinwerfern in die Wannenwand eingebaut, wodurch insgesamt ein nicht unerheblicher Fertigungs- und Montageaufwand erforderlich ist. Da die Sanitärelemente der genannten Art üblicherweise in Feuchträumen zum Einsatz gelangen, ist ferner ein zusätzlicher Aufwand zur Isolierung der elektrischen Verbindungen erforderlich, um einerseits die elektrische Sicherheit zu gewährleisten und andererseits korrosionbedingte elektrische Kontaktprobleme zu vermeiden.

[0004] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Sanitärelement dahingehend auszubilden, daß in einfacher Weise eine Beleuchtung ermöglicht wird. Die Fertigung soll mit geringem Materialeinsatz in einfacher Weise durchführbar sein. Den Sicherheitsanforderungen soll dauerhaft entsprochen werden und Schwierigkeiten infolge von Korrosion oder fehlerhaften Kontakten sollen für viele Jahre vermieden werden.

[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß den in Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen.

[0006] Das erfindungsgemäße Sanitärelement zeichnet sich durch eine einfache und funktionssichere Konstruktion aus. Zwischen die Deckschicht und die Verstärkungsschicht oder das Füllmaterial sind Leuchtelemente integriert und die Deckschicht oder Innenschale des Sanitärelements ist zumindest teilweise lichtdurchlässig und/oder durchscheinend ausgebildet. Somit ist in einfacher Weise beispielsweise der Innenraum einer Bade- oder Whirlpoolwanne beleuchtbar, wobei problemlos über große Flächenbereiche des Wanneninneren ein gleichmäßiges Leuchten erzielt wird. Das Sanitärelement kann als Badewanne oder Whirlpoolwanne ebenso ausgebildet sein wie als Duschwanne oder als großes Schwimmbecken, welches gegebenenfalls aus mehreren, in bekannter Weise dicht miteinander verbundenen Segmenten zusammengesetzt ist. Die Leuchtelemente sind in besonders zweckmäßiger Weise als LED-Elemente in Form von Ketten oder Netzen ausgebildet, wodurch ohne besonderen Aufwand die Beleuchtung der dem Benutzer sichtbaren Seite des Sanitärelements durch die lichtdurchlässige Deckschicht hindurch ermöglicht wird. Durch die feste Einbindung und Integration der Leuchtelemente in die Produktstruktur wird eine wartungsfreie Langzeitbetriebssicherheit gewährleistet. Die Leuchtelemente, insbesondere LED-Elemente, sind feuchtraumgeeignet und von der Verstärkungs- oder Füllschicht auf der der Deckschicht abgewandten Seite vollständig eingeschlossen und somit vor äußeren Einwirkungen, wie insbesondere Feuchtigkeit, dauerhaft geschützt. Die teilweise lichtdurchlässige und/oder transparente und/oder transluzente Deckschicht kann eine einheitliche Farbgebung ebenso aufweisen wie unterschiedliche Farbstrukturen oder Farbmuster, wobei in Kombination mit den Leuchtelementen die gewünschten Farbwirkungen erzielt werden können. Auch können die Leuchtelemente, insbesondere LED-Elemente, selbst unterschiedliche Farben besitzen, um so die gewünschten Farbeffekte zu erzielen. Da die Leuchtelemente zwischen die insbesondere aus Sanitäracryl bestehende Deckschicht und die Verstärkungsschicht eingebettet und nach außen somit abgedichtet sind, kann auch bei hohem Feuchtigkeitgehalt der umgebenden Luft keine Feuchtigkeit zu den Leuchtelementen gelangen und Funktionsstörungen verursachen. Der elektrische Anschluß der Leuchtelemente erfordert keinen besonderen Aufwand, da die elektrische Anschlußleitung oder Anschlußleitungen problemlos durch die Verstärkungsschicht hindurchgeführt sind und insbesondere beim Aufspritzen oder Aufschäumen mit in diese integriert und von dieser dicht verschlossen werden. Des weiteren können im Rahmen der Erfindung auch verschiedene Gruppen von Beleuchtungselementen separat an elektrische Leitungen angeschlossen werden, so daß durch eine externe Steuerschaltung ohne Schwierigkeiten nach Wunsch bestimmte Bereiche des Sanitärelements beleuchtet oder nichtbeleuchtet sind oder vorgegebene Bereiche in den gewünschten Farben leuchten.

[0007] Besondere Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen sowie nder nachfolgenden Beschreibung angegeben.

[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert, ohne daß insoweit eine Beschränkung erfolgt.

[0009] Es zeigen:
Fig. 1
schematisch einen Schnitt durch das als Wanne ausgebildete Sanitärelement,
Fig. 2
perspektivisch und teilweise geschnitten die Wanne,
Fig. 3 bis 6
die Wanne in verschiedenen Schritten des Herstellverfahrens.


[0010] Fig. 1 zeigt teilweise einen Schnitt durch das als Badewanne ausgebildete Sanitärelement, welches eine Deckschicht 2 und eine Verstärkungsschicht 4 enthält. Die Deckschicht 2 bildet die Innenschale und besteht aus einem zumindest teilweise lichtdurchlässigen oder transluzenten Material, wie insbesondere Sanitäracryl bzw. PMMA (Polymethylacrylat). Die Verstärkungsschicht 4 oder das Füllmaterial besteht bevorzugt aus einem geschäumten Material, wie insbesondere Polyurethan. Zwischen der Rückseite 6 der Deckschicht 2 und der Verstärkungsschicht 4 sind Leuchtelemente 8, insbesondere in Form von LED (Leuchtdioden) angeordnet. Die Leuchtelemente 8 sind in zweckmäßiger Weise als LED-Ketten oder LED-Netze ausgebildet, wobei zwischen den einzelnen Elementen 8 hier nicht weiter dargestellte elektrische Leitungen vorhanden sind. Die Leuchtelemente 8 und ebenso die elektrische Verbindungsleitungen sind somit vollständig einerseits von der Deckschicht 2 und andererseits der Verstärkungsschicht 4 eingeschlossen und in zweckmäßiger Weise in die Verstärkungsschicht 4 eingebettet und insgesamt in das Sanitärelement integriert. Beim Anlegen elektrischer Spannung an die Leuchtelement bzw. die Verbindungsleitungen leuchten die Leuchtelemente 8 auf und sind durch die transluzente Innenschale 2 sichtbar, so daß die Innenfläche 10 der Deck schicht oder Innenschale 2 beleuchtet ist. Es bedarf keiner besonderen Hervorhebung, daß die hier dargestellte Bade- oder Whirlpoolwanne in bekannter Weise als muldenförmiger Körper innen mit Wasser befüllbar ist und folglich die Innenfläche 10 und/oder das Wasser für einen Benutzer sichtbar beleuchtet werden können.

[0011] Fig. 2 zeigt das Sanitärelement 2 teilweise geschnitten in einer zur Gebrauchslage um 180° gedrehten Position mit den geneigten Seitenwänden 12, 13 und dem Boden 14. Die insbesondere durch Tiefziehen aus einer Platte oder Folie gefertigte Innenschale 2 bildet einen muldenförmigen Körper oder ein Acrylprodukt, auf dessen Rückseite 6 die Leuchtelemente 8 bevorzugt in Form von LED-Ketten oder LED-Netzen aufgelegt sind. Auf diese Leuchtelemente 8 ist ferner das Füllmaterial bzw. die Verstärkungsschicht 4 aufgebracht, wobei eine elektrische Anschlußleitung 16 zur Stromversorgung der Leuchtelemente durch die Verstärkungsschicht 4 hindurchgeführt ist.

[0012] Fig. 3 zeigt in der gleichen Position wie Fig. 2 die Innenschale 2 aus Sanitäracryl, welche auch als Acrylgrundprodukt bezeichnet wird. Wie bereits ausgeführt, ist Innenschale 2 zumindest teilweise lichtdurchlässig und/oder transluzent. Die Innenschale bzw. das Acrylgrundprodukt ist in besonders zweckmäßiger Weise insgesamt transluzent ausgebildet, doch können im Rahmen der Erfindung auch nur vorgegebene Teilbereiche des Bodens 14 und/oder der Seitenwände 12 lichtdurchlässig sein, während andere Bereiche nicht oder erheblich geringer lichtdurchlässig sind, um besondere Lichteffekte oder "Beleuchtungsformen" zu erzielen. Des weiteren kann die Innenschale bzw. das Acrylgrundprodukt eine einheitliche gleiche Färbung ebenso aufweisen wie unterschiedlich eingefärbte, gleichwohl transluzente Bereiche enthalten.

[0013] Fig. 4 zeigt den nächsten Verfahrensschritt, wobei schematisch und vergrößert die Leuchtelemente 8 dargestellt sind, welche insbesondere als ein LED-Netz 18 oder eine LED-Kette 20 ausgebildet sind und auf die Rückseite 6 der Innenschale 2 aufgelegt werden, wie es mit dem Pfeil 22 angedeutet ist. Das Netz 18 und die Kette 20 enthalten zur Verbindung der einzelnen Leuchtelemente bzw. LED 8 Verbindungsleitungen 24 und über die Anschlußleitungen 16, 17 erfolgt der Anschluß an eine Stromversorgung von insbesondere 12 Volt. Es versteht sich, daß wahlweise eine vorgegebene Anzahl derartiger Netze oder Ketten bzw. Leuchtelemente auf der Rückseite 6, sei es des Bodens oder der Seitenwände 12 angeordnet werden können, wobei im Rahmen der Erfindung bedarfsweise die einzelnen Anschlußleitungen 16, 17 separat ansteuerbar sind, um vorgegebene Bereiche des Sanitärelements zu beleuchten. Auch können die verschiedenen Leuchtelemente bzw. LED in unterschiedlichen Farben leuchten, um die gewünschten Licht- und Farbeffekte zu erzielen. Die Leuchtelemente werden auf der Rückseite 6 angeordnet und in geeigneter Weise, beispielsweise durch Kleben, für den nächsten Verfahrensschritt fixiert.

[0014] Fig. 5 zeigt schematisch den nächsten Verfahrensschritt, nämlich das Auftragen der Füllmaterialschicht bzw. Verstärkungsschicht 4 auf die Rückseite der Innenschale und die dort angeordneten und/oder fixierten Leuchtelemente 8. Die Verstärkungsschicht 4 besteht in bevorzugter Weise aus einem aufschäumenden Material, wie Polyurethan, und wird insbesondere durch Aufspritzen mittels geeigneter Maschinen aufgetragen. Das nach dem Auftragen aufschäumende Material bewirkt eine vollständige Einbettung und Versiegelung der Leuchtelemente 8, wobei ein inniger Verbund mit der Innenschale 2 erzielt wird. Anstelle eines Spritzverfahrens kann im Rahmen der Erfindung die Verstärkungsschicht 4 auch auf andere Weise aufgetragen werden, beispielsweise in Form eines glasfaserverstärkten Kunststoffes.

[0015] Fig. 6 zeigt nach dem vollständigen Auftrag der Verstärkungsschicht 4 die anschlußfertige Badewanne. Durch die Verstärkungsschicht 4 ist die Anschlußleitung 17 nach außen geführt, während die Leuchtelemente 8 komplett in das Sanitärelement bzw. die Badewanne und deren Verstärkungsschicht 4 integriert sind.

Bezugszeichen



[0016] 
2
Deckschicht / Innenschale
4
Verstärkungsschicht
6
Rückseite von 2
8
Leuchtelement
10
Innenfläche
12, 13
Seitenwand
14
Boden
16, 17
Anschlußleitung
18
LED-Netz
20
LED-Kette
22
Pfeil
24
Verbindungsleitung



Ansprüche

1. Sanitärelement, insbesondere Badewanne oder Whirlpoolwanne, enthaltend eine Deckschicht oder Innenschale (2) und eine auf deren Rückseite (6) angeordnete Verstärkungsschicht (4),
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Deckschicht oder Innenschale (2) und der Verstärkungsschicht (4) Leuchtelemente (8) angeordnet sind
und daß die Deckschicht oder Innenschale (2) zumindest teilweise lichtdurchlässig und/oder transluzent ausgebildet ist.
 
2. Sanitärelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Leuchtelemente (8) als LED bzw. Leuchtdioden ausgebildet sind und/oder daß die Leuchtelemente (8) feuchtraumgeeignet sind und/oder daß die Leuchtelemente (8) als LED-Ketten oder LED-Netze ausgebildet sind, wobei die einzelnen Leuchtelemente (8) mit Verbindungsleitungen (24) miteinander elektrisch verbunden sind und wenigstens eine Anschlußleitung (16, 17) durch die Verstärkungsschicht (4) nach außen geführt ist.
 
3. Sanitärelement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leuchtelemente (8) zu wenigstens zwei voneinander unabhängigen Gruppen zusammengeschaltet sind, deren Anschlußleitungen (16, 17) separat nach außen geführt sind.
 
4. Sanitärelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Leuchtelemente (8) und deren Verbindungsleitungen (24) im Bereich der Rückseite (6) der Deckschicht oder Innenschale (2) in die Verstärkungsschicht (4) eingebettet sind und/oder dicht, insbesondere flüssigkeitsdicht, nach außen hin abgeschlossen sind, und daß die Verstärkungsschicht (4) die nach außen geführte Anschlußleitung (16, 17) insbesondere flüssigkeitsdicht umgibt.
 
5. Sanitärelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Leuchtelemente (8) in unterschiedlichen Farben leuchten.
 
6. Sanitärelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Deckschicht oder Innenschale (2) eine einheitliche Farbgebung oder Flächenbereiche mit unterschiedlicher Farbgebung aufweist.
 




Zeichnung